Truuine

[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Praxeum ] Matthew und seine Leibwache (NPCs)


Die Stunden in Matthews Räumen waren nur so dahin gekrochen. Er hatte sich darauf verlegt den Soldaten zuzuhören, wie sie sich leise unterhielten. Sie waren erschöpft von dem Marsch in die Berge. Als es dunkel und spät genug geworden war sodass er sich zum schein zu Bett begeben konnte.

Das Fenster in Matthews Zimmer führte nach draußen, jedoch lag es im Obergeschoss. Die Männer machten nicht die Mühe es zu überwachen, sie verließen einfach den Raum, um vor seiner Tür weiter wache zu halten.

Nachdem sie draußen Posten bezogen hatten öffnete Matthew sein Fenster und sprang lautlos nach draußen. Unten am Boden fing Matthew seinen Sprung mit der Macht ab, so wie sein Meister es ihm beigebracht hatte. Die Kapuze seines Mantels tief ins Gesicht gezogen schlich Matthew zurück in Richtung der Container Städte. Die Patrolianer Zwangsarbeiter waren zusammengepfercht ohne Möglichkeit ihm zu entkommen, dass schrie förmlich nach einem Festessen also begab sich Matthew zur äußeren Begrenzung des Lagers.

Die Karkarodon wachen hatten einen doppelten Zaun um das Lager errichtet, der Bereich zwischen den Zäunen war freigeräumt und in etwa 30 Metern abstand waren Postenhäuser platziert. An einer Ecke des Lagers war ein kleiner Ausblick konstruiert worden, jedoch gab es auch in dem Lager keine Beleuchtung, abgesehen von dem Container, in dem die Wachen, die nicht draußen in der Kälte stehen mussten, sich aufhielten. Selbst in der allumfassenden Dunkelheit konnte Matthew die Silhouetten der Wachmänner erkennen und blieb außerhalb ihrer Sichtweite.

In einem passenden Moment stieß der Anzat sich mit der Macht vom Boden ab, er setzte im Salto über den Zaun, überbrückte die 2 Meter große Lücke und landete beinahe lautlos auf der anderen Seite. Er verschwand blitzschnell von dort wo er gelandet war und zwängte sich zwischen mehrere der Container. Er lauschte an mehreren Türen, ob im Inneren noch Geräusche zu hören waren, immer auf der Hut keinem Wachmann oder Gefangenen in die Arme zu laufen.

Schließlich machte er einen Patrolianer aus, der zitternd und bibbernd in Richtung eines der Container lief. Wahrscheinlich hatte den armen Tropf die not gezwungen den Schlafcontainer zu verlassen… Nun war er seinem Verderben in die Arme gelaufen. Matthew sprang dem Patrolianer in den Rücken, er schleuderte ihn zu Boden und nagelte ihn mit einer Hand an seiner Kehle dort fest. „Heute ist dein Glückstag mein Freund… Ich bin gekommen, um dich von deinem Elend hier zu befreien.“ Als Matthews Tentakel ihm die Kapuze aus dem Gesicht schoben war das blanke Entsetzten in das Gesicht des Fisches zu erkennen.

Ehe er auch nur mehr als ein Gurgeln von sich geben konnte waren ihm die Tentakel schon in die Nase gefahren, und seine Gegenwehr erstarb.


[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Container-Stadt der Patrolianer Gefangenen] Matthew und Patrolianer Zwangsarbeiter
 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Praxeum] Matthew und Leibwachen



Die folgenden Tage bekam Matthew den Gouverneur nur selten zu sehen, und viel mehr als ein kurzer Austausch von Nichtigkeiten gab es nicht. Matthews Leibwache gewöhnte sich schnell an seinen Rhythmus. Er hatte zum ersten Mal, seit dem er von Brentaal abgeflogen war, wieder Zeit für sein Training. Das Praxeum war zwar kein Hort dunkler Macht, dennoch war sie hier mehr in Schwingung als er auf dem Rest des Planeten bisher gespürt hatte. Getränkt mit der Macht der Jedi war das Praxeum ein Fokuspunkt der macht geworden, ausgewaschen durch den Lauf der Jahre.


Da der Großteil des Gebäudes unbrauchbar war fand Matthew keinen Trainingsraum, der diese Bezeichnung verdiente und schließlich entschied er sich dafür einen Teil des ehemaligen Landeplatzes zu räumen. Hier lag weniger Schrott herum als in den Trainingsraumen, und der Boden aus Durabeton war zwar gebrochen, jedoch gab es ausreichend große zusammenhängende Stücke.


An seinem ersten Tag inspizierte Matthew das Landefeld, er wählte ein Betonstück aus, das er als Trainingsfläche freiräumen wollte. Dann begann er sich die Trümmer im Umfeld anzusehen. Seine Leibwachen sahen ihm mit zweifelnden Blicken zu. Am Nachmittag setzte er sich in die Mitte seines neuen Trainingsplatzes. Er erweiterte seine Wahrnehmung bewusst, er versuchte sich mit der Macht die genaue Position von jedem Stein auf dem Flugfeld einzuprägen. Die Trümmerstücke waren unterschiedlich groß, bei Manchen der Blöcke fragte Matt sich wie sie überhaupt hierher gelangt waren. Schließlich konnte Matthew aber mit geschlossenen Augen jeden der Steine spüren. Als nächstes versuchte er mit jedem stück Geröll eine Verbindung herzustellen, sodass er sie nicht nur spürte, sondern auch fühlte. Matthew meditierte lange während er versuchte die Steine in seinen „Griff“ zu bekommen. Ein Ausbruch der Macht, wie im Restaurant würde ihm nicht helfen. Also versuchte Matthew sich darin sein Inneres Gleichgewicht zu halten.

Die Ruhe im Praxeum wirkte sich nach und nach auf Matthew aus, er wurde nicht ungehalten ob seiner Unfähigkeit schnell ans Ziel zu gelangen. Er Meditierte einfach weiter und versuchte weiter alle von ihm erspürten Trümmer zu greifen, gleichzeitig festigte er den Griff um die Trümmer, die er bereits fühlte und zog sie etwas näher zu sich heran. Seine Atmung ging langsam und gleichmäßig, er fühlte wie er sich immer weiter entspannte und wie ein innerer Frieden ihm erlaubte nach weiteren Trümmerstücken zu fassen.


Gegen Abend schaffte Matthew, was er nun seit dem späten Nachmittag versuchte. Er konnte alle Trümmerstücke, die er ausgewählt hatte, fühlen. Doch er fühlte lediglich ein leises Aufflattern von Triumph, er war zu tief in der Meditation, um sich von Misserfolg und Erfolg aus der Bahn werfen zu lassen. Langsam begannen die Trümmer zu schweben, sie drehten sich im Kreis um ihn herum, dabei stießen sie aneinander, weil er alle Trümmer in gut 4 Meter Abstand um ihn einen Kreis bilden lies. Während die Trümmer sich immer mehr zu einem Ring formten hatten sie an Tempo zugenommen, als sie schließlich einen geschlossenen Ring um ihn bildeten wurden die Trümmer langsamer und kamen schließlich zum halt. Sie sanken herab und der Ring aus Trümmern bildete schließlich eine Hüfthohe Mauer um Matthew herum. Die einzelnen Teile des Ringes, durcheinander so geschliffen, dass sie ineinandergriffen und durch ihr eigenes Gewicht aufeinander gehalten wurden.


Schließlich öffnete Matthew die Augen. Es war dunkel geworden, dennoch war er zufrieden mit dem Ergebnis. Er hatte ein Kreisförmiges Trainingsareal geschaffen, 8 Meter im Durchmesser und frei von Trümmerstücken. Ab morgen würde er hier sein Training wieder aufnehmen.




[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Praxeum-Landefeld] Matthew und Leibwachen
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Abyston / Über dem Wasserbezirk / Gleiter ] Ridley

Als Ridley Makunnays Legatensitz in Abyston sah, hoben sich ihre Augenbrauen ein Stück. Das Gebäude war eine perfekte Repräsentation der es umgebenden Stadt, insofern, dass man über der Wasseroberfläche sein Ausmaß nicht einmal im Geringsten ausmachen konnte. Ein paar Hundert Meter vom nächsten Strand entfernt, umspült von salzig blauen Wellen erhob sich ein Turm aus hellem Stein vielleicht zehn Meter über die Wasseroberfläche, gekrönt von einer schmalen Landeplattform.

Während der Gleiter sich seinem Ziel näherte, stellte Ridley sich vor, wie wohl das Innere aussehen musste. Die hellen Steine über der Wasseroberfläche waren verfärbt und zeugten von den Gezeiten, die die Oberfläche um gut sechs Meter hoben und senkten. Generell war es interessant, wie die Bewohner des Planeten mit dem ständig wechselnden Aggregatzustand umgingen. Ridley hatte ihr neues Com auf Manaan bestellt, wo generell viele technische Geräte für Truuine hergestellt wurden. Vielleicht lag hier auch potentiell ein Markt, den man erschließen konnte.

Als Ridley die Landeplattform betrat, spürte sie sofort erfrischende Tropfen Gischt auf ihrer Haut. Auf der nicht komplett ebenen Fläche hatten sich Pfützen aus Salzwasser gebildet, die die Nachmittagssonne reflektierten. Legatin Makunnay selbst war noch nicht anwesend, doch geleitete Ridley ein stämmiger Patrolianer, der sich als persönlicher Sekretär auswies ins Innere. Das Ziel war ein Büro, das weit genug oben lag, um niemals Wasser abzubekommen. Dennoch hatte man auf Teppiche verzichtet und stattdessen ein graugrünes Moos gepflanzt, dass gierig die durchscheinenden Tropfen von der Kleidung des Sekretärs aufsaugte. Dieser entschuldigte sich und ließ Ridley – zum x-ten Mal heute – auf ihren Gesprächspartner warten. Resigniert seufzte der Gouverneur und machte es sich in einem bequemen Sessel hinter einem breiten Schreibtisch bequem, den unbequemen Hocker, den ihr Makunnay vermutlich angedacht hatte, der Legatin überlassend. Man musste sich ja nicht kleiner machen als man war.

Der Zeitpunkt des Termins verstrich und Ridley dachte schon darüber nach einfach wieder abzufliegen, als die Tür nach unten sich öffnete und Makunnay endlich den Raum betrat. Wasser floss in Strömen von ihrer Kleidung und färbte das Moos zu ihren Füßen dunkelgrün.

„Gouverneur Ridley, bitte verzeihen Sie, dass ich Sie warten gelassen habe. Ich hatte noch dringende Geschäfte zu erledigen.“

, sagte Makunnay und warf einen abschätzigen Blick auf den Hocker, bevor sie dann doch stehen blieb. Mit Genugtuung, jedoch trotzdem verärgert zog Ridley die Augenbrauen zusammen.

„Legatin Makunnay, wenn wir einen Termin haben erwarte ich Pünktlichkeit. Wenn Abyston nicht grade brennt – und das tut es offensichtlich selten – kann ich mir nicht vorstellen war so dringend gewesen sein kann.“

, gab Ridley scharf zurück und die Legatin schürzte nun ebenfalls ungehalten die Lippen.

„Wenn Sie es wissen müssen, ich habe die Fischereiexpedition vorbereitet, die in zwei Monaten stattfinden wird. In den vergangenen beiden Jahren wurden die Fischgründe von Osicia beansprucht. Wenn dieses Jahr also etwas schief geht wird Abyston in der Tat brennen.“

Ridley hob die Augenbrauen. Wie praktisch, das hatte sie ohnehin ansprechen wollen.

„Wie gut das Sie das sagen. Sie können sich diese Treffen ab jetzt sparen.“

, Makunnay öffnete empört den Mund, um etwas zu erwidern, doch Ridley war noch nicht fertig.

„Die Fischereiexpedition wird sowohl für Karkarodon, als auch Patrolianer in diesem Herbst nicht stattfinden. Stattdessen wird meine Verwaltung eine gemischte Flotte organisieren und die Gewinne in die Entwicklung dieses Planeten stecken. Was darin an Arbeit für beide Seiten wegfällt, wird durch frische Arbeitsplätze im Schiffsbau aufgefangen. Da die Situation in Abyston wie Sie schon sagen problematisch ist, werden wir die erste Fabrik auch hier errichten.“

Selbst auf dem moosbedeckten Boden hätte man eine Nadel fallen hören können. Makunnay sah aus als hätte Ridley ihr eröffnet auf Truuine eine auf einem Wüstenplaneten spielende Holoserie drehen zu wollen. Die geladene Stille dehnte sich unangenehm lang, doch würde Ridley nicht die erste sein die wieder zu Reden begann. Stattdessen hielt die dem absolut mörderischen Blick der Patrolianerin stand, bis diese endlich ihren Mund öffnete.

„Gouverneur…ich rate Ihnen dringend an diese Entscheidung noch einmal zu überdenken. Der jährliche Fischfang auf Truuine hat eine lange Tradition und die bisherige imperiale Besatzung hat gut daran getan hier nicht einzugreifen, sondern der natürlichen Ordnung ihren Lauf zu lassen. Ich…“

Ridley unterbrach sie scharf.

„Eine natürliche Ordnung, über die sich imperiale Bürger gegenseitig ermorden wird, es unter meiner Aufsicht nicht geben, Legatin. Je früher sich alle Parteien mit dieser Gegebenheit abfinden, können wir zum produktiveren Alltagsgeschäft übergehen.“

In Makunnays Augen funkelte etwas.

„Wie Sie wünschen. Ich frage mich lediglich wie lange das möglich sein wird.“

Der Rest des Gespräches hätte unproduktiver nicht sein können. Mit der Ankündigung war die Kooperationsbereitschaft der Patrolianerin jäh erloschen und Ridley beschloss nach der Hälfte der zu beredenden Themen, den Termin kurzerhand abzubrechen. Sie würde einfach ein neues Treffen vereinbaren, wenn Makunnay die Möglichkeit gehabt hätte, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Darüber hinaus war Ridley todmüde und sehnte sich schon eine Weile nach ihrem Bett. Höflich verabschiedete sie sich, was mit einem kühlen Nicken und noch kälteren Gesundheitswünschen quittiert wurde und endlich – endlich! – flog der Gleiter wieder los, diesmal in Richtung Moraband.

Beinahe sofort nickte Ridley ein und wurde nicht eher wach, bis sie zuhause angekommen waren. In der Finsternis des polaren Abends wurde sie von ihrer Wachmannschaft geleitet und atmete erleichtert auf, als ihre Zimmertür sich hinter ihr schloss. Kurz kontrollierte sie ihr Holoterminal auf neue Nachrichten und stöhnte resigniert, als sie eine blumige, aber doch klare Absage von Polizeichef Di Guhta vorfand. Dieser Tag endete ja klasse. Resigniert machte Ridley sich bettfertig und fiel schließlich in ihr noch immer kaputtes Bett, wo sie sofort einschlief.


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Ridleys Zimmer ] Ridley
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Wintergarten ] Ridley und Matthew

Die folgende Woche verging so schnell wie sie anstrengend war. Gleich am nächsten Tag stand Makunnay auf der Matte, die sich offenbar mit der Idee angefreundet hatte und sich für ihr Verhalten entschuldigte. Zusammen mit ihr und Legat Talzin von Osicia verbrachte Ridley viele Stunden damit die nahe Zukunft zu planen. Das Praxeum entwickelte sich schnell zu einem Bienenstock des ständigen Kommens und Gehens und die Stunden des Wachens begannen deutlich bevor die Sonne sich über dem Horizont erhob und endeten lange, nachdem tintente Dunkelheit Moraband in Schwärze gehüllt hatte.

Bauleiter Mar-Mar trieb seine Arbeiter zu Höchstleistungen. Die meisten waren draußen damit beschäftigt mit schwerem Gerät Löcher für die Fundamente in den Permafrost zu schlagen, während der Rest sich mit feineren Arbeiten auseinandersetzte. Ein alter Erdwärmereaktor in der Nähe musste in Stand gesetzt werden, während die unzugänglichen Teile des Praxeums erschlossen wurden. Das Landefeld musste komplett von Vegetation befreit, und dann neu betoniert werden. Severide, der sich dort zum Training eingerichtet hatte, wurde nach einigen Tagen kurzerhand in einen wiederhergestellten Trainingsraum verlegt.

Regelmäßig landeten Transporter mit Material in einem improvisierten Landefeld neben dem Arbeitslager in der Nähe von Moraband, deren Frequenz sich nur noch erhöhte, als der Durabeton des Alten Landefelds getrocknet war. Die Schiffe brachten alles, von kruden Baumaterialien für Häuser, bis hin zu Holz vom Äquator, um die beschädigten Teile des Praxeums auszutauschen. Nach acht Tagen, schließlich, gab es einen weiteren Meilenstein zu verzeichnen.

Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen betrat Ridley den alten Garten des Praxeums. Die Morgensonne hatte den Horizont noch nicht überschritten, doch war die Luft hier wieder angenehm warm. Die Begrenzungen des Gartens schimmerten bläulich, wo der frisch aktivierte Schildgenerator die Temperaturzonen von einander Trennte. Große Sonnenleuchten strahlten auf die noch immer gefrorenen Beete und beleuchteten die mit Eiskristallen verzierten, verdorrten Büsche und Sträucher.

„Guten Morgen, Mister Severide“

, sagte Ridley freundlich und trat auf den Sith zu, der bereits auf sie gewartet hatte. Zweifelsohne hatte er das Aufflackern des Generators verfolgen können. Seine Eskorte drückte sich im Hintergrund herum, noch immer durchgefroren und nun zweifellos froh um die summenden Heizungen. Auch wenn der Gouverneur überaus beschäftigt gewesen war, so hatte er sich doch regelmäßige Statusmeldungen geben lassen was der Sith so trieb. Alles in allem waren seine Aktivitäten sehr unspektakulär gewesen, mit dem interessanten Detail, dass er keine Nahrung zu sich genommen hatte.

„Ich hoffe ich habe sie nicht zu lange warten lassen.“

Vermutlich nicht, denn Ridley war auf die Minute pünktlich.

„Ich habe gute Nachrichten für Sie. In der Vergangenen Woche hat meine Administration die Verträge geprüft und ich kann Ihnen mitteilen, dass ich Ihr Angebot – mit einigen kleinen Änderungen – annehmen werde. Die Details dürften Ihnen gestern Abend zugestellt worden sein.“

Der Gouverneur trat neben ihn und blickte versonnen in die morgendliche Dunkelheit hinaus.

„Für heute habe ich, wenn Sie möchten, eine interessante Unternehmung für uns vorbereitet. Ich möchte mir nämlich den Standort unserer ersten Fabrik in Abyston ansehen und würde Sie einladen mich zu begleiten. Da das Landefeld wiederhergestellt wurde, können wir ab jetzt komfortabel mit meiner Lambdafähre reisen. Ihre Leibwache hat auch schon Tauchausrüstung für Sie herausgelegt.“


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[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Wintergarten] Matthew und Leibwachen


Erneut stand Matthew im ehemaligen Wintergarten des Praxeums, die Leibwachen, die ihn heute Begleiten würden, wurden auf ein volles Fireteam aufgestockt. Die 4 Männer standen in der Nähe und froren. Der Gouverneur hatte Matthew eingeladen ihn heute zu Begleiten und die Reise ging auf jeden Fall weg von Moraband, also hatten die Soldaten keine dicke Winterkleidung an. Matthew war zu früh, er hatte die halbe Nacht im Trainingsraum zugebracht, in den man ihn verlegt hatte als er wieder nutzbar wurde. Sein Trainingsbereich auf dem Landefeld hatte er nach wenigen Tagen räumen müssen, doch hatte der Gouverneur netterweise dafür gesorgt, dass erst einer der alten Trainingsräume wiederhergerichtet worden war.

Mit den ganzen Arbeiten, die rum um das Praxeum im Gange waren, hatte Matthew eine Gelegenheit in der vorletzten Nacht genutzt, um sich nochmal an einem der Patrolianer im Kriegsgefangenen Lager gütlich zu tun. Durch die viele Zeit, die er mit Meditation und Tiefschlaftrance zubringen konnte, war er noch nicht hungrig gewesen, wollte jedoch vermeiden, dass er in einem ungünstigen Moment gezwungen war sich zu nähren. Sicher würde es dem Gouverneur nicht gefallen herauszufinden von was Matthew sich ernährte. Plötzlich sprangen die Solarleuchten des Alten Wintergartens an und eine bläuliche Schildkuppel schloss sich um den Garten.

Die Wachen und auch Matthew zuckten ob des Plötzlichen Schildes alarmiert zusammen, jedoch erkannte Matthew nach wenigen Momenten das dies ein Atmosphärischer Magnetschild war, wie er auf Schlachtschiffen eingesetzt wurde um Hangars mit offenen Toren nicht dem Vakuum des Weltalls auszusetzten, schlagartig stieg die Temperatur im Wintergarten. Dann roch Matthew den Gouverneur, er spürte ihn in der Macht wie er den Wintergarten betrat.

„Guten Morgen, Gouverneur.“ Matthew wandte sich dem Mann, auf den er bereits gewartet hatte, zu. „Nein, natürlich nicht Gouverneur. Ich war etwas zu früh da ich wegen sehr intensiver Meditation in den letzten Tagen wenig geschlafen habe. Daher war ich die zweite hälfte der Nacht im Trainingsraum.“ Matthew blickte sich nochmals im Garten um. „So hatte ich die Gelegenheit die Reaktivierung des Wintergartens aus nächster Nähe zu erleben. Ich sehe die Reparaturen an ihrem Gouverneurssitz gehen voran.“

„Ja die Unterlagen habe ich erhalten.“ Matthew nickte dem Gouverneur freundlich zu. „Ich habe die überarbeiteten Versionen bereits an den Grafen übermittelt, es wird keinerlei Probleme mit ihren Forderungen geben. Ich hatte ihnen ja im Voraus gesagt, dass die Verträge großen Spielraum haben, um sie an die Begebenheiten vor Ort anzupassen. Dann würde ich nun also sagen auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“ Matthew reichte dem Gouverneur die Hand.

Der Gouverneur bot Matthew nun nochmal persönlich an ihn auf seiner Reise zum ersten Fabrikstandort in Abyston zu begleiten. „Nun dieses Angebot kann ich ihnen unmöglich abschlagen Gouverneur. Ich hoffe meine Anwesenheit auf dem Landefeld hat die Arbeiten nicht gestört?“ Matthew und der Gouverneur begaben sich wieder nach drinnen. Die Leibwache des Gouverneurs, ein volles Squad Imperialer Soldaten mischte sich mit dem Fireteam das Matthew begleitete während sie sich zum Flugfeld begaben.

Die Reise in der Lambdafähre ging sogar noch etwas schneller als die Reisen in den interkontinentalen Shuttles. Vermutlich da die Fähre des Gouverneurs einen gewissen Vorzug erhielt was die Flug-Korridore und die Landefelder anging. Schon bald befand sich die Fähre wieder im Landeanflug. Die Gäste im Hinteren Bereich hatten konsequent geschwiegen.

Die Rampe führte auf ein Landefeld in Abyston. Es gab zwar noch immer keinen Raumhafen in der Stadt, jedoch war die Baufläche bereits in Teilen geräumt worden und einige Landefelder waren hochgezogen worden. Wohl auch wegen der Notwendigkeit Baumaterialien und Versorgungsshuttles landen zu lassen. Es folgte ein Fußmarsch zum Meer. Matthew hatte ein akustisches Gerät erhalten, dass ihn dazu in die Lage versetzten sollte Unterwasser zu verstehen was gesagt wurde. Außerdem einen Respirator, der gleich einem Kragen um den Hals getragen wurde und mit einem Schlauch und einer kleinen Maske Atemluft zu Nase und Mund führte. Der Bauplatz der Fabrik befand sich logischerweise Unterwasser.

Was Matthew stutzen lies war, dass der Gouverneur auf den Respirator verzichtet hatte. „Gouverneur darf ich fragen warum ich ein Atemgerät benötigen sollte, wenn sie auch ohne selbiges ins Wasser gehen wollen. Müssen wir nicht tauchen?“ Alle Soldaten der Leibwache hatten sich mit Respiratoren ausgestattet, jedoch waren ihre wie Helme aufgebaut, offensichtlich enthielten sie auch Funkgeräte, denn Matthew konnte den Commcheck hören.


[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | am Meer ] Matthew, Ridley und Leibwachen (NSC)
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Über dem offenem Meer auf dem Weg nach Abyston / Gleiter ] Ridley und Matthew

Der Flug nach Abyston verlief wortlos, dafür jedoch umso schneller. Ridley hatte sich so an die mehrstündige Flugzeit des Gleiters gewöhnt, dass er aufschreckte, als die Landefähre unverhofft plötzlich zum Landeanflug ansetzte. Was nicht alles machbar war, wenn man Infrastruktur begann auszubauen. Auch in Abyston war das Projekt Raumhafen in vollem Gange und so war es bereits möglich auf der Materialzulieferungsplattformen zu landen, um die man ein Entladegerüst errichtet hatte. Guter Laune schritt Ridley die Rampe hinunter und warf der Handvoll Vertreter der örtlichen Polizei, die bereits auf ihn und seine Entourage wartete, einen Seitenblick zu. Die Posten waren sichtlich gelangweilt, aber auch vermutlich froh nicht grade im Schlammdistrikt auf Kartellmitglieder schießen zu müssen. Als äußere Verteidigungslinie postierten sie sich um Sergeant Akdemir und die Soldaten herum und fast ohne Verzögerung machte sich der Pulk auf in die Stadt.

Der Eindruck hätte konträrer zu letzter Woche nicht sein können. Verärgert zog Ridley die Brauen zusammen, als sie die überall ausgehängten Plakate betrachtete. Zwar hatte er mit Legatin Makunnay besprochen, dass sie ihre Bürger über die entfallene Fischerei im Herbst in Kenntnis setzen sollte, doch hatte er erwartet, dass dies vielleicht etwas weniger aggressiv geschehen würde. Die Plakate – zumindest die die man nicht von den Hauswänden gerissen, oder in Graffiti gebadet hatte – versprachen demjenigen hohe Strafen, den man beim Fischen erwischen würde, schwiegen sich dafür jedoch über die Alternativen komplett aus. Deutlich geschockt sog er die Luft ein, als ein besonders detailliertes Graffiti einen abgetrennten, stilisiert menschlichen Kopf darstellte, den eine Flosse bei den hellen Haaren gepackt hielt. Unangenehm wurde Ridley sich der zusätzlichen Polizeieskorte und den leer gefegten Straßen bewusst.

War die Straße, die sie entlang schritten, letzte Woche noch voller Leben gewesen, so war jetzt niemand zu sehen. Zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten konnte allerlei Schaulustige erkennen, die sich hinter Fenstern und Vorhängen verbargen und auf die kleine Prozession hinabblickten. Unwillkürlich wurde Ridley sich der Dünne seiner auf den Äquator zugeschnittenen Uniform bewusst und wünschte sich schneller gehen zu können. Doch er durfte jetzt keine Schwäche zeigen, oder sich davon beeindrucken lassen. Zurück in Moraband würde er über Holo ein ernstes Wörtchen mit Makunnay reden müssen und Legat Talzin zumindest bei der Ausführung seiner Aufgaben kontrollieren. Ach, wenn man Dinge nicht selbst machte…

Glücklicherweise erreichten sie die Wasserkante ohne Zwischenfall. Und alle außer Ridley begannen damit ihre Respiratoren anzulegen. Ein Detail das auch Severide nicht entging und der Gouverneur lächelte geheimnisvoll.

„Wer weiß, vielleicht atme ich lieber im Privaten.“

, gab Ridley zurück und warf sich, Kopf voran, in die Fluten. Das Hafenbecken ging einige Meter steil in die Tiefe, bevor der seicht abfallende Meeresboden wiederbegann, vermutlich um den Bewohnern der Stadt das Umgehen der Brandung zu ermöglichen. Während um ihn herum Severide und die restlichen Vertreter von Stab und Leibgarde nachsprangen, konzentrierte Ridley sich und drückte die verbleibende Luft aus seinen Lungen, bevor er in tiefen Zügen das Salzwasser einatmete. Im ersten Moment brannte es in seinen Lungen und ein Reflex zu Husten meldete sich, doch dann sprang mit einem warmen Summen der Respirator an und seine Atemwege beruhigten sich. Leicht legte er den Finger an sein Ohr und aktivierte damit das Com, das an seiner Ohrmuschel angebracht und dazu gedacht war die durch das Wasser verzerrten Stimmen zu entwirren.

Unter Wasser wirkte vieles wie über Wasser. Auch hier hatte man Häuser errichtet und drei Unterwasserbarken warteten bereits darauf sie transportieren zu können. Während sie sich aufteilten und einstiegen wandte Ridley sich an Severide, dem er noch eine Antwort schuldig war.

„Als ich die Nachricht erhalten habe nach Manaan versetzt zu werden, habe ich mir einen künstlichen Respirator implantieren lassen. Ich halte es für das beste mit den Einheimischen auf dem eigenen Gebiet verhandeln zu können. Ich bin sehr froh, dass es am Ende doch Truuine und nicht Mustafar geworden ist.“

, Ridley lächelte, den Gedanken verdrängend, dass der plötzlich aufflammende Sinn für Humor vermutlich etwas mit dem Stress der Situation grade eben zu tun haben könnte.

Während sich die Barken in Bewegung setzten und überraschend schnell die ebenfalls wie leer gefegten Straßen entlangfuhren, wandte Ridley sich wieder an Severide.

„Mister Severide, eins ist mit aus den Verträgen noch nicht so recht klar geworden. Wer wird eigentlich mein Hauptansprechpartner werden, wenn Sie uns unweigerlich verlassen? Ich kann mir vorstellen, dass es den Schüler von Graf Sturn in alle möglichen Richtungen ziehen muss.“

Die zukünftige Fabrik lag deutlich hinter den letzten Ausläufern der Stadt am Rand des Festlandsockels auf vielleicht 150m Tiefe gelegen. Hier fand man nur noch gelegentlich Häuser, die die Bauern beherbergten, die in den hellen, lebendigen Gewässern Nahrung anbauten. Die Barken hielten sich grade hoch genug, dass man über die dichten Algen- und Tangfelder drüberschauen konnte, was den Blick auf die bunte, leuchtende Stadt auf der einen und das offene, tiefblaue Meer auf der anderen Seite freigab. Auch hier hatte man bereits mit der Arbeit begonnen. Über einer breiten, vom Kontinentalhang ausgehenden Spalte hatte man bereits ein Gerüst errichtet, das die Schiffe in Position halten würde, während sie zusammengesetzt wurden. Dicht in der Nähe standen einige Container, in denen die Arbeiter wohl hausten.

Etwa zwanzig Meter entfernt hielten die Barken schließlich und sie stiegen aus, um näher zu schwimmen. Wie das Rückgrat eines Wals, ragte das Gerüst über ihnen auf, schwarz gegen die hellblaue Wasseroberfläche und nur hier und dort vom Schweißgerät eines Arbeiters erhellt.

„Nun, wie Sie sehen, Mister Severide, sind die Vorbereitungen bereits in vollem Gange.“


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[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | am Meer] Matthew, Ridley und Leibwachen (NSC)


Der Marsch durch die Stadt fühlte sich an wie der sprichwörtliche Spießrutenlauf. Matthew spürte die anwesenden Bewohner, auch wenn keiner offensichtlich auf der Straße zu sehen war. Für eine Weile hatte er sogar das Gefühl, dass sie verfolgt wurden. Als sie jedoch an der Wasserkante angekommen waren war ihn kein Streitlustiger Pulk auf den Fersen. Die Straßen waren wie ausgestorben.

Matthews nachfrage nach dem Respirator beantwortete der Gouverneur nicht direkt, stattdessen wechselte er Matthews ausweichende Antwort aus dem Restaurant perfekt. Für einen Moment verdattert starrte er dem Arkanier hinterher der sich, ohne auf eine Reaktion zu warten ins Wasser geworfen hatte. Matthew legte seinen Umhang ab sicherte das Lichtschwert an seinem Gürtel und koppelte die Energiezelle ab damit es durch den Tauchgang nicht unbrauchbar wurde. Wenn er im Wasser eine Waffe brauchte musste es sein Messer und das Lanvarok tun. Letzteres war erst jetzt sichtbar wo er den langen Umhang nicht mehr Trug, jedoch sah die Waffe ohne ihren vorderen Griff und mit der Halterung, die er hinzugefügt hatte, eher aus wie ein Unterarmpanzer.

Nachdem Matthew seine Ausrüstung ein letztes Mal überprüft hatte sprang er dem Gouverneur hinterher. Der Gouverneur war lediglich ein stück vor Matthew und atmete gerade sprudelnd die Luft in seinen Lungen aus. Danach schien er wieder einzuatmen, jedoch kamen keine Luftblasen mehr aus seinem Mund. Matt zog sich in langen Zügen hinter dem Gouverneur durch das Wasser auf die wartenden Barken zu. An Bord angekommen schaltete Matthew den Respirator an und nahm den ersten Atemzug gefilterter Meeresluft.

Die Stadt ging hier unter der Wasseroberfläche einfach weiter, so als gäbe es die mehrere Meter hohe Kante zwischen Oberfläche und Meeresgrund nicht. Und während Matthew den blick über den Verborgenen Teil der Stadt gleiten lies lüftete der Gouverneur sein Geheimnis. Ein implantierter Respirator. Wie lange der Gouverneur damit wohl am Stück tauchen konnte?

„In jedem Fall ein Interessanter Schritt sich dermaßen an seine neue Heimat anzupassen Gouverneur.“ Der Gouverneur wirkte gestresst, auch ihm war die Stimmung in der Oberstadt nicht entgangen. Die Stadtverwaltung schien absichtlich gegen ihn Stimmung zu machen. Matthew hielt es jedoch nicht für angebracht danach zu fragen. Die Regierungsgeschäfte dieses Planeten waren nicht Teil ihrer Verträge und der Gouverneur war sicher nicht bereit sie mit Matthew zu diskutieren.

Bevor das Gespräch im Sande verlaufen konnte kam der Gouverneur nochmals auf die Verträge zu sprechen. „Wie ich bereits angedeutet habe Gouverneur ich habe keine weiteren Pläne in der näheren Zukunft. Ich werde bis auf weiteres Ihr Ansprechpartner sein. Alani wird selbstverständlich noch einen Funktionär nach Truuine schicken, falls ich mal nicht zur Verfügung stehe.“ Matthew überlegte. „Um ehrlich zu sein Gouverneur. Meine Ausbildung ist praktisch abgeschlossen. Ich bin in meinen Studien weit genug fortgeschritten, um allein weiter zu studieren. Der Graf hat bereits weitere Schüler angenommen. Ich bin auf verschiedene Aufträge geschickt worden, um weitere Erfahrung zu sammeln und mich mit der Macht weiter vertraut zu machen. Ich bin schon eine Weile ohne meinen Meister auf Reisen und diene dem Imperium. Die Beförderung zum Krieger wird nicht leichtfertig vergeben, da die Beförderung mir auch das Recht geben würde selbst einen Apprentice anzunehmen.“

Das Matthew noch keinen Gedanken daran verschwendet hatte ob und wann er dieser Pflicht nachkommen wollte zeigte bloß wie irrelevant es für ihn bisher gewesen war. Seine Gedanken wurden von Ihrer Ankunft an den Klippen des Festlandsockels unterbrochen. Die Anfänge der Fabrik waren bereits geschafft, ein Gerüst für den Halt der Schiffe. Es war noch nicht vollständig, und es sah so aus als könnte man es Problemlos erweitern, um mehr Schiffe gleichzeitig zu bauen.

Die Barken hielten und die gesamte Gruppe besah sich die Gerüste näher. „Ich sehe sie haben sich Fabrikpläne genau angesehen und die Modulare Bauweise bereits übertragen. Ich bin sicher mit ausreichend Arbeitskräften kann man hier eine große Fabrik anlegen. Wollen wir uns vielleicht die umliegende Felskante ansehen? Es würde mich Interessieren wie weit wir diese Fabrik ausdehnen können.“

Sie beobachteten noch eine Weile die Arbeiten am Gerüst, dann machten sie sich auf den Weg die Felskante entlang, weg von den Feldern der Bauern da der Ausreichende Platz es ohnehin nicht gerechtfertigt hätte sie dieser Felder zu enteignen.

Sie waren noch keine 50 Meter weit geschwommen als Matthew erneut das Gefühl bekam sie würden verfolgt. Er sah sich um, doch konnte aufgrund der Tang Felder nichts ausmachen, dennoch fühlte er eine sich nähernde Gefahr. „Gouverner, ich denke wir werden verfolgt.“ Kaum hatte er die worte ausgesprochen als eine Gruppe Patrolianer aus den Feldern heraus auf sie zugeschossen kam.



[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | nahe Abyston | Entstehende Schiffsfabrik] Matthew, Ridley, Entourage sowie verärgerte Patrolianer
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Nahe Abyston / Entstehende Schiffsfabrik ] Ridley und Matthew, sowie Entourage

Einen Augenblick schaute Ridley Severide wortlos an, bevor sie antwortete.

„Auf meiner Heimatwelt Arkania ist es durchaus üblich sich mehr oder weniger extravagante Implantate installieren zu lassen. Bis zum Beginn meines Studiums hatte meine Familie nicht die Mittel, um so etwas finanzieren zu können und währenddessen hatte ich nicht die Zeit wegen eines Krankenhausaufenthaltes auszufallen. Da schien es mir eine gute Idee diesen Schritt zu gehen, nicht nur als verstecktes Zeichen meiner Kultur, aber auch um es einfacher zu haben nicht komplett wie ein Eindringling auf dieser Welt zu wirken.“

Das Gespräch ging weiter und kam schließlich darauf, wer Severide als Ansprechpartner folgen würde. Die Antwort überraschte Ridley. Severide hate keineswegs weitere Pflichten die ihn augenblicklich von Truuine wegbeordern würden. Seine Ausbildung war so gut wie abgeschlossen und an diesem Punkt war es an ihm weiterzutrainieren.

„Dann hoffe ich Sie noch lange meinen Gast nennen zu dürfen. Sie sind natürlich herzlich eingeladen Ihren Trainingsraum weiter zu benutzen, wenn Sie möchten können Sie mich auch auf das ein oder andere dienstliche Treffen mitnehmen. Besonders diesen Herbst dürften wir einige spannenden Wochen miterleben können.“

Ein Angebot, das nicht ganz uneigennützig war. Vielleicht würden es sich eventuelle Aufständische zwei Mal überlegen, wenn Sie Rebellion mit einem Sith im Schlepptau niederschlug. Aber jetzt war ohnehin noch nicht klar was eigentlich passieren würde. Während sie den Bau des Gerüstes betrachteten, bat Severide sich die Ausbaumöglichkeiten der Fabrik anzusehen.

„An diesem Standort dürften wir die Kapazität auf ein halbes Dutzend Schiffe gleichzeitig ausdehnen können.“

, sagte Ridley, während sie sich die weiteren Bauplätze ansahen.

„Allerdings sucht meine Administration bereits nach weiteren Bauplätzen, um Schwesterfabriken zu errichten. Die Kapazität, um den Auftrag zu erfüllen, ist definitiv mehr als vorhanden.“

Plötzlich wandte sich Severide an Ridley und gab knapp an, dass sie verfolgt wurden. Alarmiert sah der Gouverneur sich um, konnte jedoch nichts anderes als die steil abfallende Klippe zu ihrer linken und die wogenden Tangfelder zu ihrer Rechten ausmachen. Hatte er sich geirrt?

Plötzlich schossen vielleicht zwei Dutzend Patrolianer aus dem grünen Pflanzen und direkt auf die Gruppe zu. Sergeant Akdemir rief irgendetwas und binnen eines Herzschlags hatten sich die Soldaten mit aktivierten Schockstäben vor dem Gouverneur aufgebaut. Erst auf den zweiten Blick sah Ridley, dass es sich bei den Aliens um Jugendliche, oder junge Erwachsene handeln musste. Allen stand jedoch Wut auf die Gesichter geschrieben und riefen irgendetwas, das die Coms nur dumpf übertrugen. Der Anblick imperialer Soldaten mit blitzenden Schockstäben schien die Bereitschaft der Patrolianer sich in Schwierigkeiten bringen zu wollen etwas zu mildern, doch sie drangen trotzdem auf die Gruppe ein. Hilfesuchend sah Ridley sich nach Severide um. Sie hatte keine Ahnung wie sie die Situation handhaben sollte und auch wenn ihre Soldaten besser ausgerüstet waren, so waren die Patrolianer dennoch in der Überzahl.

Sergeant Akdemir löste sich von seinen Untergebenen, schwamm ein wenig vor und begann auf die Jugendlichen einzureden, wohl um die Situation zu deeskalieren. Einen Moment schien es als würde er Erfolg haben, dann jedoch schlug eins der Aliens mit der flachen Hand nach seinem Gesicht. Wohl mit Erfolg, denn im nächsten Moment wallte eine dunkle Wolke Blut in alle Richtungen. Dann kamen weitere Gestalten aus dem Tang, dieses Mal jedoch in Polizeiuniformen gekleidet, die begannen auf die erste Gruppe einzuschreien.

„Sir, nicht weit von hier ist ein Bauernhaus. Ich rate sich dahin zurückzuziehen. Eine größere Protestaktion hat die Polizeibarrikaden durchbrochen und ist hierhin unterwegs.“

, sagte einer der Polizisten im Vorbeischwimmen zu Ridley, die sich hilflos nach ihren Soldaten umsah, die jedoch alle in Handgemenge mit den Protestierenden verstrickt waren.


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[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | nahe Abyston | Entstehende Schiffsfabrik] Matthew, Ridley, Entourage sowie verärgerte Patrolianer


Arkania musste ein höchst interessanter Ort sein, wenn es in der Bevölkerung üblich war sich mit Implantaten zu verbessern gab es dort sicherlich fortgeschrittenere Implantate als im Rest der Galaxis. Jedoch war Matthew sich sicher, dass er solch eine Spielerei nicht bezahlen konnte. Matthews Offenheit hingegen nahm der Gouverneur nickend zur Kenntnis. Sie hatten sich auf ehrlichere Antworten geeinigt und Matthew bemühte sich den Schleier des Geheimen, den er bei Ihrem ersten Treffen sorgsam gepflegt hatte an den richtigen Stellen zu lüften.

Das der Gouverneur nach ihrer Aussprache jedoch so bereitwillig bereit war Matthew weiter zu beherbergen und ihn sogar in offizielle Treffen einzubinden überraschte nun Matt.

„Was steht denn im Herbst an? Ich muss zugeben das mir die Gepflogenheiten hier auf Truuine nicht so bekannt sind, dass ich mich auf ein großes Ereignis besinnen kann.“

Quid pro Quo, dachte Matthew bei sich. Wenn er dem Gouverneur seine näheren Pläne offenlegte durfte der Gouverneur im Ausgleich auch aussprechen was er dachte. Matthew spürte das der Gouverneur ihm das Angebot nicht bloß aus Freundlichkeit gemacht hatte, da war mehr. Während sie die Baustelle betrachteten gab der Gouverneur Matthew noch ein paar weitere Fakten zu der Fabrik hier vor Ort und dass bereits nach weiteren Örtlichkeiten für weitere Fabriken gesucht wurde.

Als Matthew dem Gouverneur eröffnete, dass sie verfolgt wurden blickte dieser sich für einen Moment um ehe die Patrolianer aus dem anliegenden Feld geschossen kamen. Auf den zweiten Blick merkte Matthew, dass es sich bei der recht großen Gruppe hauptsächlich um jüngere Vertreter ihrer Spezies handelte. Der Ring aus Soldaten um Matthew und den Gouverneur wurde schlagartig dichter. Matthews Begleiter hatten sich übergangslos in die Reihe der Leibwachen eingefunden. Jeder Soldat trug einen Schockstab.

Die Gruppe von ungefähr 2 Dutzend Mann drängte auf die Soldaten ein, der Sergeant versuchte mit den Rädelsführern zu sprechen. Jedoch bekam er dafür lediglich einen Schlag ins Gesicht. Der Gouverneur neben Matthew war offensichtlich verängstigt und nicht sicher wie er reagieren sollte. „Gouverneur bleiben sie bei nahe bei mir.“, noch während Matthew sprach hörte er den Helm des Sergeant bersten. Das Glas hatte nachgegeben und der Mensch wie der Patrolianer gleichermaßen schrien vor Schmerzen.

Dann passierte vieles Gleichzeitig. Eine zweite Gruppe Personen kam aus dem Tangfeld geschwommen. Dieses Mal waren es Polizisten. Die Protestierenden gingen auf die Soldaten los und Matthew der eine Hand auf die Schulter des Gouverneurs gelegt hatte hob seine zweite in Richtung des verletzten Soldaten. Matthew zog den Sergeant mit der Macht aus dem Gedränge und fasste ihn hinten an der Uniform. Akdemir gab lediglich ein Gurgeln von sich. Sein Helm war geborsten und er bekam keine Luft. Die Soldaten und die Polizisten waren alle in das Handgemenge verwickelt, und auch wenn die Sicherheitskräfte aktuell die Überhand hatten warnte sie einer der Soldaten das weitere Protestanten auf dem weg waren.

Matthew nahm seinen Respirator und legte ihn dem Sergeant an: „Kommen sie Gouverneur, wir müssen hier weg.“ Matthew hielt den Gouverneur immer noch an der Schulter und zog den angeschlagenen Sergeant mit sich. Der Gouverneur brauchte einen Augenblick ehe er reagierte. Offensichtlich war er solche Gewalt nicht in seiner Unmittelbaren nähe gewohnt.

Die Protestierenden waren ausreichend beschäftigt damit sich ihrer Haut zu erwehren, sodass Matthew lediglich einen von Ihnen mit einem Machtstoß aus dem Weg fegte. Sein Machtstoß fühlte sich jedoch schwerfällig an, da er die Massen an Wasser zwischen sich und seinem Ziel mit in Bewegung gesetzt hatte. Dennoch kamen sie unbehelligt an dem naheliegenden Bauernhaus an und ohne zu Zögern öffnete Matthew die Haustüre und bedeutete dem Gouverneur schnell hinein zu gehen. Die Anwohner der Hauses kamen bereits auf sie zu, Matthew spürte auch das auf dem Feld ein einzelner Patrolianer auf dem weg hierher war. Sicher hatte er sie schon aus Entfernung gesehen und einfach nicht damit gerechnet, dass die 3 Luftatmer einfach in sein Zuhause spazieren würden.


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Kontrollverlust. Von gewalttätigen Protesten zu lesen oder Aufzeichnungen im Holonet zu sehen war etwas völlig anderes als sie live mitzuerleben – musste Ridley feststellen. Sein Herz schlug wild in seiner Brust und er spürte, wie seine Haut kalten Schweiß an das salzige Meerwasser abgab. Er spürte wie die evolutionären Anpassungen, die ihn eigentlich zu Kampf oder Flucht treiben sollten, versagten und er stattdessen erstarrte. Sein Kopf war leer und seine Glieder wie gelähmt, während er wie gebannt auf das sich entfaltende Chaos starrte.

Und vermutlich wäre Ridley noch eine ganze Weile so verharrt, hätte ihn nicht eine ruppige Hand am Oberarm gepackt und durch die dunklen Fluten und den wogenden Tang mit sich gerissen. Ehe er sich versah, waren die wütenden Gesichter verschwunden und eine Tür schloss sich mit einem dumpfen Geräusch vor seinen Augen.

Unwillkürlich atmete Ridley auf und spürte wie die Starre sich aus seinen Gliedern löste. Mit noch immer schreckgeweiteten Augen sah er sich um und erfasste allmählich, wo sie waren und wer mitgekommen war. Da war zum einen Sergeant Akdemir, dem irgendjemand einen Respirator gereicht hatte, aus dessen tiefen Schnitten im Gesicht jedoch noch immer dunkle Schwaden ins umliegende Wasser drifteten. Vor Schmerz stöhnend krümmte er sich zusammen, während Severide im Hintergrund hektisch auf die Bewohner des Hauses einredete.

Noch immer zittrig, doch sich langsam wiederfindend schwamm Ridley hinüber zum großen Esstisch im Raum, wo die Überbleibsel einer unterbrochenen Mahlzeit trieben. Der Gouverneur war nicht interessiert an den Speisen, mehr jedoch an der Aussicht eine solide Wand im Rücken zu haben. Die Hütte selbst musste aus zwei, oder drei Räumen bestehen. Jetzt grade befanden sie sich in einem Mischmasch aus Flur, Wohnzimmer, und Küche, woraus eine runde Tür weiter nach hinten führte. Aus dieser kam grade eine weitere, deutlich älter aussehende Patrolianerin geschwommen, in den Händen einige Rollen mit was Verbandsmaterial sein musste, sowie einigen bläulich glimmenden Kieseln, die Ridley auf die Schnelle so nicht einordnen konnte. Neugierig verfolgte er, wie das alte Alien ohne zu zögern auf Akdemir zu schwamm und mit geübten Griffen begann die Wunden zu verarzten, die die Splitter des Helmes gerissen hatten. Der Sergeant grunzte schmerzerfüllt, war jedoch zu sehr aus der Bahn geworfen, um sich zu wehren.

Grade wollte Ridley näher schwimmen, um sich die Sache besser anschauen zu können, da kam ihm Severide zuvor. Der Sith hatte sich grade aus einem kurzen Gespräch mit Akdemir gelöst und kam nun auf Ridley zu, eine ernste Miene auf dem blassen Gesicht.

„Ah, Mister Severide“

, sagte Ridley, bemüht seine Stimme wie üblich klingen zu lassen.

„Danke für die galante Rettung vorhin. Wie ist die Lage zurzeit? Was ist der Plan, ich nehme an wir können nicht ewig hier bleiben?“

Innerlich fluchte Ridley. Zwar hatte er seine Stimmlage ganz gut hinbekommen, doch hatten die Worte mit etwa doppelter Geschwindigkeit seinen Mund verlassen.

„Um auf Ihre Frage von vorhin zu antworten…Im Herbst steht vermutlich mehr hiervon an. Wenn es Unruhen gibt, dann finden die dort ihren Höhepunkt und gibt uns die Gelegenheit den Bewohnern von Truuine imperiale Dominanz zu demonstrieren.“

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Sie waren gerade in das Bauernhaus geflüchtet, die Bewohner von dem Essen aufgescheucht begannen auf sie einzureden, Matthew jedoch suchte mit fliegenden Fingern seine Tunika ab. Irgendwo hatte er doch. Er fand was er gesucht hatte. Ein kleiner Zylinder, der genug Atemluft enthielt, um einen Menschen mit ungefähr 10 Minuten Sauerstoff zu versorgen. Für ihre aktuelle Tiefe auf dem Meeresgrund war das Gerät nicht geeignet, jedoch musste Matt zwangsläufig irgendwann Luft holen.

Die Patrolianer redeten auf Ihn ein, er warf einen Seitenblick auf den Gouverneur, der beim Zufallen der Tür zusammengezuckt war und nun etwas unsicher in den Raum hinein schwamm. Matthew versuchte die Patrolianer zu beruhigen, ohne seine ganze Atemluft dabei zu verbrauchen. Bald hatte er soweit erklärt, dass zumindest jemand sich daran machte das Gesicht des Sergeant zu verarzten. Während sie auf das Verbandsmaterial warteten sprach Matthew auf Akdemir ein. „Halten Sie still, Sergeant. Gleich kommt jemand mit Verbandszeug. Ich brauche Ihr Com, wir müssen den Gouverneur hier rausbringen.“ Der Schmerz ließ Akdemir langsam reagieren, der befehlsgewohnte Ton den Matthew anschlug schien jedoch gewisse Reflexe in dem Soldaten auszulösen. Akdemir stöhnte, jedoch lies das Zappeln nach und mit einer Hand fischte er das Com aus der Uniform. Matthew nahm das Funkgerät und drehte sich zu dem Gouverneur um.

Ridley Solaris hatte sich gegen eine Wand gestützt und war weiterhin blasser als gewöhnlich. Als er das Wort an Matthew richtete klang seine Stimme eigentlich wie immer, jedoch sprach er in der Aufregung sehr viel schneller. Matthew hielt es dem Mann zugute das er sich so schnell erholt hatte und offensichtlich nicht vor Adrenalin lediglich zittern konnte.

„Nun Gouverneur, es ist nicht das erste Mal das ich in einer, sagen wir prekären Situation gewesen bin. Über die weitere Lage habe ich mir noch kein Bild machen können. Ich habe mir das Funkgerät des Sergeant geliehen und wollte eine der Barken zum Evak herrufen.“ Matthew unterbrach sich, um einen weiteren Atemzug aus dem kleinen Zylinder zu nehmen. „Sie Gouverneur können zwar hier unten Atmen, ich jedoch vergifte mich mit jedem weiteren Zug aus dem hier selbst. Akdemir hat meinen Respirator, folglich müssen wir hier sofort weg.“

Matthew aktivierte das Com, während der Gouverneur ihm seine Frage von vor der Auseinandersetzung beantwortete. Im Herbst würden mehr Unruhen und möglicherweise ausgewachsene Rebellion geben, über das Warum würden sie jedoch zu späterer Zeit sprechen müssen.

Mithilfe des Funkgeräts und der Autorität des Gouverneurs brachten sie in Erfahrung, das weitere „Protestanten“ aufgetaucht waren, und dass die Barken ohne die Leibgarden abfuhren, um sie einzusammeln. Während sie auf die Abholung warteten beobachteten sie wie eine ältliche Patrolianerin seltsame bläulich schimmernde Kiesel in die Verbände für das Gesicht des Sergeants steckte. Mit sicheren Handgriffen verband sie seine Wunden, und bald hörte der Mensch auf blutige Schlieren im Wasser zu hinterlassen.

Als sie den Antrieb der Barke direkt oberhalb des kleinen Bauernhauses hören konnten machten sie sich auf den weg, den noch immer benommenen Verletzten hinter sich her ziehen schwammen sie mit langen Zügen zu dem Gefährt.

Als sie endlich in der Transporter waren schnappte Matthew sich eine der Masken die an der Wand hingen und tat gierig mehrere Atemzüge, er hatte es nicht gewagt mehr von dem für Tieftauchen ungeeignetem Atemgas zu benutzen als es nötig war. Also lag er nun mit dem Rücken auf dem Boden der Barke, die gerade damit begann, die Dekompression zu starten sodass sie bei Ankunft am Festland sofort zur Fähre des Gouverneurs würden flüchten können.


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Bestätigend nickte Ridley auf die Worte von Severide hin. Sie mussten hier weg. Der Zylinder mit Atemluft, den der Sith mit sich führte, war eine Notlösung, würde ihm aber schon sehr bald mehr schaden als nutzen. Gut, dass er schon die Barken geordert hatte. Mental machte sie sich eine Notiz luftatmendes Personal standardmäßig mit Ersatzgeräten auszurüsten. Schon wieder genau ihr Glück, dass sie diese Lektion gleich bei ihrem ersten Besuch hier unten lernen musste. Und eine Bestätigung, dass ihr Instinkt sich ein Implantat zu besorgen mehr als bloßes Pandering gewesen war.

Alles in allem schien sich die Situation langsam wieder einzupendeln, doch erst als die Türen der Barke sich hinter ihnen schlossen, atme Ridley erleichtert auf. Jetzt war das Geschrei des Protests wieder deutlicher zu hören, doch wurde es rasch leiser, als sich das Fahrzeug in Bewegung setzte. Mit ausdrucklosem Gesicht starrte zu Akdemir und Severide hinüber, die beide wohl schon bessere Tage gesehen hatten. Der Sergeant hatte inzwischen wieder zu sich gefunden und beäugte sein verbundenes Gesicht misstrauisch in der Kamerafunktion seines Comlinks und der Sith hatte sich auf den Boden gelegt, und hatte sich eine der Atemmasken die an der Wand bereit gestellt waren übers Gesicht gestülpt.

Erleichtert und todmüde zugleich ließ Ridley sich auf einen der freien Sitzplätze sinken und zückte ihr Datapad, um sich weitere Details über die aktuelle Situation einzuholen. Halb abwesend setzte sie einen kurzen Vermerk die Verbände Akdemirs auf ihre Inhaltsstoffe untersuchen zu lassen, dann hatte auch schon der Livefeed zu den Protesten fertig geladen.

Die spontane (?) Kundgebung hatte überraschend viel Zulauf innerhalb von kürzester Zeit erhalten und das Holo zeigte wie etwa eintausend Wesen demonstrierten, die meisten davon friedlich. Lediglich am Rand des Protests schienen einige Patrolianer mit der hastig errichteten Polizeiblockade zu ringen. Frustriert schnaubte Ridley. Wenn sie erst Makunnay in die Finger bekommen würde… Grade wollte Ridley zu einer anderen Holoansicht schalten, da brach – fast ohne Vorwarnung – die Barke durch die Oberflächlich und mit einem durchdringenden Piepen öffneten sich Luken, um das Wasser im Inneren abzulassen. Darum bemüht ein möglichst staatsmännisches Bild abzugeben, erhob Ridley sich wieder und trat zu den sich öffnenden Türen, wo bereits eine kleine Traube an freundlichen Gesichtern auf sie wartete.

Fast schon grob packten zwei Soldaten sie bei den Oberarmen und trugen sie fast zu einem gepanzerten Gleiter, während ein dritter Soldat sie mit einem Schild von oben abschirmte. Im Innern fand sie sich umringt von Polizisten wieder und einem besorgt aussehenden Polizeichef Di Guhta, dessen synthetische Augen flackerten, während offensichtlich aktuelle Lageberichte und Bilder an ihnen vorbeiliefen.


„Gouverneur, sind Sie unverletzt?“

, fragte der Aqualish, während grade Sergeant Akdemir in ähnlicher Weise wie Ridley durch die Tür des Gleiters geschoben wurden. Augenblicklich wurden Di Guhtas Augen ob der Verletzungen eine Spur weiter.

„Nicht dank Ihrer guten Arbeit.“

, gab Ridley schneidend zurück und warf einen bedeutsamen Seitenblick auf Severide, der den Gleiter als letztes betreten und sich grade rechtzeitig hingesetzt hatte, um nicht vom ruckartigen Losfahren des Gefährts umgeworfen zu werden.

„Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Gouverneur.“

, antwortete der Polizeichef tonlos und reichte Ridley einen kleinen Holoprojektor.

„Falls Sie es für angemessen halten, können Sie jetzt das Wort an die Demo richten. Ich denke, dass eine kurze Rede von Ihnen die Situation deeskalieren könnte.“

Für einen Moment schaute Ridley ihn entgeistert an, doch dann ging sie ihre Optionen durch. Kurz prüfte sie ihr Aussehen in der Holokamera ihres Coms, dann nickte sie.

„Schauen wir mal wie vorrausschauend Sie dieses Mal sind.“

, gab sie kalt zurück und richtete dann ihre Aufmerksam auf den Projektor. Ein Knopfdruck und das Abbild einer Menge mit improvisierten Schildern erschien flackernd darüber. Ein kleiner Knopf mit der Aufschrift ‚Go Live‘ blickte rötlich. Kurz räusperte sich Ridley, dann aktivierte sie ihn.

„Bewohner von Abyston…hier spricht Gouverneur Solaris.“

, begann Ridley, fieberhaft darum bemüht die richtigen Worte zu finden.

„Ich sehe Sie und höre Ihre Sorgen. Ich weiß, dass die Gedanken vieler von Ihnen sich darum drehen, wie Sie diesen Herbst und darüber hinaus Ihre Familien ernähren können. Und ich möchte Ihnen sagen, dass gute Dinge auf dem Weg zu Ihnen sind. Wenn Sie nach vorne schauen, werden Sie die Lösung sehen. In diesem Herbst werden wir gemeinsam eine Schiffsproduktion im großen Stil beginnen. Eine Branche, die viele Hände braucht und diese zu entlohnen weiß. Diesen Herbst wird niemand für den Wunsch seine Familie durchzubringen zu Schaden kommen. Ich weiß, dass Abystoner aufrechte, hart arbeitende Bürger des Imperiums sind und ich bin entschlossen jedem der das möchte die Gelegenheit zu geben das zu beweisen. Diesen Herbst bekommt jeder Freiwillige Arbeit und genug, um ein ehrbares Leben bestreiten zu können. Ich versichere Ihnen, ich höre Sie. Jeden von Ihnen. Und gemeinsam machen wir Truuine groß! Der Imperator sei mit uns.“

Ridley ließ ihre Worte einen Moment wirken, bevor sie den Feed beendete. Erschöpft ließ sie sich nach hinten sinken und war den Anwesenden einen Seitenblick zu.

„Wir werden gleich wissen, ob sen richtigen Ton getroffen haben, Gouverneur.“

, sagte Di Guhta und versenkte sich wieder in seinem eigenen Datapad, dass er gar nicht aus der Hand gelegt hatte. Einige Minuten verstrichen und schließlich kam der Gleiter zu stehen. Die Tür glitt auf und Ridley trat auf das Landefeld, wo ihrem Lambda-Fähre nach einem Schauer glitzerte. Etwa ein Dutzend Polizisten sicherte den Perimeter und zwei weitere drückten sich an ihr vorbei, um Akdemir für erste Hilfe an Bord zu bringen. Aus dem Augenwinkel sah Ridley wie Severide noch ein kurzes Wort mit dem Polizeichef wechselte, doch sie hatte keinen Nerv mehr für weitere Gespräche. Sie wollte nur noch zurück nach Moraband, ein heißes Bad nehmen, und die ganze Chose für die nächsten zwei Stunden vergessen.

Schnellen Schrittes begab Ridley sich zum Shuttle und hatte schon fast die Laderampe überwunden, als ein vernehmliches Klicken sie innehalten ließ. Grade wollte sie sich nach der Quelle umschauen, da erblühte die Welt plötzlich in einem gleißenden Weiß. Ein schrilles Piepen füllte ihre Ohren und sie fühlte noch, wie sie nach hinten gerissen wurde. Doch dann schwappte Schwärze über sie, als hätte man sie zurück ins Hafenbecken geworfen.


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Mathew hatte bereits auf dem Weg zu der Barke bemerkt, dass sein Blickfeld sich verengte. Als er endlich wieder die richtige Art von Luft atmen konnte war ihm so schwindelig, dass er sich auf den Boden legen musste. Er bekam nicht mit was um ihn herum passierte bis sie die Wasseroberfläche durchstießen und das Wasser in der Kabine abgelassen wurde.

Während sie anlegten rollte Matthew sich auf die Knie und richtete sich langsam auf. Er konnte wieder mehr sehen, jedoch fühlte er sich weiterhin nicht sicher auf dem leicht schwankenden Boden. Der Gouverneur wurde von drei Soldaten schleunigst in einen gepanzerten Gleiter bugsiert und einige Polizisten halfen Sergeant Akdemir und Matthew selbst aus der Barke rüber zu dem Gleiter.

Noch während er einstieg hörte Matthew bereits, wie ein Mann den Gouverneur nach seinem Wohlergehen befragte. Der Gouverneur bestätigte dies zwar, jedoch machte er gleichzeitig deutlich, dass dies nicht seinem Gegenüber zu verdanken war. Matthew ließ seinen Blick über den Aqualish gleiten. 2 seiner Augen waren durch rot leuchtende Cybernetik-Implantate ersetzt worden, die Uniform ließ auf einen Hochrangigen Polizisten tippen.

Den Rest der Unterhaltung ignorierte Matt während er die Energiezelle seines Lichtschwertes wieder aktivierte und überprüfte ob es noch irgendwo Wasser in den empfindlichen Bauteilen gab. Sein Tunnelblick war gänzlich verschwunden und auch der Schwindel hatte nachgelassen, lediglich ein leichter Kopfschmerz war ihm geblieben. Der Gouverneur richtete über das Holo eine kurze Rede an die Teilnehmer der Demonstration, und auch Matt fand, dass die Haare des Gouverneurs, wenn sie nass waren, ihm nicht schmeichelhaft am Kopf klebten gab der Mann sich Souverän. Die Angst und Nervösität die ihn im direkten Anblick der Gefahr gelähmt hatten waren nicht mehr zu sehen.

Der Polizist konzentrierte sich wieder auf sein Holopad und nur wenige Minuten später kamen sie bereits am Landefeld an. Zwei Polizisten halfen dem Sergeant aus dem Gleiter und brachten ihn zum Schiff, der Gouverneur blickte sich kurz um und folgte ihnen dann zur Fähre, Matthew jedoch blieb kurz bei dem Polizisten stehen der mit ihnen ausgestiegen war.

„Sind Sie der Polizeichef von Abyston? Dies hier ist meine Comnummer, wenn sie mit dem Bericht über den Vorfall fertig sind schicken Sie ihn mir zu. Ich werde mir in den nächsten Tagen um die Sicherheit des Gouverneurs Gedanken machen. Wenn sich herausstellt, dass sie schlampig gearbeitet haben dann wird das meinen Auftraggeber sicher interessieren.“ Matthew legte während der Worte die Hände betonend auf sein Lichtschwert. Der Aqualish schien zu überlegen ob er ihm drohen wollte, und wie ernst er eine solche nehmen sollte, dann jedoch nickte er. Matthew nickte auch nochmal und blickte dann, einem Impuls folgend in Richtung der Fähre.

Der Gouverneur war zur hälfte die Rampe hinauf als Matthew ein deutliches Klicken hörte. Gleichzeitig sah er wie ein Schatten was als nächstes passieren würde. Die Lamda-Fähre würde in einem Feuerball vergehen, und der Gouverneur würde von der Druckwelle und dem Feuer zerfetzt und verkohlt zu seinen Füßen liegen bleiben. Zorn flackerte in Matthew hoch, wer auch immer dieses Attentat versucht hatte würde dafür bezahlen, dass er dumm und unwissend, wie er war in den Plänen eines Exekutors herum pfuschte.

Matthew riss den Arm hoch, packte den Gouverneur mit der Macht und zerrte ihn rückwärts von der Shuttlerampe, bevor der durch die Explosion Ohnmächte Gouverneur auf den Boden aufschlug stoppe Matthew seinen Flug mit der Macht und ließ ihn neben dem Gleiter vorsichtig zu Boden. Sein Blick huschte zu dem Polizeichef, seine Hand griff in die Luft und mit der Macht drückte er dem Aqualish die Luft ab. „Sind sie wirklich so unfähig? Oder wussten Sie von diesem Anschlag? Waren sie an dem Attentatsversuch beteiligt?“, schrie Matthew ihn an. Der Mann, die blanke Angst ins Gesicht geschrieben schüttelte den Kopf während er versuchte die Luft um seinen Hals herum zu fassen und Matthews Griff zu lockern. „Ich hoffe es für Sie, räumen sie dieses Chaos auf und finden Sie den Schuldigen, ansonsten werden Sie sich vor mir Verantworten müssen.“ Dieses mal schrie Matthew nicht, seine Stimme war eiskalt und kündete von einer schrecklichen Strafe die ein Versagen nach sich ziehen würde.

Mit seinem Machtsinn prüfte er den Gouverneur durch, der Arkanier war zwar bewusstlos, jedoch schien er keine inneren Verletzungen zu haben. Er levitierte ihn in den Gleiter und stieg selbst ein. „Bringen Sie uns zum Raumhafen in Osicia, sofort. Ignorieren sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen und geben Sie der Flugleitung durch, dass die Polizei uns Geleitschutz geben soll. Na los, fliegen sie, Mann!“ Der Pilot blickte im ersten Moment konzerniert durch den Rückspiegel zu ihm, und machte sich dann eilig daran zu gehorchen.

Erst nachdem sie wieder in der Luft waren wendete sich Matthew wieder dem Gouverneur zu.

„Solaris, wachen Sie auf.“


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„Solaris, wachen Sie auf.“

Die Stimme drang wie ein Messer in Ridley brummenden Schädel. Der Gouverneur von Truuine fühlte sich erbärmlich. Als hätte man seinen dürren Körper genommen und gleich mehrere Male durch einen Fleischwolf gedreht. Sein Kopf pochte wie verrückt, gleichzeitig betäubt und angefeuert von einem durchdringenden Tinnitus auf seinem rechten Ohr. Sein Gesicht fühlte sich heiß und geschwollen an, die Augen verklebt.

Der Übergang von herrlicher Bewusstlosigkeit zu Bewusstsein und Qual war jäh und schmerzhaft. Zwar öffnete er die Augen nicht sofort, doch war er sich schlagartig seiner Existenz bewusst und wünschte sich gleichzeitig das Gegenteil. Dennoch, auf das Drängen der Stimme hin versuchte er die Augen zu öffnen. Zumindest bei einem gelang es ihm. Das andere öffnete sich halb und schloss sich dann mit einem jähen Schmerz wieder.

Ridley war wieder in seinem gepanzerten Gleiter, so viel stand fest. Über ihn gebeugt, das bleiche Gesicht zu einer dezent besorgten Miene verzogen saß Severide. Der Gouverneur versuchte sich aufzusetzen, doch augenblicklich schien sich der Gleiter in ein Karussell zu verwandeln und mit einem Stöhnen sank er wieder hintenüber.

„Was…ist…passiert?“

, murmelte Ridley und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Mit Erschrecken stellte er fest, dass sein Ärmel an der Vorderseite geschwärzt und angesengt war. Seine fein manikürte Hand verunzierte ein hässlich-roter Schnitt.

Severides Lippen bewegten sich, doch das Piepen in Ridleys rechtem Ohr schien nur lauter zu werden. Schwach drehte er den Kopf, um stattdessen sein linkes in eine bessere Position zu bringen.

„B…bitte…wiederholen Sie das…“

, flüsterte er und diesmal verstand er die Antwort. Ein Anschlag? Augenblicklich wurde ihm wieder schwarz vor Augen. Ein paar Mal blinzelte er die Sterne weg. Aber wer? So früh? Es hatte sich doch noch nicht einmal wirklich etwas bewegt… Nichts in seinem Studium oder früherem Leben hatte ihn darauf vorbereitet tatsächlich das Opfer eines Mordanschlags werden zu können. Natürlich, von dem Konzept hatte er gewusst, doch…wie bei so vielem hoffte man, dass man nicht derjenige sein würde den es traf. Und doch lag er hier, augenscheinlich hatte er überlebt.

„Sergeant…Akdemir?“

, fügte Ridley hinzu, noch deutlich vor Augen wie der Soldat an Bord der Fähre gebracht wurde, um verarztet zu werden. Bei Severides Antwort füllten seine Augen sich mit Tränen und nach einem Moment des hilflosen Daliegens bäumte sich plötzlich sein Magen auf. Geräuschvoll erbrach sich Ridley auf den Boden des Gleiters zu den Füßen und über die Schuhe des Sith, während Tränen der Verzweiflung kleine Krater in dem bläulichen Erbrochenen hinterließen.

Es brauchte ein paar Minuten – und einen bis auf Galle geleerten Magen – bis Ridley sich wieder gesammelt hatte. Diesmal war sein Versuch sich aufzusetzen erfolgreich und er schaffte es das Drehen und die Sterne insoweit zu unterdrücken, dass er einen klaren Gedanken fassen konnte. Er war noch immer neben der Spur, doch jetzt hatte er wieder vor Augen, dass er sich jetzt nicht wie ein getretener Hund zu einer Kugel zusammenrollen konnte.

„Wohin…sind wir jetzt unterwegs? Gibt es einen Plan?“`

, fragte der Gouverneur, trocknete sich die Tränen und wischte sich den Mund ab.

„Haben…haben Sie vielleicht etwas zu Trinken?“


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Ein schmerzerfülltes Stöhnen entrang sich der Kehle des Gouverneurs, als wieder Leben in ihn zurückkehrte. Das der Gouverneur sich mies fühlte war offensichtlich. Eines seiner Augen war angeschwollen, mehrere flache Schnittwunden zierten seinen Körper und hatten Löcher in seine Uniform gerissen. Eine Augenbraue war verbrannt und die Hälfte des Gesichts war mit wunder Haut und Brandblasen übersäht.

Ridley Solaris öffnete sein linkes Auge, zunächst schien er durch Matthew hindurch zu sehen ehe sich sein Blick wieder fokussierte. Hoffentlich hatte der Gouverneur nicht auch noch eine Gehirnerschütterung, andererseits würde er vermutlich sowieso wenigstens eine Nacht in einem Bactatank verbringen müssen. Solaris versuchte sich aufzurichten, ließ es aber schnell wieder bleiben.

„Die Lambda-Fähre ist explodiert.“, beantwortete Matthew die Frage, die der Gouverneur unter Anstrengung formuliert hatte. Offensichtlich war das Ohr des Gouverneurs ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden, er drehte den Kopf und bat Matthew sich zu wiederholen.

„Ihre Fähre ist explodiert. Sie waren das Ziel eines Attentats, Gouverneur.“, dieses Mal hatte der Gouverneur verstanden, dass konnte Matthew an seinem Gesicht erkennen. Auf den Unglauben folgte eine düstere Erkenntnis. „Die Fähre wurde völlig zerstört, ich habe Sie gerade noch von der Rampe ziehen können, sonst wären Sie mit den anderen an Bord gestorben. Niemand hat überlebt.“

Plötzlich standen dem Gouverneur die Tränen in den Augen und im nächsten Moment erbrach er sich Geräuschvoll auf den Boden des Gleiters. Matthew hielt ihn so gut es ging auf der Sitzbank und ignorierte seine eingesauten Stiefel. Schließlich sank der Gouverneur wieder auf der Bank zusammen und blieb ein paar Momente liegen. Matthew überlegte ob er jetzt vielleicht aufgab, dann würde sein Auftrag hier doch erheblich schwerer werden.

Dann aber richtete der Arkanier sich auf, ein entschlossener Ausdruck trat auf das geschundene Gesicht. Wieder hatte der Gouverneur seinen Moment der Schwäche überwunden und schien seinen Antrieb wieder gefunden zu haben. Diese Stehauf-Mentalität rang Matthew einen gewissen Respekt ab.

„Ja, Sir. Wir fliegen zum Raumhafen nach Osicia, mit dem Gleiter nach Moraband würde zu lange dauern. In Osicia steigen wir in meinem Jäger und fliegen zum Pol. Falls uns weitere Bedrohungen erwarten werden wir froh sein in meinem Interceptor zu sitzen, außerdem verkürzen wir die Flugzeit um mehr als die Hälfte.“

Während Matthew den Plan umriss hatte der Gouverneur sich daran gemacht die Spuren seines „Ausrutschers“ zu beseitigen. Nachdem er geendet hatte bat er um etwas zu trinken, augenscheinlich war er weiterhin zu wackelig, um sich im Gleiter zu bewegen. Matthew griff in die Minibar und schüttete dem Gouverneur etwas klares scharf riechendes in ein Glas. Der Alkohol würde die schmerzen sicherlich betäuben, und bis der Gouverneur medizinische Versorgung erhalten würde würden noch ein paar Stunden vergehen.

Sie brachten die restliche Reise zum größten Teil schweigend hinter sich, und bei Ankunft in Osicia war der Gouverneur wieder stabil genug, um selbst zu laufen und so stiegen sie eilig um in die Bloody Ball. Bisher hatte niemand das Schiff mit dem Gouverneur in Verbindung gebracht, und als nun der gepanzerte Gleiter mit Eskorte dort aufschlug waren die Blicke der Arbeiter entsprechend Perplex.

Matthew wartete gar nicht auf die Startfreigabe, sondern warf die Maschinen an und ließ den Ionenantrieb aufheulen. Binnen kürzester Zeit hatten sie Osicia hinter sich gelassen und gewannen rasant an Höhe.

„Nun Gouverneur, wir werden in wenigen Minuten in Moraband sein. Dies ist wiederum Ihr Parkett, wie gehen wir vor?“



[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | unterwegs nach Moraband |‘Bloody Ball‘] Matthew, Ridley
 
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Bedächtig nickte Ridley auf die Worte des Sith hin. Was er vorschlug klang solide. Sie hatte noch nie in einem Interceptor gesessen, doch war ihr das Modell durchaus bekannt. Darüber hinaus würde sie froh sein aus dem gepanzerten Gleiter herauszukommen. Zwar konnte das Ding einiges an Schaden wegstecken, doch war er langsam und eine bekannte Zielscheibe.

„Ich nehme an ich sollte Ihnen meinen Dank aussprechen, Mister Severide.“

, sagte Ridley schließlich, stark darum bemüht ihren üblichen Tonfall zu treffen. Es gelang ihr fast, die Stimmlage höher als gewohnt, das Ganze durch ihr verheultes und geschundenes Gesicht deutlich kontrastiert.

„Und Ihrem Meister. Ich nehme an ohne Mister Sturns Angebot und seinem freigiebigen Entsenden von Talent wäre ich nicht hier.“

Mit einem Zug leerte Ridley das ihr angebotene Schnapsglas und erschauerte. Eigentlich hatte Sie an Wasser gedacht, doch der Branntwein half genauso gut, wenn nicht sogar besser das Brennen von Erbrochenem in Nase und Rachen zu übertünchen. In rascher Abfolge leerte sie ein, zwei weitere, während sie langsam, aber sicher spürte, wie ihre Sinne zurückkehrten und sie wieder Gewalt über ihren Körper erlangte. Die Verzweiflung, die grade eben noch geherrscht hatte, wich langsam, aber sicher wieder ihrem üblichen Pragmatismus.

Während der Gleiter sich langsam, aber stetig Osicia näherte, hatte Ridley sich eines der Reservedatapads – ihr eigenes hatte die Explosion nicht überlebt, oder war zumindest verschwunden – aus einem der dafür vorgesehenen Fächer genommen. Die Medien waren bereits voll von Nachrichten von ihrem Tod. Die örtlichen Nachrichtensender hatten jetzt, bereits vielleicht eine Dreiviertelstunde nach dem Anschlag trauergeflaggt und ernste Nachrichtensprecher diskutierten, wie es jetzt weitergehen würde. Der Versuchung ein Lebenszeichen aufzunehmen widerstand Ridley. Totgeglaubt zu werden würde jetzt vermutlich nützlicher sein, um die Schuldigen ausfindig zu machen.

Eine Sache die Ridley im Wust der Berichterstattung ins Auge fiel war, dass Legatin Makunnay bereits ein Statement ins Holonet gestellt hatte. Es war eine mit leeren Trauerfloskeln gefüllte Holobotschaft, doch die Schnelligkeit, mit der sie ins Netz gestellt worden war, war interessant. Dahingehend würde Ridley später auf jeden Fall noch nachhaken müssen.

Der Umstieg in Severides Jäger gestaltete sich kurz und schmerzlos. Das Raumhafenpersonal staunte nicht schlecht, als der totgesagte Gouverneur plötzlich mitten durch ihre Mitte stiefelte und konnte kaum mehr tun als starren, bevor der Interceptor sich auch schon in die Luft erhob. Unbequem hinter Severide eingequetscht – sein elender Jäger war ein Einsitzer – schaute Ridley mit fast so etwas wie Genugtuung auf die fischäugige Menge hinab, die rasch kleiner werdend zu ihnen hochstarrte.

Plötzlich unterbrach Severide Ridleys Gedanken. Er hatte sich den Großteil der Reise stoisch vor sich hingestarrt, stellte jetzt jedoch die Frage nach dem weiteren Vorgehen.


„Nun…ich würde sagen wir schauen welcher Usurpator versucht meinen Thron warmzuhalten. Wenn niemand sich aus der Deckung gewagt hat, warten wir die Nacht ab und statten morgen den Legaten einen Besuch ab.“

Ridleys Mundwinkel zuckten gleichzeitig verschmitzt und schmerzhaft auf den Blick hin den der Sith ihm zuwarf.

„Wir müssen den Bewohnern von Truuine zwei Dinge präsentieren: Erstens, dass ich noch lebe und zweitens – noch viel wichtiger – dass mich eine Kleinigkeit wie ein explodierendes Shuttle nicht aus dem Konzept bringt. Das mag nicht das sicherste Vorgehen sein, aber meine Machtposition darf genauso wenig mit dem Bauch oben schwimmen, wie ich. Zumindest wenn wir unsere Interessen hier verwirklichen wollen.“

Severide hatte nicht zu viel versprochen. Der Interceptor legte die Strecke zum Nordpol sogar noch schneller zurück, als es die Lambdafähre geschafft hätte. Innerhalb weniger Minuten wurde der Ozean grüner und ein schillerndes Flackern trat an den Himmel. Leicht nervös krallte Ridley sich am Pilotensitz fest, als könnte sie mit den gefeilten Fingernägeln allein die Fassade aufrechterhalten. Der Sith hatte heute gleich zweimal die Maske aus falscher Kaltschnäuzigkeit fallen sehen. Wenn man aus den heutigen Ereignissen auch nur ansatzweise schließen konnte was die Zukunft bereithielt, na dann prost Mahlzeit.

Mit dem klassisch-charakteristischen Heulen senkte sich der Interceptor schließlich auf die Landepplattform am Praxeum herab. Erleichtert wieder etwas mehr Platz zu haben streckte Ridley den Kopf ins Freie, als die Luke sich endlich öffnete und Erschauerte ob der eisigen Polarluft, die Augenblicklich auf sie einströmte. Noch immer war ihre Äquatoruniform stellenweise feucht und genau dorthinein griff jetzt der Frost mit eisigen Fingern. Bemüht darum nicht zu zittern kletterte Ridley steif aus dem Jäger. Dumpf schlugen ihre Stiefel auf dem frisch verlegten Durabeton auf, als ihr plötzlich zwei Gestalten ins Auge vielen, die mit sicheren Schritten auf sie zukam. Nur eine davon war ihr bekannt.

Zoëlla Pulastra-Solaris hatte den mehr blau als schwarzen Pelz irgendeines Tieres über die gesteiften Schultern ihres überaus modischen, orangenen Hosenanzugs geworfen und ihre lockige Haarpracht mit einem passenden Haarband zusammengebunden. Ihre in derselben Farbe getönte Brille hob sich schreiend von ihrer ebenhölzernen Haut ab. Die etwas kleinere Frau in der Uniform des IGD kannte Ridley nicht, doch stellten sich bei ihrem Anblick unwillkürlich ihre Nackenhaare auf.

Ridley merkte fast gar nicht wie sie erstarrte und realisierte, erst, als die beiden direkt vor ihr standen, dass sie keinen Schritt auf sie zu gemacht hatte. Einige Sekunden bleiernen Schweigens verstrichen, bis die ISB Agentin den Mund öffnete, jedoch von einer unwirschen Handbewegung Zoëllas abgeschnitten wurde.


„Dafür hast du mich also von Zeltros kommen lassen, Quinn?“

, fragte sie mit einem unwirschen Tonfall und wedelte mit einer Handbewegung in Richtung des Praxeums, den Zustand Ridleys nonchalant ignorierend.

„Liebling…“

, gab Ridley kleinlaut zurück trotz der eisigen Temperaturen des Polarkreises unter dem Blick der hinter getöntem Glas verborgenen Augen nahezu schmelzend.

„Können wir das nachher besprechen…? Ich wurde grade…“

„Du wusstest, wie es hier aussieht bevor deine Fähre ihre Fehlfunktion hatte, oder etwa nicht?! Und wie ich sehe, trägst du nichtmal unseren Ehering? Wag es ja nicht mir zu sagen du hättest ihn verloren. Wofür bin ich überhaupt hierhergekommen, hmm? Bin ich für dich etwa nur ein Accessoire, das man nach Belieben an- und auszieht?! Und wie wir das nachher besprechen werden! Ich bin sicher du hast wichtigeres zu tun als dich um das Wohlergehen deiner eigenen Ehefrau zu sorgen! Pah!“

Theatralisch füllten Zoëllas Augen sich mit Tränen. Ihre Mähne traf Ridley beinahe im Gesicht, als sie sich auf dem Absatz umdrehte und mit langen Schritten im Haus verschwand.

„Darf ich vorstellen, Mister Severide, meine Ehefrau, Zoëlla Pulastra-Solaris“

, sagte Ridley tonlos, um die unangenehme Stille zu überdecken.

„Und Sie sind…?“

Die Lippen der Agentin hatten sich zu einem unangenehmen Lächeln gekräuselt, die Mundwinkel auf perfekter Höhe mit den Spitzen des wie mit einem Lineal geschnittenen schwarzen Haares. Die mandelförmigen Augen blieben von dem Lächeln unberührt.

„Operative Ivonne Aghast, Agentin des Imperialen Geheimdienstes, abgestellt, um Ihre Administration zu unterstützen. Grade zur rechten Zeit wie mir scheint.“

Die Hand der Agentin fühlte sich wie ein kalter, toter Fisch in Ridleys Hand an.

„Der IGD kommt immer genau zur rechten Zeit, habe ich mir sagen lassen.“

, gab Ridley kühl zurück und nickte ihr zu.

„Schön Sie kennen zu lernen. Das hier ist Matthew Severide, Abgesandter des Ordens der Sith.“

Die beiden tauschten Höflichkeiten aus, bevor Aghasts Augen sich wieder Ridley zuwandten, der die Kälte langsam merklich zusetzte.

„Vielleicht sollten wir hineingehen. Legatin Makunnay plant grade, wie die Übergangsphase nach Ihrem unverhofften Ableben gestaltet werden kann.“

Augenblicklich verengten Ridleys Augen sich zu Schlitzen.

„Sie meinen, Makunnay ist hier? In Moraband?“

, fragte sie abgehackt und Aghasts Lippen kräuselten sich erneut.

„Vor einer halben Stunde angekommen. Kommen Sie, die Legatin hat Ihren Hauptbesprechungsraum für sich und ihren Stab requiriert.“

Schnellen Schrittes begab sich die kleine Gruppe ins Innere. Offenbar war Ridleys Überleben noch lange nicht überall hin durchgedrungen, denn die Beamtin am Empfang machte nicht schlecht Augen, genau wie der ältliche Hausmeister. Die Luft im Inneren war deutlich angenehmer als draußen, doch Ridley bekam davon nur die Hälfte mit, während sie sich mental auf Konfrontation bürstete. Schließlich hatten sie geschlossene Tür des Dojos erreicht. Von der anderen Seite tönte die unverkennbare Stimme der Legatin, die offenbar einen Plan mit mehreren Punkten erläuterte. Kurz hielt Ridley inne, dann schob sie die frisch eingebaute Schiebetür zur Seite und trat ein.

„Das ist ja alles sehr interessant, Legatin. Aber meinen nicht, dass Sie diese Pläne vorher mit mir abklären sollten?“

[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Dojo ] Ridley und Matthew, sowie Operative Aghast, Legatin Makunnay, und diverse Verwaltungsangestellte
 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | unterwegs nach Moraband |‘Bloody Ball‘] Matthew, Ridley


Der rote TIE näherte sich mit heulendem Antrieb der Ansammlung von Hütten und Baustellen die Moraband aktuell darstellte, während der Gouverneur einen groben Plan umriss.

„Abwarten und dann zuschlagen, gefällt mir.“, der Gouverneur machte sich sorgen um seine Sicherheit bei diesem Vorgehen… „Gouverneur, eure Sicherheit ist nichts um das Ihr euch Sorgen müsst. Eure Position könnte mit runter gelassener Hose oben schwimmen, und doch könnte euch keiner ein Haar krümmen solange ich etwas mit zu reden habe. Der Verantwortliche für dieses Attentat wird büßen, und kein Gericht, keine Polizei und kein Militär könnte ihn vor mir schützen.“

Der Zorn, der in Matthew seit der Explosion brodelte, flammte mit dem Ausblick den Schuldigen zu bestrafen wieder auf, und er bemühte sich gar nicht erst seine Machtpräsenz zu verschleiern. Er nährte und hegte das Feuer in seinem Inneren, er fühlte den Sog der dunklen Seite und näherte sich Ihr. Doch statt eines Ausbruchs an Kraft aus den Emotionen zu ziehen behielt er die Kontrolle, blieb weit genug auf Abstand, um sich zu Stärken und doch nicht gänzlich zu vergessen.

Sie landeten auf dem Landefeld des Praxeums und der Gouverneur kletterte aus dem kleinen Jäger. Matthew sicherte die Systeme und folgte ihm langsam, während er den kompletten Bereich mit seinen Machtsinnen nach Gefahren durchkämmte. Er sprang gerade vom Schiff als eine grell gekleidete Frau dem Gouverneur eine Regelrechte Szene machte. Matthew überlegte einen Moment ob er sie unterbrechen sollte, doch da dampfte sie auch schon in Richtung des Praxeums ab. Der Gouverneur stellte sie nachträglich als seine Frau vor.

„Interessant.“ Das war alles was Matthew zu Zoëlla zu sagen hatte. Ob diese Person zu einem Problem wurde konnte er noch nicht sagen. Die zweite Frau, in Uniform des IGD stellte sich wiederum als Operative Ivonne Aghast vor. Es war normal das ein IGD Agent zum Stab eines Gouverneurs gehörte also wunderte sich weder Matt noch Ridley über ihr auftauchen.

„Guten Abend Operative. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“ Kein Händeschütteln, Lächeln oder nicken. Die Operative versuchte ihren überlegenen Blick beizubehalten, jedoch ließen Matts Aura und der Umstand, dass er sein Lichtschwert vom Gürtel genommen hatte als er neben den Gouverneur getreten war eine leichte Unsicherheit aufglimmen.

Die Operative wandte sich wieder dem Gouverneur zu, und informierte Ihn das Legatin Makkunay gerade dabei war die Regierung nach dem Tode des Gouverneurs durch die schwere Zeit zu lenken. Sie war tatsächlich eine halbe Stunde vor Solaris und Severide in Moraband angekommen. Es war unmöglich, dass sie auf offiziellen Kanälen von dem Anschlag erfahren hatte und dann bereits hier war. Sie hatten die Rückreisezeit so sehr verkürzt, dass selbst die interkontinentalen Shuttles nicht viel schneller gewesen wären, und das würde bedeuten die Legatin wäre ungefähr zeitgleich mit Ihnen in Abyston abgereist.

Der Gouverneur sollte also recht behalten, der Verantwortliche für das Attentat hielt sich bereits den sprichwörtlichen Thron warm. Schnellen Schrittes begaben die drei sich zu dem Konferenzraum, den der Gouverneur für sich hergerichtet hatte. Im inneren war Makkunay gerade dabei ihre mehrere Punkte beinhaltende Agenda zur Übernahme der Regierung durch sie selbst und zur Ausnutzung der Gesamtlage zu Gunsten der Patrolianer zu erläutern. Der Gouverneur schob die Tür auf und betrat den Saal.

Matthew und Operative Aghast folgten ihm hinein und Matthew verfolgte die Gefühle der Legatin als ihr ungläubiger Blick sich auf den totgeglaubten Gouverneur legte. Überraschung, Unverständnis und dann Angst und Sorge gingen von der Legatin aus, und Matthew war sich nun endgültig sicher. Die Legatin hatte mindestens von dem Attentatsversuch gewusst und ihn gebilligt, wenn sie ihn nicht gar selbst geplant hatte. Matthew zündete die erste Klinge seines Lichtschwertes.

„Nun Legatin, bevor sie Pläne machen erklären sie mir doch einmal im Detail wie sie von dem Attentat erfahren haben und wie sie so schnell nach Moraband gelangt sind. Und bitte Lügen Sie mich an, dann habe ich einen Grund ihnen weh zu tun.“

Während sie in das Praxeum gegangen waren hatte Matthew seinen Zorn erneut angefacht, dieses Mal jedoch seine Präsenz verborgen, damit die Anwesenden ihn nicht bereits beim Näherkommen spürten. Jetzt jedoch ließ er die Verschleierung fallen, und Zorn, Hass und seine Mordlust schwappten durch den Raum und drangen in jede Ritze des alten Jedi-Trainingsraumes. Er wollte das die Legatin ihn belog, er wollte sie Leiden sehen.



[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Praxeum | Dojo] Matthew, Ridley, sowie Operative Aghast, Legatin Makunnay, Legatin Kolba und diverse Verwaltungsangestellte
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Dojo ] Ridley und Matthew, sowie Operative Aghast, Legatin Makunnay, und diverse Verwaltungsangestellte

Ridleys Mundwinkel zuckten ob der Emotionen, die sich für einen kurzen Moment auf dem Fischgesicht Makunnays widerspiegelten. Überraschung, Schock, Enttäuschung. Nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann hatte das Alien sich wieder im Griff, doch es genügte. Legatin Makunnay war zumindest an dem Attentat beteiligt, wenn nicht sogar die ausführende Hand dahinter. So schlau wie die Sache eingefädelt gewesen war, war letzteres sogar am naheliegendsten. Tatsächlich musste Ridley der Simplizität und Finesse des Coups Respekt zollen.

Nachdem die Besichtigung der Neuen Fabrik durch die Proteste so gründlich schiefgelaufen war, waren zwar alle in Alarmbereitschaft versetzt worden, doch hatte niemand mehr so recht aufgepasst. Das perfekte Ablenkungsmanöver und alles was es gebraucht hatte, waren ein paar unschuldige Plakate mit unvollständigen Informationen. Und in dem Chaos, das ein toter Gouverneur in einer halb versammelten Verwaltung hinterließ, wäre es vermutlich nicht einmal aufgefallen wie schnell die Patrolianerin nach Moraband geflogen war, um die Macht an sich zu reißen. Das Imperium hätte den Mord untersucht, vermutlich ein paar Bauernopfer geschlachtet und höchstwahrscheinlich keinen Ersatz geschickt. Zurück zum Status Quo, simpel, aber schlau, vielleicht mit ein wenig Machtgewinn der erfahrenen Legatin gegenüber ihrem noch grünen Rivalen.

Ein amüsierter Laut entrang sich Ridleys Kehle, während er den Blick Makunnays kalt erwiderte. Unwillkürlich zuckte Ridley jedoch zusammen, als schräg hinter ihr ein aggressives Zischen ertönte. Hastig blickte er sich um und sah, dass Severide sein Lichtschwert aktiviert hatte. Ridley hatte solch eine Waffe zwar auf Holos gesehen, noch nie jedoch im echten Leben und blickte fasziniert auf die rote Klinge und was weiße Glühen in ihrer Mitte. Mit gemessener Stimme sprach der Sith die Legatin an und fragte, wie genau sie so schnell nach Moraband gekommen war. Die Drohung ihr weh zu tun quittierte die Patrolianerin jedoch nur mit einem verächtlichen Schnauben. Plötzlich schien von dem Sith eine Welle von Zorn durch den ganzen Raum zu schwappen. Ridleys Nackenhaare stellten sich auf und ihm war auf einmal wieder so kalt wie vor wenigen Minuten noch…jedoch anders. Auch die anderen Anwesenden duckten sich plötzlich zusammen und die Hautfarbe der Patrolianerin nahm einen hässlichen Pastellton an. Dennoch straffte sie sich nach einem kurzen Augenblick und sagte mit beinahe ruhiger Stimme:

„Ich habe nichts mit irgendwelchen Attentaten zu tun und bin lediglich hier, um sicherzustellen, dass die Geschäfte des Gouverneursamtes weiterer geführt werden. Das ist kein Verbrechen, sondern mein Job. Ich versichere Ihnen, Sie werden es schwer haben Beweise zu finden, wo keine sind. Gouverneur, ich finde es höchst unangemessen, dass ich mich derart von Ihrem Hund anbellen lassen muss.“

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[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Praxeum | Dojo] Matthew, Ridley, sowie Operative Aghast, Legatin Makunnay, Legatin Kolba und diverse Verwaltungsangestellte


Das aggressive Summen der roten Lichtschwertklinge hallte durch den Raum. Nach der Welle aus Wut, die durch den Raum geschwappt war, zuckten die Anwesenden zusammen, und selbst die Legatin, die zunächst einen überlegenen Blick gezeigt hatte lief Pastellfarben an.

Sie schaffte es fast Ihrer Stimme einen ruhigen klang zu geben, als sie behauptete nichts mit dem Attentat zu tun gehabt zu haben und lediglich ihrer Pflicht nachgekommen zu sein. Sie behauptete, dass es keinerlei Beweise für so etwas geben könne, und zu guter Letzt versuchte Sie ihre Angst zu kaschieren indem sie Matthew als Hund des Gouverneurs beleidigte.

In Matthews Zorn mischte sich Hass gegenüber der Legatin und er hob die Hand, um Sie mit einem Machtstoß an die Wand zu fegen, in weniger als einem Augenblick hatte er die Macht in seiner ausgestreckten Hand gesammelt und richtete sie gegen Makkunay. Doch statt des konzentrierten Machtstoßes, der die Legatin von den Beinen fegen sollte, löste sich ein einzelner blauer Blitz von seiner Handfläche und traf die Legatin mitten auf den Brustkorb. Ein Aufschrei ging durch den Raum als die Versammelten erneut zusammenzuckten, die Legatin gab einen Schmerzensschrei von sich und klappte zusammen als Ihre Beine sie plötzlich nicht mehr trugen.

„Ich bin Matthew Severide, der Schüler von Graf Janus Vialan Sturn, seines Zeichens Executor seiner Majestät Darth Allegious. Ich wurde in den Künsten der dunklen Seite ausgebildet und ich bin niemandes Hund.“ Erneut nutzte er die Macht doch dieses Mal riss er die Legatin auf sich zu, gleichzeitig bewegte er seine Klinge, sodass die Legatin vor ihm schwebend mit der noch immer unheilverkündend brummenden Klinge am Hals stoppte. „Ich kann eure Gedanken lesen Makkunay es hat keinen Sinn mich zu belügen.“

Er formte seinen Verstand zu einem Dolch, goss seinen Zorn und Hass zu einer geistigen Waffe und ließ in brutal in den Geist der Patrolianerin fahren. „Beantwortet mir meine Frage, woher wusstet Ihr von dem Attentat auf den Gouverneur?“

Die Antwort blitzte im Geist der Patrolianerin auf. Matthew zwang sie dazu Ihn auszusprechen, er zerrte an Ihrem Verstand presste ihn in Bahnen die ihm gefielen. Die Legatin stöhnte auf ob des aggresiven Vorgehens in ihrem Geist. "Sie wollen uns die Wahrheit sagen Makkunay."

„Ich will ihnen die Wahrheit sagen.", sie stockte, und Matthew erhöhte den Druck. "Ich habe das Attentat befohlen.“

Matthew stoppte seinen Angriff auf den Geist der Legatin und schleuderte sie mit der Macht von sich, sie prallte schwer gegen die Wand und sackte am Boden zusammen. Gleichzeitig stürmten 8 bewaffnete Soldaten in den Raum und richteten Ihre E-11 auf den Sith.

„Nehmen Sie die Legatin Makkunay wegen dem versuchten Mord an dem Gouverneur fest.“

Warrant Officer Sel Drolen, der als erster den Raum gestürmt hatte blickte von Matthew zu der Legatin und dann zu dem Gouverneur. Sein Gesicht spiegelte Verwirrung.


„Sir? Befehle Sir?“


[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Praxeum | Dojo] Matthew, Ridley, sowie Operative Aghast, Legatin Makunnay, Legatin Kolba, Warrant Officer Sel Drolen sowie ein Squad Soldaten und diverse Verwaltungsangestellte
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Dojo ] Ridley und Matthew, sowie Operative Aghast, Legatin Makunnay, und diverse Verwaltungsangestellte

Nachdem die Legatin gesprochen hatte, hätte man eine Nadel fallen hören können. Das knappe Dutzend Verwaltungsangestellter, das Makunnay noch bis grade gelauscht hatte, hatte sich unauffällig von ihr distanziert und drängte sich nun wie eine Schar verängstigter Küken in der entgegengesetzten Ecke des Raumes zusammen. Mit ausdruckslosem Gesichtsausdruck begegnete Ridley einem hilfesuchenden Blick von Legatin Kolba, blickte dann jedoch wieder zu Makunnay, um das sich entfalten Schauspiel weiter zu verfolgen.

Fast schon bedächtig, wie es schien, hob der Sith seine freie Hand und mit gewalttätiger Plötzlichkeit spannte sich auf einmal ein blau schimmernder Blitzbogen zwischen den beiden. Legatin Makunnay schrie mitleiderweckend auf und prallte mit einem dumpfen Schlag auf den Boden, als ihre Beine nachgaben. Innerlich zuckte Ridley zusammen und schaute besorgt zu Severide hinüber, von dem noch immer eisige Wellen Hass auszugehen schienen. Mit einem fast schon körperlich unangenehmen Tonfall stellte der Sith sich mit seinem vollen Titel vor und klar, dass er niemandes Hund sei.

Erneut zuckte Ridley zusammen, als der Körper Makunnays wie eine Puppe in die Höhe gerissen wurde und fest in Severides Griff landete, die fauchende Klinge nur Zentimeter von ihrem Hals entfernt. Leiser als zuvor – Ridley hörte es nur weil sie direkt danebenstand – erklärte der Sith seinem Opfer, dass es keinen Sinn hatte ihn zu belügen. Dann stellte er seine ursprüngliche Frage nochmal, mit dem Zusatz, dass Sie ihm die Wahrheit sagen wolle. Eigentlich hätte Ridley nicht überrascht sein dürfen, dennoch blieb ihr der Mund offenstehen, als die Patrolianerin bestätigte die Wahrheit sagen zu wollen und nach kurzer Pause ein Geständnis ablegte.

Grade wollte Ridley etwas sagen, da schleuderte der Sith die Legatin auch schon von sich. Aus der Gruppe in der Ecke entrang sich ein Wimmern, als der Körper wie ein Sack Reis von der harten Oberfläche abprallte und am Boden liegen blieb. Plötzlich stürmte ein halbes Dutzend Soldaten in den Raum, die Gewehre auf Severide gerichtet. Der jedoch befahl ihnen Makunnay festzunehmen, was den Anführer der Truppe verwirrt zu Ridley schielen ließ. Die hatte jetzt auch die Gelegenheit zu ihrem großen Auftritt gewittert und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf.

„Senken Sie Ihre Waffen um Gottes Willen! Mister Severide gehört zu mir. Na, wird’s bald!“

, fügte sie hinzu, als die Soldaten der Anweisung nur zögerlich Folge leisteten.

„Machen Sie sich stattdessen nützlich und tun was er sagt. Nehmen Sie die ehemalige Legatin fest, ebenso wie diese Leute.“

, abfällig wies Ridley auf die Gruppe, die urplötzlich ihre Homogenität verlor und auseinanderspritzte.

„Wer an dem Coup beteiligt war wird sich erst noch erweisen. Sie werden diese Leute ohne Umwege nach Abyston zur Imperialen Garnison bringen. Die Gefangenen sind direkt und ohne Umschweife an Captain Lauchlan zu übergeben. Veranlassen Sie ebenfalls, dass meine und Mister Severides persönliche Garde so rasch es geht wieder aufgestockt wird. Klar?“

Endlich nickte der Soldat und Ridley schaute kalt zu, wie das Verwaltungspersonal erneut zusammengetrieben und zur Tür gebracht wurde. Plötzlich fiel ihr jedoch noch etwas ein.

„Officer, eine Sache noch. Lassen Sie mir Legatin Kolba hier.“

, sagte Ridley und warf der Selkath einen Seitenblick zu. Der Legatin liefen inzwischen unverhohlen die Tränen über die Wangen, jedoch hob sich ihr Kopf, als sie Ridleys Worte hörte. Grob stieß einer der Soldaten sie auf Ridley zu. Die Selkath stolperte, stürzte und wartete dann geduldig, bis der Rest sich aus dem Raum entfernt hatte. Schließlich waren Kolba, Aghast, Severide, und Ridley allein.

„Mister Severide, was auch immer Sie eben mit Makunnay gemacht haben, fragen Sie die Legatin ob sie von dem Anschlag wusste.“

Die Soldaten hatten grade ein gutes Stück wertvollen Verwaltungspersonals abgeführt und vielleicht gab es ja die Chance, dass zumindest die frisch gebackene Legatin nicht in ihren Aufgaben unterbrochen wurde, bis Klarheit geschaffen war. Der Sith nickte und das verängstigte Quieken Kolbas ignorierend packte er sie mit beiden Händen am Kopf. Gebannt verfolgte Ridley das Schauspiel, die Arme vor der Brust verschränkt. Diesmal dauerte es etwas länger als bei Makunnay, doch schließlich bewegten sich die Lippen der Selkath – mit dem erhofften Ergebnis.

„Gut. Sie sind fürs erste frei, Legatin. Lassen Sie sich das eine Lehre sein. Ich will bis morgen früh eine Liste mit geeigneten Nachfolgern für Makunnays Amt vorliegen haben. Wagen Sie es nicht mir diesmal wieder mit einem Verwandten von ihr zu kommen. Das wird ein neuer Start und ich will den Filz hinausgekehrt sehen, nicht noch verstärkt.“

, sagte Ridley und Kolba nickte stumm weinend. Hastig machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum.

„Ich nehme an, das dürfte den spannenden Teil für heute abschließen, Operative.“

, sagte Ridley zu Aghast gewandt, die kalt lächelte, sich verbeugte und sich dann ebenfalls zum Gehen wandte. Erst als sie den Raum verlassen hatte, ließ Ridley sich auf einem der noch stehenden Stühle fallen und massierte sich die Schläfe.

„So viel zu politischem Frieden. Die nächsten Tage dürften spannend werden, Mister Severide.“


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Dojo ] Ridley und Matthew
 
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