Vorn Aphadon Meri
Senatsbesucher
[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Trainingsraum - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]
Es hatte sich also tatsächlich ausgezahlt. Die vielen Male, in denen er sich gefühlt selbst den Arm ausgerissen oder mit der Besessenheit hart daran gearbeitet hatte sich zu übergeben. Er, Vorn, sich übergeben! Wenn es Nahrung schon nicht vermochte, dann ein brutal durchgeschüttelter Kopf, so viel stand fest. Doch sein Meister hatte es bestätigt. Er hatte Big Q überholt und der Blick von dem Wookiee war ein Fest. Vorn gestattete es sich sogar kurzzeitig in diesem Moment zu verweilen, bis Aster schließlich weiter machen wollte.
Eine zweite Laserschwertform namens Soresu. Der Name war schon besser, doch die Funktion der Technik toppte alles. Es war jene, mit der man sich gegen das Waffenfeuer aus Blastern und dergleichen schützen konnte. Darauf hatte Vorn schon eine Weile geschielt, denn diese würde einer seiner Schwachstellen schließen. Er liebte den Nahkampf und bevorzugte ihn, wann immer es ging, doch die Schwächen einer solchen Art zu kämpfen war offensichtlich. Bald schon würde sich das ändern! Falls diese weibische Waffe überhaupt für irgendetwas gut war, dann um Vorn sicher an seinen Gegner heran zu bringen und dann die verdammte Scheiße aus ihm herauszuprügeln!
Doch zuerst die Grundlagen, genau wie bei der ersten Technik. Alles relativ statisch, einfach, sicher, relativ unkompliziert und doch mit genug Raum um kleine Stand- und Bewegungsfehler zu machen. Alles in allem ein akzeptabler Beginn. Die Akolythen würden den Rest mal wieder für sich alleine schaffen müssen.
Dann folgte eine Sache, mit der Vorn so nicht gerechnet hatte. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass sie inzwischen so ziemlich alle Arten der Machtanwendung durch hatten. Sicher, hier und da noch ein paar Details, aber nichts großes mehr. Er hatte sich aber mal wieder geirrt, hatte die Macht und ihre Einsatzmöglichkeiten mal wieder unterschätzt. Mit jeder weiteren Woche schien die Welt um diese mystische Kraft größer und größer zu werden. Komplexer und vor allem komplizierter. Dieser Abschnitt der Macht fing mit einer Maske an. Und was sollte man sagen. Das war mal ein Ding! In Rot, Schwarz und Silber gehalten, sah sie wie das Gesicht eines Monsters aus, welches aber kein offenes zähnestarrendes Maul besaß. Das hätte sie weniger angsteinflößend wirken lassen können, doch irgendwie hatte sie dadurch ihren ganz eigenen Stil, als würde diese Kreatur ihre Opfer nicht fressen... sondern sie aus anderen, nicht evolutionären Gründen jagen und töten. Vorn konnte es weder in Worte fassen noch erklären, doch die Maske gefiel ihm auf Anhieb und ihm fiel auch sofort auf, wie Nicht-imperial sie war. Sith mit ihrer Macht und ihren verwendeten Technologien und das Imperium waren ja nicht deckungsgleich. Es gab Überschneidungen, doch auch Unterschiede und diese Maske bzw. Helm gehörte wohl eher zu den Sith. Sie war so... unnötig düster. So wie dieses Praxeum unnötig... aussah, wie es aussah. Eben nicht nach Durabeton und Durastahl. Ja, so konnte man das wohl einteilen. Je mehr etwas über seinen eigentlichen Zweck hinaus gestaltet worden war, desto eher gehörte es in die Kategorie Sith und die Macht.
Aster ging aber gar nicht groß darauf ein, außer das er sagte, sie müssten diese Masken für die nächste Technik überziehen. Es würde um die sogenannte „Voraussicht“ gehen. Eine Technik, um mit Hilfe der Macht Angriffe vorherzusehen, sodass man dann – nach Belieben auch mit der Macht in Form der Besessenheit – rechtzeitig darauf reagieren konnte. Ihr Meister selbst hatte dies bei der Hinrichtung demonstriert, als er viel zu schnell auf die Geschosse seiner eigenen Wachen reagiert hatte. Nun gab es dafür einen Namen. War er gut? Nein. Aber er war imperial. Es hätte schlimmer kommen können. Die Laserschwertformnamen waren ganz offensichtlich ein Produkt der Kreativen der Sith. Daran war nichts einfach und Vorn hatte mal so gar kein Bock darauf. Aber auch wenn man den Sith lieber nicht die Benennung von irgendetwas überlassen sollte, das Designen von Ausrüstung konnten sie. Doch was auch immer. Vorn ließ sich gerade zu stark ablenken.
Mit der Voraussicht konnte man also Blastergeschosse ablenken. Gut. Aber wofür die Masken? Aster erklärte es nicht, die Akolythen fragten nicht. Stattdessen zog Vorn seine ihm gereichte einfach auf, nachdem er sich eine schwache Sekunde erlaubt und mit den Fingern über die silbrigen Verschnörkelungen der Maske geglitten war. Es war dreidimensional, nicht einfach nur Farbe, wie er feststellen musste. Oh ja, definitiv von den Sith. Als er die Maske aufzog, erlebte er aber das eigentliche Wunder. Er konnte nämlich nichts mehr sehen und hören. Sein erster Impuls war es die Maske sogleich wieder abzunehmen und sich zu beklagen, doch schon der zweite hinderte ihn daran. Die Macht sollte ihn leiten. Natürlich musste er dafür auf seine wichtigsten Sinne verzichten.
Worauf der Mensch mal so gar kein Bock hatte. Also im Allgemeinen. Er hatte es schon in der Kolonie immer zu vermeiden versucht, in jene Bereiche zu gehen, in denen das Licht nicht mehr funktioniert hatte oder die Generatoren standen, sodass er im Grunde nichts anderes mehr hatte hören können. Seine Augen und sein Gehör hatten ihn gefühlt öfter das Leben gerettet, als er Knochen im Leib hatte. Und jetzt darauf zu verzichten und sich einer Macht auszuliefern, die er als einen Feind betrachtete? Die ihn jetzt schützen sollte? Das war keine leichte Sache, so viel stand fest.
Schaltete man alle äußeren Geräuschquellen aus, hörte man sein eigenes Blut rauschen oder das Herz schlagen. Es war also nicht wirklich still. Stockdunkel war es aber. Die Maske passte ausgezeichnet, ja, geradezu auf gruselige weise perfekt und folglich gab es keine noch so exotische Haltung, in der auch nur der kleinste Lichtstrahl in das Innere vor drang. Vorn konnte nicht verhindern, wie ihm unwohl wurde. In einen dunklen Raum zu sein und einen ebenfalls blinden Gegner zu suchen, der ihn auch töten wollte, war eine Sache. Aber nur selbst blind zu sein und gleich aus allen möglichen Richtungen beschossen zu werden war eine andere. Aus Furcht wurde sehr schnell Wut und Frustration, doch bevor es ihn lähmen konnte, besann er sich auf das Gelernte und nutzte den Machtmut. Damit war er aber nicht schnell genug. Noch bevor er seine Emotionen ganz unter Kontrolle hatte, da spürte er bereits einen elektrischen Stich in der rechten Flanke. Der Schmerz war unangenehm, blieb aber oberflächlich und hielt nicht allzu lange an. Oben drein riet Vorns Instinkte ihm aber sich in diese Richtung neu auszurichten und beim ersten Mal tat er dies auch, nur um dann sogleich am Rücken getroffen zu werden. Der Schmerz war egal, doch mit jedem weiteren Treffer und dem Schweigen der Macht kostete es den Akolythen mehr Konzentration um sich des Machtmutes zu bedienen.
Nach etwa dem zehnten oder vielleicht auch schon fünfzehnten Treffer begann Vorn die Dämonische Besessenheit einzusetzen. Nicht um sich schneller zu bewegen, sondern um seine „Haut zu umspülen“. Ihm war während des Trainings aufgefallen, dass er dadurch Schmerzen leichter ertragen konnte. Sie wurden nicht schwächer in dem Sinne und vor allem verhinderte die Technik keine Verletzungen, doch es fühlte sich ein bisschen so an, als würde die Macht selbst einen Teil des Schmerz fühlens übernehmen und die Sache so erleichtern. Er erhöhte damit sozusagen seine Toleranzschwelle. Der Preis war bis dato immer Kopfschmerzen gewesen, denn es kostete ihn viel Energie. Doch es war notwendig. Er musste die Atmosphäre seines Quartiers, welche ihn die Tiefschlaftrance erlaubte, in diese Kampfsituation übertragen. Der Machtmut kontrollierte die Emotionen, die Besessenheit den Schmerz und schuf so genug innerliche Ruhe, damit er hoffentlich die Macht hören und ihre Signale richtig interpretieren konnte.
Noch einmal zehn weitere Treffer lang passierte nichts, außer das er durch reinen Zufall einen der elektrischen Bolzen abgelenkt hatte. Er fühlte sich dadurch nicht direkt besser, wusste nun aber immerhin, wie es sich anfühlen würde, könnte er endlich bewusst einen Angriff ablenken. Nach aber ungefähr dreißig Nadelstichen fing der Akolyth an merkwürdiges zu fühlen. Weil er gerade zwei Techniken gleichzeitig nutzte, sich dadurch langsam Kopfschmerzen meldeten und er eben durch all das viel Hintergrundrauschen erzeugte, konnte er das neue Signal nicht so recht einordnen und vor allem keine Richtung zuordnen. Doch nach weiteren fünf Treffern in Rücken und Oberarmen erkannte er plötzlich das Muster. Wie Aster es schon vermutet hatte, war es schwer zu beschreiben. Es war weder ein kalter Schauer noch ein Aufstellen von Härchen, keine unerklärlicher Geistesblitz oder ein zuckender Muskel. Es war buchstäblich das spontan in seinem Kopf entstehende Bild eines Angriffs aus einer bestimmten Richtung. Und da er gerade blind und taub war, hatte er dieses Bild lange Zeit nicht als ein solches erkennen können. Doch als er nun endlich wieder begann alte Erfahrungen mit dieser neuen Visualisierung zu kombinieren, alte Erinnerungen voller Gerüche, kaum sichtbarer Schemen in der Finsternis und widersprüchlichen Geräuschen ohne scheinbaren Ursprungsort, ergab alles einen Sinn. Die wirren Muster bekamen eine Form.
Und dann brauchte es nur noch die Dämonische Besessenheit. Bei dem nächsten Bild floss die Macht von seiner Haut in seine Muskeln und ließen ihn schneller reagieren als jeder Reflex. Sein Muskelgedächtnis lenkte seinen Körper und ZACK, etwas prallte gegen seine im richtigen Winkel gehaltenen Laserschwertklinge. Kurz darauf eine weitere Eingebung. Ein altes Gesicht, dessen Besitzer längst tot und im Magen von Vorn gelandet war, tauchte auf, schoss etwas in seine Richtung ab und wieder reagierte Vorns Körper in Kombination mit der Macht. Wieder wurde ein Schuss abgelenkt.
Damit war die Übung aber noch nicht vorbei. Viele weitere Minuten ging es weiter und nicht immer konnte Vorn rechtzeitig reagieren oder reagierte überhaupt auf das Richtige, da er ja nach wie vor selbst zu viel Rauschen erzeugte und somit sein „Machtgehör“ störte. Und überhaupt. Konnte es sein, dass der stinkende Affe neben ihn ebenfalls seine Voraussicht triggerte? Das die Macht den Laserschwert schwingenden Wookiee als eine Bedrohung ansah und ihn deshalb immer mal wieder als Angreifer deklarierte? Eine Antwort auf diese Frage gab es erst einmal nicht. Irgendwann war es einfach vorbei und die Masken lösten sich von ihren Köpfen, als Aster sie mit der Macht anhob. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase an Licht und Umgebungsgeräusche erkannte Vorn den Droiden, der ihn die ganze Zeit lang beschossen hatte. Und rächte sich dann ohne zu zögern an der schwebenden Kugel, so wie er es schon die ganze *piep* Zeit lang hatte tun wollen! Obwohl seine Kopfschmerzen inzwischen enorm waren, investierte er ein letztes Mal in seine Macht. Zuerst griff er den Droiden und zog ihn zu sich. Nur um ihn dann mit der ausgestreckten Laserschwertklinge aufzuspießen. Funken explodierten aus dem plötzlichen Loch und ein jämmerliches Kreischen entfleuchte der künstlichen Entität. Auf diese Weise seiner Schwebekraft beraubt und auch nicht länger von der Macht des Akolythen gehalten, fiel er zu Boden und schlitzte sich dabei selbst an der Klinge auf. Vorn deaktivierte seine Waffe, hängte sie zurück und drehte sich zu Aster um, während er einen Blutstropfen von seinem Schnurrbart wischte.
„Das könnt ihr von meinem Lohn abziehen.“ kommentierte er die Aktion und imitierte dabei einen Gesetzeshüter aus dem Holonet, der auf übertriebene Weise das Recht durchgesetzt hatte. Vorn hatte das alles nicht so recht verstanden, aber ihm hatten die Gewalt und die lässigen antiautoritären Sprüche gefallen...
[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Trainingsraum - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]
Es hatte sich also tatsächlich ausgezahlt. Die vielen Male, in denen er sich gefühlt selbst den Arm ausgerissen oder mit der Besessenheit hart daran gearbeitet hatte sich zu übergeben. Er, Vorn, sich übergeben! Wenn es Nahrung schon nicht vermochte, dann ein brutal durchgeschüttelter Kopf, so viel stand fest. Doch sein Meister hatte es bestätigt. Er hatte Big Q überholt und der Blick von dem Wookiee war ein Fest. Vorn gestattete es sich sogar kurzzeitig in diesem Moment zu verweilen, bis Aster schließlich weiter machen wollte.
Eine zweite Laserschwertform namens Soresu. Der Name war schon besser, doch die Funktion der Technik toppte alles. Es war jene, mit der man sich gegen das Waffenfeuer aus Blastern und dergleichen schützen konnte. Darauf hatte Vorn schon eine Weile geschielt, denn diese würde einer seiner Schwachstellen schließen. Er liebte den Nahkampf und bevorzugte ihn, wann immer es ging, doch die Schwächen einer solchen Art zu kämpfen war offensichtlich. Bald schon würde sich das ändern! Falls diese weibische Waffe überhaupt für irgendetwas gut war, dann um Vorn sicher an seinen Gegner heran zu bringen und dann die verdammte Scheiße aus ihm herauszuprügeln!
Doch zuerst die Grundlagen, genau wie bei der ersten Technik. Alles relativ statisch, einfach, sicher, relativ unkompliziert und doch mit genug Raum um kleine Stand- und Bewegungsfehler zu machen. Alles in allem ein akzeptabler Beginn. Die Akolythen würden den Rest mal wieder für sich alleine schaffen müssen.
Dann folgte eine Sache, mit der Vorn so nicht gerechnet hatte. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass sie inzwischen so ziemlich alle Arten der Machtanwendung durch hatten. Sicher, hier und da noch ein paar Details, aber nichts großes mehr. Er hatte sich aber mal wieder geirrt, hatte die Macht und ihre Einsatzmöglichkeiten mal wieder unterschätzt. Mit jeder weiteren Woche schien die Welt um diese mystische Kraft größer und größer zu werden. Komplexer und vor allem komplizierter. Dieser Abschnitt der Macht fing mit einer Maske an. Und was sollte man sagen. Das war mal ein Ding! In Rot, Schwarz und Silber gehalten, sah sie wie das Gesicht eines Monsters aus, welches aber kein offenes zähnestarrendes Maul besaß. Das hätte sie weniger angsteinflößend wirken lassen können, doch irgendwie hatte sie dadurch ihren ganz eigenen Stil, als würde diese Kreatur ihre Opfer nicht fressen... sondern sie aus anderen, nicht evolutionären Gründen jagen und töten. Vorn konnte es weder in Worte fassen noch erklären, doch die Maske gefiel ihm auf Anhieb und ihm fiel auch sofort auf, wie Nicht-imperial sie war. Sith mit ihrer Macht und ihren verwendeten Technologien und das Imperium waren ja nicht deckungsgleich. Es gab Überschneidungen, doch auch Unterschiede und diese Maske bzw. Helm gehörte wohl eher zu den Sith. Sie war so... unnötig düster. So wie dieses Praxeum unnötig... aussah, wie es aussah. Eben nicht nach Durabeton und Durastahl. Ja, so konnte man das wohl einteilen. Je mehr etwas über seinen eigentlichen Zweck hinaus gestaltet worden war, desto eher gehörte es in die Kategorie Sith und die Macht.
Aster ging aber gar nicht groß darauf ein, außer das er sagte, sie müssten diese Masken für die nächste Technik überziehen. Es würde um die sogenannte „Voraussicht“ gehen. Eine Technik, um mit Hilfe der Macht Angriffe vorherzusehen, sodass man dann – nach Belieben auch mit der Macht in Form der Besessenheit – rechtzeitig darauf reagieren konnte. Ihr Meister selbst hatte dies bei der Hinrichtung demonstriert, als er viel zu schnell auf die Geschosse seiner eigenen Wachen reagiert hatte. Nun gab es dafür einen Namen. War er gut? Nein. Aber er war imperial. Es hätte schlimmer kommen können. Die Laserschwertformnamen waren ganz offensichtlich ein Produkt der Kreativen der Sith. Daran war nichts einfach und Vorn hatte mal so gar kein Bock darauf. Aber auch wenn man den Sith lieber nicht die Benennung von irgendetwas überlassen sollte, das Designen von Ausrüstung konnten sie. Doch was auch immer. Vorn ließ sich gerade zu stark ablenken.
Mit der Voraussicht konnte man also Blastergeschosse ablenken. Gut. Aber wofür die Masken? Aster erklärte es nicht, die Akolythen fragten nicht. Stattdessen zog Vorn seine ihm gereichte einfach auf, nachdem er sich eine schwache Sekunde erlaubt und mit den Fingern über die silbrigen Verschnörkelungen der Maske geglitten war. Es war dreidimensional, nicht einfach nur Farbe, wie er feststellen musste. Oh ja, definitiv von den Sith. Als er die Maske aufzog, erlebte er aber das eigentliche Wunder. Er konnte nämlich nichts mehr sehen und hören. Sein erster Impuls war es die Maske sogleich wieder abzunehmen und sich zu beklagen, doch schon der zweite hinderte ihn daran. Die Macht sollte ihn leiten. Natürlich musste er dafür auf seine wichtigsten Sinne verzichten.
Worauf der Mensch mal so gar kein Bock hatte. Also im Allgemeinen. Er hatte es schon in der Kolonie immer zu vermeiden versucht, in jene Bereiche zu gehen, in denen das Licht nicht mehr funktioniert hatte oder die Generatoren standen, sodass er im Grunde nichts anderes mehr hatte hören können. Seine Augen und sein Gehör hatten ihn gefühlt öfter das Leben gerettet, als er Knochen im Leib hatte. Und jetzt darauf zu verzichten und sich einer Macht auszuliefern, die er als einen Feind betrachtete? Die ihn jetzt schützen sollte? Das war keine leichte Sache, so viel stand fest.
Schaltete man alle äußeren Geräuschquellen aus, hörte man sein eigenes Blut rauschen oder das Herz schlagen. Es war also nicht wirklich still. Stockdunkel war es aber. Die Maske passte ausgezeichnet, ja, geradezu auf gruselige weise perfekt und folglich gab es keine noch so exotische Haltung, in der auch nur der kleinste Lichtstrahl in das Innere vor drang. Vorn konnte nicht verhindern, wie ihm unwohl wurde. In einen dunklen Raum zu sein und einen ebenfalls blinden Gegner zu suchen, der ihn auch töten wollte, war eine Sache. Aber nur selbst blind zu sein und gleich aus allen möglichen Richtungen beschossen zu werden war eine andere. Aus Furcht wurde sehr schnell Wut und Frustration, doch bevor es ihn lähmen konnte, besann er sich auf das Gelernte und nutzte den Machtmut. Damit war er aber nicht schnell genug. Noch bevor er seine Emotionen ganz unter Kontrolle hatte, da spürte er bereits einen elektrischen Stich in der rechten Flanke. Der Schmerz war unangenehm, blieb aber oberflächlich und hielt nicht allzu lange an. Oben drein riet Vorns Instinkte ihm aber sich in diese Richtung neu auszurichten und beim ersten Mal tat er dies auch, nur um dann sogleich am Rücken getroffen zu werden. Der Schmerz war egal, doch mit jedem weiteren Treffer und dem Schweigen der Macht kostete es den Akolythen mehr Konzentration um sich des Machtmutes zu bedienen.
Nach etwa dem zehnten oder vielleicht auch schon fünfzehnten Treffer begann Vorn die Dämonische Besessenheit einzusetzen. Nicht um sich schneller zu bewegen, sondern um seine „Haut zu umspülen“. Ihm war während des Trainings aufgefallen, dass er dadurch Schmerzen leichter ertragen konnte. Sie wurden nicht schwächer in dem Sinne und vor allem verhinderte die Technik keine Verletzungen, doch es fühlte sich ein bisschen so an, als würde die Macht selbst einen Teil des Schmerz fühlens übernehmen und die Sache so erleichtern. Er erhöhte damit sozusagen seine Toleranzschwelle. Der Preis war bis dato immer Kopfschmerzen gewesen, denn es kostete ihn viel Energie. Doch es war notwendig. Er musste die Atmosphäre seines Quartiers, welche ihn die Tiefschlaftrance erlaubte, in diese Kampfsituation übertragen. Der Machtmut kontrollierte die Emotionen, die Besessenheit den Schmerz und schuf so genug innerliche Ruhe, damit er hoffentlich die Macht hören und ihre Signale richtig interpretieren konnte.
Noch einmal zehn weitere Treffer lang passierte nichts, außer das er durch reinen Zufall einen der elektrischen Bolzen abgelenkt hatte. Er fühlte sich dadurch nicht direkt besser, wusste nun aber immerhin, wie es sich anfühlen würde, könnte er endlich bewusst einen Angriff ablenken. Nach aber ungefähr dreißig Nadelstichen fing der Akolyth an merkwürdiges zu fühlen. Weil er gerade zwei Techniken gleichzeitig nutzte, sich dadurch langsam Kopfschmerzen meldeten und er eben durch all das viel Hintergrundrauschen erzeugte, konnte er das neue Signal nicht so recht einordnen und vor allem keine Richtung zuordnen. Doch nach weiteren fünf Treffern in Rücken und Oberarmen erkannte er plötzlich das Muster. Wie Aster es schon vermutet hatte, war es schwer zu beschreiben. Es war weder ein kalter Schauer noch ein Aufstellen von Härchen, keine unerklärlicher Geistesblitz oder ein zuckender Muskel. Es war buchstäblich das spontan in seinem Kopf entstehende Bild eines Angriffs aus einer bestimmten Richtung. Und da er gerade blind und taub war, hatte er dieses Bild lange Zeit nicht als ein solches erkennen können. Doch als er nun endlich wieder begann alte Erfahrungen mit dieser neuen Visualisierung zu kombinieren, alte Erinnerungen voller Gerüche, kaum sichtbarer Schemen in der Finsternis und widersprüchlichen Geräuschen ohne scheinbaren Ursprungsort, ergab alles einen Sinn. Die wirren Muster bekamen eine Form.
Und dann brauchte es nur noch die Dämonische Besessenheit. Bei dem nächsten Bild floss die Macht von seiner Haut in seine Muskeln und ließen ihn schneller reagieren als jeder Reflex. Sein Muskelgedächtnis lenkte seinen Körper und ZACK, etwas prallte gegen seine im richtigen Winkel gehaltenen Laserschwertklinge. Kurz darauf eine weitere Eingebung. Ein altes Gesicht, dessen Besitzer längst tot und im Magen von Vorn gelandet war, tauchte auf, schoss etwas in seine Richtung ab und wieder reagierte Vorns Körper in Kombination mit der Macht. Wieder wurde ein Schuss abgelenkt.
Damit war die Übung aber noch nicht vorbei. Viele weitere Minuten ging es weiter und nicht immer konnte Vorn rechtzeitig reagieren oder reagierte überhaupt auf das Richtige, da er ja nach wie vor selbst zu viel Rauschen erzeugte und somit sein „Machtgehör“ störte. Und überhaupt. Konnte es sein, dass der stinkende Affe neben ihn ebenfalls seine Voraussicht triggerte? Das die Macht den Laserschwert schwingenden Wookiee als eine Bedrohung ansah und ihn deshalb immer mal wieder als Angreifer deklarierte? Eine Antwort auf diese Frage gab es erst einmal nicht. Irgendwann war es einfach vorbei und die Masken lösten sich von ihren Köpfen, als Aster sie mit der Macht anhob. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase an Licht und Umgebungsgeräusche erkannte Vorn den Droiden, der ihn die ganze Zeit lang beschossen hatte. Und rächte sich dann ohne zu zögern an der schwebenden Kugel, so wie er es schon die ganze *piep* Zeit lang hatte tun wollen! Obwohl seine Kopfschmerzen inzwischen enorm waren, investierte er ein letztes Mal in seine Macht. Zuerst griff er den Droiden und zog ihn zu sich. Nur um ihn dann mit der ausgestreckten Laserschwertklinge aufzuspießen. Funken explodierten aus dem plötzlichen Loch und ein jämmerliches Kreischen entfleuchte der künstlichen Entität. Auf diese Weise seiner Schwebekraft beraubt und auch nicht länger von der Macht des Akolythen gehalten, fiel er zu Boden und schlitzte sich dabei selbst an der Klinge auf. Vorn deaktivierte seine Waffe, hängte sie zurück und drehte sich zu Aster um, während er einen Blutstropfen von seinem Schnurrbart wischte.
„Das könnt ihr von meinem Lohn abziehen.“ kommentierte er die Aktion und imitierte dabei einen Gesetzeshüter aus dem Holonet, der auf übertriebene Weise das Recht durchgesetzt hatte. Vorn hatte das alles nicht so recht verstanden, aber ihm hatten die Gewalt und die lässigen antiautoritären Sprüche gefallen...
[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Trainingsraum - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]