Truuine

[ Truuine | Südpol| Port Ryloth ] Reseth



3 Monate…. 3 beschissene Monate lies die Imperiale (Ridely Solaris) ihn nun schon warten. Es war still geworden nach der Bombardierung, zu still. Aber er, Legat Regeth, würde nicht klein beigeben, nicht vor diesem Wichtel von Gouverneur.

Port Ryloth konnte sich selbst verpflegen, war autark war Nahrung, Wasser und Energie anging. Die Bombardierung hatte die Eisfläche über dem unterirdischen Komplex schmelzen lassen und so alle Eingange unter einer dicken Eisschicht versiegelt. Einzig die Blockade nervte. Reseth konnte so keine Waffen und Söldner von außerhalb einkaufen.
Lange hatte er die Optionen gewälzt, aber im Grunde stand er mit dem Rücken zur Wand und das machte ihn wütend. Das eine Bodeninvasion kommen würde, war klar. Solaris konnte ihn hier mit einem Orbitalen Bombardement nicht wirklich erreichen ohne die ganze Stadt zu zerstören. Ihn aushungern würde auch nicht funktionieren, auch das musste der Imperialen klar sein.

Also hatte er begonnen sich auf einen Kampf in den Gängen vorzubereiten, sich und die Bewohner. Sicher, pilzfarmende, friedliche Talz dazu zu motivieren mit Waffen zu trainieren und die Verteidigungsposten zu bauen war eine Herausforderung, aber auch diese hatte er gemeistert. Ein paar Exempel, ein paar warme Worte und schon lief es. Täglich machte er Durchsagen, schob die Verantwortung für die Probleme der Station auf Solaris, die nur die Freiheit der Talz und der restlichen Bevölkerung eingrenzen wollte. Mangelnde Medikamente durch die Blockade waren Schuld der „Hexe“ Solaris.

Ja, sie würde kommen aber er war bereit….

Aufgeben war keine Option.



[ Truuine | Südpol| Port Ryloth ] Reseth
 
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[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Ferit-Haus ] Kelkott, sowie Personal

Von seinem Stapel Kisten aus verfolgte Kelkott die Ankunft der Lieferung von Bastion. Die mit Schwimmhäuten bewehrten Hände hatte er vor der Brust verschränkt. In einer Hand hielt er ein Datapad, die andere tippte er immer wieder nervös gegen seinen Oberarm. Bisher hatte alles geklappt, wie er es geplant hatte. Anstatt den Umweg über einen der großen Raumhäfen in Osicia oder Abyston zu nehmen, hatte der Frachter direkt auf dem kleineren Landefeld des Gouverneurs aufgesetzt. Bis zuletzt hatte Kelkott gefürchtet, dass ihm irgendjemand einen Strich durch seine so sorgfältig gelegten Pläne machen würde, doch das war wohl bei jeder neuen Stelle nicht zu vermeiden.

Zufrieden verfolgte er also, wie sein Personal damit begann die ankommenden Repulsorfahrzeuge abzuladen und das bestellte Material ins Innere des Hauses zu schleppen. Wie er auch, waren so ziemlich alle Arbeiter quasi erst seit gestern im Job und damit vollständig unerprobt. Vor Kelkotts innerem Auge spielten sich daher fast durchgängig Horrorszenarien ab wie teure Gerätschaften und wertvolle Rohstoffe fallengelassen wurden und er dann dafür vor Lady Quiver gradestehen musste. Dass die Sith sogar persönlich erschienen war, um die Lieferung zu begutachten, machte seine Nervosität nicht besser! So viel Kelkott wusste, fraßen Sith Kinder. Was würde die Nautolanerin also mit ihm machen, wenn er sich auch nur einen Kratzer in einer unersetzlichen Apparatur erlaubte?!

Der
Patrolianer wurde jäh aus seinem Tagtraum des Schreckens gerissen, als er plötzlich von der Seite angesprochen wurde. Zwei Gestalten waren auf ihn zugetreten; die beiden Jüngerinnen, die die Lieferung von Bastion aus Begleitet hatten, wie er einen Moment später feststellte. Die Sprecherin (Nira), eine hochgeschossene Humanoide mit roter Haut und dunkelroten Haaren, stellte sich vor und erbat dann weitere Anweisungen, was Kelkott mehr aus dem Konzept brachte, als er erwartet hatte. Immerhin hatte er im Detail vorbereitet, was er den beiden hatte sagen wollen! Der Patrolianer räusperte sich und sprang von seiner Kiste, was er jedoch augenblicklich bereute. Hatte er der Roten grade noch in die Augen sehen können, war sie nun fast doppelt so groß als seine – für einen Patrolianer! – stattlichen ein Meter zehn.

„Ah, ja,
Nira Merash!“

, gab Kelkott mit seiner schnarrenden Stimme zurück und zog ein Taschentuch aus einem Nassbehälter in seiner Tasche, um sich die Stirn zu befeuchten. Stress hatte die Angewohnheit seine gelbliche Haut auszutrocknen. Dennoch gab er sich alle Mühe, sich seine Emotionen nicht anmerken zu lassen und gab zurück:

„Ich bin Kelkott, Majordomus des Ferit-Hauses, und treuer Mitarbeiter von Lady Darth Quiver. Ich heiße Sie und Ihre Begleiterin auf Truuine willkommen.“

Noch einmal räusperte er sich und nickte der zweiten Jüngerin zu, die bislang jedoch stumm geblieben war.

„Äh- Ich weiß nicht, ob Sie bereits darüber informiert wurden, aber Lady Quiver wünscht, dass Sie beide nicht mit dem Frachter nach Bastion zurückkehren. Stattdessen sollen Sie als Assistentinnen ihrer Forschung beiwohnen, da Sie als, äh-“

Einen Moment lang suchte Kelkott nach dem korrekten Wort

„Sith-Jüngerinnen bereits mit Ihren Bedürfnissen und Anforderungen vertraut sein dürften. Wenn Sie mir folgen würden, zeige ich ihnen gerne Ihre Quartiere im Ferit-Haus. Oh und, es tut mir leid, mir wurde der Name Ihrer Begleiterin nicht mitgeteilt?“


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Ferit-Haus ] Kelkott und Nira, sowie Elara, Darth Quiver und weiteres Personal
 
[Truuine System - Truuine - Nordmeer - Hafenbucht vor Ith'aqua - Ehemaliges Kreuzfahrtschiff Silbergischt -Trainingshalle - Darth Aster, Vorn und Big Q]

Asters Reaktion war nur ein Nicken, aber das war wohl okay, nahm der Hüne an. Nicht das er dafür die Bestätigung seines Meisters brauchte. Der erklärte so wenig und dann auch gerne mal mit so viel sinnlosem Ballast, dass fast alles im Grunde die Eigenleistung des Akolythen war. So langsam beschlich den Menschen aber auch der Verdacht, dass die Macht und Worte vielleicht einfach nicht gut zusammen passten. Sie basierte schon sehr auf Gefühle, Empfindungen, Gedanken und den Willen. Vorn war nun wirklich bereit zuzugeben, dass die richtigen Worte zu finden schwer sein konnte und, nun ja, es war Aster. Bei dem ganzen Schwänze lutschen kam er vermutlich nicht mehr dazu sich den passenden Wortschatz anzueignen, um Lehrlinge auszubilden. Für die Politik reichte es, was wohl alles sagte, aber für die Macht... ob es wohl bessere Sith gab? Also so richtig... VIEL bessere?

All diese Gedanken machte sich der Rothäutige, während er seinen Blick wandern, kurz über den sich abmühenden
Big Q gleiten ließ und schließlich zu seinem Meister zurückkehrte. Er wusste echt wenig über die Sith. Doch sollten alleine Schriftquellen und Aster als Antwortgeber herhalten können, er würde so schnell wohl auch nicht mehr lernen. Vorn war definitiv der verbale Lerner, der seinen Meister ehrlich respektieren musste und dies konnte hier nicht passieren. Es war mehr als offensichtlich, dass sie einander nur tolerierten.

Irgendwann war der Wookiee dann endlich fertig. Vorn hatte
Asters Ausführungen nur so halb zugehört, doch den Punkt mit den „Größe und Form sind für die Macht egal, man muss es sich nur vorstellen können“ hatte er gehört. Ein folgenschwerer Satz, wie Vorn fand, da seine eigene Phantasie ja eher... begrenzt war. Also konnte man mit der Macht ganze Raumschiffe zerquetschen? Solange man es sich vorstellen konnte? Fantastisch. In hundert Jahren vielleicht, nachdem er fünfzig Jahre lang dabei zugesehen haben wird, wie etwas Raumschiffe in Würfel zusammengepresst hat. Was ein Schwachsinn!

Nicht so schwachsinnig war die darauffolgende Warnung, dass sie ihre Lichtschwerter, welche sie behalten durften, nicht gegen Imperiale und deren Eigentum einsetzen durften. Eine kluge Regel, da es ohne sie sehr schnell wohl nur noch einen Akolythen geben würde.
Es gab sogar einen Haken an dem bereitgestellten Gürtel, welchen Vorn zuvor schon bemerkt und für nicht beachtenswert gehalten hatte. Sinnloser Schmuck eben. Imperial eben. Aber nein, der hatte diesmal wirklich eine Funktion. Er hängte sein Schwert daran, bewegte sich kurz und entschied im selben Augenblick, schon nach der ersten Berührung am Oberschenkel, dass er es hasste. Das würde er so nicht tragen! Um aber nicht als weinerliches Kleinkind zu gelten, behielt er diese Meinung erst einmal für sich und nahm sich vor es später zu ändern.

Es folgte endlich die neue Technik mit dem unkreativen Namen. Dazu noch ein paar sinnvolle Erklärungen plus dem üblichen Schmuck für Schwuchteln und
stinkende Affen. Als ob Vertrauen innerhalb dieses Imperiums möglich wäre. Irgendetwas in diese Richtung zu sagen, vielleicht sogar zu einer Diskussion einzuladen, war vom ersten bis zum letzten Buchstaben Lebenszeitverschwendung. Sobald sich die erste richtige Gelegenheit ergab, würden sie aufeinander losgehen. Wahrscheinlich erst die beiden Akolythen, wodurch natürlich Big Q sterben würde, dann Vorn und Aster. Machtangriffe abzuwehren war also essenziell. Offensichtlich. Es war eine Technik für den Kampf.

Die darauffolgende Warnung war quasi nur eine Wiederholung. Langweilig, danke, weiter. Und weiter ging es, denn nun durfte Vorn auf seinen Meister schießen. Kurz überlegte er, ob er es übertreiben und gleich mit voller Stärke angreifen sollte, um alle im Raum von seinem Können zu überzeugen, doch er entschied sich dagegen. Im schlimmsten Falle würde Asters winziges Hirn dies als einen ernsthaften Angriff interpretieren. Und im besten... im besten … würde er ein Nicken erhalten? Seinen Meister konnte er auch damit nicht besiegen und Big Q würde niemals zugeben, dass Vorn besser war... ja, nein, das war wirklich keine gute Idee. Also feuerte er, sobald sein Meister aufhörte zu reden, einen Machtstoß ab, dann kurz eine Pause, gefolgt von einem weiteren. Schließlich sollte er noch seinen Kopf zerquetschen.

Alle drei Angriffe hatte Vorn emotional ausgeführt. Er hatte sich nicht bremsen können, hatte aggressiv sein wollen. Und doch nichts erreicht. Selbst der erste Volltreffer mit voller Wirkung hatte im Grunde keinen WIRKLICHEN Schaden angerichtet und der danach war ja einfach nur zur Seite gewischt worden. Der Machtgriff war dann sogar komplett aufgelöst worden. Ein Prozess, den Vorn so gar nicht hatte folgen können. Auch in solch kurzen, manchmal unscheinbaren Momenten zeigten sich die Unterschiede zwischen den beiden Machtnutzern. Nachdem Big Q ebenfalls ran durfte, ging es weiter zum nächsten Schritt.

Jetzt sollten sie selber den Angriff abwehren, wobei sie nur kleine Kinderschritte machten.
Aster legte ihnen sozusagen eine „Machthand“ auf die Schulter und sie sollten diese mit ihrer eigenen Macht abschütteln. Was um unzählige Faktoren schwieriger war, als es in der physischen Welt zu tun. Vorn konnte den Druck auf sich spüren und sein erster Reflex, diese „Hand“ mit seiner physischen wegzuwischen, wollte er erst unterdrücken, gab dem dann aber doch nach, weil er sehen wollte was geschah. Nichts geschah. Seine Hand zwischen Aster und Schulter schwächten den Griff nicht ab oder lenkten ihn ab. Er ging wirklich durch alles durch, um sich dann um das Ziel zu legen. Vorns zuvor nur hypothetische Befürchtung, dass Big Q ihn wohl durch Wände hindurch erdrosseln konnte, war nun Wirklichkeit geworden. Er hatte diese Bestätigung gebraucht.

Es folgten ein paar Minuten fruchtloser Bemühungen beider Akolythen, an dessen Ende zuerst Vorn und kurz darauf auch der Wookiee frustriert und daraufhin wütend wurden. Die Macht schwoll in dem Menschen an und kurz schien es, als würde der Druck tatsächlich verschwinden, dann explodierte er und plötzlich fanden sich beide Lernenden auf ihren Knien wieder, der Schmerz in der Schulter ertragbar, aber stark. Von Aster kam erst ein knappes, geradezu enttäuscht klingendes „Nein.“, dann wiederholte er noch einmal, dass sie es natürlich nach wie vor nur durch reine Willenskraft schaffen sollten. Schließlich ging es hier nicht darum, sich wie eine tobende Bestie aus Ketten zu befreien und im Zweifel das eigene Bein abzunagen. Irgendwie so ähnlich erklärte er es, Vorn hörte nur halb zu.

Danach vergingen wieder Minuten, bis Vorn schließlich genug hatte. In ihm nagte die wachsende Furcht, dass er deshalb nicht diese immaterielle Hand abschütteln konnte, weil er ja auch nicht die Mechanismen der Tiefschlaftrance verstanden hatte und das Big Q deshalb schon sehr bald Erfolg haben würde. Deshalb tat er das Einzige, das ihm noch einfiel, obwohl es offensichtlich hart nach Verzweiflung aussah. Er „explodierte“ regelrecht. Zwar immer noch nur durch reine Willenskraft, aber dennoch mächtig, nutzte er quasi sein gesamtes Arsenal aus. Er „feuerte“ in alle Richtungen, schoss auf alles, durchtränkte den gesamten Raum um sich herum mit Macht und im selben Moment, da der Druck von seiner Schulter verschwand, spürte er bereits die Schmerzen in seinem Kopf anschwellen...

[Truuine System - Truuine - Nordmeer - Hafenbucht vor Ith'aqua - Ehemaliges Kreuzfahrtschiff Silbergischt -Trainingshalle - Darth Aster, Vorn und Big Q]
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordmeer / Hafenbucht vor Ith'aqua / Silbergischt / Trainingsraum ] Ridley und Vorn, sowie Qowrow

Die beiden Akolythen hatten in etwa so viel Erfolg, wie Ridley das erwartet hatte. Nein, genau genommen hatten sie noch weniger davon, da ihre Bemühungen lediglich in Selbstentwaffnung mündeten. Vorn wurde erst frustriert, dann wütend und fand sich dann auf den Knien wieder, als sein Implantat triggerte. Qowrow nahm einen leicht anderen Weg zum selben Ziel, als er sich so hart anstrengte, dass er wohl darüber das Atmen vergessen hatte. Auch er hatte sich in einen Zyklus aus Frust gesteuert, der jedoch nicht von einem Implantat abgefangen werden konnte. Da Qowrow nie Sklave bei den Hutten gewesen war, hatte Ridley diesen Mechanismus nicht ohne Auffälligkeiten aktivieren können.

„Nein.“

, sagte Ridley und schüttelte enttäuscht den Kopf.

„Wie ich nicht müde werde zu erwähnen, kommen Sie hier mit Ihren Emotionen nicht weiter. Es geht um Ihre Fähigkeit Ihren WILLEN zu benutzen. Sie wollen einen Angriff abwehren, nicht sich wie ein tobendes Tier aus Ihren Ketten herausreißen. Wenn Sie es richtig machen, verwende ich für meinen Angriff mehr Energie, als Sie zur Verteidigung benötigen. Wenn Sie emotional Herumwüten ist das Gegenteil der Fall. Wenn Ihre Verteidigung mehr Energie braucht als mein Angriff, kann ich mit der Macht auf Sie einprügeln, bis sie aufgeben. Noch einmal bitte.“

Erneut taten die Akolythen ihr Bestes, doch Ridley konnte schon quasi drei Klicks gegen den Wind riechen, dass das schiefgehen würde. Vorn hatte entgegen hens Warnungen seine Emotionen nicht abgelegt, sondern sich lediglich auf Furcht statt Wut verlegt. Vermutlich hatten hens Warnungen davor, hinter Qowrow zurückzubleiben, Wirkung gezeigt, jedoch auf genau die falsche Weise. Vorn schien in diesem Moment seine Unzulänglichkeiten erkannt zu haben, wie ein Schüler vor der unvorbereiteten Klassenarbeit. Die Erkenntnis war da, äußerte sich jedoch in Angst und Verzweiflung, anstatt von zielgerichtetem Fleiß, worauf Ridley ja eigentlich hinauswollte. Bevor hen aber korrigierend eingreifen konnte, äußerte sich dieses Phänomen in einer Verzweiflungstat.

Ridley hatte es nicht kommen sehen, doch warnte hens übernatürliche Voraussicht hen einen Augenblick, bevor es zu spät war. Vorn (der verdammte Idiot!) hatte es nämlich wohl für eine gute Idee gehalten, sein gesamtes Machtpotential von einer Sekunde auf die andere zu entfesseln. Noch war der Schüler nicht sonderlich stark, doch hätte ein Angriff dieser Art gereicht, um zumindest den neben ihm sitzenden Qowrow ernsthaft verletzen. Hätte Ridley nicht eingegriffen wohlgemerkt. Blitzschnell machte hen einen Schritt nach vorne und streckte dann hens Willen nach Vorn aus. Dieser entfesselte just in diesen Moment seine Macht, die in einem Radius von etwa anderthalb Metern jedoch in Ridleys Geist rannte. Dies war keine Ablenkung der geballten Kraft des Schülers und auch kein einfaches Auflösen. Für beides hatte der Gouverneursperson entweder der Platz oder die Geistesgegenwart gefehlt. Stattdessen hatte sich ein regelrechter Schild geformt, wodurch Vorns Macht eins zu eins auf die von Ridley traf – und letztlich abgeschmettert wurde.

Einen Moment später war es vorbei und der rote Mensch ging in die Knie, zwei kleine Blutfontänen aus den Nasenlöchern abfeuernd. Ridley gab sich alle Mühe sich den eigenen Stich Kopfschmerzen nicht anmerken zu lassen und wischte sich eilig den Tropfen Blut ab, der sich aus hens eigener Nase geschlichen hatte. Verdammte Axt, Vorn war wirklich stark, wenn er wollte!


„Herzlichen Glückwunsch, Mister Meri. Welch eindrucksvolle Methode, um sich selbst außer Gefecht zu setzen.“

, ätzte Ridley. Mit eisigem Gesichtsausdruck trat hen auf den Menschen zu, packte ihn an den Haaren und zwang den halb bewusstlosen Akolythen hem direkt ins Gesicht zu sehen. Mit einem Seitenblick auf den offensichtlich geschockten Qowrow fügte Ridley erklärend hinzu:

„Mister Meri hat mit einem Schlag sein gesamtes Machtpotential freigesetzt. Der einzige Grund, warum er noch unter uns weilt, ist, dass er sich dabei lediglich auf seinen Willen gestützt hat. Das bedeutet jedoch auch, dass er sich für heute Machttechnisch quasi selbst abgeschossen hat. Naja, ich denke ein bisschen geht noch. Wir machen Pause, bis er wieder denken kann.“

Mit einem Seufzer ließ Ridley Vorn los und verließ mit wehendem Cape den Raum. Eigentlich hatte hen hens Garde per Comnachricht Bescheid sagen wollen zum Trainingsraum zu kommen, jedoch beschlossen die Gelegenheit für einen Spaziergang zu nutzen. Daher begab hen sich auch nicht auf direktem Weg zur Kantine, sondern nahm einen Umweg über das Deck, wo noch immer schwärzeste Nacht herrschte. So dauerte es beinahe zwanzig Minuten, bis hen den Trainingsraum wieder betrat, in hens Schlepptau sechs weißgerüstete Aquatrooper, die zwei Repulsortragen mit einem Reck und einem Trampolin zwischen sich schoben. Vorn hatte sich in der Zwischenzeit wohl wieder einigermaßen berappelt und Qowrow lehnte an einer Wand, wo er grade sein Lichtschwert in Augenschein nahm. Bei näherer Betrachtung wirkte die Waffe wirklich klein in seinen Pranken, was Ridley wohl als hens eigenen Fehler verbuchen musste. Die Schwerter der Schüler hatte hen nach hens eigenen Maßen zusammengeschraubt. Naja, sei’s drum.

„So, alle wieder bei Bewusstsein?“

, fragte Ridley und verschränkte die Arme vor der Brust, während die Aquatrooper sich an der Tür postierten.

„Gut. In Anbetracht Ihrer Schwierigkeiten die eigenen Emotionen unter Kontrolle zu halten, will ich eine weitere Lektion vorziehen. Mit der vorherigen Technik soll es für heute genug sein. Die können Sie dann zu zweit weiterüben. Mister Meri, wenn Sie noch so einen Angriff wie eben in meiner Abwesenheit versuchen, werde ich Ihnen das Fell über die Ohren ziehen.“

Kurz sah Ridley von einem Akolythen zum anderen, dann fuhr hen fort:

„Die Macht ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits verleiht sie Ihnen äußerst mächtige Fähigkeiten, andererseits birgt ihre Verwendung Gefahren, die ohne Weiteres in Ihrem Tod münden können. Einer der gefährlichsten Aspekte ist dabei die stetig stärker werdende Versuchung Emotion als Abkürzung zu verwenden, schneller stärkere Techniken anzuwenden. Verstehen Sie mich nicht falsch, mit purem Willen können Sie alles erreichen, was Sie wollen und brauchen. Emotion erscheint jedoch immer als einfacher und schneller. Dies ist eine übernatürliche Lüge, die die Macht Ihnen einflüstert, um Sie zu vernichten. Geben Sie dem nach, werden Sie sich selbst mittelfristig selbst zerstören.“

Ridley sah Vorn direkt an.

„Mister Meri, dass Sie dies nicht wahrhaben wollen und immer wieder mit dem Einsatz von Emotion flirten ist ein Zeichen Ihrer Schwäche und dass Mister Qowrow Sie schon sehr bald überflügeln wird, wenn Sie nichts an Ihrer Einstellung ändern. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich meine damit Ihren Tod. Durch seine Hand, durch meine Hand, oder durch Ihre eigene Hand, wenn Sie Ihre emotionale Instabilität nicht in den Griff kriegen.“

Eine Kunstpause, um die Wirkung der Worte zu erhöhen, dann fuhr hen fort:

„Die nächste Übung dient dazu dem verführerischen Flüstern der Macht zu widerstehen, damit sie IHNEN dienen kann und nicht umgekehrt. Dies funktioniert jedoch nur, wenn Sie beide endlich einsehen, dass ich Recht habe. Und Ihre Unzulänglichkeiten nicht doch irgendwie auf kuriose Weise eine Stärke sind. Auch ein Sith wie ich, ist gegenüber der Versuchung nicht immun Macht mit Wut, Angst, oder Hass zu befeuern. Sie beide haben ja schon einmal mitbekommen, wie das aussieht. Um mich dabei jedoch nicht selbst zu vernichten, bediene ich mich der Fähigkeit ‚Machtmut‘.“

Mit einer Geste lud Ridley die beiden Akolythen erneut dazu ein, sich auf ihren Plätzen niederzuknien.

„Dies ist nichts, was Sie wirklich trocken üben können, wobei es eine Trockenübung für den Beginn Ihres Trainings gibt. Bei Machtmut geht es darum die Macht zu nutzen, um der Macht zu widerstehen. Der erste Schritt ist einzusehen, dass Emotion etwas Schlechtes ist, das es auszumerzen gilt. Dann, wenn Sie die Versuchung verspüren Emotionen einzusetzen, müssen Sie wählen dies nicht zu tun. Besinnen Sie sich in diesen Momenten auf Ihr Training in Sachen Meditation. Lassen Sie die Macht durch sich hindurchströmen und dann verbannen Sie den Gedanken an Ihre Versuchung. Lassen Sie sich die mentale Kraft schenken, kein Sklave der eigenen Instinkte zu sein. Sie sind wütend, dass Ihr Gegner stärker ist? Verbannen Sie dieses Gefühl. Sie haben Angst zurückzufallen? Vernichten Sie diese! Emotion ist eine Lüge, die die Macht Ihnen einflüstert! Gefühle gibt es nicht, Gelassenheit gibt es! Leidenschaft ist eine Lüge, die Macht ist real!“

Einen Augenblick lang hielt Ridley inne. Für einen Moment hatte hen das Gefühl etwas Signifikantes fast gesagt zu haben, als wäre hen um Haaresbreite an einer Wahrheit des Universums vorbeigeschrammt. Verwirrt sah hen von einem Akolythen zum anderen, doch keiner der beiden schien etwas bemerkt zu haben.

„Wie üben Sie dies also nun? Die effektivste Methode ist die Verführung im Feld zu erkennen und sich dagegen zu wehren. Sie sind versucht ein bisschen Emotion einzustreuen, weil Ihr Trainingspartner besser ist? Bekämpfen Sie das Gefühl, setzen Sie keine Emotion ein, und entwickeln Sie die mentale Stärke sich gegen die Einflüsterungen der Macht zu wehren. Es gibt eine Trockenübung, die ich zu Beginn empfehle, die jedoch sehr schnell Ihre Wirkung verlieren wird. Dies möchte ich nun einmal mit ihnen üben.“

Kurz überlegte Ridley, wie hen es formulieren sollte, dann fuhr hen fort:

„Besinnen Sie sich auf was Sie wütend macht, was Ihnen Angst bereitet. Fokussieren Sie sich auf diese Gedanken und lassen Sie sie in sich anschwellen. Stellen Sie sich gerne vor, wie sehr Sie mich grade dafür hassen, was ich Ihnen abverlange. Wenn Sie denken, dass die Gefühle nicht mehr stärker werden können, versenken Sie sich in Ihre Meditation. Leeren Sie Ihren Geist, verbannen Sie diese Gefühle. Dies sollte Ihnen die richtigen Reflexe geben, dies auch unter Realbedingungen schaffen zu können. Ich gebe Ihnen ein paar Minuten, das einmal für sich selbst auszuprobieren.“


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordmeer / Hafenbucht vor Ith'aqua / Silbergischt / Trainingsraum ] Ridley und Vorn, sowie Qowrow und Aquatrooper
 
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[Truuine System - Truuine - Nordmeer - Hafenbucht vor Ith'aqua - Ehemaliges Kreuzfahrtschiff Silbergischt -Trainingshalle - Darth Aster, Vorn und Big Q]

Aus einem diesigen Nebel heraus, der Vorn an seine letzte und bis dato einzige Nacht voller Schwarzgebrannten erinnerte, starrte er ziellos vor sich hin. Wie beim Alkohol hatte es sich erst fantastisch angefühlt, als wäre er in einen frei fliegenden Vogel verwandelt worden, nachdem er Jahre in einer Kiste verbracht hatte. Nicht direkt berauschend, dass man keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, aber eindeutig süchtig machend. Es hatte sich ZU GUT angefühlt. Dann hatte er die Macht entfesselt und das war nochmals eines dieser „unbeschreiblich guten Momente“ gewesen, nur das er diesmal mit voller Geschwindigkeit auf eine Wand zugelaufen war. Er hatte diese gesehen, hatte es in seinem Unterbewusstsein gespürt. Und der dumme kindliche Teil seines Hirns hatte an ein paar Sekunden Ekstase festgehalten, auch wenn danach der Absturz kommen würde. Er war zu willensschwach gewesen, um sich selbst zu zügeln.
In All dem Nebel tauchte irgendwann das Gesicht von
Aster auf, etwas bewegte sich, vielleicht Vorn selber, vielleicht nur die Welt. Worte wurden gesprochen, die der Akolyth im Prinzip verstand, doch sein Gehirn konnte keine Bedeutung in ihnen finden, als würde er einen Text lesen, ohne ihn WIRKLICH zu lesen. Dafür konnte er aber immerhin die Färbung der Worte verstehen. Die Betonung der einzelnen Silben. Sein Meister war abgefuckt. Also so richtig.

Es wurden weitere Worte gesprochen, keine kam bei Vorn an. Dann drehte sich die Welt wieder, er spürte einen Stoß gegen seine Schulter und dann wirbelte der Raum erneut, sodass er schließlich auf dem Rücken liegen blieb. Aster war noch kurz an der Peripherie zu sehen, dann war er wohl weg und kurz darauf tauchte der stinkende Affe auf. Etwas tat sich auf seinem Gesicht und er gab auch Unverständliches von sich, doch schließlich verschwand er, ohne das Vorn irgendetwas verstanden hatte.

Eine unbestimmte Zeit später richtete sich Vorn wieder auf. Die Kopfschmerzen waren geblieben, aber schwächer geworden und Blut hatte er auch keines mehr an seinen Schnäuzer opfern müssen. Zusätzlich dazu fühlte er eine gewisse Schwere in den Gliedern, als hätte ihn der Machteinsatz sogar physisch ausgelaugt. Bevor der Mensch diese Tatsache weiter untersuchen konnte, fand er
Big Q an der Wand gelehnt vor. Er wollte sich schon fragen, wieso der Wookiee nicht weiter übte, da fiel ihm ein, dass sie dafür ja aktuell Aster brauchten. Der kam ein paar Minuten später und bis dahin hatte es Vorn nur auf die Beine geschafft und seine Gliedmaßen testweise bewegt. Keine nennenswerten Verletzungen, hatte seine Diagnose gelautet.

Ihr Meister kam - nach dem üblichen einleitenden Geschwätz - zu dem Entschluss, dass sie die vorherige Technik wohl doch erst einmal verschieben und an der Kontrolle von Emotionen arbeiten sollten.

Es gibt eine verschissene Technik um Emotionen zu unterdrücken und du lehrst sie uns erst jetzt???, fragte sich Vorn nicht exakt in diesem Moment, doch er würde später kommen und dann würde er diese Technik sogleich benötigen. Jetzt nahm der Rothäutige einfach nur die Informationen auf. Die paar Minuten Pause hatten nur wenig geholfen, um ihn wieder kampfbereit zu machen und war er nicht bereit für den Kampf, konnte er auch nicht so wirklich denken.

Asters warnende Worte in seine Richtung nahm er daher auch einfach hin. Dem schwachen Säuselns in seinem Unterbewusstsein nach zu schließen, würde er es aber ohnehin nicht so schnell wieder tun. Vor allem nicht um nur einen Machtgriff loszuwerden. Es war nämlich schwer zu sagen, ob seine Aktion nur an Selbstmord grenzte oder schon einer wäre, wäre dies ein echter Kampf um Leben und Tod gewesen.

Der nun folgende, ewig andauernde, nicht enden wollende Monolog ihres Meisters erinnerte Vorn an jene Zeit, als man ihn
Maggas Lehren nahegebracht, er sie aber noch abgelehnt hatte. Endlose Reihen von Worten ohne ein Ende in Sicht und heute wie damals ohne eine echte Chance etwas dagegen tun zu können. Beide Akolythen würden zuhören müssen und sie taten es. Der Mensch für seinen Teil hielt sich dadurch wach, dass er sich an den paar wirklich nützlichen Schnipseln Wissens festklammerte, die Aster hier und da einstreute.

Die Macht sollte als ein Feind betrachtet werden. Einen Feind, den man nicht vernichten konnte und den man deshalb wegen seines hohen Nutzungspotentials wenigstens ausbeuten sollte. Ein stets zugegen seiender Feind, den man nicht betrügen konnte und der zum Beispiel Emotionen nutzte, damit sich Sith selbst vernichteten. So verteidigte sich die Macht gegen ihre Ausbeutung. Vorn war von Natur aus emotional, wollte es sein, wollte den Rausch spüren und Kraft daraus ziehen. Und die Macht wollte das ebenso. Wollte ihn dadurch loswerden, damit er sie nicht mehr für ihre eigenen Zwecke missbrauchen konnte. Eine interessante Sichtweise, wie er fand. Er hatte noch nie - in solcher Weise - über Werkzeuge nachgedacht.

Asters ebenfalls hier und da fallengelassene Kritik an Vorn, die im Grunde nur auf sein Wesen abzielte, trafen eben jenen Menschen nicht wirklich. Sein Meister glaubte vielleicht, dass er blind und taub wäre, aber er wusste um seine eigenen Schwächen. Vorns Erfahrung nach wussten es die meisten, sofern sie dazu fähig waren relativ objektiv über sich selbst nachzudenken. Das eigentliche Problem war, wie man zur Lösung kam. Beziehungsweise wie man erst einmal herausfand, ob es überhaupt eine gab und wo man suchen sollte. Die Kritik seines Meisters legte also nur seine eigene Schwäche offen, Lehrlinge wie Vorn richtig zu unterrichten. Ja, Aster war wirklich ein beschissener Meister, wie man an dem ständigen Wechseln der gerade zu erlernenden Techniken merkte! Nur weil Vorn NOCH SCHLECHTER in all dem war, tat er es sich überhaupt noch an. Dennoch hätte er gerne wieder seinen alten Meister aus der Kolonie zurück.

Der Vortrag über Emotionen traf bei Vorn auf gewollt taube Ohren. Jene in der Kolonie, die sich schließlich der Apathie hingegeben hatten, waren alle kampflos umgekommen. Jene, die bis zuletzt verzweifelt gekämpft hatten, hatten dem Menschen einen guten … nun, Kampf geliefert. Ihre Angst, ihre Verzweiflung, natürlich auch die Wut und das Gefühl verraten worden zu sein, hatten sie trotz Hunger und Erschöpfung deutlich länger kämpfen lassen, als die paar Opfer, die aufgegeben hatten. Ihr schlussendliches Ende änderte nichts daran, dass ihre Emotionen hilfreich gewesen waren. Vorn war halt nur besser gewesen, wie es auch seine Emotionen waren. Klar, es stimmte schon, dass man nicht zu jedem Zeitpunkt willkürlich irgendetwas fühlen durfte und man Ängste auch überwinden musste, aber die generelle Aussage seines Meisters war Bullshit. Er würde sich das nicht nehmen lassen, nur weil die Macht diese Emotionen nutzte, um ihn zum Selbstmord zu treiben. Er würde halt... halt... BESSER werden müssen.

Emotionen waren keine Lüge, nur eines von diesen zweischneidigen Schwertern, mit denen sich jene selbst schnitten, die nicht stark genug waren. Gefühle gab es wie Gelassenheit, sie schlossen sich nicht aus, wie Vorn dank seines
Atronachen wusste. Man benötigte nur die nötige Geisteshaltung und auch wenn der Mensch diese noch lange nicht erreicht hatte, sie existierte. Er hatte es gesehen. Und Leidenschaft ist die verschissene Grundlage für alles du dämlicher Schwanzlutscher, fauchte Vorn gedanklich. Besäße er keine, er würde sich jetzt nicht diese Scheiße anhören!

Alle philosophischen Ansichten mal bei Seite, hatte Aster aber natürlich trotzdem in dem Punkt Recht, dass gewisse Techniken ohne Emotionen einfach besser und vor allem mit einem gleichbleibenden Auskommen anzuwenden waren. Ironischerweise sollten sie nun die Macht nutzen, um Emotionen zu unterdrücken. Laut ihres Meisters schien das ja zu gehen und Vorn glaubte das jetzt einfach mal. Doch wie er das schaffen sollte, nachdem die Tiefschlaftrance schon nicht geklappt hatte, war ihm ein Rätsel. Seinem Gefühl nach war es aber ohnehin egal. Er würde es probieren, natürlich scheitern,
Aster würde sie belehren und beleidigen, dann würden sie zur nächsten Technik übergehen und den Rest des Scherbenhaufens, all die nur bruchstückhaft gelernten Techniken, würden sie dann für sich alleine zu Ende bringen dürfen.

Dadurch würde Vorn weder die Tiefschlaftrance noch den Machtmut, vielleicht nicht mal das Abwehren von Machtangriffen lernen und deshalb gezwungen sein alles in den Angriff zu investieren, damit er
Big Q so schnell wie möglich töten konnte. Oder er würde eine Gelegenheit nutzen und fliehen. Das war nicht unbedingt seine erste Wahl, im Grunde war es gefühlt die letzte, aber mit jeder weiteren nur im Ansatz verstandenen und dann abgebrochenen Technik bekam er das Gefühl, dass entweder er nicht für die Macht gemacht oder Aster einfach unfähig war. In der Kolonie hatte es viele Momente des Zweifels gegeben. Er war oft gescheitert. Aber es hatte sich... real angefühlt. Er hatte das zu erreichende Ergebnis und den Weg dorthin gesehen, sich vorstellen und daran glauben können. Das ganze Konzept der Macht hingegen war ein Flickenteppich aus Unverständnis. Vorn war... er war... überfordert. Wohl das erste mal in seinem Leben, dass er sich das eingestehen musste. Zuvor hatte es gereicht „nicht interessiert“ zu sein, wenn es um wirklich komplizierte Dinge gegangen war. Er muss ja nicht alles wissen, nicht alles war wichtig für sein Leben. Aber die Macht war so unfassbar nützlich, dass er sie UNBEDINGT meistern wollte... und es überforderte ihn und er hasste es, das er auf niemanden zeigen konnte, niemanden Eindeutiges die Schuld geben konnte, um damit das Problem schnell und einfach lösen zu können. Wobei es Indizien gab. Big Q schien es leichter zu fallen.

Vorn dachte mehr über alles mögliche nach, als daran den Machtmut zu üben. Nützlicher Nebeneffekt waren aber die aufkochenden Emotionen und als er sich ihrer bewusst wurde, nutzte er die Gelegenheit und versuchte die Macht auf sich selbst zu richten. Wieder hatte er kein direktes Ziel, keinen Ansatz, keine Technik um anzufangen. Im Grunde verhielt er sich wie ein in Panik geratener Blinder. Er warf alles mögliche in alle Richtungen und wartete auf eine Reaktion von etwas, von dem er nicht wusste ob es überhaupt existierte und wie es dann reagieren würde. Folglich scheiterte Vorn. Hätte er seit seiner Ankunft auf diesem Planeten schon immer durch reinen Zufall irgendetwas „übernatürliches“ verursachen können, es wäre wohl schon geschehen. Nein, das war sinnlos.

„Das ist sinnlos.“ sagte er schließlich laut und gab damit offiziell auf.
„Machtmut ist wie Tiefschlaftrance.“

Big Q sah zu ihm hinüber und er sah zufrieden aus, als hätte er gerade diesen inoffiziellen Zweikampf gewonnen.

„Mein Basic ist zu schlecht. Und Affensprache spreche ich auch nicht. Das bringt nichts, ich verstehe die Worte nicht.“

Natürlich eine Ausrede, schließlich hatte Aster ihm ja schon ein paar Dinge erfolgreich beigebracht. Aber Vorn war nicht versiert genug, um erklären zu können, wieso er zur scheiße Hölle verdammt nochmal einfach nicht weiter kam. Aus seiner Sicht mangelte es ihn zwar an Vorstellungskraft, ja, aber er war auch nicht geistig behindert oder ein Kind. Als Erwachsener seines Alters hätte er es verstehen müssen, wenn man es richtig erklärte. Also musste es doch an der Sprache liegen oder? Aster verstand Big Q und anders herum, also waren sie diesbezüglich auf einem Level. Das war ein Unterschied. Das musste der Grund sein...

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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
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Es war zum Mäusemelken. Eine weitere Technik und schon wieder streckte Vorn die Waffen. Wie ein Kind, dass schnellen Erfolg gewöhnt war, schmiss er beim ersten Widerstand hin, anstatt sein eigenes Versagen als Ansporn zu sehen. Vermutlich war dies auch der Grund gewesen, warum hen ihn schlafend vorgefunden hatte. Vermutlich hatte Vorn versucht die Tiefschlaftrance zu meistern und dann nach zwei Minuten aufgegeben, als er es nicht sofort geschafft hatte. Wie brachte man so jemandem etwas bei?! Ridley gab sich alle Mühe sich in den Menschen hineinzuversetzen, doch war hem dieses zugrundeliegende Mindset so dermaßen fremd, dass hen sich ratlos wiederfand.

Hens ganzes Leben hatte hen sich als unzulänglich gesehen. Ridley war ein Alien. War kein Mann und – noch schlimmer! – auch keine Frau. Mit jedem Schritt in hens Leben wäre es ein Leichtes gewesen sich auf den Rücken zu legen und aufzugeben. In der Schule hatte hen Algebra nicht begriffen, hatte unter Tränen WOCHEN damit verbracht auf die dummen Zahlen und Buchstaben zu starren, bis es irgendwann Klick gemacht hatte. Hens ganzes Leben seither hatte hen fieberhaft damit verbracht hens Unzulänglichkeiten auszugleichen und sich selbst über das Menschenmögliche hinaus zu fordern und zu entwickeln! Es war Teil der Gründe warum Truuine zum einen eine absolute Erfolgsgeschichte war, aber hen auch innerhalb des ersten Jahres eine Abhängigkeit zu Schlafmitteln entwickelt hatte. Wenn hen etwas nicht konnte, dann LERNTE hen es. Aus hens eigener Motivation heraus!

Und ebensolche Gelegenheiten eine intrinsische Motivation zu entwickeln, hatte hen den beiden Akolythen auf dem Silbertablett serviert. Die Motivation zu trainieren, denn sonst würde der andere besser werden. Die Motivation emotionslos zu kämpfen, da dies sonst den eigenen Tod bedeuten würde. Die Motivation Tiefschlaftrance zu erlernen, da der andere Akolyth sonst zu schnell zu gut werden würde. Und doch. Funktionierte. Es. Nicht. Vorn, wie das ungeduldige, launische Kind, das er war, erwartete alles vorgekaut zu bekommen! Er stellte fest, dass er es nicht konnte, und das war das Ende der Unterhaltung. Wie sollte Ridley ihm also beibringen, was er lernen musste?!

Die reflexhafte Antwort war natürlich: so wie hen jedes andere Problem anging. Mehr Zeit, mehr Mühe, mehr Wissen! Doch war es das wert? Sicher, hen könnte anfangen jeden wachen Moment damit zu verbringen dem Menschen Wissen einzuflößen. Ihn händisch zum Gehen zu zwingen, wenn er das selbst nicht wollte. Doch war das Endprodukt diesen Aufwand wert? Nein. In diesem Augenblick hätte Ridley beinahe selbst die Waffen gestreckt. Es wäre sicherlich eine sinnvolle Prüfung für Qowrow den Menschen zu vernichten, bevor es für den Wookiee zu einfach wurde. Die Worte lagen Ridley bereits auf der Zunge und doch widerstrebte es hens innerstem Wesen. Und so besann hen sich eines Besseren.


„Welche Sprache sprechen Sie am besten?“

, fragte Ridley Vorn kalt, der auf die Frage mit ‚huttisch‘ antwortete. Dann gab die Gouverneursperson eine Anweisung über Com und ein Protokolldroide betrat den Raum. Die silbern lackierte Maschine stellte sich vor und begann auf Ridleys Anweisung hin jeden gesprochenen Satz auf huttisch zu wiederholen. Extra für Vorn wiederholte hen noch einmal die Anweisungen bezüglich Tiefschlaftrance, Machtangriffe abwehren und Machtmut, doch rasch wurde klar, was hen an sich die ganze Zeit schon gewusst hatte. Das Problem war nicht die Sprache, doch raubte die Übung dem Menschen zumindest diese Ausrede. Mit einem Seufzen erhob Ridley sich schließlich. Hen spürte, dass hen beinahe mit hens atrisianischem Basic am Ende war, doch hatte hen noch eine weitere Idee und diese beinhaltete mit dem Training voranzuschreiten.

„Gut. Kommen wir zu etwas weniger Abstrakten.“

, sagte Ridley und nickte den Aquatroopern zu, die nun endlich ihre Posten verließen und sich in einem weiten Kreis um die Gouverneursperson postierten. Die beiden Akolythen wichen unterdessen an die nächste Wand zurück.

„Eine wichtige Position, an der ich Sie beide sehen möchte, wenn Sie endlich damit beginnen mir von Nutzen zu sein ist die Folgende. Machtnutzer machen sich ausgezeichnet als lebenden Schild für Infanterie. Korrekt ausgebildet – und damit meine ich alle bisherigen Techniken beherrschend! – sind sie in der Lage Blasterfeuer abzuwehren und so einen effektiven Vormarsch zu ermöglichen. Meine eigenen Fähigkeiten in dieser Sache werde ich nun einmal demonstrieren.“

Zischend erwachte Ridleys weiße Lichtschwertklinge zum Leben und hens Körper nahm die klassische Soresu Ausgangsstellung ein: Ein Bein gebeugt, das andere durchgedrückt. Ein Arm grade, den anderen mit dem aktivierten Lichtschwert schützend vor hens Gesicht haltend. Mit einem Nicken henserseits legten die Aquatrooper an und eröffneten das Feuer. Augenblicklich begann Ridley hens Abwehr. Die Klinge tanze sirrend durch die Luft und hen tat es ihr gleich. Wären es weniger Trooper gewesen, hätte hen vermutlich hens Position im Stehen halten können, so jedoch gab es einfach nicht genug Klinge, um alle Blasterbolzen ablenken zu können. So sprang und wand hen sich. Duckte sich unter Blasterbolzen hinweg, oder schwang sich zwischen ihnen hindurch. Die Vorstellung war gleichzeitig eine Demonstration von Klingenspiel, als auch Akrobatik. Erschwert wurde die Sache auch noch dadurch, dass hen keinen der Anwesenden mit abgelenktem Feuer treffen wollte. Es war eine Herausforderung, die hen an die Grenze von hens Können brachte und die hen schließlich auch nach relativ kurzer Zeit unterbrach.

Nach einem Zeichen hörten die Aquatrooper auf zu feuern und schwer atmend hielt Ridley inne, die Stirn schweißbedeckt. Dankend nickte hen den Soldaten zu, die nun das Reck in die Mitte des Raumes räumten, bevor sie sich wieder an seinen Rand zurückzogen. Nun wandte Ridley sich wieder den beiden Akolythen zu.


„Bevor wir das Training für heute beenden, will ich ihnen eine letzte Fähigkeit erklären, die auf den heute diskutierten Prinzipien beruht. Eine wichtige Grundlage, für was ich eben demonstriert habe, ist die Perfektionierte Körperbeherrschung. Sie erlaubt es Ihnen stärker zuzuschlagen, schneller zu reagieren und Ihre Körper zu Leistungen zu bewegen, derer Sie aktuell noch nicht fähig sind. Um diese Technik einzusetzen, müssen Sie die Macht auf sich selbst anwenden, wie heute besprochen. Und das, während Sie kämpfen, oder andere Übungen durchführen. Potentiell schwerer als dies aus der Ruhe heraus zu machen, aber vielleicht liegt es ihnen dies ja eher. Ich möchte, dass Sie mir das Folgende nachmachen:“

Ridley steckte hens Lichtschwert weg und machte zwei Schritte auf das Reck zu. Die Turnstange war etwa zweieinhalb Meter über dem Boden montiert worden und Ridley sprang von unten an sie heran. Hens Momentum ausnutzend, schwang hen sich, die Stange fest gepackt, auf der anderen Seite in die Höhe, bis hen sich in einem Handstand auf ihr wiederfand. Dann ließ hen mit der Rechten los und schwang sich herum, bis hen sich um 180° gedreht hatte und die Akolythen wieder anschauen konnte. Schließlich schwang hen sich zurück und landete wieder fest mit beiden Beinen auf dem Boden.

„Falls Sie dies ohne Machteinsatz können, werde ich die Herausforderung justieren.“

, sagte Ridley mit Seitenblick auf Qowrow, der mit viel zu viel Vorfreude auf das Reck schaute.

„Mister Meri, Sie zuerst.“


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Vorns Aussage folgte ein kurzes Schweigen.
Aster dachte offenbar nach und falls sich irgendeine Regung in dem Steingesicht zeigte, dann entging diese dem roten Menschen. Schließlich fragte er nach seiner Muttersprache, er nannte sie, ein Droide kam, der ganze Monolog wurde auf Huttisch wiederholt und natürlich änderte sich nichts. Als ob das Wechseln in eine andere Sprache, das 1 zu 1 Austauschen von Worten irgendetwas ändern würde. Okay, es war nicht zu 100% 1 zu 1, aber nahe dran. Offensichtlich brachte das nichts, da es ja die gewählten Worte - also Eigennamen und verwendeten Konzepte - waren, die Vorn nicht verstand. Sein Atronach hatte ja auch nicht seine Sprache gewechselt, um den Kindern Dinge beizubringen. Er hatte sie nur anders beschrieben, hatte bekannte Konzepte und bereits bestehende Erfahrungen der Kleinen genutzt, damit sie es besser verstanden. Und auch wenn Vorn kein Kind mehr war, so war seine Welt vor dem Imperium so winzig gewesen, dass man es damit vergleichen konnte. Nach wie vor konnte der große Mensch jeden Tag zwanzig neue Dinge entdecken, wenn er denn wollte. Auf seinen sehr direkten Wegen durch das Schiff hatte er immer mal wieder durch offene Türen blicken und Unbekanntes sehen können. Da war keine Neugier gewesen, um ihn den Kurs wechseln zu lassen, aber es war da. Diese imperiale Welt war gigantisch und Aster sprach auch so. Aber das spielte keine Rolle. Nicht wirklich. Vorn würde seinen Meister nicht bitten ihn sprachlich wie ein Kind zu behandeln.

Wie vorhergesehen, änderten sie erneut die Technik. Die nun ebenfalls im Raum befindlichen Soldaten wurden dafür eingesetzt, doch zuvor der Monolog. Der fiel diesmal gar nicht mal so langweilig aus, denn, endlich, es ging um den Kampf. Vorn spürte regelrecht die Energie in sich fließen, als hätte er eines von diesen widerlich süßen Energiegetränken getrunken. In Kombination mit dem Lichtschwert sollten sie eine Reihe von Verbündeten, in diesem Fall die Soldaten, vor Feindfeuer schützen.
Aster demonstrierte es und obwohl er dabei nicht so schnell war wie bei der Hinrichtung, musste er dieses Mal länger durchhalten und auch mehr Waffenfeuer ablenken. Es war eine grandiose Show, das konnte Vorn durchaus zugeben. Nicht einer der abgelenkten Bolzen traf einen der Soldaten oder die beiden Akolythen, was ja noch einmal schwerer sein durfte, wie sich der Mensch vorstellte. Am Ende konnte man jedoch auch den Preis sehen. Ihr Meister war ganz schön ins Schwitzen geraten. Doch das war nichts, sah man sich seinen dürren Körper an. Die Macht hatte ganz schön nachgeholfen, aber offenbar nicht alles übernommen. Vorn wollte sich seine Zukunft mit dieser Technik schon in den schönsten Farben ausmalen, da sprach Aster weiter und erklärte alles.

Perfektionierte Körperbeherrschung hieß sie. Diesmal wohl von keinem Kind erdacht, dafür aber ziemlich lang. Vorn würde die Technik so nicht nennen. Um sie zu üben, wurde ein Gerät aufgebaut, welches im Grunde nur aus zwei mit dem am Boden befindlichen Gegenstücken verbundenen Rohren bestand. Ihr Meister demonstrierte eine Übung daran und weil dieser so klein und dürr war, schien er dafür die Macht gebraucht zu haben. Big Q und Vorn sahen das anders, das konnte man sofort sehen, wie Aster auch bewies, als er darauf hinwies, dass man die Größe neu einstellen konnte, sollte es zu leicht sein. Genau das musste getan werden, da Vorn buchstäblich einfach die Hände ausstrecken und die oberen Rohre berühren konnte. Bei dem Wookiee wäre es entsprechend gleich leicht gewesen. Nach einer Neueinstellung mussten sie springen, doch es reichte schon normale Muskelkraft, wie Aster sofort auffiel, sodass er deshalb nochmals unterbrach. Danach war es dann vorbei mit den Abkürzungen. Sie brauchten die Macht um ran zu kommen.

„Also.“ leitete Vorn seinen Satz ein und fing an die Gerätschaft zu umrunden.
„Zuerst mit Macht hoch springen. Handstand machen, umdrehen, dann zurück schwingen, fertig. Ja?“

Ja.

Körperlich gesehen machbar. Vorn war zwar nicht unbedingt ein großer Freund von Handständen oder anderen Aktivitäten, bei denen er kopfüber herunter hing, aber rein physisch war er zu allem fähig, das man gerade von ihm abverlangte. Bis auf den ersten Sprung, der ihn auch sogleich den Schwung für den Handstand geben musste. Der erste Impuls des Akolythen war es gewesen, dass er das nicht kann, weil
Aster schon wieder mit „Macht auf sich selbst anwenden“ gekommen war. Aber schon ein paar Sekunden später war ihm aufgefallen, wie im Grunde unterschiedlich beide Szenarien waren. Irgendein obskures undefinierbares Inneres zu finden und mit obskuren undefinierten Techniken und Mechaniken zu stimulieren war für Vorn ein bisschen zu abstrakt. Aber Muskeln mit der Macht durchdringen? Oder zu umhüllen? Oder sich mit einem Machtstoß vom Boden abzufeuern, als wäre er ein Projektil? Das konnte er!

Dafür musste er nicht einmal seine eigenen Arme aufschlitzen und sich seine Muskelstränge anschauen. Er hatte ja genug davon gesehen! Still stehend, leicht vorgebeugt und den Kopf so weit gesenkt, dass er seine Unterschenkel sehen konnte, ging er in sich und konstruierte ein Bild, wie er es getan hatte, als er die Oberwache abgemurkst hatte. Zuerst entfernte er die Hose, was leicht war, da er seine nackten Beine natürlich kannte. Dann die Haut und Fettschicht, was er in der Kolonie dutzende Male nicht nur gesehen, sondern selber getan hatte. Keiner von ihnen war so gebaut gewesen wie er, aber es gab am Anfang ein paar, die im Ansatz herangereicht waren. Am Anfang, bevor der Hunger richtig schlimm geworden war. Er setzte die Bilder zusammen, passte sie seiner eigenen Physiologie an, bewegte die Beine und Füße und stellte sie sich auch dabei gehäutet vor. Es fiel ihm viel zu leicht. Dann kam der schwierige Teil. Die Macht. Es lag in ihrer Natur von keinem körperlichen Sinn registriert werden zu können.

Hm. So wie Luft. Wenn es einfach nur Luft war und nichts darin die Nase oder die Augen triggerten. Doch man konnte sie leicht sichtbar machen, konnte leicht ihre Anwesenheit demonstrieren, sofern man wenigstens die primitivsten Mittel und Werkzeuge besaß. Der Mund allein reichte schon. Oder eine wedelnde Hand. In perfekten Umgebungen konnte man sie gar nicht bemerken, aber in der Kolonie hatte es diese nie gegeben. Sie war immer durchsetzt gewesen, immer in Bewegung, häufig genug dicht und schwer, sodass man beim Betreten eines bestimmten Raumes förmlich daran abprallte und sich danach hindurch winden musste. Sie konnte sehr komplex sein. Vorn verband nun seine unendlich vielen Erinnerungen mit Luft in ihren unzähligen Formen mit dem Konzept der Macht, verband ihre Gemeinsamkeiten wie das Leben, aber auch ihr Potential sie alle zu töten oder das sie beide überall waren, wo es Leben gab. Und ebenso wie Luft, welche durch jede noch so kleine Ritze oder Loch geströmt kam, kam auch die Macht überall hin. Sogar noch weiter. Sogar noch leichter. Diese Gedankensprung war für Vorn nicht allzu schwer.

Er ließ die Macht wie einen von einem Wind getragenen Strom in seine Beine fließen, nahm sie von außen, wie er es auch bei den Machtstößen getan hatte, lenkte sie in den Körper hinein, visualisierte jeden Schritt davon. Und dann manifestierte er diese luftige Macht und entfesselte ihre Kraft. Jeder, der schon einmal ein Schott hatte bersten sehen und der erlebt hatte, wie Luft danach in das Vakuum vorgestoßen war, wie sie alles in ihrem Weg vor sich her getrieben hatte, kannte die MACHT von Luft, von ihrem Potential. Und DIE Macht war sogar noch stärker! Am Ende war es so leicht wie bei seinem ersten Machtgriff. Das Bild war perfekt, seine Beherrschung des Machtstromes AUSREICHEND... aber das Gesamtbild mies. Man hätte auch sagen können, dass das Timing nicht stimmte. Denn noch bevor ihm einfiel, dass er für die Visualisierung sein Gleichgewicht gefährdet hatte, stieß er sich schon ab und damit nicht kerzengerade nach oben, sondern nach vorne. Und weil es sein erstes Mal war und ihn in den letzten Sekunden das Bild eines explodierenden Sicherheitsschotts mit darauffolgender Dekompression nicht mehr loslassen wollte, schoss er ganz schön davon, direkt gegen eine der Halterungen für die Rohre des Gerätes.

Der Aufprall war hart, doch da es nur Vorns Schulter traf und er auch nicht sonderlich weit gekommen war, hielt sich der Schaden in Grenzen. Aber das war egal. Aber mal so was von. Wild grinsend drehte er sich um, als hätten sich die Machtverhältnisse mit einem Schlag verändert. Als wäre Big Q plötzlich der offensichtliche Verlierer in ihrem – nach wie vor – nicht beendeten Wettstreit.

„Das gefällt mir! Endlich mal etwas nützliches!“ offenbarte Vorn kurzerhand seine tatsächlichen Gedanken. Sobald es um den Kampf oder der Erweiterung seiner Physis ging, schien plötzlich alles ganz einfach zu sein. Und sein Kampfgeist trotz dieses holprigen Startes ungebrochen.

„Haben wir noch so ein Ding? Oder kann der Affe so lange mit dem Ding dort drüben spielen?“

Er wollte diese Gerätschaft nicht teilen. Sollte er doch auf dem runden Etwas... was auch immer tun...

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Vorn Aphadon Meri war wirklich ein seltsamer Geselle. Hatte er den ganzen Morgen über mit stoischer Unzulänglichkeit geglänzt, mit Frustration und Dümmlichkeit, war er mit der neusten Technik urplötzlich aufgeblüht. Eigentlich hatte Ridley kommen sehen, dass ihm die Turnerei irgendwie zu weibisch sein würde und er – wenn er auch dies nicht sagen würde – emotional Verachtung empfinden würde. Das Gegenteil war der Fall. Die Demonstration von Blasterabwehr hatte er bereits mit sehr viel mehr Interesse verfolgt und stürzte sich dann mit schierer Begeisterung auf das Reck.

Die Gerätschaft hatte man für ihn natürlich neu justieren müssen, doch als er endlich wirklich üben konnte…machte er es auf Anhieb fast richtig?! Zeigte etwas, das fast ein korrekter Machtsprung genannt werden konnte?! Ridley war baff und konnte sich grade noch davon abhalten den Mund offen stehenzulassen, als Vorn dann auch noch verbal (!) seine Zustimmung äußerte! Aber was war hier denn der Unterschied, zu was Ridley den ganzen Tag schon versucht hatte? Perfektionierte Körperbeherrschung war genauso notwendig wie die anderen Techniken und doch war das jetzt plötzlich der Durchbruch. War es wirklich so dumm-einfach, dass der Mann einfach mehr mit körperlichen Fertigkeiten anfangen konnte? Nicht wirklich jetzt, oder? Nach einem Moment gab Ridley sich einen Ruck. Einem geschenkten Roba wollte hen nicht ins Maul schauen.


„Sie können sich abwechseln. Ich werde Ihnen eine zweite Übung am Trampolin demonstrieren.“

, gab Ridley auf Vorns Frage zurück und ignorierte dessen Unmut. Auf hens Bitte stellten die Aquatrooper auch das andere Gerät in die Mitte des Raumes und die Gouverneursperson trat darauf zu. Zwei, drei Schritte Anlauf, Sprung und trampolinverstärkter Sprung und eine – für Ridley – simple Pirouette, bevor hen wieder fest auf den Beinen landete. Auch hier gab Vorn sein Bestes – warum verflucht nochmal ausgerechnet hierbei?! – und Ridley ließ die beiden eine Weile lang von Gerät zu Gerät rotieren. Natürlich blieben Blessuren nicht aus, doch war dies der erste Moment des Trainings, der wirklich allen Beteiligten Spaß zu machen schien. Hätte hen vielleicht viel früher mit den aktiven Körperübungen anfangen sollen?!

Vielleicht eine halbe Stunde ließ Ridley die beiden machen, bevor hen die Übung beendete. Auch machtverbesserte Turnübungen waren mehr als auslaugend und dass Vorn nach seiner Idiotie vorhin noch so lange durchgehalten hatte, war irgendwie beeindruckend. Doch nachdem ausgerechnet Qowrow sich am Reck einmal krachend auf die Nase gelegt hatte, hob Ridley die Hände.


„Das soll für heute genügen, Sie beide. Eine Sache habe ich heute nicht angesprochen, aber das werden wir morgen, in einer außerplanmäßigen Trainingseinheit nachholen.“

Für einen Moment überlegt Ridley, ob hen die Idee wirklich umsetzen wollte, die hem während der Turnübungen gekommen war, entschied sich dann jedoch dafür. Die beiden Akolythen lebten nun schon eine ganze Weile ohne Zwischenfälle auf der Silbergischt. Es war anzunehmen, dass hen ihnen bis zu einem gewissen Grad vertrauen konnte, sich auch woanders zu benehmen.

„Bitte folgen Sie mir. Auf Ihre Quartiere hier an Bord geht es fürs erste nicht zurück. Um Ihre Fortschritte in dieser Phase besser verfolgen zu können, werde ich Sie nach Moraband mitnehmen.“

Natürlich nicht in erster Linie deswegen. Doch das war ein angenehmer Nebeneffekt.

„In dieser Zeit werden Sie beide meine persönlichen Gäste sein. Ein Privileg, das Ihnen aufgrund Ihres guten Benehmens hier eingeräumt wird. Ich denke ich muss nicht erwähnen, dass es Sanktionen geben wird, ändert sich dies plötzlich. Also dann.“

Mit einem halben Lächeln nickte Ridley erst den beiden Akolythen und dann den Aquatroopern zu. Dann drehte hen sich zur Eingangstür des Trainingsraumes und ging der kleinen Gruppe voran in Richtung des Lambdashuttles. Vorn hatte den Flug nach Moraband bereits einmal mitgemacht, Qowrow jedoch schaute neugierig, als sie das Raumschiff betraten und nur wenige Minuten später in der Hauptstadt wieder aufsetzten. Diesmal jedoch war das Shuttle nicht auf dem Dach des Süßwasserhospitals gelandet, sondern war auf dem kleinen Landefeld neben Ridleys Gouverneursresidenz niedergegangen. Auch in den dunklen Morgenstunden war das ehemalige Jedi-Praxeum hell erleuchtet und ragte mit seinen geschwungenen Giebeln imposant über ihnen auf. Das Landefeld selbst war größtenteils leer, bis auf ein Shuttle der Svelte-Klasse, das am vergangenen Tag von Bastion aus angekommen war.

Als die kleine Gruppe das Praxeum durch den Hintereingang betraten, atmete Ridley erleichtert auf. Was hen sich eigentlich davon erhofft hatte Vorn und Qowrow effektiv mit nachhause zu nehmen, offenbarte sich nun nämlich. Ridley mochte ein Sith sein, doch hatte hens und Matthews Anwesenheit es nie vermocht die friedliche Aura des Gebäudes, erschaffen von seinen Jedi-Vorbesitzern, zu korrumpieren. Die Akolythen würden sie zwar nicht aktiv spüren können – einen Machtsinn beherrschten sie ja nicht – doch hoffte Ridley, dass grade Vorn in dieser Umgebung das Erlernen der Tiefschlaftrance um einiges leichter fallen würde.


„Dies sind Mister Meri und Mister Qowrow, meine geschätzten Akolythen“

, stellte Ridley die beiden Macar, einem ältlichen Selkath mit blauer Haut, vor, der sie im Schatten des Hintereingangs bereits erwartet hatte.

„Akolythen, dies ist Mister Macar. Er ist für dieses Gebäude verantwortlich. Er wird Ihnen die Gästezimmer, den Trainingsraum und das Esszimmer zeigen. Er ist kein Diener, dafür gibt es Personal. Ihre Persönlichen Gegenstände werden binnen Kurzem hier ankommen. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden, wir sehen uns morgen um 0800 im Trainingsraum.“


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Man hätte es vorhersehen können. Wie auch die langweiligen Techniken, hatten sie mit der für den Kampf endlich mal nützlichen Machtanwendung nur wenige Minuten verbringen dürfen. Bei Tiefschlaftrance, Machtmut und am Anfang Levitation schien die Zeit stillgestanden zu sein, während er bei der Dämonischen Besessenheit verflogen war. So nannte Vorn die Perfektionierte Körperbeherrschung inzwischen, weil er mit Hilfe eines teuflischen Feindes seine Stärke erhöhte und er ja nie darum gebeten hatte, dass die Macht in ihm wohnte und wirkte. Er musste dennoch weiter an dem Namen arbeiten. Er war noch zu lang. Wie dem auch sei, sie hatten das Schiff auf dem Wasser verlassen und es gegen eines ausgetauscht, welches wohl durch den Weltraum reisen konnte, auch wenn sie es aktuell nicht taten. Sie flogen nur durch die Luft und der stinkende Affe saß mit geschlossenen Augen da und versuchte gerade ganz eindeutig seine scheiß Wunden mit Tiefschlaftrance zu heilen, während Vorn sie wie ein Mann nahm.

Am Ende reichte die Zeit nicht, denn sie landeten schon nach wenigen Minuten und
Big Q sah immer noch so zerschunden aus wie zuvor. Bemüht stark und gelassen wirken wollend, verließen die beiden Akolythen das Raumschiff mit ihren Meister. Und keiner bekam es übermäßig überzeugend hin, da war sich Vorn sicher. Ihm tat echt alles weh und seine Muskeln schwächelten bei jedem Schritt. Disziplin und das Ego hinderten die beiden großgewachsenen Männer aber daran Schwäche zu zeigen. Zusätzlich ballte der Wookiee seine zitternden Pranken zu Fäusten und der Mensch kaschierte dieses dadurch, dass er mit seiner fleischlichen Hand das Laserschwert daran hinderte ständig gegen seinen Oberschenkel zu schlagen. Ihre Atmung war relativ flach, ihr Blick raubtierartig auf irgendein imaginäres Ziel ausgerichtet. Wann immer sich ihre Blicke mal kreuzten, erkannten sie in ihrem Gegenüber ein Spiegelbild. Nur eben ein stärker oder schwächer behaartes Spiegelbild.

Sie folgten
Aster hinein. Dieses „hinein“ gehörte zu einem Gebäude, welches anders aussah als alle anderen drum herum. Da ihr Meister zuvor von „persönliche Gäste“ gesprochen hatte, war dies wohl sein... was auch immer. Es gab dafür Worte und Vorn hatte sie hier und da auch schon mal gehört, aber gleich wieder vergessen. Halt ein großes... Haus für Planetenherrscher. Natürlich hatte das Imperium dafür ein dutzend vergessenswerter Bezeichnungen, je nachdem wer man selber war oder wie viele Schwänze man so im Monat lutschte. Es gab dafür sicherlich detaillierte Tabellen und solch Zeug. Sobald der Wookiee das Gebäude sah, änderte sich gerade so viel an seiner Körperhaltung, dass es Vorn auffiel, doch er konnte es nicht interpretieren. Vielleicht kannte es der stinkende Affe einfach schon. Aster und er verstanden einander. Da gab es also sowieso schon irgendeine Verbindung, die Vorn gar nicht erst eingehen wollte.

In dem Gebäude selbst sah sich der menschliche Akolyth dann erst richtig um. Die Fassade war ihm ja egal. Und obwohl Vorn keine nennenswerte Ahnung von Architektur oder dem imperialen Baustil hatte, so erkannte er natürlich trotzdem Unterschiede. Was auch immer es war, es sah nicht imperial aus. Das war insofern ironisch, als dem Hünen dadurch auffiel, dass ihm das imperiale Design tatsächlich sogar (besser) gefiel. Dieses Fazit hätte er nun wirklich nicht erwartet. Sie waren aber nicht auf Besichtigungstour, sondern wurden zu einer dieser Fischfressen geleitet. Sie gehörte einer Spezies an, bei denen der Stammbaum ganz offensichtlich ein Kreis war. Ihre Unfähigkeit nicht permanent scheiße dämlich drein zu blicken war lächerlich. Und sobald sich ihre stinkendes Fischmaul öffnete, verstärkte sich dieser Effekt sogar noch. Der Albtraum-Quarren im Gefängnis war zwar auch eine Fischfresse, aber immerhin angsteinflößend. Das Ding da vor ihm, er wurde
Macar genannt und war expliziert kein Diener, war wohl so etwas wie ihr Begrüßungskomitee. Nannte man das so? Vorn hatte es bei den Hutten aufgeschnappt, als es um die Ankunft der Imperialen gegangen war.

Aster verabschiedete sich und überließ sie der Fischfresse, die sich sehr schnell als viel zu alt herausstellte. Bei Magga, war das ein arschlangsames Inzuchtpack! Zuerst wollten er ihnen die Gästezimmer zeigen, doch schon auf dem Weg dorthin bemerkte Vorn Beschilderungen und sogar so etwas wie eine Übersichtskarte, mit deren Hilfe er sich selbst zurecht finden würde. Also ließ er sich nur seinen Raum zeigen und machte dem Nicht-Diener dann unmissverständlich klar, dass er den Rest schon alleine finden würde und jetzt keine verfickte Geduld für diese Aktion hatte. Er hätte sie ja nicht einmal gehabt, wäre er nicht körperlich und mental völlig im Arsch gewesen.

Am morgigen Tag um 0800 würde ihr Meister also wieder da sein. Genug Zeit, um sich auf eigene Faust umzusehen. Zuerst das eigene Quartier, welches größer war als auf dem Schiff, dafür aber deutlich... na dieses eine Wort, welches geringeren Wohlstand ausdrückte. Ärmlich? Dünn? Karg? Na irgend so etwas eben. DAS wiederum gefiel Vorn. Vieles am imperialen Baustil war … war … Kinder hätten es cool oder geil genannt, dem Menschen fehlten gerade die passenden Worte. Aber in seinem Quartier selber wollte er all diese glitzernden und spiegelnden Flächen nicht haben. Es durfte gerne stumpf und grau sei, das Licht gedämpft bis hin zu abgeschaltet, so wie er es aus seiner Zeit in der Kolonie kannte, als NATÜRLICH auch Strom knapp gewesen war.

Nach dem Quartier suchte Vorn eigenständig den von Aster erwähnten Trainingsraum – welcher gar nicht mal so klein war – und das Esszimmer bzw. die Kantine. In letzterem befand sich aktuell nur ein Droide. Oder vielleicht auch grundsätzlich, da die in diesem Gebäude befindlichen Räume und Fluren viel größer waren, als das sie zu den paar Personen passen würden, die er so gesehen hatte. Aber es war ja auch noch früh am Morgen. Dem Akolythen war schon aufgefallen, dass er deutlich früher auf den Beinen war als die meisten anderen Lebensformen.

Nach diesen beiden wichtigen Stationen fand sich Vorn wieder vor der Übersichtskarte vor und studierte sie. Mangels Sprachkenntnisse konnte er aber mit vielem nichts anfangen und seine Neugier war in seinem aktuellen Zustand noch schwächer ausgeprägt als sowieso schon. Also schüttelte er schließlich den Kopf, ging zurück in sein Quartier und legte sich ins Bett. Also fast. Diesmal nahm er alles, das nicht in irgendeiner Form fest mit den Räumen verbunden worden war, und stapelte es vor der Eingangstür. Dann schob er das glücklicherweise ebenfalls nicht am Boden oder der Wand fest verschraubte Bett zu dem Berg aus Müll und legte sich dann hinein. Sollte sich wer weiß wer hinein schleichen wollen, sie würden ihn doch wohl dabei wecken...

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Nachdem Ridley die beiden Akolythen in die Hände Macars übergeben hatte, verließ hen das Praxeum wieder, diesmal in Richtung des Regierungspalastes. Da hen nicht schlief und sich hens benötige Ruhe immer zwischendurch er-meditierte, hatte hen auch einen geregelten Tagesablauf größtenteils aufgegeben. Jetzt gerade hatte hen keine Termine, also winkte der stetig wachsende Stapel Papierkram auf hens Schreibtisch. Es wurde langsam Zeit, dass Matthew von seiner Reise wiederkehrte. Seine Abwesenheit machte sich in erster Linie darin bemerkbar, dass hen viel mehr Angelegenheiten selbst erledigen musste.

Zwar begann Ridleys Tag auf dem Papier, endete dort jedoch keineswegs. Den einsamen Morgenstunden in hens Büro folgte ein äußerst arbeitsreicher Tag, sobald geringere Wesen damit begannen, ihre tägliche Dosis Bewusstlosigkeit zu überwinden. Was folgte waren Meetings und Statusberichte, Planungssitzungen und Pressetermine. Besonders hervor stach dabei die Eröffnung eines Waisenhauses in Moraband, ein persönliches Projekt Mata Timones, Ridleys persönlicher Assistentin. Die Idee war ganz nach Ridleys Geschmack und würde für die dort untergebrachten Kinder aus der Not eine Tugend machen. Gab es keine Eltern, konnte man die Kinder so ausbilden und fördern, wie es benötigt wurde, um hochspezialisierte, regimetreue Verwaltungsangestellte zu erschaffen. Sicher, es war ein Projekt, das zehn bis zwanzig Jahre brauchen würde, um Früchte zu tragen, doch wie das Sprichwort ging: Der beste Zeitpunkt einen Baum zu Pflanzen ist genau jetzt. Dazu kam, dass es sich gut anfühlte, etwas greifbar Positives zu bewegen, anstatt den ganzen Tag lang den Angriff auf Port Ryloth zu planen.

Als die Nacht hereinbrach, schließlich, war es an der Zeit für Ridleys persönliches Training. Kurz ging hen durch, was hen den Akolythen am Morgen näherbringen würde, dann widmete hen sich wieder hens eigenem Programm. Heute stand Voraussicht auf dem Zettel und Ridley hatte sich vorgenommen, hens Fähigkeiten darin heute intensiv auszureizen. Dafür bediente hen sich einer ähnlichen Methode wie beim Akolythentraining vorhin. Nur, dass hen auf Droiden anstatt hens Leibgarde setzte. Ebenfalls beraubte hen sich mit einem modifizierten Helm sämtlicher Sinne und setzte auch hens Machtsinn nicht ein, um die Aktionen der Droiden vorhersehen zu können. Erwartungsgemäß gestaltete sich dies als äußerst schmerzhafte Angelegenheit, da hens Fähigkeiten in Sachen Voraussicht zwar passabel waren, hen mit drei um hen kreisenden Droiden jedoch überfordert war. Vorn hätte bei so ein bisschen Gegenwind vermutlich die Flinte ins Korn geworfen, doch Ridley fühle sich nur noch angespornt, sodass hen bis in die frühen Morgenstunden, Lichtschwert in der Hand, schuftete.

Schließlich war es jedoch Zeit sich fertigzumachen, sodass hen kurz etwas zu sich nahm, sich duschte und umzog und schließlich noch etwa eine halbe Stunde im Trainingsraum meditierte, bevor die Tür sich öffnete. Überrascht sah Ridley, dass sowohl Vorn, als auch Qowrow gleichzeitig erschienen waren. Na, umso besser.


“Guten Morgen, die Herren Akolythen.”

, sagte Ridley und nickte ihnen zu. Beide sahen nach dem Tag Ruhe erfrischt aus. Einige Minuten verbrachte die Gouverneursperson damit ihnen einige Aufwärmübungen aufzutragen, bevor hen sie dazu aufforderte, sich nebeneinander aufzustellen.

“Gestern haben Sie beide Ihre Lichtschwerter erhalten und die erste Technik erlernt, die Ihnen im Kampf helfen wird. Heute geht es darum, Ihnen den eigentlichen Umgang mit einem Lichtschwert beizubringen.”

, Ridley zog hens eigene Klinge und weißes Plasma erhellte den Trainingsraum mit flackernden Licht.

“Wie bereits gezeigt ist diese Waffe dazu in der Lage, die meisten gewöhnlichen Materialien zu durchtrennen. Ebenfalls verfügt die ‘Klinge’ über kein Eigengewicht und hat keine eigentliche Schneide, sodass sie alles, was sie berührt, verletzen kann. Das macht Lichtschwerter äußerst gefährlich, sowohl für Ihre Gegner, als auch für Sie selbst. Daher ist es wichtig, dass Sie den Umgang mit diesen Waffen eingehend studieren und ihn kontrolliert anwenden.”

Ridley machte eine kurze Pause, in der hen von einem Akolythen zum anderen sah.

“Für den Kampf mit dem Lichtschwert haben Sith über die Jahrtausende verschiedene Lichtschwertformen entwickelt, die verschiedenen Zwecken dienen. Kombination verschiedener Formen im Kampf ist möglich und auch ein kontrolliertes Abweichen wird nicht sofort in Ihrem Ableben resultieren. Ich empfehle jedoch zunächst den reglementierten Umgang zu erlernen, bevor Sie auf die Idee kommen Ihre eigenen Ideen einzubringen. Die Formen sind für ihren Zweck optimiert und erprobt, und wenn Sie komplett ahnungslos davon abweichen, machen Sie sich verwundbar. Ich werde Ihnen in den kommenden Unterrichtsstunden zwei Lichtschwertformen beibringen, die Sie bei Ihrer Aufgabe benötigen werden:”

Erneut eine Kunstpause.

“Soresu, die Technik die Sie mich bei der Blasterabwehr haben anwenden sehen, und Shii-Cho, eine Form für den Kampf gegen mehrere Gegner. Da Sie mit letzterer auch die meisten Grundlagen erlernen werden, beginnen wir mit dieser. Ich denke, Sie wird Ihnen liegen. Shii-Cho zeichnet sich durch schnelle, wilde Angriffe aus und hat zum Ziel den Gegner auszulaugen. Bitte nehmen Sie folgende Ausgangsstellung ein.”

Ridley aktivierte ein Hologramm in der Mitte des Raumes, das ein Trainingsmodell aus der Holobibliothek des Sith-Ordens in einer klassischen Shii-Cho Kampfpose zeigte. Während beide Akolythen versuchten die Pose nach bestem Wissen zu imitieren, trat hen zunächst auf Qowrow zu. Der Oberkörper des Wookiees war definitiv auf dem Weg zur richtigen Haltung, doch sein Stand war - mit Verlaub - beschissen.

“Beine Breit, Mister Qowrow, vorderes Anwinkeln. Nein…was? Nicht so! Beine BREIT. Sie stehen wie ein Boxsack!”

“Was denn, Meister? Ich KANN stehen! Bin kein Säugling mehr.”

, grummelte Qowrow, woraufhin Ridley seufzte. Da verließ sich jemand offensichtlich zu sehr auf seine Größe und sein Gewicht.

“Sie können stehen, mh? Und wenn ich das hier mache?!”

Ridley hatte den Wookiee umrundet und gab ihm nun einen kontrollierten Stoß gegen die Schulter, was ihn stolpern ließ. Überrascht röhrte Qowrow auf und konnte sich nur knapp davon abhalten zu Boden zu gehen.

“Kämpfen lernen heißt Stehen lernen.”

, kommentierte Ridley und bedeutete ihm, wieder die Ausgangsstellung einzunehmen. Dann wandte hen sich Vorn zu.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Trainingsraum ] Ridley und Vorn, sowie Qowrow
 
Truuine System - Truuine - Moraband - Nahe des Prachtboulevard - Ferit-Haus - Nira und Elara (NPC) und andere NPC's



Nira stand in diesem Raum voller Wesen und Geräte, die sie einfach nicht verstand. Wo war der Sinn solch großer Räume? Wollte man hier einen Rancor ausnehmen? Dafür war hier aber zu viel los und zu viele Sachen lagen herum. Gerade als Nira auf ihrem Pad sich um den Flug zurück nach Bastion kümmern wollte, reagierte die Rothaut auf die Worte der Person, bei der sie Meldung gemacht hatte. Der Pantolaner sprang vor seiner Kiste und entblößte damit erst seine kümmerliche Gestalt. Kurz darauf war Nira sogar in Versuchung, in die Hocke zu gehen oder zu spotten. Am Ende unterließ sie es aber. Auch wenn sie die Bedeutung des Wortes “Majordomus” nicht kannte, so klang es wichtig genug, um ihr Probleme zu bereiten, falls sie sich nicht den Umständen entsprechend benahm. Bei den folgenden Worten des deutlich kleineren Wesens wurde sie erst einmal auf diesem merkwürdigen Planeten willkommen geheißen. Doch danach? Sie sollten hier bleiben? In einer Stadt, die nur eine fragile Konstruktion davon entfernt war, den Eistod zu finden? Wirklich eine ausgezeichnete Vorstellung. Kelkott sprach auch davon, dass Nira und Elara bei der Forschung einer gewissen Darth Quiver beiwohnen sollten. Skeptisch beäugte die Rothaut ihr Gegenüber bei dem Wort Assistentinnen.

“Zeig uns unsere Unterkunft…”

Knurrte Nira schon ein wenig, da ihr diese ganze Situation nicht wirklich gefiel. Als nach der Name ihrer Partnerin gefragt wurde, schaute Nira zu dieser, die ein wenig hilflos wirkte. Also musste die Rothaut übernehmen.

“Ihr Name ist Elara. Sie ist… meine Begleiterin…”

Nira glaubte die Worte sehr gut gewählt zu haben. Merkte aber nicht, dass sie sich gerade vermutlich eher als ungebildet präsentiert hatte.

“Weißt du auch, wie lange wir hier bleiben werden?”

fragte Nira, während der Patrolianer sie zu den Gemächern führte. Immer wieder schaute sie sich bemüht verstohlen um. Allerdings verstand die Rothaut nicht einmal ansatzweise, was überhaupt hier getan wurde. Mit einem saftigen Braten hatte es aber ziemlich sicher nichts zu tun. Daher kam noch eine andere Frage in ihren Sinn.

“Wie werden wir hier versorgt? Also bezüglich Nahrung? Und wann werden hier die Mahlzeiten eingenommen?”

Es war eine wichtige Frage, oder? Man wurde schließlich nicht mächtiger, indem man an Steinen leckte und hoffte, irgendwie durch die Sonne genug Nahrung aufzunehmen! Im Gegenteil! Erst eine gut gebratene Fleischkeule füllte Magen und Geist in einer Weise, die einem wahrhaft Kraft bescherte und gerade sehnte sich Nira genau danach.



Truuine System - Truuine - Moraband - Nahe des Prachtboulevard - Ferit-Haus - Nira und Elara (NPC) mit Kelkott (NPC) und andere NPC's
 
[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Vorns Quartier - Vorn allein]

Es war eine zugleich gute und schlechte Nacht gewesen. Zum einen hatte er durchgeschlafen. Also kein Aster mit Schockstab oder Big Q, der ihn auf den Sack gehen wollte. Oder sonst wer aus dem Imperium, der in der Nacht bzw. am frühen Morgen gerne Schlafende bestehlen oder umbringen wollte. Andererseits war er so kaputt gewesen, dass er doch tatsächlich nicht seinen Wecker überhört, sondern erst gar nicht gestellt hatte. Er hatte es vergessen. Entsprechend spät stand er nun auf. Der Chronometer zeigte 13 Uhr oder wie Aster es nennen würde, 1300. Im Grunde war Vorns Trainingstag zu diesem Zeitpunkt meist schon beinahe durch. Bevor er aber daran denken konnte, musste er die Grundlagen im Blick behalten. Also das Essen. Schnell unter die für seine Anforderungen gerade so eben passende Dusche gestellt, suchte er erst sinnloserweise in seinem Quartier nach neuer Kleidung, doch da war gar nichts. Man hatte es nicht voll ausgestattet übergeben. Vorn erinnerte sich aber noch rechtzeitig an die Worte seines Meisters und räumte daher die Eingangstür frei, um dann vor dieser im Gang einen Koffer vorzufinden. Samt Droiden, der darauf hockte. Der Akolyth dachte sich nicht allzu viel dabei und hatte es ja auch eilig, deshalb griff er gleich zu. Daraufhin aktivierte sich die nur bis zur Mitte von Vorns Schienbeinen heranreichende Konstruktion und feuerte einen grellen Lichtblitz in das Gesicht des Menschen, der daraufhin erst einmal zurück wich. Er war schon bereit das Ding zu zerschmettern, da vernahm er gerade so eben noch ein paar Töne und ein paar krächzende Worte. Vorn war identifiziert worden und durfte daher den Koffer haben. Der Droide bewegte sich danach langsam nach rechts, nur um plötzlich von einer Sekunde zur anderen wie ein abgefeuerter Blasterbolzen davon zu schießen, wobei er sich dabei erst an der Wand und dann an der Decke bewegte. Der Anblick irritierte den Akolythen noch für ein zwei Sekunden, dann erinnerte er sich an seinen ursprünglichen Plan und verschwand wieder in seinem Quartier.

Umgezogen verließ er es wieder in Richtung Kantine. Jetzt, da Vorn nicht mehr halb tot war, sah er sich nochmals in den Gängen und Räumen um. Er hatte es zuvor für irgendeine komische imperiale Bautechnik gehalten, doch die Wände waren wirklich... war das Beton oder Stahl? Er war sogar so neugierig, dass er kurz mal mit seiner Rechten über die Oberflächen fuhr, doch er konnte damit nichts anfangen. Es fühlte sich glatt, aber nicht so uniform wie Durastahl an. Eher wie die Oberfläche von Rost, welcher aber oberflächlich poliert worden war. Er konnte die Unebenheiten spüren, doch sie waren minimal und mit dem Auge nicht zu sehen. Der Boden sah ähnlich aus. Vorn verursachte auch andere Geräusche, als würde er auf Durabeton laufen. Zusätzlich dazu gab es in scheinbar sinnvollen Abständen Öffnungen, die aber nicht mit klassischen Türen oder Schotts verschlossen waren. Stattdessen waren es dünne Schiebetüren, von denen der Akolyth prompt gleich die erste beschädigte, als er mit den Fingern einfach durch die... Scheibe(?) brach und mehrere Löcher hinterließ. Unnötig zu erwähnen, wie irritiert der Hüne gewesen war. Und dann kam schließlich die Klarheit, als er endlich akzeptierte, dass dies wirklich kein imperiales Gebäude war. Im Imperium fickten sie einander alle. Dort würde es keine solch dünnen, leicht zu durchbrechenden Türen geben, durch die jeder Mörder buchstäblich hindurch laufen konnte.

Aber wieso hat er uns her gebracht? Was soll diese Scheiße, fragte sich Vorn noch immer, als er endlich in der Kantine ankam. Die war diesmal gut besucht und statt eines einzelnen Droiden gab es sogar einen einzigen biologischen Koch(?) plus seine drei Droidenhelfer. Besagte Fischfresse, deren Geschlecht man ja ohnehin nie durch reine Äußerlichkeiten auch nur erahnen konnte, stand etwas abseits und gab nur ganz bestimmtes Essen raus, während die Droiden das Hauptgeschäft abwickelten. Da Vorn kein Interesse an Fischgeruch am Quasi-Morgen hatte, ging er zu einem der Droiden und versuchte etwas, dass im Gefängnis nicht funktioniert hatte. Er bestellte eine Portion für Männer seiner Statur und seines Trainingsplanes. Und er bekam es anstandslos, als hätte dieser Droide zuvor mit dem Kofferdroiden kommuniziert. Es handelte sich mal wieder um irgendetwas aus dem Wasser, mit einer Beilage aus dem Wasser plus Fleisch einer Kreatur aus dem Wasser. Im Gegensatz zum Schiff auf dem Wasser gab es hier aber eine ganze Batterie an Gewürzen, an denen man sich zusätzlich noch bedienen konnte. Da Vorn nur eines davon kannte, schüttete er von diesem Etwas auf seinen kompletten Teller. Hrmpf, lecker...

Nach dem mittelmäßigen, dafür aber in ausreichenden Mengen vorhandenen Essen landete Vorn im Trainingsraum.
Big Q und er hatten kein neues Arrangement getroffen, also würde der Wookiee wohl erst in zwei Stunden kommen, nahm der Mensch an. Davon verbrauchte er aber schon dreißig Minuten, um sich alles anzusehen. Denn im Gegensatz zum Schiff und seinen improvisierten Trainingsraum, war dieser hier offensichtlich als ein solcher geplant und gebaut worden. Es gab unzählige Möglichkeiten. Sogar Droiden, doch für diese gab es zu viele Bedienelemente und wahrscheinlich auch Kommandos, als das Vorn seine Zeit damit verschwenden wollte. Stattdessen übte er etwas, das er vor Aster bzw. eigentlich eher nur vor Big Q nicht hatte üben wollen. Einen machtverstärkten Schlag. Wenn sie ihn in die Luft katapultieren konnte, konnte sie doch sicherlich auch dabei helfen Rippen zu brechen, um mit ihnen dann das Herz oder die Lunge zu durchlöchern. Er konnte so schon recht ordentlich zuschlagen, doch da ging doch sicherlich noch mehr. Also übte er das für die nächsten rund neunzig Minuten, bis der Wookiee tatsächlich relativ pünktlich aufschlug.

Den Rest des wachen Tages sprang Vorn dann tatsächlich über seinen Schatten und trainierte etwas, das er eigentlich gerne ausgelassen hätte. Aber schon bei dem ersten Bau seines Möbelberges vor der Tür war ihm klar geworden, dass er das nicht jeden Tag machen wollte. Er musste diese verschissene Tiefschlaftrance hinbekommen und da er nun putzmunter war, würde er bei dem Versuch auch nicht einschlafen. Zusätzlich dazu hatte die Dämonische Besessenheit ihm einen neuen Ansatz gewährt. Aster hatte gesagt, dass das Innere eines Jeden anders aussah. Der Ort in einem selbst, an dem man die Macht lenken musste, war für jeden anders. Also wieso nicht das Herz als Zentrum der Brust ... doch nein. Nicht das Herz. Er hatte die Macht schon mit der Luft gleichgesetzt. Wieso also nicht die Lunge, die als Gesamtgefüge dann auch wirklich mittig in der Brust saß und ebenso wichtig für das Überleben war wie die Blutpumpe? Dazu passte ja auch das endlose Geseier über die bewusste Atmung während der Meditation, die jeder abließ, wenn er einem diese Technik näher bringen wollte. Vorn hatte schon viel zu häufig zuhören müssen.

Auf dem Bett liegend und die Hände auf der Brust gefaltet, schloss Vorn die Augen und fing an bewusst langsam zu atmen, während er gleichzeitig eine möglichst anatomisch korrekte Version seines eigenen Körpers entwarf und danach den Luftstrom hindurch schickte. Dieses Mal würde es schwieriger werden, das wusste er schon. Muskeln hatte er viele gesehen, Organe auch. Aber das gesamte Atmungssystem eher nicht. Das hatte immer zu „Geschnetzeltes“ gehört. Das Kleinzeug hatte er einfach alles auf einen wilden Haufen gelegt und dann so lange mit scharfer Klinge und Hämmern bearbeitet, dass danach eine grob homogene Masse daraus geworden war. Details wie Luftröhren oder solch Zeug hatten ihn nie interessiert. Deshalb fiel ihm die Visualisierung etwas schwerer und er brauchte auch deutlich länger als bei seinem Sprung im Trainingsraum, doch irgendwann fühlte er etwas anderes in seinem Körper. Es war keine 1 zu 1 Übersetzung, also kein Ansteigen dieses Gefühls mit jedem Atemzug, doch es wurde leichter wahrnehmbar, je länger er es machte. Zwar gab es immer noch Schwankungen und Vorn war auch noch nicht so weit, jeden ablenkenden Gedanken abstellen zu können – so dachte er zum Beispiel daran, dass er vergessen hatte den Haken für das Laserschwert abzuändern -, aber es gab einen spürbaren Fortschritt. Nur natürlich kein Ergebnis. Er war ja vor ein paar Stunden aus einem neun Stunden währenden Schlaf erwacht und hatte keine spürbaren Verletzungen mehr. Zumindest solange er ruhig liegen blieb. Aber er hatte es geschafft und als er schließlich die Augen öffnete und eher zufällig einen Blick auf den Chronometer über der Tür warf, fiel ihm auf, dass mehrere Stunden vergangen waren. Und... er sich... besser fühlte?

Hmpf, grummelte Vorn daraufhin misstrauisch. Er glaubte noch nicht so recht an einen tatsächlichen Erfolg. Da nun aber ohnehin Zeit für das Abendessen war, besorgte er sich dieses nun und diesmal dachte er auch daran sich noch etwas mitzunehmen, damit er am Morgen des nächsten Tages vor dem Training mit Aster nicht wieder in die Kantine musste.

0755 am nächsten Tag kamen beide Akolythen nicht abgesprochen gleichzeitig bei dem Raum an, in welchem Aster schon wartete. Vorn hatte sein Laserschwert inzwischen einen anderen „Schlafplatz“ an seinem Bein verpasst. Er hing nun nicht mehr an einem Haken und konnte ihn damit hart auf die Eier gehen, sondern „klebte“ regelrecht am Oberschenkel. Dafür hatte er seine begrenzten handwerklichen Fähigkeiten genutzt, um eine Halterung zu improvisieren. Die war immer noch nicht perfekt, aber er hatte gute zehn Minuten lang jede erdenkliche Sitz- und Liegeposition ausprobiert, sodass ihn der Zylinder in diesen nicht stören würde. Natürlich gab es keine perfekte Position, doch wie häufig würde er wohl auf seiner rechten Seite liegen? Auf dem Bauch liegen würde er hingegen häufiger.

Nach ein paar Aufwärmübungen ging es auch um das Laserschwert. Pluspunkt war, dass Aster es sich verkniff nochmals Vorns Unfall anzusprechen. Maximal gigantischer Minuspunkt war natürlich die Tatsache, dass der Idiot ihnen zuerst das Laserschwert gegeben und dann ewig gewartet hatte, ihnen alles nötige darüber zu erzählen. Als hätte er zwei Kinder in einen leeren Raum mit einer Planetenzerstörungsbombe – die natürlich nur einen einzigen Knopf besaß - gesetzt und sie 24 Stunden warten lassen. Da der Rothäutige aber nicht in der Position war, um seinen Meister berechtigterweise die Kritik an diesem Vorgehen in seinen scheiß Hals zu stopfen, schwieg er sich lieber aus. Stattdessen hörte er aufmerksam zu.

Die Sicherheitstipps waren alle sinnvoll. Da konnte Vorn nicht meckern und ja, er suchte nach etwas, worüber er sich beklagen konnte. Die seit Jahrtausenden entwickelten Laserschwertformen waren da schon eher fischig, doch selbst die schluckte der Mensch unter Vorbehalt. Diese Waffe unterschied sich dank ihrer exotischen Klinge viel zu sehr von den Rohren, stümperhaft geschliffenen Klingen und anderen Totschlägern aus der Kolonie. Er durfte das nicht ignorieren. Aber dann, ENDLICH, durfte Vorn sich beklagen. Die Namen der Formen. NATÜRLICH wieder alles Bullshit. Beim ersten Hören klangen sie nicht imperial und sie waren definitiv nichts, auf das ein Kind kommen würde. Sollten sie außerdem tatsächlich seit tausenden von Jahren existieren, kam das Imperium ohnehin nicht als Urheber in Frage. So lange bestand keine Regierung. Doch wie auch immer die Details aussehen mochten, Vorn mochte die Namen nicht. Kurz waren sie, ja, aber da hörten die Vorteile auch schon auf.
Magga möge ihn doch bitte Mal eine Profession über den Weg schicken, die sich ganz normal unterhielt!

Wie dem auch sei, Shii-Cho sollte es sein. Eine Technik für den Kampf gegen mehrere Gegner. Bei dieser Anwendung sah Vorn auch gleich die Vorteile, hielt man sich an relativ eng gesteckte Schlagabfolgen oder Kombinationen. Er selber hatte sich beinahe immer direkt oder indirekt selbst verletzt, als er gegen mehrere hatte kämpfen müssen. Ab einem gewissen Punkt musste die eigene Waffe einfach an zu vielen Orten gleichzeitig sein, als das man Verletzungen vermeiden konnte. Und man hatte ja auch weiterhin nur seine ursprünglichen Sinne, die sich nun simultan auf 2+ Gegner konzentrieren mussten. Kurz um, Vorn war – trotz des dämlichen Namens - offen für diese Technik. Doch
Big Q durfte anfangen. Und verkackte es sofort. Die darauffolgende verbale Lektion war für Vorn nichts neues. Er hatte über ein Jahrzehnt Zeit gehabt, um so etwas zu lernen. Seine Narben zeugten davon.

Entsprechend unspektakulär war Asters Versuch auch Vorn aus der Balance zu bringen. Er war zwar noch ein Stück davon entfernt „sich keinen Millimeter zu bewegen“, doch das Gleichgewicht behielt er bei. Der Meister nickte, doch sein Blick offenbarte, dass ihm noch störende Details aufgefallen waren. Diese ging er in der nächsten halben Stunde an und auch Vorns Quasi-Vorsprung hielt nicht lange an, da auch er in alte Muster zurück fiel und immer wieder versuchte so zu stehen, wie er es eben in zehn Jahren angewandt hatte. Aber dann eben mit einer schweren Waffe, ohne die Macht und … ach … die Situationen ließen sich einfach kaum mehr vergleichen. Da es sich hier aber um eine Kampfvorbereitung handelte und Aster alles darüber wusste und Vorn nichts, stellte er sich nicht quer. Fiel er in sein altes Kolonieleben zurück, dann nicht mit Absicht...

[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Trainingsraum - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Ferit-Haus ] Kelkott und Nira, sowie Elara, Darth Quiver und weiteres Personal

Nervös nickte Kelkott auf Niras Anweisung, sie und ihre Begleiterin - sie war als Elara vorgestellt worden - auf ihre Unterkunft zu bringen. Der brüske Ton der Rothäutigen hatte ihn etwas getroffen und unwillkürlich fragte er sich, ob er etwas falsch gemacht hatte. Eine absurde Überlegung, denn eigentlich war er ihr gegenüber als Majordomus des Ferit-Hauses übergeordnet. Dies kam jedoch nicht so recht gegen sein Bedürfnis an, allen zu gefallen, und gleichzeitig war die Frau einfach körperlich so…einschüchternd! Von der Statur hätte diese Nira ohne weiteres mit einer Karkarodon mithalten können und die fand Kelkott schon aus kulturellen Gründen extragruselig.

Mit raschen Schritten ging Kelkott vor und führte die beiden Jüngerinnen ins erste Stockwerk, wo er erst am Morgen einige Zimmer für festes Personal eingerichtet hatte. Nira und Elara würden gemeinsam ein Zimmer beziehen. Es war eingerichtet mit einem Etagenbett und einigen spartanischen Möbeln, wo sie ihre Habseligkeiten würden unterbringen können. Gemeinschaftsduschen und Toiletten gab es am Ende des Ganges. Als Nira fragte wie lange sie hier bleiben würden, pausierte Kelkott seine Ausführungen und sagte:


“So lange, wie es Lady Quiver beliebt, natürlich.”

Dann fuhr er mit seinem eigentlichen Gedankengang fort und erklärte:

“Natürlich werden Sie beide für Ihre Dienste hier entlohnt werden. Ihr Gehalt wird zweiwöchentlich auf Ihre Konten ausgezahlt, die mit diesen Bezahlkarten hier verbunden sind…”

Kelkott händigte beiden Frauen eine Karte aus und wollte grade erklären, dass diese zwar nur auf Truuine gültig waren, man sich bei der Bank jedoch jederzeit echte Credits auszahlen lassen konnte, da fragte Nira nach dem Essen.

“Oh, äh, natürlich. Gut, dass Sie fragen. Natürlich werden Ihnen Kost und Logis zur Verfügung gestellt. Gemeinschaftliche Mahlzeiten werden um 0600, 1200 und 1800 im Salon serviert. Wenn Sie mir bitte folgen wollen, werde ich Sie dorthin führen.”

Freundlich nickte Kelkott den beiden Frauen zu und öffnete die Tür des Quartiers, um sie in den zweiten Stock zu führen, als er erstarrte. Vor der Tür nämlich stand niemand anderes als Lady Quiver höchstselbst, die nun aus amüsierten, nachtschwarzen Augen auf den Patrolianer herabblickte. Unwillkürlich machte er einen Schritt zurück und die Nautolanerin betrat den Raum, in ihrem Schlepptau eine dunkelhäutige Menschenfrau, die die Anwesenden aus kalten Augen heraus musterte.

“Seid gegrüßt.”

, sagte Quiver mehr in Richtung der beiden Jüngerinnen als die Kelkotts und nickte ihnen zu.

“Ich bin Darth Quiver, Ihre Patronin hier auf Truuine. Und dies ist meine gute Freundin…”

“Miss Ivonne Aghast. Zu Diensten.”

, unterbrach sie die Menschenfrau, ohne weitere Begrüßungsfloskeln. Quiver stieß amüsiert Luft durch die Nase aus.

“Ja genau. Miss Aghast, hier, ist sehr interessiert daran, euch beiden einige Fragen zu stellen. Ich hoffe, das ist in Ordnung. Nira Merash, wenn ich mich nicht irre? Wenn du die Güte hättest uns für einen Moment zu begleiten? Elara, bitte bleib hier, bis wir dich rufen. Kelkott, hier gibt es doch sicher einen geeigneten freien Raum?”

Kelkott zuckte zusammen, als er so plötzlich angesprochen wurde, nickte jedoch beflissen.

“Wenn Sie mir bitte folgen würden…”

, sagte er und führte die drei Frauen in einen größtenteils leeren Lagerraum auf der anderen Seite des Ganges. Lediglich einige Tische und Stühle stapelten sich an der gegenüberliegenden Wand, von denen Miss Aghast nun zwei in die Mitte des Raumes zog. Auf einem davon ließ sie sich nieder. Quiver hatte sich im hinteren Teil des Raumes an die Wand gelehnt.

“Also, Miss Merash. Sie kommen ja grade von Bastion. Waren Sie dort lange? Wie ist die Situation in der imperialen Hauptstadt?”

, fragte Aghast Nira, nachdem ihr ebenfalls bedeutet worden war sich zu setzen. Bevor sie jedoch antworten konnte, meldete sich Quiver zu Wort.

“Das wäre alles, Kelkott.”

Erneut zuckte der Patrolianer zusammen und trat eilig durch die Tür, neben der er stehengeblieben war. Schwer fiel sie hinter ihm ins Schloss und erleichtert atmete er aus. Dann fiel ihm ein, dass die Arbeiter unten in der Zwischenzeit gänzlich unbeaufsichtigt gewesen waren und hastig machte er sich auf den Weg dorthin.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Ferit-Haus ] Kelkott
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Trainingsraum ] Ridley und Vorn, sowie Qowrow

Zwar mochte Qowrow inzwischen einen generellen Vorsprung in den meisten anderen Techniken haben, mit dem Lichtschwert in der Hand machte Vorn jedoch eine deutlich bessere Figur. Sein Stand war vernünftig und fest, auch wenn er am Ende des Tages noch nicht ganz dort war, was er für Shii-cho benötigte. Die nächste halbe Stunde verbrachte Ridley also damit, beide Akolythen auf exakt die korrekte Pose zu trainieren, die der erste Schritt dieser Lichtschwertform war. Beide taten sich natürlich etwas schwer, doch das war nichts, was Ridley nicht erwartet hatte.

Nachdem also beide die korrekte Pose eingenommen hatten, verwendete hen eine Holokamera dazu, beide abzuholographieren. Einen Moment später erschienen Hologramme von beiden in der Mitte des Raumes.


“Stellen Sie sich einmal bitte in Ihr Hologramm. Wenn Sie die korrekte Pose einnehmen, wird es grün aufleuchten. Damit sollten Sie vermeiden können Fehler einzuüben, wenn ich nicht hier bin, um Sie persönlich zu korrigieren.”

Beide konnten die Position mithilfe des Hologramms recht schnell replizieren, also fuhr Ridley fort. Was folgte war dann deutlich komplizierter, aber auch deutlich spaßiger, denn es ging darum, die ersten Angriffs- und Verteidigungstechniken einzuüben. Dabei folgte hen einem einfachen Muster: Die Akolythen sollten den klassischen Stand einnehmen und dann die jeweilige Technik wiederholen, die über Holo abgebildet wurde. Stoß nach vorne, Überkopfschlag. Drehung, seitliche Parade. Alles in allem keine Raketenwissenschaft, doch Ridley hatte viel zu korrigieren. Insgeheim war hen äußerst zufrieden mit sich, die Grundlagen von Shii-cho auch wirklich vorher eingeübt zu haben, denn manche Fehler bemerkte hen nur dadurch, dass hen sie selber schon gemacht hatte.

Nach grundlegenden Angriffen und Paraden folgten weitere Schrittfolgen, die die beiden brauchen würden, um sich sicher im Raum zu bewegen. Erneut gab es viel Verbesserungspotential und grade Qowrow schien Probleme damit zu haben, seine Bewegungen auf ein bestimmtes Muster anzupassen. Doch schließlich war hen auch mit diesem Teil einigermaßen zufrieden, sodass hen es wagte, noch einen Schritt weiterzugehen.


“Was ich Ihnen nun zeigen werde, ist eine Methode, wie Sie allein im Training effektiv arbeiten können. Es handelt sich dabei um eine feste Schrittfolge - wir verwenden den Begriff ‘Kata’ - die den Kampf gegen mehrere Gegner simuliert. Dies birgt den Vorteil, dass Sie keine Gedanken daran verschwenden müssen, wie Sie was als nächstes angreifen. Stattdessen können Sie sich gänzlich auf Ihre Form fokussieren. Ich möchte, dass Sie die folgende Kata bis zum nächsten Mal einüben, sodass Sie sie souverän vorführen können. Bedenken Sie, es ist mir nicht wichtig, dass Sie die Übung schnell absolvieren. Ich möchte saubere Angriffe, Paraden und Stände sehen. Geschwindigkeit kommt dann von ganz allein.”

Ridley wählte die korrekte Kata im Holoprojektor an und nahm dann selbst die Ausgangsstellung ein. Die Vorführung begann und während das Holo sich auf der Stelle bewegte, nutzte hen den ganzen Platz des Raumes aus. Vier Schritte mit Angriffen in eine Richtung, dann umdrehen und zwei in die andere. Parade rechts, Parade links, dann Stoß und Vorrücken. Insgesamt hatte die Kata zwanzig isolierte Einzelschritte, die hen langsam und kontrolliert absolvierte. Schließlich ließ hen das Holo nochmal von vorne laufen und ging die Schrittfolge erneut in hens eigener, normaler Trainingsgeschwindigkeit durch. Dann war es an der Zeit für die Akolythen es selbst zu versuchen. Hen gönnte ihnen einige Durchläufe, in denen hen natürlich auch einiges zu Meckern hatte. Doch schließlich beendete hen die Übung. Immerhin sollte dies die Hausaufgabe werden.

“Soweit Fragen?”

, fragte hen, wonach hen den letzten Teil des heutigen Trainings einleitete.

“Als nächstes möchte ich, dass Sie Ihre Lichtschwerter für den Moment noch einmal wegstecken und stattdessen diese Trainingsschwerter verwenden.”

, sagte hen und wies auf einen Stapel teurer Trainingsschwerter mit einem Griff aus Metall und einer Schneide aus äußerst leichtem Material. Natürlich waren sie am Ende des Tages schon sehr anders als ein echtes Lichtschwert, doch würden sie das Verletzungsrisiko für den nächsten Teil deutlich reduzieren.

“Bitte stellen Sie sich einander gegenüber auf. Mister Meri, bitte greifen Sie Mister Qowrow mit einem Schritt nach vorne, dann Stoß, an. Nur das, ich will keine Prügelei. Mister Qowrow, parieren Sie den Schlag mit der seitlichen Parade.”


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Trainingsraum ] Ridley und Vorn, sowie Qowrow
 
Truuine System - Truuine - Moraband - Nahe des Prachtboulevard - Ferit-Haus - Nira und Elara (NPC) mit Kelkott (NPC) und andere NPC's




Die Nachricht von Kelkott, dass Nira auf diesem Planeten so lange residieren würde, schmeckte ihr eher weniger. Nach wie vor wirkte die Kuppel wie eine Art vorherbestimmtes Ende ihrer Existenz. Die einzige Beruhigung war daher das Wissen um ihre Bestimmung und die Prophezeiung der Nachtschwestern. Nein. Sie würde überleben und den Thron besteigen. Es war unvermeidbar. Die Aussage, dass man Nira für ihre Arbeit entlohnen würde, war ein eher mäßiger Trost. Was brachten Credits, wenn man in den Reihen der Sith aufsteigen wollte? Sie brauchte keine neue Garderobe oder dergleichen. Schließlich kam das Thema Essenszeiten und ein Blick auf ihr Chrono verriet, dass sie wohl noch mehrere Stunden warten mussten. Disziplin war also angesagt. Man musste schließlich in der Wildnis auch hin und wieder erst eine Jagd beenden, um endlich das saftige Fleisch auf den Lippen zu spüren. Noch halb in Gedanken bemerkte Nira die Grünhäutige Nautolanerin nicht. Instinktiv spannte sich die Rothaut ein wenig an. Auch wenn sie es nicht spürte, so sagten ihre Instinkte, dass diese Person mächtig war. Ein Kampf wäre aussichtslos. Nun bemerkte sie auch deren Begleitung und fragte sich unweigerlich, ob die Nautolanerin zu der Menschenfrau stand, wie es Nira zu Elara tat. Bei den Worten der Nautolanerin verbeugte sich die Rothaut entsprechend ihres Standes, auch wenn es ihr widerstrebte, einen Bückling gegenüber einer Spezies zu machen, die sie als unwürdiger als sich betrachtete. Jedoch wäre es töricht, hier nun ihren Stolz zu sehr nach außen zu tragen. Daher war der einzige Hinweis ihrer Scham ein leicht sarkastisches Grinsen bei der Verbeugung, ehe sie sich aufrichtete. Die Anweisungen von Darth Quiver waren sehr deutlich. Nira sollte ihr und der Partnerin folgen. Die Rothaut nickte der ehemaligen Nachtschwester mit einem ernsten Blick zu. Ein stummer Befehl zu tun, was man ihnen sagte. So befolgte die Rothaut auch die Anweisungen.

Als sie einen leeren Lagerraum betraten, verschränkte Nira die Arme vor der Brust auf einer Art, dass sie ihre Schwerthand so weit frei hatte, um im Ernstfall mit der Macht ihr Lichtschwert direkt ziehen zu können. Auch wenn Nira nicht glaubte, einen Kampf gewinnen zu können, so würde sie so ihre Chancen steigern, wenn nötig, irgendwie entkommen zu können. Es wurden Stühle in die Mitte des Raumes gebracht und einen Moment fragte sich die Rothaut, ob sie jetzt eine Art Selbsthilfegruppe gründen würden. Auch wenn sie unter anderen Umständen gespottet hätte, so behielt Nira die andern beiden im Auge. Wieder einmal kamen ihre Instinkte hoch, die mehr einem wilden Tier, welches noch vorsichtig den deutlich gefährlicheren Jäger vor sich versuchte, einzuschätzen. Den angebotenen Platz nahm Nira schließlich an. Einen Moment wartete die Rothaut ab mit der Antwort bis die Tür zum Lagerraum geschlossen wurde.

“Ich lebe dort schon länger, allerdings bin ich erst vor kurzem nach Bastion zurückgekehrt. Ich hatte lediglich einen Tag zum Ruhen, ehe ich hierher geschickt wurde. Daher weiß ich nur von erhöhten Sicherheitsstandards.”

Nach der Rückreise von Kast hatte man der Rothaut eingebläut, dass sie das Thema Kast nicht an die große Glocke hängen sollte. Es wäre ungünstig, wenn plötzlich die Bevölkerung in Unruhe verfallen würde. Das Imperium war schließlich schon jetzt geschwächt. Eine wankende Loyalität würde nur schaden. Daher berichtete Nira mit ruhigen, aber selbstbewussten Worten. Sie hätte zwar keine Chance gegen die beiden Frauen. Doch Angst? Sie durfte keine Angst gegenüber Wesen zeigen, die Irgendwann nur ihr Fußvolk wären.




Truuine System - Truuine - Moraband - Nahe des Prachtboulevard - Ferit-Haus - Nira mit Darth Quiver und Ivonne Aghast
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Ferit-Haus / Lagerraum ] Ivonne und Nira, sowie Quiver

Operative Ivonne Aghast, IGD-Agentin und geheimdienstliche Beraterin des Gouverneurs, schaute der Sith-Jüngerin vor ihr tief in die roten Augen. Seit sie ihre aktuelle Position angenommen hatte, hatte sie sehr viel mehr mit diesen Sith zu tun gehabt, als es ihr jemals lieb gewesen wäre. Begonnen hatte es mit diesem abartigen Vizegouverneur Severide, der dann auch Gouverneur Solaris umgedreht hatte. Zunächst hatte Ivonne geglaubt am besten ihre Position erfüllen zu können indem sie jeder Spur nachging, egal wem sie dabei auf die Füße trat. Damit hatte sie falsch gelegen.

Und deshalb hatte sie in dieser Sache auch einen anderen Ansatz gewählt. Noch immer war es ihre erste Pflicht dem Gouverneur alle Informationen bereitzustellen, die er Kraft seines Amtes benötigte. Doch hatte sie sich diesmal bemüht, die Sith, deren Machtbereich sie damit betrat, mit ins Boot zu holen. Mit Erfolg, denn die Interessen von Lady Quiver und Gouverneur Solaris stimmten zumindest in dieser Sache überein. Die imperiale Nachrichtensperre hatte sie alle auf dem falschen Fuß erwischt und Ivonne war fest dazu entschlossen, sich als nützlich zu erweisen, indem sie Licht ins Dunkel brachte.

Natürlich gab diese Nira sich jedoch schmallippig. Ivonne hatte gar nichts anderes erwartet. Es wäre viel weniger verdächtig gewesen, hätte sie umfassend auf die Frage geantwortet. So gab sie zwar zu auf Bastion gewesen zu sein, betonte aber, dass dies nur kurz gewesen war und ließ ihren alternativen Aufenthaltsort unerwähnt. Hätten Ivonnes Alarmglocken an dieser Stelle nicht geschellt, wäre sie keine ausgebildete Agentin des IGD gewesen. Ob Nira etwas wusste, was sie in ihrer Informationssuche weiterbringen würde, würde sich noch herausstellen. Doch wenigstens war hier eine Spur, der sie folgen konnte.

Kurz dachte Ivonne über das Gesagte nach, analysierte es und merkte es sich für später. Nira lebte schon länger auf Bastion, war aber fortgewesen. Hier war die Lücke. Dann war sie für einen Tag zurückgekehrt, bevor man sie nach Truuine beordert hatte. Bis auf erhöhte Sicherheitsstandards war ihr nichts aufgefallen. Von verstärkter Sicherheit auf Bastion hatte Ivonne bis eben noch nichts direkt gehört, doch hatte sie ähnliches schon vermutet. Die Verhaftungswelle hatte auf so etwas hingedeutet.


“Und wo waren Sie zwischendurch? Eine Frau mit Ihren Fähigkeiten…wenn Sie vom Tempel weg beordert wurden, dann doch sicher nicht für irgendeine…unwichtige Tätigkeit?”

, fragte Ivonne und schenkte Nira ein einstudiertes Lächeln. Die perfekte Mischung aus freundlich und fürsorglich, sodass ihre Mundwinkel leicht über die Spitzen der unteren Stufe ihres wie mit einem Lineal geschnittenen, schwarzen Haares hinausragten. Das Lächeln erreichte ihre Augen nicht - ein Makel, den sie schon eine Weile versuchte auszumerzen.

“Sie können uns vertrauen, Miss Merash. Lady Quiver ist ein hochrangiges Mitglied Ihres Ordens und des Zirkels der Hexer.”

, Ivonne nickte der Sith zu.

“Und…sie ist an diesen Informationen genauso interessiert wie ich. Ich bin mir sicher, wenn Sie sich als nützlich und loyal erweisen, qualifizieren Sie sich für deutlich mehr als eine einfache Laborhilfe…”

Über die Schulter der Jüngern, von ihr ungesehen, grinste die Nautolanerin Ivonne zu. Die Taktik war natürlich etwas plump. Erst Schmeicheleinheiten, dann der Versuch sie zu kaufen. Doch die Agentin mochte es, sich von groben zu feineren Mitteln vorzuarbeiten. Mal schauen, ob Nira jetzt schon anbiss.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Ferit-Haus / Lagerraum ] Ivonne und Nira, sowie Quiver
 
[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Trainingsraum - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]

Diese halbe Stunde war psychologisch echt anstrengend gewesen. Denn wie Big Q schon gesagt haben dürfte, war das Stehen ja eigentlich eine simple Nummer und keiner wollte sich von irgendwem erzählen lassen, wie man das zu tun hatte. Aber genau deshalb sollte man Anweisungen diesbezüglich ja auch so einfach umsetzen können. Ein Fehlschluss, wie sich herausgestellt hatte. Vorn war laut den imperialen Ärzten 30 Standardjahre alt - und damit fast halb so alt, wie er es laut der Koloniezeitrechnung gewesen war -, weshalb er immer wieder unbewusst in alte Muster zurückgefallen war. Es war für alle Beteiligten der absolute Abfuck gewesen, das hatte der Mensch seinen Meister und Big Q ansehen und bei sich selber spüren können. Aber dann war es irgendwann so weit und Aster aktivierte eines von diesen leuchtenden Figuren, durch die man durchsehen konnte. Hologramm nannte er es, womit er den rothäutigen Akolythen mal wieder ein Eigenname an den Kopf warf, dessen Ursprung er nicht ableiten konnte. Was zur Hölle sollte ein Holo sein? Und bezog sich „gramm“ auf DAS Gramm, die Gewichtseinheit? Scheiß imperiale Sprachwichse zum Abgewöhnen!

Anyway, beide Akolythen taten wie angewiesen und ihre Hologramme leuchteten plötzlich grün auf. Okay... nett?
Es folgten die ersten Abfolgen von Schlägen, Paraden und Ausweichbewegungen. Einige davon konnte Vorn mühelos nachahmen, da sie seiner eigenen Technik recht nahe kam. Für andere musste er sich anpassen, doch selbst dann war es leicht, wobei der Akolyth dennoch permanent diese leichte Bedrohung spürte, weil er sich bei einem größeren Fehler gleich selbst – ERNEUT – etwas abschlagen oder sich aufschlitzen konnte. Er hatte schon zuvor mit gefährlichen Waffen und „Waffen“ gekämpft, wie seine von Feuer vernarbten Hände bezeugen konnten, doch das Laserschwert war noch einmal eine ganz andere Klasse. Es war der Imperator der zweischneidigen Waffen. Mindestens.

Nichtsdestotrotz gelang es. Sogar besser als bei
Big Q, der in seiner Vergangenheit wohl seltener Nahkampfwaffen benutzt hatte. Ein Gefühl von Überlegenheit stellte sich aber nicht ein. Denn was ihm womöglich beim Laserschwert fehlte, machte er durch seine Vorteile bei einigen Machttechniken wett. Die zwar nicht direkt vor Ort bei einem Kampf helfen würden, doch Vorn war nicht so dumm zu glauben, dass eine „ruhige Nacht“ keinen positiven Einfluss auf den Kämpfer hatte. Gefühlt waren sie also immer noch auf dem selben Level, nur eben aus unterschiedlichen Gründen.

Die darauffolgende Übung begrenzte sich auf die Fußarbeit. Sie sollten gewisse Schrittabfolgen in ihr Muskelgedächtnis einfügen, sodass sie dann später nicht mehr darüber nachdenken mussten. Das war an sich keine schlechte Idee und Vorn folgte dem auch erst einmal, doch als die beiden Akolythen nach Fragen diesbezüglich gefragt wurden, fragte er dann auch.

„Deckt das alles ab? Die paar Schritte? Für alles, das in einem Kampf passieren kann? Das glaube ich nicht.“


Auf diese Aussage folgte eine kurze Diskussion, die man sogar noch weiter verkürzen konnte. Im Grunde sagte Aster am Ende, dass dies A. nur der Anfang war und sie vor allem B. nicht irgendwelche Vorkenntnisse mit reinnehmen konnten und sollten. Trotz des kleinen verbalen Gefechtes konnte Vorn mit der Antwort leben. Er hatte seine Erfahrung mit einbringen, seinen Vorsprung nutzen und vor allem nichts Unnötiges machen wollen, doch am Ende konnte er argumentativ nicht viel erreichen. Für den Moment schien sein Meister Recht zu haben. Das Laserschwert als Waffe unterschied sich so stark von allen anderen, dass sie dafür neue Kampftechniken lernen mussten. Vorkenntnisse konnten sogar schädlich sein.

Schlussendlich sollten sie dann endlich gegeneinander antreten. Doch statt ihrer Laserschwerter sollten sie Trainingswaffen benutzen, die aber nur auf Entfernung wie ihre Pendants aussahen, einer näheren Untersuchung aber nicht standhielten. Die Klinge war aus irgendeiner Art Metall, aber viel leichter als Durastahl, doch einfach so mit den Fingern eindrücken konnte man es dennoch nicht. Der Griff hingegen war eine richtige Nachbildung und dementsprechend auch schwerer. Es musste wohl gehen.

Beide Akolythen stellten sich wie gefordert gegenüber von einander auf und Vorn durfte dann den ersten Angriff ausführen, der nach dem zuvor eingeübten Muster abgewehrt wurde. So weit so langweilig. Sie wiederholten dies noch ein paar Mal, wechselten dann mal die Rollen und fügten schließlich noch weitere Formen des Angriffs und der Verteidigung hinzu. Aber erst einmal alles nur einzeln, keine Kombos. Bis sie dann doch kamen. Anfangs zwei unterschiedliche Angriffe, dann drei, gefolgt von vier und fünf. Bis zu dieser Fünfer-Kombo war es noch machbar und die Fehler passierten eher in Details, die zu keinen Verletzungen führten.

Bis
Big Q dann irgendwann dran war einen Sechser zu probieren, wobei Aster die Schwierigkeit erhöhte, indem er nicht mehr vorgab, wann der Angreifer was tun sollte. Die einzige Vorgabe war es, dass er aus dem vorgegebenen Angriffspool wählen musste. Die ersten drei Schläge parierte Vorn noch relativ mühelos, obwohl er selber spürte, dass die Zufälligkeit natürlich seine Reaktion beeinflusste und es plötzlich kein Kindergeburtstag mehr war. Beim Vierten interpretierte er ein Zucken von Big Q falsch und wollte auf einen Angriff unpassend reagieren. Ab dem Punkt brach er aus dem Muster aus und fiel wieder in seine alte Kampfform zurück. Dadurch entging er dem Treffer und er war schon dabei aus einem Reflex heraus den Wookiee den Schädel einzuschlagen, da ließ er seine Waffe gerade so eben noch an der Schulter seines Kontrahenten vorbei schießen. Dieser setzte aber nach, ließ sich auch nicht durch Vorns Regelverstoß irritieren und griff normal weiter an. Der Rothäutige war nun aber nicht mehr schnell genug um in das gerade erst neu trainierte Muster hinein zu finden und kassierte deshalb einen Treffer an der Schulter.

Der Schmerz war erträglich, die Schmach seines Versagens hingegen ließ den Menschen nach Rache sinnen. Das musste auch in seinem Gesicht zu sehen gewesen sein, denn als Vorn schließlich den Angreifer spielen sollte, zeigte sich der Wookiee sehr viel konzentrierter als noch zuvor. Das er auch sein musste, denn nun schlug sein Kontrahent zu, wie er es aus seiner Zeit in der Kolonie kannte. Mit der Kraft eines Mannes, der effizient töten musste, um selbst zu überleben und nicht so viel Kalorien zu verbrauchen, dass ihn die ganze Aktion nichts mehr brachte. Also außer dem „nicht sterben“ natürlich. Zuvor war es ein relativ normaler Übungskampf gewesen, bei dem es nur um die Technik gegangen war. Doch nun wollten sie einander verletzen. Kaum hatte Vorn die Kraft erhöht, tat es auch Big Q und plötzlich wurde es sehr laut in dem Trainingsraum. Und Aster tat nichts.

Irgendwann gab es der Sith ganz auf, ihnen noch irgendwelche Instruktionen zu geben. Er ließ sie machen. Und da die beiden Akolythen trotz ihrer Rage in der Lichtschwertform mit dem komischen Namen blieben, also technisch gesehen noch alles in Ordnung war, würde das wohl auch so bleiben. Oder auch nicht. Denn irgendwann hatten die Klingen genug und die von Big Q verbog sich so weit, dass man sie nicht mehr als eine solche bezeichnen konnte. Zufälligerweise hatte der dafür verantwortliche Aufprall Vorn zurückweichen lassen, sodass genug Zeit blieb um die Situation zu erkennen. Beide Kontrahenten hielten inne, betrachteten ihre Waffen und warfen sie dann weg, als Aster auf ein weiteres Paar deutete. Also nahmen sie diese und setzten ihren Kampf fort, wobei diesmal der Einwurf kam, dass sie doch bitte mehr an ihre Technik als an Frustabbau denken sollten...

[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Trainingsraum - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Trainingsraum ] Ridley und Vorn, sowie Qowrow

Dass Ridleys Instinkt korrekt gewesen war, die beiden Schüler zunächst nicht mit scharfen Lichtschwertern aufeinander einschlagen zu lassen, zeigte sich in verhältnismäßig kurzer Zeit. Zunächst gaben sie sich noch Mühe einigermaßen den gelernten Formen zu folgen, doch als die kontrollierten Schlagabtausche in ein echtes Übungsgefecht überzugehen begannen, blieben auch Körpertreffer nicht aus. Vermutlich wären die beiden mit ihren Lichtschwertern zwar ein bisschen vorsichtiger umgegangen, doch war hen froh, sich weitere Prothesen sparen zu können. Weniger glimpflich kamen die Übungsschwerter selbst davon, aber von denen hatte hen ja bewusst ein paar angeschafft. Bis zum Ende des Trainings mussten insgesamt drei Paar dran glauben, doch schließlich nickte die Gouverneursperson zufrieden.

“Gut, das soll für heute genügen. Die nächste Trainingseinheit wird in einer Woche stattfinden. In dieser werde ich die erste Shii-cho Kata, Perfektionierte Körperbeherrschung und Machtmut abfragen. Machtangriffe abwehren ist Ihre Sache, aber ich empfehle auch auf diese Technik ein paar Stunden zu verschwenden. Noch ein Hinweis: diese Woche wird die vorerst letzte sein, in der Sie sich voll und ganz auf Ihr Machttraining fokussieren können. Ich empfehle also auch Ihre Tiefschlaftrance nicht zu vernachlässigen. Der Trainingsraum steht Ihnen zur Verfügung.”

, erklärte Ridley und wollte sich grade schon zum Gehen wenden, als Qowrow eine Frage hatte:

“Im oberen Stockwerk habe ich eine Werkstatt gefunden. Kann ich die benutzen?”

Ridley zog eine Augenbraue hoch.

“Alle offenen Räume stehen Ihnen zur Verfügung, vorausgesetzt Sie gehen mit den Räumlichkeiten und dem Material pfleglich um. Ich erwarte, dass Sie Türen respektieren, die Sie abgeschlossen vorfinden.”

Nun war es aber endgültig Zeit und Ridley verließ mit wehendem Cape den Raum. Den restlichen Tag verbrachte hen dann, wie auch den letzten, mit Terminen, Terminen und noch mehr Terminen. Langsam aber sicher neigte sich die Mountain Lodge der Vollendung entgegen und so wurde es Zeit darüber nachzudenken, was für ein Projekt als nächstes die Aufmerksamkeit von Bauleiter Mori Mar-Mar einnehmen würde. Auf dem Tisch lagen allerhand vielversprechende Ideen, doch das war ja genau das Problem: Was würde die Truuiner Verwaltung als erstes angehen?

So war es bereits spät abends, als Ridley wieder in hens Gouverneursresidenz eintraf, um sich ein weiteres Mal hens eigenem Training zu widmen. Erneut ging es dabei um Voraussicht, denn hen hatte sich vorgenommen, bis zum Ende der Woche ein Trainingsziel in dieser Technik zu erreichen. Nach einer kräftezehrenden Trainingseinheit mit Droiden meditiere hen eine Weile, bevor hen sich wieder erhob, um den Trainingsfortschritt der beiden Akolythen zu kontrollieren. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits 0230 in der Früh, also der perfekte Zeitpunkt zu versuchen, sie mit hens Schockstab zu erwischen.

Beide jedoch hatten vorgesorgt. Wie erwartet fand Ridley Qowrow meditierend vor, der bei hens Eintreten nur belustigt schnaubte und sich wieder seiner Übung zuwandte. Vorn wiederum musste irgendetwas mit seiner Tür angestellt haben, da diese sich gar nicht erst rührte, als hen vorsichtig dagegen drückte. Nun war es an Ridley einen belustigten Laut ausgestoßen, woraufhin hen sich im Schneidersitz vor der Tür niederließ, um die Maßnahmen des roten Menschen zu investigieren. Vermutlich verbarg sich hier eine interessante Trainingseinheit für Ridley selbst. Vorsichtig streckte hen hens Sinne aus und stellte fest, dass Vorn sich tatsächlich verbarrikadiert hatte. Sämtliche Möblierung des Raumes und alle beweglichen Gegenstände hatte er vor seiner Tür aufgetürmt, wohl um ein ungesehenes Eindringen verhindern zu können. Ridley grinste - dies war eine wunderbare Vorlage für eigenes Training.

Die Sinne noch immer ausgestreckt, versenkte hen sich in einer tiefen Meditation. Ridley nahm sich Zeit, jedes Objekt vor der Tür geistig zu erfassen und zu kategorisieren, es zu spüren und zu verinnerlichen. Dabei ignorierte hen bewusst alles Lebendige - sprich den Akolythen im Raum. Schließlich, als hen das Gefühl hatte, den Raum verinnerlicht zu haben, ging hen ein Level höher und verbannte hens aktive Gedanken. Leere füllte hens Geist, soweit er ausgestreckt war und erfasste die Gegenstände nicht länger als Fremdkörper, sondern als Teil des großen Ganzen. Dann war es Zeit für die eigentliche Übung. Langsam spüre hen, wie der Inhalt des Raumes zu schweben begann. Zunächst kaum merklich, dann ein bisschen mehr, erhoben sich erst das Bett und dann alles andere in die Luft. Dann - Ridley folgte hens Intuition anstatt aktiven Gedanken - begannen sich die Gegenstände neu zu arrangieren. Hen wusste nicht, wie das Quartier vorher eingerichtet gewesen war, doch bewegte sich alles dorthin ‘zurück’ wo hen die verschiedenen Ausgangspositionen vermutete. Oder besser gesagt spürte.

Schließlich, als hen mit hens Werk zufrieden war, setzte sich alles wieder ab und Ridley stand auf. Lautlos drückte hen gegen die Tür, die nach innen schwang und Vorn offenbarte, der bereits auf den Beinen war. Ridley war sich sicher, hätte der Mann geschlafen, wäre er von hens Übung nicht geweckt worden. Zufrieden begegnete hen seinem Blick, nickte ihm zu und schloss die Tür wieder. Also machten doch beide Akolythen Fortschritte. Sehr gut.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Gang vor Vorns Quartier ] Ridley
 
kommend von Zirulast

[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Landeanflug auf Moraband | Seachange | Matthews Quartier] Matthew



Der Rückflug nach Truuine war für Matthew von Papierkram gezeichnet gewesen. Die Kaufverträge, Lieferaufträge und schließlich den Überhang an Aufgaben, den der Gouverneur während der Abwesenheit seines Vizes nicht allein hatte bewältigen können. Seit der Holonet Verkehr wieder rein Imperial war hatte Matthew damit begonnen seine liegengebliebenen Arbeiten nachzuholen.

In den liegengebliebenen Papieren fand Matthew ein Acquisitions-Formular des Ferit Hauses. Darth Quiver, die Hexerin hatte einige Bestellungen beim Orden der Sith aufgegeben und dafür den Ihr zustehenden Stipent genutzt. Folglich kamen die Rechnungen nun bei der Truuiner Verwaltung rein. Die aktuelle Lieferung war wohl heute erst angekommen und Matthew hatte der Sith seit Ihrem Einzug hier noch keinen Besuch abgestattet.

Als also die Seachange an ihrem üblichen Landeplatz ankam und die Crew begann die beiden Sternenjäger auszuladen begab Matthew sich zu seinem Gleiter und machte sich auf den Weg zum Prachtboulevard Morabands um den lange versäumten Besuch nachzuholen. Der Eingangsbereich des Hauses sah aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Kisten standen überall herum und Personal eilte von einem Ort zum nächsten. Ein Patrolianer überwachte die ganze Angelegenheit von einer Kiste aus.

„Majordomus Kelkott, nehme ich an? Ich würde gern die Herrin des Hauses sprechen.“

Der Gesichtsausdruck des Patrolianers, spiegelte seine Gefühle recht offensichtlich. Er hatte Matthew als Vize-Gouverneur erkannt und wusste auch, dass er es mit einem Sith zu tun hatte. Offensichtlich hatte der Majordomus des Ferrit Hauses mehr als nur Respekt vor seiner neuen Herrin.

„Sicher, Sir. Herr Gouverneur, Sir. Sofort.“

Der Patrolianer sprang von seiner Kiste und führte Matthew durch eine Reihe von Gängen und Fluren und blieb schließlich vor einer Türe stehen. Ein Lagerraum? Kelkott klopfte an die Türe und öffnete sie dann. Mit einer Verbeugung trat er beiseite und meldete an: „Die Damen Lady Quiver und Operative Aghast, Vize-Gouverneur Severide.“

Matthew betrat den reltaiv kleinen Lagerraum, in dem die ISB Verbindungsoffizierin Truuines einer Reinrassigen Sith gegenüber saß, während eine Nautolanerin wie ein Haifisch im zu kleinen Tank um sie herum kreiste. Darth Quiver wie Matthew sie erkannte trug für einen kurzen Moment einen überraschten Gesichtsausdruck, ehe sie sich wieder vollständig unter Kontrolle hatte. Operativ Aghast jedoch sah nicht erfreut aus.

„Darth Quiver, welch eine Freude sie wieder zu sehen. Wie ich sehe, haben Sie sich gut eingefunden auf unserer blauen Oase. Ich wollte sehen ob mit ihrer letzten Lieferung alles gekommen ist wie von Ihnen gewünscht, und sehen, wie ihre Experimente laufen. Ich hoffe alles verläuft nach Plan?“

Dann wandte der Anzat sich der Nah-Menschin zu. „Operative Aghast, wie ich sehe haben Sie sich erneut in Angelegenheiten verstrickt die weit oberhalb Ihrer Gehaltsklasse liegen. Ich nehme an Ihre neue Freundin hier ist eine der Jüngerinnen von Bastion? Darf ich euren Namen erfahren?“

„Eine Freude euch kennenzulernen, Nira. Ich bin Darth Baobahn, Sith Krieger und Schüler von Lord Janus Sturn, und Vize-Gouverneur Truuines. Bitte findet euch zusammen mit der anderen Jüngerin und eurer Ausrüstung im Foyer ein. Ah-Ah. Operative sie sollten nicht vergessen, dass sie für die Regierung von Truuine arbeiten. Es hat sicherlich seine Gründe, warum Ihre Vorgesetzten Ihnen keine weiteren Informationen haben zukommen lassen.“

Dann wandte sich Matthew mit erhobenen Händen Darth Quiver. "Es Tut mir leid Mylady, aber Forschungsassistenten müssen sie sich leider anderswo besorgen. Für Eure Ausrüstung kommt die Verwaltung natürlich auf, die Jünger muss ich aber leider aus Sicherheitsgründen fürs Erste Abbeordern. Ich bin sicher eure Arbeit wird dadurch nicht übermäßig behindert. Wenn Ihr darauf besteht neue Forschungsassistenten von Bastion zu ordern so möchte ich euch bitten davon vorerst abzusehen, falls sie dringend mehr Personal benötigen, stellen wir Ihnen gerne geeignetes Personal von Truuine zur Verfügung.“

Matthew musste sich dringend mit dem Gouverneur treffen. Sein Schüler wusste noch immer nicht von den Krath und war von den Nachrichtensperren genauso betroffen wie jeder andere Imperiale Verwalter, der nicht Teil der Bewegung war. Es wurde Zeit ihn ins Bild zu setzen.


[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Ferit-Haus| Lagerhaus] Matthew, Nira, Quiver und Aghast
 
Truuine System - Truuine - Moraband - Nahe des Prachtboulevard - Ferit-Haus - Nira mit Darth Quiver und Ivonne Aghast




Dieses Gespräch. Irgendetwas stimmte hier nicht. Ein Blick zu Darth Quiver und wieder wanderte der Blick zu ihrem Gesprächspartner. Allerdings war die Frage nach der Tätigkeit genug, damit ein finsterer Schatten sich auf Niras Miene legte. Sie war faktisch ein Jünger. Damit war sie aus Sicht der Sith als Gruppe maximal für Drecksarbeit zuständig. Sie war ein Niemand und diese Frau sprach so, als wäre Nira mehr als das.

“Ich habe lediglich eine temporäre Stelle als Wache übernommen an einem anderen Ort.”

Irgendwie schrie Niras Instinkt sie gerade regelrecht an, dass sie nicht mehr verraten durfte. Niemals! Und dann dieses Lächeln. Es wirkte falsch. Gefährlich. Langsam wurden ihre Denkprozesse nun auch primitiver und die Rothaut lehnte sich leicht nach vorne. Fast wie ein Raubtier, dass zum Sprung ansetzte da es sich in die Enge gedrängt fühlte. Und dann das Wort ‘Vertrauen’. Wenn man eines sehr schnell im Tempel lernte, dann gerade jenen, denen man niemals vertrauen sollte, immer wieder darauf behaarten, dass sie ja vertrauenswürdig wären. Und doch… Die Aussicht auf mehr als nur eine Hilfskraft zu werden klang verlockend, jedoch… In diesem Moment ging die Tür auf. Der Mann, der den Raum betrat, nahm ihr die Wahl, ob sie nun was sagen würde oder nicht. Unbewusst spannte sich Nira an. Hier lief gerade etwas, dass Nira nicht verstand und irgendwie schien es eine Art Machtdemonstration zu sein. Als man dann aber die Rothaut ansprach, stand diese auf und verneigte sich darauf.

“Mein Name ist Nira Merash, mein Herr.”

Als dieser sich Vorstellte erwähnte er den Namen von diesem einen Sith der auf Kast scheinbar gestorben war. In diesem Moment riss Nira instinktiv die Augen auf. Ging es hier um Rache? Aber Nira hatte doch nur ihren Job gemacht, als sie versucht hatte, den Imperator zu schützen! Sie hat auch nur gegen die Jedi gekämpft. Wobei ihre beschämende Vorstellung wohl kaum als “Kampf” bezeichnet werden konnte. Etwas überrascht nickte Nira bei der Anweisung, ihre Ausrüstung zusammen zu packen und sich mit Elara im Foyer einzufinden. Eine weitere Verbeugung und die Rothaut marschierte los. Irgendetwas sagte ihr einfach, dass dieser Mann das mächtigste Wesen im Raum war.

Nira sammelte Elara ein, die eigentlich gerade dabei war, ihre Sachen auszupacken. Da beide Jüngerinnen nicht gerade viel Besitz und einen Großteil auf Bastion zurückgelassen hatten, benötigten die beiden nur ein paar Minuten, ehe sie mit ihren Taschen im Foyer standen. Elara schaute Nira etwas nervös an.

“Du sicher, wir sollen hier sein?”

Fragte die ehemalige Nachtschwester etwas irritiert, wodurch sie von Nira einen scharfen Blick erntete.

“Habe ich mich je in diesen Dingen vertan?”

Elara wollte dazu etwas sagen, erntete aber den üblichen ‘wehe du stellst meine Entscheidung in Frage’-Blick von Nira. Die Frage war nur… Was dieser Mann, Darth Baobahn, nun mit ihnen vorhatte. Janus Sturn. Wusste dieser Mann um das Schicksal seines Meisters? So lebendig sah er nämlich nach dem Kampf nicht so gut aus. Ein ungutes Gefühl schwang nun eindeutig bei den ganzen offenen Fragen mit.




Truuine System - Truuine - Moraband - Nahe des Prachtboulevard - Ferit-Haus - Foyer - Nira, Elara (NPC) und andere NPC
 
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