Truuine

[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Trainingsraum - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]

Es hatte sich also tatsächlich ausgezahlt. Die vielen Male, in denen er sich gefühlt selbst den Arm ausgerissen oder mit der Besessenheit hart daran gearbeitet hatte sich zu übergeben. Er, Vorn, sich übergeben! Wenn es Nahrung schon nicht vermochte, dann ein brutal durchgeschüttelter Kopf, so viel stand fest. Doch sein Meister hatte es bestätigt. Er hatte Big Q überholt und der Blick von dem Wookiee war ein Fest. Vorn gestattete es sich sogar kurzzeitig in diesem Moment zu verweilen, bis Aster schließlich weiter machen wollte.

Eine zweite Laserschwertform namens Soresu. Der Name war schon besser, doch die Funktion der Technik toppte alles. Es war jene, mit der man sich gegen das Waffenfeuer aus Blastern und dergleichen schützen konnte. Darauf hatte Vorn schon eine Weile geschielt, denn diese würde einer seiner Schwachstellen schließen. Er liebte den Nahkampf und bevorzugte ihn, wann immer es ging, doch die Schwächen einer solchen Art zu kämpfen war offensichtlich. Bald schon würde sich das ändern! Falls diese weibische Waffe überhaupt für irgendetwas gut war, dann um Vorn sicher an seinen Gegner heran zu bringen und dann die verdammte Scheiße aus ihm herauszuprügeln!

Doch zuerst die Grundlagen, genau wie bei der ersten Technik. Alles relativ statisch, einfach, sicher, relativ unkompliziert und doch mit genug Raum um kleine Stand- und Bewegungsfehler zu machen. Alles in allem ein akzeptabler Beginn. Die Akolythen würden den Rest mal wieder für sich alleine schaffen müssen.

Dann folgte eine Sache, mit der Vorn so nicht gerechnet hatte. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass sie inzwischen so ziemlich alle Arten der Machtanwendung durch hatten. Sicher, hier und da noch ein paar Details, aber nichts großes mehr. Er hatte sich aber mal wieder geirrt, hatte die Macht und ihre Einsatzmöglichkeiten mal wieder unterschätzt. Mit jeder weiteren Woche schien die Welt um diese mystische Kraft größer und größer zu werden. Komplexer und vor allem komplizierter. Dieser Abschnitt der Macht fing mit einer Maske an. Und was sollte man sagen. Das war mal ein Ding! In Rot, Schwarz und Silber gehalten, sah sie wie das Gesicht eines Monsters aus, welches aber kein offenes zähnestarrendes Maul besaß. Das hätte sie weniger angsteinflößend wirken lassen können, doch irgendwie hatte sie dadurch ihren ganz eigenen Stil, als würde diese Kreatur ihre Opfer nicht fressen... sondern sie aus anderen, nicht evolutionären Gründen jagen und töten. Vorn konnte es weder in Worte fassen noch erklären, doch die Maske gefiel ihm auf Anhieb und ihm fiel auch sofort auf, wie Nicht-imperial sie war. Sith mit ihrer Macht und ihren verwendeten Technologien und das Imperium waren ja nicht deckungsgleich. Es gab Überschneidungen, doch auch Unterschiede und diese Maske bzw. Helm gehörte wohl eher zu den Sith. Sie war so... unnötig düster. So wie dieses Praxeum unnötig... aussah, wie es aussah. Eben nicht nach Durabeton und Durastahl. Ja, so konnte man das wohl einteilen. Je mehr etwas über seinen eigentlichen Zweck hinaus gestaltet worden war, desto eher gehörte es in die Kategorie Sith und die Macht.

Aster ging aber gar nicht groß darauf ein, außer das er sagte, sie müssten diese Masken für die nächste Technik überziehen. Es würde um die sogenannte „Voraussicht“ gehen. Eine Technik, um mit Hilfe der Macht Angriffe vorherzusehen, sodass man dann – nach Belieben auch mit der Macht in Form der Besessenheit – rechtzeitig darauf reagieren konnte. Ihr Meister selbst hatte dies bei der Hinrichtung demonstriert, als er viel zu schnell auf die Geschosse seiner eigenen Wachen reagiert hatte. Nun gab es dafür einen Namen. War er gut? Nein. Aber er war imperial. Es hätte schlimmer kommen können. Die Laserschwertformnamen waren ganz offensichtlich ein Produkt der Kreativen der Sith. Daran war nichts einfach und Vorn hatte mal so gar kein Bock darauf. Aber auch wenn man den Sith lieber nicht die Benennung von irgendetwas überlassen sollte, das Designen von Ausrüstung konnten sie. Doch was auch immer. Vorn ließ sich gerade zu stark ablenken.

Mit der Voraussicht konnte man also Blastergeschosse ablenken. Gut. Aber wofür die Masken? Aster erklärte es nicht, die Akolythen fragten nicht. Stattdessen zog Vorn seine ihm gereichte einfach auf, nachdem er sich eine schwache Sekunde erlaubt und mit den Fingern über die silbrigen Verschnörkelungen der Maske geglitten war. Es war dreidimensional, nicht einfach nur Farbe, wie er feststellen musste. Oh ja, definitiv von den Sith. Als er die Maske aufzog, erlebte er aber das eigentliche Wunder. Er konnte nämlich nichts mehr sehen und hören. Sein erster Impuls war es die Maske sogleich wieder abzunehmen und sich zu beklagen, doch schon der zweite hinderte ihn daran. Die Macht sollte ihn leiten. Natürlich musste er dafür auf seine wichtigsten Sinne verzichten.

Worauf der Mensch mal so gar kein Bock hatte. Also im Allgemeinen. Er hatte es schon in der Kolonie immer zu vermeiden versucht, in jene Bereiche zu gehen, in denen das Licht nicht mehr funktioniert hatte oder die Generatoren standen, sodass er im Grunde nichts anderes mehr hatte hören können. Seine Augen und sein Gehör hatten ihn gefühlt öfter das Leben gerettet, als er Knochen im Leib hatte. Und jetzt darauf zu verzichten und sich einer Macht auszuliefern, die er als einen Feind betrachtete? Die ihn jetzt schützen sollte? Das war keine leichte Sache, so viel stand fest.

Schaltete man alle äußeren Geräuschquellen aus, hörte man sein eigenes Blut rauschen oder das Herz schlagen. Es war also nicht wirklich still. Stockdunkel war es aber. Die Maske passte ausgezeichnet, ja, geradezu auf gruselige weise perfekt und folglich gab es keine noch so exotische Haltung, in der auch nur der kleinste Lichtstrahl in das Innere vor drang. Vorn konnte nicht verhindern, wie ihm unwohl wurde. In einen dunklen Raum zu sein und einen ebenfalls blinden Gegner zu suchen, der ihn auch töten wollte, war eine Sache. Aber nur selbst blind zu sein und gleich aus allen möglichen Richtungen beschossen zu werden war eine andere. Aus Furcht wurde sehr schnell Wut und Frustration, doch bevor es ihn lähmen konnte, besann er sich auf das Gelernte und nutzte den Machtmut. Damit war er aber nicht schnell genug. Noch bevor er seine Emotionen ganz unter Kontrolle hatte, da spürte er bereits einen elektrischen Stich in der rechten Flanke. Der Schmerz war unangenehm, blieb aber oberflächlich und hielt nicht allzu lange an. Oben drein riet Vorns Instinkte ihm aber sich in diese Richtung neu auszurichten und beim ersten Mal tat er dies auch, nur um dann sogleich am Rücken getroffen zu werden. Der Schmerz war egal, doch mit jedem weiteren Treffer und dem Schweigen der Macht kostete es den Akolythen mehr Konzentration um sich des Machtmutes zu bedienen.

Nach etwa dem zehnten oder vielleicht auch schon fünfzehnten Treffer begann Vorn die Dämonische Besessenheit einzusetzen. Nicht um sich schneller zu bewegen, sondern um seine „Haut zu umspülen“. Ihm war während des Trainings aufgefallen, dass er dadurch Schmerzen leichter ertragen konnte. Sie wurden nicht schwächer in dem Sinne und vor allem verhinderte die Technik keine Verletzungen, doch es fühlte sich ein bisschen so an, als würde die Macht selbst einen Teil des Schmerz fühlens übernehmen und die Sache so erleichtern. Er erhöhte damit sozusagen seine Toleranzschwelle. Der Preis war bis dato immer Kopfschmerzen gewesen, denn es kostete ihn viel Energie. Doch es war notwendig. Er musste die Atmosphäre seines Quartiers, welche ihn die Tiefschlaftrance erlaubte, in diese Kampfsituation übertragen. Der Machtmut kontrollierte die Emotionen, die Besessenheit den Schmerz und schuf so genug innerliche Ruhe, damit er hoffentlich die Macht hören und ihre Signale richtig interpretieren konnte.

Noch einmal zehn weitere Treffer lang passierte nichts, außer das er durch reinen Zufall einen der elektrischen Bolzen abgelenkt hatte. Er fühlte sich dadurch nicht direkt besser, wusste nun aber immerhin, wie es sich anfühlen würde, könnte er endlich bewusst einen Angriff ablenken. Nach aber ungefähr dreißig Nadelstichen fing der Akolyth an merkwürdiges zu fühlen. Weil er gerade zwei Techniken gleichzeitig nutzte, sich dadurch langsam Kopfschmerzen meldeten und er eben durch all das viel Hintergrundrauschen erzeugte, konnte er das neue Signal nicht so recht einordnen und vor allem keine Richtung zuordnen. Doch nach weiteren fünf Treffern in Rücken und Oberarmen erkannte er plötzlich das Muster. Wie
Aster es schon vermutet hatte, war es schwer zu beschreiben. Es war weder ein kalter Schauer noch ein Aufstellen von Härchen, keine unerklärlicher Geistesblitz oder ein zuckender Muskel. Es war buchstäblich das spontan in seinem Kopf entstehende Bild eines Angriffs aus einer bestimmten Richtung. Und da er gerade blind und taub war, hatte er dieses Bild lange Zeit nicht als ein solches erkennen können. Doch als er nun endlich wieder begann alte Erfahrungen mit dieser neuen Visualisierung zu kombinieren, alte Erinnerungen voller Gerüche, kaum sichtbarer Schemen in der Finsternis und widersprüchlichen Geräuschen ohne scheinbaren Ursprungsort, ergab alles einen Sinn. Die wirren Muster bekamen eine Form.

Und dann brauchte es nur noch die Dämonische Besessenheit. Bei dem nächsten Bild floss die Macht von seiner Haut in seine Muskeln und ließen ihn schneller reagieren als jeder Reflex. Sein Muskelgedächtnis lenkte seinen Körper und ZACK, etwas prallte gegen seine im richtigen Winkel gehaltenen Laserschwertklinge. Kurz darauf eine weitere Eingebung. Ein altes Gesicht, dessen Besitzer längst tot und im Magen von Vorn gelandet war, tauchte auf, schoss etwas in seine Richtung ab und wieder reagierte Vorns Körper in Kombination mit der Macht. Wieder wurde ein Schuss abgelenkt.

Damit war die Übung aber noch nicht vorbei. Viele weitere Minuten ging es weiter und nicht immer konnte Vorn rechtzeitig reagieren oder reagierte überhaupt auf das Richtige, da er ja nach wie vor selbst zu viel Rauschen erzeugte und somit sein „Machtgehör“ störte. Und überhaupt. Konnte es sein, dass der stinkende Affe neben ihn ebenfalls seine Voraussicht triggerte? Das die Macht den Laserschwert schwingenden Wookiee als eine Bedrohung ansah und ihn deshalb immer mal wieder als Angreifer deklarierte? Eine Antwort auf diese Frage gab es erst einmal nicht. Irgendwann war es einfach vorbei und die Masken lösten sich von ihren Köpfen, als Aster sie mit der Macht anhob. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase an Licht und Umgebungsgeräusche erkannte Vorn den Droiden, der ihn die ganze Zeit lang beschossen hatte. Und rächte sich dann ohne zu zögern an der schwebenden Kugel, so wie er es schon die ganze *piep* Zeit lang hatte tun wollen! Obwohl seine Kopfschmerzen inzwischen enorm waren, investierte er ein letztes Mal in seine Macht. Zuerst griff er den Droiden und zog ihn zu sich. Nur um ihn dann mit der ausgestreckten Laserschwertklinge aufzuspießen. Funken explodierten aus dem plötzlichen Loch und ein jämmerliches Kreischen entfleuchte der künstlichen Entität. Auf diese Weise seiner Schwebekraft beraubt und auch nicht länger von der Macht des Akolythen gehalten, fiel er zu Boden und schlitzte sich dabei selbst an der Klinge auf. Vorn deaktivierte seine Waffe, hängte sie zurück und drehte sich zu Aster um, während er einen Blutstropfen von seinem Schnurrbart wischte.

„Das könnt ihr von meinem Lohn abziehen.“ kommentierte er die Aktion und imitierte dabei einen Gesetzeshüter aus dem Holonet, der auf übertriebene Weise das Recht durchgesetzt hatte. Vorn hatte das alles nicht so recht verstanden, aber ihm hatten die Gewalt und die lässigen antiautoritären Sprüche gefallen...

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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Trainingsraum ] Ridley und Vorn, sowie (NPCs) Qowrow

Während die Akolythen trainierten, waren sie blind wie taub und so erlaubte Ridley sich etwas mehr Emotionen zu zeigen, als hen im Beisein der beiden gewohnt war. Und hen hatte auch allen Grund dazu. Halb hatte hen damit gerechnet, dass einer der beiden – oder wenigstens Vorn! – vor Wut komplett ausrasten würde, sich der konstanten Sticheleien nicht erwehren zu können. Doch anstatt komplett freizudrehen, besannen BEIDE sich auf etwas, das Ridley ihnen bereits beigebracht hatte? BEIDE benutzten den Machtmut, um sich emotional im Zaum zu halten?! Wer hatte denn bitte Vorn und Qowrow gegen zwei kompetentere Doppelgänger ausgetauscht?!

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, die Hände zu Fäusten geballt und beide Arme in einer Pose des Triumphes in die Höhe gereckt, verfolgte Ridley das Training. All die Frustration, die Niederlagen, die Zweifel, die Mordfantasien, all dies war es in diesem einen Moment wert gewesen. Hen hatte ihnen genug beigebracht, dass beide es grade schafften die Transferleistung zu erbringen, sich eine neue Technik selbst zu erarbeiten. Komplett ohne zu motzen! Und so gab es nichts Besseres als zu verfolgen, wie die beiden sich von keinen geblockten Schlägen langsam, aber sicher daran herantasteten den Droiden korrekt abzuwehren. Es dauerte eine Weile, bis hen sich daran sattgesehen hatte, doch natürlich kam dieser Moment auch irgendwann.

Ein wenig wollte Ridley die beiden noch arbeiten lassen, also zog hen zunächst hens Com aus der Tasche, um ein paar organisatorische Sachen zu erledigen. Eigentlich hatte die Rückkehr auf die Silbergischt genau wie auch die Abreise unspektakulär sein sollen, doch hatte der spontane Trainingserfolg hen zu etwas Besonderem inspiriert. Dies erledigt meditierte hen noch etwa eine halbe Stunde, bevor es endlich an der Zeit war die Übung zu beenden. Die Schüler brauchten eine Pause und hem knurrte der Magen. Mit einem Machtgriff hob Ridley die beiden Masken an, um den Akolythen das Ende der Einheit zu signalisieren. Grade wollte hen schon zu einem Lob ansetzen, als Vorn zeigte, dass er noch immer Vorn war, und den Trainingsdroiden unnötigerweise zerstörte. Dieser Kerl…

Und dann überraschte er hen doch noch einmal. Bisher war Vorn niemand gewesen, der mit irgendwelchen Onelinern – clever oder nicht – um sich geworfen hatte, doch brachte er den trockenen Kommentar so gut rüber, dass sowohl Ridley als auch Qowrow ein belustigtes Schnauben ausstießen. Hatte Vorn in der Zwischenzeit etwa Holodramen für sich entdeckt?! Hen würde die Zugriffshistorie der beiden kontrollieren müssen, doch wenn der Mensch angefangen hatte, sich ausgerechnet darüber einen Sinn für Humor anzueignen, würde hen ihm bei nächster Gelegenheit ein entsprechendes Gerät in die Kabine stellen lassen. Ein dummer Scheißkerl war gleich tausendmal besser, wenn er dabei wenigstens witzig war…


„Ich bin zufrieden und beeindruckt von Ihrer Leistung.“

, sagte Ridley kühl – von hens vorherigem Enthusiasmus war äußerlich keine Spur mehr zu sehen – und nickte den beiden zu.

„Ich denke, es eine Pause ist angebracht. Damit endet auch Ihr Besuch in meinem Heim. Während des Trainings wurden Ihre persönlichen Gegenstände bereits wieder auf Ihre Quartiere auf der Silbergischt verlegt. Während Ihrer Abwesenheit wurde ebenfalls der dortige Trainingsraum auf die hiesigen Standards ausgebaut. Wenn Sie mir nun auch zum Shuttle folgen würden.“

Der Weg zurück war so unspektakulär, wie alle vorherigen Reisen auch. Auf dem Landefeld des Praxeums wartete die Lambdafähre bereits, die sie dann ohne Umschweife zurückbrachte. Als sie jedoch landeten, warteten Ridleys georderte Vorbereitungen bereits auf sie. Die Akolythen hatten den ganzen Morgen hindurch geübt und so hatte hen auf dem Aussichtsdeck, auf dem auch die Fähre niedergegangen war, einen festlichen Mittagstisch aufbauen lassen. Das Timing war perfekt und grade hatten sie sich an die gedeckte Tafel gesetzt, als patrolianische Diener auch schon mit überdachten Servierplatten das Deck betraten. Noch warteten sie jedoch am Rand, denn Ridley wollte noch einige Worte sagen – und hen kannte Vorn gut genug, um ihm nicht Mittagessen als Konkurrenz zum Zuhören vorzusetzen. Eine gelbliche Patrolianerin goss (nur Ridley) ein Weinglas ein, das hen zum Toast erhob.

„Meine Herren Akolythen, ich darf Sie zum Abschluss des ersten Teils Ihrer Ausbildung beglückwünschen. Sie kennen nun die Grundlagen und die meisten grundlegenden Fähigkeiten. Im nächsten Teil wird es darum gehen diese zu vertiefen und Ihre Leistungsfähigkeit durch hartes Training auszubauen. Dass Sie es bis hierhergeschafft haben, ist Zeichen Ihres Potentials und zwei geringere Wesen säßen hier jetzt nicht mehr vor mir. In diesem Sinne: Einen guten Appetit.“

Jetzt endlich erhielten beide Akolythen Essen und Getränke. Die Köche hatten sich ins Zeug gelegt und beide erhielten genau das, was sie auch zuvor am liebsten zu sich genommen hatten – heute jedoch mit einem Upgrade an Aufwand und Zutaten. Ridley selbst gönnte sich natürlich auch ein äußerst teures Gericht, für das hen extra den Koch aus hens Lieblingsrestaurant, Truuines Fruchtkorb, hatte auf die Silbergischt bringen lassen. Man gönnte sich ja sonst nichts und die eigenen Akolythen erwiesen sich ja auch nicht alle Tage als kein kompletter Griff in die benutzte Nasszelle. Nach dem Essen war Mittagspause und Ridley legte ihnen nahe sich ein wenig mit der Tiefschlaftrance zu erholen, bevor es am Nachmittag weitergehen würde.

Während Vorn und Qowrow das Deck verließen, folge hen hens eigenem Ratschlag und meditierte in einer Ruhigen Ecke des Decks. Unterdessen verfolgte hen, wie Diener die Tafel abräumten und anschließend die freigewordene Fläche zum Training herrichteten. Die Pause war auf etwa zwei Stunden ausgelegt und so hatte hen den größten Teil von hens Tagespensum an Ruhe bereits hinter sich, als die Akolythen zurückkamen. Auf hens Geheiß stellten sie sich vielleicht zwanzig Meter von Ridley und einander entfernt, in einem gleichseitigen Dreieck auf.


„Willkommen zurück. Vor dem Essen haben Sie gelernt einen auf Sie gefeuerten Schuss blind zu blocken. Was jetzt folgt sollte daher vergleichsweise trivial sein. Einen Schuss abzuwehren ist praktisch. Noch besser ist es, ihn auf den Schützen zurückzulenken und ihn so aus dem Kampf zu nehmen. Dies hier“

, Ridley zog eine mit einem blauen Klebestreifen versehene Blasterpistole vom Gürtel

„ist ein gecrackter Blaster. Seine höchste Einstellung schmerzt, wird aber niemandem mehr als nur ein paar Härchen wegbrennen. Ich werde nun auf Sie schießen. Ihre Aufgabe werden Sie bereits erraten haben: Versuchen Sie den Schuss nicht nur zu blocken, sondern auf mich zurückzuwerfen.“

Ohne weitere Instruktionen hob Ridley den Blaster und gab erst auf Qowrow, dann auf Vorn einen Schuss ab. Beide versemmelten ihre Parade, doch hen hatte ja Zeit. Nach ein paar Schüssen schafften beide verlässlich zu parieren und nach einem ausgewechselten Magazin, musste Ridley auch regelmäßig hens eigenes Lichtschwert zum Blocken bemühen.

„Sehr gut!“

, sagte die Gouverneursperson schließlich und stellte das bisherige Dauerfeuer für einen Moment ein.

„Und nun zu einer meiner Lieblingstrainingsübungen. Blasterball ist ein Spiel für mindestens zwei Personen, aber wie Sie sehen, sollte es auch zu dritt gehen. Die Regeln sind simpel: Ich schieße jetzt gleich auf Sie, Mister Meri. Sie wehren den Schuss ab und lenken ihn auf Mister Qowrow, der ihn auf mich ablenkt und so weiter. Wer pariert bekommt einen Punkt, wer getroffen wird verliert einen Punkt. Wenn ich ein Signal gebe, machen wir alle einen Schritt aufeinander zu. Viel Spaß!“

Mit einem vorfreudigen Grinsen hob Ridley den Blaster und schoss auf Vorn.


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Truuine System - Truuine - Moraband - Praxeum - Büro des Vize-Gouverneurs - Nira, Elara (NPC) und Mathew



Scheinbar war Kast nicht so perfekt gelaufen, wie es von den Krath geplant worden war. Wenn die Aufgabe gewesen war, die Jedi auf frischer Tat zu erwischen, dann… Deswegen also der Kampf. Der Blick wurde nur finsterer bei dem Gedanken, was hätte passieren können, wäre sie wirklich mit den Jedi gegangen. Immerhin ging es weiter mit der Erklärung, warum nicht immer der Stärkste zu regieren hatte. Doch was die Worte bedeuteten, ließ Nira erstarren und ihr fiel das Essen auf den Teller.

“Dann muss ich so gesehen nicht einmal Imperatorin werden, um das mächtigste Wesen im Orden zu werden?!”

Es war mehr Feststellung als eine Frage. Die Rothaut schluckte und musste erst einmal einen Schluck trinken. Elara schwieg und man bemerkte kurz einen ‘Hast du das nicht gewusst?’ Blick zu ihrer Freundin geworfen. Nira schwieg dann erst einmal und nickte bei den Ausführungen Darth Baobahns. Wenn es stimmte, was er sagte, dann war die Sache klar.

“Ist in Ordnung! Ich nehme an!”

Bei der Nennung des Sith-Kodex pausierte die Rothaut das Essen und setzte sich aufrecht hin. Für sie war es fast ein heiliger Text. Sie hatte ihr ganzes Leben danach ausgerichtet. Schon in den Ruinen, die von ihrem Stamm bewacht wurden, hatte es ähnliche Verse gegeben.



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Man hatte sie komplett neu eingekleidet. Die Roben waren nicht mehr schwarz, sondern eher dunkelblau gehalten. Zwei Tage war nun das Essen her und Nira stand wieder gepflegt neben ihrem Meister. Die Haare streng nach hinten gebunden, sodass man ihre schon fast glühenden Augen ohne Probleme sehen konnte. Sobald Nira vorgestellt wurde, verneigte sich die Schülerin und überließ das Sprechen lieber Darth Baobahn. Als der Name Moraband fiel blinzelte Nira kurz und brauchte einen Moment um zu verarbeiten, dass sie einen Teil dieses Eiswürfels nach ihrer Heimat benannt hatte. Es fühlte sich beinahe schon wie eine Beleidigung an, dennoch nickte die Rothaut nur knapp, als sich die andere Person sich als Darth Aster vorgestellt hatte. Der Aufforderung, den Raum zu verlassen, ging Nira erst nach, nachdem sie Blickkontakt zu Darth Baobahn hatte und sie wirklich quasi entließ. Dadurch wirkte Nira mehr wie ein Wachhund, als eine Schülerin, doch es war irgendwie ihre Art geworden, Loyalität unter anderem auch so zu zeigen.

Draußen wartete Nira auf ihren Meister. Sie ging teilweise unruhig auf und ab. Die Rothaut hasste es einfach warten zu müssen. Es war eine gefühlte Ewigkeit, ehe die Türe sich öffnete. Beide standen da und Nira schaute zwischen den beiden Personen hin und her. Die ausgestreckte Hand Darth Asters nahm sie dann entgegen mit einem knappen:

“Ganz meinerseits…”

Die Rothaut war regelrecht bemüht, nicht zu knurren und eher neutral zu wirken. Sie versuchte immerhin ihr Bestes, keine Schande über ihren Meister zu bringen. Noch war Nira ohnehin einfach im Weg, sollte es zu einem Kampf kommen. Daher akzeptierte sie auch die Situation, in der sie war. Wenn auch nur zähneknirschend.



Truuine System - Truuine - Moraband - Regierungspalast - Vor dem Büro von Darth Aster - Nira, Elara (NPC) und Mathew
 
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„Nun da Ihr den Gouverneur getroffen habt, meine Schülerin. Was denkt Ihr vom mächtigsten Mann auf Truuine?“ Die beiden Sith, der Anzat als auch die Reinrassige Sith, schritten durch die Korridore des Praxeums. Matthew führte sie bewusst zu einem der abgelegeneren Trainingsräume. Die Akolythen des Gouverneurs würden in ein paar Tagen das Praxeum verlassen doch bis dahin galt es keine Begegnung zu provozieren.

„Ich möchte den heutigen Tag sowie die kommenden Tage darauf verwenden mir ein Bild von euren Fähigkeiten zu machen. Das heißt wir werden viel Zeit gemeinsam im Trainingsraum verbringen. Außerdem werde ich euch in der Abendschule hier in Moraband anmelden. Ich werde euch euren Stundenplan nicht vorgeben, ich denke jedoch das ihr euch eine allgemeine Grundbildung zusichern solltet. Wenn ihr darüber hinaus Studienfächer oder Interessen habt, auch falls diese nicht vom Kurrikulum abgedeckt werden, so könnt ihr euch an mich oder eure Lehrer wenden. Ich bin sicher wir können die meisten Felder für euch zur Verfügung stellen.“

Sie gelangten in den Trainingsraum und Matthew ließ sich zunächst von seiner Schülerin zeigen, was sie bisher erlernt hatte. Es war kläglich wenig. Augenscheinlich hatte Darth Nexx mehr zeit darauf verwendet sicherzustellen, dass Nira auch wirklich nichts an die Hand bekam das ihm gefährlich werden konnte, statt seine Schülerin sinnvoll auszubilden. Also fasste Matthew für Sie die Grundlegenden Machtfähigkeiten einmal zusammen. Diese wie auch die Tiefschlafmeditation würden für die kommenden Wochen die eine Hälfte ihrer gemeinsamen Zeit bedürfen. Die andere Hälfte würde er auf den Schwertkampf verwenden. Wie auch schon bei seinem letzten Schüler hielt er es für absolut Notwendig dafür zu sorgen, dass Nira sich ihrer Haut sinnvoll erwehren konnte. Immerhin war die Frau im Gegensatz zu Ridley kein Hemd von einer Person das wegflog, wenn eine zu steife Brise blies.

„Ihr habt bereits ein Lichtschwert, folglich sollte man euch auch den Umgang mit dieser Waffe gezeigt haben? Ich möchte sehen was ihr könnt, und wie ihr euch im Kampf generell verhaltet. Die Echani sagen, jemanden bekämpft zu haben heißt jemanden zu kennen. Also Nira Merash, greift mich an.“

Mit diesen Worten aktivierte Matthew die erste Klinge an seinem Lichtschwert und ging in eine Typische Soresu Kampfstellung.


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