Natasi Daala
Muffelmonster
[Outer Rim | Hyperraum| auf dem Weg nach Bastion | GSD “Shark” | Brücke] Natasi Daala, Brückenbesatzung
Das leichte Vibrieren des Decks verriet der Kommandantin, dass sie den Hyperantrieb auf Hochlast gebracht hatte. Im Normalfall würde man gar nicht bemerken wenn so etwas geschah. Es war ungewöhnlich, dass der Antrieb sich so schwer tat und offenbar überlastet war. Oder waren es die Trägheitsdämpfer die nicht richtig Funktionierten? Sie würde wohl den Maschinenraum anweisen müssen, den Antrieb nach ihrer Ankunft auf Bastion gründlich zu überprüfen. Sie konnten sich keine Fehler erlauben und mit einem Hyperantrieb zu fliegen der jeder Zeit den Geist aufgeben könnte, war wie in einem Meer ohne Boot zu schwimmen und sich der Hoffnung hinzugeben irgendwo anzukommen ohne vorher zu ertrinken. Ja es war möglich, dass der Defekt keine Probleme auslösen würde, aber das Risiko war vermeidbar. Sie erhob sich als auf der Brücke ein geschäftiges Treiben begann. Die erste Wache wurde nun abgelöst. Nach und nach betraten die Offiziere der zweiten Wache die Brücke, woraufhin ihre Kameraden die Stationen frei machten und sich auf den Weg zu ihren Messen oder Quartieren begaben. Die Kommandantin hasste normalerweise den Wachwechsel. Wenn so viel Trubel auf der Brücke herrschte, konnte sie sich nicht richtig Konzentrieren. Da es momentan aber nichts gab auf das sie sich Konzentrieren musste, blieb sie entspannt.
Einen Lieutenant beiseiteschiebend, stellte die weißhaarige Frau sich an die Konsole zur Überwachung der Schiffssysteme und besah sich die Daten zu dem Hyperantrieb. Laut der Anzeige lief dieser innerhalb der normalen Parameter und wich nur minimal vom Optimum ab. Die Abweichung war jedoch so gering, dass sie keinerlei Wirkung auf das Flugverhalten der „Shark“ haben sollte. Sie runzelte die Stirn und nickte dann mit nachdenklichem Blick ihrem Lieutenant zu, um ihm die Erlaubnis zu erteilen, wieder an seine Arbeit zu gehen. Sie schielte kurz auf das kleine Namensschild, welches unter dem Rangabzeichen angebracht war und beschloss ihm noch einen Auftrag zu erteilen.
„Sollten irgendwelche Unregelmäßigkeiten auftreten und seien sie noch so gering, dann sagen sie mir sofort Bescheid Lieutenant Burlik!“
Ihr Ton war wie immer kühl und bestimmt. Sie sah wie der Angesprochene sich einen Augenblick versteifte, bevor er ihr in die Augen sah und nickte. Der Mann war jung, maximal siebenundzwanzig Jahre alt und hatte giftgrüne Augen. Seine Kantigen Gesichtszüge wirkten etwas grob und seine recht große Nase ließ ihn fast albern aussehen. Doch seine Augen blitzten quicklebendig und waren voller Tatendrang. Die braunen Haare trug er sehr kurz geschoren. Es war zwar nicht zu erkennen ob er sie unter der Mütze länger hatte, aber Daala würde sich doch sehr wundern, wenn ein Junger Mann eine Art Pisspottschnitt auf dem Kopf hätte. Als er nun Sprach entblößte er zwei Reihen strahlend weißer Zähne. Auch ansonsten machte er einen sehr gepflegten Eindruck.
„Jawohl Ma’am!“
Natasi wandte sich wieder ihrem Stuhl zu, beschloss dann aber, nach ein paar Augenblicken zögern, sich an die Sichtfenster zu stellen und die dort installierten Navigationskonsolen zu überprüfen. Der Kadett der dafür zuständig war, die Sternenkarten im Auge zu behalten, trat respektvoll beiseite. Mit wenigen Eingaben hatte sie den Aktuellen Kurs aufgerufen und die Koordinaten für den Eintritt in den Normalraum über Bastion abgerufen. Die Navigation hatte gute Arbeit geleistet und den Rendezvouspunkt mit den anderen Schiffen nicht direkt angeflogen. Genau genommen würden sie etwas mehr als zehn Minuten, unter Vollschub der Sublichttriebwerke, von ihrem Ziel entfernt in den Normalraum zurückfallen. Somit hatten sie Gelegenheit sich etwaigen Kursanpassungen der anderen zwei Schiffe anzupassen. Da sie in etwa fünfzehn Minuten in den Normalraum zurückfallen würden, waren sie perfekt in der Zeit. Mit einem Nicken bedeutete sie dem Kadetten weiterzumachen und wandte sich dann um. Sie hatte bereits mitbekommen das jemand auf sie zu gegangen war, und musterte den Mann der nun vor ihr stand. Er war in militärisch korrekter Haltung vor ihr stehen geblieben. Ein vom Aussehen her typischer Durchschnittsoffizier, wie Daala gelangweilt feststellen musste. Im Gesicht glattrasiert mit braunem Haar und dem typisch imperialen Gesichtsausdruck. Er sah weder abgemagert noch besonders muskulös aus und trug seine Uniform mit offensichtlichem Stolz und schien sich auf der Brücke wohlzufühlen. Wenn man die Verunsicherung in den Augen außeracht ließ, mit denen er in ihre Augen starrte. Mit einem Anflug von Belustigung erblickte sie eine Haarsträhne die unter seiner Mütze hervorlugte. Ja diese Offiziersmützen waren schon manchmal eine Qual. Bei Männern mit kurzen Haaren waren sie ja noch annehmbar aber wenn sie ihre Mütze trug kam sie sich immer vor wie ein Zwerg. Die langen Haare in der Mütze unterzubringen war unmöglich ohne vollkommen bescheuert auszusehen. Sie hatte sich die Haare sogar kürzen lassen bevor sie das Kommando auf der „Shark“ übernommen hatte, wodurch sie, die Haare nun offen tragen musste wenn sie nicht wie ein altertümlicher Wischmob aussehen wollte. Wenn sie dann noch ihre Mütze trug sah sie aus wie ein Mönch auf Drogen. So hatte es zumindest ein Höherer Offizier mal bezeichnet. Wenn sie sich also nicht mit höherrangigen Offizieren traf, oder auf ihrem Schiff war, trug sie keine Mütze. Als Kommandantin konnte man sich das Recht zur belüfteten Frisur ruhig herausnehmen. Der Lieutenant, das war er laut Dienstabzeichen, überreichte ihr steif ein Datapad und sie ließ sich wie so oft nichts anmerken. Das Gesicht emotionslos wie eine Maske und die rechte Hand auf dem Oberschenkel, griff sie nach dem Pad und nahm es entgegen. Sie Musterte den Mann abermals und nun fiel ihr auch der Name ein.
„Vielen Dank Lieutenant Varell. Sie dürfen dann Lieutenant Jenal und Kadett Privok an den Waffenkonsolen ablösen. Sie werden mit Kadett Preis und Kadettin Fitzl, sowie Ensing Lorfel zusammenarbeiten. Ich möchte, dass Sie Fitzl alles genauestens erklären. Sie kommt frisch von der Akademie und hat noch keinerlei Felderfahrung.“
„Commander wenn ich einmal kurz unterbrechen darf. Kadett Fitzl meldete soeben, dass sie sich verlaufen hat und nicht zur Brücke findet.“
Der Blick der Kommandantin wandte sich nun Lieutenant Jenal zu. Sie war es nicht gewohnt das jemand in ihre Gespräche hereinredete, außer wenn es sich um sehr Wichtige Informationen handelte. Ihre Augen verengten sich und hätten Blicke töten können, der Lieutenant wäre auf der Stelle tot umgefallen. Nur einen Augenblick später hatte sie sich wieder im Griff und sah davon ab den Mann in Grund und Boden zu schreien. Sie setzte einfach ein Raubtierhaftes lächeln auf und sprach dann mit einem klar definierten Unterton, der jedem der ihn hörte sofort begreiflich machte, dass er auf sehr dünnem Eis stand.
„Vielen Dank für die Information Lieutenant. Da unser Neuzugang sich offensichtlich noch nicht gut genug auf dem Schiff auskennt, werden sie sich auf den Weg machen und die Kadettin hierher begleiten. Seien sie so gut und zeigen sie ihr auch noch einmal den Genauen weg von ihrem Quartier bis hier her.“
Der Lieutenant schluckte merklich und nickte dann hastig. Daala könnte beschwören das er in diesem Moment etwas blasser aussah als zuvor. Sich aber nicht weiter um ihn kümmernd, gab sie ihm mit einem Wink zu verstehen, dass er sich auf den Weg machen sollte. Sie wandte sich wieder Lieutenant Varell zu und setzte wieder ihr neutrales Gesicht auf. Nur ein Hauch eines Lächelns war auf den Zügen der Frau verblieben.
„Entschuldigen sie die Unterbrechung Lieutenant… Wo war ich gerade geblieben?... Ah genau. Ich erklärte gerade was sie mit Kadettin Fitzl machen sollen. Sie weisen sie genauestens in die Abläufe im Gefecht und im Routinedienst ein, nehmen eine weitere Analyse der Waffensysteme vor und stellen eine Liste der Dinge zusammen, zu denen die Kadettin noch Fragen hat. Haben sie sonst noch Fragen?“
Bei der Erwähnung der Waffenanalyse hob sie das Datapad in ihrer linken Hand etwas an um ihm zu zeigen dass sie die Daten nicht vergessen hatte. Sie wartete ab um dem Lieutenant Gelegenheit zu geben, ihr zu antworten.
Nachdem sie das Gespräch mit ihrem Waffenoffizier beendet hatte und dieser sich an seine Konsole begeben hatte, nahm sie wieder ich ihrem Stuhl Platz. Die Anzeige rechts in der Armlehne begann einen Countdown von fünf Minuten herunter zu zählen. Sie wandte sich dem Navigationsoffizier zu und gab ihm einen Wink. Dieser Verstand sofort und betätigte die Kontrollen der Kommunikationskonsole neben ihm um den Maschinenraum über den bevorstehenden Austritt aus dem Hyperraum zu informieren. Im Normalfall hätte er das in drei Minuten sowieso getan, da dann ein Countdown auf seiner Konsole erschienen sein würde. Heute jedoch wollte Daala sicher gehen, dass alles reibungslos ablief und gab dem Maschinenraum drei Minuten mehr Zeit sich auf eventuelle Probleme vorzubereiten. Dass der Navigator sofort verstanden hatte, was sie von ihm wollte zeigte ihr das er entweder schon einmal mit ihr, oder einem anderen Kommandanten zusammengearbeitet haben musste, der wie sie der Auffassung war, dass man Befehle auch ohne Worte geben und verstehen können sollte. Sie selbst griff nach ihrem Comlink und rief die Krankenstation.
„Hier Commander Daala. Doktor Grenjay? Bereiten sie den Lieutenant Commander auf einen Transport, zu einem Klinikum auf Bastion vor. Ich werde ein paar Männer vorbeischicken die ihn abholen und auf meine Fähre bringen werden. Wenn sie es für nötig halten kann ein Sanitäter den Transport begleiten.“
Die sonst so angenehme Stimme der Ärztin, klang über Com etwas verzehrt und gestresst. Sie hatte wohl alle Hände voll mit der Versorgung des XO zu tun. Daala kannte die Frau schon etwas länger. Als sie gelesen hatte, dass Miranda Grenjay leitender Medizinischer Offizier auf der Shark war, hatte sie sich auf das Wiedersehen mit der Ärztin gefreut. Sie hatten zusammen auf der Vigil-Korvette „Jailbird“ gedient, als Daala noch Kadettin gewesen war. Die damals schon Achtundzwanzigjährige, hatte der gerade achtzehn Jahre alten Daala oft unter die Arme gegriffen und sie vor den Anfeindungen der männlichen Kameraden geschützt. Sie waren beihnahe so etwas wie Freunde.
„Wir kümmern uns darum. Ich werde einen Sanitäter mitschicken, denn die Vitalfunktionen des Patienten schwanken und ich bin mir nicht sicher ob er einen Flug ohne Medizinische Aufsicht überstehen würde.“
„Gut, sie haben Zehn Minuten Doktor. Ich werde die Crew des Shuttles anweisen den Befehlen ihres Sanitäters genauestens Folge zu leisten. Daala Ende.“
Die Kommandantin legte das Comlink beiseite und setzte sich ein wenig bequemer hin. Sie wandte sich dem Soldaten zu der an sie heran getreten war, um sich zurück zu melden. Sie nickte ihm knapp zu und bedeutete ihm wegzutreten. Second Lieutenant Taylor nahm seine Arbeit an der Sicherheitskonsole wieder auf und Daala wandte den Blick dem Bildschirm in ihrer Armlehne zu. Der Countdown auf dem kleinen Bildschirm wurde rot und hatte die Zweiminutenmarke erreicht. Der Navigationsoffizier betätigte ein paar Knöpfe und Daala wusste das nun die automatische Ansage, die die Besatzung über das baldige Verlassen der Überlichtgeschwindigkeit informierte, durch das Schiff hallte. Auf der Brücke dagegen gab es nur einen sehr kurzen aber durchdringenden Alarmton. Sie lehnte sich zurück und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Als die automatische Ansage begann den letzten Countdown herunter zu zählen, öffnete sie die Augen wieder. Diesmal war die Ansage auch auf der Brücke zu hören.
„Rückkehr in den Normalraum in 5… 4… 3… 2… 1…“
Die Lichtwirbel des Hyperraums wurden erst zu Streifen und spalteten sich dann in Milliarden leuchtender Punkte auf. Direkt vor ihnen war der Planet Bastion zu sehen. Umgeben von zivilen aber auch militärischen Schiffen wirkte er, wie eine uneinnehmbare Festung. Dieses Mal überließ Daala dem Kommunikationsoffizier die Abwicklung der Angelegenheiten mit der Flugkontrolle und blieb einfach sitzen. Während das Schiff begann sich auf die Rendezvouskoordinaten mit der „Giant“ und der „Ambush“ zuzubewegen, gab sie in Schriftlicher Form die Befehle für den Maschinenraum und die Shuttlecrew in das Hauptcomputersystem ein.
[Outer Rim | Braxtan-Sektor| Sartinaynian-System | Bastion | Orbit | GSD “Shark” | Brücke] Natasi Daala, John Taylor, Juval Varell, Brückenbesatzung
Das leichte Vibrieren des Decks verriet der Kommandantin, dass sie den Hyperantrieb auf Hochlast gebracht hatte. Im Normalfall würde man gar nicht bemerken wenn so etwas geschah. Es war ungewöhnlich, dass der Antrieb sich so schwer tat und offenbar überlastet war. Oder waren es die Trägheitsdämpfer die nicht richtig Funktionierten? Sie würde wohl den Maschinenraum anweisen müssen, den Antrieb nach ihrer Ankunft auf Bastion gründlich zu überprüfen. Sie konnten sich keine Fehler erlauben und mit einem Hyperantrieb zu fliegen der jeder Zeit den Geist aufgeben könnte, war wie in einem Meer ohne Boot zu schwimmen und sich der Hoffnung hinzugeben irgendwo anzukommen ohne vorher zu ertrinken. Ja es war möglich, dass der Defekt keine Probleme auslösen würde, aber das Risiko war vermeidbar. Sie erhob sich als auf der Brücke ein geschäftiges Treiben begann. Die erste Wache wurde nun abgelöst. Nach und nach betraten die Offiziere der zweiten Wache die Brücke, woraufhin ihre Kameraden die Stationen frei machten und sich auf den Weg zu ihren Messen oder Quartieren begaben. Die Kommandantin hasste normalerweise den Wachwechsel. Wenn so viel Trubel auf der Brücke herrschte, konnte sie sich nicht richtig Konzentrieren. Da es momentan aber nichts gab auf das sie sich Konzentrieren musste, blieb sie entspannt.
Einen Lieutenant beiseiteschiebend, stellte die weißhaarige Frau sich an die Konsole zur Überwachung der Schiffssysteme und besah sich die Daten zu dem Hyperantrieb. Laut der Anzeige lief dieser innerhalb der normalen Parameter und wich nur minimal vom Optimum ab. Die Abweichung war jedoch so gering, dass sie keinerlei Wirkung auf das Flugverhalten der „Shark“ haben sollte. Sie runzelte die Stirn und nickte dann mit nachdenklichem Blick ihrem Lieutenant zu, um ihm die Erlaubnis zu erteilen, wieder an seine Arbeit zu gehen. Sie schielte kurz auf das kleine Namensschild, welches unter dem Rangabzeichen angebracht war und beschloss ihm noch einen Auftrag zu erteilen.
„Sollten irgendwelche Unregelmäßigkeiten auftreten und seien sie noch so gering, dann sagen sie mir sofort Bescheid Lieutenant Burlik!“
Ihr Ton war wie immer kühl und bestimmt. Sie sah wie der Angesprochene sich einen Augenblick versteifte, bevor er ihr in die Augen sah und nickte. Der Mann war jung, maximal siebenundzwanzig Jahre alt und hatte giftgrüne Augen. Seine Kantigen Gesichtszüge wirkten etwas grob und seine recht große Nase ließ ihn fast albern aussehen. Doch seine Augen blitzten quicklebendig und waren voller Tatendrang. Die braunen Haare trug er sehr kurz geschoren. Es war zwar nicht zu erkennen ob er sie unter der Mütze länger hatte, aber Daala würde sich doch sehr wundern, wenn ein Junger Mann eine Art Pisspottschnitt auf dem Kopf hätte. Als er nun Sprach entblößte er zwei Reihen strahlend weißer Zähne. Auch ansonsten machte er einen sehr gepflegten Eindruck.
„Jawohl Ma’am!“
Natasi wandte sich wieder ihrem Stuhl zu, beschloss dann aber, nach ein paar Augenblicken zögern, sich an die Sichtfenster zu stellen und die dort installierten Navigationskonsolen zu überprüfen. Der Kadett der dafür zuständig war, die Sternenkarten im Auge zu behalten, trat respektvoll beiseite. Mit wenigen Eingaben hatte sie den Aktuellen Kurs aufgerufen und die Koordinaten für den Eintritt in den Normalraum über Bastion abgerufen. Die Navigation hatte gute Arbeit geleistet und den Rendezvouspunkt mit den anderen Schiffen nicht direkt angeflogen. Genau genommen würden sie etwas mehr als zehn Minuten, unter Vollschub der Sublichttriebwerke, von ihrem Ziel entfernt in den Normalraum zurückfallen. Somit hatten sie Gelegenheit sich etwaigen Kursanpassungen der anderen zwei Schiffe anzupassen. Da sie in etwa fünfzehn Minuten in den Normalraum zurückfallen würden, waren sie perfekt in der Zeit. Mit einem Nicken bedeutete sie dem Kadetten weiterzumachen und wandte sich dann um. Sie hatte bereits mitbekommen das jemand auf sie zu gegangen war, und musterte den Mann der nun vor ihr stand. Er war in militärisch korrekter Haltung vor ihr stehen geblieben. Ein vom Aussehen her typischer Durchschnittsoffizier, wie Daala gelangweilt feststellen musste. Im Gesicht glattrasiert mit braunem Haar und dem typisch imperialen Gesichtsausdruck. Er sah weder abgemagert noch besonders muskulös aus und trug seine Uniform mit offensichtlichem Stolz und schien sich auf der Brücke wohlzufühlen. Wenn man die Verunsicherung in den Augen außeracht ließ, mit denen er in ihre Augen starrte. Mit einem Anflug von Belustigung erblickte sie eine Haarsträhne die unter seiner Mütze hervorlugte. Ja diese Offiziersmützen waren schon manchmal eine Qual. Bei Männern mit kurzen Haaren waren sie ja noch annehmbar aber wenn sie ihre Mütze trug kam sie sich immer vor wie ein Zwerg. Die langen Haare in der Mütze unterzubringen war unmöglich ohne vollkommen bescheuert auszusehen. Sie hatte sich die Haare sogar kürzen lassen bevor sie das Kommando auf der „Shark“ übernommen hatte, wodurch sie, die Haare nun offen tragen musste wenn sie nicht wie ein altertümlicher Wischmob aussehen wollte. Wenn sie dann noch ihre Mütze trug sah sie aus wie ein Mönch auf Drogen. So hatte es zumindest ein Höherer Offizier mal bezeichnet. Wenn sie sich also nicht mit höherrangigen Offizieren traf, oder auf ihrem Schiff war, trug sie keine Mütze. Als Kommandantin konnte man sich das Recht zur belüfteten Frisur ruhig herausnehmen. Der Lieutenant, das war er laut Dienstabzeichen, überreichte ihr steif ein Datapad und sie ließ sich wie so oft nichts anmerken. Das Gesicht emotionslos wie eine Maske und die rechte Hand auf dem Oberschenkel, griff sie nach dem Pad und nahm es entgegen. Sie Musterte den Mann abermals und nun fiel ihr auch der Name ein.
„Vielen Dank Lieutenant Varell. Sie dürfen dann Lieutenant Jenal und Kadett Privok an den Waffenkonsolen ablösen. Sie werden mit Kadett Preis und Kadettin Fitzl, sowie Ensing Lorfel zusammenarbeiten. Ich möchte, dass Sie Fitzl alles genauestens erklären. Sie kommt frisch von der Akademie und hat noch keinerlei Felderfahrung.“
„Commander wenn ich einmal kurz unterbrechen darf. Kadett Fitzl meldete soeben, dass sie sich verlaufen hat und nicht zur Brücke findet.“
Der Blick der Kommandantin wandte sich nun Lieutenant Jenal zu. Sie war es nicht gewohnt das jemand in ihre Gespräche hereinredete, außer wenn es sich um sehr Wichtige Informationen handelte. Ihre Augen verengten sich und hätten Blicke töten können, der Lieutenant wäre auf der Stelle tot umgefallen. Nur einen Augenblick später hatte sie sich wieder im Griff und sah davon ab den Mann in Grund und Boden zu schreien. Sie setzte einfach ein Raubtierhaftes lächeln auf und sprach dann mit einem klar definierten Unterton, der jedem der ihn hörte sofort begreiflich machte, dass er auf sehr dünnem Eis stand.
„Vielen Dank für die Information Lieutenant. Da unser Neuzugang sich offensichtlich noch nicht gut genug auf dem Schiff auskennt, werden sie sich auf den Weg machen und die Kadettin hierher begleiten. Seien sie so gut und zeigen sie ihr auch noch einmal den Genauen weg von ihrem Quartier bis hier her.“
Der Lieutenant schluckte merklich und nickte dann hastig. Daala könnte beschwören das er in diesem Moment etwas blasser aussah als zuvor. Sich aber nicht weiter um ihn kümmernd, gab sie ihm mit einem Wink zu verstehen, dass er sich auf den Weg machen sollte. Sie wandte sich wieder Lieutenant Varell zu und setzte wieder ihr neutrales Gesicht auf. Nur ein Hauch eines Lächelns war auf den Zügen der Frau verblieben.
„Entschuldigen sie die Unterbrechung Lieutenant… Wo war ich gerade geblieben?... Ah genau. Ich erklärte gerade was sie mit Kadettin Fitzl machen sollen. Sie weisen sie genauestens in die Abläufe im Gefecht und im Routinedienst ein, nehmen eine weitere Analyse der Waffensysteme vor und stellen eine Liste der Dinge zusammen, zu denen die Kadettin noch Fragen hat. Haben sie sonst noch Fragen?“
Bei der Erwähnung der Waffenanalyse hob sie das Datapad in ihrer linken Hand etwas an um ihm zu zeigen dass sie die Daten nicht vergessen hatte. Sie wartete ab um dem Lieutenant Gelegenheit zu geben, ihr zu antworten.
Nachdem sie das Gespräch mit ihrem Waffenoffizier beendet hatte und dieser sich an seine Konsole begeben hatte, nahm sie wieder ich ihrem Stuhl Platz. Die Anzeige rechts in der Armlehne begann einen Countdown von fünf Minuten herunter zu zählen. Sie wandte sich dem Navigationsoffizier zu und gab ihm einen Wink. Dieser Verstand sofort und betätigte die Kontrollen der Kommunikationskonsole neben ihm um den Maschinenraum über den bevorstehenden Austritt aus dem Hyperraum zu informieren. Im Normalfall hätte er das in drei Minuten sowieso getan, da dann ein Countdown auf seiner Konsole erschienen sein würde. Heute jedoch wollte Daala sicher gehen, dass alles reibungslos ablief und gab dem Maschinenraum drei Minuten mehr Zeit sich auf eventuelle Probleme vorzubereiten. Dass der Navigator sofort verstanden hatte, was sie von ihm wollte zeigte ihr das er entweder schon einmal mit ihr, oder einem anderen Kommandanten zusammengearbeitet haben musste, der wie sie der Auffassung war, dass man Befehle auch ohne Worte geben und verstehen können sollte. Sie selbst griff nach ihrem Comlink und rief die Krankenstation.
„Hier Commander Daala. Doktor Grenjay? Bereiten sie den Lieutenant Commander auf einen Transport, zu einem Klinikum auf Bastion vor. Ich werde ein paar Männer vorbeischicken die ihn abholen und auf meine Fähre bringen werden. Wenn sie es für nötig halten kann ein Sanitäter den Transport begleiten.“
Die sonst so angenehme Stimme der Ärztin, klang über Com etwas verzehrt und gestresst. Sie hatte wohl alle Hände voll mit der Versorgung des XO zu tun. Daala kannte die Frau schon etwas länger. Als sie gelesen hatte, dass Miranda Grenjay leitender Medizinischer Offizier auf der Shark war, hatte sie sich auf das Wiedersehen mit der Ärztin gefreut. Sie hatten zusammen auf der Vigil-Korvette „Jailbird“ gedient, als Daala noch Kadettin gewesen war. Die damals schon Achtundzwanzigjährige, hatte der gerade achtzehn Jahre alten Daala oft unter die Arme gegriffen und sie vor den Anfeindungen der männlichen Kameraden geschützt. Sie waren beihnahe so etwas wie Freunde.
„Wir kümmern uns darum. Ich werde einen Sanitäter mitschicken, denn die Vitalfunktionen des Patienten schwanken und ich bin mir nicht sicher ob er einen Flug ohne Medizinische Aufsicht überstehen würde.“
„Gut, sie haben Zehn Minuten Doktor. Ich werde die Crew des Shuttles anweisen den Befehlen ihres Sanitäters genauestens Folge zu leisten. Daala Ende.“
Die Kommandantin legte das Comlink beiseite und setzte sich ein wenig bequemer hin. Sie wandte sich dem Soldaten zu der an sie heran getreten war, um sich zurück zu melden. Sie nickte ihm knapp zu und bedeutete ihm wegzutreten. Second Lieutenant Taylor nahm seine Arbeit an der Sicherheitskonsole wieder auf und Daala wandte den Blick dem Bildschirm in ihrer Armlehne zu. Der Countdown auf dem kleinen Bildschirm wurde rot und hatte die Zweiminutenmarke erreicht. Der Navigationsoffizier betätigte ein paar Knöpfe und Daala wusste das nun die automatische Ansage, die die Besatzung über das baldige Verlassen der Überlichtgeschwindigkeit informierte, durch das Schiff hallte. Auf der Brücke dagegen gab es nur einen sehr kurzen aber durchdringenden Alarmton. Sie lehnte sich zurück und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Als die automatische Ansage begann den letzten Countdown herunter zu zählen, öffnete sie die Augen wieder. Diesmal war die Ansage auch auf der Brücke zu hören.
„Rückkehr in den Normalraum in 5… 4… 3… 2… 1…“
Die Lichtwirbel des Hyperraums wurden erst zu Streifen und spalteten sich dann in Milliarden leuchtender Punkte auf. Direkt vor ihnen war der Planet Bastion zu sehen. Umgeben von zivilen aber auch militärischen Schiffen wirkte er, wie eine uneinnehmbare Festung. Dieses Mal überließ Daala dem Kommunikationsoffizier die Abwicklung der Angelegenheiten mit der Flugkontrolle und blieb einfach sitzen. Während das Schiff begann sich auf die Rendezvouskoordinaten mit der „Giant“ und der „Ambush“ zuzubewegen, gab sie in Schriftlicher Form die Befehle für den Maschinenraum und die Shuttlecrew in das Hauptcomputersystem ein.
[Outer Rim | Braxtan-Sektor| Sartinaynian-System | Bastion | Orbit | GSD “Shark” | Brücke] Natasi Daala, John Taylor, Juval Varell, Brückenbesatzung
Da wir das Schiff nicht verlassen würde ich sagen wir bleiben in diesem Thread
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