Weltraum (Imperium)

Imp. Weltraum, an Bord des angedockten Raumschiffes auf der Brücke: Adria Guldur, Tom West und Flugbesatzung(2 Tote)


Endlich wurde das getan, was Adria wollte. Jetzt würden ihre Leute die Durchsage hören und ihr Meister könnte stolz auf sie sein und das Gräflein könnte staunen, wie toll sie war! Vermutlich hatte er sich in der gesamten Zeit elendig versteckt, gewimmert, gesabbert und gehofft, dass ihm jemand den Hintern retten kommt! Sie rettete ihn! Adria rettete sie gerade alle vor dem Verderben!

Nach getaner Durchsage wollte Adria nun zurück auf ihr Schiff. Gehorsam hatten sich alle an der Wand nebeneinander aufgestellt. Alle entsicherten ihre Blaster. Adria lächelte milde. Sie hielt ihr Lichtschwert weiter in der Hand, fixierte dann aber West und deaktivierte theatralisch die Klinge. Sie lächelte dabei zuckersüß. Sie würde sie blitzschnell wieder fauchend aktivieren können! Alles wurde so gemacht, wie sie es gewünscht hatte. Sie fühlte sich wie eine Königin. Sie spielte die Königin. Aller Blicke waren furchtsam auf sie gerichtet und dennoch waren alle voller Bewunderung und Ehrfurcht vor ihr! Wie konnte man sich da nicht gut fühlen?! Sie streckte den Rücken durch, die Brust raus, schob das Kinn hoch und warf ihr Haar schwungvoll nach hinten, welches sie nun mit einem geschickten kurzen Handgriff löste und ihre dunkle wallende Mähne über ihre Schultern fallen ließ. Mit selbstsicherem Schritt lief sie vorneweg und führte die Horde an. Direkt hinter ihr lief West. Würde er sich gut machen, war sie gewillt, ihm natürlich den höchsten Posten hinter den Sith zu gewähren, wenn es nach ihr ging. Schließlich brauchte man fähige Leute! West sorgte sogar für die medizinische Versorgung ihrer Leute vor!

Kurz drehte sie sich um:


“Vergessen Sie ihre Techniker nicht!”

Schließlich wusste sie Gräflein`s Schiff in schlimmem Zustand. Als sie sich ihrem Schiff näherten, klopfte ihr Herz ungestümer denn je. Es war, als würde man jemandem ein Geschenk überreichen wollen und sich selber freuen und neugierig auf die Reaktion sein. Dann war es soweit. Mit einem stolzen Lächeln trat sie Sting und dem Gräflein gegenüber. Sie hob gerade an, sich der Rangordnung wohl bewusst und auf Dauer war die Führung auch zu anstrengend:

Darth Sting, ich übergebe Ihnen die Führ…!”,

da kam ihr Meister aus einer Luke von oben. Mit einem flotten Spruch begrüßte er West erneut. Fel ging es einigermaßen gut. Wie schön! West trat neben sie vor und reichte ihm kooperativ die Hand. Was so eine kleine Demonstration der Stärke so bewirken konnte, dachte Adria stolz!? Lächelnd suchte sie den Blick ihres Meisters.


Imp. Weltraum, an Bord des Frachter`s vom Gräflein: Adria, Darth Sikarius, Darth Sting, Muraenus, West und Gefolge(Sanitäter, Techniker und andere)
 
[Weltraum (Imperium) | Hyperraum | Von Bastion nach Koornacht| YV-666-Frachter | Luftschleuse] Darth Sting, Sabar Muraenus, Darth Sikarius, Adria Guldur, Tom West

Ebenso wie Sabar Muraenus war auch Darth Sting auf einen Hinterhalt gefasst. Dass die Sturmtruppen ihn mit einer List in die Falle locken wollten, hielt er führ wahrscheinlicher als Adrias Sieg im Alleingang. Aber es machte ihm nichts aus. Sie waren nun bewaffnet und zu zweit, die Gegner zahlenmäßig schon deutlich dezimiert und nicht mehr in einer dermaßen überlegenen Ausgangslage wie zuvor. Er glaubte, dass er auch in dem wahrscheinlichen Fall, dass es sich um einen faulen Trick handelte, noch einige von ihnen mit ins Verderben reißen würde. Viel mehr wollte er ja nicht. Der Gedanke, dass es doch noch zu einem halbwegs versöhnlichen Ausgang dieser Krise kommen würde und die Reise nach Koornacht weiter gehen konnte, war zudem so verlockend, dass er diese Möglichkeit nicht einfach verwerfen und mit der Fortsetzung seiner Guerillataktik verderben wollte. Die Luftschleuse sollte zeigen, wie die Dinge nun wirklich standen.

So kam es zu einer Wiedervereinigung. Als Sting und Sabar eintrafen, wartete Adria mit den Sturmtruppen bereits auf sie. Es schien zu stimmen: Sie war sich mit den Soldaten irgendwie einig geworden. Allerdings musste das nicht bedeuten, dass von diesen keine Gefahr für den Lamproiden und seinen Schüler ausging. Schließlich hatte auch in der Jagdgesellschaft keine Harmonie geherrscht, schon bevor Sting zuerst Adria und dann ihren Meister attackiert hatte. Es würde Darth Sikarius' Schülerin sicherlich gefallen, nun die Erschießung der beiden anzuordnen. Er war darauf gefasst. Aber schließlich gesellte sich auch Sikarius hinzu und gab sich versöhnlicher, als der Lamproid jemals erwartet hätte. Offenbar konnte dessen Zorn ebenso rasch verfliegen wie er kam. Die Unberechenbarkeit des Verrückten hatte so auch ihr Positives.

Tom West, der Anführer der Sturmtruppen, bestätigte, dass die Kämpfe beendet waren und sie von nun an auf einer Seite stehen sollten. Er reckte Sikarius seine Hand entgegen. Doch bevor dieser zugreifen konnte, schob sich Darth Sting dazwischen und packte die Hand mit einer seiner Klauenhände. Er drückte so fest zu, dass der Mensch die schwarzen Krallen sicherlich auch durch den Handschuh deutlich spürte. Dabei wurde dieser auch mit rotem Menschen- und violettem Lamproidenblut besudelt.

»Ich bin Darth Sting«, stellte er sich nun mit lauter, fauchender Stimme vor. Da ihre Identität als Sith nun geklärt war, konnte er den Ordensnamen benutzen. »Ich war Schüler von Imperator Darth Allegious. Das ist meine Mission, die ihr gestört habt. Sabar Muraenus ist mein Schüler. Der da ist Sith Warrior Darth Sikarius. Seine Schülerin Adria Guldur kennen Sie schon.

Wir haben einige von euch töten müssen.«
Er versuchte gar nicht, den Eindruck zu erwecken, dass er den Tod der Sturmtruppen bedauerte. »Das machen wir auch wieder, wenn's sein muss. Geben Sie uns keinen Grund!«

Dann wandte er sich zu Leto Fel um und sagte in düsterem, drohendem Tonfall:

»Ich will keinen Streit mit dir, Sikarius. Deine Kleine hat das angefangen. Wegen ihr bin ich angeschossen worden. Bestrafst du sie oder soll ich?«

Welche Strafe härter ausfallen würde, wusste wohl niemand.

[Weltraum (Imperium) | Hyperraum | Von Bastion nach Koornacht| YV-666-Frachter | Luftschleuse] Darth Sting, Sabar Muraenus, Darth Sikarius, Adria Guldur, Tom West
 
[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Frachter / Trainingsraum ] Sikarius, Adria, Sting, Sabar und Tom, sowie die anderen Sturmtruppen

Im Großen und Ganzen war
Sikarius zufrieden mit Adria. Sicher, sie hatte die Situation mit den Sturmtruppen zur Eskalation gebracht, das ganze jedoch auch wieder gradegebogen und einigermaßen ausgebügelt. Wie auch immer sie die Sturmtruppen davon überzeugt hatte eine Sith zu sein nachdem Stings Dokumente das nicht geschafft war ihm ein Rätsel. Das Mädchen platzte bald vor Stolz, es konnte also nicht ganz einfach gewesen sein. Nun musste er nur noch erreichen, dass sie sich in kritischen Situationen intelligenter anstellte und er hatte etwas womit man arbeiten konnte. Auf eine Strafe würde es vermutlich nicht hinauslaufen. Wenn er ehrlich war konnte er ihr das Verhalten nichtmal verübeln. Sie war im Wald aufgewachsen, verdammt! Die Androhung und ein Gespräch würde das schon richten.

Flüchtig warf der Mörder ihr einen lobenden Blick zu, bevor er wieder Fischfresse ansah, der zu sprechen begonnen hatte. Herrisch gebot er die Besorgung von Medipacks. Dann wandte er sich an
Sikarius. Nicht unfreundlich stellte er fest, dass sie seinetwegen ruhig Freunde werden konnten, sie dienten ja alle dem Imperator. Unwillkürlich grinste der Mörder und antwortete:

„Stimmt. Manche von uns mehr und direkter als andere, aber stimmt trotzdem.“

Grade wollte er die ihm dargebotene Hand ergreifen, doch da schob sich
Sting, an ihm vorbei und tat dies an seiner Stelle. Unwillkürlich verengte Sikarius sein verbliebenes Auge zu einem Schlitz und atmete eine Spur heftiger als normal aus, als jähe Wut ihn durchzuckte. Was fiel diesem hässlichen Nichtmenschen eigentlich ein?! Schüler des Imperators hin oder her, doch sie waren immernoch gleichrangig!

Fauchend stellte
Sting fest, dass sie hatten einige töten müssen und es im Zweifel wieder tun würden. Dann wandte er sich an Sikarius und hob hervor, dass er keinen Streit mit ihm wollte, bevor er fortfuhr. Was kam denn jetzt bitte?! Dass Adria angefangen hatte und Schuld war, dass Sting angeschossen worden war. Richtig. Und jetzt?

Der nächste Satz trieb
Sikarius die zornesschwärze ins Gesicht. Würde er sie bestrafen oder Sting? Es gab nichts dazwischen. Der Wurm erdreistete sich jetzt auch noch ihm vorzuschreiben wie er seine Schülerin zu behandeln hatte?! Dieses widerwärtige Alien hatte kein Recht dazu! Binnen eines Herzschlags wechselte die Augenfarbe des Mörders von einem lustig funkelnden Grün zu einem hässlichen Gelb. Seine Linke ballte sich zu Faust und seine Zähne kamen so fest auf einander zu liegen, dass es knirschte. Ein mörderischer Blick begegnete dem Stings und einen Moment lang schien die Luft zwischen ihnen zu knistern. Dem Mörder juckte es in den Fingern sein Schwert zu ziehen und es tief in dem weichen Leib zu begraben. Er wollte spüren, wie das Leben wie Wasser aus dem widerlichen Körper rann!

Er hat Recht. Adria verdient eine Strafe.

Vielleicht. Aber wir können jetzt nicht kuschen!

Wir müssen jetzt kuschen. Er ist immernoch der Schüler des Imperators. Und er hat das Personal hinter sich.

Fick den Imperator und fick sein Personal!

Meinetwegen, aber nicht jetzt.

Was muss der für ein Lappen sein, dass er SOWAS zum Schüler nimmt?!

Ein großer und jetzt gib endlich nach.

Mit einem knurren wandte
Sikarius den Blick ab und richtete sein immernoch funkelndes Auge auf Adria, die erbleichte. Der Stolz den sie grade noch verspürt hatte war verschwunden…und doch hatte er dem Mörder eine Idee verschafft wie er sie strafen würde.

„Ich übernehme, Sting.“

Flüsterte der Mörder und trat an dem anderen Sith vorbei. Fordernd streckte er die Hand nach ihr aus und sagte nun deutlicher:

„Gib mir dein Lichtschwert.“


Sikarius kannte sie gut genug um zu sehen, wie sie innerlich zuckte und versucht war zu widersprechen. Doch sie kannte ihn gut genug, um zu wissen dass sie es damit nur noch schlimmer machen würde. Nach einem Moment des Zögerns gehorchte sie und legte den metallenen Zylinder mit zitternden Fingern in seine Handfläche. Hart schlossen sich die des Mörders darum und hängten es an seinen Gürtel. Blitzschnell holte er aus und gab Adria eine Ohrfeige, die sie in die Arme Fischfresses schleuderte. Augenblicklich blühte ein zornig roter Handabdruck auf ihrer Wange auf und machte keine Illusionen darüber, dass er blau werden würde. Doch sie war noch nicht aus dem Schneider. Natürlich nicht. Mit kaltem Gesicht richtete Sikarius sich auf und wandte sich an Fischfresse.

„Von jetzt an bis wir unser Ziel erreichen ist Adria die persönliche Leibdienerin deiner Crew. Sie wird ohne Murren alle Aufgaben ausführen, die ihr aufgetragen werden. Deine Leute haben bis auf zwei Sachen das Recht zu behandeln wie sie wollen. Wer bleibende Spuren hinterlässt, dem schneide ich die Hände ab und schiebe sie ihm in den Arsch. Wer Aktionen unter ihrer Gürtellinie reißt, dem reiße ich die Eier ab und stecke sie ihm in den Mund. Glaub mir, ich krieg sowas raus. Solche Angelegenheiten sind ein persönliches Hobby von mir. Oh und Fischfresse,“

Kurz erlaubte
Sikarius sich ein Lächeln, bevor er mit der Macht nach der Leiche des Flammenwerfermannes griff und sie so neben ihm schweben ließ, dass sie Fischfresse direkt ansah.

„erinner‘ deine Leute daran, dass innerhalb der letzten Viertelstunde zwölf Menschen durch unsere Hand gestorben sind. Wenigstens drei davon so zugerichtet, dass nichtmal ihre Mutter sie wird mehr erkennen könnte.“

Einen Augenblick geschah nichts, dann schienen die toten Augen des Sturmtrupplers aus den Höhlen zu quellen. Dann knackte es und die Splitter seiner Jochbeine drückten sich durch die Haut. Kiefer und Zähne waren die nächsten und rote Tränen begannen an dem Gesicht hinabzulaufen, das ein Rendez-Vous mit einer Müllpresse simulierte. Dann gab die Schädeldecke nach, doch ein Machtfeld verhinderte ein Spritzen des Hirns. Knirschend reduzierte sich auch der Rest auf eine rotweiße Kugel von der Größe einer Kinderfaust. Gedämpfte Geräusche kündeten davon, dass es
Sikarius‘ anderen beiden Opfern nicht besser ergangen war. Mit einem dumpfen Geräusch landete der schwebende Leichnam auf dem Boden und jetzt endlich war es dem Blut erlaubt zu fließen.


„Gut. Dann wäre das auch geklärt.“

Stellte der Mörder fest und setzte erneut eine fröhliche Mine auf. Das grün war zurückgekehrt und er war wieder so bleich wie eh und je.

„Du hattest was von Medipacks gesagt. So ein bisschen Bacta fände ich jetzt echt gut. Also los.“

Er grinste und trat auf die Männer zu, die grade zurückkehrten.

„Ach und eins noch, in dieser einen Angelegenheit zählst du als Fischfresses Crew, Gräflein.“

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Frachter / Trainingsraum ] Sikarius, Adria, Sting, Sabar und Tom, sowie die anderen Sturmtruppen
 
- Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - von Bastion nach Koornacht - YV-666 Frachter - Luftschleuse- Sabar Muraenus, Darth Sting, Adria Guldur, Tom West-

Sabar stand einfach nur still da, während sich dieses bedauernswerte Schauspiel zwischen den anderen drei und diesem Tom West vor seinen Augen abspielte. Immer wieder wanderte sein leicht unruhig zuckender Blick auf das Schlachtfeld, oder besser gesagt seinen Frachter, mit dem man nun sicherlich nicht mehr reisen konnte. Vor wenigen Monaten waren es noch Bäder mit bezaubernder weiblicher Begleitung in luxoriösen Whirlpools, Geschäftsreisen in Millionen teuren Yachten und Abende vor knisternden Kaminen im Anwesen der Muraenus-Familie in der kalten Schlucht, während draußen bei zweistelligen Minusgraden der Schnee niederfiel. Kein Wesen hier im Raum konnte auch nur ansatzweise von solche Dingen sprechen, geschweige denn auch nur davon träumen. All das, mit dem sich die anwesenden Sturmtruppen und die restlichen Anwesenden brüsten konnten, war das Kämpfen und ihr Wissen in der Macht. Der Graf musterte die aufgrund zahlreicher Kameradenverluste niedergeschlagen wirkenden Sturmtruppen und es erfüllte ihn mit einer gewissen Genugtuung zwei besagter Kameraden auf dem eigenen Konto zu haben. Dieser Haufen von uniformierten Bauern mit Blastern war an dem gesamten Fiasko beinahe ebenso schuldig wie Adria und verdiente diese Lektion. Man hatte nicht nur einen Adeligen aus einer hochangesehenen Familie mit dutzenden Kontakten und Verzweigungen in Militär und Verwaltung physisch angegriffen, sondern auch noch zwei vollwertige Sith-Krieger. Der eine davon, nun Sabars Meister, der Schüler des Imperators, wie Sabar nun feststellte. Die Kinnlade fiel ihm bei dieser Erkenntnis beinahe bis zum Boden und bestärkte ihnen noch weiter in seinem Verlangen, diese Zeiten durchzustehen und eines Tages als Sith nach Hause zurückkehren.

Der Adelige ließ seinen Blick von den Soldaten nicht fallen und ein leichtes Gefühl der Bewunderung kam in ihm auf. Diese Männer waren zwar so simpel gestrickt wie die Wollpullover ihrer Großmütter, doch sie kämpfen bedingungslos und mit einer gnadenlosen Effizienz. Sie lebten genau das, wonach sich Sabar in seinem Unterbewusstsein so sehr sehnte: dem Kriegertum und Ruhm in der Schlacht. Nur gab es diesen einen Unterschied, dass die Sturmtruppen – so gut und angesehen sie auch waren – kämpften, um eines Tages im Gefecht zu sterben. Doch Muraenus, Sting, Sikarius, vielleicht sogar Adria und sehr wohl der Rest des Sith-Ordens gingen in die Schlacht, um zu töten, zu gewinnen, und unsterblich zu werden. Ihre Feinde zu zerschmettern und all jenen Wesen, die ihren Ambitionen im Weg stehen, unsäglich schlimmen Schmerz zuzufügen. Von welchen Ambitionen konnten diese Truppen denn reden?

Nach Sikarius bizarrer Begrüßung und scheinbaren Versöhnungsgeste, schien für einen kurzen Moment zwischen ihm und Darth Sting äußerst dicke Luft zu herrschen, als sich letzterer vor ersteren stellte und den Handschlag Tom West’s für sich beanspruchte. Seine Ansage war in gewohnter Manier unmissverständlich und die darin mitschwingende Drohung war absolut unmissverständlich – noch so ein Zwischenfall und er und seine Truppen seien Geschichte. Das gefiel Sabar. Doch es wurde noch interessanter, als es zur Bestrafung Adrias kam, welche Sting wohl allzu gerne selbst übernommen hätte. Innerlich hoffte der Graf schon auf diesen Fall, nur um wenige Augenblicke später bitter enttäuscht zu werden. Sogar der Gedanke daran, dass dieses dämliche Mädchen schon bald die persönliche Stripperin von einem großen Haufen Soldaten spielen müsse, löste sich mit einer äußerst ernstzunehmenden Drohung Sikarius in Luft auf. Wie langweilig.

„An Bord des Frachters befinden sich in den Vorratskammern wichtige Güter. Seien sie so gut und schaffen sie das Zeug hier rüber, Mr. West. Ebenso wie das Brückenpersonal, falls es noch leben sollte.“

Was dann mit dem Schiff geschehen sollte, war Sabar gleich. Diesen Verlust würde er nicht im Geringsten spüren und die jetzige Alternative war zweifelsohne vorteilhafter. Apropos!
Was ist eigentlich aus diesem eigenartigen Nichtmensch geworden, den Sikarius mit an Bord schleppte? Im Grunde war das genauso unwichtig wie alles was nun noch folgte. Sabar hatte keinerlei Lust, Zeit in einem Baktatank zu verbringen. Was er jetzt brauchte, war ein Bett und mindestens 6 Stunden Schlaf. Bis auf ein paar Prellungen und Wunden am Kopf konnte sich der Graf schließlich nicht beklagen, anders als sein schwer verwunderter Meister und dessen Jagdgefährte, dessen Arm irgendwie lädiert aussah.


„Wenn ihr mich entschuldigt mein Meister; ich werde mich nun etwas ausruhen und mich bemühen zu neuen Kräften zu kommen.“

Sagte Sabar kurz, bevor er sich von zwei Sturmtruppen in sein Quartier geleiten ließ.

„Sehr wohl, Lord Sikarius.“

Entgegnete er knapp auf dessen Bemerkung. Auf diese schusselige Mädchen in Form einer Bediensteten konnte er nur allzu gut verzichten.


- Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - von Bastion nach Koornacht - YV-666 Frachter - Luftschleuse auf dem Weg zu den Quartieren innerhalb der Sentinel-Fähre- Sabar Muraenus, Darth Sting, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen-
 
Imp. Weltraum, an Bord des Frachter`s vom Gräflein: Adria, Darth Sikarius, Darth Sting, Muraenus, West und Gefolge(Sanitäter, Techniker und andere)


Das Lächeln erstarrte auf ihrem Gesicht und wich dann einem erschrockenem entsetztem Ausdruck, der sich auf ihrem lieblichen, leicht hochmütigem und doch noch kindlichem Gesichtchen ausbreitete. Wieso ignorierte sie Sting und drängelte sich zwischen ihren Meister und West, um schneller im Händeschütteln zu sein? Was hatte das zu bedeuten? Kein Wort der Anerkennung und des Lobes zu ihr!? Ein prüfender Blick zu ihrem Meister ließ sie aber ihr Lächeln zurückgewinnen. Ihm schien ihre Aktion gefallen zu haben. Sie war ja auch toll gewesen! Das sollte ihr erstmal jemand nachmachen! Dennoch strahlte sie nun weniger. Einen Dämpfer hatte es ihr zugesetzt.

Doch dann zischte dieser verdammte Sting ihrem Meister zu, dass man sie bestrafen müsste, da er durch Adria verletzt worden wäre. Ja, natürlich!? Eher durch seine Unfähigkeit! Er fragte ihn, wer von Beiden diese Aufgabe übernehmen wollte. Adria wurde blass wie eine Wand und jegliches Lächeln erstarb auf ihrem Antlitz. Ihr Meister meinte, dass er es tun wolle. Hallo, was war verkehrt in dieser beschissenen Welt?! Erschrocken blickte sie ihren Meister an. Natürlich war es besser, er strafte sie, als dieser Sting! Es war furchtbar, wenn man sicher war, Lob zu ernten und das genaue Gegenteil davon eintraf. Furcht schlich in ihr hoch. Wie würde ihre Strafe aussehen?


"Aber,...",

sie ließ es lieber. Sie wusste, dass es alles nur verschlimmern würde. Sie hatte es schon oft genug erlebt! Was, sie sollte ihm ihr Lichtschwert abgeben? Warum? Ihre Waffe?! Ihr Lichtschwert war ihr Prestigeobjekt, was er ihr nun nehmen wollte! Er würde ihre Autorität damit völlig untergraben?! Und, überhaupt, West stand genau daneben und bekam alles mit! Wie peinlich war das denn?! Was würde er jetzt denken? Wut kroch in ihr hoch, doch sie reichte ihm die Waffe, die ihr ein guter Verbündeter im Kampf gewesen war, dem Kampf ein Ende zu setzen! Sie hatte dafür gesorgt, dass die Führung der Sith gesichert wurde. So dankte man es ihr! Von wegen, sie war an irgendetwas schuld!? Mit dieser Waffe hatte sie einen Sturmtruppler und zwei vorne im Cockpit niedergestreckt, ihre ersten Leute im Kampf, gewissermaßen! Sie hatte nicht versagt, war weder ernsthaft verletzt, noch tot, noch in Gefangenschaft, dennoch wurde ihr ihre Waffe, das Symbol ihrer Sithzugehörigkeit, genommen! Dann, kaum hatte sie sich überwunden und zitternd das Schwert in seine Hand gelegt, bekam sie eine Ohrfeige, die ihr das Gleichgewicht nahm und in die Arme des Kommandeur West schleuderte und der sie zum Glück auffing.

"Ich wünschte, ich wäre tot!",

zischte sie trotzig und rieb sich ihre Wange! Das war hier alles so peinlich für sie! Auch vorm Gräflein! Dieser Sting ließ ihn besser dastehen als sie! Er wollte seinen unfähigen Schüler damit besser stellen! Ihre Leistungen untergraben! Sting hetzte ihren Meister gegen sie auf!

"Sting baut uns eine Falle nach der Anderen, in die wir tappen!",

zischte sie ihm wütend zu. Begriff er denn nicht, was für Spielchen hier Sting die ganze Zeit mit ihnen spielte?!

"Ja, nimmˋ mein verfluchtes Lichtschwert. Ich habe damit nur zwei Leute im Cockpit und einen Sturmtruppler erledigt und uns damit den Hintern gerettet! Schlag mich!”

Doch es kam noch besser! Sie sollte was? Sie sollte West und seiner Crew dienen? Tränen stiegen in ihr hoch! Ausgerechnet ihm und seiner Crew!

"Wäre ich nur bei meiner Mutter geblieben! Ich hasse dich!",

fauchte sie böse, so dass nur er es hören konnte. Sie hatte sich dazu zu ihm vorgebeugt. Natürlich meinte sie es nicht so ernst, wie sie es sagte.

Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Schon ging es darum, wo welche Kisten, wo hin sollten. Sie glaubten doch wohl nicht, dass sie das hier tragen würde?! Und dann dieser Muraenus, dieses reiche Stück Dreck! Hochmütig wie sonst was! Was bildete er sich ein? Sein Meister unterstützte das noch! Sie würde sich rächen! Doch er verzichtete auf ihre Dienste. Sein Glück! Zum Glück stellte ihr Meister noch einiges wirksam dar, was die Leute nicht mit ihr machen sollten! Es war sehr anschaulich!


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Tom war wirklich geschockt, nicht das es ihm noch groß überraschte plötzlich die Hand/Klaue, dieses Wurm zu schütteln, statt die von Narbengesicht. Das Problem war, das der Wurm verdammt noch mal der SCHÜLER DES IMPERATORS war! Toms Herzschlag setzte ein paar Schläge lang aus, als ihm die Tragweite des ganzen bewusst wurde. Danach setzte das Herzrasen ein und seine Gedanken überschlugen sich, wie wild in seinem Gehirn. Er war ja so was von am Arsch! Einen Moment überlegte Tom sich in das Gespräch der beiden Sith Lords einzumischen um sie um eine Strafe zu bieten. Aber das schien ihm dann doch eine zu Dumme Idee zu sein, je länger er zuhörte. Tom war den Sith dankbar, das man nicht kurzerhand, ihm die ganze Schuld in die Schuhe schob.

"Meine Männer und ich werde tun was in unserer Macht steht um die Mission des Imperators zu Unterstützen und zu einem erfolgreichen Ende zu bringen, Lord Sting" Das hörte sich zwar nach Selbstmord an, nach Koornacht zurück zu kehren. Aber irgendwo war er auch ein wenig Froh darüber. Den so konnte er Rache an dieser Seuche von Yevethanern nehmen. Zwar wäre ihm eine gewaltige Imperiale Streitmacht als Begleiter lieber gewesen. Aber Sith waren auch nicht zu verachten, wie er eben auf die schmerzhafte Art hatte lernen musste.

Dann bekam Lady Adria eine Ohrfeige von Narbengesicht, ihrem Meister. Die es wohl ziemlich in sich hatte, dem Geräusch nach. Den es lies sie zurück wanken, direkt in Toms Arme. Er konnte gerade noch schnell genug die Hände heben um sie am stürzen zu hindern. Dann versetzte Lord Sikarius Tom einen weiteren Schock. Irgendwie hatten diese verdammten Sith ein ziemliches Talent dazu. Lady Adria sollte was tun? Seinen Soldaten und ihm Dienen? Er hörte ihre leise gezischten Worte dazu und konnte ihr nur insgeheim zustimmen. Das wünschte er sich irgendwie gerade auch. Lieber Tod als diese Strafe, denn sie betraf auch ihn. Eine Sith Schülerin als Dienerin seiner Soldaten? Klar im ersten Moment hörte es sich schon Verführerisch an. Immerhin war sie eindeutig eine attraktive Frau. Doch die Strafe sagt auch aus, das er sie alle begleiten musste bis zu ihrem Ziel. Nicht das er dem jetzt noch widersprechen würde, nach dem er wusste das Lord Sting ein persönlichen Schüler des Imperators war.

Tom lies Lady Adria wieder los, nachdem sie ihren Halt wieder gefunden hatte. Er nickte zustimmend dem Sith Lord zu "Ich habe es genau verstanden Lord Sikarius und werde danach Handeln. Wir sind Sturmtruppen, keine wilden Rebellen." konnte er es nicht verkneifen noch dran zu setzen. Adria war zwar wirklich eine reizvolle Frau, aber er musste ein kompletter Idiot sein, eine aggressive Giftschlange, wie sie freiwillig mit in sein Bett zu nehmen. Die Machtdemonstration war deshalb eigentlich unnötig gewesen, aber das gehörte wohl zum Sith sein dazu. Nahm Tom einfach mal an. Zumindest töte er niemanden extra dafür, was Tom schon als großen diplomatischen Fortschritt verbuchte. Leichenschändung war zwar weniger schön aber das musste er wohl Schlucken. Endlich kamen auch seine Sanitäter zurück und ließen sich nicht von der laufenden Unterhaltung stören. Die Sanitäter knieten neben den verletzten Sith nieder, um notdürftig erst einmal ihre Wunden zu versorgen, bis man sie in einen Bactatank, an Bord der Ironhide, schieben konnte.

Tom sah zu Sabar Muraenus, als dieser das Wort an ihn richtete und sah darüber hinweg das er mit Mister angesprochen wurde und nicht mit Lieutenant. "Seit versichert Sir, es wird sich um die Güter und die Überlebenden gekümmert werden." Sobald sie an die Ironhide angedockt hatten, würde er einige Leute für diese Aufgabe abstellen lassen. Die sich um das Gepäck kümmern würden. Für die Crew des Frachters würde sich bestimmt auch ein Quartier finden lasen. Sabar Muraenus war gefährlich obwohl er anscheinend nur ein Schüler war, hatte er doch einige seiner Soldaten ausgeschaltet. Das hatten wohl die Sith allgemein an sich, selbst Schüler waren schon deutlich tödlicher, als seine ausgebildeten Elitesoldaten. Trotzdem schien er aber auch Sozial ziemlich kompetent zu sein, im Vergleich zu seinen Begleitern. Ihn musste er wohl ein Auge behalten. Bei Lord Sikarius war das leider ein Sinnloses unterfangen, der Mann war total durchgeknallt. Auf einem kleinen unauffälligen Wink hin, schickte Tom zwei seiner Soldaten Graf Sabar Muraenus als Geleit hinterher. Sein Befehl stand noch, sie als VIPs zu behandeln und ein wenig Ego streicheln, schien hierbei ganz gute Dienste zu leisten.

Dann wanderte sein Blick wieder zu Lady Adria und Tom musste sich fragen was er mit ihr anstellen sollte. Eigentlich war Sikarius ein ziemlich fieser berechnender Sack. Ihm musste klar sein das Tom sie nicht demütigen würde. Da die Strafe auch irgendwann einmal vorbei sein würde und er kein Bedürfnis danach spürte, Adrias Lichtschwert in seinen Eingeweiden spüren zu dürfen, wenn sie es zurück erhielt. Er musste vorsichtig mit ihr umgehen. Den sie und die anderen Sith hatten ihm recht deutlich gemacht, das ihnen ein Imperiales Leben nichts bedeutete. Daher verstand er nicht ganz ihre Wut und ihre vorwürfe ihrem Meister gegenüber. Was stellte sie sich vor, was er mit ihr anstellen würde? Schmeichelhaft konnte es wohl nicht sein, wenn sich eine Frau, zu ihrer Mutter zurück wünschte. Aber es war auf jedenfall eine Gelegenheit, die sich ihm hier bot, aus die er seine Vorteile zu ziehen gedachte. Vielleicht konnte er auch ohne diese obskure mystische Macht einige Kampftechniken der Sith für sich übernehmen oder zumindest lernen, wie man sich am besten vor der Macht schützte. Den ewig würde der Frieden wohl nicht mit der Neuen Republik dauern und dann würde er früher oder später auf einem dieser dreimal verfluchten Jedis treffen.

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Wieder einmal musste der Lamproid feststellen, dass er die Denkweise der Menschen nicht immer verstand. Aber wahrscheinlich war Darth Sikarius auch kein typischer Vertreter seiner Spezies und deshalb konnten Erfahrungen mit ihm nicht verallgemeinert werden. Jedenfalls war Sting überrascht von der mörderischen Wut, die ihm von dem anderen Sith-Warrior entgegenschlug. Ihm die Bestrafung Adrias zu überlassen - eine ganz unausweichliche Konsequenz, zu der er als Leidtragender ihrer Dummheit alles Recht gehabt hätte - hatte der Lamproid als ein Zeichen des Respekts verstanden. Schließlich erkannte er damit Sikarius' Autorität gegenüber dem Mädchen an und überließ ihm eine Entscheidung, die er viel lieber selbst getroffen hätte. Aber beim Würger von Taris war es offenbar ganz anders angekommen. Ihn schien es ungemein zornig zu machen, dass Darth Sting ihn vor diese Wahl stellte. Aber letztlich entschied er sich doch dafür, es selbst zu tun. Er nahm seiner Schülerin das Schwert ab und schlug ihr dann hart ins Gesicht. Nur einmal; was körperliche Schmerzen anging, kam sie bei ihrem Meister weit besser weg als bei Darth Sting, der sich sicherlich etwas Qualvolleres hätte einfallen lassen. Dafür aber erfuhr sie durch Sikarius eine schwerwiegende Demütigung, die ihr bei Sting erspart geblieben wäre. Er machte sie zur Sklavin der Sturmtruppler. Wie schwer diese Bestrafung sie traf, hörte man an ihrem Wunsch, sie wäre lieber tot. Ein Wunsch, den man ihr leicht erfüllen konnte. Auch für sie selbst wäre es ein Leichtes, einen Blaster zu nehmen und sich zu entleiben. Aber scheinbar war das einer dieser Fälle, in denen Menschen etwas völlig anderes sagten, als sie eigentlich meinten. Anstatt den Tod zu suchen, fügte sie sich in ihre Strafe, wenn auch mit einer brodelnden Mixtur aus Wut und Verzweiflung. Ihr Hass galt aber offenbar nur teilweise Sikarius, wie sie sagte; mindestens ebenso viel galt auch dem Lamproiden. Das machte Sting allerdings nichts aus: Er fürchtete nicht Adrias Rachsucht, sondern vielmehr ihre Unberechenbarkeit, die sie vorhin zur Schau gestellt hatte. Mit einer unüberlekten Aktion hatte sie ein Kreuzfeuer von Sturmtruppenblastern ausgelöst und es war mehr als nur ein glücklicher Zufall, dass keiner der vier dabei ums Leben gekommen war. Was, wenn sie im Yevethanergebiet eine ähnlich unkluge Entscheidung traf? Das könnte noch weit drastischere Folgen haben und den Ausgang der Jagd ernsthaft gefährden!

Ja, die Jagd. Sie war für eine Weile in den Hintergrund gerückt. N'Zoth und seine barbarischen Bewohner hatte Chiffith beinahe vergessen, während er in den Gängen von Muraenus' Schiff gegen die Sturmtruppen gekämpft hatte. Nachdem die lebensbedrohliche Situation nun aber zu Ende schien, wanderte der Fokus seiner Gedanken wieder nach Koornacht. Die Gewalteskalation mit all ihren Folgen stellte eine ärgerliche Verzögerung dar. Den Schaden konnten die Sturmtruppen teilweise wieder gutmachen, indem sie sich um die Versorgung ihrer Wunden kümmerten und damit die Zeit verkürzten, die nötig war, um ihre Kampfkraft wiederherzustellen. Doch was er von dem Angebot Wests halten sollte, die Mission bis zu ihrem Ende zu unterstützen, wusste der Lamproid im ersten Moment nicht. Seine Pläne hatten darauf aufgebaut, dass ihre Gruppe klein und flexibel war. Eine ganze Einheit Sturmtruppen bedeutete einen nicht unwesentlichen Anstieg ihrer Kampfkraft, machte es aber auch um ein Vielfaches schwerer, sich auf feindlichem Terrain unbemerkt zu bewegen. Es galt abzuwägen, ob die Vorzüge es wert waren, die Nachteile auf sich zu nehmen. Allerdings schienen all seine Begleiter wie selbstverständlich davon auszugehen, dass sie ihre Reise nun mit dem Sturmtruppenschiff fortsetzen würden. West bot ihnen Unterkünfte an, Sikarius verpflichtete Adria der Mannschaft und Sabar verlangte, dass seine Fracht herübergeschafft wurde, bevor er ganz selbstverständlich Quartier bezog. Dabei hatte der Lamproid bisher nicht den Eindruck gewonnen, dass die Yacht schwer beschädigt worden und eine Weiterreise mit ihr unmöglich geworden war. Abgesehen von ein paar Löchern in der Wandverkleidung und Stromausfällen durch zerteilte Leitungen schien das Schiff in einem guten Zustand. Aber vielleicht fehlte ihm aufgrund seines mangelnden technischen Verständnisses auch nur eine Information, die alle anderen hatten - und die sie nicht mit ihm teilten? Darth Sting fühlte sich in dieser Sache übergangen und das gefiel ihm überhaupt nicht. Sowieso war er überhaupt nicht glücklich darüber, wie schlecht die Gruppe zusammenwirkte. Seine Jagdgesellschaft schien bereits auseinandergebrochen zu sein. Nein, eigentlich hatte sie niemals eine Einheit gebildet; von Anfang an hatte ein Riss zwischen ihm und Muraenus auf der einen und Sikarius samt seiner Schülerin auf der anderen Seite geklafft. Dieser hatte sich offenbar noch geweitet. Es würde schwer werden, mit diesem inhomogenen, in sich zerstrittenen Haufen den Tod ins Herz der Duskhan-Liga zu tragen. Viel Arbeit war nötig, um sie zu einer funktionierenden Einheit zu formen. Unter diesem Gesichtspunkt war es vermutlich sinnvoll, zumindest auf der Reise alle Hilfe in Anspruch zu nehmen, die sie bekommen konnten. An Bord eines militärischen Schiffes würde es zumindest keine weiteren Kontrollen und damit nicht noch mehr Verzögerungen dieser Art geben.

Als die Sanitäter begannen, seine klaffenden, triefenden Wunden zu versorgen, befahl er Tom West:

»Ihr bringt uns nach Koornacht, zu den Yevethanern. So schnell wie möglich. Direkt an die Front; das letzte System, das sie eingenommen haben. Und findet für uns raus, wie der Krieg läuft und was der Feind macht. Je mehr wir wissen, umso besser.«

Dann wandte er sich erneut an Sikarius und sagte:

»Der Kampf mit den Sturmtruppen war 'ne ärgerliche Störung, aber 'ne gute Prüfung. Alle haben überlebt und Feinde getötet. Aber die Gruppe hat versagt! Wenn wir das auf N'Zoth so machen, erreichen wir gar nix. Bestimmt kommen wir nicht mal da an. Wir müssen besser zusammen arbeiten! Ich, du, Sabar, Adria. Und vielleicht West mit seinen Soldaten. Schwierig, aber es muss gehen! Oder wir lösen die Gruppe auf und ihr geht zurück nach Bastion! Also: Seid ihr noch dabei? Ordnet ihr euch unter? Stellst du Bedingungen? Oder willst du um die Führung kämpfen? Dann machen wir's lieber bald!«

[Weltraum (Imperium) | Hyperraum | Von Bastion nach Koornacht| YV-666-Frachter | Luftschleuse] Darth Sting, Sabar Muraenus, Darth Sikarius, Adria Guldur, Tom West
 
Imp. Weltraum, an Bord des Frachter`s vom Gräflein: Adria, Darth Sikarius, Darth Sting, Muraenus, West und Gefolge(Sanitäter, Techniker und andere)


Die Sanitäter der Sentinel eilten herbei und verarzteten ihre Leute. Außer Muraenus waren noch alle hier auf der Fähre, der sich auf eine neue Kabine auf die Sentinel-Fähre bringen ließ und seine Ruhe haben wollte! Das verwöhnte verweichlichte Gräflein! West vermied es, ihr große Beachtung zu schenken und gab ihr bisher auch keine Aufgaben. Adria spürte, dass ihm die Strafe, die Sikarius ihr verpasst hatte, nicht behagte und nicht wirklich gefiel. Warum hatte er Probleme damit, fragte sich Adria argwöhnisch? Auch Sting wirkte nicht glücklich darüber. Er fragte ihren Meister provozierend, ob sie kämpfen wollten? Zu dumm, dass Adria den Anfang des Gespräches verpasst hatte! Wieso das denn? Etwa wegen ihr? Hatten sie nicht gerade genug gekämpft? Eine Frau unter dem Offizierskorp von Kommandeur West hingegen, hatte rasch eine Aufgabe für Adria! Es war ihr scheinbar eine Genugtuung vorzuschlagen:

“Kommandeur, die Küche kann immer Unterstützung gebrauchen!”

Als West dem kurz zustimmte, wandte sie sich direkt an Adria:

“Melden Sie sich unverzüglich beim Küchendienst!”

Adria wurde zornesrot im Gesicht! Sie hätte nun wirklich lieber mitbekommen, ob ihr Meister und Sting sich die Köpfe einschlagen würden!? Sting war groß und gefährlich, ohne Zweifel, doch Schüler des Imperator`s hin oder her, ihr Meister war kein Stück weniger gefährlich und verrückt dazu. Ihm halfen `zig Persönlichkeiten und gaben gute Ratschläge oder übernahmen völlig! Sie hatte ihn für sich kämpfen sehen! Er war ausgerastet, als er sah, was Kintik begann, ihr an zu tun! Er kämpfte gnadenlos, auch ohne Rücksicht auf sich selbst! Sting hatte keine Ahnung, was er da ihrem Meister vorschlug!?

“Küchendienst?! Schön!”,

kommentierte sie den Befehl völlig unmilitärisch, denn sie war deren Sprachgebrauch weder gewohnt, noch war er ihr geläufig, noch hätte sie eingesehen, ihn zu benutzen. Die Offizierin an West`s Seite sah das aber anders!

“Das heißt: Jawohl!”

Adria grinste böse und drehte sich auf dem Absatz, ohne es zu verbessern und ihren Wortlaut zu wiederholen um und schlug ihr dabei ihre Haarmähne ins Gesicht. Adria stapfte los, drehte sich nochmal um und sagte keck an Sting gewandt:

“Meine Mutter Kira war auch Schülerin vom Imperator!”,

denn ihr gingen diese Angeberei und die Strafe, die Sting für sie gefordert hatte, dermaßen auf die Nerven! Pah, höherrangiger Sith hin und her! Und, stampfte dann launisch und missmutig aufs größere Schiff in Richtung Küche. Wütend dachte sie bei sich, dass Sting und ihr Meister und auch das Gräflein sie doch nicht mehr alle beisammen hatten!

Dann kam sie in der Küche an. Alle betrachteten sie ängstlich.


“Ich bin Lady Adria Guldur, ihr kleinen Scheißer, ich soll hier was mithelfen!?”

Ihre Augen loderten bernsteinfarben vor angestauter Frustation und Wut! Sie stand kurz vor dem Platzen, vor der Explosion oder wie auch immer man ihren Zustand beschreiben konnte!? Der dickbäuchige glatzköpfige Küchenchef, dem das scheinbar schon mitgeteilt worden war, sagte mit dünnem zitterndem unsicherem Stimmchen, rotem Kopf und einem Schweißausbruch:

“Vielleicht könnten sie beim Abwasch mit helfen!? Wir haben gerade Mittagstisch!”


“Abwasch?”,

fragte Adria überdreht gereizt und schrill! Sie ergriff ihn am Latz seiner Kochberufsbekleidung und zog ihn mit der Macht näher heran. Er bekam dabei die absolute Panikattacke! Der Schweiß lief in Strömen und tropfte ekelhaft über sein Gesicht und er riss die Augen furchtsam auf.

“Pass auf, ich gehe zur Essensausgabe, ist das klar?!”,

erklärte sie ihm mit eindringlicher Stimme und ebensolchem Blick, die keinen Widerspruch zu ließen, wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt!

“Klar!”,

antwortete er rasch. Sie ließ ihn los und stubbste ihn mit der Macht nach hinten, dass er hinfiel. Die Anderen keuchten entsetzt auf. Wohltuung machte sich in Adria breit! Adria hatte das Gefühl, dass sich ihre Aktion im Cockpit wie ein Lauffeuer verbreitet hatte. Plötzlich wurde ihr bewusst, warum West und auch Sting die Strafe für sie nicht erfreut hatte! Man fürchtete sie als Hilfe und ihre Launen dabei und ihre Rache danach und irgendwann würde sie auch ihr Lichtschwert wieder bekommen! Ihr Meister war schlauer, raffinierter und witziger als gedacht!

Adria ging wie ein Pulverfass geladen in Richtung Essensausgabe. Sie stieß die eine der beiden Frauen, die gerade emsig tätig waren und die Gäste der Kantine abfertigten, derb beiseite und entriss ihr die Schöpfkelle.

“Der Abwasch wartet auf dich! Zieh`Leine!”

Die Soldatin im Kücheneinsatz fing sich zwar, doch stieß sie dabei einige leere saubere Teller runter, die heftig klirrten. Aber, alles unverwüstliches Zeug, also aus stabilem Material! Sie stürzte heulend nach hinten, so schnell sie ihre Beine trugen! Adria warf ihr einen triumpfierenden Blick hinterher. Man hatte die ein riesiges Hinterteil, dachte Adria verächtlich! Ihr Triumpf spielte sich zwar auf niederster Ebene ab, tat Adria dennoch gut! Die andere Kantinenkraft und die Leute in der Warteschlange, alles Soldaten, standen da wie erstarrt. Adria grinste boshaft und batschte eine volle Kelle irgendeinen ekelhaften Brei`s, ohne überhaupt das gewünschte Menü erfragt zu haben, was der nächste Soldat heute essen wollte, auf den Teller. Das Zeug klebte derart, dass es die Kelle nur schwerfällig verlassen wollte. Adria schüttelte die Kelle genervt immer kräftiger! Irgendwann verließ ein Teil davon die Kelle in Richtung zweiter Ausgabekraft! Es musste auch noch direkt in ihrem Gesicht landen! Jene ließ alles stehen und liegen, rieb sich alles hektisch aus den Augen und hielt es für besser, ebenfalls nach hinten zu verschwinden. Adria ließ nun noch etwas Soße über das Ganze fließen und überflutete alles auf dem Teller, dass es seitlich herunter tropfte, besonders, in der Richtung, wo die Schieflage stärker war! Das Fleisch vergaß sie wissentlich! Dann schaute sie den wartenden Soldaten an, sammelte genug Spucke in ihrem Mund und würzte das Essen theatralisch nach. Dann reichte sie es ihm mit einem höllischen Lächeln!

“Wohl bekommt`s!”,

sagte sie mit zuckersüßer Stimme und funkelte den Soldaten böse und gefährlich an. Er bedankte sich sogar artig. Ein Teil der Soldaten scherte daraufhin aus der Schlange aus und verzog sich lieber. Ein Teil, besonders die Forderen, wagten es aber nicht. Adria rotzte auf jeden Teller! Irgendwann kam jemand von hinten.

“Lady Adria, wenn sie so gütig sein würden und für Graf Muraenus einen Teller für den Zimmerservice fertig machen könnten? Er hat Nerfsteak bestellt! Menü 3!”

“Aber, natürlich, gerne!”

Adria hätte sich am liebsten übergeben! Zimmerservice! Nerfsteak! Graf Kackarsch! Der sollte sein Essen bekommen! Oh ja!

“Ich bringe es Ihnen gleich nach hinten!”,

schickte sie den jungen milchbubihaften Soldaten weg. Adria ergriff einen Teller und machte nur ein Löffelchen Brei drauf, dafür viel Rotze! Sie hatte ganz schön ihre Mühe damit, denn sie hatte das Gefühl, gar keine Spucke mehr zu besitzen! Natürlich erhielt er das geklonte Nerffleischsteak nicht, sondern Adria griff zum dreckigen siffigen Küchenlappen, ein muffig stinkendes graues schmieriges übles Exemplar seiner Sorte, wo ziemlich viel Soße drin hing und legte es auf den Teller anstatt des Steak`s! Dann faltete sie ein Zettelchen und schrieb darauf:

“Mit den liebsten Grüßen von Adria!”, legte den Zettel obendrauf, machte einen Teller als Deckel darüber und brachte es mit dem unschuldigsten Blick, den sie aufbringen konnte, zu dem jungen Soldaten.

“Bitte schön, für Graf Muraenus!”


Weltraum-Imperium, Küchentrakt und Kantine der Sentinel-Fähre: Adria und Küchenpersonal
 
- Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - von Bastion nach Koornacht - YV-666 Frachter - Luftschleuse auf dem Weg zu den Quartieren innerhalb der Sentinel-Fähre- Sabar Muraenus, Darth Sting, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen-

Noch im Weggehen konnte sich Sabar ein leises Lachen nicht verkneifen, als er Adrias mehr als kindische Reaktion bezüglich der Strafe mitbekam. Das Mädchen konnte sich scheinbar ihre Dummheit nicht eingestehen, die Sting, Sikarius, ihr und Sabar beinahe das Leben gekostet hätte. Dementsprechend protestierte sie und äußerte ihren Unmut über Darth Sting – das versprach, noch ziemlich amüsant zu werden. Zu gerne hätte der arrogante Adelige miterlebt, wie seine Feindin von seinem Meister in Stücke gehauen und anschließend verspeist werden würde, doch bestand ebenfalls das feste Verlangen, ebenjenes eines Tages durch die eigene Hand zu befriedigen. Das kleine Biest würde noch bluten, und zwar gewaltig. Aber noch war nicht der richtige Zeitpunkt.

Von zwei Soldaten begleitet wurde Sabar so schließlich zu seiner privaten Kammer auf der Fähre geführt. Diese unterschied sich kaum von jener auf seinem Frachter, bot sie doch keinerlei Luxus und beinhaltete nur das allernötigste.

„Bringen sie mir meine Kleider vom Frachter, sowie meine Klinge und meine Rüstung.“

Befahl er, während die mittelgroße Kammer begutachtete, ehe sich die beiden Sturmtruppen daran machten, seinen Befehl zu befolgen oder diesen zumindest an die niederen Besatzungsmitglieder – vielleicht ja Adria – weiterzugeben. Dann griff Sabar zu einem der beiliegenden, weißen Tücher und wischte sich damit seinen mit Blut verschmierten Oberkörper, sowie die zerrissene schwarze Hose ab. Der Geruch der roten Lebensessenz war noch immer ungewohnt, aber dennoch in gewisser Weise ein Hauch von Genugtuung. Schließlich hatten es die Wirte ebenjenem Blutes gewagt, den Grafen und seinen Meister – den ehemaligen Schüler des Imperators höchstpersönlich – nicht nur zu disrespektieren, sondern auch zu töten zu versuchen. Sabar wollte sich gar keine Illusionen machen. Er würde immer Feinde haben, wie Sikarius und seine Schülerin, die ihn offensichtlich nicht mochten und am liebsten scheitern sehen würden. Doch der Antrieb, jeden seiner Gegner eines Tages mit bloßer Gewalt brechen zu können, wie diese beiden Sturmtruppen, würde weiter brennen, bis Sabar Muraenus‘ sowieso vollkommen unantastbar sei – genau wie vor seinem Beitritt in den Orden, als jedermann vor ihm knien und dienen musste. Und das Opfer, dass er davor bringen musste, war nun mal vieles über sich ergehen lassen zu müssen, vor allem zu diesem Zeitpunkt. Die Mission hatte allerhöchste Priorität und von ihr hing alles ab, was sich der Graf vorgenommen hatte. Im Falle eines Scheiterns würden er und sein Meister entweder sterben, oder Sting würde sich seiner entledigen, was es mit aller Gewalt zu verhindern galt. Würde sich Sabar allerdings beweisen und die Jagd ein Erfolg werden, dann stünden die Chancen sicherlich bestens. Und irgendwie musste die Gruppe halbwegs harmonieren, um dieses Ziel zu erreichen, auch wenn es wohl jeden beteiligten ungeheuerlich nervte und strapazierte. Die Zeit für Vergeltung würde schon noch kommen, das stand für Sabar fest.

Gerade als sich der reiche Adelsmann auf dem relativ schmalen Bett ausgestreckt hatte, klopfte es an der Schleuse zur Kammer. Das waren sicherlich die beiden Soldaten, die ihm seine Sachen bringen sollten.

„Herein!“

Sprach der Graf mit kalter Stimme. Doch es klopfte wieder.

„Ich sagte herein!“

Diesmal folgte gar keine Reaktion. Seufzend erhob sich Sabar und zog sich provisorisch den schwarzen Kittel an, der auf dem Tisch neben seinem Bett bereitlag. Das billige Kleidungsstück war aus furchtbaren Gummi gefertigt und juckte den Grafen auf dessen heller Haut. Genervt öffnete er die Schleuse.

„...was soll das denn?“

Vor dem reichen Sith-Schüler stand ein Soldat, welcher allerdings anstelle der gewünschten Kisten ein Tablett auf dem Arm trug. Auf diesem stand ein Teller, welcher durch einen weiteren verdeckt gewesen ist. Der stämmige Adelsmann ging einige Schritte auf den jungen Soldaten zu und blickte ihm mit funkelnden Augen in sein rasiertes, bubihaftes Gesicht.

„Ihr bestelltes Nerfsteak, Lord Muraenus! Von Lady Guldur.“

„Ich habe nichts bestellt und warte noch immer auf meinen Besitz!“

Sprach Sabar aufgebracht. Doch dann war es ihm mit einem Mal klar.

„Lady Guldur, hm? Nehmen sie den Teller herunter.“

Der Soldat gehorchte und Graf Muraenus ging noch ein paar Schritte auf ihn und den Teller zu. Was er jedoch zu sehen bekam, war weder ein Steak noch sonst irgendetwas Essbares. Auf dem weißen Teller lag ein mit widerlichen Speichel bedeckter Lumpen und mit einem Mal war es wieder gewaltiger Zorn, der Sabars grüne Augen bestialisch aufleuchten ließ. Das Unbehagen stand dem Soldaten ins Gesicht geschrieben; zu recht wie sich herausstellen sollte. Mit einem gewaltigen Stoß stieß Sabar den jungen Mann zu Boden, woraufhin der Teller mitsamt seinem „Inhalt“ in Scherben auf ihm verteilte.Dabei flatterte ein kleiner Zettel, welchen der Graf zuvor übersehen hatte, in der Luft und zornig griff Sabar nach dem Stück Papier. “Mit den liebsten Grüßen von Adria!

„Geh zurück zur Küche und richte dieser kleinen Schlampe meine Grüße aus.“

Der Soldat, welcher offensichtlich nicht den Sturmtruppen, sondern den normalen Infanteristen angehörte, sprang auf und machte sich schleunigst daran, den Befehl des VIP zu befolgen. Sabar trat vor Wut gegen eine Liege, woraufhin diese mit einem lauten Geräusch gegen die Wand stieß und dann in sich zusammen auseinanderfiel. Was bildete sich diese Adria eigentlich ein?!

„Verdammtes Weib!“

Zischte der Graf leise hervor. Vor weniger als einer Stunde hatte sie noch den größten Fehler begangen, denn sie auch nur im entferntesten begehen konnte und nun erlaubte sie sich wieder eine Frechheit nach der anderen!

„Warte nur ab...“

Murmelte er leise, während er sich mit großen Schritten auf den Weg zur Luftschleuse machte. Diejenigen, die ihm auf diesem Weg in die Quere gerieten, stieß er mehr als unsanft zur Seite. Es reichte! Jetzt wollte Sabar endgültig ihr Blut sehen!

„Wo ist Lord Sting, West?!“

Fragte er gereizt, als er diesem schließlich an der Luftschleuse begegnete.

„Seien sie so gut, und bringen sie ihre Hure von Sklavin dazu, die Befehle meines Meisters so zu befolgen, wie sie auch gedacht waren!“

Dann ging Sabar weiter und wurde schließlich fündig. Er fand seinen Meister und vergewisserte sich zunächst dessen, vollkommen ungestört mit diesem sprechen zu können.

„Lord Sting…“

Fing er an, nachdem er sich kurz verbeugte.

„ich habe den Eindruck, Adria nimmt ihre Strafe nicht ausreichend ernst. Geradeeben hat sie einen Soldaten in meine Kammer geschickt, welcher einen Teller voller Widerlichkeiten aus ihrem armseligen Rachen mit sich brachte. Wie sollen wir auch nur ansatzweise als Jagdgemeinschaft funktionieren, wenn manche Glieder dieser ihr egoistisches und von ungeheurer Dummheit geprägtes Eigenleben führen und selbst nach dem größtmöglichem Fehler nicht ihre gerechte Strafe einsehen und sich auch noch Frechheiten erlauben?!“

Der Graf raste vor Wut und hoffte, Sting würde diese unfassbaren Umstände einsehen und schleunigst etwas unternehmen.

„Ihr seid der Anführer und euch muss der Rest folgen! Lasst euch nicht von einer kleinen Schlampe an der Nase herumführen…sie und ihr Meister hegen nichts als Abscheu, Hass und hinterlistige Gedanken gegen uns. Ich mag noch nicht der beste Kämpfer oder Machtnutzer sein und bin mir um meinen Platz in der Hierarchie bestens im Bilde. Aber als eurer Schüler und eure rechte Hand lege ich euch dringendst ans Herz, hart durchzugreifen und euch Respekt zu verschaffen, da wir ansonsten in Koornacht unser blaues Wunder erleben und sang und klanglos untergehen werden. Gestartet sind wir als unscheinbare Gruppe bestehend aus vier Mitgliedern. Euer Plan war nach Koornacht zu reisen, die yevethanische Führungselite zu infiltrieren und dann wieder nach Bastion zu reisen. Und nun? Ist unser Frachter ein einziger Haufen Schrott und an unseren Fersen hängen eine Menge nichtsnutziger Soldaten, die unserer ursprünglichen Taktik mehr als hinderlich sein werden! Sikarius hat euch übergangen und eure Autorität untergraben, als er ganz allein für sich beschlossen hatte, dass wir nun in dieser Fähre mit den Soldaten nach Koornacht reisen werden! Die Entscheidung hätte allein euch obliegen müssen! Und nun widersetzt sich seine Schülerin ihrer Strafe für ihre Taten, die uns allen beinahe das Leben gekostet hätten!“

Darth Sting war zweifelsohne das gefährlichste Lebewesen, welchem Sabar je begegnet ist und umso mehr war es ihm eine Ehre, dass Lord Sting ihn während des Gefechts vorhin als Schüler angenommen hatte. Doch der wurmartige Sith-Krieger musste einsehen, dass Sabar ein gerissener Mann war und in solchen schwierigen Situationen von großem Nutzen sein konnte. Sein Rat war teurer, als er es von jedem anderen Schüler oder Jünger jemals hätte sein können!

- Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - von Bastion nach Koornacht - Sentinel Fähre - Kammer - Sabar Muraenus, Darth Sting -
 
[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Frachter / Trainingsraum ] Sikarius, Adria, Sting, Sabar und Tom, sowie die anderen Sturmtruppen

Als die Sanitäter damit begannen die hässliche Wunde an seinem Arm zu versorgen, verspürte der Mörder doch tatsächlich einen leichten Schmerz von ihr ausgehen. Also KONNTE man ihm tatsächlich Schmerzen zufügen, nur hatte vorher Adrenalin dieses Bisschen bisher einfach überdeckt. Das war gut zu wissen. Methodisch tränkten die Soldaten Verbände in Bacta und verbanden Sikarius‘ Arm. Hoffentlich würde er heilen, bis sie in Koornacht ankamen. Er konnte nun wirklich nicht gebrauchen, dass er nicht auf seinem vollen Stärkelevel gegen die Nichtmenschen antrat.

Auch Sting wurde verarztet. Dieser hatte gegenüber West bestätigt, dass sie mit ihm reisen würden und dann einen Augenblick geschwiegen. Plötzlich wandte er sich an Sikarius und sprach eine Tatsache aus, die sogar der Mörder trotz allem so stehen lassen musste. Zwar war die Sache mit den Sturmtruppen eine gute Prüfung gewesen, doch hatte die Gruppe in der sie agieren sollten komplett versagt. Zu Beginn schon waren sie sich sogar gegenseitig an die Kehle gesprungen und eine folgende Zusammenarbeit hatte es nicht gegeben. Hätte Adria nicht gehandelt, hätten sie vermutlich alle in ihren Löchern auf den Tod gewartet. Passierte das auf Koornacht, konnte es sehr gut sein, dass das ihr Ende war. Nicht dass eine solche Aussicht den Mörder je von etwas abgehalten hatte, aber trotzdem.

Die Wahl vor die ihn der Nichtmensch jedoch stellte, erwischte ihn auf dem falschen Fuß. Ordnete er sich unter, oder griff er an? Beide Seiten hatten viele gute Argumente, die Denker und Würger auch sogleich begannen gegeneinander auszuspielen. Einerseits hatte er sich seit Janus‘ Tod immer mal wieder jemanden gewünscht dem er folgen konnte und dabei fast so etwas wie göttliche Verehrung für den Imperator entwickelt. Sting war sein Schüler und damit das nächstbeste, doch widerstrebte es Sikarius auch sich dem Nichtmenschen unterzuordnen! Schließlich waren sie beide Krieger und damit eigentlich gleichberechtigt.

„Also…“

Begann er, immernoch ohne so recht zu wissen was er sagen wollte und schwieg dann erstmal wieder. Adrias ungefragter Kommentar gab ihm eine Sekunden mehr, doch die Antwort erschloss sich ihm noch immer nicht. Denker und Würger waren auch keine Hilfe, da beide ähnlich überzeugend vor sich hinbabbelten.

„Ähh…“

Vielleicht war ein Kompromiss am besten. Sting der die Führung übernehmen durfte, aber sich dabei nicht als absoluter Alleinherrscher wähnen durfte? Und was sollte er mit der Idee machen den Nichtmenschen umzubringen? Jetzt war vermutlich die beste Möglichkeit ihn im offenen Kampf zu besiegen und doch war er trotz seinen Verletzungen brandgefährlich. Gut, das war Janus auch gewesen, aber diese Situation war anders, oder nicht. Also was nun, töten oder nicht? Unterordnen, oder…oder… Was fiel Sting eigentlich ein ihn vor so eine Wahl zu stellen?!

„…nun…“

Zog Sikarius das Schweigen noch weiter in die Länge, während seine Gedanken weiterrasten. Endlich, nach vielleicht fünf Minuten des Überlegens begann er:

„Du führst, Sting. Wenn wir kämpfen gibst du den Ton an. Wenn wir Zeit haben diskutieren wir unser Vorgehen gleichberechtigt. Und noch zwei Dinge. Du wirst mir nicht noch einmal vorschreiben wie ich mit meiner Schülerin umzugehen habe. Wenn doch kämpfen wir an Ort und Stelle und es ist mir scheißegal ob in dem Moment ein Batallion Yevs auf uns einstürmt. Gleiches gilt für die Wahl meiner Opfer wenn es nicht schnell gehen muss. Einverstanden?“

Das Gespräch endete unspektakulär. Naja, es gab immerhin keinen Kampf. Nachdem die Sanitäter sich fertig um seinen Arm gekümmert hatten, ließ Sikarius sich sein Quartier zeigen, wo seine wenigen Habseligkeiten bereits gebracht worden waren. Der Seesack stand an das Kojenbett gelehnt und seine Trainingsutensilien hatte man auf dem Schreibtisch deponiert. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden die Ordnung aufrecht zu erhalten, schlüpfte der Mörder aus seiner Hose, nahm den vorderen Teil seiner Prothese ab und schlüpfte in die Nasszelle. Es fühlte sich gut an, als das warme Wasser das frisch getrocknete Blut von seinem Oberkörper wusch. Vielleicht eine halbe Stunde verharrte er, während Denker und Würger weiter über das Gespräch mit Sting diskutierten. Schließlich trocknete er sich ab und kleidete sich an. Diesmal in eine weite Robe mit Kapuze. Wie zuletzt im Tempel erschuf er die eingeübte Illusion für sein Gesicht und verließ sein Quartier. Sein Schwert hatte er nicht mitgenommen.

Seine Machtsinne verrieten ihm, dass Adria zwar noch immer wütend über die Bestrafung war, doch auch dass sie aus irgendeinem Grund hochzufrieden mit sich war. Was auch immer es war, es konnte nicht so stehen gelassen werden. Schließlich sollte sie ja trotz allem etwas lernen. Es dauerte eine Weile bis er herausgefunden hatte wo sie war. Die Kantine war schnell gefunden und Sikarius versuchte sich beim durchschreiten der Tür an einem weiteren Trick der Illusion. Die Idee war möglichst viele, möglichst kleine schwarze Kugeln zu erschaffen und so das Licht ein wenig zu dimmen. Ob es funktionierte konnte er nicht sagen, doch die Anwesenden duckten sich dennoch unwillkürlich als sie ihn wahrnahmen.

Einen Augenblick rührte sich Sikarius nicht, sondern genoss schlicht und einfach die Stille die über den Raum hereingebrochen war. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, als er wahrnahm wie hinter ihm jemand auf die Kantine zuging und sich auf dem Absatz umdrehte und abzog, als sie die dunkle Gestalt wahrnahm.

ADRIA!“

Brüllte der Mörder unvermittelt und die Menschen schrumpften noch weiter zusammen. Es dauerte einen Augenblick, dann trat das Mädchen aus der Küche und blickte selbstzufrieden in seine Richtung.

„Wenn ich sage Bestrafung was glaubst du habe ich dann im Sinn?“

Fragte der Mörder sie mit ruhiger, aber dennoch durch den Raum hallender Stimme und trat mit wehender Robe auf sie zu.

„Vermutlich nicht dass du Spaß hast. Falls du es vergessen hast, hier gelten die gleichen Bedingungen wie in den Katakomben. Das hier ist deine einzige Warnung. Du Spurst oder ich überlege mir ob ich Sting nicht wirklich die Sache übergebe.“

Natürlich würde er das nicht tun. Aber das musste sie ja nicht wissen.

„Wer hat hier das Sagen über dich?“

Fragte er und bekam auch sofort die Antwort. Der Koch in der Küche. Mit dem Machtsinn war die fette Sau rasch gefunden und gepackt. Mit einem Klirren und einem Schrei kam einen Augenblick später der übergewichtige Mensch aus der Essensausgabe geflogen und landete wie ein Sack nasser Lumpen vor Sikarius. Dieser packte ihn mit seiner gesunden Hand an der Kehle und hob ihn auf.

„Das hier soll eine Bestrafung sein, also benimm dich gefälligst so.“

Blaffte er den Koch an und gab ihm mit den scharfen Fingern seiner Prothese eine schallende Ohrfeige. Augenblicklich platzte die rosige Wange auf.

„Du hast Angst was Lady Guldur mit dir Macht wenn sie mit ihrer Ausbildung durch ist? Ohhh…hab lieber Angst was passiert wenn du nicht tust was ich sage. Ich BIN fertig mit meiner Ausbildung und gegen mich ist sie ein zahmes Kätzchen. Ich habe mehr Menschen auf dem Gewissen als du in deinem Leben jemals getroffen hast. Frauen, Kinder, Alte. Und nicht wenige haben sehr, sehr lange dafür gebraucht um zu sterben. Du und deine Freunde wollt euch nicht dort einreihen. Also tut gefälligst was ich von euch erwarte und behandelt Adria wie eine Dienerin. Ohrfeigt sie meinetwegen, aber prügelt sie nicht. Lass sie Geschirrspülen bis ihre Hände bluten oder sonst was. UND DAS GILT FÜR ALLE HIER.“

Ohne die Ohren des Kochs auf einen Sicherheitsabstand zu bringen, brüllte er die anderen Anwesenden an.

„Sie ist eure Dienerin also habt gefälligst ein bisschen Spaß!“

Achtlos warf der Mörder den Koch zu Boden und drehte sich auf dem Absatz um.

„Wir sehen uns nachher zum Training in meinem Quartier, Adria.“

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Iron Hide / Kantine ] Sikarius und Adria, sowie die Besatzung
 
Weltraum-Imperium, Küchentrakt und Kantine der Sentinel-Fähre: Adria und Küchenpersonal


Während sich alle Anderen ihrer Gruppe wie VIP-Gäste mit Befehlsgewalt fühlen durften, durfte Adria in der Küche helfen! War das unfair! Die Tochter zweier Sith, eine echte Tochter der Finsternis, schmollte. Sie ließ die Schöpfkelle in den Kübel patschen, dass es spritzte, nachdem sie sich selbst einen gut angerichteten Teller zurecht gemacht hatte. Sie lief damit nach hinten zum Küchenchef. Mit einem wundervollen Wimpernschlag, denn ihre Wimpern waren lang, dunkel und das i-Tüpfelchen ihrer umwerfenden großen dunklen Augen, die manchmal bernsteinfarben werden konnten, und einem lieblichen Lächeln sagte sie zuckersüß:

“Ich dachte mir, es ist jetzt Zeit für eine Pause! Sie haben doch nicht etwa etwas dagegen?!”

Lauernd sah sie den Dicken an. Er wurde hochrot, weil er angesprochen worden war und verneinte rasch und scheuchte die eigentlichen Ausgabeleute nach vorne. Adria machte es sich erstmal gemütlich und aß in Ruhe. Es war nicht gut, aber der Hunger trieb es rein und Adria war kulinarisch nicht sehr verwöhnt! Danach musste sie mal ein wenig die Füße hochlegen, auf den Tisch genauer gesagt, und ließ alles noch ein wenig sacken. Dann fühlte sie, dass sich eine ihr wohl bekannte Aura der Kantine rasant näherte. Wollte Fel etwas essen? Adria wollte ihm das größte geklonte Nerfsteak aussuchen! Er könnte auch zwei oder drei Steaks haben!? Da hörte sie ihn ihren Namen rufen! So aggressiv!? Sie eilte satt und zufrieden nach vorne in den Kantinenbereich. Er sah nicht erfreut aus! Weshalb war er jetzt sauer? Verdammter Mist! Ein wenig Furcht kroch in ihr hoch. Was hatte er jetzt an ihr auszusetzen?! Er wirkte so autoritär, Furcht einflößend und ernst?! Also, wenn sie mal später eine Meisterin wäre, sie würde nicht immer so mit ihrem Schüler rummeckern und tausende Strafen verhängen! Sie würde mal anders sein! Man konnte doch seinen Schüler nicht immer so nerven!? Sie, würde das mal besser machen! Ganz sicher!

Was? Er fragte sie jetzt, was er mit Bestrafung im Sinn gehabt hätte? Und, so laut!? Das alle es hören konnten?! Man, war das peinlich! Konnte er nicht leiser reden?! Sie drehte sich um und schaute kurz in die Gesichter der Herumstehenden hinter sich! Sie verstand nicht ganz?

“Ich ...hab es nicht so mit philosophischem Kram?!”,

antwortete sie spontan und daher etwas unüberlegt und dummdreist. Auf was wollte er nur hinaus?

“Vielleicht, dass ich daraus etwas lerne?!”,

fügte sie nach kurzer Überlegung schnell noch hinzu. Man war sie satt! Sie hatte sich überfressen. Er trat mit wehender Robe näher auf sie zu. Ok, jetzt bekam sie es mit der Angst zu tun. Ihr fiel plötzlich das verdammte Gräflein ein! War das sein Werk? Sie durfte keinen Spaß haben, meinte er nun. Dies wäre seine einzige Warnung! Es sollte eine Strafe sein! Wie in den Katakomben! Sonst würde er es an Sting übergeben, sie bestrafen zu lassen. Adria`s Augen wurden größer. Sting? Das musste jetzt nicht unbedingt sein! Sie schüttelte schnell den Kopf und schaute so artig drein, wie sie konnte. Er fragte nun, wer das Sagen über sie hatte:

Chefkoch Müller!”,

kam wie aus der Pistole geschossen und sie fuhr herum und zeigte mit dem Finger in seine Richtung. Ihr Meister griff sich den Küchenchef mit der Macht und holte ihn zu sich, schrie ihn an und ohrfeigte ihn hart, denn er nutzte seine Prothese. Sie sollten ihn alle mehr fürchten als Adria. Na, dass war ja ganz toll! Das lief ja prima! Jetzt würde es hart für Adria werden! Mist! Adria zog ein Schippchen und meinte:

Meister, ich habe vorhin sogar zwei Crewmitglieder geköpft und einen Sturmtruppler erstochen!”,

doch unbeirrt drehte er sich um, nachdem er sie zum Training bestellt hatte, nach der Arbeit natürlich, und lief nach draußen und ließ sie zurück, zum Schuften und Dienen verdonnert! Das Leben war doch so ungerecht und grausam!!!!

“Adria ans Spülbecken!”,

sagte zitternd mit mickrigem dünnem Stimmchen der fette Küchenchef. Verdammter verfluchter Mist! Adria stapfte los. Sie hatte keine Lust zum Geschirrspülen! Da…, eine Frau wagte es ihr ein nicht wohlgesonnendes, schadenfrohes Lächeln zu zu werfen! Adria`s Augen blitzten böse funkelnd auf! Du bist gleich tot, Alte, dachte Adria angesäuert, wagte es aber nicht, Taten folgen zu lassen! So landete Adria am Vorspülbecken. Das war das Schlimmste hier! Dreckige Teller häuften sich am Tisch nebenan und Adria musste sie für den Geschirrspüler vorspülen. Diese Soßenreste! Diese Reste vom Fleisch und dergleichen, die sie noch über`m Eimer abkratzen musste. Was war das hier? War das ein kleiner Knochen oder ein abgebrochener Zahn?! Oooh, war das eklig! Adria spülte mit einem Schlauch mit einem dickem Wasserstrahl alles in den Gulli. Meister, ich verfluche dich, schrie es in Adria unentwegt! Sie hatte ihren Meister so lieb und was machte er?! Er tat ihr hier so etwas an! Ihre noch vom Kampf blutbeschmierten Finger, mit denen sie Essen aufgetan hatte, wurden gleich mit sauber oder von Soßenresten überdeckt. Nun musste Adria alles in den Geschirrspüler räumen! Von hinten wurde gerufen:

“Wir brauchen dringend neue Teller!”

Auch noch so einen Stress hier! Adria drückte die Maschine über das Geschirr. Es dampfte höllisch! Dann machte Adria alles wieder auf und holte die Teller raus, stapelte sie und brachte einen Schwung nach vorne. War das schwer! Am Ende levitierte sie den Stapel bis zum Ausgabetisch. Dann sauste sie wieder zum Vorspülen., Das nahm überhaupt kein Ende! Immer wieder standen Berge von verdreckten Tellern da! Keiner half ihr! Keiner löste sie ab! Was für eine blöde Strafe! Adria hatte das Gefühl, es wurde immer mehr statt weniger, sie war stets zu langsam, obwohl sie arbeitete wie ein Pferd, und, sie hatte das Gefühl, dem kaum noch gewachsen zu sein. Ihre Glieder schmerzten! Und heiß war es hier! Sie war mächtig ins Schwitzen gekommen! Ihre Stirn war nass! Dieser dampfende Geschirrspüler!

Plötzlich wurde es gemächlicher! Sie holte auf. Ein Ende wurde sichtbar! Das schmutzige Geschirr wurde weniger! Bald hätte sie es geschafft, als es rasant wieder mehr wurde und sie etwas von Abendessen vernahm! Adria`s Rücken schmerzte, ihre Oberarme brannten, ihre Füße qualmten. Die Sithschülerin hatte endgültig genug. In ihrem hübschen Köpfchen arbeitete es. Der Küchenchef würde es nicht wagen, sie in eine Pause zu schicken. Er hatte nun verinnerlicht, dass sie leiden sollte. Dafür hatte ihr Meister gesorgt! Sie konnte kaum noch stehen! Wie sollte sie nachher das Training schaffen? Das war anstrengender als in den Katakomben! In den Katakomben lief alles gemütlich langsam ab. Eine Leiche nach der Anderen. Immer der Reihe nach, denn sie liefen schon nicht weg! Ok, dafür war es ekliger gewesen! Dennoch! Adria sehnte sich zu den Leichensammlern zurück! Sicher verklärte sie gerade dieses Kapitel der Vergangenheit, aber so war das nun mal oft.

Da kam ihr eine Idee. Sie dachte ganz lange und intensiv an den folgenden Gedanken und sah dabei den Küchenchef, der am Schreibtisch seines offenen Büro`s saß und den sie von hier sehen konnte, der den Speiseplan der nächsten Woche schrieb, an:


“Ich gebe Adria eine lange Pause!”.

Sie dachte den Satz immer wieder und versuchte ihn in sein armseliges Gehirn zu pflanzen! Mit der Macht ging doch fast alles, dann sollte das doch auch gehen!? Adria wurde schon richtig warm vor Anspannung und Konzentration, doch nichts geschah. Adria wechselte den Wortlaut um:

“Ich gebe Adria den Rest des Abends frei!”

Sie dachte konzentriert daran und arbeitete langsam weiter. Nachdem sich nichts tat, überdachte sie den Satz nochmal, befand ihn für zu auffällig und wandelte es nochmal um:

“Adria, Sie haben jetzt eine halbe Stunde Pause!”

Wieder konzentrierte sie sich. Es musste einfach gelingen! Dann hätte er als Chef so entschieden und sie wäre immer noch die Dienerin! Ihr Meister könnte nur ihm etwas anhaben, nicht ihr! Sie konzentrierte sich noch mehr! Sie sprach die Worte nun leise vor sich hin! Wieder und immer wieder! Und plötzlich rief er ihr laut zu, so dass es noch drei Weitere hören konnten (Zeugen waren immer gut!):


“Adria, Sie haben jetzt eine halbe Stunde Pause!”

Adria feierte ihren kleinen Erfolg und freute sich. Sie hatte es geschafft! So etwas hin zu bekommen, war nützlich! Aber, sie war davon ziemlich geschafft und ermüdet! Adria verließ das Spülbecken und eine Vertretung rückte an. Adria ließ sich in der kleinen Sitzgruppe nieder, die hier für das Personal stand und ruhte sich erstmal aus. Eine ältere Frau, die hier herum saß, meinte zu ihr, sie könne sich ruhig etwas zu essen holen. Adria winkte erstmal ab.

“Gleich! Später!”

Dann, später, holte sich Adria noch etwas. Eine halbe Stunde später wusch sie wieder dreckige Teller. Kurz vorm Feierabend putzte sie große schwere Schüsseln, Töpfe und Kübel, dann viele Tische, Dunstabzugshauben, nach dem Stühlehochstellen zu guter Letzt den Boden in Küche und Speisesaal. Dann durfte das Mädchen endlich gehen. Adria spürte, dass ihre Knie wackelten. Völlig fertig und geschlaucht kam sie in der Kabine ihres Meister`s an Bord dieses Schiffes an, sie konnte ihn ja spüren:

Meister, da bin ich!”,

sagte sie müde und blass.


Weltraum-Imperium, Sentinel-Fähre, in der Kabine ihres Meisters: Darth Sikarius und Adria
 
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[ Imperialer Weltraum :: Frachter :: Trainingsraum :: Sikarius, Adria, Sting, Sabar und Tom, sowie die anderen Sturmtruppen]

Tom hatte sich das ganze eine weile lang stumm angesehen und konnte sich des Eindrucks nicht ganz erwehren in einen Kindergarten geraten zu sein. Die Sith waren nur wenige, sollten sie nicht gerade da zusammen halten? Besonders bei einer so wichtigen Aufgabe, zumindest wusste Tom jetzt das der Wurm Darth Sting das sagen hatte. Über Funk rief Tom die Ironhide an und meldete ihre Ankunft an "Lieutenat Tom West an Ironhide, wir kehren zurück. Wir bringen vier zivile VIP Gäste mit an Bord." Einen Moment wurde er abgelenkt, als einer seiner Leute, Lady Adria für den Küchendienst einteilte. Abgelenkt nickte er einfach nur. Er musste sich einige befehle ins Gedächtnisrufen und war froh das seine Ausbildung noch nicht soweit zurück lag "Captain Harrison ich Berufe mich auf den Sturmtruppen Code, Fall Mitternacht und Federfall tritt absofort ein" nannte Tom zwei Codewörter die er auf Carida in der Offiziersschule gelernt hatte. Mitternacht, war ein Geheimhaltungsbefehl, der nicht zu lies das Aufzeichnungen oder fragen an Bord gestellt werden durften. Federfall war das Codewort dafür das die medizinischen Einrichtung benötigt wurde, den mit ein paar Pflastern war es wohl nicht einfach getan vermutete Tom.

Irgendwie fühlte er sich immer noch ziemlich angespannt. Er war an, wie es schien, total wahnsinnige Machtnutzende Egomanen geraten, die sich genauso gern gegenseitig bekämpften, wie den Feind. Dienten sie den nicht auch dem Imperator? Immerhin war er der oberste Meister des Sith Ordens. Das irritierte Tom doch sehr und konnte sich nicht ganz einen Reim draus machen. Völlig in Gedanken lief er einen Gang entlang, an einer Kreuzung wurde er plötzlich angesprochen.

Tom musste kurz überlegen um sich an den Namen zu erinnern. Er hasste sein schlechtes Namensgedächtnis wirklich. Die Frage wo sich gerade Darth Sting befand, war leicht zu beantworten, Tom zeigte einfach in die Richtung, aus der er gerade gekommen war. "Euer Meister war eben noch dort hinten Mister Muraenus" Dann wurde ihm vorgeworfen das er seine Leute nicht unter Kontrolle hatte und das gefiel ihm so gar nicht.

„Seien sie so gut, und bringen sie ihre Hure von Sklavin dazu, die Befehle meines Meisters so zu befolgen, wie sie auch gedacht waren!“

Das würde er wohl zwangsweise ändern müssen. Tom verzog etwas das Gesicht und dachte an die Worte von Narbengesicht..... Tom stöhnte leise gequält auf und überlegte wieder fieberhaft. Es war wirklich ein Vorteil, das der Helm jede Emotion seines Gesichts verbarg. Darth Sik..... weiter konnte er sich leider nicht erinnern. Wäre von den Worten wohl nur wenig angetan. "Sie mag zwar gerade meine Sklavin sein, aber bestimmt nicht meine Hure! Mister Muraenus. Ich würde solche Worte Vorsichtig wählen, wenn sie meinen Besitz beschreiben" Vielleicht war das ein Test, da ging Tom bei diesen Verrückten lieber auf Nummer Sicher. Das half nicht gerade weiter sich besser zu fühlen. Immerhin spürte er den leichten Ruck als sie an die Ironhide anlegten.

Der Hangar war ziemlich leer, nur ein Crewman, der sie in den abgegrenzten Bereich bringen würde, der durch den Fall Mitternacht eingerichtet worden waren. Es waren vier Kabinen für Imperiale Offiziere, die in aller Eile geräumt worden waren, für die Sith. Zwei seiner Soldaten waren noch verletzt und mussten so schnell wie möglich in einen Tank. Bei den Sith war Tom nicht ganz sicher, ob sie so etwas nötig hatten, ihre mysthischen Kräfte konnten wohl so einiges. Auch wenn es schwer war, ein wenig neidisch war er schon, solch schnelle Reflexe und so eine Beweglichkeit, würde er wohl kaum erreichen können. Da half es leider auch gar nichts sich einzureden das er sie ohne die Macht leicht besiegen konnte, weil sie nur wenig Disziplin zeigten.


Das Treffen mit dem Captain der Ironhide war leider so unerfreulich verlaufen wie er bereits vermutet hatte. Diese Flottentypen fühlten sich immer gleich so gekränkt und persönlich angegriffen, wenn sie mal nicht die ganze uneingeschränkte Kontrolle über ihr Schiff hatten. ".....Ich verlange immer noch eine Erklärung! Auch für den Verlust meiner Leute! Hätte nicht auch ein Mannschaftsquartier gerreicht, so müssen dutzende Leute umziehen um der Rangordnung gerecht zu werden, was die Einsatzeffizienz herabsinkt und vielleicht sogar einige Dienstpläne durcheinander wirft! Und das alles soll ich einfach so ohne Erklärung schlucken Lieutenant?....." Tom fragte sich wirklich ernsthaft, wie viel Einsatzfähigkeit wirklich verloren ging bei vier Offizieren, die sich jetzt zwei Doppelkabinen teilen durften. Wieder einmal dankte er seinen Helm, an dem er die Triaden des Captains einfach an sich abprallen lies. Ok das mit den Verlusten, konnte Tom verstehen, das war ein Problem, diese zu erklären. Aber das war nicht sein Problem und der Weltraum gefährlich. Natürlich wäre es leichter gewesen wenn die Verluste auf seine Leute beschränkt geblieben wären. Aber das war leider dank Lady Adria nicht so geblieben. Tom regelte vorsorglich ein wenig die Mikrofone herunter als er am ende noch nach den Geheimdienstberichten des Koornacht Sektors verlangte.

Es dauerte zwar eine Weile aber Lieutenant West bekam irgendwie was er wollte, auch wenn einige Teile des Berichtes geschwärzt waren. Der Captain hatte ihm nur einen begrenzten zugriff gewährt. Trotzdem war auch Tom neugierig, den er wollte wissen ob es Captain Aaronson heil heraus geschafft hatte. Vielleicht wurde er ja erwähnt. Mit seiner Hilfe könnten sie vielleicht ihr Ziel erreichen. Für Tom schien es ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen heimlich hinein zu schlüpfen. Die Hälfte der Sith wusste wohl nicht mal genau, was das Wort bedeutete, ihrem verhalten nach. Zeit sich um sein neuestes Problem zu Kümmern. Kindermädchen für eine Sith spielen, irgendwie klang das wie füttere doch Nackt den Rancor.

Nach dem Gespräch/Geschrei mit dem Captain war Tom gereizt genug und ging in der Küche vorbei um nach Adria zu sehen. Etwas irritiert sah er sich nach ihr um und schnappte sich ein Crewmitglied an einem Herd, an seinem Kragen "Wo ist meine Sklavin?" Etwas stotternd kam die Antwort "Sie hat gerade Feierabend gemacht Sir" Tom hielt den Mann weiterhin fest und blendete im Helm kurz eine Uhr ein. Verdammt das Gespräch mit dem Captain hatte länger als gedacht gedauert. Der Flug in Richtung Koornacht war zu kurz und er musste sich beeilen wenn er den Versuch wagen wollte, Adria ein wenig Disziplin näher zu bringen. Er schickte ihrem Kommlink eine Nachricht, den sie beim betreten der Ironhide ausgehändigt bekommen hatte. //Treffen, 4 Uhr Bordzeit in Raum 237, Trainingskleidung//

Besonders lange war die Nacht nicht für Tom, aber eine starke Tasse Kaff half da deutlich weiter. Diesmal ohne Rüstung und nur in Trainingskleidung, machte sich Tom auf in den Trainingsraum. Er schaltete an einer kleinen Wandkonsole direkt die Schwerkraftgitter des Raum an und auf Carida Norm um. Dazu senkte er den Sauerstoffanteil ein wenig herab als wären sie auf 3000 Meter Höhe. Er hoffte das er mit den Bedingungen besser zurecht kam als Lady Adria. Ein wenig war er schon gespannt darauf wie viel durchhalte vermögen ein Sith hatte. Wäre Tom ehrlich zu sich gewesen hätte er vielleicht zugegeben das er nach einer Lücke, einer Spalte in ihrer Unfehlbarkeit suchte.

"Adria einen wunderschönen guten Morgen" begrüßte Tom sie mit einem ernsten Nicken und lies seinen Blick musternd über sie wandern. Der Koch hatte ihm gesagt, er hätte sie tüchtig schuften lassen. Er wollte wissen wie erholt sie bereits von dieser Strapaze war. Leider lies sich die Warnanzeige, neben der Tür, wegen der erhöhten Schwerkraft nicht abschalten, so das sie vorgewarnt den Raum betreten konnte. "Wir betreiben heute Morgen ein wenig Sport, um den Körper zu beleben vor dem Frühstück um 9 Uhr" Ein wenig nervös fragte er sich schon ob die zeit ausreichen würde um eine Sith Schülerin überhaupt ins schwitzen zubringen.

Man muß Tom aber zu gute halten, das er die Übungen selber mit machte. Auch wenn es der Ehrgeiz in ihm war, der ihn ergriffen hatte. Er wollte sehen wie lange er mithalten konnte, gegen diese verfluchte Macht. Einen kurzen Augenblick sah er Adria wieder im Cockpit vor sich, wie sie mit ihrem Lichtschwert ein Leben beendete. Sein Blick wurde Hasserfüllt, als würde er ihr am liebsten an die Kehle springen, um sie umzubringen. Alte lang verdrängte Erinnerungen stiegen wieder nach oben. Er hasste Lichtschwerter. Das Kranke war, das er Darth Sikarius dankbar dafür sein musste, das er ihr das Ding abgenommen hatte. "Als erstes geht es aufs Laufband, für einen entspannendem zwölf Kilometer lauf" und trat auf eines der vorbereiteten Geräte. Naaaa gut, so entspannend war das laufen unter diesen Umständen vielleicht nicht unbedingt das richtige Wort.

Sein Ziel war es ja aber auch sie wenn möglich an den Rand ihrer körperlichen Grenzen zu bringen um dann zu erfahren, wie stark ihr Wille sie noch weiter bringen würde. "Und seit sparsam mit euer Macht, ich denke ihr werdet nach dem Frühstück noch eine menge Reserven brauchen, dann geht es auf den Schießstand weiter" Vertraute er ihr an. Tom war schon ziemlich gespannt darauf, wie gut Sith Blasterschüssen und Nahkampf angriffen auf Dauer ausweichen konnten, wenn sie sich auf etwas anderes konzentrieren musste nebenbei. Aber noch stand er auf dem Laufband mit ihr. Die letzten 500 Meter waren als steil Bergauf von Tom programmiert worden, um ein nettes ende zu haben. Ein wenig besorgt musterte er Adria kurz, den er spürte seinen Herzschlag schon ein wenig deutlicher und musste sich ein wenig konzentrieren um seine Atmung ruhig zu halten. Ein wenig war er jetzt doch ganz froh über die ganze Schinderei auf Carida jeden morgen. "Danke Captain Ulrand" murmelte er leise vor sich hin. Auch wenn dieser Tom sicherlich dafür gerügt hätte das er heute ohne Rüstung und Gewichte trainierte.

"Weiter geht es..." Da öffnete sich die Tür und Darth Sik.... arius betrat den Raum. Langsam konnte sich Tom, den Namen wirklich merken. "Guten Morgen Lord Sikarius" und machte sich eine Notiz die Datenbanken zu durchsuchen, irgendwo musste es doch eine Anweisung oder Notiz geben mit welchen Titel man einen Sith genau ansprechen musste, im Einsatz. Als Tom bemerkte das Adria zu ihm gehen wollte, um ihn zu begrüßen, hielt Tom sie mit einer Hand fest. "Ihr vergesst euren Stand!" und drückte mit der künstlichen Hand ein wenig fester zu. "Zur Zeit seit ihr mein Eigentum, ob es euch gefällt oder nicht" und zeigte auf ein Trainingsgerät "Weiter geht es mit Gewichtheben, wir fangen mir zwanzig Kilogramm an, an Handeln und arbeiten uns dann langsam nach oben bis ihr nicht mehr könnt" Mit einem freundlichen Nicken sah er Darth Sikarius an. "Ihr dürft euch uns gerne anschließen, wenn ihr das möchtet" Erst jetzt lies er es zu das Adria ihn begrüßen konnte.

Auch wenn das alles andere als eine gute Idee war, mit einem geistig halb labilen Mann Zeit zu verbringen der in etwa so tödlich war wie ein Todesstern. Auf der anderen Seite förderte es ja vielleicht ein wenig die zusammen Arbeit. Irgendwie war der Blick dieses Mannes unangenehm und durch seinem Helm leichter zu ertragen gewesen. Fair war es natürlich nicht für Adria, Tom konnte sich bei den Übungen ein wenig entspannen und sich ganz auf seine Künstlichen Arme verlassen und ihr Meister hatte ebenfalls einen künstlichen Arm. Tom sah zu Narbengesicht und fragte sich wie lange er den Künstlichen Arm schon hatte. Vielleicht waren die Handeln auch ein gutes Training für ihn, um zu begreifen das es große Unterschiede zwischen Fleisch und Technik gab. Langsam steigerten sich die Gewichte Stück für Stück nach oben. Leider war die Anzahl an Gewichten begrenzt, die man Anbringen konnte, so das es keinen wirklichen Sieger bei dieser Übung gab am ende.

Nach einem kurzen Blick in Richtung einer Uhr sah Tom Adria lächelnd an "Wie wäre es am ende mit einem kleinen Sparring, ohne ernsthafte Verletzungen und keine Schläge auf Intimzonen" Irgendwie sah er sich dazu gezwungen das letzte noch einmal zu betonen. Sie hatten noch eine Stunde Zeit bis zum Frühstück und ein kleiner Übungskampf war ein guter Test am Ende. Langsam ging Tom wieder an die Kontrollen und senkte die Schwerkraft wieder herab, bis nur noch halbe Coruscant Schwerkraftverhältnisse wirkten. Was das Verletzungsrisiko deutlich senkte und einige zusätzliche Manöver zu lies.

[ Imperialer Weltraum :: Ironhide :: Trainingsraum :: Sikarius, Adria und Tom]
 
[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Iron Hide / Sikarius' Quartier ] Sikarius

Es dauerte bis Adria zurückkehrte, aber das war auch gut so. Sikarius hatte den Nachmittag damit verbracht seine Fertigkeiten in Sachen Machtillusion weiter zu verfeinern. Im zurückliegenden Kampf hatte er erkannt, wie praktisch es sein konnte einen übermächtigen Gegner optisch auszutricksen und war fest entschlossen seine Ergebnisse zu verbessern. Beinahe eine Stunde hatte er damit verbracht die Textur von Durastahl auf ein Quadrat dünner Luft anzuwenden. Es war deutlich schwerer als es klang und Lichtreflexionen bekam er noch immer nicht vernünftig hin, doch konnte es sich einigermaßen sehen zu lassen.

Eine weitere Stunde übte er seine Ergebnisse auf eine unregelmäßige Oberfläche anzuwenden. Als Modell diente ihm dabei seine Armprothese, auf die er versuchte die Textur anzuwenden. Auch das klappte eher schlecht als recht klappte, konnte er sich zumindest die Grundlagen dieser Technik näher bringen. Den Rest der Zeit versuchte Sikarius seine Aura zu verschleiern. An Hybris‘ Beispiel hatte er gesehen (oder auch nicht) wie es meisterhaft umgesetzt aussehen konnte und er konnte sich vorstellen, dass es in Verbindung mit der Illusion eine mächtige Waffe darstellen konnte.

Schließlich betrat das Mädchen ohne zu klopfen das Quartier und verkündete müde, dass sie nun da wär. Sikarius, der bisher rücklings und mit herunterhängendem Kopf regungslos auf seinem Bett gelegen hatte, sah sie kopfüber an. Wortlos bedeutete er ihr vor ihm auf dem Boden Platz zu nehmen.

„Ich sehe diese Kretins haben dich noch vernünftig arbeiten lassen. Das ist gut. Ich hab mal gelesen wer herrschen will, muss wissen wie es ist zu dienen.“

Gelangweilt erschuf Sikarius einen kleinen Schatten und ließ ihn um Adria herumhuschen, während er mit seiner Handprothese gegen das Bettgestell klopfte, um Trippelschritte zu imitieren.

„Erstmal was, was ich vorher natürlich nicht sagen konnte. Das du die Sturmis auf unsere Seite gezogen hast war saubere Arbeit. Hast du gut gemacht, bin stolz auf dich.“

Etwas abwesend ob seiner trainingsbedingter Kopfschmerzen kratzte er sich am Kinn und zupfte an den Bartstoppeln, die er sich mal wieder rasieren sollte

„Die Aktion am Anfang war natürlich ungeil. So eine offene Provokation konnten diese Plastikaffen natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Merk dir: Wenn du keine Möglichkeit hast sofort alle Gegner auf einmal auszuschalten, provozier besser keinen Angriff. Naja zumindest wenn sie Schusswaffen haben.“

Mit einer Handbewegung befahl er dem Lichtschwert, das er in ein Regal gelegt hatte, von seinem Ruheort weg und auf Adria zuzufliegen. Diese fing es geschickt auf und Sikarius ließ sich wieder hängen.

„Du kannst noch aufrecht stehen, also wird jetzt trainiert. Aber keine Angst, keine Trainingsdroiden oder zu viel Bewegung. Augen zu, Schwert an.“

Das Mädchen folgte der Anweisung und einen Augenblick später füllte aggressives Licht den Raum. Kraft seiner Gedanken ließ er einen Bilderrahmen von einem Regal schweben und pfefferte ihn in ihre Richtung. Adria rührte sich nicht und mit einem schmerzhaften Tock knallte Duraplast gegen Schläfe.

„Ich habe dir gesagt du sollst die Augen zumachen und nicht wegpennen!“

Erstickte Sikarius ihre Beschwerden im Keim und der Bilderrahmen flog einen neuen Angriff. Diesmal erwischte Adria das Ding mit ihrem Schwert und das Foto eines militärisch aussehenden Typen mit seiner Familie verging in rotem Summen.

„NICHT LÜNKERN!“

Fauchte Sikarius und nahm die Sache kurzerhand selbst in die Hand. Eine bunte Machtillusion vor ihren Augen ging sicher, dass sie nichts sah und trainierte gleichzeitig seine Fähigkeiten. Eins musste man jedoch festhalten, Adria beim Training die Einrichtung des Quartiers um die Ohren zu pfeffern, um ihren Machtsinn zu trainieren, machte eindeutig mehr Spaß als alleine zu üben. Aus diesem Grund hörte der Mörder auch nicht auf, bevor sämtliche persönlichen Gegenstände des vormaligen Besitzers in nicht mehr verwendbaren Zustand waren. Dazu gehörten diverse Bilderrahmen, zwei Holofotogeräte, eine Autogrammkarte, ein kleines Regal mit Büchern und eine Schneekugel mit Kussmundabdruck. Die Kissen blieben heil, immerhin wollte man ja noch schlafen. Schließlich ließ er die Illusion fallen und sagte:

„Das war’s für heute. Geh duschen und dann ab ins Bett. Ich nehme an morgen früh geht deine Bestrafung weiter. Sieh zu dass du mich nicht weckst.“

Es blieb unerwähnt, dass Adria auch weiterhin das Recht hatte in seinem Bett zu schlafen. Würde sie schon rausfinden wenn sie es probierte. Die Nacht verstrich wie gewohnt ereignislos und als Sikarius schließlich erwachte, war das Mädchen verschwunden. Es war noch früh und so sah er davon ab bereits jetzt etwas essen zu gehen. Der Mörder fand Adria in einem der Trainingsräume wieder, wo sie mit Fischfresse trainierte. Der Typ sah tatsächlich besser aus als gedacht und eher weniger fischig. Wie die meisten Menschen sah er aus als könnte Blasterbolzen zwischen den Augen nicht schaden, doch immerhin war er ein Mensch. Auch schien er das Mädchen bereits ordentlich gefordert zu haben, was ihm ein Grinsen und ein Nicken einbrachte.

„Guten Morden Herr Obersturmtruppenführerleiterkommandant. Wünsche wohl geruht zu haben“

Sikarius war guter Laune und so stimmte er Fischfresses Zurechtweisung Adrias mit einem Nicken zu

„Was der Kanzler sagt. Trainier‘ weiter, einfach so tun als wär‘ ich nicht da“

Ebenfalls folgte der Mörder gerne der Einladung beim Gewichtheben mitzumachen. Noch auf dem Schiff des Grafen hatte er sich vorgenommen tüchtig zu trainieren, um schlicht und ergreifend zu müde zu sein, um jemanden umzubringen. Dieser Trainingsraum war die die perfekte Möglichkeit dazu. Am Ende der Übung schwitzte er tüchtig, da er erst in der zweiten Hälfte die Macht hatte zur Hilfe nehmen müssen, aber er war zufrieden. Fast schon neidisch musste er Fischfresse zugestehen, dass sein Körper verdammt gestählt sein musste. Er war ein stinknormaler Mensch und hatte trotzdem die erhöhte Schwerkraft ertragen! Wie man so ein Billigmodell wohl derartig auf Hochtouren brachte?

„Sag Mal, Kanzler. Wo trainiert man euch Sturmis eigentlich? Du schlägst dich ja ganz beachtlich. Wäre ja fast schon schade gewesen wenn ich dich gestern auf dem Schiff in die Finger gekriegt hätte…“

Gab der Mörder zu und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Vielleicht sollte er dem Ort ja mal einen Besuch abstatten. Ob es da auch erhöhte Schwerkraft gab? Aller Wahrscheinlichkeit nach! Die nächste Trainingseinheit wurde als Sparring benannt.

„Was definierst du als ernsthafte Verletzungen?“

Lachte Sikarius auf die Ansage hin und klopfte dem Sturmtruppler freundschaftlich auf den Rücken, während er abwesend ein wenig darüber nachdachte wie man ihm am besten die Schulterblätter entfernen könnte, während er noch lebte. Ein einfaches Rausreißen wäre vermutlich am effektivsten, aber auch eigentlich total langweilig. Mit der Handprothese, ja das würde vermutlich am meisten Spaß machen…

Zuerst durfte sich Adria mit dem Sturmtruppler messen und Sikarius war tatsächlich gespannt wie das Zusammentreffen ausgehen würde. Um nicht abzukühlen ließ er sich ein Laufband heranschweben und verfolgte interessiert, wie die beiden auf einander losgingen.

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Iron Hide / Trainingsraum ] Sikarius, Adria und Tom
 
Weltraum-Imperium, Sentinel-Fähre, in der Kabine ihres Meisters: Darth Sikarius und Adria


Ihr Meister hatte einen vermeintlich klugen Spruch auf Lager, als er sie so erschöpft und totmüde von der Arbeit kommen sah. Also, wenn das wahr sein würde. müsste eine brilliante machtvolle Position in der Zukunft auf sie warten, so wie sie in ihrem Leben schon racken musste!

“Darf ich fragen, wo du richtig ran und dienen musstest?”,

musste sie unverblümt fragen. Ein klein wenig Wut ließ sie dabei heraus hören. Er meinte doch nicht etwa das bisschen bei ihr Babysitten, oder? Sie war so ein liebes einfaches Kind gewesen! Sie hingegen musste bei den Leichensammlern arbeiten, sein Schwert mit schmieden, Leichen zerstückeln und gerade eben die Küche auf Hochglanz bringen! Sollte er mal so viele Teller spülen! Ansonsten überwog die Erschöpfung! Sie wäre am liebsten an Ort und Stelle eingeschlafen. Was trieb ihr Meister hier eigentlich? Er übte! Sie sollte auf dem Boden Platz nehmen. Sie setzte sich im Schneidersitz hin und sah in sein verkehrt herum hängendes Gesicht. Ein dunkler Schatten umkreiste sie. Er imitierte Tippelschritte. Tock, tock, tock!

“Soll das jetzt etwa gruselig sein?!”,

motzte sie herum. Sie hatte für so etwas jetzt keinen Nerv mehr! Schon der Gedanke, dass sie jetzt noch mit ihm trainieren musste! Sie wollte eigentlich nur ins Bett. Ihr tat alles weh! Die Augen fielen ihr fast von alleine zu! Plötzlich lobte er sie. Er fand es gut, dass sie die Sache für die Sith entschieden hatte. Nun huschte doch ein Lächeln über ihr Gesicht. Man war sie stolz auf sich, als ihr Meister, ihr Ziehvater, ihr großer Bruder, ihr Babysitter, ihr Bodyguard in ihrer Kindheit, für den sie seltsame andere Gefühle hegte, die weit über das Genannte hinaus gingen, sie lobte und meinte, er wäre stolz auf sie. Ihr Selbstbewusstsein wurde gestärkt. Ihre Motivation, sich der dunklen Seite hinzugeben und an der Seite ihres jungen Meister`s voll einzubringen beflügelt. Sie blühte in dem Moment richtig auf und ihre blassen Wangen wurden rosig. Wie alles allerdings aus dem Ruder gelaufen war, schien wohl ihre Schuld gewesen zu sein und das war nicht so toll gewesen. Deshalb hatte wohl Sting eine Strafe für sie gefordert. Ihr Meister erklärte ihr, dass sie es auf diese Weise nur zukünftig tun sollte, wenn sie bei Schusswaffenbesitz der Gegner alle auf einmal ausschalten können würde. Sie nickte einsichtig und dachte daran, dass sie nicht gedacht hätte, dass diese dämlichen Sturmtruppler gleich schießen würden. Sie hatte die auf sie gezielte Schusswaffe nervös gemacht. Nachgedacht hatte sie nicht wirklich!

“Ja, Meister, ich verstehe! Im Cockpit hatten aber alle große Angst vor mir! Sie haben vielleicht gebibbert!”,

erzählte sie ihm nicht ohne Stolz und brachte das Thema auf die angenehme Seite zurück.

Sie erhielt wie zur Belohnung ihr Lichtschwert zurück oder war es nur wegen des Trainings? Adria hoffte nicht! Fel meinte streng, da sie noch stehen könnte, würden sie nun trainieren, wenn auch nicht gerade körperlich schwer. Wäre sie nur auf allen Vieren zu ihm gekrochen! Das würde sie sich gut merken! Sie sollte das Lichtschwert anmachen. Ihre Augen schließen. Sie tat Beides wie verlangt und fragte sich, was sie jetzt üben würden?! Es tat so gut, die müden Augen geschlossen zu halten. Ihr Atem wurde gleich viel ruhiger. Plötzlich bekam sie etwas heftig gegen ihre Birne! Sie erschrak und griff an ihren Kopf und riss die Augen auf.

“Au, spinnst du?!”,

entfuhr es ihr unkontrolliert. Rasch rieb sie mit ihrer Hand die Stelle an ihrer Schläfe. Vor ihr lag ein scharfkantiger eckiger, (Ecken konnten sehr spitz sein), harter Bilderrahmen. Fassungslos sah sie ihn an.

“Das musst du doch ansagen und erklären!“,

rechtfertigte und beschwerte sie sich. Woher sollte sie denn wissen, was sie für eine Übung machen würden und das gleich etwas angeschossen kam und warum hätte er nicht erstmal mit einem weichen Kissen oder einer überreifen Frucht beginnen können, als gleich mit so etwas Hartem!

“Willst du mich erschlagen oder was?!”

Ihre dunklen Augen funkelten ihn böse an. Die Stelle war arg angeschwollen und war zu einer dicken Beule geworden. Etwas Blut hatte Adria auch am Finger. Es tat höllisch weh und brannte. Doch er meckerte auch noch mit ihr herum und sein Tonfall war sehr missbilligend und scharf. Es war ja immer alles ihre Schuld! Das Leben war als Schülerin echt kein Zuckerschlecken! Wieder schloss sie die Augen, als er das Teil erneut mit der Macht anhob und zu sich hin levitierte und sie wusste, dass es gleich weiter gehen und er es erneut auf sie werfen würde. Sie versuchte das Teil mit ihrem Machtsinn zu erfassen. Da sie völlig kaputt und müde war und schon eine fette Beule am Kopf hatte, verließ sie sich aber lieber nicht auf ihr Können und schummelte etwas. Sie blinzelte leicht und hoffte, dass ihr Meister es nicht sehen würde. Sie hatte wirklich keine Lust total verbeult nach der Übungseinheit auszusehen und jedem Alien Konkurrenz zu machen! Doch, ihr Meister bemerkte es. Verdammter Mist! Sie hatte dadurch so schön abgewehrt gehabt! Ihr Meister verhinderte daraufhin erneutes Schummeln. Man konnte ihn einfach nicht austricksen! Vor ihren Augen waberte ein buntes Bild, ähnlich einem Mosaik, ein wahlloses Muster. Adria musste nun alles geben! Sie wollte nicht danach ausschauen wie ein verdammtes Alien und auf weiteren verfluchten Schmerz konnte sie auch gut und gerne verzichten! Ihr schmerzender Kopf reichte schon! Sie hatte richtig Angst vor den anfliegenden Gegenständen. Die Angst schärfte ihre Konzentration und ihren Machtblick! Sie musste einfach diese Gegenstände wahrnehmen! Es ging nicht anders! Kaum hatte sie eines mit ihrem Lichtschwert abgewehrt, kam das nächste Objekt angeflogen! Fel warf sie so scharf und schnell! Adria kam mächtig ins Schwitzen! Sie wirbelte das Lichtschwert in ihren Händen flink umher und schlug kraftvoll zu. Doch nochmal traf sie keins der etlichen geworfenen Gegenstände! Sie konnte alle abwehren! Und, was da alles angeflogen kam! Am Ende machte es ihr sogar ein klein wenig Spaß, wenn sie nicht so erschöpft gewesen wäre, hätte es ihr noch viel mehr Freude gemacht! Sie konnte also auch ohne ihre Augen sehr gut sehen! Eine gute Erkenntnis!

Endlich war es genug! Sie hatte sich gut geschlagen! Sie öffnete die Augen. Das Zimmer versank im Chaos! Überall lagen Stücke der Gegenstände herum, die Fel geworfen und sie abgewehrt hatte. Sie erhob sie schwerfällig und ließ die Klinge einfahren.

Sie durfte unter die Dusche huschen. Morgen sollte ihre Bestrafung weiter gehen?


“Wie lange wird meine Bestrafung andauern?”

Sie fühlte sich wie eine alte Frau! Das warme Wasser lief über ihren wunderschönen Körper. Es tat gut und lockerte ihre Muskeln. Wenn sie bis zur Ankunft im Kriegsgebiet weiterhin dermaßen weiter bestraft werden würde, würde sie dort kaum noch krauchen, geschweige kämpfen können, ging ihr durch den Sinn! Danach steuerte sie nicht ihre eigene Kabine an, sondern huschte wie gewohnt zu Fel ins Bett, kuschelte sich eng an ihn und schlief sofort ein.

Ihr Comgerät weckte sie viel zu früh. Ein unbekannter Klingelton! Es war fast noch mitten in der Nacht! Wer schrieb ihr jetzt? Die Küche? Sie warf einen Blick auf Fel. Er hatte es nicht gehört. Gut, denn er wollte nicht geweckt werden, hatte er ausdrücklich gesagt! Sie warf einen Blick halb verschlafen und heftig blinzelnd auf ihr zweites Com-Gerät, welches ihr gegeben worden war, nachdem der Kampf beendet worden war. Was? Tom West!? Was wollte der denn?! Trainingskleidung? Sie war bisher immer in Trainingskleidung gewesen! Also zog sie das Zeug an. Sie ergriff ihr Lichtschwert. Fel hatte es ihr nicht wieder abgenommen. Sie holte ein schwarzes weit geschwungenes Lederröckchen aus ihrem Seesack, der mit den anderen Sachen von Fel in seiner Kabine gelandet war, da sie sich auch drüben auf dem Schiff eine Kabine geteilt hatten und zog ihn über und befestigte das Lichtschwert darunter, so dass man es nicht sofort auf Anhieb sah. Sollte sie allerdings auf dem Kopf stehen oder hoch springen, sah man es schon. Doch Sting sollte es nicht gleich sehen! Wollte West mit ihr trainieren? Deshalb die Trainingsklamotten?! Na, ganz toll! Sie band ihr Haar zum Pferdeschwanz zusammen. Dann machte sie sich auf den Weg. Tatsache, es war ein Trainingsraum! Neben der Tür war eine Warnanzeige. Wieso hatte er die Schwerkraft erhöht? Der Typ schmeckte ihr! Sie trat vorsichtig ein. Sie streckte erstmal ein Bein hinein. Sofort spürte sie, wie ein unglaubliches Gewicht es nach unten zog. Als hätte sie sich eine Gewichtsmanschette umgelegt. Sie betrat den Raum. Nun, man merkte, dass er die Schwerkraft erhöht hatte. Sie fühlte sich sehr viel schwerer. Etliche Kilo`s mehr lasteten auf ihren Schultern und das Gehen fiel schwerer. Sie ließ sich nichts anmerken. Er erwartete sie schon. Finster, müde und fragend sah sie ihn an und erwiderte seine Begrüßung schon aus Prinzip nicht! Er ließ sie hier mitten in der Nacht antanzen!? Sie hatte kaum geschlafen!

Eine tolle Formulierung, er wollte ihren Körper vor neun Uhr beleben! Sie kicherte ungeniert.

“Du willst also mit mir Sport treiben?! Dich mit mir messen?”,

sprach sie alles beim Namen aus und duzte ihn frech.

“Schön! Aber, ich soll schon zur Frühstücksvorbereitung da sein! Um Sieben! Es sei denn, du änderst das! Ein Anruf von dir genügt bestimmt, Kommandeur! Ich meine, ich bin nicht scharf drauf! Allerdings könnte ich auch auf das Training mit dir gut und gerne verzichten! Mir soll es gleich sein!?”

So war es in der Tat! Sie fühlte, dass er sie musterte. Sie tat es ihm gleich und taxierte ihn. Er war gut gebaut! Sie fand, dass die Luft schlecht im Raum war. Sie gähnte. Das machte sie noch müder. Ihr war, als würde sie schwerer atmen. Vielleicht wurde sie krank? Diese vielen Leute hier auf dem Schiff und dieser ganze Stress! Möglich wäre es und ein Wunder auch nicht? Allerdings erinnerte es sie auch ein wenig an die dicke Luft im Dschungel: Warm, feucht und schwer/ dick! Der Atem ging schwerer. Ok, hier war sie eher kühl klimatisiert, trocken, aber schwer bzw. dick.

Plötzlich wurde sein Blick richtig hasserfüllt. Adria musste frech grinsen. An was hatte er gerade gedacht? Wollte er sie jetzt vielleicht wegen gestern umbringen? Seine Leute rächen? Na, dann sollte er mal kommen! Ihre Hand wanderte zum rechten Oberschenkel, worunter sie das Lichtschwert am Oberschenkel mit einem schwarzen Strumpfband befestigt wusste. Doch er besann sich anders. Schade eigentlich!

Er wies auf ein Laufband neben sich. Zwölf-Kilometer-Lauf. Er hatte schon alles eingestellt. Steigung, Tempo und so. Adria stand noch nie auf einem Laufband, aber so ein wenig rennen konnte ja wohl kaum so schwer sein?! Er laberte etwas von Schießstand nach dem Frühstück? Sollte sie heute gar nicht in der Küche arbeiten, sondern trainieren? Hm, von mir aus, dachte sie! Pah, er mahnte sie, mit ihrer Macht zu haushalten! Sie grinste nur unverschämt! Das sollte er mal ihr überlassen!

Adria betrat das Laufband und lief los. Sie fühlte sich deutlich schwerer als sonst, als wäre sie über Nacht fett geworden! Zum Glück gab es keine Steigung. Ihre Knie schmerzten, die Beine waren wie Blei, was von der bleiernen Müdigkeit kam! Dennoch wurde sie vom Ehrgeiz angetrieben. Sie gab ihr Bestes. Niemals würde sie gegen Mister Plastik, der heute ohne seinen Plasteanzug daher kam, aufgeben. Doch sie merkte schnell, dass das Atmen schwer fiel, auch wenn sie es sicher besser verkraftete, als gedacht, da sie ihre Kindheit im Dschungel verbracht hatte. Allerdings war dennoch der Sauerstoffgehalt gering und es war anstrengend, verdammt anstrengend, doch auf Noe hatte sie selbst als Kind jeder Widrigkeit trotz der Hitze trotzen müssen, war gerannt und gelaufen, ums Überleben willen. Sie dachte daran, wie sie ganz alleine stundenlang durch den finsteren Tunnel gelaufen war, immer vorwärts, um nicht vom Giganten gefressen zu werden. Ihr fiel ein, wie sie als kleines Mädchen im Grundschulalter, etwa neun, feststellte, dass sie nach dem Absturz des Raumschiffes, ganz mutterseelenalleine war und war tapfer durch den Dschungel gelaufen und hatte sogar eine Nacht ganz alleine dort verbracht, bis sie auf Fel, dem Maskenmann traf, der nun ihr Meister war. Sie besaß das Herz einer Kriegerin, die nicht aufgab! Von klein auf! Sie war mit Fel vor den Sith-Spawn`s geflohen, quer durch den Dschungel! Sie wusste was es hieß, Zähne zusammenbeißen und durch! Sie war in ihrer Kinderstube auf Noe krass gedrillt worden, dem harten Leben und Alltag dort sei dank! Doch davon ahnte West nichts! Wie sollte er? Und, Bastion und Noe hatten sich schwerkraftmäßig auch leicht unterschieden und sie hatte es ausgleichen können! Die nächsten Minuten würden entscheiden, ob sie als Opfer, als armselige Verliererin oder Starke gelten würde, das war ihr bewusst! Sie wollte natürlich stark sein! Man würde ihr ihren Stolz nicht nehmen können, weil sie es nicht zulassen würde! Sie lief und lief, als wäre sie wieder im Dschungel!

Dann ging es bergauf. Eine Steigung war programmiert worden. Jetzt begann sie zu keuchen! Der Pulsmesser zeigte eine deutliche Erhöhung an! Sie begann leicht zu schwitzen. Sie nahm die Macht zu Hilfe und ließ sie in ihre Beine fließen. Wie von selbst sprintete sie los. Ihr Puls normalisierte sich, ihre Atmung auch! West neben ihr murmelte etwas vor sich hin. Sie verstand kein Wort. Was interessierte es sie? Wenn es wichtig sein sollte, sollte er deutlich sprechen! Der Macht sei dank stieg sie nicht völlig kaputt vom Band. Sie wirkte nicht unbedingt erschöpft! Das war sie auch nicht!


“Und, was kommt jetzt?”,

fragte sie bewusst überheblich. Sie hätte vorher einen Kaffee trinken sollen! Sie hätte wenigstens irgendetwas trinken sollen!

“Ich hätte gerne zum Trainung etwas zu trinken!”,

sagte sie fordernd. Das konnte er ihr kaum abschlagen, war ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf beim Training bekannt und das Normalste überhaupt! Doch, sie würde es zur Not auch ohne überstehen, wusste sie vom Dschungel aus Erfahrung. Wie oft hatte sie dort trotz aller Anstrengungen gedurstet und gehungert! Sie hatte eine harte Kinderstube!

West wollte gerade sagen, wie es weiter gehen sollte, da kam ihr Meister herein und wurde sofort vom Kommandeur begrüßt. Immer wenn Adria ihn sah, freute sie sich wie ein kleines Kind. Sofort wollte sie zu ihm, doch eine künstliche Hand, die zu West gehörte, ergriff ihr Handgelenk und hielt sie davon ab. Fest hatte er zugepackt! Es schmerzte sogar ein wenig! Seine Hand war aus Metall! Er sagte doch tatsächlich den anmaßenden Wortlaut:


“Ihr vergesst euren Stand!”

Adria`s Augen wurden in dem Moment bernsteinfarben! Was maßte sich der an?! Er meinte selbstsicher weiter, dass sie ihm zur Zeit gehörte. Seine Worte waren mit erhobener Stimme! Es begann richtig in ihren Schläfen zu rauschen! Sie wollte ihm gerade zeigen, dass sie ihm nicht gehörte, da stoppten sie des Meisters Worte. Sie sollte ihm tatsächlich gehorchen! Voller Wut im Bauch erfuhr sie, dass es nun ans Gewichtheben ging. Ihr Meister wollte mittrainieren. Adria`s Stimmung konnte das nicht erhellen! Sie war pappe satt! Sie nickte ihrem Meister nur kurz zu. Sie sollte mit zwanzig Kilo beginnen. Adria war eine schlanke sportliche Person. Muckis hatte sie angemessen, nicht übermäßig! Zwanzig Kilo war schon nicht wenig! Aber, es war machbar! Doch als es los ging, merkte Adria schnell, war da ja noch der erhöhte Schwerkrafteffekt! Es war schon für sich allein schwerer einen Arm in die Höhe zu strecken! Nun, das Gewicht! Adria ließ sofort die Macht in ihre Arme fließen und stemmte mit dessen Hilfe das Gewicht. Sie war sehr froh, dass Fel ihr das beigebracht hatte. Als sie keine Lust mehr hatte und es unnatürlich schwer wurde, hörte Adria auf. Sie wusste, dass die Macht auch Tribut fordern könnte. Doch bisher war noch alles im Lot. Bisher hatte sie das noch nie überstrapaziert! Anders als Hybris! Sie war ja auch eine echte Tochter der Finsternis! Eine Reinblütige gewissermaßen, wenn man in Betracht zog, wer ihre Eltern waren! Das Kind zweier Sith! Die Macht war stark in ihr! Ups, es hätte auch gar keine weiteren Gewichte mehr zum Aufstocken gegeben! Na, sowas! Sie waren aber alle drei gleich stark, was dieses Kräftemessen betraf. Anstatt ihr Meister sie lobte, lobte er das kleine Arschgesicht West! Na wunderbar! Ihre Laune war ja noch nicht im Keller!

Zum Ende fragte West sie, der sich aufspielte wie ihr Ausbilder und den sie gedanklich anfauchte, dass sie zu ihrem Meister gehen würde, wenn sie eine Unterweisung wollte, doch Letzterer duldete das ja, ob sie einen fairen Kampf austragen wollten. Ich werde dir dabei deinen Kopf vom Leib reißen, blöder Trottel!


“Wenn du dir das zutraust?!”,

antwortete sie keck. Der fiel ihr dermaßen auf die Nerven! Und dann immer diese übertriebene höfliche Art! Er ging zur Konsole und fummelte daran herum. Ihre Glieder wurden etwas leichter. Wenigstens etwas!

Sie stellte sich in Kampfposition und Kampflaune auf. Sie umrundeten sich erstmal. Dann schnellte mit der Macht verstärkt Adria`s Faust nach vorne und traf seine Schulter, nach dem Motto, Angriff war die beste Verteidigung. Ihr Bein schnellte ebenfalls gleich darauf nach vorne und trat ihm gegen sein linkes Knie. Er kam ins Straucheln und fiel fast hin! Adria grinste bitterböse! Sie hatte ihn wütend gemacht. Nun griff er an. Sie sprang machtverstärkt in rasanter Geschwindigkeit weg, schnellte herum und trat ihm kräftig in den Bauch, in dem sie ein Bein gekonnt in ihrer Drehung seitlich anhob und sprang dann über ihn hinweg, als er sich krümmte. Sie wirbelte herum, packte ihn am Schlafittchen und drückte ihn an die Wand hinter ihm und schob ihn seitlich daran entlang, zog ihn nach vorne und stieß ihn mit der Macht vereint von sich, dass er rücklings quer durch den Trainingsraum fiel. Machtstöße waren etwas Schönes!



Weltraum-Imperium, Sentinel-Fähre, Trainingsraum: Darth Sikarius, Kommandeur Tom West und die süße Sithschülerin Adria Guldur
 
[Weltraum (Imperium) | Hyperraum | Richtung Koornacht| Sturmtruppentransporter] Darth Sting, Sabar Muraenus, Darth Sikarius, Adria Guldur, Tom West

Darth Sting rechnete mit einem sofortigen Angriff von Darth Sikarius. Dabei war er nicht sicher, wie die Sache ausgehen würde. Seine Wunden waren das Problem: Der Blutverlust war beträchtlich und schwächte ihn, längst konnte die Dunkle Seite der Macht das nicht mehr völlig kompensieren. Auch sein Adrenalinschub klang mittlerweile ab, so dass er die Verletzungen deutlicher spürte. Es war völlig offen, welcher der beiden Sith-Krieger als Sieger aus der Auseinandersetzung hervorgehen würde. Vielleicht würde ihm nichts anderes übrig bleiben, sich dem Würger von Taris - jenem verrückten rothaarigen Menschenjungen, den er und Sturn seinerzeit zur Strecke gebracht hatten - zu unterwerfen. Bei den Sith galt das Recht des Stärkeren und es war richtig, dass der Schwächere diente, bis er stark genug war, sein Joch abzuschütteln. Mittlerweile wusste der Lamproid, dass es ein Fehler gewesen war, die Sache nicht schon auf Bastion auszukämpfen und klarzumachen, wer von ihnen der dominante war. Nun würde diese Auseinandersetzung nachgeholt werden, in einer für ihn denkbar schlechten Situation. Aber Sikarius überraschte ihn ein weiteres Mal: Der erwartete Angriff erfolgte nicht. Stattdessen dachte der Mensch offensichtlich (und hörbar durch diverse Ähs und Öhs) über die Optionen nach, die Sting ihm geboten hatte. Lange Minuten verstrichen, in denen alles offen war. Die Behandlung der Wunden ging zügiger voran als die Gedankengänge des Mannes. Schließlich fällte Darth Sikarius seine Entscheidung: Er verzichtete darauf, die Rangfolge gewaltsam zu klären. Der Lamproid sollte das Kommando haben, wenn es um Kampfsituationen ging. Davon abgesehen sollten sie sich absprechen. Noch nie in seinem Leben hatte Chiffith so etwas wie einen gleichberechtigten Partner gehabt und die Vorstellung, Entscheidungen mit dem Verrückten zu diskutieren, gefiel ihm gar nicht. Er zweifelte daran, dass das der richtige Weg war, um eine solche Mission zu führen. Aber solange er in den entscheidenden Momenten seiner Jagd - dem Kampf gegen die Yevethaner - noch das Sagen hatte, konnte er eigentlich zufrieden sein. Ja, dieser Kompromiss schien akzeptabel.

»Einverstanden«, zischte er.

Doch da war noch eine weitere Bedingung: Sikarius verlangte von ihm, sich nicht einzumischen, wie er Adria zu bestrafen hätte.


»Bestraf' sie, wenn sie's verdient. Dann muss ich nichts sagen und nichts tun!« erwiderte der Lamproid gereizt. Er hatte nichts dagegen, Sikarius die Wahl einer Strafe zu überlassen. Das hatte er ja auch in diesem Fall getan. Aber er würde weiterhin darauf bestehen, dass eine Sithschülerin nicht einfach damit durchkam, wenn durch ihre Schuld Höherrangige verletzt und der erfolgreiche Fortgang der Mission gefährdet wurde. Er sah es als sein Recht an, sie zu züchtigen. Auch das war Teil des Rechtes des Stärkeren, das er vielleicht nicht gegen Sikarius, aber auf jeden Fall gegenüber Adria jederzeit ausüben konnte. Auf dieses Recht konnte er verzichten, solange der Würger von Taris sich um die Sache kümmerte. Aber auch nur dann!

Mittlerweile hatte der kleine Sturmtruppentransporter sein weitaus größeres Mutterschiff erreicht. Die Erstbehandlung ihrer Wunden war beendet und es war möglich, sich aus dem Weg zu gehen; eine Option, die Sikarius sofort nutzte. Er schien einigermaßen wiederhergestellt zu sein. Aber Sting hatte es schlimmer erwischt und die Verbände waren nur der Anfang. Die Sanitäter rieten ihm, sich in der Krankenstation des Kriegsschiffs behandeln zu lassen. Er sah die Notwendigkeit ein und nickte. Er folgte den Männern durch die Luftschleuse. Den erstaunten, teilweise auch misstrauischen oder sogar mit Abscheu erfüllten Blicken der Besatzung der Ironhide schenkte er keine Beachtung, ebenso wenig den Ärzten, die sich nun um seine weitere Behandlung kümmerten. Er ließ es ohne mit der nicht vorhandenen Wimper zu zucken über sich ergehen, dass diverse Mittelchen und Instrumente der modernen imperialen Militärmedizin an ihm angewandt wurden, um seinen Schmerz zu betäuben, das verlorene Blut zu ersetzen, Infektionen zu verhindern und die Wundheilung zu beschleunigen. Einzig dem Bactatank verweigerte er sich: In einem solchen Behälter zu treiben, machte einen zu verwundbar. Am Ende der Behandlung war er noch lange nicht voll wiederhergestellt, aber doch zumindest so weit zusammengeflickt, dass der Rest während des Fluges weitgehend verheilen würde. Narben würden mit Sicherheit bleiben, doch die störten ihn nicht, im Gegenteil.

Der Darth ließ sich zeigen, wo er während des Fluges untergebracht sein würde. Sein Quartier war nicht sehr geräumig und auch nicht luxuriös, aber doch größer und besser ausgestattet, als es seinen Bedürfnissen entsprach. Er wälzte seinen schweren Körper auf die Pritsche, rollte sich zusammen wie eine große Schlange und suchte eine Position, in der die verwundeten Stellen möglichst nicht belastet wurde. Er war noch nicht lange dort, als Sabar Muraenus ihn aufsuchte.

Das Anliegen, das sein Schüler an ihn richtete, konnte den Lamproiden kaum überraschen. Es ging um eine Beschwerde, natürlich über Adria. Offenbar hatte sie einen Weg gefunden, die Strafe ihres Meisters zu umgehen, und dazu noch irgendeine Gemeinheit gegen den Grafen ausgeheckt. Muraenus war darüber erbost und erwartete nun offensichtlich, dass sein Meister etwas unternahm. Zugleich beschwerte er sich darüber, dass die Gruppe nicht als solche funktionierte. Er mochte Darth Sikarius und Adria wohl ebenso wenig, wie sie ihn respektierten. Sting ließ ihn geduldig aussprechen und erwiderte dann:

»Bei den Sith führen nur die Starken. Die Schwachen dienen oder sterben. Ich und Sikarius wissen noch nicht, wer der Stärkere ist: Wir haben's noch nicht ausgekämpft. Deshalb gibt's nicht einen Herrn und einen Diener. Vielleicht kämpfen wir noch. Dann ist die Sache klar und vielleicht einer tot oder beide. Aber noch ist alles offen. Du aber, du kannst nicht mit ihm kämpfen und ihn besiegen. Deshalb musst du dich unterwerfen. Nicht nur mir, auch ihm, weil er der Stärkere ist! Wenn er dir sagt, wir wohnen auf dem Kriegsschiff, dann ist das so, bis ich was anderes sage. Und ich hab' nichts anderes gesagt, weil ich nichts anderes haben will. Das Schiff bringt uns sicher nach Koornacht. Und dann können wir endlich die Beute schlagen, die wir haben wollen. Ich entscheide noch, ob mit Sturmtruppen oder ohne.«

Dass er sich mit Darth Sikarius darauf verständigt hatte, wichtige Beschlüsse gemeinsam zu fällen, erwähnte er nicht explizit. Es ging seinen Schüler im Grunde überhaupt nichts an, wie er zu seinen Entscheidungen kam. Sabar Muraenus hatte sich dem Würger von Taris ohnehin zu fügen, schon allein deshalb, weil er ihm unterlegen war. Dafür brauchte es keine Anweisung.

»Du und Adria, da führt auch der Starke, und der Schwache folgt. Ich bin nicht dazu da, deine Probleme zu lösen: Du willst Sith sein, also erkämpf' dir deinen Platz! Unterwirf dich oder unterwirf sie! Sikarius hat gesagt, sie gehört der Crew. Und er hat gesagt, du zählst zur Crew! Adria ist deine Sklavin! Bestraf sie. Wie du eine schlechte Sklavin bestrafst. Aber so, dass du Sikarius nicht wütend machst. Verschaff dir Respekt, dann überlegt sie sich's zweimal, ob sie dich...« Ihm fiel das Wort ›verspotten nicht ein.‹ »...Ob sie sowas macht!«


Chiffith war natürlich klar, dass diese Strafe nicht ewig währen würde. Das wussten alle, Adria eingeschlossen. Sie in dieser Situation der Schwäche zu unterwerfen, war leicht, aber es beschwor ihre Rache herauf für den Moment, in dem sie wieder Stärke zeigen konnte. Dann erst würden Sabar und Adria wirklich damit beginnen, ihre eigene Rangordnung auszufechten. Der Lamproid sah es nicht als seine Aufgabe an, seinen Lehrling vor einer solchen Auseinandersetzung zu bewahren. Aber natürlich war es seine Aufgabe als Meister, ihn darauf vorzubereiten.

»Adria ist weiter als du, mit dem Lichtschwert und mit den Machtkräften. Aber du bist schlauer. Sie beherrscht sich nicht, macht Sachen ohne zu denken. Das ist ihre Schwäche. Ich zeig' dir, wie du sie nutzt. Ich bring' dir bei, wie du in die Gedanken von jemandem kommst. Wie du entscheiden kannst, was sie denkt und sieht und fühlt. Und wie du dich schützt, wenn andere das mit dir machen. Deine erste richtige Lektion. Lern schnell oder leide!«

So hatten es seine Meister Darth Allegious und Darth Draconis auch mit ihm gemacht: Sie hatten ihm von Anfang an Aufgaben gestellt, die er nur dann lösen konnte, wenn er seine Grenzen ausdehnte. Auf das brutale Leben im Sith-Orden hatten sie ihn auf rücksichtslose, grausame Weise vorbereitet und ihn so hart gemacht. Ebenso würde er nun mit seinem Lehrling verfahren: Nicht sanft und nachsichtig, sondern auf eine Weise, die ihn zwang, rasche Fortschritte zu machen. Rasch genug, um nicht von anderen Lehrlingen abgehängt zu werden, und hart genug, um ihn auf das vorzubereiten, was die Realität des Ordens für ihn bereithielt. Ständigen Kampf um die Macht und um's nackte Überleben.

Ohne weitere Vorwarnung begann Darth Sting mit einem heftigen Angriff auf Sabar Muraenus' Geist. Das hatte er vorhin schon getan, als der Graf ohnmächtig gewesen war. Da war der Lamproid in seine Gedanken eingedrungen, um sein Ich in den bewussten Teil seines Wesens zurückzuholen und ihn aufzuwecken. Dabei war er auf keinen Widerstand gestoßen. Jetzt war das anders: Sabar war wach und Herr seiner Sinne. Da Sting den Angriff nicht subtil führte, sondern quasi mit dem mentalen Rammbock, bemerkte der Mensch natürlich, dass etwas vor sich ging. Wahrscheinlich wusste er nicht, was es war, aber er bekam mit, dass etwas nicht stimmte. Das war ihm deutlich anzusehen. Für einen kurzen Moment spürte Darth Sting, wie der Widerstand anstieg: Sein Lehrling spürte, dass er die Kontrolle über sich selbst zu verlieren drohte, und richtete seinen Willen darauf, das zu verhindern. Wie ein Betrunkener, der in einer Krisensituation plötzlich ernüchtert, versuchte er, die plötzlich aufkeimende Schwäche abzuschütteln. Der Mann war das Herrschen gewohnt und hatte einen starken Willen. Doch gegen die pure mentale Gewalt des Sith-Kriegers konnte er nicht viel ausrichten. Schon ein paar hektische Wimpernschläge später hatte der Mensch die Kontrolle über seine Gedanken verloren. Nun konnte der tierhafte Sith mitbestimmen, was im Kopf seines Schülers vorging.

In Sabars Gedanken manifestierte sich ein Abbild von Darth Sting, aber größer, bedrohlicher, dunkler, als er in Wirklichkeit war. Er war ein Abbild des Schreckens, vereinte in sich alle Urängste des Menschen. Und mit donnernder Stimme (die akzentfrei war, weil es sich nicht wirklich um gesprochene Worte handelte, sondern um etwas, das in Sabars Gedanken entstand) forderte er:

»Sag mir, Scheich: Was ist deine größte Angst?«

Es war dem Menschen unmöglich, eine Antwort zu verweigern. Kaum ein lebendes Wesen hatte so viel geistige Kontrolle, nicht an etwas zu denken, auf das man hingewiesen oder nach dem man gefragt wurde. Und da es für die Antwort kein gesprochenes Wort brauchte, sondern nur einen flüchtigen Gedanken, wusste der Lamproid nun, welche Situation den Mann mit dem meisten Schrecken erfüllte. Sofort formte er neue Bilder und zwang Sabar, genau diese Situation in Gedanken zu durchleben. Er ergötzte sich nicht an der Qual, die der Mensch dabei durchlitt. Darth Sting sah die Sache vom nüchternen Standpunkt. Seinem Opfer erging es natürlich ganz anders.

»Wehr dich!« befahl er streng. »Wenn du willst, dass es aufhört, dann widersetz dich! Nur eins kann es beenden: Dein Wille, zu herrschen, statt beherrscht zu werden! Der Wille eines Sith!«

[Weltraum (Imperium) | Hyperraum | Richtung Koornacht| Imperiales Kriegsschiff Ironhide] Darth Sting, Sabar Muraenus, Darth Sikarius, Adria Guldur, Tom West
 
- Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - von Bastion nach Koornacht - Ironhide - Kammer - Sabar Muraenus, Darth Sting -

Unruhig atmend gehorchte Sabar dem, was Sting von sich gab, und konnte es nur schwer fassen. Es war durchaus verständlich, dass die Gruppe eine Rangordnung hatte und der Graf innerhalb dieser zumindest nach Sikarius folgte. Auch war dieses Gerede, unter den Sith herrsche oder knie man, aus der Sicht eines scheinbar unzivilisierten Nichtmenschen, halbwegs nachvollziehbar, auch wenn der Graf zu diesem Zeitpunkt noch fest daran glaubte, dass er niemals für irgendwen knien und buckeln musste. Und das erst recht nicht von einer minderjährigen, weiblichen Existenz – allein der Gedanke, ließ Graf Muraenus durchdrehen, denn das passte nicht zusammen und konnte einfach nicht wahr sein! Sabar stellte sich sein Verhältnis zu Sting mehr wie eine Partnerschaft vor, als ein Herrscher-Kriecher Prinzip. Darth Sting würde ihm alles nötige beibringen, um den Aufstieg zu einem vollwertigen Sith zu ermöglichen, ihn beschützen und im Gegenzug genau das erhalten, was ihm mit seiner scheinbaren Schwäche in gewissen Dingen nicht möglich war. Differenzierte Ratschläge, eine Tür in die gehobenen Kreise des Imperiums und, falls nötig, materielle Unterstützung in jedweder Hinsicht. Genau das war die Art von Meister-Schüler Verhältnis, von denen beide Teile bestens profitiert hätten und genau an dieser Stelle wäre es Stings Part gewesen, sich hinter seinen Schüler zu stellen und die Feindseeligkeiten seitens der beiden anderen zu unterbinden. Doch die Realität glich dieser Vorstellung in keinster Weise und der Vortrag des Kriegers machte dies nur allzu deutlich: Sabar müsse sich bedingungslos Sikarius unterordnen und sich gegen Adria behaupten. Nicht dass dies sonderlich schwer klang, doch machte die Tatsache, dass sich Sabar mit diesem Mädchen weiterhin herumärgern müsse, den Adeligen mehr als zornig.

Es ging damit weiter, dass das Mädchen weiter sei. Wie sollte es auch anders sein?! Ihr Meister hatte ihr schon sicherlich eine Menge beigebracht und ihr Umgang mit der Macht war passabel. Wozu kamen Sting und Sabar denn schon? Zu nichts! Und das lag wohl offenkundig daran, dass solche unfassbaren Fehler wie vorhin geschehen mussten, um genau das zu verhindern! Sabar hatte sich vorgenommen, die Yevethaner mit seiner neu erworbenen Macht mit seinem Meister zusammen zu zerquetschen und nicht ohne irgendwelche Vorkenntnisse ein Selbstmordkommando zu starten, welches Sikarius und seine Schülerin obendrein noch eher überleben würden, als die anderen beiden. Und selbst wenn es anders kommen sollte; es würde früher oder später ein Kampf zwischen den beiden Gespannen entstehen und in seiner jetzigen Form war Sabar sowohl Sikarius, als auch Adria hoffnungslos unterlegen. Sting und Sabar hätten zu diesem Zeitpunkt schon längst woanders stehen müssen, als es in der Realität der Fall war. Den die Realität war bis hierhin ein von Konflikten, Uneinigkeiten und ungeheuerlichen Dummheiten geprägtes Chaos, aus dem Sabar allmählich zu zweifeln begann, wieder lebendig herauszukommen.

Sabar stand vor seinem Meister und all diese Gedanken rauschten durch ihn. Es hatte sich eine ganze Menge Frust in ihm angesammelt und die Dinge liefen ganz und gar nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Und dann kam es mit einem mal und zog wie eine Naturgewalt direkt in den Körper des Grafen hinein.

Er taumelte einige Schritte zurück und stoß gegen die Wand der Kammer. Das Bild von Sting mutierte zu einer Ansammlung aller Ängste und Gewalten, die man sich nur im entferntesten vorzustellen vermag. Der Puls des Grafen stieg und das, was ihn da gerade überkam, überrannte seine Sinne und seine Nerven wie ein Tsunami ein paar ungeschützte Inselbewohner am Strand. Diese Welle bäumte sich auf und Sabar schlug vor purer Angst mit der Faust in die Wand – er hatte die Kontrolle über sich komplett verloren! Er konnte außer dieser Gewalt über seine Sinne und Gedanken und all das, was den Körper eines Menschen normalerweise lenkte, nichts mehr spüren und erst recht nicht mehr denken. Dieses Etwas, was sich da vor ihm aufbäumte, war der bloße Schrecken! Es hörte nicht auf, in jeden Millimeter seines Körpers vorzudringen und sich in alles und mehr festzubeißen und alle Ängste des Adeligen, die sich in 30 Jahren Lebenszeit gebildet und wieder verzogen hatten, zu einer einzigen Wucht in Form von Darth Sting zu manifestieren. Sabar hatte viele Ängste, die ein jeder Mensch hatte: Angst vor Spinnen, Angst vor sämtlichen Paranormalen, Angst vor dem Tod und…Angst davor, zu scheitern und sich selbst und seiner festen Überzeugung über sich selbst nicht gerecht zu werden.

„SAG MIR SCHEICH, WAS IST DEINE GRÖSSTE ANGST?“

Dröhnte es in Sabar und sein Gehör oder das, was er in dieser Situation dafür hielt oder sich zu halten einbildete, drohte zu implodieren.

„SCHEICH“

Dröhnte es immer weiter, wie ein Hammer.

„DEINE GRÖSSTE ANGST!“

Ein innerlicher Kampf entstand innerhalb des Grafen. All das, was er noch nicht vollkommen von sich verloren hatte, sammelte sich und versuchte dagegen anzukämpfen. Es war ganz natürlich und selbstverständlich ohne Aussicht. Der Tod, und das was danach folgen musste, fühlte sich sicherlich nicht im Entferntesten an, wie das, was Sabar hier erlebte. Diese Kreatur, Sting, mit unzähligen Armen, Fängen groß wie Berge, Augen, strahlend gelb wie Sonnen und Blitzen, die überall hinaus schossen, wandte sich nicht von Sabar, dem arroganten und herrischen Abbild der höchsten Schöpfungsinstanz ab und verjagte jeden Widerstand, der sich auch nur im Ansatz aufbäumte.

Sabars größte Angst war das Versagen! Jetzt sollte es dieses Dämon wissen und begreifen, sich daran erfreuen und daran ersticken! Durch die Adern von Graf Muraenus floss blaues Blut, welches sämtliche Regionen, welche dieses Etwas namens Sting regierte, versorgte um das Ableben des Menschen zu verhindern. Dieses Blut war widerstandsfähiger und stärker, als Sting womöglich glaubte und seine Worte und seine Gewalt drohte den Grafen zwar, von innen heraus zum Kollabieren zu bringen, doch schienen sie etwas in ihm anzustacheln, was nur Sting begreifen konnte. Der Wille eines Sith kämpfte gegen das, was ihn zu übernehmen und unter Kontrolle zu gewinnen versuche, an! Sabar würde nie mehr der selbe sein...

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[Weltraum (Imperium) | Hyperraum | Richtung Koornacht| Imperiales Kriegsschiff Ironhide | Stings Quartier] Darth Sting, Sabar Muraenus; Darth Sikarius, Adria Guldur, Tom West in der Nähe

Darth Sting hatte sich in Sabar Muraenus' Gedanken hineingefressen wie eine fette, blutgierige Zecke. Mit entsprechender Motivation und überschaubarem Kraftaufwand wäre ihm nun möglich gewesen, dem Menschen seine Geheimnisse zu entreißen und ihn vollends und unwiederbringlich in den Wahnsinn zu treiben. Aber er hielt Sabars Geheimnisse nicht für wichtig, und einen sabbernden, sinnloses Zeug vor sich hin redenden Schüler konnte er auch nicht gebrauchen. Deshalb unternahm er nichts dergleichen. Überhaupt war sein Eingriff vielleicht wesentlich geringer, als es dem Scheich erschien. Sting konnte dessen Entsetzen mitfühlen - im wahrsten Sinne des Wortes. Er war dabei, erlebte es mit. Und er war mehr als nur ein Teil davon.

Zu Anfang sah es so aus, als würde Muraenus' Bewusstsein in sich zusammenschrumpfen, sich einrollen und in irgendeinen kleinen Winkel seines Ich zurückziehen wollen, wie vorhin in der tiefen Ohnmacht. Doch der Sith brüllte ihn an, er solle sich wehren, und schließlich kam dieser Appell bei dem Apprentice an. Etwas regte sich. Von der Angst sprang ein kleiner Funke zum Zorn über und ließ diesen aufflammen. Er verschaffte dem Menschen Zugang zur Dunklen Seite, die in ihm schlummerte. Seine Kraft nahm zu und mit ihr wuchs seine Zuversicht. Er begann, sich gegen den Eindringling zu stemmen. Der Versuch, die Kontrolle zurückzugewinnen, war verzweifelt und nicht sehr aussichtsreich, denn Sting hatte einige Übung in diesen Dingen. Mächtige Individuen wie Darth Draconis und der Imperator selbst hatten schon in seinem Gehirn herumgespukt, wie er es jetzt bei Sabar tat. Ein echtes Kräftemessen hätte der Lamproid zweifelsfrei gewonnen, doch das war nicht seine Absicht. Sein Lehrling sollte lernen. Die schlimme Lage, in die der Sith ihn gebracht hatte, war nur ein Anreiz, nicht weniger hundert Prozent zu geben. Sobald er den ersten Widerstand spürte, lockerte er seinen Einfluss auf Sabars Gedanken ein wenig. Dieser bemerkte, dass er dabei war, einen Teil der Kontrolle zurückzugewinnen, und verstärkte seinen Gegenangriff noch einmal. Darth Sting ließ bereitwillig zu, dass er Stück für Stück zurückgeschlagen wurde. Als er den Eindruck gewann, dass die Kraft seines Schülers sich erschöpfte, ließ er von ihm ab. Er zog sich aus dessen Geist zurück in sein eigenes Hirn. Die Bilder des Schreckens verblassten.

»Gut für den Anfang«, fauchte er. »In dir steckt viel Kraft. Bisher nutzt du wenig davon. Aber das ändert sich bald. Lass deinen Zorn und Hass zu! Auf sie kommt es an!«

Im Moment mangelte es Sabar an diesen Emotionen nicht. Sie schlugen Sting entgegen. So war es gut. Ein Lehrling musste seinen Meister nicht lieben. Respektieren und fürchten, aber nicht lieben. Hass gegenüber dem Lehrer konnte ein sehr mächtiger Anreiz sein, möglichst rasche Fortschritte zu machen. Auch das wusste er aus eigener Erfahrung. Chiffiths Ausbildung hatte viel länger gedauert als die anderer Jünger, die gemeinsam mit ihm in den Tempel gekommen waren. Doch er hatte in dieser langen Zeit auch viel gelernt, und nicht zuletzt deswegen, weil er den Wunsch verspürt hatte, von seinen tyrannischen Lehrern frei zu werden. Es würde Sabar nicht schaden, die Dinge ebenso zu sehen.

»Wir machen's nochmal, jetzt gleich. Diesmal will ich, dass du dich von Anfang an wehrst, nicht erst wenn ich schon mitten in deinem Kopf bin! Und wenn ich mich zurückziehe, gib dich nicht einfach zufrieden. Merk dir wie mein Geist aussieht und folg' ihm, wenn er zurückweicht. Wenn du es kannst, versuch' einen Gegenangriff!«

Der Lamproid hatte keinen Zweifel daran, dass sein Schüler nicht heute und auch nicht in einem Monat lernen würde, seine geistigen Barrieren erfolgreich zu stürmen. Das war zuviel verlangt. Aber wenn es dem Scheich tatsächlich gelingen sollte, sich bis an diese Grenze heranzutasten, war schon viel vollbracht. Zu wissen, wie man die Pforte eines anderen Bewusstseins fand und an sie klopfte, war die Grundlage dafür, aus der Verteidigung in die Offensive zu gehen. Darth Sting wollte, dass sein Schüler noch während des Fluges nach Koornacht in der Lage sein würde, in die Gedanken eines Wesens mit ein einfachem Gemüt einzudringen. Denn spätestens wenn dieser Flug endete, würde Adria von ihrer Strafe entbunden werden und wieder in die Lage versetzt sein, sich für jede Demütigung zu rächen, die Muraenus ihr während der Reise angedeihen ließ. Es war der Wunsch und das Ziel des Lamproiden, seinen Lehrling für eine geistige Auseinandersetzung mit der jungen Frau zu wappnen. Er zweifelte nicht daran, dass ein gebildeter und besonnener Mann wie er sich in einem solchen Kampf gegen die wankelmütige Schülerin des Darth Sikarius durchsetzen würde.

Ohne Sabar die Chance zu geben, über seine Worte nachzudenken oder eine Frage zu stellen, setzte er sofort zu einem weiteren Angriff an.

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Der Schrecken ließ immer mehr nach und Sabars Geist gelang es immer mehr, sämtliche Kräfte zu mobilisieren, um wieder die Kontrolle über das Bewusstsein zu erlangen. Sein Blut kochte und sein Kopf schmerzte ungeheuerlich – kein Vergleich dazu, was nach dem Kampf mit Adria war! Zorn übernahm die Kontrolle über jeden einzelnen Vorgang in Sabar, der dieses Etwas, was sich in ihm befand, nun fixierte, erkannte und sich dagegenstemmte. Nach und nach erlangte er ein Stück mehr seines Bewusstseins zurück und immer mehr mutierte die kolossale Schreckensgestalt wieder zum wurmartigen Nichtmenschen zurück, der aufgerichtet nicht einmal die Größe eines Kindes hatte. Für den Grafen war es auch im Endstadium seines Kampfes nahezu unmöglich, irgendwie nachzudenken. Viel mehr war es ein Kampf, den seine Emotionen und seine gebündelten inneren Kräfte führten, und ja, vielleicht auch schon seine verborgene Macht! Wie mit einem Ruck war es dann plötzlich vorüber und Sabar erkannte sich in einer äußerst verkrampften Haltung einige Meter vor Darth Sting stehend wieder. Seine Augen blitzten vor Hass und die Fülle an Emotionen, die nun in ihm kochten, überrannte ihn förmlich. Was hatte ihm dieser Nichtmensch angetan! Unruhig blinzelnd hörte Sabar dem zu, was der Wurm nun zu sagen hatte und sein Zorn vergrößerte sich im Sekundentakt. Wie sollte es auch anders sein? All die Prinzipien, die Vorstellungen und das Selbstverständnis des reichen Mannes wurden gerade mit einer Aktion eines Sith-Kriegers quasi über Bord geworfen und der Adelige musste sich eingestehen: Sting hatte recht und Sabar war noch gar nichts. Solange er nicht wusste, wie er solche Dinge wie das, was Sting gerade machte, angehen musste, war er ein wehrloses Geschöpf hinter einer Fassade von Glanz, Gloria und Reichtum. Diese Vorstellung und die Ungeduld ließen Sabar förmlich brodeln und er lauschte weiter dem schrillen Fauchen seines Meisters.

Und dann klingelten sie sofort, die Alarmglocken, ab dem Moment, als Sting fertig gesprochen hatte. Es sollte also wieder losgehen schoss es Sabar in Millisekunden durch den Kopf, doch dann war es bereits so weit. Die Gewalt, die er vorhin erkannt und bekämpft hatte, versuchte es erneut, den Grafen zu überrennen und seinen Widerstandswillen schon im Keim zu ersticken. Wieder wandelte Sting seine Gestalt, seine Stimme und seine Aura zu etwas, was jedes Lebewesen auch nur im Ansatz zerquetschen würde und wieder schien er Sabar zunächst wieder unter Kontrolle zu bekommen. Der Angriff erfolgte mit unheimlicher Präzision und Kraft, welcher man als Laie kaum etwas entgegenzuwerfen hatte. Es war wie ein Nebel, der sich um einen Wald lichtete und sämtliche Sinne des Menschen überflüssig zu machen schien; man konnte nichts mehr sehen, außer Kälte und Furcht nichts mehr fühlen und außer irgendwelchen erschreckenden Geräuschen nichts mehr hören. Je mehr sich der Nebel ausbreitete, um so hoffnungsloser wurde der Kampf.

Doch die Zeichen standen nun gänzlich anders als zuvor. Erstens war Sabar das Gefühl nun etwas gewohnt und zweitens auf den Angriff des Kriegers vorbereitet. Drittens herrschten im Inneren des Sith-Schülers nun andere Umstände. Statt bedingungsloser Furcht und erschütternder Orientierungslosigkeit, herrschten ungeheurer Zorn und gewaltiger Hass gegen das, was da kommte, vor. Die Augen des Grafens leuchteten während des Kampfes auf und seine Fäuste ballten sich zusammen. Je mehr der Angriff von Sting Überhand gewann, umso mehr wuchs der bedingungslose Hass gegen diesen Versuch der Kontrolle. Das Bild von Darth Sting nahm nicht ansatzweise eine ähnliche Gestalt an, wie vorhin noch, und Hass, Wut und Angriffslust übertrafen Angst, Schrecken und Hilfslosigkeit. Der Nebel schien sich zu lichten und dieses Etwas schlich sich allmählich davon, was hieß, dass der Angriff vorerst zurückgeschlagen war. Doch anstatt nun in der Starre zu verweilen und darauf zu warten, bis es vorbei war, wuchs in Sabar das Verlangen danach, den Geist von Sting zu verfolgen und die Worte des Kriegers wiederhallten. Der Nebel nutzte sämtliche Poren, Zellen und Gänge in Sabar, um sich aus ihm heraus zu Sting zurück zurückzuziehen, weshalb es für Sabar äußerst schwer war, die Verfolgung halbwegs koordiniert anzugehen. Doch noch immer brannte es in ihm wie die Hölle, was Sting wohl den Austritt aus Sabar erschwerte. Die Gestalt davon, wie sich der Geist des Sith allmählich daran machte, vom Schüler auf seinen Meister überzuegehen, manifestierte sich in einem großen Bild innerhalb von Sabar, welcher nun die Verfolgung aufnahm und energisch versuchte, zum Gegenangriff auszuholen. Dies Geschah logischerweise nicht durch seine Gedanken oder logisches Vorgehen, sondern durch seine blanken, heißen Emotionen wie mit einem Rammbock. Es arbeitete gewaltig in Sabar und er begann, an die Grenzen seines zurzeit möglichen zu stoßen.

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[Weltraum (Imperium) | Hyperraum | Richtung Koornacht| Imperiales Kriegsschiff Ironhide | Stings Quartier] Darth Sting, Sabar Muraenus; Darth Sikarius, Adria Guldur, Tom West in der Nähe

Als Darth Sting erneut in Sabars Gedanken eindrang, zeigte sich, dass dieser aus der ersten schmerzlichen Lektion rasch gelernt hatte. Er war nun keineswegs unvorbereitet. Zuerst hatte ihn seine Furcht für eine Weile gelähmt, aber es stellte sich heraus, dass sein Zorn stärker war. Er hatte genug Willenskraft, um seine Ängste zu überwinden. Anstatt sich in sein Unterbewusstes zu flüchten, stämmte sein Geist sich gegen den Angreifer. Muraenus war ernstlich gewillt, Sting aus seinem Kopf zu drängen und den ekelhaften Zustand, keine Kontrolle mehr über den eigenen Kopf zu haben, zu beenden. Es war gut, dass der äußerlich meist so beherrschte Mann so starke Emotionen freisetzen konnte, denn sie waren der Schlüssel zum Erfolg. Sie verliehen einem Sith den Willen, über die Grenzen des physisch Möglichen hinauszugehen und selbst die unendlichen, ungebändigten Energien der Macht seinen Zielen zu unterwerfen. Der Lamproid war zufrieden damit, wie sein Lehrling sich schlug, vor allem weil jeder kleine Erfolg ein Indiz dafür war, dass dieser lernte, Zugang zu seinem Potential zu erhalten. Sting selbst hatte am Anfang seiner Ausbildung lange gebraucht, um die Schleusen in seinem Inneren zu finden, die all diese Energie zurückhielten, und noch länger um zu lernen, wie er sie öffnen konnte. Sofern dieser erste Tag der Ausbildung schon Schlüsse zuließ, würde es bei dem Menschen vielleicht um einiges schneller gehen.

Der Sith-Warrior ließ zu, dass sein Apprentice ihn wieder aus seinen Gedanken verdrängte. Er zog sich erneut in sein eigenes Ich zurück, aber langsam. So lange er konnte, hielt er eine Verbindung aufrecht, an der Sabar sich orientieren konnte. Er sollte in der lage sein, diesem Band zu folgen und so den Zugang zum Geist des Lamproiden zu finden. Er sollte erste Erfahrungen sammeln, auf die man später aufbauen konnte. Es dauerte nicht lange, bis er wahrnahm, dass der Wille des Scheichs sich nun auf ihn richtete. Dieser war nun darauf bedacht, den Spieß umzudrehen und in die Gedanken des Lamproiden einzudringen. Das Blatt wendete sich, zumindest teilweise. Denn natürlich hatte Muraenus ohne längere Übung keine Chance, ihm seinen Willen oder seine Gedanken aufzuzwingen, schon gar nicht, wenn er vorbereitet war. Sting war in der Lage, sich zu verteidigen. Doch als der Mann mit dem festen Willen, ihn zu beherrschen und über ihn zu bestimmen, gegen seine mentale Verteidigung anrannte, öffnete er kurz eine kleine Lücke in seinen Schilden. Er gönnte sich den Spaß, seinen Schüler einen winzigen Blick auf sein Inneres werfen zu lassen. Natürlich bestimmte er dabei, welche Erinnerungen und Absichten sichtbar wurden. Für einen kurzen Moment blitzten Bilder aus seinem hässlichen Lamproidenkopf vor Sabars innerem Auge auf: Kurze Szenen aus Kämpfen und Jagden gegen mächtige Kreaturen; Geruch und Geschmack vom Blut und Fleisch niedergeworfener Feinde, die noch im Todeskampf als Festmahl dienten; Eindrücke aus der barbarischen Kultur der Lamproiden, unter denen Chiffith einer der Schrecklichsten gewesen war; Bilder von mächtigen Sith, begleitet von ebenso mächtigen Emotionen. Das Ganze dauerte nicht viel länger als ein Wimpernschlag, dann schloss sich die Barriere wieder und Sabars Gegenschlag verpuffte an Stings Willen, selbst der alleinige Gebieter über seine Gedanken und Erinnerungen zu sein. Das Ringen war vorerst zu Ende.

»Du lernst schnell«, lobte er abermals. »Dein Wille ist stark. Du wirst mal ein großer Sith, wenn du nicht vorher draufgehst.

Aber ich bin noch nicht fertig mit dir! Du gehst jetzt da raus auf den Gang. Du wartst auf das erste Wesen, das vorbeikommt. Du verschaffst dir Zugang zu seinem Kopf und schaust dir an, was es denkt. Los jetzt! Ich komm' natürlich mit. Enttäusch mich nicht!«


Darth Sting drängte seinen Schüler vor sich her in den Korridor. Sie mussten nicht lange warten, bis eine Gestalt aus einer der Türen kam. Doch es handelte sich dabei nicht um ein Wesen im engeren Sinn, sondern um einen Droiden.

»Der nicht«, sagte der Lamproid. »Bei Droiden geht's nicht. Oder es geht anders: Manche können's, aber ich nicht. Warte auf 'was, das lebt.«

Kurz darauf kam ein Mensch in den Korridor ein. Es handelte sich um eine Frau in der grauen Uniform der imperialen Flotte. Die Rangabzeichen konnte Sting nicht zuordnen, mit so etwas hatte er sich nie auseinandergesetzt. Er spürte sogleich, dass er Sabar Muraenus keine leichte Aufgabe gegeben hatte: Menschen untereinander beurteilten sich oft nach ihrem Geschlecht und viele im Imperium glaubten, dass Frauen ungeeignet waren für den Dienst beim Militär. Diejenigen, die sich dennoch in dieser Männerwelt behaupten wollten, brauchten viel Durchsetzungskraft und hatten oft einen starken Willen. Er wusste das, doch wusste der Adelige es auch? Vielleicht nicht. Auch in seinem Ärger über Adria und ihre Sperenzchen schien das Geschlecht eine Rolle zu spielen. Gefährlich, einen Gegner deshalb zu unterschätzen.


Doch seine Vermutung, dass Sabar Vorbehalte gegen das weibliche Geschlecht hatte, machte Sting sich kurz darauf zunutze. Denn der erste Versuch des Scheichs, seinen Willen auf die Gedanken der brünetten Frau zu richten, scheiterte. Es fehlte ihm an der nötigen Motivation: Er musste über Hass, Zorn oder eine andere starke Emotion Zugriff auf sein Energiereservoir gewinnen und dann auf sein Ziel fokussieren. Daran haperte es noch. Als er das bemerkte, zischte der Sith-Warrior seinem Lehrling zu:

»Los, nutz' deinen Zorn! Lass ihn frei! Was ist? Ist die Frau zu stark für dich? Soll ich sie zu meinem Schüler machen?«

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Der Graf hatte sich mit aller Gewalt förmlich darauf eingeschossen, Sting zurück in sein Inneres zu folgen und ihm seine Taten von vorher gleichzutun. Logisch gesehen war dies selbstverständlich völliger Unsinn, schließlich konnte ein Schüler wohl kaum den Geist eines Sith-Kriegers brechen, aber dennoch war es ein Anfang und ein gutes Omen. Solcherlei Gedanken existierten in Sabar in diesen Momenten natürlich keineswegs, denn es war ein ausschließlich von seinen Emotionen geführter Kampf. Jedenfalls zogen sich die geistigen Elemente Stings immer weiter in dessen Körper zurück, dicht gefolgt von Sabar Muraenus, dessen gewaltiger Zorn wie ein Klette dranhing. Darth Sting selbst hatte keinerlei Gewalt mehr über den dubrillianischen Scheich und der Spieß schien sich umzudrehen. Es dauerte noch einige Sekunden, dann war der Graf urplötzlich im Kopf des wurmartigen Nichtmenschen und das, was er innerhalb dieses Sekundenbruchteiles sah, überwältigte ihn mehr, als alles, was er je zuvor erlebt hatte. Die Bilder, die sich ihm in Sting präsentierten, trotzten förmlich vor Macht und Eindruck, Impressionen von animalischen Erlebnissen und Jagden taten sich vor Sabar auf. Darth Sting war ein eindrucksvolles Wesen! Allein diese sehr kurzen Ausschnitte aus seinen heftigen Kämpfen übertrafen schon sämtliche Erwartungen, die der Graf vorher hegte. Doch zwischen all dem, gelang ihm auch der Einblick in etwas anderes, beinahe noch gewaltigeres; die Bilder von Sith-Lords, ihr Erscheinungsbild, ihre Aura, ihre Macht und ihren Eindruck den sie selbst auf eine mächtige Kreatur wie Sting machten. Es waren einige dabei, die Sabar nicht identifizieren konnten und die ihn selbstverständlich trotzdem beeindruckten, doch einen von ihnen meinte er doch erkannt zu haben: Darth Allegious, der Herrscher des Imperiums und der Meister von Darth Sting. Ganz sicher konnte sich der Graf nicht sein, doch schien es aufgrund der immensen finsteren Aura und dem kurzen Eindruck des Aussehens des Imperators quasi auf der Hand zu liegen. Genauso schnell, wie sich der Zugang zu Stings Geist gerade noch aufgetan hatte, so schnell verschloss er sich wieder und mit einem Ruck stand Sabar wieder mit versteinerter Miene gegenüber von Sting in der Kammer.


Das folgende Lob seines Meisters machte Sabar natürlich etwas zufrieden und auch die Bemerkung, er würde ein mächtiger Sith werden, bewegte etwas in ihm. Doch die Eindrücke der vorherigen Momente wirkten immer noch mehr auf den Grafen, als alles andere. Allein der Wimpernschlag von Zeit, den er in Stings Geist verbracht hatte, war eine pure Wucht und wohl ein gehöriger Vorgeschmack auf das, was in der Zeit der Ausbildung und vor allem danach auf Graf Muraenus zukommen würde. Sein Zorn war verschwunden und sogleich hatte Darth Sting eine weitere Anweisung parat. Diesmal würde es der Graf selbst sein, der in der Position des Überlegenen in ein Wesen eindringen solle. Sabar stieß etwas ähnliches wie einen heiseren Lacher aus, doch das viel weniger aus Amüsement, sondern aus purer Fassungslosigkeit. Was sich in den letzten 10 Minuten abspielte übertraf einfach alles an Bedeutung und Macht, was Sabar zuvor je erlebt hatte.

Eilig schritten die beiden in den Korridor und warteten dort in einer verborgenen Position auf das, was den Gang als nächstes betreten würde. Wer würde es sein? Einer der Sturmtruppen, eine Reinigungskraft oder gar Adria? Die Anspannung stieg, doch letztlich war es ein Droide, der mit holprigen Bewegungen durch den Korridor schritt. Fragend blickte Sabar seinen Meister an, der ziemlich schnell feststellte, dass das nicht ging – noch nicht. Sekunden später war es dann aber doch eine menschliche Person und zwar des weiblichen Geschlechts. Gefühle des Triumphs machten sich in Sabar breit, denn was solle eine Frau schon seiner neu gewonnenen Macht entgegenzusetzen haben? Frauen waren für ihn Menschen zweiter Klasse, die gewisse Aufgaben hatten und mit der Erfüllung dieser einen wichtigen Teil zum Fortbestehen der menschlichen Spezies beitrugen. Doch musste innerhalb der letzten Jahrzehnte einiges aus dem Ruder gelaufen sein, dass es mittlerweile so weit gekommen ist, dass eine Frau die Offiziersuniform der imperialen Flotte trug. Das war widernatürlich und lächerlich! Der hinter einem Spalt verdeckte Graf schätzte sie auf Mitte zwanzig ein. Ihr Haar war brünett und ihre Figur durchaus ansehnlich. Da sie sich gerade an einem der Monitore zu schaffen machte, konnte er ihr Gesicht zunächst nicht erkennen. Erst als sie sich umdrehte und sich kurz mit dem Droiden verständigte, sah er sie genauestens. Ihre Augen waren braun, ihr Gesicht voll und wohlgeformt und dennoch traf sie nicht den Geschmack Sabars, der wie jeder andere Mann eine gewisse Vorstellung hegte.

Konzentriert musterte er die Frau und versuchte seine inneren Kräfte zu mobilisieren. Zunächst war er bei diesem Vorgehen von großer Zuversicht und einem gewissen Gefühl der Überlegenheit geprägt. Ein Gefühl der Leichtigkeit, genauso wie es vorhin entstanden ist, kam etwa 30 Sekunden später in ihm auf und dann hatte er zum ersten mal den bewussten und gewollten Zugang zu seiner in ihm schlummernden Macht gefunden. Es ging ehrlich gesagt ziemlich leicht. Sabars Blut vibrierte in seinen Adern und ein gewisses Bild der Dame, umgeben von autoritärer und diszipliniert anmutender Aura, erschien. Doch das war es schon. Mehr mochte dem Grafen nicht gelingen und die Worte des Sith-Kriegers, der wohl alles bestens mitbekam, bestätigten den gescheiterten Versuch. Und mit einem Mal war dem Adeligen auch klar, weshalb; er war ein verdammter Sith, kein Jedi! Er konnte nicht einfach den Zugang zu seinem inneren finden und dann in andere Wesen eindringen, nein. Er war Anwender der dunklen Seite der Macht und der Zorn, der Hass und das Unterwerfen sollte sein Mittel sein! Seinen zweiten Versuch startete der Graf nun anders. Er nahm sich die Worte Stings – vor allem die letzte Bemerkung – zur Brust und versuchte fixiert, seine Emotionen wiederzuerlangen. Tatsächlich machte ihn der Gedanke, dass er gerade an einer Frau gescheitert war, äußerst wütend. Doch das reichte noch lange nicht. Es bedurfte Zornes und Hasses! Sabar Muraenus war ein gebildeter und schlauer Mann mit einem Geist, der vieles versprach. Das unterschied ihn auch von allen anderen Schülern, insbesondere von Adria, deren Gemüt offen und löchrig wie ein Sieb schien. Sabars geistige Beschaffenheit versprach Darth Sting wohl vieles, was eine Erklärung seiner Wahl von Sabar als sein Schüler erklären konnte. Vielleicht war es gar nicht sein Reichtum und seine Intelligenz, sondern sein Potential im Geiste!

Diese Fähigkeit nutzte Sabar nun und versuchte, seinen Zorn zu kanalisieren. Seine vorerst relativ neutrale Sichtweise gegenüber der Offizierin veränderte sich zu einem Gefühl der Abscheu und Abneigung. Außerdem dachte Sabar an Sikarius und seine Schülerin, die beiden wohl am meisten verhassten Lebewesen für ihn. Der Scheich rief sich die Erinnerungen der zahlreichen Erniedrigungen innerhalb der letzten 24 Stunden ins Gedächtnis zurück, allen voran der Todeskampf mit den Soldaten vorhin und die Niederlage im Kampf gegen Adria. Allmählich staute sich wieder Zorn in Sabar auf, der sich nun konzentrierte und seine Gedanken ausblendete. Wieder musterte er die Frau genau und gelangte mit seiner Macht wieder bis zu ihrer äußeren Schale. Es begann verstärkt in Sabar zu arbeiten und neue Wege ins Innere des weiblichen Menschen taten sich auf. Dann war es plötzlich soweit und ein Teil seiner Kräfte fand einen Weg ins Innere der Frau hinein. Anders als bei Sting vorhin gab es von Anfang an einen Zugang in ihre Gedanken und ihre Eigenschaften. An oberster Stelle stand scheinbar ihre Rolle als Offizierin. Doch dann folgte etwas, was trotz des momentan zweiten Ranges innerhalb ihrer inneren Rangordnung von weitaus höherer Intensität zu sein schien. Es handelte sich um eine Beziehung, eine Beziehung zu einem anderen Menschen, die von Trauer und Angst geprägt war. Darauf deuteten jedenfalls die dunklen und verzweifelten Züge im Inneren dieser Sache hin. Der Graf hatte Blut geleckt und begann nun, mit dem Aufbringen sämtlicher Gewalt, an dieser Beziehung zu sägen und ein neues Bild, von weitaus gravierender Intensität zu gestalten. Das gelang zunächst holprig, schließlich fehlte es dem Grafen an sämtlicher Erfahrung in solchen Dingen. Aber dennoch hatte er die Schwachstelle der Frau nun gefunden und sich in diese geradezu verbissen. Die Destruktion mithilfe der inneren Macht begann ihm sofort große Freude zu bereiten und unaufhaltsam schien Sabar seinem Ziel näher zu kommen. Die Frau hatte mittlerweile bemerkt, dass etwas vor sich ging, und lief sich die Schläfe haltend unruhig im Gang auf und ab. Ihr Atem zitterte und ihre Augen begannen allmählich zu tränen…

- Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - von Bastion nach Koornacht - Ironhide - Kammer - Sabar Muraenus, Darth Sting, weibliche Offizierin-
 
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