Truuine

[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Trainingsraum - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]

Es hatte sich also tatsächlich ausgezahlt. Die vielen Male, in denen er sich gefühlt selbst den Arm ausgerissen oder mit der Besessenheit hart daran gearbeitet hatte sich zu übergeben. Er, Vorn, sich übergeben! Wenn es Nahrung schon nicht vermochte, dann ein brutal durchgeschüttelter Kopf, so viel stand fest. Doch sein Meister hatte es bestätigt. Er hatte Big Q überholt und der Blick von dem Wookiee war ein Fest. Vorn gestattete es sich sogar kurzzeitig in diesem Moment zu verweilen, bis Aster schließlich weiter machen wollte.

Eine zweite Laserschwertform namens Soresu. Der Name war schon besser, doch die Funktion der Technik toppte alles. Es war jene, mit der man sich gegen das Waffenfeuer aus Blastern und dergleichen schützen konnte. Darauf hatte Vorn schon eine Weile geschielt, denn diese würde einer seiner Schwachstellen schließen. Er liebte den Nahkampf und bevorzugte ihn, wann immer es ging, doch die Schwächen einer solchen Art zu kämpfen war offensichtlich. Bald schon würde sich das ändern! Falls diese weibische Waffe überhaupt für irgendetwas gut war, dann um Vorn sicher an seinen Gegner heran zu bringen und dann die verdammte Scheiße aus ihm herauszuprügeln!

Doch zuerst die Grundlagen, genau wie bei der ersten Technik. Alles relativ statisch, einfach, sicher, relativ unkompliziert und doch mit genug Raum um kleine Stand- und Bewegungsfehler zu machen. Alles in allem ein akzeptabler Beginn. Die Akolythen würden den Rest mal wieder für sich alleine schaffen müssen.

Dann folgte eine Sache, mit der Vorn so nicht gerechnet hatte. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass sie inzwischen so ziemlich alle Arten der Machtanwendung durch hatten. Sicher, hier und da noch ein paar Details, aber nichts großes mehr. Er hatte sich aber mal wieder geirrt, hatte die Macht und ihre Einsatzmöglichkeiten mal wieder unterschätzt. Mit jeder weiteren Woche schien die Welt um diese mystische Kraft größer und größer zu werden. Komplexer und vor allem komplizierter. Dieser Abschnitt der Macht fing mit einer Maske an. Und was sollte man sagen. Das war mal ein Ding! In Rot, Schwarz und Silber gehalten, sah sie wie das Gesicht eines Monsters aus, welches aber kein offenes zähnestarrendes Maul besaß. Das hätte sie weniger angsteinflößend wirken lassen können, doch irgendwie hatte sie dadurch ihren ganz eigenen Stil, als würde diese Kreatur ihre Opfer nicht fressen... sondern sie aus anderen, nicht evolutionären Gründen jagen und töten. Vorn konnte es weder in Worte fassen noch erklären, doch die Maske gefiel ihm auf Anhieb und ihm fiel auch sofort auf, wie Nicht-imperial sie war. Sith mit ihrer Macht und ihren verwendeten Technologien und das Imperium waren ja nicht deckungsgleich. Es gab Überschneidungen, doch auch Unterschiede und diese Maske bzw. Helm gehörte wohl eher zu den Sith. Sie war so... unnötig düster. So wie dieses Praxeum unnötig... aussah, wie es aussah. Eben nicht nach Durabeton und Durastahl. Ja, so konnte man das wohl einteilen. Je mehr etwas über seinen eigentlichen Zweck hinaus gestaltet worden war, desto eher gehörte es in die Kategorie Sith und die Macht.

Aster ging aber gar nicht groß darauf ein, außer das er sagte, sie müssten diese Masken für die nächste Technik überziehen. Es würde um die sogenannte „Voraussicht“ gehen. Eine Technik, um mit Hilfe der Macht Angriffe vorherzusehen, sodass man dann – nach Belieben auch mit der Macht in Form der Besessenheit – rechtzeitig darauf reagieren konnte. Ihr Meister selbst hatte dies bei der Hinrichtung demonstriert, als er viel zu schnell auf die Geschosse seiner eigenen Wachen reagiert hatte. Nun gab es dafür einen Namen. War er gut? Nein. Aber er war imperial. Es hätte schlimmer kommen können. Die Laserschwertformnamen waren ganz offensichtlich ein Produkt der Kreativen der Sith. Daran war nichts einfach und Vorn hatte mal so gar kein Bock darauf. Aber auch wenn man den Sith lieber nicht die Benennung von irgendetwas überlassen sollte, das Designen von Ausrüstung konnten sie. Doch was auch immer. Vorn ließ sich gerade zu stark ablenken.

Mit der Voraussicht konnte man also Blastergeschosse ablenken. Gut. Aber wofür die Masken? Aster erklärte es nicht, die Akolythen fragten nicht. Stattdessen zog Vorn seine ihm gereichte einfach auf, nachdem er sich eine schwache Sekunde erlaubt und mit den Fingern über die silbrigen Verschnörkelungen der Maske geglitten war. Es war dreidimensional, nicht einfach nur Farbe, wie er feststellen musste. Oh ja, definitiv von den Sith. Als er die Maske aufzog, erlebte er aber das eigentliche Wunder. Er konnte nämlich nichts mehr sehen und hören. Sein erster Impuls war es die Maske sogleich wieder abzunehmen und sich zu beklagen, doch schon der zweite hinderte ihn daran. Die Macht sollte ihn leiten. Natürlich musste er dafür auf seine wichtigsten Sinne verzichten.

Worauf der Mensch mal so gar kein Bock hatte. Also im Allgemeinen. Er hatte es schon in der Kolonie immer zu vermeiden versucht, in jene Bereiche zu gehen, in denen das Licht nicht mehr funktioniert hatte oder die Generatoren standen, sodass er im Grunde nichts anderes mehr hatte hören können. Seine Augen und sein Gehör hatten ihn gefühlt öfter das Leben gerettet, als er Knochen im Leib hatte. Und jetzt darauf zu verzichten und sich einer Macht auszuliefern, die er als einen Feind betrachtete? Die ihn jetzt schützen sollte? Das war keine leichte Sache, so viel stand fest.

Schaltete man alle äußeren Geräuschquellen aus, hörte man sein eigenes Blut rauschen oder das Herz schlagen. Es war also nicht wirklich still. Stockdunkel war es aber. Die Maske passte ausgezeichnet, ja, geradezu auf gruselige weise perfekt und folglich gab es keine noch so exotische Haltung, in der auch nur der kleinste Lichtstrahl in das Innere vor drang. Vorn konnte nicht verhindern, wie ihm unwohl wurde. In einen dunklen Raum zu sein und einen ebenfalls blinden Gegner zu suchen, der ihn auch töten wollte, war eine Sache. Aber nur selbst blind zu sein und gleich aus allen möglichen Richtungen beschossen zu werden war eine andere. Aus Furcht wurde sehr schnell Wut und Frustration, doch bevor es ihn lähmen konnte, besann er sich auf das Gelernte und nutzte den Machtmut. Damit war er aber nicht schnell genug. Noch bevor er seine Emotionen ganz unter Kontrolle hatte, da spürte er bereits einen elektrischen Stich in der rechten Flanke. Der Schmerz war unangenehm, blieb aber oberflächlich und hielt nicht allzu lange an. Oben drein riet Vorns Instinkte ihm aber sich in diese Richtung neu auszurichten und beim ersten Mal tat er dies auch, nur um dann sogleich am Rücken getroffen zu werden. Der Schmerz war egal, doch mit jedem weiteren Treffer und dem Schweigen der Macht kostete es den Akolythen mehr Konzentration um sich des Machtmutes zu bedienen.

Nach etwa dem zehnten oder vielleicht auch schon fünfzehnten Treffer begann Vorn die Dämonische Besessenheit einzusetzen. Nicht um sich schneller zu bewegen, sondern um seine „Haut zu umspülen“. Ihm war während des Trainings aufgefallen, dass er dadurch Schmerzen leichter ertragen konnte. Sie wurden nicht schwächer in dem Sinne und vor allem verhinderte die Technik keine Verletzungen, doch es fühlte sich ein bisschen so an, als würde die Macht selbst einen Teil des Schmerz fühlens übernehmen und die Sache so erleichtern. Er erhöhte damit sozusagen seine Toleranzschwelle. Der Preis war bis dato immer Kopfschmerzen gewesen, denn es kostete ihn viel Energie. Doch es war notwendig. Er musste die Atmosphäre seines Quartiers, welche ihn die Tiefschlaftrance erlaubte, in diese Kampfsituation übertragen. Der Machtmut kontrollierte die Emotionen, die Besessenheit den Schmerz und schuf so genug innerliche Ruhe, damit er hoffentlich die Macht hören und ihre Signale richtig interpretieren konnte.

Noch einmal zehn weitere Treffer lang passierte nichts, außer das er durch reinen Zufall einen der elektrischen Bolzen abgelenkt hatte. Er fühlte sich dadurch nicht direkt besser, wusste nun aber immerhin, wie es sich anfühlen würde, könnte er endlich bewusst einen Angriff ablenken. Nach aber ungefähr dreißig Nadelstichen fing der Akolyth an merkwürdiges zu fühlen. Weil er gerade zwei Techniken gleichzeitig nutzte, sich dadurch langsam Kopfschmerzen meldeten und er eben durch all das viel Hintergrundrauschen erzeugte, konnte er das neue Signal nicht so recht einordnen und vor allem keine Richtung zuordnen. Doch nach weiteren fünf Treffern in Rücken und Oberarmen erkannte er plötzlich das Muster. Wie
Aster es schon vermutet hatte, war es schwer zu beschreiben. Es war weder ein kalter Schauer noch ein Aufstellen von Härchen, keine unerklärlicher Geistesblitz oder ein zuckender Muskel. Es war buchstäblich das spontan in seinem Kopf entstehende Bild eines Angriffs aus einer bestimmten Richtung. Und da er gerade blind und taub war, hatte er dieses Bild lange Zeit nicht als ein solches erkennen können. Doch als er nun endlich wieder begann alte Erfahrungen mit dieser neuen Visualisierung zu kombinieren, alte Erinnerungen voller Gerüche, kaum sichtbarer Schemen in der Finsternis und widersprüchlichen Geräuschen ohne scheinbaren Ursprungsort, ergab alles einen Sinn. Die wirren Muster bekamen eine Form.

Und dann brauchte es nur noch die Dämonische Besessenheit. Bei dem nächsten Bild floss die Macht von seiner Haut in seine Muskeln und ließen ihn schneller reagieren als jeder Reflex. Sein Muskelgedächtnis lenkte seinen Körper und ZACK, etwas prallte gegen seine im richtigen Winkel gehaltenen Laserschwertklinge. Kurz darauf eine weitere Eingebung. Ein altes Gesicht, dessen Besitzer längst tot und im Magen von Vorn gelandet war, tauchte auf, schoss etwas in seine Richtung ab und wieder reagierte Vorns Körper in Kombination mit der Macht. Wieder wurde ein Schuss abgelenkt.

Damit war die Übung aber noch nicht vorbei. Viele weitere Minuten ging es weiter und nicht immer konnte Vorn rechtzeitig reagieren oder reagierte überhaupt auf das Richtige, da er ja nach wie vor selbst zu viel Rauschen erzeugte und somit sein „Machtgehör“ störte. Und überhaupt. Konnte es sein, dass der stinkende Affe neben ihn ebenfalls seine Voraussicht triggerte? Das die Macht den Laserschwert schwingenden Wookiee als eine Bedrohung ansah und ihn deshalb immer mal wieder als Angreifer deklarierte? Eine Antwort auf diese Frage gab es erst einmal nicht. Irgendwann war es einfach vorbei und die Masken lösten sich von ihren Köpfen, als Aster sie mit der Macht anhob. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase an Licht und Umgebungsgeräusche erkannte Vorn den Droiden, der ihn die ganze Zeit lang beschossen hatte. Und rächte sich dann ohne zu zögern an der schwebenden Kugel, so wie er es schon die ganze *piep* Zeit lang hatte tun wollen! Obwohl seine Kopfschmerzen inzwischen enorm waren, investierte er ein letztes Mal in seine Macht. Zuerst griff er den Droiden und zog ihn zu sich. Nur um ihn dann mit der ausgestreckten Laserschwertklinge aufzuspießen. Funken explodierten aus dem plötzlichen Loch und ein jämmerliches Kreischen entfleuchte der künstlichen Entität. Auf diese Weise seiner Schwebekraft beraubt und auch nicht länger von der Macht des Akolythen gehalten, fiel er zu Boden und schlitzte sich dabei selbst an der Klinge auf. Vorn deaktivierte seine Waffe, hängte sie zurück und drehte sich zu Aster um, während er einen Blutstropfen von seinem Schnurrbart wischte.

„Das könnt ihr von meinem Lohn abziehen.“ kommentierte er die Aktion und imitierte dabei einen Gesetzeshüter aus dem Holonet, der auf übertriebene Weise das Recht durchgesetzt hatte. Vorn hatte das alles nicht so recht verstanden, aber ihm hatten die Gewalt und die lässigen antiautoritären Sprüche gefallen...

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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Trainingsraum ] Ridley und Vorn, sowie (NPCs) Qowrow

Während die Akolythen trainierten, waren sie blind wie taub und so erlaubte Ridley sich etwas mehr Emotionen zu zeigen, als hen im Beisein der beiden gewohnt war. Und hen hatte auch allen Grund dazu. Halb hatte hen damit gerechnet, dass einer der beiden – oder wenigstens Vorn! – vor Wut komplett ausrasten würde, sich der konstanten Sticheleien nicht erwehren zu können. Doch anstatt komplett freizudrehen, besannen BEIDE sich auf etwas, das Ridley ihnen bereits beigebracht hatte? BEIDE benutzten den Machtmut, um sich emotional im Zaum zu halten?! Wer hatte denn bitte Vorn und Qowrow gegen zwei kompetentere Doppelgänger ausgetauscht?!

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, die Hände zu Fäusten geballt und beide Arme in einer Pose des Triumphes in die Höhe gereckt, verfolgte Ridley das Training. All die Frustration, die Niederlagen, die Zweifel, die Mordfantasien, all dies war es in diesem einen Moment wert gewesen. Hen hatte ihnen genug beigebracht, dass beide es grade schafften die Transferleistung zu erbringen, sich eine neue Technik selbst zu erarbeiten. Komplett ohne zu motzen! Und so gab es nichts Besseres als zu verfolgen, wie die beiden sich von keinen geblockten Schlägen langsam, aber sicher daran herantasteten den Droiden korrekt abzuwehren. Es dauerte eine Weile, bis hen sich daran sattgesehen hatte, doch natürlich kam dieser Moment auch irgendwann.

Ein wenig wollte Ridley die beiden noch arbeiten lassen, also zog hen zunächst hens Com aus der Tasche, um ein paar organisatorische Sachen zu erledigen. Eigentlich hatte die Rückkehr auf die Silbergischt genau wie auch die Abreise unspektakulär sein sollen, doch hatte der spontane Trainingserfolg hen zu etwas Besonderem inspiriert. Dies erledigt meditierte hen noch etwa eine halbe Stunde, bevor es endlich an der Zeit war die Übung zu beenden. Die Schüler brauchten eine Pause und hem knurrte der Magen. Mit einem Machtgriff hob Ridley die beiden Masken an, um den Akolythen das Ende der Einheit zu signalisieren. Grade wollte hen schon zu einem Lob ansetzen, als Vorn zeigte, dass er noch immer Vorn war, und den Trainingsdroiden unnötigerweise zerstörte. Dieser Kerl…

Und dann überraschte er hen doch noch einmal. Bisher war Vorn niemand gewesen, der mit irgendwelchen Onelinern – clever oder nicht – um sich geworfen hatte, doch brachte er den trockenen Kommentar so gut rüber, dass sowohl Ridley als auch Qowrow ein belustigtes Schnauben ausstießen. Hatte Vorn in der Zwischenzeit etwa Holodramen für sich entdeckt?! Hen würde die Zugriffshistorie der beiden kontrollieren müssen, doch wenn der Mensch angefangen hatte, sich ausgerechnet darüber einen Sinn für Humor anzueignen, würde hen ihm bei nächster Gelegenheit ein entsprechendes Gerät in die Kabine stellen lassen. Ein dummer Scheißkerl war gleich tausendmal besser, wenn er dabei wenigstens witzig war…


„Ich bin zufrieden und beeindruckt von Ihrer Leistung.“

, sagte Ridley kühl – von hens vorherigem Enthusiasmus war äußerlich keine Spur mehr zu sehen – und nickte den beiden zu.

„Ich denke, es eine Pause ist angebracht. Damit endet auch Ihr Besuch in meinem Heim. Während des Trainings wurden Ihre persönlichen Gegenstände bereits wieder auf Ihre Quartiere auf der Silbergischt verlegt. Während Ihrer Abwesenheit wurde ebenfalls der dortige Trainingsraum auf die hiesigen Standards ausgebaut. Wenn Sie mir nun auch zum Shuttle folgen würden.“

Der Weg zurück war so unspektakulär, wie alle vorherigen Reisen auch. Auf dem Landefeld des Praxeums wartete die Lambdafähre bereits, die sie dann ohne Umschweife zurückbrachte. Als sie jedoch landeten, warteten Ridleys georderte Vorbereitungen bereits auf sie. Die Akolythen hatten den ganzen Morgen hindurch geübt und so hatte hen auf dem Aussichtsdeck, auf dem auch die Fähre niedergegangen war, einen festlichen Mittagstisch aufbauen lassen. Das Timing war perfekt und grade hatten sie sich an die gedeckte Tafel gesetzt, als patrolianische Diener auch schon mit überdachten Servierplatten das Deck betraten. Noch warteten sie jedoch am Rand, denn Ridley wollte noch einige Worte sagen – und hen kannte Vorn gut genug, um ihm nicht Mittagessen als Konkurrenz zum Zuhören vorzusetzen. Eine gelbliche Patrolianerin goss (nur Ridley) ein Weinglas ein, das hen zum Toast erhob.

„Meine Herren Akolythen, ich darf Sie zum Abschluss des ersten Teils Ihrer Ausbildung beglückwünschen. Sie kennen nun die Grundlagen und die meisten grundlegenden Fähigkeiten. Im nächsten Teil wird es darum gehen diese zu vertiefen und Ihre Leistungsfähigkeit durch hartes Training auszubauen. Dass Sie es bis hierhergeschafft haben, ist Zeichen Ihres Potentials und zwei geringere Wesen säßen hier jetzt nicht mehr vor mir. In diesem Sinne: Einen guten Appetit.“

Jetzt endlich erhielten beide Akolythen Essen und Getränke. Die Köche hatten sich ins Zeug gelegt und beide erhielten genau das, was sie auch zuvor am liebsten zu sich genommen hatten – heute jedoch mit einem Upgrade an Aufwand und Zutaten. Ridley selbst gönnte sich natürlich auch ein äußerst teures Gericht, für das hen extra den Koch aus hens Lieblingsrestaurant, Truuines Fruchtkorb, hatte auf die Silbergischt bringen lassen. Man gönnte sich ja sonst nichts und die eigenen Akolythen erwiesen sich ja auch nicht alle Tage als kein kompletter Griff in die benutzte Nasszelle. Nach dem Essen war Mittagspause und Ridley legte ihnen nahe sich ein wenig mit der Tiefschlaftrance zu erholen, bevor es am Nachmittag weitergehen würde.

Während Vorn und Qowrow das Deck verließen, folge hen hens eigenem Ratschlag und meditierte in einer Ruhigen Ecke des Decks. Unterdessen verfolgte hen, wie Diener die Tafel abräumten und anschließend die freigewordene Fläche zum Training herrichteten. Die Pause war auf etwa zwei Stunden ausgelegt und so hatte hen den größten Teil von hens Tagespensum an Ruhe bereits hinter sich, als die Akolythen zurückkamen. Auf hens Geheiß stellten sie sich vielleicht zwanzig Meter von Ridley und einander entfernt, in einem gleichseitigen Dreieck auf.


„Willkommen zurück. Vor dem Essen haben Sie gelernt einen auf Sie gefeuerten Schuss blind zu blocken. Was jetzt folgt sollte daher vergleichsweise trivial sein. Einen Schuss abzuwehren ist praktisch. Noch besser ist es, ihn auf den Schützen zurückzulenken und ihn so aus dem Kampf zu nehmen. Dies hier“

, Ridley zog eine mit einem blauen Klebestreifen versehene Blasterpistole vom Gürtel

„ist ein gecrackter Blaster. Seine höchste Einstellung schmerzt, wird aber niemandem mehr als nur ein paar Härchen wegbrennen. Ich werde nun auf Sie schießen. Ihre Aufgabe werden Sie bereits erraten haben: Versuchen Sie den Schuss nicht nur zu blocken, sondern auf mich zurückzuwerfen.“

Ohne weitere Instruktionen hob Ridley den Blaster und gab erst auf Qowrow, dann auf Vorn einen Schuss ab. Beide versemmelten ihre Parade, doch hen hatte ja Zeit. Nach ein paar Schüssen schafften beide verlässlich zu parieren und nach einem ausgewechselten Magazin, musste Ridley auch regelmäßig hens eigenes Lichtschwert zum Blocken bemühen.

„Sehr gut!“

, sagte die Gouverneursperson schließlich und stellte das bisherige Dauerfeuer für einen Moment ein.

„Und nun zu einer meiner Lieblingstrainingsübungen. Blasterball ist ein Spiel für mindestens zwei Personen, aber wie Sie sehen, sollte es auch zu dritt gehen. Die Regeln sind simpel: Ich schieße jetzt gleich auf Sie, Mister Meri. Sie wehren den Schuss ab und lenken ihn auf Mister Qowrow, der ihn auf mich ablenkt und so weiter. Wer pariert bekommt einen Punkt, wer getroffen wird verliert einen Punkt. Wenn ich ein Signal gebe, machen wir alle einen Schritt aufeinander zu. Viel Spaß!“

Mit einem vorfreudigen Grinsen hob Ridley den Blaster und schoss auf Vorn.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordmeer / Hafenbucht vor Ith'aqua / Silbergischt / Aussichtsdeck ] Ridley und Vorn, sowie (NPCs) Qowrow
 
Truuine System - Truuine - Moraband - Praxeum - Büro des Vize-Gouverneurs - Nira, Elara (NPC) und Mathew



Scheinbar war Kast nicht so perfekt gelaufen, wie es von den Krath geplant worden war. Wenn die Aufgabe gewesen war, die Jedi auf frischer Tat zu erwischen, dann… Deswegen also der Kampf. Der Blick wurde nur finsterer bei dem Gedanken, was hätte passieren können, wäre sie wirklich mit den Jedi gegangen. Immerhin ging es weiter mit der Erklärung, warum nicht immer der Stärkste zu regieren hatte. Doch was die Worte bedeuteten, ließ Nira erstarren und ihr fiel das Essen auf den Teller.

“Dann muss ich so gesehen nicht einmal Imperatorin werden, um das mächtigste Wesen im Orden zu werden?!”

Es war mehr Feststellung als eine Frage. Die Rothaut schluckte und musste erst einmal einen Schluck trinken. Elara schwieg und man bemerkte kurz einen ‘Hast du das nicht gewusst?’ Blick zu ihrer Freundin geworfen. Nira schwieg dann erst einmal und nickte bei den Ausführungen Darth Baobahns. Wenn es stimmte, was er sagte, dann war die Sache klar.

“Ist in Ordnung! Ich nehme an!”

Bei der Nennung des Sith-Kodex pausierte die Rothaut das Essen und setzte sich aufrecht hin. Für sie war es fast ein heiliger Text. Sie hatte ihr ganzes Leben danach ausgerichtet. Schon in den Ruinen, die von ihrem Stamm bewacht wurden, hatte es ähnliche Verse gegeben.



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Man hatte sie komplett neu eingekleidet. Die Roben waren nicht mehr schwarz, sondern eher dunkelblau gehalten. Zwei Tage war nun das Essen her und Nira stand wieder gepflegt neben ihrem Meister. Die Haare streng nach hinten gebunden, sodass man ihre schon fast glühenden Augen ohne Probleme sehen konnte. Sobald Nira vorgestellt wurde, verneigte sich die Schülerin und überließ das Sprechen lieber Darth Baobahn. Als der Name Moraband fiel blinzelte Nira kurz und brauchte einen Moment um zu verarbeiten, dass sie einen Teil dieses Eiswürfels nach ihrer Heimat benannt hatte. Es fühlte sich beinahe schon wie eine Beleidigung an, dennoch nickte die Rothaut nur knapp, als sich die andere Person sich als Darth Aster vorgestellt hatte. Der Aufforderung, den Raum zu verlassen, ging Nira erst nach, nachdem sie Blickkontakt zu Darth Baobahn hatte und sie wirklich quasi entließ. Dadurch wirkte Nira mehr wie ein Wachhund, als eine Schülerin, doch es war irgendwie ihre Art geworden, Loyalität unter anderem auch so zu zeigen.

Draußen wartete Nira auf ihren Meister. Sie ging teilweise unruhig auf und ab. Die Rothaut hasste es einfach warten zu müssen. Es war eine gefühlte Ewigkeit, ehe die Türe sich öffnete. Beide standen da und Nira schaute zwischen den beiden Personen hin und her. Die ausgestreckte Hand Darth Asters nahm sie dann entgegen mit einem knappen:

“Ganz meinerseits…”

Die Rothaut war regelrecht bemüht, nicht zu knurren und eher neutral zu wirken. Sie versuchte immerhin ihr Bestes, keine Schande über ihren Meister zu bringen. Noch war Nira ohnehin einfach im Weg, sollte es zu einem Kampf kommen. Daher akzeptierte sie auch die Situation, in der sie war. Wenn auch nur zähneknirschend.



Truuine System - Truuine - Moraband - Regierungspalast - Vor dem Büro von Darth Aster - Nira, Elara (NPC) und Mathew
 
[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Praxeum | Gänge] Matthew, Nira


„Nun da Ihr den Gouverneur getroffen habt, meine Schülerin. Was denkt Ihr vom mächtigsten Mann auf Truuine?“ Die beiden Sith, der Anzat als auch die Reinrassige Sith, schritten durch die Korridore des Praxeums. Matthew führte sie bewusst zu einem der abgelegeneren Trainingsräume. Die Akolythen des Gouverneurs würden in ein paar Tagen das Praxeum verlassen doch bis dahin galt es keine Begegnung zu provozieren.

„Ich möchte den heutigen Tag sowie die kommenden Tage darauf verwenden mir ein Bild von euren Fähigkeiten zu machen. Das heißt wir werden viel Zeit gemeinsam im Trainingsraum verbringen. Außerdem werde ich euch in der Abendschule hier in Moraband anmelden. Ich werde euch euren Stundenplan nicht vorgeben, ich denke jedoch das ihr euch eine allgemeine Grundbildung zusichern solltet. Wenn ihr darüber hinaus Studienfächer oder Interessen habt, auch falls diese nicht vom Kurrikulum abgedeckt werden, so könnt ihr euch an mich oder eure Lehrer wenden. Ich bin sicher wir können die meisten Felder für euch zur Verfügung stellen.“

Sie gelangten in den Trainingsraum und Matthew ließ sich zunächst von seiner Schülerin zeigen, was sie bisher erlernt hatte. Es war kläglich wenig. Augenscheinlich hatte Darth Nexx mehr zeit darauf verwendet sicherzustellen, dass Nira auch wirklich nichts an die Hand bekam das ihm gefährlich werden konnte, statt seine Schülerin sinnvoll auszubilden. Also fasste Matthew für Sie die Grundlegenden Machtfähigkeiten einmal zusammen. Diese wie auch die Tiefschlafmeditation würden für die kommenden Wochen die eine Hälfte ihrer gemeinsamen Zeit bedürfen. Die andere Hälfte würde er auf den Schwertkampf verwenden. Wie auch schon bei seinem letzten Schüler hielt er es für absolut Notwendig dafür zu sorgen, dass Nira sich ihrer Haut sinnvoll erwehren konnte. Immerhin war die Frau im Gegensatz zu Ridley kein Hemd von einer Person das wegflog, wenn eine zu steife Brise blies.

„Ihr habt bereits ein Lichtschwert, folglich sollte man euch auch den Umgang mit dieser Waffe gezeigt haben? Ich möchte sehen was ihr könnt, und wie ihr euch im Kampf generell verhaltet. Die Echani sagen, jemanden bekämpft zu haben heißt jemanden zu kennen. Also Nira Merash, greift mich an.“

Mit diesen Worten aktivierte Matthew die erste Klinge an seinem Lichtschwert und ging in eine Typische Soresu Kampfstellung.


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Truuine System - Truuine - Moraband - Praxeum - Gänge - Nira und Mathew



“Den mächtigsten Mann auf Tuuine? Ich bin mir nicht sicher, wer das sein sollte…”

In der Tat war das Treffen sehr merkwürdig verlaufen. Etwas war passiert, dass Nira nicht wirklich verstand. Wovon redete Darth Baobahn genau? Es war verwirrend! Sehr verwirrend! Zusammen liefen die Beiden durch das Praxeum und ihr Meister erörterte die nächsten Schritte. Training klang gut. Jedoch schien es nun nicht mehr den gleichen Stellenwert wie noch zuvor zu haben. Scheinbar war Macht haben wirklich mehr, als nur die Stärkste im Raum zu sein.

“Ich verstehe es nicht. Im Tempel war alles so einfach. Als Jünger war nur wichtig, wer stärker war… Oft wurden auch die Stärksten genommen. Umgekehrt habe ich schon gesehen, wie eine junge Frau aus der Bibliothek zur Schülerin genommen wurde. Die gleiche Frau, die auch von einem Bekannten drangsaliert worden war, mit dem ich um die Vorherrschaft unter den Jüngern buhlte… Ein verdammter Bücherwurm, dem dieser Wettstreit scheinbar egal war!”

Die letzten Worte waren unbewusst mit Abscheu und Wut verbunden. Wie konnte man eine Made zum Schüler nehmen, wenn man sie hätte haben können? Doch wieder einmal erinnerte sich Nira an das Essen mit ihrem neuen Meister.

“Ich scheine etwas zu übersehen… oder etwas Wichtiges zu übersehen… und was Ihr vor ein paar Tagen gesagt habt… Scheinbar fehlt mir etwas…"

So erreichten die Beiden den Trainingsraum. Sie sollte zeigen, was sie bisher gelernt hatte. Am Ende konnte Nira Dinge schweben lassen. Ihr Lichtschwert beherrschte sie quasi gar nicht und führte es wie ein Schlachter ein Beil nutzen würde. Lediglich mit Bogen und Speeren schien die Rothaut nicht Gefahr zu laufen, sich beinahe selbst zu verletzen. Und dann kam die Aufforderung anzugreifen. Zu zeigen, wie sie sich generell im Kampf verhielt. Sie sollte angreifen.

“Wenn ich Euch erlegen kann… wären einige sicherlich nicht erfreut…”

Nira raunte es und aktivierte ihre Waffe, während sie ihren Meister beobachtete. Sie umkreiste ihn regelrecht wie ein Tier. Scheinbar sollte sie wirklich ihren ersten Zug machen. Wenn er es so wollte? Ihr Gegner war im direkten Zweikampf sehr wahrscheinlich stärker, also würde die Rothaut wohl tricksen müssen. Ihr Blick wanderte im Raum umher und sie sah nur einen Speer von der Vorführung herumliegen. Sie griff diesen mit der Macht, nur um ihn auf Darth Baobahn zu werfen, worauf sie direkt hinterher sprang. Eine bessere Idee hatte sie gerade nicht. Hier lagen anders als auf Kast keine Trümmer oder andere Gegenstände. Also blieb nur das. Sie hoffte, dass es funktionierte. Dann hätte sie auch ihren Wert bewiesen, oder?




Truuine System - Truuine - Moraband - Praxeum - Trainingsraum - Nira und Mathew
 
[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Trainingsraum - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]

Während Aster zufrieden war, sah Big Q so aus wie Vorn sich fühlte. Der Wookiee war ebenso unzählige Male getroffen worden und quasi sein halbes Fell stand ab, als hätte er sich seit Monaten nicht gewaschen. Beim Menschen war es nicht so schlimm, doch er spürte die elektrostatischen Auswirkungen auf seinem Kopf, obwohl er an diesem gar nicht getroffen worden war. Dafür schmerzte eben alles und er fühlte sich durch den Machteinsatz echt erschöpft, sodass er auch keine große Freude empfinden konnte. Das bisschen Übung hatte ihn alles abverlangt. Genauer gesagt der eine kurze Erfolg hatte das. Doch wie bei jedem neuen Ding, das man in seinem Leben anging, würde sich das mit der Zeit ändern und irgendwann konnte er es im Schla-... in der Tiefschlaftrance.

Zur Belohnung durften sie dieses Praxeum nun wieder verlassen und kehrten auf das Schiff auf dem Wasser zurück. Damit war Vorn grundsätzlich einverstanden. Das Essen war auf dem nämlich besser gewesen, nachdem er es eigenhändig gestaltet hatte. Es war schon erstaunlich, wie schnell man sich an Luxus gewöhnen konnte, nachdem man davor Gefängnisfraß und davor Mitglieder seiner eigenen Spezies gegessen hatte.

Passend zu diesem Gedankengang erwartete das Trio auf der Silber-Dingsbums Essen. Davor gab es – vermutlich weil ein imperiales Prozedere – eine kleine Rede von ihrem Meister, in der er nochmals zusammenfasste, was die beiden Akolythen selber schon wussten. Dann noch ein wenig Lob,
ja, danke, stecks dir sonst wo hin, und sie konnten endlich mit dem Essen anfangen. Es gab beinahe das Übliche. Scheinbar hatte man den Köchen aufgetragen, es nun doch etwas genauer mit der Etikette zu nehmen und es gab sehr viel mehr nutzlosen Ballast und vor allem viel leeren Raum zwischen den einzelnen Zutaten. Vorn brauchte nicht lange um den Inhalt von drei Tellern auf einen einzelnen umzuschichten, sodass er dann mit dieser Portion zufrieden sein konnte. Dafür flogen ein paar Dekoblumen und solch Gezücht raus und blieben auf einen vom Akolythen auserkorenen Resteteller. Während des Essens wurde glücklicherweise nicht geredet, sodass Vorn seinen Gedanken nachgehen konnte.

Falls ihre Ausbildung repräsentativ war, dann mussten Sith Neulinge durch echt viel Scheiße. Vorn selbst kannte ja nur eine einzige weitere aus seinem Leben, bei der auch Kinder involviert waren, weshalb es nicht ganz so hart gewesen war. Andererseits war es auch ums Überleben gegangen. Und das war vielleicht der springende Punkt gewesen, weshalb der rothäutige Mensch besser damit klar gekommen war. Diese Sith Sache... wohin führte sie? Wofür war all das gut? Auf den ersten Blick erschien die Maßnahmen durchaus sinnvoll. Doch auf den zweiten... da sah man gefühlt alle drei Stunden eine neue Technik und vom Meister provozierte Rivalitäten zwischen den Akolythen.
Oh ja, du kleine imperiale *piep*, ich hab das mitbekommen! Wäre Vorn nicht absolut einverstanden damit gewesen Big Q irgendwann töten zu wollen, er hätte diese Spielchen … oh nein, warte, Aster soll ja auch sterben. Richtig. Na dann, kein Problem.

Anyway, die immer neuen Techniken. Wie schnell sie zur nächsten gekommen waren, war schierer Wahnsinn... …
oh, ich verstehe. Vorn hatte einen Geistesblitz. Hatte es deshalb die Rivalität gegeben? Um sie anzutreiben? Auf diesem Schiff und im Praxeum gab es mehr als genug Ablenkungen und Gründe alles andere zu tun als zu trainieren. Ohne die Bedrohung durch den Wookiee, wer weiß wie schnell Vorn sich tatsächlich entwickelt hätte. Hm. Interessant. War das wirklich der Plan gewesen? Der Mensch konnte es nicht sagen, aber es fühlte sich richtig an. Nur ob Aster das Ergebnis schmecken würde, würde sich zeigen müssen. Ihre gesamte Beziehung lief auf einen in der nebulösen Zukunft liegenden Punkt zusammen, in welchem einer der Teilnehmer sich entschloss die Schülerschaft durch Mord zu beenden. Mit jedem weiteren Tag hatte der Politiker und Sith Vorn und Big Q mehr Gründe geliefert ihn tot sehen zu wollen. Klar, die erlernten Dinge und ihnen überlassenen Technologien waren regelrecht fantastisch, doch über all dem schwebte ja - nicht sonderlich subtil verborgen - die permanente Ansprüche des Planetenherrschers. Nichts von all dem geschah aus Nächstenliebe. Entweder sie lieferten oder sie starben. Also kein Grund sich am Ende nicht umbringen zu wollen.

Nach dem Essen gab es zwei Stunden Pause. Obwohl Vorns Körper spürbar Lust auf eine Dusche gehabt hätte, konnte er keine Sekunde verschwenden und steckte jede davon in seine Tiefschlaftrance. Das war nicht viel, doch als sie sich wieder trafen, waren immerhin seine Kopfschmerzen verschwunden und einmal Kopf unter Wasser stecken war auch noch drin gewesen, weshalb er nun mit klatschnasser Birne vor den beiden anderen des Trios stand.
Big Q hatte ebenfalls keine Zeit in Pflege gesteckt und sah immer noch wie ein wandelndes explodiertes Tier aus. Da es ihn aber noch gefährlicher aussehen ließ, konnte der Riese wohl damit leben. Aster auf der anderen Seite sah natürlich wie geleckt aus. Ob es im Imperium – außerhalb von Arbeitslagern - wohl unter Strafe stand so auszusehen, als hätte man gerade gearbeitet oder eben trainiert? Klar, der Sith hatte schon einmal vor ihnen geschwitzt, doch sie waren einen inoffiziell-offiziellen Todespakt eingegangen. Da konnte man sich schon mal etwas in der Richtung erlauben.

Doch wie dem auch sei. Es ging nun weiter mit dem Training. Keine neue Technik in dem Sinne, dafür eine – durchaus sinnvolle – Erweiterung einer bereits bekannten. Sie sollten die Blasterbolzen ablenken und zu einem Ziel ihrer Wahl schicken. Und obwohl dies definitiv hilfreich war, war es auch keine von Vorns bevorzugten Techniken. Er ahnte nämlich schon, dass er damit so seine Probleme haben würde. Seine Hand-Augen-Koordination war nämlich eher grob. Beim Zuschlagen war er noch gut, man merkte ihm eben seine Erfahrung an, doch bei allem was über seinen Schlagradius hinaus ging, wurde es diffus.

Passend zu Vorns aufgestellter Theorie, das
Big Q als Antrieb diente, damit er nicht schwächelte, mussten sie dies nun auch gemeinsam üben, statt erst einmal jeder für sich. Sogar in einem Spiel. Doch zuerst eine kleine Trockenübung, die erwartbar schlecht begann und sich dann langsam besserte. Wobei die Besserung wenig aussagte, da dies ja statische Tests waren. Selbst ein Vorn konnte unter diesen Bedingungen Erfolge vorweisen. Entsprechend wenig stolz war er auf seine Leistung. Er dachte schon an die Zukunft.

Das Spiel Blasterball -
dämlicher Name natürlich, wo zur Hölle war der Ball – ließ sich nun zu dritt quasi aufeinander feuern. Aster schoss mit seinem Blaster und dann lenkten sie die Schüsse so lange aufeinander, bis jemand getroffen wurde. Punkte wurden gezählt, doch Vorn würde das ganz sicher nicht tun. Der würde nun nämlich andere Sorgen haben. Big Q hatte bereits bewiesen, dass er sehr viel mehr „Spaß“ an seinem Laserschwert hatte und auch gut damit klar kam, wenn es um Feinheiten ging. Vorn sah sich in diesem Dreiergespann also bereits als den Verlierer an. Klar, mit seiner Macht konnte er einiges kompensieren, doch die zwei Stunden waren zu wenig gewesen. Sich lange in Selbstmitleid oder einer vorgefertigten Kapitulation suhlen konnte Vorn aber nicht. Aster schoss, bevor sich irgendwer groß Gedanken machen konnte.

Die ersten paar Runden waren erbärmlich. Natürlich schafften es die Akolythen nicht ihren Meister zu treffen. Stattdessen waren Big Q und Vorn vor allem für viele ins Leere gehende Schüsse verantwortlich. Selbst ein Aster konnte nicht aus jeder verkrüppelten Parade seiner Schüler etwas machen, sodass selbst die parierten Schüsse meist ins Nichts verschwanden. Dazu wurden dann noch der Boden und alles andere um sie herum getroffen. Nur eines ließen die beiden Akolythen nicht zu. Das sie selbst getroffen wurden. Recht schnell wurde genau das klar. Bevor sie sich treffen ließen, ließen sie den Schuss lieber durch oder reflektierten ihn in die unsinnigsten Richtungen ab. Und da
Aster auch nie erklärt hatte, wie dies bepunktet wurde, hätte Vorn sowieso nicht mitzählen können.

Eben
dieser sah irgendwann ein, dass das keinen Sinn hatte und fuhr sein Tempo etwas zurück. Zusätzlich gab es die Regel, dass das absichtliche Durchlassen oder sinnlose reflektieren der Schüsse ebenfalls mit Minuspunkten sanktioniert wurde. Nicht das er damit irgendetwas erreichte. Vorn war kein scheiß Kind mehr. Was kümmerte ihn die Punkte in so einem ver*piep*ten Spiel? Daher kreierte er sein eigene Herausforderung. Für manche Dinge galt, dass man sich dagegen abhärten oder immunisieren konnte und obwohl der Rothäutige nicht wusste, ob dies auf diesen Blaster zutraf, wollte er es ausprobieren. Er würde die Schüsse schlucken und dann diese Treffer zählen, statt die belanglosen Punkte von seinem Meister.

Und er hatte einiges zu zählen. Vorns beinah völliger Verzicht auf Dämonische Besessenheit ließen ihn sich nur auf Voraussicht stützen und das reichte vorn und hinten nicht.
Aster blieb nach wie vor unangetastet und Big Q verbesserte sich, wobei er offensichtlich die Macht nutzte, um eben nicht getroffen zu werden, obwohl seine Paraden auch nicht sehr viel besser waren. Aber Vorn, wie gesagt, versagte so richtig. Schlechte Paraden plus viele Treffer. Der elektrische Schock gefolgt von der kurz anhaltenden Betäubung wurde zu einem stetigen Begleiter und da sein Gesichtsausdruck in einer stoischen Ausdruckslosigkeit gefangen war, schien Aster auch nicht aufhören zu wollen, obwohl es ganz offensichtlich noch zu früh für den menschlichen Akolythen war.

Irgendwann wurde es dann zu viel. Vorn hatte das Zählen längst aufgegeben und ohnehin keinen Gewöhnungseffekt feststellen können. Den vorerst letzten Treffer blockte er mit seinem rechten Bein ab, welches sogleich unter dem Gewicht seines Besitzers einknickte. Es folgte ein kurzer Moment, in welchem Vorn seinem Instinkt folgen und alle um ihn herum mit seiner Macht von sich weg schleudern wollte, doch er folgte stattdessen dem einstudierten Muster, welches ihn auf den Pfad des Machtmutes führte, wobei er dabei die
Lehren von Magga stumm rezitierte.

Ächzend erhob er sich wieder. Das Laserschwert hatte er dabei keine Sekunde lang herunter genommen, doch inzwischen zitterte er am ganzen Leib und Krämpfe schüttelten hier und da seine Muskelgruppen. Und. Alles. Tat. Weh...

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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
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Rasch wurde Ridley klar, dass hen (mal wieder) zu schnell zu viel von den beiden Akolythen erwartet hatte. In der ersten Phase des Spiels gaben sich zwar beide alle Mühe die Schüsse von sich abzulenken, doch zu einer wirklich funktionierenden Runde kam es selten. Kleinere Regeländerungen brachten es auch nicht wirklich und die Stimmung eines freundlichen Wettkampfes wollte nicht so recht aufkommen. Irgendwann verlegte Vorn sich sogar darauf die Schüsse überhaupt nicht mehr zu blocken, sondern das Feuer einfach mit seinem Körper aufzufangen. Kurz überlegte Ridley, ob hen ihn darauf hinweisen sollte, dass er Blasterfeuer unter Realbedingungen eher weniger mit seinem Dickschädel neutralisieren konnte, beließ es dann jedoch dabei. Wenn Vorn wirklich nach einem Ende seiner erbärmlichen Existenz suchte, würde er dies mit oder ohne hilfreichem Input Ridleys finden. Und – wer wusste das schon? – vielleicht brauchte er ja wieder einfach ein bisschen mehr Zeit und Motivation.

Als Vorn unter einem letzten Treffer dann schließlich zusammenbrach, war es an der Zeit die Übung für heute zu beenden. Qowrow stand zwar noch, doch spürte Ridley, dass auch der Wookiee sich dem Ende seiner Kräfte näherte. Ärgerlich, denn eigentlich hatte hen wenigstens noch eine Sache für heute auf dem Zettel gehabt. Nachdenklich schaute hen die beiden für einige Herzschläge an, bevor sich ein böses Funkeln in hens Augenwinkel stahl. Die beiden bereits jetzt an die Grenzen gebracht zu haben war doch eine gute Voraussetzung, um ein an bisschen an ihrer Ausdauer zu arbeiten, oder nicht? Ja, das war eine sinnvolle Maßnahme. Mit belustigtem Ausdruck im Gesicht steckte Ridley Blaster und Lichtschwert wieder weg und gab einem patrolianischen Diener ein Zeichen die Kiste mit Trainingsschwertern heranzuschaffen.


„Bevor wir zur letzten Trainingseinheit für heute kommen, noch ein Tipp zur Voraussicht: Nun, da Sie Grundlagen dieser Technik gemeistert haben, könnten Sie versuchen, ob Sie Ihnen hilft Machtangriffe abzuwehren.“

Natürlich wusste Ridley, dass die Akolythen noch immer keine nennenswerten Fortschritte bei dieser speziellen Technik gemacht hatten. Hen war sich sogar ziemlich sicher, dass es damit zu tun hatte, dass hen sie über die Existenz des Machtsinns im Dunkeln gelassen hatte, doch hielt hen dies nach wie vor für eine sinnvolle Maßnahme. So hatte hen stets einen wunderbaren Einblick in die Emotionen der beiden. Was praktisch war, da Vorn scheinbar noch immer glaubte für jedes Wort extra zahlen zu müssen. Darüber hinaus was es eine zusätzliche Sicherheit, falls einer der beiden mal auf die glorreiche Idee kam einen Ausbruch zu versuchen. Wenn sie nicht wussten, dass Ridley in der Lage war sie auch auf der anderen Seite des Planeten noch zu spüren, würden sie hoffentlich nie auf den Gedanken kommen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Also mussten die beiden wohl oder übel für den Moment damit klarkommen, dass sie einen ‚Press here to kill‘-Schalter mit sich herumtrugen. Nicht, dass Ridley sich darüber beschwerte, einen derart simplen Notausknopf zu haben. Doch hätte hen es schon bevorzugt, wenn die Akolythen nicht Gefahr liefen sich einfach gegenseitig zu ermorden und Ridley so um die Früchte von hens harter Arbeit zu bringen.

„Nun zur nächsten Übung.“

, sagte hen schließlich und schenkte den beiden ein zähneblitzendes Lächeln, als Qowrow ein müde-frustriertes Brummen entlockte.

„Nennen Sie mich ruhig einen Schinder. Aber zeigen Sie mir dann auch gerne den Rebellen, der die Herren Prinzesschen in Ruhe schlafen lässt, wenn Sie sich im Feld grade einen Fingernagel abgebrochen haben.“

Ridley nahm sich eine Trainingswaffe aus der Kiste und nahm die klassische Shii-Cho Ausgangsstellung ein.

„Shii-Cho wurde für den Kampf gegen mehrere Gegner entwickelt, also kämpfen wir jetzt zu Trainingszwecken 1 gegen 1 gegen 1. Also auf.“

Ridley war zwar den beiden Akolythen in Sachen Shii-Cho vom technischen Wissen aus nur wenig voraus, doch war hen natürlich insgesamt einfach schneller, stärker, vorausschauender und, speziell grade, ausgeruhter. Hen würde sich also schon arg wundern, wenn hen bei der kommenden Übung einen Treffer kassieren würde. Für jetzt war der Plan jedoch simpel: Trainieren, bis einer der beiden zusammenbrach und dann weitermachen, bis auch der andere lag. Ein wirklich starker Kämpfer kannte seine Grenzen und war in der Lage im Ernstfall darüber hinauszugehen. Sicherlich, derartiges Training barg kein geringes Verletzungsrisiko, doch dafür gab es ja Bacta.


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Es würde keine Pause geben. Das war einerseits normal für das Leben, da es dort auch keine gab, wann immer man sie brauchte. Andererseits plante man sie bei der Arbeit oder eben im Studium ein, da sich klügere Köpfe wohl gedacht hatten, dass das schon irgendwie so sinnvoll war. Aster sah das offenbar anders. Vorn war im Sack und Big Q hatte nur größeren Schaden verhindern können, weil er sich auf seine Macht verlassen hatte, die nun größtenteils aufgebraucht sein dürfte. Also hatte der Sith gleich zwei nahezu unbrauchbare Akolythen. Und was war sein nächster Plan? Natürlich gegen beide zu kämpfen. Ob sie auf ihrem Höhenpunkt ihrer Macht, Kraft und Energie dazu in der Lage waren ihren Meister zu zweit zu besiegen, war schon fraglich. Aktuell war es aber völlig sinnlos. Das wusste er aber auch. Also wozu das ganze?

Sie bekamen wieder die Trainingsschwerter, wobei sich diesmal auch Aster eines gönnte. Es sollte ein 1 gegen 1 gegen 1 werden. Alle gegeneinander. Vorns erster Impuls wäre es Big Q anzugreifen. Nicht nur weil er der einzige Gegner ist, bei dem er überhaupt einen Treffer landen und gewinnen konnte. Sondern auch wegen ihrer Rivalität. Ihm eine rein zudrücken war dem Menschen durchaus ein Bedürfnis. Diesen Gedankengang folgend, wanderte Vorns Schwert in die Richtung des Wookiee, der wiederum seines auf den Menschen richtete.

„Mir tut alles weh. Und ich habe keine Kraft mehr.“ gestand Vorn, zögerte kurz und ließ dann seine Schulter kreisen. Sein Blick wurde noch härter.
„Aber ich habe noch meine Macht.“ fügte er hinzu und fing in diesem Moment an eben diese durch seinen Körper fließen zu lassen.
Big Q knurrte, doch es klang nicht ganz so selbstsicher, wie er vielleicht versucht hatte zu klingen. Natürlich würde er nicht gewinnen können. Seine körperliche Kraft war nichts gegen Vorns Macht und der Wookiee war ja auch nicht dämlich. Er hatte natürlich mitbekommen, dass der andere Akolyth einfach alle Treffer eingesteckt und sich nicht seiner Macht bedient hatte.


„Hmpf... aber … das hier ist sinnlos.“
offenbarte Vorn seine Gedanken und senkte gerade so weit sein Schwert, dass es als Geste zu verstehen war. Big Q starrte ihn nur an.

„Wir beide werden besiegt. Keine Minute halten wir durch.“

Und plötzlich zielte Vorn auf Aster.

„Also können wir auch auf ihn gehen. Unser RICHTIGES Duell kann warten.“

Big Qs Augen wanderten kurz hin und her, sein Körper machte ein paar undefinierbare Bewegungen, dann schwenkte auch er um und bellte Aster an.

Es war ein Alle gegen Alle Kampf. Also warum sollten die Akolythen sich zuerst gegenseitig angehen? Damit der bei weitem Stärkste der Runde danach den Rest mit einem Fingerschnipsen ausschalten konnte? Aster hatte so ziemlich alles getan um Vorn mehr gegen sich als gegen Big Q aufzubringen. Gab es eine realistische Chance beide zu töten, der Politiker würde immer zuerst sterben. Das musste nicht einmal in einem Kampf sein. Oder langsam und qualvoll. Tot zu sein war ausreichend. Big Q hingegen war ein klassischer Rivale. Den wollte Vorn durch überlegene Fähigkeiten besiegen, die der Wookiee in der Theorie auch haben konnte. Er wollte einfach besser sein. Eben klassisch. Aktuell waren sie beide aber halb tot. Was würde das denn für ein Kampf sein? Nein. Wie gesagt: Sinnlos.

Aster schien nicht sonderlich überrascht zu sein und quittierte ihr temporäres Bündnis mit einem gespielt enttäuschten Seufzen und danach Lächeln. Tatsächlich änderte sich nicht mal seine Haltung oder Position zu den Akolythen, als hätte er von Anfang an damit gerechnet.


Ist das der imperiale oder Sith Weg
, wollte Vorn Aster gerne fragen. Er schluckte es aber herunter. Es war auch egal. Die *piep* vom Imperium vergriffen sich natürlich an Schwächeren. Schwächten sie sogar vorher noch, damit sie es dann besonders leicht hatten. Das konnte Vorn auch irgendwie nachvollziehen. Wenn er Beute machen wollte, also das Ziel schlicht und einfach der Sieg war, dann waren ihm die Mittel auch egal. Und Aster, der *piep*, mochte große starke Männer, doch bitte nicht zu gefährlich, wenn er mit ihnen intim wurde. Das verdarb ihm vermutlich das ganze Spiel!

Vorn hatte nicht vor mit sich spielen zu lassen. Er würde alles in einen Angriff setzen und falls er sich dabei selbst ausknockte, war ihm das auch egal. Der Arzt hatte ja gesagt, dass er noch ein bisschen Spielraum hatte, bevor es gefährlich wurden. Also transferierte er alle Macht in seinen Körper und erging sich dabei sogar in all seiner Xenophobie, Homophobie und ganz allgemein seiner Abneigung gegenüber Aster. Die Wut beflügelte ihn, Hitze stieg auf, Schmerzen in seinem Nacken wurden stärker. Kurz steuerte Vorn noch mit der Machtmut dagegen, versuchte das richtige Maß zu finden, doch als er merkte, dass er diese Austarierung nicht hinbekommen und gleich ohnmächtig werden würde, explodierte er einfach.

Zuerst feuerte er ungezielt einen Machtstoß aus seinem Bauch ab, wobei er den Bauchnabel als eine Art grobes Visier verwendete. Fast gleichzeitig schoss er von der Macht getragen nach vorne, das Schwert gar nicht mehr in den Händen. Er hatte es im Training schon häufig genug abbekommen. Das Material war zu leicht, als das es ihn ernsthaft verletzen konnte. Er wollte Aster einfach rammen und wenn möglich irgendetwas brechen oder quetschen. Er schoss seinen eigenen Körper buchstäblich wie ein Geschoss auf seinen Meister, darauf bauend, dass seine eigene Physis ihn schützen und die von Aster bezwingen würde...

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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
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Ridleys Augen verengten sich zu Schlitzen, während Vorn ungewohnt wortreich erst seine eigene Schwäche bekundete und dann Qowrow vorschlug sich gegen hen zusammenzutun. Was ein Waschlappen! Die Gouverneursperson seufzte – eigentlich hatte hen sich die Übung anders vorgestellt – doch der rote Mensch brauchte wohl mal wieder eine kleine Demonstration, wer hier den Ton angab. Vorfreudig grinste Ridley, behielt jedoch hens Shii-Cho Ausgangsstellung bei. Noch waren die Akolythen zu unerfahren, um hier mit simpler Verweigerungshaltung einen Blumentopf gewinnen zu können.

Mit einem versteckten Augenrollen verfolgte Ridley Vorns Kanalisierung der Dunklen Seite. Wieder mal typisch! Auch den kleinsten Spielraum in die falsche Richtung nutzte er aus, um genau das Gegenteil von dem zu tun, was gut für ihn war. Nun gut, vermutlich ließ sich hieraus ja eine interessante Lektion stricken.


„Vorsicht, Mister Meri! Sie geben sich selbst emotional sehr wenig Spielraum. Ein fieser Feind wird das zu seinem oder ihrem Vorteil zu nutzen wissen.“

, kommentiere Ridley, ohne jedoch zu glauben, dass die freundliche Warnung in dem komplett mit Knochen ersetzten Hirn ankommen würde. Das würde der Mann wohl schon am eigenen Leib erfahren müssen. Dann ging Vorn auch schon zum Angriff über. Den Machtstoß sah Ridley auf Lichtjahre kommen und hatte keine Probleme damit die heranrauschende Energie einfach zu absorbieren. Ebenso wenig war dann auch der Sturmangriff des Menschen eine Überraschung und hen hatte alle Zeit des Universums eine Kollision zu vermeiden. Wie jedoch konnte man dies maximal demütigend arrangieren? Mit so wenig Reaktion wie möglich.

Einen Herzschlag vor ihrem Zusammenprall trat Ridley um genau die richtige Distanz zur Seite und wirbelte herum. Vorns Schulter verfehlte hens Gesicht um Haaresbreite, doch Ridleys Riposte saß. Klatschend küsste Ridleys bionische Linke die rote Haut des Menschen in einer formvollendeten Nackenschelle, bevor er im nächsten Moment bereits wieder außer Reichweite war. Ridley grinste höhnisch.


„Meine Herren, das hier ist Lichschwerttraining und keine Pausenhofprügelei!“

, sagte hen schneidend und parierte eine Angriffsserie Qowrows, der natürlich seinerseits auch keine Maulaffen feilhielt.

„Ich will saubere Shii-Cho Formen gegen mehrere Gegner gleichzeitig sehen!“

, fügte hen hinzu, nur um dann um den Wookiee herumzutänzeln und ihm gleich drei schmerzhafte ‚Todesstöße‘ an seiner Deckung vorbei zu verpassen.

„Mister Qowrow, achten Sie auf Ihren Stand.“

Dann war Vorn auch schon wieder vor Ort und Ridley musste sich wieder zwei Gegner vom Leib halten, die jedoch noch immer ihre bescheuerte kleine Allianz unterhielten. Verstanden die nicht, wie wertvoll es war, diese Technik endlich einmal zu dritt üben zu können?! Was eine Verschwendung von hens Anwesenheit. Nun…für die beiden, nicht für Ridley. Auch ein Kampf gegen zwei dilettantische Fechter wie die beiden, war einem Kampf gegen Droiden vorzuziehen und hen würde mit einer guten Lektion Shii-Cho aus der Sache herausgehen. Nicht jedoch Vorn und Qowrow und um die sollte es doch dabei eigentlich gehen! Nun, solange die zwei nicht spurten, konnte hen wenigstens Vorn gegenüber die Lektion fortsetzen.

„Schwach! Erbärmliche Form! Zu langsam! Ihr Stand ist amateurhaft! Vorsicht, dass ich nicht…das hier mache!“

Ridley stieß ein hartes Lachen aus, während hen Qowrow ausmanövrierte und dann einen eingestreuten Makashi-Stich in Vorns Kniekehle landete. Einen Moment später krachte der schwere Körper aufs Deck und hens Trainigsschwertspitze landete einen härter als notwendig gesetzten ‚Todesstoß‘ auf seine Stirn. Dann gab hen ihm die Möglichkeit aufzustehen, während hen Qowrow auf die andere Seite des Decks drängte.

„Ich bin beeindruckt, dass Sie mit einer weibischen Attitüde bisher überlebt haben.“



[Triggerwarnung: Im folgenden Abschnitt kann es zu mild sexuellen Aussagen kommen. Ridley provoziert Vorn in Bezugnahme auf sein homophobes Weltbild, mit dem Ziel ihn wütend zu machen und so den Trainingskampf zu gewinnen. Lesen auf eigene Gefahr.]

, kommentierte Ridley, über die Schulter hinweg, weiterhin Vorns gar nicht mal so schlechte Darbietung. Ein wenig wurde hem selbst bei der kommenden Wortwahl schlecht, doch hatte hen es für sinnvoll befunden das kleingeistige Weltbild des Mannes gegen ihn zu verwenden.

„Niederlage anerkennen und gleichzeitig noch stehen können? Ah, ich nehme an das haben Sie sich in ihrer primitiven kleinen Kolonie abgeschaut. Wenn der Oberaffe größere Muckis hat ist es wohl am besten sich freiwillig vornüberzubeugen und den Arsch freizumachen. Ich verstehe, wie Sie diese Gewohnheit verinnerlicht haben.“

, sagte hen und dann war Vorn plötzlich wieder am Kampf beteiligt. Qowrows verwirrter Blick ließ Ridley auflachen und gab hem die Gelegenheit einen weiteren ‚Todesstoß‘ auf seinem Solarplexus zu landen. Keuchend brach der Wookiee weg, wodurch Ridley sich wieder voll Vorn zuwenden konnte.

„Ich glaube ich verstehe auch wo Ihre angebliche Abneigung gegen – wie sagten Sie? – Sith…Arschf****r?...herrührt. Ganz klassisch vermutlich.“

Nun war es an Vorn zurückgedrängt zu werden. Ridley hielt sich nicht zurück, versuchte diesmal jedoch bei Shii-Cho Techniken zu bleiben. Der ganze Kampfstil lag darin begründet Vorn
wütend zu machen. Paraden im letzten Moment, knappes Wegducken vor scheinbar sicheren Treffern und schmerzhafte ‚Todesstöße‘ wo hen glaubte Vorn am besten piesacken zu können. Hinterkopf, Nacken, Rippen, Schritt und alles ausgeführt mit dem nervigsten Grinsen, zu dem Ridley sich fähig sah.

„Ganz tief im Herzen haben Sie bereits festgestellt, dass Ihnen eine kleine Prostatamassage eigentlich gefällt. Aber Sie sind zu feige das zuzugeben. Nachts träumen Sie von verschwitzten Männern und müssen sich dann über Tag selbst davon überzeugen, dass Sie natürlich eine Hete sind. Sie hassen Homosexualität in anderen, um sich nicht selbst zu verabscheuen. Aber dabei denken Sie einfach so viel mehr an PHALLUS, als jemand, der wirklich hetero ist, dies auch nur im Traum tun würde.“

Mit einem dumpfen Klatschen landete Ridleys Trainingslichtschwert längs auf Vorns Hinterteil und parierte dann einen Angriff Qowrows, der wieder herangekommen war. In die Augen Wookiees war in der Zwischenzeit Verständnis für Ridleys Strategie getreten und grade dieser letzte Treffer entlockte ihm ein schnaufendes Wookiee-Lachen.

„Schon okay, Mister Meri. Seien Sie einfach ehrlich zu sich selbst. Sie müssen nur fragen und ich stelle Ihnen den breitesten Karkarodon zur Verfügung den ich finden kann. Der kann dann des Nachts alle feuchten Träume erfüllen, die Ihnen einfallen.“

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Der Vorteil von Vorns Angriffsversuch wurde zu seinem Nachteil, als sein Gegner noch schneller war. Da die Macht außerhalb der fleischlichen Reaktionszeiten arbeiten konnte, war die Attacke des Akolythen schneller vorbei als er selbst erfassen konnte. Ebenso war es die Antwort des Meisters. Vorn registrierte noch die Wirkungslosigkeit seines Machtstoßes, da spürte er schon den Schlag in seinem Nacken, alles zwischen diesen beiden Zeitpunkten gefühlt nonexistent. Sein Momentum trieb ihn weit von Aster weg, wie es Geschosse nun einmal taten, trafen sie ihr Ziel nicht und wurde ihnen der Raum gegeben um zu fliegen. Noch im „Flug“ fiel Vorn auf, dass er sich keine Gedanken über eine Landung oder ein Abbremsen gemacht hatte und die sich nähernde Wand nicht sehr elastisch aussah. Da ihm nun aber fast alle Macht und Kraft fehlte, um noch etwas elegantes zustande zu bringen, zog er die Gliedmaßen an und ließ seine Seite den Aufprall übernehmen. Der dann doch gar nicht so schlimm war.

Währenddessen laberte Aster ohne Ende und beschäftigte
Big Q nebenbei spielend leicht. Natürlich tat er das. Erwartungsgemäß hatten sie keine Chance. Ihre eigene Technik war noch beschissen und ihre Kraft und Macht beinahe aufgebraucht. Faszinierenderweise war diese letzte Annahme gar nicht mal so korrekt. Es reichte schon in Asters Richtung zu sehen und ihn zu beobachten, um doch noch nicht aufgeben zu wollen. Vorn spürte den innerlichen Ehrgeiz, es dieser Bohnenstange zu zeigen. Und wenn schon nicht mit Kraft und Geschwindigkeit, dann doch wenigstens mit einem ver*piep*, Gott ver*piep*, drecks*piep* SYMBOLISCHEN Treffer! Scheiß ver*piep* *piep* zur Hölle!

Der Akolyth setzte also wieder auf Wut. Er besaß gerade keinen anderen Treibstoff, der gleichzeitig seine Schmerzen erträglich, seine schwächelnden Muskeln unterstützen und seine bereits akzeptierte Niederlage vernebeln konnte. Wenn sonst nichts mehr da war, die Wut war stets da und bereit sich benutzen zu lassen! Glücklicherweise war ihr Nutzer derart im Arsch, dass er sich nicht einmal groß in sie hinein steigern und sich so selbst ausschalten konnte. Es reichte gerade so eben, um ihn weiter machen zu lassen.

Die ersten Angriffe, kein bisschen mit
Big Q abgesprochen oder aufeinander abgestimmt, trafen nur eine Menge Nichts oder wurden vielleicht mal geblockt. Vorn versuchte durchaus bei der erlernten Technik zu bleiben, aber er verfiel immer wieder in „wildes Gehaue“, sobald es ihm leichter erschien. Aster auf der anderen Seite hatte es leicht genug, um gleichzeitig noch sein scheiß Maul aufreißen und seinem Quasi-Schüler verbal vorführen zu können. Um ihn dann gleich auf die Bretter zu schicken und symbolisch die Klinge durchs Hirn zu treiben. Der Rothäutige spürte es zwar, doch es erzeugte längst keine spürbare Reaktion mehr. Stand erst einmal alles in Flammen, machte eine weitere entzündete Kerze auch keinen Unterschied mehr.

Das schien der Meister auch zu wissen, denn nun holte er weit aus. Also mit Worten. Das konnte er ja. Der Politiker spielte die *piep*karte, wie es alle *piep* taten. Wer hatte Vorn denn alle Frauen vorenthalten? Der Hüne hatte nur eine einzige als solche zu erkennende Frau gesehen und das war auf dem Weg zum Gefängnis. Danach nur Typen und Fischfressen, bei denen das Geschlecht ja ohnehin scheißegal war. Aster umgab sich doch nur mit großen harten Männer und eben ver*piep* Alien. Vorn hatte sich gedanklich noch an jedes Weib herangemacht, das er gesehen hatte. Er war GANZ SICHER KEINE *piep*!

Die Dreistigkeit des Politikers regte Vorn auf. Er hielt ihn für so dämlich, dass er ihn auf diese Weise von irgendetwas überzeugen konnte. Vorn war ein Anhänger von
Magga. Billige Psychotricks funktionierten bei ihm nicht ... ... ... die physischen Angriffe hingegen schon. Erwartungsgemäß verlor der auf dem letzten Loch pfeifende Vorn jeden Schlagabtausch. In keiner bekannten und keiner eingebildeten Galaxie des bekannten Universums und aller daneben existierenden Paralleluniversen war es auch nur knapp.

Irgendwann war Vorn fertig. Einfach nur fertig. Es war keine Energie mehr da, um Aster verbal kontern und ihm mit seinem reichhaltigen Angebot aus Feindseligkeiten zu attackieren. Das würde er später tun. Dann würde Aster jedes einzelne Arsch-*piep* Wort zurück bekommen... das war Vorns letzter vollständiger, an ein intelligentes Wesen mit einem Ich Bewusstsein erinnernder Gedanke, bevor alles nur noch primitives Blabla wurde. Und er schließlich, nun wirklich, kraftlos zusammenbrach...

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Ridley war tatsächlich überrascht, als hens Strategie am Ende doch nicht aufging. Ja, was hen zu Sagen hatte schmeckte dem intoleranten Wutkobold natürlich so gar nicht, doch hatte er sich dann doch genug unter Kontrolle, um nicht durch sein Nackenimplantat ausgeknockt zu werden. Interessiert machte die Gouverneursperson sich eine mentale Notiz. Trotz seiner inhärenten Idiotie und mangelnden Bereitschaft sich ohne Zwang auf etwas Neues einzulassen, hatte Ridley sich wohl in Vorns emotionaler Disziplin getäuscht. Eine sehr interessante Lektion, die dafür sorgte, dass Ridley die geschmacklose Vorstellung zuvor – auch ohne das gewünschte Ergebnis – als lohnenswert ansah.

Dennoch brach Vorn dann schließlich zusammen. Nicht aus Wut, sondern vor schlichter Erschöpfung. Nun gut, auch das war ursprünglich ja so gedacht gewesen. Mehr Erfahrung für Vorn, wie es sich anfühlte mit seinem Dickschädel gegen die eigenen Grenzen zu stoßen. Mit einem zufriedenen Grunzen ignorierte Ridley den Menschen und machte sich als nächstes daran Qowrow das gleiche Vergnügen zu bereiten. Der Wookiee hielt ein kleines Bisschen länger durch, da hen sich zuvor auf den anderen Akolythen konzentriert hatte, doch nach einem kurzen Gefecht lag auch er schließlich schwer atmend auf dem Rücken und rührte sich nicht mehr.


„Nicht schlecht, die Herren. Erwarten Sie mehr Ausdauertraining von dieser Sorte in der Zukunft. Als Lektion von heute würde ich jedoch empfehlen methodischer zu üben. Den Kampf zu dritt haben Sie zu Gunsten von tumber Prügelei unbeachtet gelassen. Ob Sie das jetzt wirklich weitergebracht hat, wage ich zu bezweifeln…“

Achtlos warf Ridley das ruinierte Trainingsschwert zur Seite und wusch sich die von einem leichten Schweißfilm etwas klebrigen Hände in einem bereitstehenden Wasserbecken ab.

„Für heute belassen wir es aber denke ich dabei. Wir sehen uns dann ungewohnt schnell, in drei Tagen, wieder. Treffen Sie mich morgens um 0500 hier auf dem Aufsichtsdeck. Oh, und tragen Sie die Uniformen, die Sie zur Verfügung gestellt bekommen haben. Bis dahin.“

Ridley nickte den beiden Akolythen zu, die sich noch immer nicht gerührt hatten, drehte sich um und ging zu hens Lambdafähre zurück. In Kürze war hen in der Luft und auf dem Weg nach Osicia, wo der letzte Termin für heute Abend stattfinden sollte. Da die beiden Akolythen so schnell schlappgemacht hatten, war hen früh dran und kam eine ganze Stunde früher im ehemaligen Legatensitz an, als hen es geplant hatte. Dies bot jedoch Gelegenheit für ein ausgedehnteres Gespräch mit Mata, was dieser Tage selten war. Ridleys persönliche Assistentin hatte ihren alten Rollstuhl gegen ein flexibleres Modell auf Repulsoren eingetauscht und schwebte nun neben hem her, während sie eine Runde durch das luftige Gebäude drehten.


„…aus diesem Grund habe ich mir erlaubt Ihnen für die nächsten Tage ein paar spezielle Termine in den Terminkalender einzutragen, Gouverneur. Ihr Augenmerk liegt aktuell nachvollziehbarerweise auf Port Ryloth, jedoch habe ich einige Projekte gesammelt, die Truuine als Ganzes weiterbringen könnten.“

, erklärte die Karkarodon grade, während Ridley nachdenklich nickte. Tatsächlich hatte hen über die Ausbildung der Akolythen, hens eigenem Machttraining und der Stärkung der planetaren Sicherheitskräfte hinaus nur wirklich Zeit gehabt die Tagesgeschäfte Truuines weiterzuführen. Für wirkliche Innovation bot Ridleys Terminkalender wenig Zeit und sogar Matthew war tief in die Projekte um Port Ryloth eingespannt. Immerhin waren die bestellten D-Typen dann gestern auch eingetroffen. Nicht einmal, um sie zu begutachten hatte Ridley Zeit gehabt! Daher begrüßte hen Matas Vorstoß durchaus. Die halbe Miete erfolgreicher Führung war die richtigen Personen auf die korrekten Positionen zu bringen, sodass man nicht mehr alleine alle guten Ideen haben musste.

„Die Initiative begrüße ich, Clerk Timone. Wo sehen Sie zurzeit den größten Handlungsbedarf?“

, fragte hen also und verfolgte amüsiert, wie Matas Augen zu leuchten begannen. Hen hatte sie wegen ihrer Initiative, ihren guten Konzepten und ihrer Begeisterung für das Feld befördert. Eine gute Wahl, wie hen immer wieder feststellte.


„Meiner Einschätzung nach gibt es auf Truuine grade – abseits des Konflikts mit dem Südpol – drei große Themen, die dringlich sind. Bevor Sie fragen, Bevölkerungswachstum gehört grade jetzt nicht dazu. Mittelfristig ja, aber aktuell haben wir alle Hände damit zu tun die Neuankömmlinge von Kelada mit Wohnraum und Arbeit zu versorgen.“

Mata pausierte kurz, wohl um sich die richtigen Worte zurechtzulegen.

„Ohne zu viel vorweg nehmen zu wollen, geht es mir um Infrastruktur, industrielle Diversifizierung und Schaffung von Synergien, sowie stabilere Finanzen. Grade Letzteres sehe ich als Priorität an. Wachstum basierend auf Krediten und cleveren Wirtschaftsentscheidungen ist eine gute Strategie, jedoch erreichen wir bald das Maximum, was wir uns auf kurze Sicht leisten können. Grade Aufrüstung ist kostspielig und bietet keinen direkten Payoff.“

Nachdenklich nickte Ridley. Tatsächlich war der finanzielle Spielraum aktuell etwas eingeschränkt. Die Zahlungen für gelieferte Aliens von Kelada würden zwar noch etwas auf sich warten lassen, doch schränkte alleine die Erwartung bald 100 Millionen Credits an Gouverneur Antares zu bezahlen Ridleys Risikobereitschaft etwas ein.

„Ich bin gespannt auf Ihre Vorschläge!“

, gab hen schließlich mit einem Lächeln zurück. Auch Mata entblößte ihre Haifischzähne und stellte amüsiert fest:


„Zufällig beschäftigen sich alle drei angesetzten Meetings mit je einem dieser Probleme.“

Einige Minuten sprachen Ridley und Mata über die Herausforderungen vor denen Truuine momentan stand, bis es endlich an der Zeit für das eigentlich angesetzte Meeting wurde. Rasch begaben sie sich zum Meetingraum, den dann auch in rascher Folge die anderen Teilnehmer betraten. Belin und Kolba, die Legaten für Finanzen und Bevölkerungswachstum, waren die ersten, dann folgten die erst kürzlich ernannten Legaten des Inneren und der Wirtschaft, Gulen Denizli und Pol Drakkar. Anschließend kamen die Präfekten der drei größeren Städte, Kland, Calhunow und Stygia, herein und schließlich ein etwas außer Atem wirkender Bauleiter Mori Mar-Mar. Grade die Anwesenheit des letzteren bedachte Ridley mit einem zufriedenen Nicken. Der Bau der Mountain Lodge war in den letzten Zügen und hen hatte bereits darüber nachgedacht, welches Bauprojekt hem dem Ankura Gungan als nächstes überantworten wollte.

Was folgte war eine kurze Runde Smalltalk, bevor Mata einige Worte an die anwesende Gruppe richtete. Schließlich eröffnete Mori Mar-Mar offiziell eine Präsentation über ein ambitioniertes Infrastrukturprojekt, wie Mata es bereits angedeutet hatte. Das präsentierte Problem war einfach: Jede von Truuines großen Städten war von den anderen beiden isoliert. Reisen über Gleiter und Shuttles waren zwar möglich, aber auch umständlich und teuer. Dies galt natürlich einerseits für Zivilverkehr, betraf aber auch vor allem den Gütertransport. Doch wie durch tausende Kilometer Ozean voneinander getrennte Ballungszentren verbinden? Nun, wie Bauleiter Mar-Mar es darstellte, waren dies gute Bedingungen, um ein Hyperloopsystem einzurichten.

Tausende Kilometer Ozean boten genug Stabilität und Platz, um eine Reihe von Röhren zu verlegen, in denen dann lange Magnetzüge durch ein Vakuum, wie eine Rohrpost, verschickt werden konnten. Höchstgeschwindigkeiten konkurrierten mit Raumschiffen im Orbit, nur dass Ressourcenverbrauch und Landeplatz deutlich begrenzter gestaltet werden konnten. Die Röhren würden dann auf einer einheitlichen Wassertiefe von 100 Metern verlegt werden, gestützt von tiefen Pfeilern und gelegentlichen Türmen.

Probleme waren natürlich Wassertiefe, sowie tektonische Aktivität auf dem Weg. Grade letzteres barg das Risiko eines Wassereinbruchs, doch auch dafür hatte Mar-Mar bereits eine Lösung parat: Auf der Strecke hatte er alle paarhundert Klicks Wegstationen entworfen, in denen Züge notfalls halten und in denen beschädigte Loopsektionen versiegelt werden konnten, um eine Kompromittierung des Gesamtsystems zu unterbinden. Loopstrecken würde es zwischen jeder der drei großen Städte geben und sich ebenfalls nach Port Ryloth ausbauen lassen, war dieser Konflikt erst einmal abgeschlossen. Ein positiver Nebeneffekt war die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum an den Wegstationen, die so einerseits der Sicherheit dienen konnten und andererseits direkt ans Netz angebunden waren. Unterschiedliche Geschwindigkeiten für Passier- und Frachtverkehr, sowie Interstationsverkehr konnte über mehrere parallel verlegte Röhren erreicht werden, die der Sache dann auch gleich noch etwas zusätzliche Stabilität verleihen würden.

Erst neugierig, dann beeindruckt lauschte Ridley der Idee. Natürlich wusste hen um die Bedeutung von Infrastruktur, hatte ein Projekt dieser Art jedoch speziell für Truuine bisher nicht in Erwägung gezogen. Die Ausführungen klangen jedoch plausibel und auch bei klammen Kassen finanzierbar. Vorausgesetzt, es fanden sich genug Zwangsarbeiter natürlich. Hier war dann auch die Krux an der Geschichte. Faire Bezahlung kam für ein Projekt dieser Größenordnung nicht in Frage, jedoch hatte kein kleiner Teil der aktuellen Zwangsarbeiterpopulation hens Angebot genutzt Anstellung in den planetaren Sicherheitskräften Truuines zu finden. Das waren einerseits natürlich wunderbare Nachrichten für den kommenden Konflikt, andererseits jedoch ein Problem für Projekte dieser Sorte.

Ein offensichtlicher Lösungsvorschlag war natürlich die ankommenden Keladaner in diese Position zu bringen, doch auch hier hatte Ridley andere Pläne. Die teils mit Gewalt deportierten Wesen wollte hen nicht durch Versklavung weiter radikalisieren, sondern bevorzugte eine rasche Integrierung in die hiesige Gesellschaft. Wer würde schon dem staubigen, rassistischen Kelada nachweinen, wenn man als aquatisches Alien hier Leben und Arbeit im Paradies finden konnte? Vor allem war auch für Bürger mehr als genug Arbeit vorhanden. Rasch entbrannte eine hitzige, aber konstruktive Diskussion wie man dieses Problem lösen konnte, blieb jedoch letztlich ohne Ergebnis. Einige Vorschläge lagen auf dem Tisch, auf denen Ridley eine Weile herumdenken wollte.

Eine wirklich zündende Idee gab es jedoch nicht wirklich. Weitere Sklaven zu kaufen war teuer, ebenso wie auf anderen Planeten Bürger zu erwerben. Auch andere Systeme nutzten Gefängnispopulationen für Zwangsarbeit und würden eher weniger bereit dazu sein diese Wesen günstig abzugeben. Ein…interessanter Vorschlag war dann von Legatin Kolba gekommen, der jedoch direkt nach ihrer Erklärung einige Sekunden lang für betretenes Schweigen im Raum gesorgt hatte. Es gab tatsächlich eine Bevölkerungsgruppe im Imperium, die günstig für Zwangsarbeit zu haben war. Eine Gruppe, für deren Aufnahme Truuine sich vermutlich sogar bezahlen lassen konnte. Der Aufstand der Yevethaner war trotz militärischer Erfolge noch immer im vollen Gange und vermutlich jeder hier im Raum hatte dramatische Berichte von Massakern an imperialen Bürgern auf N’zoth und anderswo gesehen. Yevethanische Kriegsgefangene gab es natürlich zuhauf und irgendwo mussten sie untergebracht werden. Bauprojekte unter Wasser schienen gut dazu geeignet zu sein, die mordlustigen Nichtmenschen unter Kontrolle zu halten und wenn man nur ein paar Zehntausend von ihnen aufnahm… Es war eine Idee, über die Ridley nachdenken musste.


„Ich danke Ihnen allen für Ihren Input. Ich erteile hiermit die offizielle Erlaubnis dieses Projekt weiterzuverfolgen. Sollte nicht genug Arbeitskraft für eine schnelle Umsetzung zur Verfügung stehen, sehe ich keinen Grund, warum eine kleinere Gruppe Arbeiter nicht auch langsamere Fortschritte machen sollte. Zumindest bis wir Abhilfe schaffen können.“

, beendete Ridley schließlich das Meeting. Inzwischen war der Abend hereingebrochen und hen hatte die Nacht über noch einige Trainingseinheiten vor, bevor morgen Matas nächster Termin winkte.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatorialregion / Osicia / Regierungssitz / Meetingraum ] Ridley, sowie (NPCs) Belin, Kolba, Denizli, Drakkar, Kland, Calhunow, Stygia, Mata Timone und Mori Mar-Mar
 
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[Truuine System - Truuine -Nordmeer - Hafenbucht vor Ith'aqua - Silbergischt - Aussichtsdeck - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]

Ihr Meister hatte nicht mehr viel zu sagen. Aber was gab es auch groß zu sagen, nachdem man zwei Tiere bis zur Erschöpfung angetrieben, ihnen dann die Beine gebrochen und es danach ein Duell genannt hatte? Wahrscheinlich gefiel der Lackaffe sich sehr, sonnte sich in seiner eigenen Großartigkeit, weil er – machttechnisch – Kinder verprügelt hatte. Glücklicherweise bedurfte das Denken keiner spürbaren Energie, weshalb Vorn den Politiker noch eine Weile lang weiter beleidigen konnte. Doch irgendwann fiel ihm auf, wie „gehaltlos“ eine gedachte Beleidigung war. Irgendetwas im Prozess des „ins Gesicht spucken“ gab dem ganzen Akt erst die eigentliche Würze. Machte ihn sinnvoll. Also verstummten seine Gedanken und er … nun … ja, schon, er suhlte sich in seinem eigenen Elend.

Anstatt länger liegen zu bleiben und einfach mal durchzuatmen, versuchte Vorn schon nach drei Minuten nach Verlassen des Meisters wieder aufzustehen. Dafür musste er sich erst einmal auf den Bauch legen, Arme und Beine in die richtige Position bringen, das Gesicht bzw. den Kopf drehen, Muskeln und Gelenke so beanspruchen, dass ihn der Schmerz nicht am Boden hielt. Wenn er dann endlich mal ein paar gefunden hatte, die er überhaupt noch nutzen konnte. Und all das tat alles ganz furchtbar weh. Es brannte, zog, knackte und quietschte. Quietschte? Sollte es quietschen? Oh. Er lag auf irgendetwas drauf. Nachdem das Trainingsschwert unter weiteren Qualen entfernt worden war, stemmte sich Vorn auf, verlor quasi sofort das Gleichgewicht und prallte mit der Nase voran auf den harten Boden.

Irgendwo von „über ihm“ knurrte
Big Q vor sich her und den Geräuschen nach zu urteilen, versuchte auch er sich zu rühren. Das stachelte Vorn nur weiter an. Es bedurfte auch nur ein paar weiterer Versuche, ein paar weiterer Kämpfe und Niederlagen gegen das Gleichgewicht, bis er schließlich stand. Und dann drehte er sich ebenso langsam um, denn er wollte den Wookiee nicht aus den Augen lassen. Das haarige Biest saß inzwischen immerhin, schien aber nicht am Aufstehen zu arbeiten. Stattdessen schnaufte er vor sich hin, das Laserschwert im Schoß und eine Pranke darauf. Vorn brauchte viel zu lange, um darauf zu kommen, dass der Wookiee wohl gerade seine Tiefschlaftrance einsetzte. Das war an sich auch eine gute Idee, doch hier? Am Ort ihrer Niederlage? Im Beisein des ärgsten Konkurrenten? Vielleicht ein anderes Mal. Wenn die Planeten mal wieder in einer Reihe standen.

Den Rest des Tages war Vorn damit beschäftigt zum Quartier zu kommen, dabei jede Schmerzspitze grunzend zu kommentieren und danach es in seinen vier Wänden dem Wookiee gleich zu tun. Natürlich kam das Zeug aus der Krankenstation nicht in Frage. Entsprechend benutzt sah seine eigene Kleidung aus, da er ja doch hier und da geblutet hatte. Nach einer Dusche war aber alles ab und da die Wunden nur oberflächlichen und klein waren, machte es auch nichts, dass sich Vorn nach wie vor nicht selbst mit der Tiefschlaftrance heilen konnte. Dann würde er in drei Tagen halt noch ein bisschen kaputt aussehen.

In diesen drei Tagen geschah so gesehen nur eine erwähnenswerte Sache. Am zweiten Tag, als sich beide Akolythen wieder relativ gut erholt hatten, wollte das Duo mit einem Droiden zusammen trainieren. Also das tun, das sie mit
Aster hätten tun sollen. Ja, es hatte eine Weile gebraucht, bis Vorn es sich eingestanden hatte, aber er hätte das Angebot seines Meisters doch lieber annehmen und die Technik üben sollen, statt auf einen Sieg hinzuarbeiten, der gar nicht in Reichweite gewesen war. Nichtsdestotrotz wähnte er sich im Recht, auch wenn er verloren hatte. Die Bohnenstange musste bekämpft werden, auch wenn es ihn eine Trainingseinheit gekostet hatte.

Egal. Am zweiten Tag übten sie also, doch plötzlich schien
Big Q keine Lust mehr zu haben und brach aus dem Trott aus. Einer seiner Schläge war OFFENSICHTLICH nicht die zu übende Technik UND er schlug in Richtung von Vorns Kopf. Der konnte zwar noch ausweichen, verstand den Wink aber. Statt nun aber mit den Trainingsschwertern oder sogar Laserschwertern aufeinander einzuhauen, ließ Vorn einfach seine Waffe fallen, streckte seine beiden Arme aus und ließ durch diese seine Macht fließen und um den Hals des Wookiee legen. Er wollte ihn nicht töten, doch mindestens in die Bewusstlosigkeit schicken und falls dabei ein paar Gehirnzellen abstarben, so war es dem Rothäutigen auch egal! Der andere Akolyth versuchte gar nicht erst seine Waffe zu nutzen und benutzte stattdessen auch seine Macht, während er gleichzeitig irgendetwas bellte und knurrte.

Statt sich nun gegenseitig zu erwürgen, passierte etwas ungewolltes, aber dennoch bemerkenswertes. In ihrem Versuch den jeweils anderen zu würgen und selbst nicht erwürgt zu werden, begannen die „Tentakeln“ der Macht aufeinander statt auf die fleischlichen Körper zu schlagen. Zuerst streiften sie einander nur, als wären sie blind und müssten ihren Gegenspieler erst noch finden. Doch dann fanden sie sich, klatschten gegeneinander, versuchten die Verbindung zum eigenen Machtnutzer zu kappen. In einem echt obskuren Ritual, welches von Außen betrachtet nicht sonderlich spektakulär wirkte, wendeten beide Akolythen tatsächlich mal so etwas wie die Abwehr von Machtangriffen an. Es war noch viel zu primitiv, als wären sie nur wie zwei Kinder mit Stöcken, die so taten als wären sie Sith und hätten keine Ahnung vom realen Kampf. Aber es funktionierte. Irgendwie. Keiner von beiden wurde bewusstlos. Und OH
MAGGA, sie versuchten es!

Am Ende des zweiten Tages war niemand ausgeknipst worden. Sie hatten im Grunde nur echt lange vor einander gestanden, die Arme wie zwei hungrige Kinder ausgestreckt, das Gesicht plus Oberkörper ständig im Wandel, aber im Grunde permanent im Angriffsmodus. Da wurde gekeift, gespuckt, gebellt und geknurrt, die Augen weit aufgerissen oder zu Schlitzen verengt, die Nackenwirbel geräuschvoll bewegt oder die Finger zu Klauen verformt. Nur ihre Beine standen wie massive Säulen, bewegten sich kein Stück. Und bei all dem stand weiterhin der Droide daneben und da er nicht mehr angegriffen wurde, stand er da wie bestellt und nicht abgeholt. Da es aber keinen Beobachter gab und die Blechdose auf zwei Beinen keine eigenen Gedanken hatte, war das ganze Szenario für die beiden Akolythen absolut brutal und kein bisschen kindisch. In beiden hatte der unbedingte Willen zum Sieg gebrannt. Und dann, wie gesagt, gewann keiner von beiden. Sie brauchten einfach nur ihre Macht auf und lernten ein bisschen dazu. Aber eben nicht wie man gegen zwei Schwertkämpfer gleichzeitig kämpfte. Nun. Irgendetwas war ja immer.

Auf jeden Fall freute sich Vorn auf den dritten Tag. 0500, wie befohlen. Er hatte dem Politiker so viel zu sagen. Aster wollte über schwitzende Männer reden, die sich an seinem Leib rieben? Das konnte er haben. Vorn hatte sie GEGESSEN! Hatte sich durch ihre Eingeweide gewühlt, um nicht in dieser Kolonie zu verrecken. Aster wollte ein Gespräch? Konnte er haben!

[Truuine System - Truuine -Nordmeer - Hafenbucht vor Ith'aqua - Silbergischt - Aussichtsdeck - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordpolarkreis / Moraband / Praxeum ] Ridley

Den Großteil der Nacht verbrachte Ridley abwechselnd mit Training und Papierkram. Eine Stunde zwischen Mitternacht und 0000 widmete hen dann sogar dem Projekt einen Trainingsplan zu Papier zu bringen – erst für sich und dann für die Akolythen. Es war gut zu sehen, welche Fortschritte Vorn und Qowrow machten, jedoch war es auch frustrierend, wie langsam hens eigenes Training voranschritt. Es lag wohl in der Natur der Sache, die ersten Schritte von Anfängern mit sich selbst zu vergleichen. Die beiden brauchten nicht viel, damit ihre eigenen Erfolge im Vergleich eindrucksvoll wirkten. Dennoch…arbeitete hen nun schon eine Weile daran ein Trainingsziel in der Fähigkeit Voraussicht zu erreichen und irgendwie wollte sich dieses nicht so recht einstellen.

Ridley vermutete, dass hens bequeme Position als Gouverneur hens Entwicklung zu einem gewissen grad verlangsamte. Ein Sith im Feld war gezwungen zu lernen oder zu sterben, während hens intrinsische Motivation zwar vorhanden war, aber nicht von Überlebenswillen gelenkt wurde. Grade im Kontext von Allegious‘ Ermordung durch die Jedi war dies ein interessanter (und beunruhigender) Gedanke. War der Imperator gestorben, weil er auf seinem Thron zu bequem geworden war? Weil er alleine schon aufgrund seiner hohen Position den Konflikt hatte scheuen müssen? Rein hypothetisch, war es überhaupt möglich eine hohe Position im Imperium einzunehmen, ohne um eine Atrophie der eigenen Macht fürchten zu müssen? Und war diese Überlegung nicht eigentlich nutzlos, weil es immer jemanden geben würde, die mehr Zeit im Feld verbringen konnte?

Die Gouverneursperson vermutete, dass beide Extreme dieses Gedankengangs falsch waren. Unter Matthew war hen regelmäßig aus dem Büro hinaus und in echte Gefahr gebracht worden, um das eigene Potential auszubauen. Dennoch hatte hens Meister eben nicht darauf bestanden, ausschließlich mit dem Lichtschwert in der Hand gegen Rebellen zu ziehen. Ein Mittelweg war möglich und was am Ende des Tages über Peak-Performance geregelt werden konnte, konnten vielleicht Sicherheitsvorkehrungen und Wachleute retten. Natürlich hatte Ridley noch keine wirklich hohe Position innerhalb des Imperiums inne, doch konnte hen auch hier au Truuine schon diese Philosophie zur Anwendung bringen. Zwar hatte hen auch zuvor schon mit dem Gedanken gespielt, doch ergab die Überlegung letztlich einen festen Entschluss: Hen würde an der Seite der Akolythen gegen Port Ryloth in die Schlacht ziehen. Egal, wenn sich das als Gouverneur eigentlich nicht geziemte. Ridley war willens ernsthaften Trainingserfolg und erhöhte Überlebenschancen zu einem späteren Zeitpunkt, gegen Augenrollen und schlechte Presse auf der Karriereleiter einzutauschen.

Trotzdem war Training auf dem Trockenen natürlich auch unabdingbar. Neben Voraussicht hatte Ridley noch Energie absorbieren, Wassermanipulation und – mit letzterem verbunden – den Lichtschwertkampf unter Wasser als Schwächen auszugleichen. Gleichzeitig galt es potentiell lebensrettende Fähigkeiten wie Atemkontrolle weiter auszubauen und einfach aus Spaß alle weiteren Techniken zu üben, die aus hem eine noch stärkere Duellantin machen würden. Heute Nacht war dann also wieder Voraussicht durch Blasterabwehrtraining an der Reihe, doch sah der frisch geschriebene Trainingsplan auch vor, die anderen Fähigkeiten mehr in die alltäglichen Gouverneursgeschäfte einzubinden. Matas Termine in den nächsten beiden Tagen schienen dafür prädestiniert.

Der zweite der drei Termine – das Gespräch bezüglich des Hyperloops gestern war der erste gewesen – fand dann auch direkt nach dem Frühstück statt. Nachdem Ridley sich kurz geduscht, umgezogen und frisches Make-up aufgetragen hatte, bestieg hen wie gewohnt das Lambdashuttle, doch statt nach Süden ging es heute senkrecht in die Höhe. Heute würden sie sich nämlich auf dem kleineren der beiden Monde Truuines treffen – im Volksmund Kyyne genannt – um über die klammen Kassen des Wasserplaneten zu beratschlagen. Warum das Treffen dafür ausgerechnet auf dem eisigen Trabanten stattfinden musste, wusste hen nicht, war jedoch bereit Mata in dieser Hinsicht zu vertrauen.

Zwanzig Minuten später setzte das Shuttle dann auf der eisigen Oberfläche des Mondes auf. Die geringere Gravitation und auch die dünne, feindselige Atmosphäre spürte hen sofort, nachdem hen die Rampe verlassen hatte. Neugierig sah die Gouverneursperson sich um und erblickte das andere Shuttle, mit dem hens Stab bereits angekommen war, sowie einen aufgestellten Container, in dem die Besprechung stattfinden sollte. Die anderen, heute nur die Legaten Belin, Kolba und Drakkar und natürlich Mata selbst, waren dick angezogen und trugen Atemmasken. Ridleys Garde wurde von ihren üblichen Trooperrüstungen geschützt. Gegen die unbarmherzige Strahlung von Truuines Sonne trugen die anderen Politiker Sonnenbrillen und, wie es schien, eine dicke Schicht Sonnencreme. Ein wenig musste Ridley schmunzeln, als die Gruppe bei hens Anblick kollektiv aufkeuchte. Bis auf warme Kleidung hatte hen auf alle anderen Vorsichtsmaßnahmen verzichtet. Mit einem dünnen Lächeln blickte Ridley zum dunklen Himmel, von dem die unbarmherzige Sonne wie eine gleißende Explosion herunterstrahlte. Hen spürte, die wie Strahlen sich alle Mühe gaben hens Haut zu versengen, jedoch konzentrierte hen sich darauf die zerstörerische Strahlung einfach zu absorbieren. Noch war hen nicht wirklich begabt in dieser Technik und hen spürte, dass hen dies nicht allzu lange würde aufrechterhalten können. Gutes Training also.


„Machen Sie sich keine Gedanken. Meine bionischen Augen sind gegen die Strahlung der Sonne unempfindlich.“

, erklärte Ridley etwa 30% des Sachverhaltes, bevor hen einen Zug Luft auf einem kleinen Behälter auf hens Rücken nahm. Natürlich wollte hen so wenig atmen wie möglich – Training von hens Atemkontrolle – aber sprechen war natürlich mit leeren Lungen nicht möglich. Die Kälte des Mondes war aushaltbar und wurde sogar durch die kaum vorhandene Atmosphäre begünstigt: Nur wenig Luft, die hen die Wärme aus hens entblößter Haut ziehen konnte.

„Ich denke wir können dann beginnen.“

, sagte Ridley, während die anderen zu hem traten, und nahm einen weiteren Atemzug. Der letzte für eine Weile hoffentlich.

„Wenn Sie meinen, Gouverneur?“

, gab Mata eine Spur unsicher zurück, festigte sich dann jedoch, als sie keinen Widerspruch in Ridleys Miene fand.

„Nun gut. Ich danke, dass Sie alle meiner Einladung nach Kyyne gefolgt sind. Erlauben Sie mir einige Worte über den Trabanten zu verlieren, bevor wir hineingehen und Legat Belins Konzept anhören.“

Kollektiv nickten die Anwesenden und schauten Mata erwartungsvoll an.

„Wie alle größeren Himmelskörper im Truuine-System ist Kyyne mit einem Übermaß an Salzwasser bedeckt.“

Die Karkarodon wies mit der Hand auf die weiße Weite um sie herum. Offensichtlich war der Mond eisig in mehr als nur einem Sinne des Wortes.

„Dieser kleinere Mond Truuines ist jedoch zu klein, um eine nennenswerte Atmosphäre zu unterhalten. Kyynes Ozeane sind also tiefgefroren. Bis mindestens auf eine Tiefe von fünf Klicks zumindest, denn so weit konnte mein Erkundungsteam bohren. Der Eispanzer macht Bergbau zwar nicht unmöglich, doch konnten in den wenigen, näher an der Oberfläche gelegenen Landmassen keine Indizien auf interessante Rohstoffe gefunden werden. Viel Eisen, viel Salz, viel Silizium, etwas Gold. Leider kein Kolto, wie wir gehofft haben. Insgesamt also ein Rohstoffarmer und uninteressanter Himmelskörper.“

Etwas enttäuscht blickte Ridley sich auf der eisigen Oberfläche um. Noch immer strahlte die Sonne erbarmungslos vom Himmel herab und langsam begann eine Pause attraktiv zu wirken. Dass Kyyne derart uninteressant war, war schade. Dennoch hatte hen den Verdacht, dass Mata sich die eigentliche Enthüllung für Legat Belins Präsentation aufhob.

„Wenn Sie mir dann nun ins Innere folgen würden?“

, schloss die Karkarodon schließlich ihre Erklärung ab und schwebte, der Gruppe voran, auf den Container zu. Im Inneren waren die Temperaturen deutlich angenehmer. Weite Panoramafenster gaben den Blick nach draußen frei, waren jedoch beschichtet, um die feindliche Strahlung der Sonne draußen zu halten. Ridley und die anderen legten ihre warmen Mäntel an der Garderobe ab und setzten sich dann auf eine Reihe von Stühlen vor einer kleinen Bühne. Diese bestieg Legat Belin nun und räusperte sich, während er einen Zettel mit Notizen aus der Tasche zog. Der Chiss hatte bereits in der Vergangenheit gute Vorschläge gemacht, also war Ridley nun umso gespannter.

„Guten Morgen, ich danke Ihnen allen fürs Kommen.“

, sagte Belin in seiner melodischen, leicht einschläfernden Stimme und sah jede der Anwesenden einmal mit seinen stechenden, roten Augen an. Dann fuhr er fort:

„Wie Clerk Timone eben so treffend darlegte ist Kyyne bis auf seine essentielle Trabantenfunktion für uns wertlos. Bergbau lohnt sich nicht und die Lebensbedingungen sind nicht für eine Besiedelung geeignet. Es gibt keine Fauna, keine Flora und nichts als salziges Eis in allen Richtungen. Dennoch verfügt Kyyne über drei Dinge, die sich in einen Vorteil für unsere Verwaltung verwandeln lassen:“

Ein weiteres Mal räusperte Belin sich, doch Ridley erkannte eine dramatische Pause, wenn hen sie vor sich hatte.

„Kyyne verfügt über eine niedrige Gravitation, eisige Temperaturen, sowie sehr viel, sehr ebenen Platz. Dies würde sich wunderbar dafür eignen einen Schifffriedhof hier oben einzurichten. Die imperiale Zentralregierung bietet System attraktive Subventionen, die ausgemusterte Schiffe aufnehmen und anschließend davor bewahren von Schrottsammlern ausgebeutet zu werden. Dies ist natürlich für viele Planetensysteme äußerst unattraktiv, da selbst ein einzelnes, unsachgemäß gelagertes Großkampfschiff leicht zu einer ökologischen Katastrophe führen kann und die Bewachung eines Schiffsfriedhofes auf unabsehbar lange Sicht militärische Ressourcen bindet.“

Nachdenklich nickte die Gouverneursperson. Hen konnte erkennen in welche Richtung sich dies hier entwickelte, erlaubte dem Chiss jedoch weiterzusprechen.

„Meiner bescheidenen Meinung nach, ist dieser Deal für Truuine jedoch eine potentielle Goldmine. Die Temperaturen Kyynes werden ein Auslaufen gefährlicher Chemikalien verhindern und grade im Anfangsstadium wird der Schutz eines kleinen Friedhofes überschaubare Ressourcen binden. Der Bau einer Garnison und die Beschaffung weiterer Jäger sollte den größten Kostenpunkt darstellen. Ein Kostenpunkt, der durch die großzügigen Subventionen der Zentralregierung mehr als ausgeglichen werden dürfte. Kurzfristig würde die Einrichtung eines Schiffsfriedhofes also unsere Kassen nicht nur mit weiteren Krediten, sondern mit echten Credits entlasten.“

Auch die anderen Anwesenden schienen die Vorzüge des Vorschlags für sich erkannt zu haben, doch Matas Lächeln enthüllte, dass da noch mehr kam.

„Mittelfristig kann ein Schiffsfriedhof dann für Material ausgebeutet werden. Die Infrastruktur für den Bau neuer Schiffe ist bereits vorhanden, warum also nicht auch die Generierung nötiger Rohstoffe lokalisieren. Geringe Schwerkraft wird es erleichtern die ausgemusterten Schiffe zu zerlegen und die gewonnenen Rohstoffe aufzubereiten. Dies schafft Arbeitsplätze im Truuine-System, diversifiziert unsere Wirtschaft und macht uns unabhängiger von Preisfluktuationen auf dem galaktischen Materialmarkt. Ich halte dies für ein solides Konzept mit überschaubaren Nachteilen, das Truuine endgültig als weitere Wirtschaftsmacht innerhalb des Manaan-Sektors etablieren würde. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. Gibt es Fragen?“

Die Anwesenden sparten nicht an Applaus und dann begann auch schon eine ernsthafte Diskussion über das Für und Wider der Idee. Legat Belin hatte seine Hausaufgaben gemacht und konnte jede kritische Frage mit harten Fakten entkräften. Es war klar, dass Mata und er dieses Thema im Vorfeld bereits erörtert und auf Herz und Nieren geprüft hatten. Es war eine solide Idee, die Ridley gewillt war in die Tat umzusetzen. Erneut kam jedoch die Frage der Arbeitskraft auf. Wenn für den Bau eines Hyperloops zu wenig Zwangsarbeiter auf Truuine waren, dann würde der Bau einer Garnison auf Kyyne erst recht problematisch werden. Hier hatte Legat Belin, dann jedoch die kontroverseste Erklärung für heute vorzuweisen.

„Ein ausgezeichneter Einwand, Legat Drakkar.“

, gab Belin auf die Wortmeldung des ebenfalls blauen Pantoraners zurück, bevor er fortfuhr:

„Hier möchte ich dann die gestrige Idee von Legatin Kolba noch einmal aufgreifen. Ich habe mir nach unserem Meeting gestern erlaubt auch hier die imperialen Subventionsprogramme für die Beherbergung yevethanischer Kriegsgefangener zu prüfen. Wie auch ein Schiffsfriedhof kommt dies nicht für jedes System in Frage, doch glaube ich, dass auch hier die Vorteile potentielle Kosten aufwiegen können. Natürlich ist es wichtig diese Xenos nicht in gefährlichen Mengen aufzunehmen, doch ist auch hier die mögliche Finanzspritze beachtlich und liefert gleichzeitig technisch begabte Zwangsarbeiter, mit denen dieses und weitere Projekte unproblematisch umgesetzt werden können. Nach reiflicher Überlegung plädiere auch ich dafür die erwähnten Bauprojekte mit dem Koornacht-Cluster entspringenden Sklaven umzusetzen.“

Noch immer war Ridley nicht wirklich an Bord mit dieser Idee, doch nun hatte sich bereits der zweite Legat in hens Stab dafür ausgesprochen. Nachdenklich brummte hen, während die Diskussion weiterging.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Container ] Ridley sowie (NPCs) Belin, Kolba, Drakkar und Mata Timone
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Container ] Ridley sowie (NPCs) Belin, Kolba, Drakkar und Mata Timone

Nachdem das Meeting auf Kyyne geendet hatte, war der Rest des Tages wie jeder andere verlaufen. Termine gab es im Überfluss und noch vor dem Mittagessen hatte Ridley sowohl Abyston als auch Osicia einen Besuch abgestattet. Abends wartete dann wieder Papierkram und die Nacht – abzüglich vier Stunden Tiefschlaftrance – gehörte dem Training. Heute stand Lichtschwertkampf auf dem Programm und bevor der Morgen graute, verbrachte hen viele harte Stunden im Pool. Komplizierte Makashi- und Soresu-Katas wurden in Windeseile durchexerziert, während hen versuchte herauszufinden, wie die Bewegungen sich am besten auf den Wasserkampf anwenden ließen.

Als die Gouverneursperson sich dann schließlich um 0600 für den Tag vorbereitete, spürte hen die im Wasser verbrachten Stunden bereits in den Knochen. Dennoch änderte sich im Vergleich zu gestern nichts am Prozedere. Auch nicht, dass hen den Ausflug auf den Mond für ein weiteres Schleifen der eigenen Fähigkeiten nutzen würde. Nur, dass der heutige Mond hen noch etwas mehr fordern würde als Kyyne. Der rote Salzmond, der im Volksmund Naar genannt wurde, war eine äußerst lebensfeindliche Umgebung. Sogar mehr noch als der andere Trabant, den sie gestern besichtigt hatten. Dennoch trug Ridley nur wenig mehr als einen glänzenden Schutzanzug, als hen die Lambdafähre betrat, um dorthin zu fliegen.

Naar absolvierte seinen Orbit um Truuine im Gegensatz zu Kyyne vertikal zur Sonne und bekam so tagsüber deutlich mehr Energie ab. Dennoch war der Flug dorthin nicht wesentlich länger als der Weg gestern und schließlich fand Ridley sich unangenehm schwitzend auf der roten Oberfläche des Mondes wieder. Die anwesenden Mitglieder von Ridleys Stab waren dieselben wie gestern und so wunderte sich niemand darüber, dass hen auch heute weder Atemmaske, Sonnenbrille oder Sonnencreme trug. Zugegeben fand hen, dass der Sonne auf Naar zu trotzdem, deutlich schwerer war als auf Kyyne. Zum einen war die Strahlung deutlich intensiver, zum anderen gab es hier eine nennenswerte Atmosphäre, die die ausgestrahlte Hitze auf dem Planeten behielt. Schon nach kurzer Zeit verspürte Ridley einen sachten Kopfschmerz, ignorierte diesen jedoch für den Moment. Das war ja genau, warum hen diese Maßnahme ergriff.

Das Lambdashuttle war auf einem Hügel irgendwo in der Polarregion Naars gelandet. Wieder wartete ein Container auf sie, in der sie die dritte und letzte Idee Matas besprechen würden. So trostlos das triste Weiß Kyynes gewesen haben mochte, der Salzmond schlug mit einer schier endlosen, scharlachroten Weite mehr aufs Gemüt. Das blasse Blau des Himmels tat nur wenig, um den Ausblick zu verbessern. Auch dieser Mond war einst von Wasser bedeckt gewesen, doch war dieses nach und nach größtenteils verdunstet und in den Weltraum entschwunden. So hatte es eine hochkonzentrierte Salzsole zurückgelassen, die nur vereinzelt von Salzinseln mit festem Untergrund durchbrochen wurde. Die Sonne des Truuine-Systems spiegelte sich gelb in dem krümeligen Ozean, was der Szenerie etwas Unwirkliches verlieh. Erneut traten die Legatinnen und Ridley zu Mata, um sich ein paar Fakten über den Mond anzuhören.


„Wie sie sehen, ist Naar deutlich wärmer als sein kleinerer Gegenpart, was die Existenz von einigermaßen flüssigem Wasser auf seiner Oberfläche ermöglicht. Ironischerweise macht dies seine Erschließung für wirtschaftliche Zwecke deutlich schwerer.“

Ridley gab hens Bestes der Karkarodon zuzuhören, jedoch verlangten hem hens Bemühungen der mörderischen Sonnenstrahlung zu widerstehen einen Gutteil von hens Konzentration ab. Hen hatte durchaus erwartet, dass Naar zu widerstehen härter werden würde, doch war die Realität hier schlimmer als die Theorie.

„Die Salzsole hier ist hochkonzentriert und sehr effektiv darin Metall zu korrodieren. Während mein Team die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Mondes erforscht hat, hatten wir leider einige kostspielige Verluste von Gerät zu beklagen.“

Entschuldigend zuckte Mata mit den Schultern.

„Gleichzeitig ist die Salzschicht Naars unerwartet dick. Wie beim Eis auf Kyyne muss man auch hier mehrere Klicks tief in die Oberfläche bohren, bis man auf Erdkruste trifft. Dies ist jedoch keine uniforme Masse: Es gibt verschiedene Schichten festen Salzes und flüssiger Sole, die sich nur schwer vorhersagen lassen. Schließlich ist da noch die Atmosphäre. Sie ist frei von Sauerstoff, aber auch nicht toxisch. Dennoch wirbeln häufige Stürme Aerosole auf, die Gift für komplexere Technik sind. Ich empfehle eine Wartung der Shuttles, wenn wir zurück nach Truuine kommen.“

Dieser letzte Teil erntete der Karkarodon eine Reihe besorgter Blicke, die sie jedoch mit einer Handbewegung abtat.

„SO schnell geht das nun auch wieder nicht. Lambdafähren auf Truuine sind generell mit einem salzabweisenden Lack nachbearbeitet, sodass sie auch bei Naars Atmosphäre nicht direkt aufgeben. Ich habe die Reise inzwischen ein gutes Dutzend Mal absolviert und wirklich kritisch würde es nur, wenn man mehrfach keine Nachsorge betreibt. Sie sehen also, wie auch Kyyne scheint Naar nur schwer zu kolonisieren sein. Dennoch, bitte folgen Sie mir ins Innere, für den zweiten Teil dieser Führung.“

Erneut folgten sie Mata, während Ridley sich amüsiert fragte, wie oft die Karkarodon aufgrund ihrer regelmäßigen Reisen auf den Mond Nachsorge an ihrem Repulsorstuhl hatte betreiben müssen. Dass sie so oft hier gewesen war, deutete bereits jetzt shon an, dass es hier etwas Lohnenswertes zu holen gab. Bevor Ridley den Container betrat, warf hen noch einen Blick aus nächster Nähe auf die Außenwand. Wie Mata angedeutet hatte, hatten sich auch dort bereits erste rote Rostflecken an den Rändern der Struktur gebildet. Wie lange der Durastahl wohl bereits hier gewesen war? Bevor Ridley darüber lange nachdenken konnte, trat hen durch die Tür und war froh, der unbarmherzigen Sonne nicht länger ausgesetzt zu sein.

Im Inneren des klimatisierten Besprechungsraumes fand sich diesmal keine Bühne für eine Präsentation, sondern ein langer Tisch, auf dem mehrere Mineralproben aufgereiht worden waren. Neugierig trat Ridley näher und warf einen Blick auf die Namen. Unterdessen hatten Mata und Legat Drakkar sich gemeinsam am Kopfende des Tisches postiert.


„Vor einigen Wochen trat Clerk Timone mit einigen interessanten Ergebnissen für dieses Projekt an mich heran.“

, sagte Drakkar mit hinter dem Rücken verschränkten Armen.

„Interessante Sache das, dachte ich mir. Wie sich herausstellt hat, lagern unter dem zersetzenden Salz nämlich wirklich wertvolle Bodenschätze. Auch hier leider kein Kolto, aber seltene Erden und allerhand Metalle, die Anwendung im Schiffsbau finden. Ausbeutung wird natürlich von der lebensfeindlichen Umgebung erschwert und ich fürchte so günstig wie Kelada, werden wir auf Naar niemals Neutronium fördern können.“

„Aber Sie halten es für möglich?“

, fragte Ridley mit vor der Brust verschränkten Armen in eine kurze Gedankenpause hinein. Anders als der Schiffsfriedhof auf Kyyne ergab dies nicht unbedingt intuitiv Sinn. Wenn auch nur die kurze Anwesenheit eines Raumschiffes bereits zu Verschleiß führte, wie wollte man dann abgebautes Material abtransportieren?


„Das ist korrekt, Gouverneur.“

, schaltete sich Mata ein.

„Vorausgesetzt wir erhalten die richtige Unterstützung. Ich habe ein wenig Zeit darin investiert die wirtschaftlichen Kooperationen unserer Partner zu studieren und bin dabei auf einen imperialen Planeten namens Quarzite gestoßen. Sein Gouverneur, Kanto Garison, arbeitet mit Gouverneur Antares von Kelada zusammen. Quarzite hat eine...äh, spezielle Atmosphäre, die ein Landen per Raumschiff auf der Oberfläche unmöglich macht. Sämtliches Leben findet unterirdisch statt und Kontakt mit der Außenwelt gibt es nur über einen sogenannten Weltraumaufzug.“

Nachdenklich nickte Ridley. Hen hatte über derlei Technologie aus antiken Zeiten, vor der Erfindung von Repulsoren gehört. Primitiv, aber wirkungsvoll.

„Und Sie stellen sich etwas Ähnliches auf Naar vor. Ist…das wirtschaftlich?“

, fragte hen und warf Drakkar einen Blick zu, der gleichzeitig mit den Schultern zuckte und nickte.


„Höchstwahrscheinlich. Wie durch den Schiffsfriedhof könnten wir hierüber auch etwas unabhängiger vom Markt werden. Ein Weltraumaufzug ist mir unbekannte Technologie, aber die Atmosphäre Naars ist auch etwas weniger problematisch als die Quarzites. Wenn sich Gouverneur Garison überzeugen ließe uns einige Ingenieure und Experten zu entsenden… Ich denke das Teuerste daran wird das initiale Investment, während wir den Bergbauschacht durch das Salz ausheben. Anschließend hätten wir jedoch einen weiteren Exportzweig und unsere hier bereits präsente Wirtschaft gestärkt. Lassen Sie mich Ihnen den Businesscase vorrechnen.“

Nun holte Drakkar doch noch einen kleinen Holoprojektor aus der Tasche und begann mit einem kleinen Vortrag bezüglich eines errechneten Modells. Während Ridley zuhörte und nachdachte, nutzte hen ein weiteres Mal die Gelegenheit die Luft anzuhalten und die Bedürfnisse von hens Körper lediglich über die Macht zu versorgen. Ein Detail nagte an hens Verstand, doch brauchte hen einen Moment, bevor hen darauf kam, was genau hen störte.

„Ihr Plan sieht vor intensiv in Gerät und Expertise zu investieren. Finanzierung alleine durch meine Verwaltung.“

, sagte Ridley, ohne daraus wirklich eine Frage zu machen. Die beiden nickten.

„Mir scheint Sie hatten eine wirklich gute Idee die Verwaltung von Quarzite zu involvieren, aber dann dabei nicht an unsere lokalen Partner auf Truuine gedacht. Wäre die Fourb-Gruppe nicht prädestiniert dafür den komplizierten Teil des tatsächlichen Bergbaus zu leiten?“

Mata nickte.


„Ich hatte bereits ein Gespräch mit dem lokalen Vertreter von Fourb-Mining. Leider sind die Konditionen so ungünstig, dass sie den Wirtschaftsplan sprengen.“

„Ich verstehe.“

Nachdenklich brummte Ridley und nun enthüllten auch die anderen Anwesenden ihre Bedenken. Einige Zeit nahmen Mata und Legat Drakkar ein Dauerfeuer von Fragen hin, bevor Ridley sich schließlich wieder zu Wort meldete:

„Ich halte dies trotz allem für ein gutes Konzept und würde Sie autorisieren die Idee weiterzuverfolgen. Ich denke, viel hängt davon ab, ob wir Gouverneur Garison mit ins Boot holen können. Was die Fourb-Gruppe angeht, so werde ich versuchen mich mit Sektor Adjutant Vayliuar direkt in Verbindung zu setzen. Bei unserem letzten Gespräch war er willens uns im Namen des wirtschaftlichen Aufschwungs entgegenzukommen und vielleicht wird man sich ja ein weiteres Mal einig. Möglicherweise auch wieder über einen ausgeweiteten Koltolieferungsvertrag. Für den Moment wünsche ich mir von Ihnen regelmäßige Statusupdates.“

Mata und Drakkar nickten und auch Belin, der die ganze Unterhaltung über auf möglichen Kosten herumgehackt hatte, gab seine Zustimmung kund. Nach einer weiteren, kurzen Fragerunde war das Meeting vorüber und die Anwesenden begaben sich zurück zu ihren Shuttles. Bevor Ridley die Rampe betrat, hielt hen nochmal inne – der nun rapide stärker werdenden Kopfschmerzen zum Trotz. Neugierig betrachtete hen die Durastahlfläche der Laderampe und konnte tatsächlich an einer Stelle bereits rostrote Pünktchen erkennen. Diese Atmosphäre Naars war wirklich etwas Besonderes und würde jegliche Abbauoperationen hier oben unangenehm interessant machen!


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Naar / Lambdashuttle ] Ridley sowie (NPCs) Aquatrooper
 
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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordpolarkreis / Moraband / Praxeum / Trainingsraum ] Ridley, sowie (NPCs) Mata Timone

Der Schweiß lief Ridley in Strömen über das bleiche Gesicht, während hen reglos in der Mitte des Trainingsraumes stand. In einem weiten Kreis um hen herum verteilt standen sechs Tonkrüge, aus denen sich sechs Säulen aus Flüssigkeit bis zur Decke hin reckten. Es war ein neue Trainingsübung, die hen hier und jetzt das erste Mal ausprobierte. Die Innovation: mehrere getrennte Wassermengen kontrollieren, anstatt einem einzelnen, großen Blob. Und bei der Macht, das war schwer! Hätte hen zwischen dem morgendlichen Termin auf Naar und jetzt kein Stündchen Tiefschlaftrance zum Mittagessen eingeschoben, wäre die Übung vermutlich völlig unmöglich gewesen.

Den letzten Krug hatte Ridley grade eben erst in die Übung integriert. Nach und nach hatte hen die letzte Stunde über die Übung alle paar Minuten durch eine weitere Wassermenge erschwert und langsam spürte hen, wie hen an hens Grenzen kam. Die Gouverneursperson stieß ein unterdrücktes Keuchen aus und entblößte die makellos weißen Zähne in einer Grimasse. Unterdessen hatten erst hens Hände und dann die Wassersäulen unmerklich zu zittern begonnen. Erst langsam verlor Ridley die Kontrolle und dann ganz plötzlich. Mit einem lauten Platschen brach hens Konzentration und sechs kleine Flutwellen spritzten zurück in ihre Krüge, dabei die Hälfte über den Boden vergießend. Mit einem Fluch ging Ridley in die Knie und versuchte die Sterne wegzublinzeln, die hens Hirn in hens bionisches Blickfeld projizierte.


„Es wird. Es wird.“

, kommentierte Mata trocken und wischte ein paar Wassertropfen von der Oberfläche ihres Datapads. Um sich die Übung gleich noch ein wenig mehr zu erschweren – und da dieser Termin eh angestanden hatte – hatte Ridley hens persönliche Assistentin gebeten dem Training beizuwohnen. Dies hatte Mata sich natürlich nicht entgehen lassen wollen und die letzte Stunde damit verbracht interessante Neuigkeiten zu teilen, die der Gouverneursperson durch hens straffen Zeitplan entgangen waren. Die Vorzüge eine persönliche Assistentin zu haben, eben. Während Ridley sich erst aufrappelte und dann zu einem Wagen mit Trainingsmaterial in der Ecke trat, fuhr Mata auch bereits fort:

„Als nächstes…ach ja, haben wir etwas unschöne Nachrichten von unseren Partnern auf Kelada.“

Überrascht warf Ridley der Karkarodon einen Blick zu, während hen sich erst das schweißdurchtränkte Gesicht mit einem Handtuch abwischte und dann nach einem Wasserkanister griff, um die Krüge nachzufüllen. Im Hintergrund hatte sich ein kleiner Putzroboter daran gemacht, den überfluteten Boden des Trainingsraumes zu trocknen.

„Also für uns ist das denke ich kein Problem.“

, stellte Mata klar.

„Unsere lokale Verantwortliche für den Transport, Captain Tikklas, hat berichtet, dass es auf Kelada wohl einen Terroranschlag auf das Kombinationsgebäude aus Gefängnis und Garnison gegeben hat. Dies ist natürlich aufgrund der andauernden Nachrichtensperre nicht allgemein bekannt und Gouverneur Antares hat uns auch nicht in Kenntnis gesetzt.“

„Ist dadurch die Deportationsquote in Gefahr?“

, fragte Ridley, während hen sich nun wieder in der Mitte des Krug-Kreises postierte und sich auch schon daran machte die erste Wassersäule zu beschwören.


„Möglich, aber nicht dramatisch. Die städtischen Lager, aus denen heraus verladen wird, sind gut gefüllt. Der Anschlag galt wohl eher dem Zulieferungszentrum, also dem Schritt davor. Es scheint aber, dass die Deportationen ein Katalysator für die Unruhen auf Kelada sind.“

„So, so.“

In rascher Folge gesellten sich eine zweite und dann eine dritte Wassersäule zur ersten hinzu. Aus dem letzten Versuch hatte Ridley ein paar Schlüsse gezogen und hatte das Gefühl die Flüssigkeit nun besser unter Kontrolle zu haben.


„Operative Yazhu hat uns freundlicherweise eine lokale Übertragung aus dem Kelada-System zugänglich gemacht…ach, Sie kennen ihn ja noch gar nicht. Operative Aghasts Ersatz. Ich hatte heute bereits ein kurzes Meeting mit ihm; Sie sollten Morgen die Gelegenheit haben ihn einmal persönlich zu treffen. Wenn Sie erlauben, spiele ich die Aufnahme ab.“

Bei der Erwähnung von hens ehemaliger IGD-Beraterin zuckte Ridley innerlich zusammen. Noch immer glaubte hen mit ihrer Ermordung die richtige Entscheidung getroffen zu haben, doch bei jedem Gedanken daran regte sich noch immer hens moralisches Gewissen. Nun, sei’s drum. Mit einem Nicken signalisierte hen Mata fortzufahren und beschwor die vierte Wassersäule. Die Karkarodon wiederum zog einen kleinen Holoprojektor aus der Tasche, über dem, wenige Sekunden später, die Gesichter dreier Moderatoren einer Talk-Sendung erschienen. Mit einem Schmunzeln fühlte Ridley sich an eine ähnliche Kaperung der Übertragungswellen Keladas in der Vergangenheit erinnert, als kurz darauf das Programm unterbrochen und durch einen terroristischen Bekennerbrief ersetzt wurde.

Tatsächlich führte das nichtmenschliche Gesicht der RAB-K Terrorgruppe unter anderem die Verschleppung aquatischer Nichtmenschen als Motivation für den Anschlag an, bevor er zu Widerstand aufrief und der Sendung eine unangenehme Wendung verlieh. Während sich langsam die fünfte Säule Wasser aufbaute, erhängte der Terrorist einen imperialen Offizier und hätte wohl noch weiter über die imperiale Tyrannei geschwafelt, hätte nicht in diesem Moment jemand eingegriffen. Fast hätte Ridley vor Überraschung die Kontrolle verloren, als plötzlich ein hübscher, junger Mann mit rotem Lichtschwert von der Decke fiel und das Blatt wendete. Der Terrorist wurde großzügig entwaffnet und der anscheinend überlebende Offizier gerettet, bevor das Holo wieder zu einem Wetterbericht umschaltete. Dann erlosch Matas Projektor wieder und Ridley warf ihr einen neugierigen Blick zu.


„Wer war der Sith?“


„Captain Tikklas sagte, dass dies der im Clip erwähnte Darth Angelus war. Laut Operative Yazhu ein hochdekorierter Sith-Krieger vom Zirkel der Extinktoren.“

„Hm.“

, sagte Ridley schließlich nur. Ein weiteres Mal forderten sechs Wassersäulen hens volle Konzentration, doch diesmal wurde hen nicht übermannt. Langsam machte die Gouverneursperson also Fortschritte! Mit einem erstickten Grunzen hielt hen das Wasser für einige Herzschläge in Stase, bevor hen den Säulen kollektiv befahl sich schräg zur Seite zu neigen. Das Ziel sollte eine sich um hen drehende Spirale sein. Dies war dann aber doch zu viel und ein weiteres Mal spritzte kaltes Nass durch den Raum.

„Verdammt noch eins, im Namen von…!“

, fluchte Ridley, bevor hen sich in Erinnerung rief, dass es grade keinen Imperator gab, in dessen Namen man fluchen konnte.

„Ach egal.“

, murmelte hen und sagte dann etwas lauter zu Mata:

„Erinnern Sie mich daran, Gouverneur Antares später noch eine Nachricht zu schicken. Schauen Sie mal, was wir Kelada an Hilfslieferungen zukommen lassen können. Eine gute Krise sollte man nicht verschwenden.“


„Sehr wohl!“

, sagte die Karkarodon und machte sich eine Notiz auf ihrem Datapad.

„Ansonsten…habe ich nur noch eine Kleinigkeit für Sie. Die Governance teilt mit, ein neues Mitglied zu haben. Eine gewisse Lilivienne Évarielle d’Oridin wurde zur neuen Gouverneurin von Bastion ernannt.“

Einen kurzen Augenblick überlegte Ridley, während hen – einer Eingebung folgend – versuchte dem Putzroboter zuvorzukommen und das verschüttete Wasser mit der Macht zurück in seine Behältnisse zu zwingen. Das Ergebnis war wenig beeindruckend.

„Der Name sagt mir nichts. Kennen wir sie?“

, fragte hen und Mata schmunzelte.


„Wenn, dann nicht gut, würde ich annehmen. Sie haben die Dame wohl bei Ihrer letzten Reise nach Bastion, auf der Veranstaltung der Gesellschaft zum Ausbau diplomatischer Zusammenarbeit zum Wohle des Imperiums getroffen – was ein Name! Dass Sie sie getroffen haben, entnehme ich Ihren Veranstaltungsnotizen zumindest. Hier ein Bild.“

Über dem Holoprojektor Matas erschien das markante Gesicht einer hellhäutigen Menschenfrau mit eindrucksvoller Kieferpartie und spitz zulaufenden Augenbrauen. Einen Moment stutzte Ridley, während hen versuchte das Gesicht einzuordnen. Irgendetwas klingelte da, doch hatte hen an dem erwähnten Abend so. viele. Leute. getroffen und gleichzeitig auch noch in Matthews Auftrag Telepathie geübt. Immerhin hatte die frisch gebackene Gouverneurin wohl genug Eindruck gemacht, um sich eine Notiz über sie zu machen. Und jetzt war sie Gouverneurin von Bastion – die richtige Einebnung also. GouverneurIN auch noch. Wohl ein ermutigendes Zeichen der Zeit, wie Ridley fand.

„Sie war die Legatin für…Inneres?“

, fragte Ridley, fast verzweifelt versuchend sich Details in Erinnerung zu rufen.


„Legatin für Öffentlichkeitsarbeit.“

, korrigierte Mata. Ridley brummte unwillig.

„Dann eben Öffentlichkeitsarbeit. In jedem Fall ist auch das eine Nachricht wert, denke ich. Auch wenn ein kurzes Gespräch auf einer Veranstaltung ein magerer Vorwand ist, ist dies denke ich ein zu guter Kontakt, um nicht zur Beförderung zu gratulieren. Gibt es sonst noch etwas?“


„Fürs Erste ist das alles.“

, schloss die Karkarodon und steckte ihren Holoprojektor und das Datapad wieder ein.

„Gut, dann treffen Sie mich in zwanzig Minuten im Ansprachenzimmer des Regierungspalastes.“

, sagte hen, doch Mata schüttelte den Kopf.


„Nehmen Sie sich ruhig eine Stunde, Gouverneur. Sie können sich selbst grade nicht sehen, aber nach all dem Wasser tut eine Dusche und frisches Make-up Not. In der Zwischenzeit habe ich Zeit mich um die Details für die Hilfslieferungen nach Kelada zu kümmern. Und ein kleines Präsent für die neue Gouverneurin.“

Unwillkürlich musste Ridley über die erteilten Anweisungen der Frau lachen.

„Was würde ich nur ohne Sie machen, Clerk Timone. In einer Stunde dann.“

Belustigt nickte hen Mata zu und überließ den Raum dem Putzdroiden. Eine heiße Dusche war in diesem Moment tatsächlich genau was hen brauchte und so war hen kurz darauf erfrischt und optisch wiederhergestellt auf dem Weg zum Regierungspalast. Im Ansprachenzimmer war bereits Hochbetrieb, als hen es betrat. Diesen hatte Mata jedoch perfekt getimed und nur wenige Sekunden später kam die geschäftige Arbeit zum Erliegen.


„Welche Nachricht wollen Sie zuerst aufnehmen, Gouverneur?“

, fragte die Karkarodon und Ridley überlegte für einen Moment.

„Die Unwichtigste zuerst. Gouverneur Antares.“

, sagte hen und fügte nach einem belustigten Schnauben Matas hinzu:

„Ja, was denn, das ist nur Beziehungspflege. Was stört es Kelada, wenn ich noch nicht warmgesprochen bin. Als hätte Antares grade Zeit meine Nachricht im Detail abzuhören.“


„Guter Punkt. Bereit wenn Sie es sind, die Details der Hilfslieferungen sind im Dossier auf dem Tisch. Und der Rest für später dann auch.“

In perfekter Pose ließ Ridley sich hinter dem Ansprachentisch nieder, studierte für einen Moment das erwähnte Dossier und ging dann gedanklich noch einmal die geplante Nachricht an Antares durch. Dann setzte hen an:

// Nachricht an Anthony Antares \\
Absender: Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine

Das Hologramm des Imperialen Wappens erscheint und dreht sich zwei Mal. Das Wappen erlischt und die bekannte Gestalt von Gouverneur Ridley Solaris erscheint als Hologramm, sitzend, von der Hüfte aufwärts. Gekleidet ist Solaris in eine schwarze Version seiner üblichen Verwalteruniform samt Cape. Einem aufmerksamen Betrachter kann, halb verborgen, der gebogene Lichtschwertgriff an seinem Gürtel auffallen. Die Hände hält Solaris auf dem Tisch vor sich gefaltet; im Hintergrund steht ein Bücherregal mit teuer aussenden Einbänden.

Solaris schenkt der Kamera ein teilnahmsvolles Nicken.


Seien Sie gegrüßt, Gouverneur Antares!

Mit Bestürzung habe ich soeben von dem monströsen Attentat auf Ihre wundervolle Stadt Colina erfahren. Die korrupten Feinde des Imperiums schlafen niemals und sind sich auch nicht für die abscheulichste Schandtat zu schade. Nichts ist ihnen beim Versuch, die Neue Ordnung ins Chaos zu stürzen, heilig. Heute empfinden wir Trauer und Schmerz, doch morgen schon lassen wir den gerechten Zorn des Imperators auf das Ungeziefer herabfahren, das die natürliche Ordnung der Galaxis bedroht! Seien Sie sich der Anteilnahme und der Unterstützung Truuines sicher, in diesen schweren Stunden.

Natürlich melde ich mich nicht nur mit bloßen Floskeln und Worten der Unterstützung bei Ihnen, Gouverneur. Ich will mein Bestes tun, um Ihrer Verwaltung in dieser Zeit zu helfen! Aus diesem Grund habe ich geordert, dass meine nächsten fünf Gozanti-Kreuzer nicht leer nach Kelada fliegen werden. Um Ihre, durch den Anschlag sicherlich in Mitleidenschaft gezogenen, Vorräte wiederherzustellen, liefert Truuine Ihnen 375 Tonnen Kolto. Betrachten Sie dieses Geschenk als Ausdruck unserer Anteilnahme. Meine einzige Bitte: Vernichten Sie ein paar Terroristen auch im Namen Truuines!

Ihnen die Beste Gesundheit, Gouverneur – und Kelada den Imperialen Frieden. Heil dem Imperator!
Gezeichnet, Gouverneur Ridley Solaris

\\ Ende der Nachricht //

„Na, wie war das?“

, fragte Ridley, nachdem das kleine Aufnahmelämpchen erloschen war und lachte, als Mata als Antwort beide Daumen emporreckte.

„Aber fast 400 Tonnen Kolto? Das geht wirklich ins Geld…“

, fügte hen hinzu und die Karkarodon zuckte die Schultern.


„Großzügigkeit heute, verschafft uns morgen vielleicht einen lukrativen Vertrag, wenn überall Ampullen mit unserem Logo auftauchen. Und wir haben etwas bei Antares gut. Was sicher hilfreich sein wird, wenn es darum geht den Deportationsvertrag über 100.000 Individuen hinaus zu verlängern.“

, erklärte sie und Ridley nickte. Die Überlegung hatte Hand und Fuß und hen hatte nicht ernsthaft protestiert.

„Gut. Als nächstes dann Gouverneurin d’Oridin. Gouverneurin Évarielle? Was davon ist genau ihr Nachname?“


„Gouverneurin Évarielle d’Oridin ist richtig. Ich war auch verwirrt“

, erklärte Mata. Ridley nickte und nahm dann die nächste Ausgangsstellung ein.

// Nachricht an Lilivienne Évarielle d’Oridin \\
Absender: Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine

Das Hologramm des Imperialen Wappens erscheint und dreht sich zwei Mal. Das Wappen erlischt und die androgyne Gestalt von Gouverneur Ridley Solaris erscheint als Hologramm, sitzend, von der Hüfte aufwärts. Gekleidet ist Solaris in eine schwarze Verwalteruniform samt Cape. Einem aufmerksamen Betrachter kann, halb verborgen, der gebogene Lichtschwertgriff an seinem Gürtel auffallen. Die Hände hält Solaris auf dem Tisch vor sich gefaltet; im Hintergrund steht ein Bücherregal mit teuer aussenden Einbänden.

Solaris schenkt der Kamera ein freundliches Lächeln.


Seien Sie gegrüßt, Gouverneurin Évarielle d‘Oridin!

Mein Name ist Ridley Solaris, wir haben uns zuletzt auf einer Veranstaltung der Gesellschaft zum Ausbau diplomatischer Zusammenarbeit zum Wohle des Imperiums auf Bastion getroffen. Ich habe unsere Unterhaltung dort sehr geschätzt und freue mich daher umso mehr, heute über Ihre Erhebung zur Gouverneurin von Bastion unterrichtet worden zu sein. Ihre Vita ist äußerst beeindruckend und ich kann mir keinen besseren Kandidaten für dieses hohe Amt vorstellen. Ich freue mich darauf zu sehen, wie die imperiale Hauptstadt unter Ihren kompetenten Händen erblühen wird.

Zur Feier dieses außerordentlichen Anlasses habe ich mir erlaubt Ihnen eine kleine Rarität per Kurierdienst übersenden zu lassen. Es handelt sich dabei um ein lokales Produkt meines eigenen Planeten, Truuine: Eine Flasche hochkonzentrierten Koltos, welches natürlich in unserem Gestein vorkommt. Die Flüssigkeit wurde in einem aufwendigen Prozess raffiniert, mehrfach destilliert und schließlich mit einer Prise lokaler Kräuter verfeinert. Sie schmeckt köstlich in Tee, wo sie selbstverständlich auch außerordentlich gesund ist. Im Notfall kann das Kolto natürlich auch akut ein Leben retten.

Ich hoffe, dass wir uns in nicht allzu ferner Zukunft wieder einmal persönlich begegnen werden. Sollte Ihr Weg Sie einmal in den Manaan-Sektor führen, sind Sie herzlich nach Truuine eingeladen.

Mit besten Grüßen, Heil dem Imperator!
Gezeichnet, Gouverneur Ridley Solaris

\\ Ende der Nachricht //

Natürlich entging Ridley die Ironie nicht einem Imperator Heil zu wünschen, von dem hen wusste, dass er erst kürzlich ermordet worden war. Dennoch war die Phrase gewohnt genug, dass hen sie ohne rot zu werden, reflexhaft herausbringen konnte. Wenn man in der Politik arbeitete, waren manche Lügen eben einfach so lange wahr, bis es Beweise für das Gegenteil gab. Und manchmal sogar deutlich darüber hinaus. Immerhin konnte hen sich darauf freuen irgendwann einer Imperatrix alles Wohl der Galaxis wünschen zu dürfen, wenn die schattenhafte Organisation der Krath endlich ihr Werk vollendet hatten.

„Wir tragen ja wirklich ein bisschen dick auf, der Gouverneurin direkt ein Werbegeschenk ins Regal zu stellen.“

, kommentierte Ridley und grinste. Mata schnaubte.


„Ein äußerst teures Werbegeschenk. Die Flasche ist weit über tausend Credits wert. Aber: Man soll sein Licht nicht unter den Scheffel stellen und wenn die Gouverneurin von Bastion weiß, dass wir Kolto produzieren, kann das nur gut für uns sein.“

„Erinnern Sie mich daran Ihnen Ihre allgemeine Budgetgenehmigung zu entziehen.“

Nun musste die Karkarodon doch laut auflachen und Ridley grinste.


„Jetzt fangen Sie nicht auch noch damit an. Legat Belin hätte mich sicherlich bereits im Schlaf erwürgt, bräuchte er mich nicht dafür den Schiffsfriedhof umzusetzen. Ich werde Ihre Anweisung dann mal rein zufällig wieder vergessen.“

„Na wie Sie meinen. Dann ist aber jetzt wirklich Quarzite an der Reihe.“

, sagte Ridley nach einer kurzen Pause und einem Schluck Wasser. Dann schlug hen die Seite des Dossiers mit Notizen zu dieser Nachricht auf. Mit einem gewinnenden Lächeln wandte hen sich der Holokamera zu.


// Nachricht an Kanto Garison \\
Absender: Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine

Das Hologramm des Imperialen Wappens erscheint und dreht sich zwei Mal. Das Wappen erlischt und eine androgyne Gestalt mit einem gewinnenden Lächeln auf den Lippen erscheint als Hologramm, sitzend, von der Hüfte aufwärts. Gekleidet ist die Gestalt in eine schwarze Verwalteruniform samt Cape und imperialen Rangabzeichen, die sie als Gouverneur ausweisen. Einem aufmerksamen Betrachter kann, halb verborgen, der gebogene Lichtschwertgriff an seinem Gürtel auffallen. Die Hände hält der Gouverneur auf dem Tisch vor sich gefaltet; im Hintergrund steht ein Bücherregal mit teuer aussenden Einbänden.

Seien Sie gegrüßt, Gouverneur Garison!

Mein Name ist Ridley Solaris. Ich bin der Gouverneur des Planeten Truuine im Manaan-Sektor, im Mittleren Rand. Meinen Informationen zufolge sind wir beide mit Gouverneur Antares von Kelada bekannt, mit dem wir beide Handelsbeziehungen pflegen. Von der keladaner Verwaltung habe ich nur Gutes über Ihren faszinierenden Planeten und Sie selbst, an seiner Spitze, gehört.

Ich richte heute diese Nachricht an Sie, da ich Ihnen eine politische Kooperation mit Truuine vorschlagen möchte. Bei der Erschließung kommerzieller Rohstoffe auf einem unserer Trabanten, ist mein Team auf Probleme gestoßen, die in ihrer Konsequenz Ihrem Planeten Quarzite nicht ganz unähnlich sind. Ein mögliches Konzept der Rohstoffausbeutung sieht den Bau eines Weltraumaufzugs und einer unterirdischen Mine vor. Ich wende mich in der Hoffnung an Sie, über den Austausch von Know-how und Technologie in dieser Angelegenheit verhandeln zu können.

Als Gegenleistung kann Truuine Ihrer Verwaltung einiges bieten: Von Anteilen an der entstehenden Minenoperationen, über günstige Verträge zur Lieferung von Kolto, bis zu gegenseitigem Technologieaustausch. Als Anhang dieser Nachricht erhalten Sie ein Dossier über Truuine und unsere wirtschaftlichen Aktivitäten innerhalb des Manaan-Sektors.

Ich freue mich sehr auf Ihre Antwort und hoffe natürlich, dass wir einen Weg finden können zusammenzuarbeiten. Fragen Sie im Zweifel gerne bei meinem Kollegen und guten Freund, Gouverneur Antares, nach, wenn Sie vorher eine zweite Meinung einholen möchten. Ich hoffe, dass wir uns in nicht allzu ferner Zukunft einmal persönlich begegnen werden. Sollte Ihr Weg Sie jemals in den Manaan-Sektor führen, möchte ich Sie herzlich nach Truuine einladen.

Mit besten Grüßen, Heil dem Imperator!
Gezeichnet, Gouverneur Ridley Solaris

\\ Ende der Nachricht //

Als das Aufnahmelämpchen diesmal erlosch, atmete Ridley erleichtert aus. Die Nachricht an Gouverneur Garison war zugleich die längste gewesen und diejenige von der am meisten abhing. Wurde hen sich mit dem quarziter Gouverneur einig, würde die Ausbeutung Naars mindestens deutlich einfacher werden. Gleichzeitig würden sie die wirtschaftliche Beziehung mit einem weiteren Planeten aufgenommen und hens Netzwerk expandiert haben, was an und für sich auch bereits ein wertvolles Ziel war.

„Wollen wir die Nachricht an Sektor Adjutant Vayliuar auch direkt aufnehmen?“

, fragte Mata, erhielt jedoch ein knappes Kopfschütteln als Antwort.

„Nein, ich denke es ist besser, wenn wir erst Gouverneur Garisons Antwort abwarten. Dann stehen wir der Fourb-Gruppe nicht mit ganz leeren Händen gegenüber, wenn wir offiziell um vorteilhafte Unterstützung bitten.“


„Dann also einpacken?“

Kurz zögerte Ridley, schüttelte dann jedoch erneut den Kopf.

„Nein, ich denke ich werde diesem Darth Angelus noch eine kurze Nachricht übermitteln.“

Der Mann war Mitglied im Orden der Imperialen Ritter und gleichzeitig ein Sith. Wenn es einen guten Vorwand gab, gab es keinen Grund einen potentiell nützlichen Kontakt nicht abzutasten.


„Bereit, wenn Sie es sind, Gouverneur.“

, gab Mata ohne zu zögern zurück und Ridley nahm für das hoffentlich letzte Mal heute die Ausgangsstellung für eine weitere Nachricht ein.

// Nachricht an Darth Angelus \\
Absender: Darth Aster, Gouverneur von Truuine

Das Hologramm des Imperialen Wappens erscheint und dreht sich zwei Mal. Das Wappen erlischt und eine androgyne Gestalt erscheint als Hologramm, sitzend, von der Hüfte aufwärts. Gekleidet ist die Gestalt in eine schwarze Verwalteruniform samt Cape und imperialen Rangabzeichen, die sie als Gouverneur ausweisen. Einem aufmerksamen Betrachter kann, halb verborgen, der gebogene Lichtschwertgriff an seinem Gürtel auffallen. Die Hände hält der Gouverneur auf dem Tisch vor sich gefaltet; im Hintergrund steht ein Bücherregal mit teuer aussenden Einbänden.

Seid gegrüßt, Lord Angelus!

Mein Name ist Darth Aster. Ich bin der Gouverneur des Planeten Truuine im Manaan-Sektor, im Mittleren Rand. Wir kennen uns nicht, doch wurde mir eine Aufnahme Eurer Heldentat im keladaner Holonet zugespielt. Damit müsst Ihr meinem guten Freund, Gouverneur Antares, den Tag gerettet haben! Ich sende Euch diese Nachricht, um Euch zu beglückwünschen und Euch bei Gelegenheit nach Truuine einzuladen. Ich würde mich sehr freuen, einen Mann Eures Kalibers einmal persönlich zu treffen.

In diesem Sinne, wünsche ich Euch noch eine gute Jagd auf Kelada. Mit besten Grüßen, Heil dem Imperator!
Gezeichnet, Darth Aster – Krieger der Sith

\\ Ende der Nachricht //

Nachdem die Nachricht geendet hatte, war es endgültig Zeit die Aufnahmesession zu beenden. Ridley spürte, wie sich ein leichter Kopfschmerz wieder hinter hens Stirn eingenistet hatte und jetzt war ein so guter Zeitpunkt wie jeder andere, sich ein paar Stunden Tiefschlaftrance zu gönnen. Die Stunde nach dem Mittagessen war nicht genug gewesen, um die Nachwirkungen Naars komplett zu verbannen. Also verabschiedete hen das anwesende Personal inklusive Mata und begab sich zurück zum Praxeum, um zu ruhen. Morgen wartete wieder ein langer Tag auf hen, auch wenn er etwas leichter werden würde als die Zurückliegenden. Trotz allem war das mal wieder nur die Ruhe vor dem Sturm.

[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordpolarkreis / Moraband / Praxeum ] Ridley
 
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Teil I​

Post aufgrund des PSW-Zeichenlimits (30.000) aufgeteilt. Für Beförderungszwecke beide Teile wie einen Post zählen.

Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordpolarkreis / Moraband / Praxeum / Ridleys Quartier ] Ridley

Als Ridley hens Tiefschlaftrance beendete, war der Abend bereits hereingebrochen. An sich hätte hen noch gute zwei Stunden weitermeditieren können, doch hatte ein Piepen von hens Comlink hens Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Neugierig warf die Gouverneursperson einen Blick auf das Display und zog eine Augenbraue hoch, als hen den Namen der Absenderin las. Mit einer Handbewegung und einem kurzen Impuls der Macht, gab das kleine Gerät den gesamten Wortlaut wieder:

Hey Aster! Lust spontan was essen zu gehn? Alderaanisch – geht auf mich!

Für einen Augenblick erwog Ridley Darth Quiver einfach abblitzen zu lassen, sandte dann jedoch stattdessen eine positive Nachricht zurück. Zu Abend essen musste hen ohnehin und wenn Quiver sich schonmal von sich aus meldete… Also erhob hen sich aus der Meditationsposition und machte sich auf den Weg zu dem Lokal, das die Nautolanerin einen Moment später als Antwort auf hens Nachricht sandte. Laut Karte befand sich das ‚Kulinarische Gipfel‘ im Regierungsviertel, wo es erst letzte Woche aufgemacht hatte. Die Bewertungen sahen bereits jetzt ganz gut aus.

An der Eingangstür des Praxeums hängte sich dann ein Squad Aquatrooper als Begleitschutz an Ridleys Fersen und in großer Gruppe machten sie sich auf den kurzen Fußweg zu ihrem Ziel. Meistens bemerkte hen die Soldaten erst gar nicht mehr, doch im nächtlichen Moraband konnte hen ob des kuriosen Bildes, das sie abgaben, nicht umhin als zu schmunzeln. Blicke zogen sie jedoch trotzdem nicht wirklich auf sich. Ridley ging den kurzen Weg zwischen Praxeum und Regierungspalast oft genug zu Fuß, dass die Passanten hier den Anblick ihres Gouverneurs gewohnt waren. Darth Quiver wartete vor der Tür des Restaurants bereits auf sie. Gekleidet war die Sith in ihre üblichen Roben und grinste belustigt, als sie Ridleys Entourage bemerkte.


„Ich hab‘ nur einen Tisch für drei bestellt. Das wird etwas eng glaube ich.“

, kommentierte sie, doch Ridley zuckte nur die Schultern.

„Mit ein bisschen Quetschen geht das schon. Aber ein Tisch für drei? Wer kommt noch?“


„Ein gewisser Operative Yazhu. Netter Junge. Er war ganz aus dem Häuschen dich endlich persönlich zu treffen. Also…für seine Verhältnisse.“

Ridley verkniff sich ein Seufzen, konnte jedoch nicht anders mit den Augen zu rollen. Was hatte Quiver schon wieder mit hens frisch gebackenem IGD-Berater zu schaffen? Das machte sie doch mit Absicht! Dieses sich in hens Angelegenheiten einmischen, nur um hen auf die Palme zu bringen! Und natürlich rief hens Reaktion ein schelmisches Funkeln in den großen, dunklen Augen der Nautolanerin hervor.

„Ich wüsste nicht, dass ich Ihnen das Du angeboten hätte.“

, sagte Ridley schneidend. Natürlich war es auch ganz typisch für Quiver hem direkt zwei Themen vorzusetzen, wo sie über die Grenze tänzelte. War es ein Fehler gewesen die Hexerin nach Truuine zu holen?


„Du kannst mich gerne duzen, Aster. Wollen wir reingehen?“

Ridleys Blick war absolut eisig, doch bevor hen etwas erwidern konnte, hatte Quiver das Restaurant bereits betreten. Mit einem unwilligen Schnauben folgte die Gouverneursperson ihr und konnte grade noch sehen, wie zwei aufgeregte Kellner eine Handvoll Gäste durch eine Tür im hinteren Bereich des Raumes scheuchten. Ein dritter Kellner war grade dabei halb geleerte Teller einzusammeln und warf Ridley einen nervösen Blick zu, als hen durch die Tür trat. Quiver hatte sich bereits an einen Tisch in der Ecke gesetzt und schien die Szene absolut zu genießen. Natürlich hatte sie dem Restaurantbesitzer nicht gesagt, WER da zu Besuch kam. Wo blieb denn auch sonst der Spaß?!

„Also, warum bin ich hier?“

, fragte Ridley die Kriegerin, nachdem hen sich zu ihr an den Tisch gesetzt hatte. Ein vierter Kellner eilte heran und legte zwei Speisekarten vor ihnen auf den Tisch, bevor er sich wieder zurückzog. Nun war es an Quiver mit den Augen zu rollen.


„Könntest du aufhören so verdammt reserviert zu sein, Aster?“

Ridley war es nicht gewohnt um Worte verlegen zu sein. Irgendetwas an der grünen Kriegerin brachte hen jedoch aus dem Takt. Kurz setzte hen an, um etwas zu sagen, schnaubte dann jedoch und schüttelte den Kopf.

„Dachte ich mir.“

, setzte Quiver nach und erntete einen weiteren eisigen Blick, was sie zum Lachen brachte.

„Der Blick ist wirklich gut! Du musst unbedingt mal wochentags im Ferit-Haus vorbeischauen. Wenn wir deinen Blick reproduzierbar machen, dann können wir Dinge vermutlich bald ganz ohne die Macht einfrieren!“

Ridley stieß einen Seufzer aus, der schließlich doch noch in ein resigniertes Lachen mündete. Diese Sith! Um hens Verlegenheit zu überspielen, griff hen nach der Speisekarte und überflog das Angebot. Tatsächlich war die Auswahl alderaanisch, spielte aber auch nicht ausschließlich die Klassiker an. Das kam Ridleys Lust an neuen Erfahrungen entgegen und rasch wählte hen ein Gericht aus. Hen kannte den Namen zwar nicht, aber die Zutaten wirkten ansprechend. Über den Rand der Karte warf hen Quiver einen Blick zu, die inzwischen auch gewählt hatte und Ridleys Augen mit den ihren begegnete.

„Okay meinetwegen. Vielleicht habe ich dich hergebeten, um über etwas Bestimmtes zu sprechen.“

, sagte Quiver nach einem Moment der Stille und Ridley nickte. Hatte hen es doch gewusst!

„So, was kann ich heute für dich tun?“

Zu spät bemerkte die Gouverneursperson, dass hen reflexhaft das Du übernommen hatte. Ach verdammt.


„Wer sagt denn, dass du was für mich tun kannst?!“

, fragte Quiver gespielt aufgebracht und winkte den Kellner wieder heran. Mit einem Zwinkern in Ridleys Richtung bestellte sie erst für sich…und dann für Ridley. Der Kellner wollte schon wieder von dannen ziehen, als die Gouverneursperson ihn mit einem vernichtenden Blick in Quivers Richtung aufhielt.

„Stopp! Für mich die Nummer 32 und ein Glas Merlot Noir bitte.“

Es war klar, dass der Mann noch einmal nachfragen wollte, trollte sich jedoch nach einer herrischen Geste Ridleys wieder.

„Die richtige Wahl für mich treffen kannst du schonmal nicht.“

Gespielt theatralisch rollte Quiver ihre schwarzen Augen und seufzte.


„Na gut. Gegen mangelnden Geschmack kann sogar ich nichts tun.“

„Ich leg‘ dich gleich übers Knie, wenn du so weiter machst.“

, gab Ridley zurück. Hen hatte beschlossen, dass hen hier ohne ein Bisschen Humor nicht weiterkam. Doch natürlich war Quiver wieder bereit weiter zu gehen als hen:


„Versprochen?“

„Den Arschtritt, den ich dir inzwischen in einem Lichtschwertduell verpassen würde, findest auch du nicht mehr anregend. Versprochen. Außer du hast zwischendurch nochmal geübt?“

„Uhhh, weit unter der Gürtellinie!“

, gab Quiver mit einem halbresignierten Lachen zurück. Kurz nach ihrem ersten Zusammentreffen, hatte Ridley sie, damals noch als Schüler, auf einer öffentlichen Veranstaltung im Duell besiegt. Danach hatten sie eine Weile nicht mehr miteinander gesprochen…und vielleicht wäre es ja besser dabei geblieben.

„Na gut, aber bevor du noch weiter armen, wehrlosen Frauen mit Schlägen drohst…will ich mal zum Punkt kommen.“

„Ich bitte darum.“

Quiver grinste.


„Teil unseres Deals war ja, dass ich ein wenig die Kontaktperson zwischen dir und meinem Zirkel spiele. Nun…mir ist aufgefallen, dass du dir mit deinem aktuellen Auftrag etwas Zeit lässt…“

„Der Krieg gegen Port Ryloth benötigt ausreichend Vorbereitung.“

, gab Ridley pikiert zurück, doch Quiver hob die Hand, um hen zum Verstummen zu bringen.


„Ja, ja ich weiß. Gleich zwei Schüler…“

„Akolythen.“

„Gleich leg‘ ich dich übers Knie, Aster, und das meine ich auch im Wortsinn. Noch weitere schlaue Kommentare, oder lässt du mich ausreden?“

Ridley verschränkte die Arme vor der Brust, schwieg aber. Nun mit geschäftsmäßigem Tonfall fuhr Quiver fort:

„Ausbildung gleich zweier Schüler, zehntausende neu ausgebildete Soldaten in den Planetaren Sicherheitskräften… Alles sehr kompliziert und das hat mich natürlich auf einen Gedanken gebracht. Vielleicht war die Sicherung des Tempels etwas viel für einen ersten Auftrag, um bloß Novize zu werden? Wie der Zufall es so will, arbeite ich aktuell daran mein eigenes, volles Hexer-Patent zu erwerben und Teil davon ist das erfolgreiche Meditieren an…sagen wir herausfordernden Orten. Sowohl körperlich als auch in der Macht. Mein großzügiger Vorschlag an dich ist, Aster, dass du mich für deinen Novizenauftrag an einen dieser Orte begleitest. Dein alter Auftrag bleibt natürlich bestehen und wird dich dann zum Eingeweihten machen, wenn du dich irgendwann einmal dazu bequemst den Südpol auch wirklich anzugreifen. Na, wie klingt das?“

Während die Nautolanerin sprach, hatte Ridley ihr aufmerksam zugehört. Unterdessen war zwischendurch ihr Essen gekommen, was ihren Redefluss jedoch nicht unterbrochen hatte. Nun nickte Ridley interessiert, während hen einen Schluck Wein nahm.

„Interessant. Und was ist dieser spezielle Ort, von dem du sprichst? Und wann willst du dahin?“

Als Antwort rollte Quiver mit den Augen.


„Zu Punkt 2: Als ob ich dir das sage. Und zu Punkt 1: ALS OB ich dir das sage. Sich nicht darauf vorbereiten zu können ist doch der halbe Spaß. Hier geht es zum einen darum sich dem Zirkel zu beweisen und zum anderen etwas über sich selbst zu lernen.“

„Und…irgendwo zu meditieren reicht da einfach aus?“

, fragte hen, das Kinn in eine Hand gestützt.

„Ich meine…auf den Tempel werde ich mich auch noch eine ganze Weile vorbereiten…“


„Aster…Süßer. Das ist nicht einfach ‚irgendwo meditieren‘. Das ist irgendwo ganz bestimmtes zu meditieren. Und ungefährlich ist das auch nicht. Wenn du dein ganzes Potential mit Lichtschwertkampf verschwendet hast, anstatt die wirklich wichtigen Geheimnisse der Macht zu studieren, brauchen wir für dich vermutlich bloß ein Ticket für den Hinflug zu buchen. Noch interessiert?“

Einen Moment lang dachte Ridley über das Angebot nach. Noch ganz war hen jedoch nicht bereit zuzustimmen, weswegen hen fragte:

„Warte, du sagtest eben du willst mir nicht sagen, wo es hingeht, aber du selbst scheinst es zu wissen? Wie passt das denn in den ganzen Quatsch in Sachen Herausforderung?“

Hätte Quiver Iriden besessen, hätte man diese bei ihrem, auf diesen Kommentar folgenden Augenrollen, vermutlich gar nicht mehr gesehen.


„Wenn du weiter so dumme Fragen stellst, muss ich mir das vielleicht mit deinem Initiatenrang nochmal überlegen, Aster. Musstest du dein kritisches Denkvermögen eintauschen, um so einen hübschen Hintern zu bekommen…oder wurdest du mit dieser unvorteilhaften Kombination geboren?“

Ein weiteres Mal wäre Ridleys Blick vermutlich dazu geeignet gewesen das Meer zwischen Abyston und Osicia einzufrieren, doch Quiver schien das nur noch mehr anzuspornen. Die Nautolanerin grinste schelmisch und Ridley sagte nichts, während hen sich gezwungen sah sich einer Frage auszusetzen, die hen das ganze Gespräch über versucht hatte zu ignorieren. FLIRTETE die Sith etwa mit hem?!

„Dachte ich mir.“

, fuhr die Nautolanerin fort und zwinkerte hem zu.

„Für meine Prüfung habe ich natürlich nichts gestellt bekommen. Alle Orte, zu denen ich fliege, basieren auf meiner persönlichen Recherche und Risikoabwägung. Ein Prüfer des Zirkels wird überwachen, wie gut meine Auswahl war und ob sie eines vollen Mitgliedes würdig war. Du verstehst also warum ich dir hier nichts vorkaue.“

Ridley nickte. Das ergab tatsächlich Sinn.

„Interessiert bin ich schon. Aber wenn es grade nicht in meinen Terminkalender passt, wenn du damit ankommst…dann wird das nichts.“


„BOAH! POLITIKER! Da tue ich dir schonmal einen Gefallen und dann kommst du mir mit ‚wEnN eS mIr iN DeN tErMinKaLEndEr PAssT‘.“

Halb verzweifelt warf Quiver die Hände in die Luft. Ridley grinste.

„Wenn du mir nicht mal sagen willst, wann es losgehen soll… Ein bisschen Unabhängigkeit muss ich mir ja bewahren. Geht das denn für den Zirkel so in Ordnung, einfach meine Mission zu ändern?“


„Ist alles schon geklärt – siehe unser Deal. Zirkel-Verbindungsfrau und so. Natürlich vorausgesetzt, du bist mit Port Ryloth nicht schneller als ich mit meinem Kram. Aber wenn ich mir dein Schneckentempo mal so anschaue, dann glaube ich das nicht...“

„Gut, dann werden wir uns da einig.“

„Perfekt, ich sage dir dann Bescheid, wann du deine Seachange für eine kurze Spritztour durch die Galaxis bereitmachen musst.“

Ridley schnaubte belustigt.

„Gibs zu. Die ganze Idee hattest du nur, weil du kein muffiges Svelte-Shuttle des Ordens nehmen wolltest.“

Quiver zwinkerte hem zu.


„Das und die gute Gesellschaft natürlich.“

Für eine Weile driftete das Gespräch in Belanglosigkeiten ab. Noch immer war Ridley der grünen Sith gegenüber eher ablehnend eingestellt. Ihre bewusst grenzüberschreitende Attitüde nervte und hen wusste nicht so recht, wie hen mit dem fast konstanten Flirten umgehen sollte. Wenn hen ehrlich zu sich selbst war, fand Ridley Quiver durchaus attraktiv – sowohl was ihre Persönlichkeit anging als auch körperlich. Doch war hen es auch gewohnt aufgrund hens…eigener Umstände derlei Liaisons streng zu vermeiden. Als verheiratete Eheperson war dies ein Leichtes gewesen. Fand hen jemand ungebührlich interessant, hatte es meistens eines Wedelns mit dem Ehering bedurft, um die Gelegenheit abzuschließen. Nun, als selbstverschuldete Witwe jedoch, konnte hens Fantasie einer Affäre mit Quiver durchausetwas abgewinnen. Nicht, dass hen dies in die Tat umsetzen würde. Eine Affäre war aus einer ganzen Reihe von Gründen eine fürchterlich dumme Idee. Nein. Quivers Schäkern mochte schmeichelhaft und vielleicht sogar ein interessanter Gedanke sein, doch Ridley war fest entschlossen nichts in dieser Richtung zu verfolgen.

Nachdem die beiden das Hauptgericht beendet hatten, war es an der Zeit für einen Nachtisch. Ein weiteres Mal brachte der Kellner ihnen die Speisekarte und für einige Herzschläge kam das Gespräch zum Erliegen. Das gab hem die Möglichkeit eine Frage zu stellen, die hem schon seit dem Hauptgericht ein wenig unter den Nägeln gebrannt hatte:


„Wann wollte Operative Yazhu eigentlich dazustoßen?“

Kurz blicke Quiver überrascht von ihrer Speisekarte auf, dann lachte sie.


„Oh, whoops. Ich hatte versprochen ihm Bescheid zugeben, wenn alle salzhaltigen Gerichte abgeräumt wurden. Gut, dass du das sagst. Der arme Junge wartet in einem Café die Straße runter.“

Ridley musste einen wirklich kuriosen Gesichtsausdruck auf die Erklärung hin gemacht haben, denn im nächsten Moment wurde das Lachen der Nautolanerin noch lauter. Die Gouverneursperson gab ihr einen Moment sich zu beruhigen und sah ihr zu, wie sie ihr Com zückte und eine kurze Nachricht eintippte. Dann fragte hen:

„Was hat Operative Yazhu gegen salzhaltige Gerichte?“

Quiver, deren Lachen wieder abgeflaut war, prustete erneut los und schlug diesmal sogar vor lauter Belustigung mit der flachen Hand auf den Tisch.


„Warte…bis du ihn siehst…“

, keuchte sie unter weiteren Anfällen von Heiterkeit hervor.

„Es ist mein persönliches Ziel im Leben einmal so petty zu sein wie der IGD. Deren Idee war SO gut! Ich habe mich SO kaputtgelacht, als ich das rausgekriegt habe!“

Quiver griff nach den Servietten, um sich die tränenden Augen abzuwischen.

„Schwer zu glauben.“

, kommentierte Ridley trocken, während Quiver inzwischen auf der anderen Seite des Tisches den Kopf in den Armen vergraben hatte und ihr nun gedämpftes Gelächter mit Schlägen ihrer geschlossenen Faust auf die Tischplatte untermalte. Etwas perplex sah Ridley ihr dabei zu. Hatte die Frau einfach einen seltsamen Sinn für Humor, oder WAS GENAU hatte der IGD hem hier als Ersatz für Operative Aghast zugeschickt? Nun, vermutlich war ersteres gesichert (Quiver war immerhin eine Sith), doch was, bei der Macht war, war denn dazu geeignet eine derartige Reaktion hervorzurufen?!

„Du bist doch so eine ernsthafte Person…“

, fügte hen hinzu, während Quiver noch einmal den Kopf von den Armen hob, versuchte etwas zu sagen, jedoch ein weiteres Mal in schallendes Gelächter ausbrach. Ein wenig klang es, als würde sie ersticken und Ridley wunderte sich nicht, als im Hintergrund alle vier Kellner einen neugierigen Blick aus der angelehnten Küchentür heraus warfen. Geduldig – und ausgesprochen neugierig – lehnte Ridley sich in hens Sitz zurück und wartete. Aus Quiver grade nichts mehr herauszubekommen und wenn Yazhu wirklich in einem Café in der Nähe gewartet hatte, dann würde sich die Antwort vermutlich innerhalb weniger Minuten von selbst präsentieren.
 

Teil II​

Post aufgrund des PSW-Zeichenlimits (30.000) aufgeteilt. Für Beförderungszwecke beide Teile wie einen Post zählen.


Und tatsächlich. Hen musste nicht allzu lange warten, bevor die Tür des Kulinarische Gipfel aufschwang und eine wahrhaft kuriose Gestalt den Raum betrat. Gekleidet war das offensichtliche Alien in eine rote IGD-Uniform, mit Abzeichen auf der Brust, die ihn als den erwähnten Operative auswiesen. Ridley brauchte einen Moment, bis hen die schwarze Haut und den ambossförmigen Kopf des Aliens als einem Arconier zugehörig identifizierte. Besonders die großen, glitzernden Augen in der Farbe von Rosenspat hatten hen kurz verwirrt. Dann klickte es und plötzlich machte auch Quivers vorherige Bemerkung über Salz Sinn.

Vor hens Versetzung nach Truuine hatte Ridley die anderen Planeten des Manaan-Sektors studiert und sich dabei auch mit dem Wüstenplaneten Cona und seinen Bewohnern beschäftigt. Die reptiloiden Arconier waren berüchtigt dafür, dass simples Speisesalz bei ihnen wie ein Halluzinogen wirkte und darüber hinaus äußerst suchterregend war. Einen nicht-süchtigen Arconier – ausgewiesen durch seine nicht-gelben Augen – auf einem Meeresplaneten wie Truuine zu treffen war in der Tat kurios. Und dann ergab auch Quivers Belustigung plötzlich Sinn – auch wenn Ridley bei diesem Gedanken nicht unbedingt zum Lachen zumute war. Quiver hatte sich inzwischen beruhigt und saß wieder da, als wäre sie nicht grade vor Gelächter halb erstickt. Operative Yazhu trat mit ernster Miene zu ihnen an den Tisch und salutierte knapp.


„Wir sind Operative Xie Yazhu, Truuine zugewiesen als Ersatz für tragischerweise verschiedene Operative Aghast. Sie müssen Gouverneur Solaris sein. Es wird Uns freuen Ihnen als Verbindungsoffizier des IGDs zur Verfügung zu stehen.“

Die kleine Rede klang auswendiggelernt, doch störte das Ridley keineswegs. Mit einem freundlichen Lächeln erhob hen sich und streckte dem hochgeschossenen Arconier die Hand entgegen. Dunkel erinnerte sich hen, dass diese Spezies allgemein sehr groß wurde und wunderte sich daher nicht um ein Stückchen überragt zu werden.

„Schön Sie auf Truuine begrüßen zu dürfen, Operative.“

, gab hen zurück und nickte Yazhu freundlich zu.

„Setzen Sie sich gerne zu uns, wir wollten grade den Nachtisch bestellen.“


„Hey Kleiner!“

, begrüßte Quiver den Agenten nonchalant, der ihr einen langen, ausdruckslosen Blick zuwarf und sich dann ans Kopfende des Tisches, zwischen sie beide setzte. In aller Ruhe nahm Yazhu die Speisekarte zur Hand und bestellte kurz darauf ein Mineralwasser. Quiver und Ridley orderten je ein Glas Wein und eine süße Köstlichkeit, um das Abendessen ausklingen zu lassen.

„Erzählen Sie mir bitte etwas über sich, Operative.“

, sagte Ridley schließlich an Yazhu gewandt, der seinen leicht beunruhigenden Rosenspat-Blick nun wieder auf die Gouverneursperson richtete.


„Geboren auf Cona, Agentenausbildung Cum Laude abgeschlossen, vor drei Tagen nach Truuine versetzt worden.“

, fasste Yazhu mit beeindruckender Effizienz zusammen. Dass er auf der Akademie Bestnoten erzielt haben musste, hatte Ridley sich schon fast gedacht. Anders war es einem offensichtlichen Alien wie ihm einfach nicht möglich durch die imperialen Institutionen zu kommen. Sogar Ridley, mit Handschuhen, Kontaktlinsen und gefärbten Haaren, waren auf hens Weg allerhand Steine in den Weg gelegt worden. Was Yazhu hatte erdulden müssen konnte hen sich kaum vorstellen.

„Erzähl Aster, was du mir gesagt hast, Yazhu!“

, schaltete sich Quiver ein, die, scheinbar unbeteiligt, damit begonnen hatte ihre Fingernägel zu begutachten. Kurz warf der Arconier ihr einen Blick zu, wandte sich dann jedoch gehorsam an Ridley:

„Mein Ausbilder bat mich folgendes auszurichten: Er entschuldigt sich dafür Uns entsandt zu haben, hofft aber schon bald Gelegenheit zu haben Ersatz schicken zu können.“

Yazhu hatte die Nachricht derart trocken vorgebracht, dass Ridley einen Augenblick lang brauchte, um die ganzen Ausmaße ihrer Monstrosität zu verstehen. Hen war immer wieder stolz auf hens Pokerface und dieses brauchte hen nun auch, um nicht einfach den Mund offen stehen zu lassen.

„Welchen Grund hat Ihr Ausbilder darauf zu hoffen einen weiteren Agenten auf Truuine zu verlieren?“

, fragte Ridley wie vom Donner gerührt, konnte sich die Antwort jedoch bereits denken.


„Wir wurden mehrfach davor gewarnt aufgrund Unserer Spezies ein Sicherheitsrisiko darzustellen. Wir haben Uns geweigert Unsere Karriere aufgrund derlei Feedback einfach niederzulegen. Es besteht daher die Hoffnung, dass Uns dieser Posten neutralisiert.“

Eigentlich hätte Ridley nicht so überrascht sein sollen. Hen selbst hatte neulich aus nichts weiter als Eigennutz zwei Morde begangen. Doch die Gefühlskälte, der es bedurfte, Yazhu auf einen Planeten zu schicken der für ihn effektiv mit Heroin bedeckt war und diesem dann noch eine clevere, kleine Nachricht mitzugeben…das war etwas, das Ridley beinahe sprachlos zurückließ. Das war HART. Mit dem nächsten Gedanken musste Ridley jedoch auch dem jungen Operative Respekt zollen. Niemand schaffte einfach so einen Cum Laude Abschluss in einem System, das darauf ausgelegt war, ihn sehenden Auges ins Messer laufen zu lassen. Yazhu wusste also ganz genau was ihm angetan worden war und ertrug sein Schicksal mit einer Fassung, die Ridley ernsthaft Respekt abnötigte. Möge die Macht hem eines Tages einen derartigen Stoizismus gewähren, wenn hen selbst sich auf dem Schafott wiederfand.

„Welche Maßnahmen haben Sie veranlasst, um eine unfreiwillige Salzsucht zu vermeiden?“

, fragte Ridley, einem inneren Impuls nachgebend. Hens Verwaltung hatte noch nie blindem Rassismus nachgegeben, wenn es darum ging einen kompetenten Personalfang zu machen. Und wenn der IGD hem ein Werkzeug der Spitzenklasse einfach so in den Schoß warf, würde hen deren Fehler auf keinen Fall wiederholen.


„Anders als viele Mitglieder Unserer Spezies verzichten Wir vollständig auf…bewusstseinserweiternde Substanzen.“

, begann Yazhu in seiner üblichen, trockenen Art.

„Dies beginnt selbstverständlich bei Salz, aber Wir betrachten Uns insgesamt als Abstinenzler. Die allgemein salzhaltige Luft Truuines macht dies natürlich…schwerer als Wir es gewohnt sind. Bislang hat sich Ihre neue Hauptstadt jedoch als äußerst zuvorkommend erwiesen, Gouverneur. Der Atmosphäreschild hält auch Aerosole ab, die ein signifikantes Risiko anderswo auf dem Planeten sein werden.“

Der Arconier musste Ridleys hochgezogene Augenbrauen bemerkt haben, denn rasch setzte er nach:

„Wir besitzen einen selbstfinanzierten Atemluftfilter. Keine Sorge. Unsere Arbeit hier wird nicht durch Unsere persönliche Anfälligkeit beeinflusst werden.“

Das hörte sich doch schon einmal vielversprechend an. Zufrieden nickte hen.

„Ich autorisiere Sie über den Ausrüstungsfonds meiner Planetaren Sicherheitskräfte weitere Schutzausrüstung zu beschaffen.“

, sagte die Gouverneursperson und zog hens Com aus der Tasche, um eine kurze Memo an Legat Di Ghuta zu verfassen.

„Ich gehe davon aus, dass Sie wissen, was Sie brauchen werden. Um ehrlich zu sein habe ich wenig Interesse daran, den dritten Operative innerhalb weniger Wochen neu anlernen zu müssen, weshalb ich Ihre Abstinenzbemühungen unterstützen will. Sollten Sie weiteres Material benötigen, das über Schutzkleidung hinausgeht, sprechen Sie am besten mit meiner persönlichen Assistentin, Clerk Timone. Ich glaube Sie beide sind sich bereits begegnet?“

Auf der anderen Seite des Tisches hatte Quiver sich mit einem amüsierten Lächeln zurückgelehnt und blickte abwechselnd von Ridley zu Yazhu.


„Wir sprachen in der Tat bereits vorgestern mit Clerk Timone über die Anforderungen Unserer neuen Position.“

„Sie erwähnte sowas. Danke auch für die Holoübertragung von Kelada, die Sie zur Verfügung gestellt haben. Das war äußerst interessantes Material.“

Der Arconier zeigte noch immer keine wirkliche Regung auf seinem dunklen Gesicht, dich konnte hen in seiner Aura vor allem Überraschung lesen. Vermutlich sowohl für das Angebotene Material und für eine derartige Kleinigkeit gelobt zu werden.


„Wir…danken für Ihre Großzügigkeit, Gouverneur.“

, gab Yazhu zurück, doch Ridley winkte ab.

„Eine Sache, die Sie rasch über Truuine lernen sollten, ist, dass wir hier andere Gepflogenheiten haben als anderswo im Imperium. Welcher Spezies und welchem Geschlecht Sie angehören interessiert mich nicht, solange Sie Ergebnisse liefern. Ihre Vorgängerin – vor Ihrem bedauernswerten Unfall – war zwar äußerst kompetent, aber keine Teamplayerin. Fügen Sie sich in meine Verwaltung ein und arbeiten meinen Institutionen zu, anstatt gegen sie. Dann werden Sie hier ein positives Arbeitsumfeld haben, in dem rein Ihre Leistung zählt. Wenn ich diese Leistung durch geringfügige Hilfsmittel ermöglichen kann, gebietet es mir der Pragmatismus diese Investition zu tätigen. Daher erwarte ich auch, dass Sie keine falsche Bescheidenheit an den Tag legen, was Ihre Bedürfnisse angeht. Habe ich mich klar ausgedrückt?“

Yazhu salutierte knapp und Ridley nickte zufrieden. Ja, mit diesem jungen Mann konnte hen arbeiten. Vielleicht würde er ja weniger Eigenwilligkeit an den Tag legen, als Operative Aghast am Ende das Leben gekostet hatte. Hätte hen das Gefühl gehabt sich auf sie verlassen zu können, hätte sie vermutlich auch den Mordanschlag auf Zoëlla überstanden. So jedoch wirkte dies wie ein guter Tausch für hens Verwaltung.

„Gut. Nur zu meiner Information: Sie kommen grade frisch von der Akademie, oder haben Sie bereits Felderfahrung?“

, fragte hen tatsächlich neugierig.


„Unsere Graduierung liegt etwa zwei Wochen zurück.“

, erwiderte Yazhu. Das war mal wieder typisch. Offenbar galt Truuine auch in Geheimdienstkreisen IMMER NOCH als derartige Hinterwelt, dass man bequem Abschusskandidaten mit frischem Abschluss hierher verlegen konnte. Nun, wenn man diese Perle unbedingt hatte vor die Säue werfen wollen…würde hen sich nicht als Schwein erweisen.

„Und Ihr Alter?“


„Zweiundzwanzig Standardjahre, Sir.“

Kurz runzelte Ridley die Stirn, bis hem einfiel, dass Arconier ja bereits deutlich früher als andere Spezies als ausgewachsen galten. Wenn hen sich richtig erinnerte, zählten die Aliens bereits mit Beginn der Teenagerjahre als junge Erwachsene. Yazhu hatte also mehr als genug Zeit gehabt durch verschiedene Level höherer Ausbildung zu gehen.

Was nun folgte waren einige weitere Fragen zur Vita des Arconiers, während endlich ihr Nachtisch gereicht wurde. Während sie aßen, entwickelte sich das Gespräch zu angenehmeren Themen hin und ein scherzhaft-hitziger Wortwechsel zwischen Ridley und Quiver entlockte sogar Yazhu ein Schmunzeln. Schließlich war es jedoch an der Zeit zu gehen und Ridley trat noch einmal zum Tresen, um ein paar Worte mit der Besitzerin des Restaurants zu wechseln. Hen zahlte und gab ein großzügiges Trinkgeld, dass auch die Zahlungsausfälle der verscheuchten Gäste decken würde. Dass eigentlich Quiver angeboten hatte zu zahlen, fiel Ridley erst ein, als hen bereits die Credits in der Hand hatte.

Als hen dann schließlich Quiver und Yazhu nach draußen folgte, war der Arconier bereits auf dem Sprung. Höflich bedankte er sich für die Gastfreundschaft und einen Moment später standen die beiden Sith wieder alleine auf der dunklen Straße – mit Ausnahme von Ridley Garde selbstverständlich, die beide jedoch ignorierten. Ridley fing einen Blick Quivers auf.


„Wenn du möchtest, kann ich dir noch zeigen, woran ich grade arbeite…“

, sagte Quiver mit verdächtig-unschuldigem Gesichtsausdruck und vor der Brust verschränkten Armen.

„Du meinst, wir könnten jetzt noch einen Abstecher ins Ferit-Haus machen?“

, gab Ridley mit hochgezogenen Brauen zurück. Es wurde langsam spät und eigentlich hatte hen noch sowohl Tiefschlaftrance als auch Training auf der Agenda, bevor hen sich morgen früh mit den Akolythen treffen würde. Dennoch…einen Blick auf Quivers Forschungsprojekt zu werfen klang verlockend. Vor allem, da die Sith sich dahingehend bisher immer äußerst schmallippig gegeben hatte.

„Na gut, wenn du meinst…“

, gab hen zurück und Quivers Gesicht erstrahlte in einem zähneblitzenden Grinsen. Gemeinsam wandten sie sich zum Gehen. Der Weg zur Forschungseinrichtung der Nautolanerin war von hier aus nicht weit, bot aber dennoch Raum für eine interessante Konversation über die Natur der Macht. Konversation in diesem Kontext bedeutete, dass größtenteils Quiver zu Wort kam und Ridley ihren Redefluss mit taktisch platzierten Fragen in Gang hielt. Es war ein wirklich interessanter Vortrag, weswegen es hen auch gar nicht mal störte nicht wirklich zu Wort zu kommen. Schließlich jedoch war die Tür des Ferit-Hauses erreicht und Quiver schloss auf. Galant hielt sie Ridley die Tür auf und gemeinsam machten sie sich auf den Weg hinauf in den obersten Stock, wo sie sich ihr inneres Sanktum eingerichtet hatte. Die Aquatrooper hatten sich unten an den Eingängen postiert.


„…du musst dir das also so vorstellen, dass ich für mein Projekt versuche eine ganz bestimmte Fähigkeit zu optimieren. Der Zirkelmeister der Alchimisten, Darth Hybris, ist ein sehr interessantes Fallbeispiel, was mit Materie Manipulieren alles möglich ist. Grundsätzlich ist die Technik selber auch irgendwo trivial, aber wie man von einem grundlegenden Einsatz zu Fähigkeiten seines Niveaus kommt…ist mir bisher ein Rätsel.“

, erklärte Quiver und trat auf eine kompliziert aussehende Testapparatur zu. Mit einem ihrer manikürten Nägel klopfte sie gegen einen Glaszylinder und eine darin enthaltene Flüssigkeit begann zu kochen.

„Ich bin überzeugt, dass in diesem Fall das erlernte Machtpotential nicht linear mit umgesetzter Energie korreliert. Stattdessen sollte es Methoden geben, die Manipulation so zu optimieren, dass es auch bei geringerem Potential einen eindrucksvollen Einsatz geben kann…“

, fuhr sie fort, während nun auch Ridley nähertrat. Interessiert stellte hen einige Fragen über diese spezielle Fähigkeit und ihre Wirkungsweise, was hens Faszination nur noch steigerte. Grundsätzlich war hen die Möglichkeit feste Materie zu verformen egal. Dennoch sah hen einiges Potential darin im Wasserkampf die Möglichkeit zu erhalten Aggregatzustand und Temperatur von Flüssigkeit plötzlich und gezielt zu verändern. Das barg eine nicht geringe Möglichkeit einen Feind böse auf dem falschen Fuß zu erwischen.

„Kannst du mir das beibringen? Ich meine, wie du mir auch die Wasserbeherrschung gezeigt hast…“

, fragte Ridley also irgendwann unvermittelt, während Quiver grade dazu ausgeholt hatte ein paar Worte zum Zweck der vielen Gerätschaften zu verlieren, die sie hier aufgebaut hatte. Von einem Moment auf den anderen verstummte sie und schaute Ridley schief von der Seite an.


„Scheiße nein!“

, gab sie dann scharf zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Nur weil ich dir Wasserbeherrschung beigebracht habe, heißt das nicht, dass ich überall die Drecksarbeit für dich erledigen werde, Aster. Du willst dem Zirkel der Hexer beitreten, also gewöhn dich gefälligst daran selbstständig staubige Dokumente und Schriftrollen zu wälzen. Du willst lernen Materie zu Manipulieren und anschließend von meiner Forschung profitieren? Schön! Aber flieg gefälligst vorher selbstständig nach Bastion und mach dir deine hübschen Fingerchen in der Bibliothek schmutzig.“

Ridley, die die heftige Erwiderung auf dem falschen Fuß erwischt hatte, zog die Augenbrauen hoch und machte gespielt theatralisch einen Schritt zurück. Beschwichtigend hob hen die Hände.

„Schon gut, schon gut. War ja nur ‘ne Frage. Vermutlich gar nicht mal schlecht, wenn ich ein wenig ins akademische Leben zurückfinde. Aber, wenn ich das mal so sagen darf, ihr hättet euch auch einfach Zirkel der Nerds nennen können. Gib’s zu, ihr wolltet nur einen fescheren Namen, für den man euch nicht immer gegen nächsten Spind schubst.“

Quiver schnaubte.


„Pass auf, Süßer, sonst schubse ich DICH gleich gegen den nächsten Spind. Fucking Nerd.“

, gab sie zurück und stieß Ridley die Hände vor die Brust, sodass hen einen Schritt zurück machen musste und mit dem Rücken gegen die nächste Wand kam. Und dann setzte Quiver nach, sodass sich ihr Körper plötzlich gegen den Ridleys presste. Von einem Moment auf den anderen pochte das Blut in den Ohren der Gouverneursperson und hem wurde angenehm warm, während hen auf das grüne – und in diesem Moment äußerst attraktive – Gesicht der Nautolanerin herabschaute. Die großen schwarzen Augen füllten plötzlich hens Welt völlig aus und nur am Rande bekam hen mit, wie Quivers Gesicht sich dem Ridleys unaufhaltsam näherte.

„Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft…“

, flüsterte die Sith und dann pressten sich grüne Lippen auf weiße, in einem elektrisierenden Kuss wie Ridley ihn bisher nur äußerst selten in hens Leben gespürt hatte. Hens vorherige Einwände bequem vergessend erwiderte hen den Kuss und für einen, sich scheinbar ewig streckenden und gleichzeitig viel zu kurzen, Moment standen die beiden einfach nur da, die Arme umeinandergeschlungen. Schließlich musste jedoch auch dieser Moment enden und ihre Gesichter lösten sich voneinander. Noch immer pochte Ridleys Herz wild in hens Brust, doch brannte hem auch eine Frage auf den Lippen:

„Wie war das eben? Bevor du mich geküsst hast?“

, flüsterte hen atemlos, doch begierig in ein weiteres Geheimnis des Universums eingeweiht zu werden. Mit Quivers Reaktion hatte hen dann aber doch nicht gerechnet. Geschockt riss die Nautolanerin die Augen auf, löste sich von Ridley und machte einen Schritt zurück.


„Wie meinst du ‚Wie war das eben‘?!“

Mit hochrotem Kopf verschränkte Ridley die Arme vor der Brust und setzte, vor Verlegenheit stotternd, mehrmals an, bevor hen herausbrachte:

„J-ja was du gesagt hast. Es gibt nur Leidenschaft und so… Wo ist der Satz her?“

Quiver stierte Ridley an, als hätte hen gefragt welche Farbe der Himmel hatte. Komplett verdattert starrte Ridley zurück, während der schöne Moment abfloss, wie Wasser aus einem beschädigten Versuchskolben. Einige viel zu lange Herzschläge streckte sich die unangenehme Stille, bis Quiver schließlich die Hände in die Hüften stemmte.


„Darth Aster, Krieger der Sith. Willst du mir etwa erzählen, dass du den Kodex der Sith nicht kennst?“

Als Ridley die Bedeutung dieser Worte klar wurde, kehrte das Blut, dass hens Gesicht während der Stille langsam, aber sicher verlassen hatte, mit einem Schlag zurück. Es gab einen Kodex der Sith?! Davon hatte hen bisher weder gehört und noch hatte Matthew davon jemals erzählt. Doch wenn dies normalerweise unter Allgemeinwissen lief…

„Du absoluter HIMBO!“

, schrie Quiver fast und warf vor ungläubiger Empörung die Hände in die Luft.

„Ich wusste ja, dass du nicht der Hellste bist, aber BEI DER MACHT. Hast du deine verbleibende Hirnzelle irgendwem ausgeliehen, oder was?! Ne, ich hab‘s, dein peinlich kleiner Klumpen Hirnmasse ist einfach KOMPLETT GLATT. Wenn man deinen Schädel aufschneidet, kann man sich drin spiegeln! Aster, sag mal, Süßer! Brauchst du Hilfe beim Atmen, oder frisst das bei dir einfach 99% Arbeitsspeicher?!“

Ridley konnte sich selbst natürlich grade nicht im Spiegel ansehen, hätte aber schwören können, dass hens Kopf in diesem Moment rot glühte. Die Beleidigungen henser Intelligenz waren durchaus gut, und hen würde sich sicher ein paar davon für Vorn aufheben, doch diese nun gegen sich selbst gerichtet zu sehen schmerzte. Schwach wollte hen protestieren, doch Quiver war noch nicht fertig:

„Ich FASSE ES NICHT. Hexer-Initiat Darth Aster kennt den Kodex der Sith nicht. Das lassen die anderen Hexer mich NIE vergessen! Meine Güte, wenn ich Kollege Baobhan in die Finger kriege... WAS FÄLLT DEM EIGENTLICH EIN seinem SCHÜLER nicht den Kodex zu erklären! Aster, Herzblatt, bevor ich dich zu IRGENDETWAS mitnehme, wirst du erstmal deine Hausaufgaben machen. Ist. das. klar?!“

„Ich…“

, setzte Ridley erneut an, doch Quiver hatte noch immer mehr zu sagen.


„Und dich habe ich geküsst – ich fühle mich auch direkt dümmer! Können Arkanier generell Hirnzellen über Mund-zu-Mund Kontakt absaugen, oder ist das eine besondere Fähigkeit von dir?! Boah! So ein hübscher kleiner Kerl und dann und dann einfach komplett hohl! Ich hätte dir zur Sicherheit zwischendurch mal gegen die Stirn klopfen sollen! Unfassbar! Das war’s. Ich geh‘ nachhause – wir sehen uns.“

Bevor Ridley doch noch etwas zu hens Verteidigung sagen konnte, hatte Quiver das Labor bereits verlassen und die Tür hinter sich zugeschlagen. Mit offenem Mund starrte hen ihr nach, von dem Schleudertrauma der Gefühle komplett neben sich. Langsam löste hen sich von der Wand, an die gepresst hen noch immer gestanden hatte und richtete die inzwischen etwas unordentliche Uniform. Dann straffte sich die Gouverneursperson und machte sich auf den Weg zurück ins Erdgeschoss.

Mental ging hen bereits jetzt den verbleibenden Rest der Nacht durch. Wenn hen wirklich derart vitale Wissenslücken aufwies, musste hen etwas dagegen tun. Vermutlich war die Reaktion Quivers durchaus gerechtfertigt gewesen, wenn man bedachte, welchem Zirkel hen grade versuchte beizutreten. Eventuell hatte hen generell einen zu starken Fokus auf simples Training gelegt, während andere Hexer bekanntermaßen große Teile ihrer Zeit mit dem Studium alter Schriften verbrachten. Quiver hatte gewarnt, dass mangelndes Wissen hen auf der kommenden Meditationsreise keinem geringen Risiko aussetzen würde. Vermutlich war es also an der Zeit auch diesen Teil von hens Ausbildung zu forcieren, auch wenn hens eigener Meister mit einem anderen Beispiel vorangegangen war. Dafür war Matthew aber auch näher am Zirkel der Assassinen, die ihre Zeit eher weniger mit der Nase in Büchern verbrachten. Es war ein äußerst peinlicher Weckruf, aber keiner, den Ridley vorhatte zu ignorieren.

Nachdenklich trat Ridley wieder ins Freie, wo hens Leibgarde bereits auf hen gewartet hatte. Auf die Frage, ob bei hem alles in Ordnung war, nickte hen knapp und machte sich dann wieder auf den Weg zurück ins Praxeum. Es war nervig, dass hens Trainingsplan nun direkt wieder hinfällig war, doch wenn das der Preis für sinnvolle Maßnahmen war…

Zurück im Praxeum verlegte Ridley sich dann doch erstmal wieder aufs Training. Der Abend hatte viele Informationen und Erkenntnisse geliefert, die hen erstmal verarbeiten wollte. Und was konnte dafür besser sein, als eine Weile in hens Trainingspool zu versinken? Der zweite Teil von hens Überlegungen beschäftigten sich dann aber weniger mit eventuellen Trainingsdefiziten, sondern generell mit der zurückliegenden Situation. Entgegen hens Entschluss, früher an diesem Abend, nicht auf Quivers Flirtereien einzugehen, hatte hen sich dann, als es ernst geworden war, doch als wachsweich erwiesen. Und warum auch nicht? Die Sith war eine äußerst attraktive Frau! Der Mangel an Selbstkontrolle – oder auch nur kritischem Denken – den hen dabei an den Tag gelegt hatte, besorgte Ridley aber dann doch etwas. Konnte Machtmut bei so etwas helfen? Einer jahrelangen Ehe zum Trotz fühlte Ridley sich in romantischen Angelegenheiten etwa so erfahren wie ein Oberstufler. Jetzt, im kalten Wasser von hens Pool, war es offensichtlich, dass hen jegliche Avancen der Nautolanerin ablehnen musste. Das war weder auf politischer noch auf persönlicher Ebene eine gute Idee! Und dennoch blieb da die nagende, kleine Frage, wie hen das nächste Mal reagieren würde, wenn hens Blut hens Hirn plötzlich auf einer spontanen Reise nach Süden verließ.

Es war kein Problem, auf das hen in diesem Moment schon eine Antwort hatte. Jetzt galt es erst einmal gründlich darüber nachzudenken, dann potentielle Lösungen zu finden und erst dann in die Tat umzusetzen. Generell begann ja schon in wenigen Stunden die nächste Phase von Vorns und Qowrows Training, was ohnehin viel von hens Zeit fressen würde. Ein wenig machte Ridley dieser Gedankengang nervös, doch trotz Quivers Beleidigungen von hens Intelligenz, hatte hen Vertrauen in sich selbst, dass hen schon einen Weg finden würde.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordpolarkreis / Moraband / Praxeum / Trainingsraum im Keller / Pool ] Ridley
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordpolarkreis / Moraband / Praxeum / Ridleys Quartier ] Ridley

Den Rest der Nacht verbrachte Ridley dann natürlich anders, als es der Trainingsplan ursprünglich vorgesehen hatte. Nachdem hen sich im Pool gründlich ausgetobt hatte, hatte hen sich endlich den verbliebenen Rest Ruhe gegönnt, die hen für Quiver unterbrochen hatte. Das zusätzliche Training und das ganze Nervengift in Form von Wein streckten die benötigte Zeit dann auf gute zweieinhalb Stunden, doch danach fühlte hen sich endgültig ausgeruht. Bis hen zur Silbergischt losmusste waren es noch gute vier Stunden und so bot sich hem auch direkt die Möglichkeit die schmerzhafte Lektion des vergangenen Abends in hens Weiterkommen zu investieren.

Anstatt also hens Übungen in Sachen Wasserbeherrschung weiter zu vertiefen, zog Ridley sich in hens persönliche, kleine Bibliothek im Praxeum zurück. Dort blätterte hen erst hens mickrige Sammlung Sith-Literatur durch und machte sich dann an eine oberflächliche Holonetsuche, um sich die Kodizes der beiden Machtorden einmal näher anzusehen. Der Kodex der Sith war natürlich zuerst dran und rasch wurde Ridley klar, warum genau Quiver so blöd geschaut hatte. ‚Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft‘ war direkt die erste Zeile, die sie zitiert hatte. Dass Ridley da nicht mitgekommen war, machte ihre Reaktion verständlich.


„Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.
Durch Stärke erlange ich Macht.
Durch Macht erlange ich den Sieg.
Durch den Sieg zerbersten meine Ketten.
Die Macht wird mich befreien.“


, murmelte Ridley auch die anderen Zeilen und ließ sich die Worte auf der Zunge zergehen. Sie waren vermutlich nichts, worauf hen selbstständig gekommen wäre. Grade der erste Teil im Bezug auf Frieden, Leidenschaft und Stärke war nichts, was hem wirklich zusagte. Sicher, durch ein wenig Leidenschaft (auch bekannt als Emotion) ließ sich im Kampf der ein oder andere Vorteil erringen, doch dies zum ersten Satz einer ganzen Philosophie zu machen, ging hem dann doch zu weit.

Macht durch Stärke und Sieg durch Macht wirkten dann auch eher wie die Gedanken eines Haudraufs. Wenn Macht zu Sieg führte, warum war dann das mächtigste Wesen des Universums, Darth Allegious, erst vor Kurzem einer Intrige zum Opfer gefallen? Auch, dass Stärke zu Macht führte, war sicherlich nicht ganz falsch, auch wenn Ridleys Macht als Gouverneur nicht von hens eigener, persönlichen Stärke herrührte. Sondern von hens Dienst unter einem starken Imperium. Die letzten beiden Zeilen fand die Gouverneursperson dann völlig unverständlich.

Dennoch war hen nicht bereit den Kodex der Sith direkt nach dem ersten Kontakt auf hens mentale Müllhalde zu werfen, sondern beschloss sich zu einem späteren Zeitpunkt tiefer damit auseinanderzusetzen. Irgendetwas musste ja daran sein, sonst würde er ja nicht als allgemeingültige Philosophie eines ganzen Machtordens herhalten. Als Akademiker wusste hen, dass hens eigenes Unverständnis vermutlich eher von hens eigener Unwissenheit herrührte als, davon dass der Kodex Quatsch war. Naturgemäß war es dann auch eine gefährliche Falle neues Wissen einfach nur deswegen abzuschreiben, weil man es nicht verstand.

Nachdem hen also eine ganze Weile über den Kodex nachgedacht und sich Notizen gemacht hatte, warf hen noch einen Blick auf die rivalisierende Philosophie des Jedi-Ordens. Und fand sich auch, was dies anging, wenig beeindruckt. Schien der Sith-Kodex einfach wichtige Teile von Ridleys gelebter Realität einfach auszulassen, leugnete der Jedi-Kodex einfach rundheraus, dass es Gefühle, Unwissenheit, Leidenschaft und den Tod gab. Was natürlich blanker Unsinn war!


„Gefühle gibt es nicht,
Frieden gibt es.
Unwissenheit gibt es nicht,
Wissen gibt es.
Leidenschaft gibt es nicht,
Gelassenheit gibt es.
Den Tod gibt es nicht,
die Macht gibt es.“


, sprach Ridley mit gerunzelter Stirn auch den Jedi-Kodex einmal für sich aus, konnte aber auch danach nicht wirklich etwas mit ihm anfangen. Dunkel erinnerte hen sich, dass hen einmal den Akolythen etwas ganz Ähnliches erzählt hatte. Anschließend hatte hen ganz merkwürdig gefühlt, als wäre hen fast auf eine tieferliegende Wahrheit des Universums gekommen. Nun jedoch konnte hen dieses Gefühl bei diesen Worten nicht mehr wirklich heraufbeschwören. Es klang einfach alles wie etwas, das man Schülern einredete, wenn man sie vom Emotionseinsatz abhalten wollte. Das Verstand Ridley durchaus, sah es aber eher als nützliches Werkzeug im Bezug auf Vorn und Qowrow, statt einer möglichen Lebensphilosophie. Gut, vielleicht, wenn hen so darüber nachdachte konnte hen sich irgendwo zwischen den Kodizes ansiedeln. Beide schienen nicht wirklich nützlich zu sein, zumindest für hens aktuellen Standpunkt. Immerhin wusste Ridley nun, wo der im oberen Stockwerk des Praxeums eingravierte Satz ‚Es gibt keinen Tod, nur die Macht‘ herkam. Natürlich war es ein Jedi-Spruch.

Nachdem Ridley also auch den Jedi-Kodex gründlich überdacht und mit Notizen versehen hatte, war es dann auch schon an der Zeit gewesen sich fertigzumachen. Gründlich packte hen die Unterlagen weg und tourte anschließend einmal nacheinander durch Nasszelle, Küche und hens Ankleidezimmer und lande schließlich noch einmal kurz vor dem Make-up Spiegel. Der Tag versprach harte Arbeit und körperliche Leistung, doch wollte hen dabei auch nicht wie der letzte Höhlenmensch aussehen. Also der patentierte Vorn-Look. Immerhin war das Make-up wasserfest und würde daher ganz ohne übliche Nachteile zu hens Image beitragen. Schließlich betrachtete hen sich noch einmal im großen Standspiegel und vermisste hens übliche Gouverneursuniform, die hen heute gegen einen Satz aus dem Bestand der Planetaren Sicherheitskräfte eingetauscht hatte. Zwei Sätze Rangabzeichen auf hens Brust wiesen hen gleichzeitig als Gouverneur, als auch eine Rekrutin in den Planetaren Streifkräften von Truuine aus. Letzteren Rang hatten auch die beiden Akolythen erhalten.

Dann war es auch schon an der Zeit zu gehen. Zügig macht hen sich auf den Weg zum Lambdashuttle und setzte nach wenigen Minuten dann auch schon auf der Silbergischt auf. 0459, wie bestellt. Die Akolythen warteten bereits und Ridley schenkte ihnen ein vorfreudiges Lächeln, während hen auf sie zutrat.


„Guten Morgen, die Herren.“

, sagte hen und warf Vorn einen Blick zu, dessen Aura bereits jetzt schon zu brodeln schien. Dabei hatte Ridley überhaupt noch nichts getan! Mit einem schelmischen Funkeln in den Augen fragte hen den Akolythen:

„Gibt es etwas, worüber Sie reden möchten?“


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordmeer / Hafenbucht vor Ith'aqua / Silbergischt / Aussichtsdeck ] Ridley und Vorn, sowie (NPCs) Qowrow
 
[Truuine System - Truuine -Nordmeer - Hafenbucht vor Ith'aqua - Silbergischt - Aussichtsdeck - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]

Vorn hatte sich über die Tage überlegt, was und vor allem wie er es Aster sagen würde. Der Redebedarf war da, ja, aber selbst in den Ohren des Akolythen klang wenig davon konstruktiv. Im Grunde würde es ein einziges großes Ausgekotze sein. Da sein Gegenüber aber sein Meister in Fragen der Macht und des Laserschwertkampfes plus der Planetenherrscher war, konnte er ihn nicht wie jeden x-beliebigen Typen anschreien. Es bedurfte eines gewissen Maßes an... politischen Blablas. Fingerspitzengefühl würden es andere nennen. Und dafür hatte Vorn sich des Holonets bedient und eine Anfangsphrase heraussuchen lassen, die alle Worte danach, egal wie feindselig sie auch waren, entschärfte. Als sein Meister Darth Aster nun also wissen wollte, ob sie etwas zu sagen hatten, trat Vorn einen Schritt vor. Einen großen. Big Q grölte sogleich, was den Rothäutigen zu einer wegwerfenden Geste veranlasste und ihn anzischen ließ.

„Halt die Fresse.“ fügte er noch hinzu, dann hob er regelrecht feierlich sein Pad. Er musste es ablesen. Der Plan, diesen Anfang zu wählen, war relativ spontan gekommen. Alle anderen Methoden hatten sich von Maggas Lehren inspirieren lassen, was im Fall von Vorn bedeutete, dass er es 1 zu 1 kopiert hatte. Die Lehren waren dafür aber nicht geschrieben worden. Die Holonetversion sagte dem Akolythen mehr zu.

„Bei allem nötigen Respekt...“
las er vor und da das Pad damit seinen Zweck erfüllt hatte, ließ er den dazu passenden Arm fallen.
„... warum zur scheiß Hölle haben wir hier keine Weiber?“

Nun begann Vorn auf und abzugehen und als er bemerkte, dass Aster sich durch sein Auftreten in keinster Weise beeindrucken oder einschüchtern ließ, fing er sogar an seinen Meister zu umkreisen.

„Ihr redet ständig von S*piep* und Ar*piep*, aber ich seh hier keine Frauen! Ich hätte gerne mal welche, aber NEIN, nur Typen und diese scheiß Fischfressen.“


Als er zu diesem Zeitpunkt wieder vor Aster stand, erneuerte er seinen „verbalen Schild“.

„Bei allem nötigen Respekt, fressen, schlafen, aber kein f*piep*? Das ist doch Schwachsinn.“

Umkreisung.

„Und sowieso. Was soll eigentlich diese *piep* mit diesem Affen!“ Er zeigte auf Qowrow.
„Warum muss ich ständig mit diesem Klotz am Bein abhängen? Der kann NICHT MAL RICHTIG REDEN!“
Ein kurzer Machtausbruch folgte, der aber im Grunde nur seine von Aster gestellte Schickimickikleidung flattern ließ.

„Und wenn ihr uns dann mal was sinnvolles beibringt, dann gleich fünf Sachen hintereinander und wenn wir dann zerf*piep* am Boden liegen, dann wollt ihr ein Duell. Ist das der Sith Weg? Ärsche *piep* und zu Klump Gehauene herausfordern?“

Ein letztes Mal kam er vor Aster an, hob nochmals das Pad um auf den Respekt hinzuweisen, dann warf er es einfach zu Boden in Richtung Big Q.

„Das Imperium hat so viel Scheiße zu bieten. Bei
M... echt viel Scheiße! Und dann überall nur Typen, Fischfressen, Affen, die keiner versteht, und ein...“


Jetzt hatte er eigentlich seinen Meister angreifen wollen, doch ihm fiel spontan etwas besseres ein, das er sich auch nicht ausdenken musste und bei dem er die Geduld seines Lehrers nicht unnötig strapazieren musste. Es fühlte sich beinahe wie eine Eingebung an, als hätte ihn die Macht einen Ausweg geboten, die nicht zu sehr nach Selbstmord klang.


„Ich will jetzt ENDLICH MAL WAS TÖTEN!“

Scheiße ja! Im Grunde hatte Aster sie doch ständig nur dazu geraten keine Emotionen zu haben und ruhig zu bleiben, während sie körperlich komplett fertig gemacht worden waren. Letzteres war ja auch in Ordnung, arbeitete man auf etwas hin, was sie ja auch taten. Aber diese permanenten Trockenübungen waren frustrierend auf einem Level, welches Vorn zuvor gar nicht gekannt hatte. In der Kolonie war es eher das Gegenteil gewesen. Es hatte zu viele Kämpfe gegebenen. Zu viel Stress, zu viele nicht durchgeschlafenen Nächte, Ängste, Hunger und dergleichen. Aber seit sie das Gefängnis verlassen hatten, war es zu ruhig gewesen. Die ganzen Übungseinheiten und sogar der Konkurrenzkampf mit Big Q hatten … nur an der Oberfläche gekratzt.

In diesem Augenblick, da er Aster hatte verbal die Fresse polieren wollen, erschien ihm diese Wahrheit nur allzu offensichtlich. Er wollte jemanden eine reinhauen, ohne an das Leben des Opfers denken zu müssen. Ohne sich zurückhalten zu müssen. Ohne daran denken zu müssen, dass Aster ihm dasselbe antat, vergriff er sich an einen Diener oder den Wookiee. Ja, es ging nicht einmal direkt ums Töten. Vorn war kein mordlustiger Psycho. Aber er hatte die Kraft, nun auch die Macht erhalten und zusätzliche Fähigkeiten gelernt... und er durfte mit Trainingsschwertern kämpfen und vielleicht mal einen Droiden verhauen. Was ein Witz!

Er wollte doch einfach nur eine von diesen Fischfressen vorgesetzt bekommen. Oder so eine imperiale *piep*. So eine kleine Alien*piep*, bei der man Mann nicht von Frau unterscheiden konnte. Irgend so ein *piep* halt, der ein Gesicht zum Reinschlagen hatte. Er hatte solche Kandidaten bei der Ankunft auf diesem Planeten gesehen. Nicht die, die mit ihm zu diesem Vulkan-sowieso geflogen worden waren. Sondern eben die anderen, die nicht das Zeug dafür hatten. Diese Schwächlinge halt. Die, die es verdienten, weil sie sich nicht wie Vorn reingekniet hatten. UND ASTER ERINNERTE VORN PERMANENT DARAN. Aber der Politiker war halt nur körperlich schwach. Der Akolyth konnte ihn nicht WIRKLICH in den Boden rammen. Aber er wollte es doch so sehr. Eine Xeno*piep* weniger... das wäre ... er musste es mit seinen eigenen Händen tun. Scheiß auf das Laserschwert, scheiß auf die Macht. Er wollte seine ver*piep* Hände benutzen!

[Truuine System - Truuine -Nordmeer - Hafenbucht vor Ith'aqua - Silbergischt - Aussichtsdeck - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordmeer / Hafenbucht vor Ith'aqua / Silbergischt / Aussichtsdeck ] Ridley und Vorn, sowie (NPCs) Qowrow

Tatsächlich schien Vorn etwas zu sagen zu haben, denn ohne zu zögern trat er vor. Qowrow röhrte ihm auch gleich hinterher, dass er gefälligst nicht ihre Zeit verschwenden sollte, doch wäre dies vermutlich sogar zwecklos gewesen, selbst wenn der rote Mensch ihn hätte verstehen können. Also begann Vorn seine kleine Tirade, jedoch nicht in einer Form wie Ridley sie erwartet hatte. Dass er seine Rede auf einem Datapad vorbereitet hatte, war bereits zum Schreien (Vorn konnte lesen?!) und auch der erste Satz direkt hätte hen beinahe schallend loslachen lassen. Doch konnte hen sich grade noch beherrschen. ‚Bei allem nötigen Respekt.‘ Wenn Vorn es bereits gelungen war, seiner verbleibenden Hirnzelle SO eine Formulierung zu entlocken, konnte das nur gut werden. Und tatsächlich, was folgte war eine überraschend kohärente Aufzählung konkreter und lösbarer Probleme. Wenn man von der nicht jugendfreien Sprache einmal absah, wobei ‚nicht jugendfrei‘ vermutlich die Untertreibung des Jahrhunderts war.

Effektiv hatte Vorn drei spezifische Probleme: Er wollte Sex mit etwas haben, das kein aquatisches Alien war, er verstand nicht, warum Ridley die beiden Akolythen beim letzten Mal fast bis zur Bewusstlosigkeit geprügelt hatte, und er wollte den angestauten Frust der ersten beiden Probleme mit ein bisschen Gewalt abreagieren. Das war für Ridley, wenn auch nicht nachvollziehbar, so doch verständlich. Und hens Hirn begann auch gleich über Lösungen nachzudenken. Für einen Moment erwog hen, ob hen wenigstens Vorn eine Kurtisane zuweisen sollte, entschied sich dann jedoch dagegen. Im besten Fall musste sie dann mit Vorn schlafen – was kein beneidenswertes Schicksal war – und im schlimmsten Fall brachte er sie um. Nein, das war weder praktikabel noch mit hens Idealen vereinbar.

Dem Mann einen Boxsack zu vermitteln war dann schon einfacher. Ja, auch das war grundsätzlich etwas womit hen Bauchschmerzen hatte. Auch nur aus pragmatischer Sicht hatte jeder Bürger Truuines einen monetären Wert und Vorn einfach nur irgendjemanden vorzuwerfen, ging dann auch nicht mit hens Selbstbild einher. Dennoch gab es auch auf Truuine Subjekte, die durch alle Raster von hens gutem Willen fielen. Deren Verbrechen schwer, aber politisch unwichtig waren und zu die man zu harter, körperlicher Arbeit nicht gebrauchen konnte. Solche Leute wurden aktuell per Giftspritze hingerichtet, doch wenn Vorn unbedingt Henker spielen wollte…


„Zunächst danke ich Ihnen für die – für den Moment – in angemessenem Ton vorgetragenen Probleme.“

, begann Ridley und nickte dem Mann zu. Verhalten, das hen sehen wollte, musste hen eben belohnen.

„Zunächst zu Ihrem letzten Punkt. Sofern Sie Interesse an einer Position als mein Scharfrichter haben, werde ich Ihnen diese gewähren.“

Das war natürlich wieder eine Vokabel die Vorn nicht verstand, also fügte Ridley hinzu:

„Sofern jemand zum Tode verurteilt wurde, dürften Sie in diesem Fall das Urteil ausführen.“

Nachdenklich rieb Ridley sich das Kinn, während hen über eine gute Lösung von Problem Nummer 1 nachdachte.

„Für Ihre…ähm, körperlichen Bedürfnisse, kann ich Ihnen einen Kompromiss anbieten. Auf dem Markt gibt es lebensechte Kurtisanendroiden, die einen adäquaten Ersatz für Sie darstellen sollten. Ich veranlasse, dass Ihnen ein Katalog zugeschickt wird, anhand dessen Sie sich etwas aussuchen können.“

Echte Gewalt und fast-echte Lust, da lohnte es sich doch einmal vernünftig mit seinem Meister gesprochen zu haben. Fand Ridley zumindest.

„Bezüglich der Frage nach meinen Trainingsmethoden gebe ich zu, dass ich mich vermutlich etwas vage ausgedrückt habe. Der Grund, warum ich Sie beim letzten Mal über Ihre Belastungsgrenzen hinausgetrieben habe, war pur pädagogisch. Im Feld werden Sie beide nur selten ausgeruht kämpfen können. Sie werden in Situationen kommen, in denen ihr Leben davon abhängt, auch vollkommen ausgelaugt noch einen Todesstoß, oder wenigstens die Flucht schaffen zu können. Kommen Sie beide in diese Situation jedoch erst im Feld, müsste das Glück anstatt Ihres Könnens über Ihr Überleben entscheiden. Aus diesem Grund der Kampf über Ihre Grenzen hinaus – bei dem Sie sich immerhin solide geschlagen haben. An dieser Stelle mein Kompliment.“

Ridley schenkte Vorn ein lobendes Lächeln.

„Sofern Sie glauben sich ausgeruht eher gegen mich behaupten zu können, haben wir…“

, hen warf einen Blick auf hens Chrono.

„…noch etwa dreißig Minuten Zeit, bevor wir auf der Insel sein müssen. Wenn Ihnen eine Revanche so in den Fingern juckt, will ich Sie nicht aufhalten. Ein Wort der Warnung noch: Wir haben gleich etwa achteinhalb Stunden hartes, körperliches Programm vor uns, dem Sie sich vielleicht nicht unbedingt mit einem Haufen Prellungen und blauen Flecken stellen möchten.“

Erwartungsvoll blickte Ridley Vorn an.


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