.:Flashback:: Alderaan | Raumhafen | an Bord von Graf Sturns Yacht ::Flashback:.
Der Jünger hatte sich aus Kates Quartier entfernt und sie war noch einmal zum Fenster gegangen, um das Inferno zu betrachten, das im Grunde ihrer Verantwortung entsprang. Jonah hatte ganze Arbeit geleistet. Es war perfekt. Er hatte die Knotenpunkte erwischt. Die Einsatzkräfte hatten sicher Müh und Not, ihre Helfer durch die Straßen zu schleusen, um den Opfern zu Hilfe zu kommen. Es würde mit Sicherheit Probleme geben, dieser Katastrophe Herr zu werden. Kate wusste, sie sollte zufrieden mit dem Ergebnis sein und doch nagte etwas an ihr, das sie nicht benennen konnte. Als Gewissen konnte man es kaum bezeichnen, denn die Stimme in ihrem Kopf, war nicht ihre eigene. Es war, als wäre jemand anders in ihrem Bewusstsein verankert, den sie nicht so einfach ausschließen konnte. Nach ihrem Wutausbruch hatte er sich in Schweigen gehüllt, aber sie spürte, dass es oder eher er noch da war. Er ließ sie nicht in Ruhe. Er ließ sie nicht allein und das gefiel ihr nicht. Es machte sie wachsam. Etwas stimmte nicht mit ihr und sie musste dem Ganzen auf den Grund gehen, bevor sie nicht mehr klar denken konnte.
Ein Piepen kündigte eine Nachricht an, weshalb sie nach dem Com griff und... Jonahs Signatur sah. Was zum...? War etwas schief gelaufen? Er hätte sie nicht noch einmal kontaktieren dürfen, selbst wenn es über einen sicheren BS Kanal geschah. Sie öffnete die Nachricht, überflog die Zeilen und verengte die Augen, hob den Blick wieder, um aus dem Fenster zu sehen.
~~~ Black Sun ~~ Kanal 00389 ~~~
Aufgeflogen. Konnte sie vorerst loswerden. Bin verletzt. Muss verschwinden.
~~~ Black Sun ~~ Kanal 00389 ~~ Ende ~~
Aufgeflogen. Konnte sie vorerst loswerden. Bin verletzt. Muss verschwinden.
~~~ Black Sun ~~ Kanal 00389 ~~ Ende ~~
Die Augenlider schlossen sich. Das konnte doch nicht wahr sein. Er war der Beste, der zur Verfügung stand und dann so etwas. Ein verletzter Bounty, der auf der Flucht den Stadtplaneten verlassen musste. Allerdings würde die Abreise sicher nicht so einfach werden, nachdem die halbe Stadt vor dem Raumhafen am Brennen war. Wie wollte er das bewerkstelligen? Ein weiteres Mal wurde sie durch einen der Jünger in ihren Gedankengängen unterbrochen. Er kam, um ihr Janus Antwort mitzuteilen. Es war ihre Entscheidung, ob sie an Bord der Yacht blieb oder ihn am Ort des Geschehens traf. Die Talusianerin wandte sich nicht zu dem Boten um, während sie sich die Wahlmöglichkeiten durch den Kopf gehen ließ. Sie musste irgendetwas unternehmen, Jonah außer Gefahr wissen bzw. sicherstellen, dass man ihm nicht auf die Schliche kam und damit auch ihr und Janus. Schließlich hob sie die Hand und schickte den Jünger mit den Worten "Ich bleibe!" weg. Als die Tür sich wieder hinter ihm geschlossen hatte, hob sie den Kommunikator und tippte einige kurze Anweisungen an verschiedenste Kontakte. Sie hieße nicht Kate Manice, hätte sie nicht noch ein paar Asse im Ärmel gehabt.
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.:: Unterwegs von Alderaan nach Bastion | an Bord von Graf Sturns Yacht | Kates Quartier | mit Jonah ::.
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"Das ändert nichts daran, dass du ein Idiot bist, Jonah!!"
Da saß er nun, dieser widerliche, dreckige Typ, dem sie so viel Verantwortung übertragen hatte. Er hatte sich erwischen lassen. Hatte sich festnageln lassen. Und von wem? Allem Anschein nach von Brianna Kae, dieser ungebändigten Jedi-Ritterin ohne Sinn für Disziplin und Ruhe. Kate hatte Kontakte spielen lassen, um ihn ungesehen an Bord schmuggeln zu können. Da waren Sicherheitskameras manipuliert, Sicherheitskräfte abgelenkt und sogar die Jünger von Janus übergangen worden. Kate war seit jeher eine gute Schmugglerin, nur dass Menschenschmuggel nie auf der Liste gestanden hatte. Aber es gab für alles ein erstes Mal.
Da saß er nun, dieser widerliche, dreckige Typ!
"Glaub mir, ich war gut! Ich war mehr als gut!"
, versicherte er ihr, während er sich den Arm hielt und immer wieder den Kopf schüttelte.
"Sie hätte gar nicht wissen können, dass ich mit dir in Kontakt war."
"Sie nutzt die Macht! Sie muss es gespürt haben."
, sinnierte Kate unterdessen, ging ruhelos im Quartier auf und ab.
"Ich habe keinen Fehler gemacht!"
, wiederholte der Agarmarianer mit Nachdruck in der Stimme und endlich blieb Kate stehen und wandte sich ihm zu.
"Nein, vermutlich nicht."
, gab sie ihm endlich Recht, auch wenn es ihr widerstrebte. Brianna nutzte die Macht. Sie hatte es sicher durch die Macht erfahren, hatte irgendetwas an ihm erspürt, das auf Kate zurückzuführen war oder sie war einer Vision nachgegangen. Irgendetwas in der Art. Allerdings konnte sie nichts beweisen. Jonah hatte sich losgerissen, noch bevor die Sicherheitskräfte gekommen waren.
"Du konntest sie von dir stoßen, sagtest du?"
, fragte die Talusianerin und trat auf den Zweisitzer zu, auf dem der Bounty sich niedergelassen hatte.
"Ich weiß nicht wie. Sie hatte einen festen Griff."
"Sie ist Echani!"
"Sie ist eine Frau!"
"Das tut nichts zur Sache! Wo bist du aufgewachsen, du Idiot?"
Kate spürte die Wut in sich, versuchte sie zu unterdrücken und streckte die Hände nach seinem verletzten Arm aus. Er hatte erzählt, dass sie ihn noch festgehalten hatte, als er sie wegstieß. Sie waren in unterschiedliche Richtungen geschleudert worden. Zuvor jedoch hatte sie ihm wohl die Schulter ausgekugelt. Kate umgriff mit einer Hand seinen Oberarm und mit der anderen seinen Unterarm. Er ließ indessen los und wandte den Blick ab. Er wusste was sie vor hatte und biss die Zähne zusammen. Ein gezielter Ruck, ein unterdrückter Schmerzensschrei und die Sache war wieder behoben. Die BSlerin hatte solche Verletzungen nicht zum ersten Mal gesehen und wusste, was zu tun war und er war wenigstens Mann genug, um dabei nicht in Tränen auszubrechen.
"Du hättest niemals die Kraft aufbringen können, um sie derart von dir zu stoßen!"
, mutmaßte die Manice weiter, als sie den Mann vor sich musterte. Sicher, er war gut gebaut, sah muskulös und auch nicht gerade klein aus, aber eine Echani, noch dazu eine in der Macht trainierte Echani... Das hätte nicht funktionieren können, außer... Kate verengte die Augen:
"Hast du so etwas schon einmal getan?"
Jonah sank zurück in die Polsterung des Sofas und schloss die Augen. Er musste erst einmal durchatmen, den Schmerz wegatmen, wie eine Schwangere, dann schüttelte er den Kopf.
"Nicht, dass ich wüsste..."
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