Weltraum (Imperium)

.:Flashback:: Alderaan | Raumhafen | an Bord von Graf Sturns Yacht ::Flashback:.
Der Jünger hatte sich aus Kates Quartier entfernt und sie war noch einmal zum Fenster gegangen, um das Inferno zu betrachten, das im Grunde ihrer Verantwortung entsprang. Jonah hatte ganze Arbeit geleistet. Es war perfekt. Er hatte die Knotenpunkte erwischt. Die Einsatzkräfte hatten sicher Müh und Not, ihre Helfer durch die Straßen zu schleusen, um den Opfern zu Hilfe zu kommen. Es würde mit Sicherheit Probleme geben, dieser Katastrophe Herr zu werden. Kate wusste, sie sollte zufrieden mit dem Ergebnis sein und doch nagte etwas an ihr, das sie nicht benennen konnte. Als Gewissen konnte man es kaum bezeichnen, denn die Stimme in ihrem Kopf, war nicht ihre eigene. Es war, als wäre jemand anders in ihrem Bewusstsein verankert, den sie nicht so einfach ausschließen konnte. Nach ihrem Wutausbruch hatte er sich in Schweigen gehüllt, aber sie spürte, dass es oder eher er noch da war. Er ließ sie nicht in Ruhe. Er ließ sie nicht allein und das gefiel ihr nicht. Es machte sie wachsam. Etwas stimmte nicht mit ihr und sie musste dem Ganzen auf den Grund gehen, bevor sie nicht mehr klar denken konnte.
Ein Piepen kündigte eine Nachricht an, weshalb sie nach dem Com griff und... Jonahs Signatur sah. Was zum...? War etwas schief gelaufen? Er hätte sie nicht noch einmal kontaktieren dürfen, selbst wenn es über einen sicheren BS Kanal geschah. Sie öffnete die Nachricht, überflog die Zeilen und verengte die Augen, hob den Blick wieder, um aus dem Fenster zu sehen.

~~~ Black Sun ~~ Kanal 00389 ~~~

Aufgeflogen. Konnte sie vorerst loswerden. Bin verletzt. Muss verschwinden.

~~~ Black Sun ~~ Kanal 00389 ~~ Ende ~~

Die Augenlider schlossen sich. Das konnte doch nicht wahr sein. Er war der Beste, der zur Verfügung stand und dann so etwas. Ein verletzter Bounty, der auf der Flucht den Stadtplaneten verlassen musste. Allerdings würde die Abreise sicher nicht so einfach werden, nachdem die halbe Stadt vor dem Raumhafen am Brennen war. Wie wollte er das bewerkstelligen? Ein weiteres Mal wurde sie durch einen der Jünger in ihren Gedankengängen unterbrochen. Er kam, um ihr Janus Antwort mitzuteilen. Es war ihre Entscheidung, ob sie an Bord der Yacht blieb oder ihn am Ort des Geschehens traf. Die Talusianerin wandte sich nicht zu dem Boten um, während sie sich die Wahlmöglichkeiten durch den Kopf gehen ließ. Sie musste irgendetwas unternehmen, Jonah außer Gefahr wissen bzw. sicherstellen, dass man ihm nicht auf die Schliche kam und damit auch ihr und Janus. Schließlich hob sie die Hand und schickte den Jünger mit den Worten "Ich bleibe!" weg. Als die Tür sich wieder hinter ihm geschlossen hatte, hob sie den Kommunikator und tippte einige kurze Anweisungen an verschiedenste Kontakte. Sie hieße nicht Kate Manice, hätte sie nicht noch ein paar Asse im Ärmel gehabt.

.:Flashback:: Alderaan | Raumhafen | an Bord von Graf Sturns Yacht ::Flashback:.


.:: Unterwegs von Alderaan nach Bastion | an Bord von Graf Sturns Yacht | Kates Quartier | mit Jonah ::.

"Das ändert nichts daran, dass du ein Idiot bist, Jonah!!"

Da saß er nun, dieser widerliche, dreckige Typ, dem sie so viel Verantwortung übertragen hatte. Er hatte sich erwischen lassen. Hatte sich festnageln lassen. Und von wem? Allem Anschein nach von Brianna Kae, dieser ungebändigten Jedi-Ritterin ohne Sinn für Disziplin und Ruhe. Kate hatte Kontakte spielen lassen, um ihn ungesehen an Bord schmuggeln zu können. Da waren Sicherheitskameras manipuliert, Sicherheitskräfte abgelenkt und sogar die Jünger von Janus übergangen worden. Kate war seit jeher eine gute Schmugglerin, nur dass Menschenschmuggel nie auf der Liste gestanden hatte. Aber es gab für alles ein erstes Mal.

Da saß er nun, dieser widerliche, dreckige Typ!

"Glaub mir, ich war gut! Ich war mehr als gut!"

, versicherte er ihr, während er sich den Arm hielt und immer wieder den Kopf schüttelte.

"Sie hätte gar nicht wissen können, dass ich mit dir in Kontakt war."

"Sie nutzt die Macht! Sie muss es gespürt haben."

, sinnierte Kate unterdessen, ging ruhelos im Quartier auf und ab.

"Ich habe keinen Fehler gemacht!"

, wiederholte der Agarmarianer mit Nachdruck in der Stimme und endlich blieb Kate stehen und wandte sich ihm zu.

"Nein, vermutlich nicht."

, gab sie ihm endlich Recht, auch wenn es ihr widerstrebte. Brianna nutzte die Macht. Sie hatte es sicher durch die Macht erfahren, hatte irgendetwas an ihm erspürt, das auf Kate zurückzuführen war oder sie war einer Vision nachgegangen. Irgendetwas in der Art. Allerdings konnte sie nichts beweisen. Jonah hatte sich losgerissen, noch bevor die Sicherheitskräfte gekommen waren.

"Du konntest sie von dir stoßen, sagtest du?"

, fragte die Talusianerin und trat auf den Zweisitzer zu, auf dem der Bounty sich niedergelassen hatte.

"Ich weiß nicht wie. Sie hatte einen festen Griff."

"Sie ist Echani!"

"Sie ist eine Frau!"

"Das tut nichts zur Sache! Wo bist du aufgewachsen, du Idiot?"

Kate spürte die Wut in sich, versuchte sie zu unterdrücken und streckte die Hände nach seinem verletzten Arm aus. Er hatte erzählt, dass sie ihn noch festgehalten hatte, als er sie wegstieß. Sie waren in unterschiedliche Richtungen geschleudert worden. Zuvor jedoch hatte sie ihm wohl die Schulter ausgekugelt. Kate umgriff mit einer Hand seinen Oberarm und mit der anderen seinen Unterarm. Er ließ indessen los und wandte den Blick ab. Er wusste was sie vor hatte und biss die Zähne zusammen. Ein gezielter Ruck, ein unterdrückter Schmerzensschrei und die Sache war wieder behoben. Die BSlerin hatte solche Verletzungen nicht zum ersten Mal gesehen und wusste, was zu tun war und er war wenigstens Mann genug, um dabei nicht in Tränen auszubrechen.

"Du hättest niemals die Kraft aufbringen können, um sie derart von dir zu stoßen!"

, mutmaßte die Manice weiter, als sie den Mann vor sich musterte. Sicher, er war gut gebaut, sah muskulös und auch nicht gerade klein aus, aber eine Echani, noch dazu eine in der Macht trainierte Echani... Das hätte nicht funktionieren können, außer... Kate verengte die Augen:

"Hast du so etwas schon einmal getan?"

Jonah sank zurück in die Polsterung des Sofas und schloss die Augen. Er musste erst einmal durchatmen, den Schmerz wegatmen, wie eine Schwangere, dann schüttelte er den Kopf.

"Nicht, dass ich wüsste..."



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[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Bastion | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum ] Janus, Brianna

Ein dünnes, zufriedenes Lächeln zupfte an den Lippen des blassen Vollstreckers, als er vernahm, wie Brianna ebenso entschlossen wie emotional verkündete, dass sie sich niemals und von niemandem Fesseln anlegen lassen würde. Es war ein Gedanke, der zu der jungen Echani passte, und auf eine beinah berührende Weise naiv. Beinah, wohlgemerkt, denn bei aller Wertschätzung und sogar Sympathie, die Janus für seine neue Schülerin empfand, stand sie nicht auf der selben Stufe wie er. Niemand tat das. Und so würde auch sie schlussendlich in erster Linie seinen Ambitionen und seinen Zwecken dienen – was nicht hieß, dass er ihr damit nicht dennoch einen Gefallen tat. In einer chaotischen und zerfallenden Galaxis, die nach Ordnung und Führung schrie, brauchte es Männer wie ihn, die den niederen Lebewesen einen Platz und einen Sinn gaben, sie von dem süßen Gift der Freiheit erlösten und sie zum Teil von etwas größerem machten. Natürlich spielten besonders talentierte und nützliche Lebewesen eine besondere Rolle in dieser Pyramide, aber an deren Spitze konnte es nur einen geben. Nur ihn. Also quittierte Janus die Aussage der Silberhaarigen mit einem höflich-wohlwollenden Nicken, seine ruhige, glatte Stimme frei von den Gedanken, die ihn beschäftigten.


„Eine der vielen Qualitäten, die ich an Dir zu schätzen weiß. Unbeugsamkeit ist eine Tugend. Die Schwächeren akzeptieren ihr Los und beugen ihr Haupt gegenüber dem Schicksal – oder dem, was sie dafür halten – aber wir Sith lassen uns nichts aufzwingen. Wir zwingen anderen unseren Willen auf. Wir formen die Galaxis nach unseren Vorstellungen.“


Das Lächeln des elegant gekleideten Aristokraten wurde ein wenig breiter, als er demonstrativ die Arme ausbreitete und den ganzen Raum erfasste. Dieses Schiff, seine Diener, die exotischen Speisen, die exklusive Einrichtung, als das waren Verkörperungen der Macht, die er über sich und über andere besaß. Sein Wort war Gesetz, sein Wille absolut, und nichts und niemand in seinem kleinen Reich konnte oder wollte gegen seine Absichten handeln. Es war im Grunde eine Miniatur dessen, was Janus für das Imperium und die ganze Galaxis beabsichtigte, ein Mikrokosmos seiner zukünftigen Herrlichkeit. Ja, auch er konnte es kaum erwarten, dachte sich Janus, als er leise lachte und den Kopf ein wenig schief legte, um Brianna zu mustern. Ihre neue Freiheit, dieses unbändige Streben nach mehr, stand ihr gut. Stand ihr ganz ausgezeichnet. Die Tatsache, dass ihr Seitenwechsel allerdings wenig dazu beitragen würde, ihre treue Anhängerschaft in den diversen Holomedien zu begeistern, schien der sportlichen Echani allerdings nicht sonderlich zu behagen, deutlich war in der Macht ihr Unwohlsein darüber zu fühlen. Janus setzte eine verständnisvolle Miene auf, sein Tonfall nun bedächtig und dozierend.


„Sie sehen nur die Fassade und haben keinen Einblick, wie die Dinge wirklich laufen...ja, ganz genau, Brianna. Darf ich ein Geheimnis mit Dir teilen? Die Galaxis ist im Grunde sehr simpel. Es gibt die breite Masse, die durch niedere Geburt, fehlenden Willen und Begabung, mehr zu werden, und Blindheit für die Macht dazu bestimmt ist, für immer ein geringeres Dasein zu führen. Und es gibt Lebewesen wie uns. Geprägt durch eiserne Ambition und Einsicht in den wahren Lauf der Dinge ist es unsere natürliche Bestimmung, zu herrschen. Gräme Dich nicht angesichts der Ignoranz der Kleingeistigen. Schon bald werden Dir Massen zujubeln und Dich wie eine Gottheit verehren...so, wie es sein soll.“


Ein markantes goldenes Funkeln in den grünen Augen des Grafen ließ keine Zweifel zu, dass es ihm mit dieser Aussage ernst war. Die ebenso schöne wie mächtige Brianna würde ein exzellentes Symbol sein, die Verkörperung dessen, dass der Platz aller intelligenten, ehrgeizigen Machtnutzer im Sith-Orden war. Wenn selbst das Aushängeschild der Jedi nicht der Dunklen Seite widerstehen konnte, wer dann? Zweifel, Sorge und Misstrauen würden um sich greifen. Wer noch liebäugelte mit der Dunklen Seite, wem konnte man noch trauen, wer spielte vielleicht schon mit dem Gedanken, zum Feind zu wechseln? Janus gestattete sich ein finsteres Lächeln, bevor er sich ein wenig entspannte und aufmerksam zuhörte, was Brianna ihm antwortete. Offenbar hatte sich die gefallene Jedi zu dem Thema Gefühle bereits Gedanken gemacht, ausführlich und durchaus überzeugend breitete sie ihre Überlegungen dazu aus. Eine Weile schwieg der blasse Vollstrecker und betrachtete seine Gegenüber nachdenklich, dann nickte er langsam.


„Du weißt, ich bin ein Fechter. Position, Vorstoß, Vorteil, Präzision, Effizienz, Finesse – diese Dinge sind für mich so natürlich wie zu atmen. Und auch wenn eine gewisse Stärke in roher Gewalt liegt, kann sie es mit ausgefeilter und kontrollierter Technik doch nicht aufnehmen. Eine Klinge, ja...Herrin ihrer Gefühle. Dazu werden wir Dich machen. Und wir fangen gleich jetzt damit an.“


Nun, um genau zu sein standen vorher noch ein intensiver Kuss und ein reichhaltiges Mahl auf der Agenda, aber es ging mehr um die Intention als um die exakte Reihenfolge. Sie würden keine Zeit verschwenden, sondern Briannas Unterweisung schon während der Reise nach Bastion beginnen. Es entging Janus nicht, dass seine Schülerin bei ihrer Verbeugung penibel darauf achtete, nicht so tief zu sinken, wie es für normalerweise für Sith – oder angehende Sith – angemessen gemessen wäre. Auch jetzt noch legte die gefallene Jedi großen Wert auf Gleichrangigkeit, auf ein Verhältnis von Angesicht zu Angesicht. Es wäre unnötig grausam, ihr diese Illusion zu nehmen, vor allem, da sie so wunderbar nützlich war, und so ließ der Vollstrecker es zu. Mit augenfälliger Ruhe und Geduld wartete er ab, während Brianna eine Position für den Kampf suchte, man konnte ihr anmerken, dass sie grübelte, wie sie diese Situation angehen sollte. Janus hingegen zeigte sich völlig sicher und beinah ein wenig desinteressiert, hoch aufgerichtet stand er da, die Beine schulterbreit auseinander und die Arme hinter dem Rücken verschränkt, einen Ausdruck höflichen Abwartens auf seinem Gesicht. Brianna war in den Echani-Kampfkünsten brillant. Mehr als das. Was Technik und Erfahrung anging, konnte es der Graf nicht mit ihr aufnehmen, aber das musste er auch nicht. Er hatte andere Vorteile.

Als seine Gegnerin angriff, gab es weder an Ausführung noch Details etwas zu bemängeln, sehr wohl aber an der Intention. Fast unmerklich kniff Janus die Augen zusammen, als er sich in der Macht versenkte und nach dem Geist Briannas griff, nach ihren Gedanken, ihren Gefühlen, ihren Absichten. Da war Konflikt, Unsicherheit. Zweifel. Nein. Das würde so nicht genügen. Ganz und gar nicht. Janus machte nicht einmal Anstalten, dem Schlag in seine Magengrube auszuweichen, und wölbte als Reaktion lediglich eine Augenbraue, bevor er langsam den Kopf schüttelte.


„Nein, nein, nein. Zu unsicher. Zu orthodox. Jeder kann kontrolliert kämpfen, wenn kein Druck und kein Risiko besteht. Ganz anders sieht es aus, wenn wirklich etwas auf die Spiel steht.“


Das goldene Funkeln in den Augen des Sith wurde stärker, als er kurz pausierte, mit Wucht ausholte ...und sich selbst ins Gesicht schlug. Heißer Schmerz raste durch seinen Körper und Blut rann über seine Wangen, denn der Treffer war hart genug gewesen, um seine Nase in Mitleidenschaft zu ziehen. Davon gänzlich unbeeindruckt strich Janus mit den Fingerspitzen über sein Gesicht, betrachtete die rötliche Flüssigkeit mit klinisch anmutendem Interesse und lächelte dann, seine weißen Zähne blitzten wie die eines hungrigen Nexu auf.


„Schmerz. Wut. Angst. Nur wer sie meistern kann, kann auch den Kampf meistern. Und jetzt...“


Ohne irgendeine Vorwarnung in der Macht, ohne das verräterische Aufwallen der Dunklen Seite, ging Janus zum Angriff über. Seine Technik war nicht so ausgefeilt, elegant und von Erfahrung geprägt wie die von Brianna, aber mehr als gut genug – Traditionen waren schließlich wichtig, auch für ein Halbblut. Gezielt und kaltblütig attackierte der Graf, seine Handlungen sparsam und darauf ausgelegt, maximale Wirkung zu erzielen. In einer flüssigen Bewegung überbrückte er die kurze Distanz und riss sein Knie nach oben, das er mit Wucht in den Magen seiner Gegnerin stieß. Den kurzen Moment der Ablenkung nutzend schlug Janus mit der Handkante zu, auf Briannas Gesicht zielend und hart genug, dass ein lautes Klatschen im Raum zu hören war. Noch während er zurückwich präsentierte Janus ein herausforderndes Lächeln, seine Stimme ein wenig tiefer als sonst, aber frei von Zorn oder anderen Emotionen.


Jetzt...greif mich an, als würde es etwas bedeuten.“


Die Spielregeln hatten sich geändert. Das hier war kein Trainingskampf, kein harmloses Sparring. Es war eine Lektion, eine Einführung in die Natur der Dunklen Seite und ein weiterer Test. Ja, jeder konnte kämpfen, wenn sein Kopf klar war, wenn keine echte Gefahr bestand, wenn kein roter Nebel vor den Augen hing und man sich darauf verlassen konnte, dass alles schon irgendwie gut werden würde. Aber so funktionierte der Orden der Sith nicht. So funktionierte die Dunkle Seite nicht.


[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Bastion | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum ] Janus, Brianna
 
[Unterwegs von Alderaan nach Bastion | Yacht „Birthright“ | Jaraels Quartier] Jarael

Alderaan war ein totales Desaster gewesen. Der Planet brannte zwar und versank in Chaos und Anarchie, doch das Schicksal hatte es irgendwie so hingedreht, dass nicht die Felsgeborenen darunter litten, sondern ihr Volk. Die Kinder und Auserwählten Vahls. Es war eine perverse Ironie, dass gerade die Gläubigen Vahls nun unter Feuer und Zerstörung litten und von dieser heimgesucht wurden. Unruhig tigerte Jarael – die sich mittlerweile etwas Angenehmeres und Bequemeres angezogen hatte – in ihrem Quartier umher und verlor sich in Spiralen von Gedanken. Dabei war von Anfang an klar wo diese Spirale enden würde, aber wie als ob das Gehirn ein Spielchen mit Jarael spielen würde, als ob es etwas Drama präsentieren wollte, dauerte es eine ganze Weile bevor in einem glamourösen Finale sich die Emotionen in ihr entluden.


„Die Jedi hassen noch immer unser Volk“, flüsterte eine mehr oder minder sanfte, gütige Stimme in ihr, die dennoch etwas Bedrohliches, etwas Zorniges an sich hatte. Doch Jarael hatte keine Angst vor dieser Stimme, vertraute sie ihr doch vollkommen.

„Sie haben diese Bombe gezündet. Es war ein erneuter, feiger Anschlag auf die Kultur und Lebensweise unseres Volkes und deine Anwesenheit war das Quäntchen Frischluft in der wiederaufbereiteten Luft ihres Schiffes.“

Sie schrie kurz auf und schlug schnaufend mit der linken Faust gegen die Kabinenwand.


Graf Sturn steckt mit Ihnen unter einer Decke. Warum sonst sollte er diese Jedi-Schlampe mit an Bord gebracht haben? Warum sonst sollte er dir keine Gelegenheit gegeben haben dich um dein Volk zu kümmern? Entweder ist der alte Mann dumm und naiv und lässt sich von dem Lächeln einer Frau leichter verführen als ein Nexu von einem Stück frischem Fleisch oder er steckt mit den Jedi unter einer Decke …“

Ein weiterer Zornesschrei und Jarael räumte mit einem Arm scheppernd all die schönen, teuren Sachen ab, die auf einer der Kommoden standen.

„Graf Sturn wird dafür bezahlen mit dieser Jedi-Schlampe zu kollaborieren“, murmelte die Nahmenschin leise vor sich hin und verfluchte ihr unsägliches Pech. Sie war aufgebrochen die Heimatwelt ihres Volkes zu finden und war nun auf Gedeih und Verderb dem Grafen Sturn ausgeliefert. Eine gefährliche Situation – die durchaus einen Vorteil gegenüber dem Dahinsiechen im Tempel bedeutete – sie aber aufhielt. Mit der rechten Faust schlug sie erneut gegen die Schiffswand und hinterließ einen schwarzen Fleck an der Wand, den sie keuchend betrachtete. Er würde für den Verrat an ihr und den Vahla bezahlen. Eine Jedi, übergelaufen zu den Sith. Jarael schnaubte verächtlich. Das glaubte doch niemand und noch weniger glaubte Sie, dass sie weit weg von Alderaan das Verbrechen an ihrem Volk je würde aufklären können.
Im Namen von Vahl, Göttin von Feuer zu Zerstörung, die Galaxis würde brennen und Graf Sturn wäre einer der ersten Scheite.


Sie konzentrierte sich, sammelte ihre Emotionen in ihrer Mitte, atmete ein und aus. Doch sie würde sich zurückhalten müssen. Ihre Ausbildung beenden. Ruhig sein, warten. Sie würde das Nexu im hohen Gras sein, dass sich langsam an das Bantha anschlich. Niemand würde sie bemerken und wenn sie dann so weit war, würde es zu spät sein.


[Unterwegs von Alderaan nach Bastion | Yacht „Birthright“ | Jaraels Quartier] Jarael
 
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Unterwegs von Alderaan nach Bastion – Yacht „Birthright“, Konferenzraum – Janus :inlove: und Brianna

Es war nicht klar, ob Janus verstand, dass Brianna wirklich ernst meinte, was sie sagte. Sie würde sich von niemandem Fesseln anlegen, keine Ausnahmen. Den Sith gestand sie dergleichen ohnehin noch weniger zu als den Jedi, aber auch ihm nicht. ›Wir zwingen anderen unseren Willen auf.‹ – ›Okay, solange du nicht mich damit meinst.‹ Sie begehrte Janus, sie brauchte ihn, um von ihm zu lernen, aber sie war nicht sein Besitz. Sie wollte stärker werden, aber Stärke war kein Selbstzweck. Oder, nicht nur zumindest. Stärke bedeutete Freiheit. Brianna war zwar bereit, auf dem Weg zu ihrem ultimativen Ziel gewisse Kompromisse einzugehen, aber sich nicht unterdrücken lassen aufgrund eines bloßen Versprechens, die Freiheit durch Knechtschaft zu erreichen. Eines Tages. Oder eines anderen Tages. Sie hatte auch kein Bedürfnis, die Galaxis nach ihren Vorstellungen zu formen. Sollte der Rest des Sky River doch nach seiner Fasson selig werden! Ihr persönliches Glück hing nicht davon ab, was andere taten. Oder um es auf eine verschiedene Weise auszudrücken: die Echani wollte gar nicht herrschen, nur nicht beherrscht werden und am besten gar nicht erst beherrscht werden zu können.

Natürlich spielte all dies im Sozialen Holonet keine Rolle. Da ging es nicht um die intimsten Wünsche, die wahren Bedürfnisse, hier stand das Streben nach Aufmerksamkeit und Anerkennung im Vordergrund. Natürlich war es oberflächlich. Natürlich sahen ihre Follower nur eine Fassade und verstanden nicht, was Brianna tun musste, um ihre großen Ziele zu erreichen. Nur, es gab freilich noch andere Ziele, und bewundert und geliket werden wollte die SIlberhaarige auch sehr gern. Es widerstrebte ihr daher, all diese Bewunderer als Wesen niederer Art zu sehen. Trotzdem war sie natürlich etwas Besonderes. Nicht nur, dass Echani besser waren als Menschen, sie war auch eine außergewöhnliche Echani: äußerst reinblütig, was die extreme Ähnlichkeit Briannas zu ihrer Mutter bewies, und hob sich zugleich ab von den übrigen Angehörigen ihrer Spezies. Sie war noch stärker und schneller, kam dem Echani-Schönheitsideal sehr nahe und verfügte obendrein über die Macht. Vielleicht hatte Janus im Grunde ja doch recht, sie hätte es nur nicht so krass formuliert.


„Likes von Luke Buttersee persönlich zu bekommen ist schon schön,“


Beharrte sie zwar auf ihrem Standpunkt, fügte sich dann aber:

„Aber irgendwann werden sie es verstehen. Bis dahin muss es aushalten, um einmal das zu werden, was in mir angelegt ist. Niemand hat je behauptet, dass der Weg zu Großem leicht ist.“

Doch auch hier galt: Verehrung gerne, Herrschaft nicht unbedingt. Freilich musste Janus vieles richtig gemacht haben, das bewies die spürbare Steigerung seiner Macht im Laufe der Zeit, dieser Einfluss, dem sich Brianna nur schwer entziehen konnte. Dieses goldene Funkeln in seinen ursprünglich grünen Augen wirkte, als müsste der Halbechani diese Stärke ständig kontrollieren, damit sie nicht aus ihm hervorbrach. Die Schar seiner Jünger und die Art, wie er auf Alderaan empfangen worden war bewies, dass sich diese Macht auch bereits in der Praxis niedergeschlagen hatte. Brianna hatte nichts derartiges vorzuweisen, und dennoch behandelte er sie mit weit mehr Respekt als jede der Adeligen und als die meisten Jedi. Er lächelte sie an, hörte ihr zu, was sie sagen hatte, zog es in Betracht und antwortete mit Bedacht. Dass die Finesse seins war, war klar, der Vergleich passte und es traf bei Janus sowohl im Kampf als auch außerhalb zu. Der Vergleich mit dem Fechter passte daher nur zu gut.

„Das passt zur dir. All diese Dinge spiegeln sich auch in deiner Art zu kämpfen wieder. Präzision nehme ich auch für mich in Anspruch, doch bisher reichte für mich Schnelligkeit und schiere Kraft,“


Betonte Brianna. Genau wie Janus meinte sie nicht nur den Kampf, sondern auch alles Andere. Was eine richtige Echani war, für die war ein Duell ohnehin eine Metapher für fast alles andere, wie sich auch fast alles andere aus einem Duell herauslesen ließ. So wie sie nicht auf Finten oder Taktik angewiesen war, ihre Gegnerinnen im Duell zu schlagen, kam sie auch im restlichen Leben aufgrund ihrer Fähigkeiten mit Direktheit zum Ziel. Bisher jedenfalls, denn seit einiger Zeit fühlte sich die Echani, als steckte sie fest und kam nicht mehr weiter. Hauptsächlich, aber nicht nur, machte sie es an der Verweigerung der Beförderung fest und an der mangelnden Zeit, sich selbst weiterzuentwickeln. Ein Janus dagegen schien ihr völlig enteilt zu sein.


„Bisher war das auch genug, aber ich muss mehr sein als das. Blinde Raserei wie auf Alderaan ist nicht meine Zukunft, aber Effizienz und Finesse. Wenn du diese Qualitäten nicht besäßest, Janus, würde es auch nicht funktionieren zwischen uns beiden. Ich hätte die Jedi nicht hinter mich gelassen für einen anderen Sith als dich.“

Die Echani merkte, dass sich dieser letzte Satz nicht ganz richtig anfühlte. Zugleich wäre es weit gefehlt gewesen zu behaupten, dass all dies nur Undercover war, eine Tarnung. Brianna verstellte sich nicht und hatte Janus auch noch so gut wie gar nicht angelogen, seit sie wieder vereint waren. Man konnte auch nicht sagen, dass die 27jährige zwischen den Fronten, zwischen den Stühlen saß. Nein, eigentlich war sie bei ihm, aber es war nebulös und sie war nicht von allem überzeugt, was sie gerade tat. Vielleicht war es symptomatisch, dass es ihr ganz genau so ging, als er ihr nach dem Reden, Essen und Küssen sagte, sie solle ihn angreifen. Sie wollte gern, aber als es konkret wurde, wusste sie nicht, wie sie sich verhalten sollte. Janus schien zu wissen, dass sie nicht wirklich hinter ihrem Schlag stand, es nicht wirklich meinte, und ersparte sich jegliche Reaktion.

Zumindest jegliche Reaktion im Kampf, die darauf folgende Missbilligung ihres kläglich gescheiterten Versuchs blieb dagegen Brianna nicht erspart. Den Tadel hatte sie sich vermutlich auch bedingt; er hielt ihr vor, dass Kontrolle einfach war, wenn es um nichts ging. Die schönen hellblauen Augen der Echani fragten ihn wortlos, was sie denn stattdessen tun sollte, sie blickten in das stärker werdende goldene Funkeln. Sie wusste, was der Sith vorhatte, in dem Moment, als er ausholte, und zuckte auch nicht einmal, bevor auch für andere absehbar war, dass sein Faustschlag auf sein eigenes Gesicht zielte. Aber was es zu bedeuten hatte, war Brianna ganz und gar nicht klar.


„Du erwartest aber nicht ernsthaft von mir, dass ich mir ins Gesicht schlage?!“


Missbilligend stemmte sie die Arme in die Hüfte. Ihr neuer Lehrer breitete ihr aus, dass sie Schmerz, Wut und Angst zu meistern hatte, um den Kampf zu meistern. Der Pfad zu Großem erschien der gefallenen Jedi gerade besonders unglorreich. Selbst für eine Echani ihres Schlages ohne jede Vorwarnung schloss er zu ihr auf und verpasste ihr einen Kniestoß in den Magen. Reaktionsschnell wie sie war, reichte ihr die Zeit, um den Bauch steinhart zu machen, dass sich ihre Muskeln in aller Deutlichkeit durch den Stoff der figurbetont geschnittenen Tunika abzeichneten und so einen heftigen, gefährlichen Stoß in ein bloßes Ärgernis zu verwandeln. Natürlich spürte sie den Kniestoß, und es gefiel ihr nicht, ihn sich eingefangen zu haben. Sie verstand ihn als ein Teil der Lektion, aber nicht, dass die Lektion noch nicht zu Ende war. Die Arme hängen lassend, fehlte ihr auf diese Distanz die Zeit für eine Abwehr, also bekam sie Janus' Schlag ins Gesicht voll ab.

Brianna funkelte den zurückweichenden Janus böse an. Falls die Lektion darin bestand, sich nicht von Wut kontrollieren zu lassen, war sie dabei, durchzufallen. Ihre Wange schmerzte und sie spürte etwas Blut hinunterlaufen. ›Als würde es ihr etwas bedeuten‹ – das tat es auf jeden Fall! Ihr schönes Gesicht zu verletzen war ein Tabu! Das würde sie diesem miesen Schuft heimzahlen!


„Wie kannst du es wagen?!“

Dass all dies eine Übung war, war der Echani nicht mehr präsent. Sie war zwar nicht blind vor Wut, aber der Gedanke an Rache beherrschte ihre Gedanken und Gefühle. Sie würde es ihm genauso zurückzahlen, aber mit etwas mehr ›Glitzer‹, denn sie war Brianna! Janus war zwar zurückgewichen, aber nicht ganz außer Reichweite ihrer langen Beine – nicht wenn sie sich streckte jedenfalls. Sie attackierte ihn mit einem Kreisbogentritt, den Fußrücken auf seine Wange zielend, benutze den Angriff aber als Finte, die über seinen Kopf hinwegging. Ja, das konnte sie schon auch. Noch während sie sich von ihm wegdrehte und ihm allmählich den Rücken zuwandte, startete der eigene Angriff. Durch die Macht konnte sie ihr Ziel ins Visier nehmen, ohne sich durch eine Kopfdrehung zu verraten. Sie sah den Sith in ihrem geistigen Auge vor sich, während ihre physischen von ihm wegsahen. Mit einem Minihopser löste sie ihr Standbein und nutzte den Schwung für einen Rückwärts-Kreisbogentritt mit selbigem, mit der Ferse genau auf die Wange.

Unterwegs von Alderaan nach Bastion – Yacht „Birthright“, Konferenzraum – Janus :cautious: und Brianna
 
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Jonah hatte keinen besseren Ausweg gesehen, als Manice zu kontaktieren. Sie war die Auftraggeberin. Sie würde wissen, was zu tun war. Außerdem konnte er so sichergehen, dass sie nicht von dieser weißhaarigen Teufelin und ihren haltlosen Anschuldigungen überrascht wurde. Die Rin'na, welche irgendwie im engeren Kontakt mit dem Sith-Orden stand, hatte sich zügig zurückgemeldet und schließlich dafür gesorgt, dass er an Bord kommen konnte, bevor das Schiff den Planeten verließ. Zu seinem Glück war er nicht gesehen worden. Nein, es war kein Glück gewesen. Es war einfach guter Organisation geschuldet. Er hatte die BSlerin und ihren Einfluss unterschätzt. Die Kontakte innerhalb des Syndikats waren weitreichend, das Netzwerk überall vertreten. Sie wusste was sie tat und so würde sie sicher auch wissen, was weiterhin zu tun war. Vielleicht konnte sie ihm auch bezüglich des seltsamen Kampfausgangs weiterhelfen, denn er hatte immernoch keinen Schimmer, was da vor wenigen Stunden passiert war.

Das Gespräch in Kates Quartier an Bord der Yacht begann nicht ganz so positiv, wie er es erwartet hatte. Er hatte seine Sache gut gemacht. Er hatte keinen Fehler gemacht. Die Weißhaarige hätte niemals wissen können, dass er mit Kate unter einer Decke steckte. Kate nannte ihn einen Idioten und er schnaubte abfällig. Jonah saß auf der Couch, hielt sich seinen Arm und starrte auf einen Punkt am Boden, als wäre er viel interessanter als die junge Manice. Er hatte keinen Fehler gemacht!! Es ging nicht in seinen Kopf, wie Kae ihm so etwas hatte unterstellen können. Der Bezug zu Kate Manice war aus dem Nichts gegriffen. Er versuchte sich zu verteidigen, blieb bei dem Standpunkt, dass er gut war und alles perfekt abgelaufen war. Irgendwann lenkte die Jüngere ein. Sie erkannte seine Fähigkeiten an. Genau das hatte er gewollt. Sie hatte ihn schließlich nicht umsonst herausgepickt, um ihm diesen Auftrag zu erteilen. Sie hatte ihre Gründe gehabt. Sie hatte von Anfang an gesehen, dass er perfekt für den Job war und genauso perfekt war alles abgelaufen. Wenn diese dumme - wie bezeichnete Kate diese Teufelin? - Echani nicht aufgetaucht wäre, wäre der Ablauf noch viel reibungsloser gewesen.
Nachdem das Gespräch wieder ruhiger geworden war, nahm sich die Talusianerin seiner Schulter an. Er wusste, welche Schmerzen auf ihn zukommen würden, wenn sie sie wieder einrenkte. Der Agamarianer wandte den Blick ab, um von dem Ruck überrascht zu werden. Er biss die Zähne zusammen. Es war nicht die erste Verletzung, die er ohne Schmerzmittel überwinden musste. Es tat höllisch weh. Für einen Moment merkte er, wie ihm das Wasser in den Augen stand. Verdammt! Er schloss die Augen, hob das Kinn an und blinzelte die Tränen schließlich weg. Er war stark - Schon immer gewesen - doch so eine ausgekugelte Schulter brachte den härtesten Kerl zum Einknicken. Trotzdem rang er um Fassung, wollte nicht wie eine Memme vor der hübschen Frau dastehen. "Du hättest niemals die Kraft aufbringen können, um sie derart von dir zu stoßen!" Ihre Worte zogen wie säuselnder Wind an ihm vorbei. Jonah ließ sich zurück in die Kissen der Couch sinken. Erschöpfung machte sich breit. Er spürte deutlich, wie sein Körper an seine Grenzen stieß. "Hast du so etwas schon einmal getan?"
Seine Augen schlossen sich. Er atmete bewusst ein und aus.

"Nicht, dass ich wüsste..."


, antwortete er. Schweigen folgte. Manice wanderte im Zimmer auf und ab. Sie schien nachzudenken. Er spürte ihre Blicke. Immer wieder sah sie zu ihm herüber, doch er musste erst einmal die Batterien wieder aufladen. Es mochte erscheinen, als würde er schlafen. Vielleicht nickte er tatsächlich für einen Moment weg...



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Unterwegs nach Bastion – auf der Nightmare – Darth Keebo im Cockpit im Cockpit und Eowyn in einem Quartier

Kerzengerade saß Ian auf seinem Sitz, den Blick auf die Sterne gerichtet, die ihm funkelnd, einer Schatzkarte gleich, als wären sie die gestrichelte Linie zum Ziel, den Weg nach Bastion wiesen. Oft hatte er als Kind in den Himmel geblickt und sich vorgestellt, dass es ‚irgendwo da oben‘ etwas geben musste, das auf ihn wartete. Dass das Universum, das ihm als kleiner Junge noch viel geheimnisvoller vorgekommen war, etwas für ihn bereithalten musste. Telos, nur ein Planet von vielen – ein trauriger. Aber da draußen noch so viele andere. Später hatte er vorwurfsvoll nach oben gesehen, sich gefragt, wie es sein konnte, dass ein unendliches Universum so viel unendliches Leid bedeuten konnte. Jetzt wusste der Dunkelhaarige nicht, was er denken oder fühlen sollte. Da war
mehr als unendliches Leid. Da war eine Menge mehr möglich. Die Vielfalt an Möglichkeiten konnte Hoffnung geben und Ian versuchte all die unterschiedlichen Gedanken und Gefühle von früher und jetzt zu verknüpfen, aber er scheiterte an dem Versuch alles in Einklang zu bekommen. Egal wie groß das Universum auch war, da war längst ein zweites hinzugekommen – in Menschengestalt. Altruismus und Egoismus führten ihren eigenen Kampf in seinem Inneren. Es fühle sich an, als wäre er beiden Seiten ausgeliefert, dabei hatte er längst entschieden und war mehr als nur Zaungast sich zwei streitender Gegensätze. Vielleicht ergab es sogar in doppelten Maße Sinn auf den Planeten zurückzukehren, auf den er ausgebildet worden war. Bastion hatte ihm seine Menschlichkeit, sein Gewissen, seine Empathie austreiben sollen und er hatte genug dafür getan, zumindest die beiden letzten Dinge in Mitleidenschaft zu ziehen. Am Ende war er dennoch gerade an seinem Gewissen und seiner Empathie gescheitert. Jetzt zurückzukehren… Da waren die ganzen Umstände, die ganzen Befürchtungen und Ängste um Eowyn und das Virus. Aber jetzt drängte sich die Frage auf – und sie lenkte so gut von anderem ab – was seine Rückkehr auf Bastion mit eben jenen Eigenschaften tun würde. Zuletzt war er der Dunkelheit auf Bastion nie näher gewesen. Begonnen mit Torryn und Iouna über Alisah – mehr als einmal hatte er an der Schwelle gestanden, sich beinahe völlig hingegeben. Um wie viel größer war dieses Potenzial jetzt? Die Angst davor, die Schwelle überschreiten zu können war so gegenwärtig wie die Sterne, auf die Ian starrte. Dem Versprechen das er gegeben hatte und Eowyns Vertrauen zum Trotz. Die Verführung dort war allgegenwärtig und Ian wäre ein Narr, würde er sich dieser Tatsache nicht immer wieder ins Bewusstsein rufen. Der Grat war zu oft schon zu schmal gewesen und die geplatzte Ader auf seinem Arm war und blieb ein Mahnmal. Die Ader… Ian schob der Ärmel nach oben, betrachtete das, was er sonst vor allem mit Verachtung anblicken konnte nun beinahe mit Demut. Damals, im Werkraum… war, sich der Wut hinzugeben befreiend gewesen. Im Augenblick. Davor war keine Warnung mehr gewesen. Währenddessen auch nicht. Nur danach – aber Ian hatte diese Stimme ignoriert, Trost in der Dunkelheit gefunden. Sie als seinen Kraftspender gesehen. Er würde sich auf Bastion daran erinnern müssen, dass diese Gedanken falsch gewesen waren. Die Dunkelheit war weder sein Freund, noch sein Verbündeter. Sie würde sein Verderben sein und das war etwas, dass er auch in Stunden der Verzweiflung niemals würde vergessen dürfen. Das Imperium und seine Lehren – er würde sich nicht noch einmal manipulieren lassen. Da war diese Ader, da war das Taith und beides hätte er nie haben müssen, hätte er Entscheidungen anders getroffen. Trost im Unheil zu finden war das eine. Unheil zu suchen und in diesem beinahe zu ertrinken – um dann verzweifelt nach einem Anker zu suchen, war etwas anderes.

Die Idee eines kleinen Ankers und der Drang, sich beschäftigen zu müssen, um nicht schon jetzt in Tiefen zu stürzen, führte Ian in eines der wenigen Quartiere auf seine, Schiff, das er zu einer kleinen Werkstatt umfunktioniert hatte. Er hatte Eowyn vorhin gesagt, er wollte ihr einen Gegenstand geben – weil der Ring nicht zählte. Dabei war da längst ein Gegenstand, der zählen konnte.
Ian legte beide Schwerter auf die kleine Werkbank und entfernte aus dem Schwert, dass sie ihm geschenkt hatte, den Kristall. Er würde in ‚seinem‘ keinen grünen Kristall behalten können. So legte Ian diesen Kristall zur Seite um ihn mit einem zuvor selbstgezüchteten – in roter Farbe – zu ersetzen.
Danach wog er den grünen Kristall kurz in seiner Hand. Wenn er ihm eine Fassung machte, als Anhänger für eine Kette, würde er ihr diesen Gegenstand nicht nehmen müssen.
Schließlich würde man sie damit vermeintlich verhöhnen können.
Er würde sie dafür verhöhnen können. In der Regel legten Sith keinen Bedeutungswert in Kristalle, die in Höhlen gefunden wurden. Zeitverschwendung, wo man sie züchten konnte – in allen Farben. Ein Kristall der sich seinen Besitzer aussuchte? Ein Zeichen von Schwäche.
Ian wusste nicht, woher dieses Lächeln kam, aber es kam, als ihm klar wurde, dass Eowyn sehr wohl auch an Symbolen hing, ihm ähnlicher, als sie vielleicht glaubte.
So fertiget er eine Fassung, in die der Kristall passte, verband diese wiederum mit einem ledernen Band, für das er noch einen Verschluss fertigte und hatte so eine Kette geschaffen, mit der er zurück in das Quartier ging, in dem Eowyn lag. Kurz verharrte er in der Tür, blickte sie an und schüttelte lächelnd den Kopf. „
Du bist so viel stärker als ich.“ Das war sie – oh, das war sie wirklich.
Vorsichtig legte er ihr die Kette um, der Kristall verborgen unter ihrer Robe. Wenn sie schon an einem Ort der Sith war, in eine Zelle gesperrt, sollte da doch etwas sein. Ein Bindeglied zu den Jedi – etwas, dass ihr zusätzlich Kraft geben konnte, weil es sie erinnerte. An das, was sie
war und an das, was sie konnte.

Unterwegs nach Bastion – auf der Nightmare – Darth Keebo im uartier mit einer :sleep: Eowyn
 
Unterwegs nach Bastion – auf der Nightmare – Darth Keebo im Quartier mit einer
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Eowyn


Am liebsten hätte er sich neben sie gelegt, sie umarmt und schlicht die Zeit damit verbracht, ihr die letzten Stunden nicht mehr von der Seite zu weichen aber Ian wusste, dass ihm das alles nur schwerer machen würde. Die letzten Stunden würde er sinnvoll nutzen müssen – dafür, sein Schauspiel auf Bastion so perfekt wie möglich vorzubereiten. Darth Keebo. Nicht mehr Ian Dice. So sehr er diese Rolle auch verabschiedete, sie würde es sein, die er so gut wie möglich beherrschen musste. Neben dem Erfolg den er auf Bastion haben wollte, würde auch diese Rolle am besten geeignet sein, um Eowyn so viel Sicherheit wie möglich zu bieten. Flog er auf – war sie verloren, denn in einer Zelle war ihr beinahe jede Möglichkeit der Flucht genommen und die mit der Pille? An die wollte der Dunkelhaarige nicht denken. Weder an die, die bei Eowyn eingesetzt worden war, noch an die eigene. Bevor er aber zu Keebo wurde, musste er doch noch einmal einem Bedürfnis nachgeben, als er sich neben das Bett kniete und nach Eowyns Hand griff. Hörte man im Schlaf noch? Ian hatte keine Ahnung, aber für den Fall das sie es tat, dass ihr Unterbewusstsein es irgendwie speicherte musste er noch einmal etwas sagen. „Ich glaube an dich und vertraue dir auch, Wyn. Vielleicht hörst du das irgendwie und vielleicht glaubst du mir eines Tages, wenn ich sage, dass ich dich bewundere. Denn das tue ich.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Hand, führte sie vorsichtig zurück zu ihrem Körper und verließ erneut das Quartier, um eine Liebesbekundung folgen und Ian danach im Raum zurückzulassen. Darth Keebo. Ab jetzt würde er wieder Darth Keebo sein.

Keebo nahm sein Schwert und das vermeintlich von Eowyn gestohlene und trat mit ihnen in den Frachtraum. Dort aktivierte er sein Schwert, das rot und summend zum Leben erwachte. Kein weißer Stein mehr, ein roter, der die Veränderung unterstreichen sollte, mit der er zurück an den Ort kehren würde, an dem er einfordernd würde, was vonnöten war – was ihm zustand. De Beförderung zum Lord der Sith. Die Makel, die man ihm einst vorgeworfen hatte würden die sein, mit denen er seinen Erfolg begründen würde und Zeichen dieses Erfolges lag nur ein paar Räume weiter auf diesem Schiff, in tiefen Schlaf versunken. Raffinesse und Intrigen waren ihm das gewesen, was anderen rohe Gewalt war. Aber wer von ihnen hatte eine Rätin in den Orden gebracht? Natürlich, seine Taktik hatte Zeit erfordert, Mühen und Geduld. Gewalt wäre da vermeintlich probatere Mittel gewesen. Aber Gewalt – wer konnte schon garantieren, dass es Wahrheit war, die aus einem gequälten Mund kam und nicht Angst und Hoffnung, dass zugefügte Gewalt endete?

Zugang in das Innerste eines fühlenden Wesens zu bekommen, ihm seine Geheimnisse zu entlocken, so bereitwillig und freiwillig preisgegeben, das war es, was wahre Macht ausmachte. Sein Gegenüber einzufangen, einzulullen und zu bekommen was man wollte ohne dabei groß Kraft verschwenden zu müssen. Welche Geheimnisse waren wohl mehr wert? Die, die unter Zwang preisgegeben wurden oder jene, die aus freien Stücken im Glauben an Vertrauen und Zugehörigkeit gesagt wurden? Ein düsteres Grinsen folgte, als Keebo dazu überging, mit dem aktivierten Schwert eine Abfolge von Bewegungen der siebten Lichtschwertform zu beginnen. Seine Fähigkeiten darin mochten gering ausgeprägt sein, aber ein paar Bewegungen konnten genügen, um den Gegner zu verwirren, ihn völlig aus dem Konzept zu bringen. Außerdem war diese aggressive Form perfekt geeignet, um zu beweisen, dass völlig Unterschiedliche Fähigkeiten und Eigenschaften, die überhaupt nicht zusammenpassen wollten, trotzdem zusammengehören konnten. Ihn zu unterschätzen war schon vor Jahren ein Fehler gewesen und in ein paar Stunden nur würde er von jenem Fehler profitieren.
Was waren schon die anderen Sith die versuchten, ihre Schwächen mit roher Gewalt zu überspielen? Die so
schwach waren, dass sie nicht einmal zugeben konnten, dass sie längst nicht so mächtig waren, wie sie sein wollten? Ein Sith kannte keine Verbote. Damit verbat er sich auch nicht in Richtungen zu fühlen oder zu denken, die andere als schwach bezeichnet hätten.
Keebo der Zweifler, Keebo der Versager würde auf Bastion Keebo der Sieger sein. Weil er längst nicht arrogant genug war, sich seien Unzulänglichkeiten nicht vor Augen zu führen. So wie Allegious oder Ysim. Was war der Imperator mehr als eine verabscheuungswürdige Kreatur, die sich viel lieber in den Katakomben verbarg, als nach Außen präsent zu sein? Was war Ysim mehr, als einer der Sith, die glaubten, andere beherrschen zu können, weil sie nicht in der Lage waren, sich selbst zu kontrollieren?
Keebo würde keine Angst vor einem Aufeinandertreffen mit Ysim haben. Und Allegious würde ihm geben, was ihm zustand. Oder er würde sterben. So oder so.


Unterwegs nach Bastion – auf der Nightmare – Frachtraum - Darth Keebo
 
[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Bastion | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum ] Janus, Brianna

Die Zeit war gekommen, Barrieren einzureißen, die viel zu lange das Potential von Janus´ neuer Schülerin behindert hatten. Das war weder ein leichter noch ein schneller Prozess, im Gegenteil. Ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl war unentbehrlich, es musste das richtige Maß gefunden werden, um Brianna weder zu überfordern noch ihr Gelegenheit zu geben, vielleicht doch wieder in alte Muster zu verfallen. Keine einfache Aufgabe, gewiss, aber dennoch eine, an der Janus Gefallen fand. Der ehrgeizige Vollstrecker war stolz auf seine Fähigkeit, andere nach seinen Vorstellungen zu formen, sie in seine Pläne einzugliedern und sie zu Erweiterungen seines Willens zu machen. Zeichnete nicht gerade diese Gabe einen wahren Herrscher aus? Jeder tumbe Schläger konnte andere mit Gewalt oder Einschüchterung regieren, aber die Untertanen dazu zu bringen, aus freien Stücken und mit Hingabe zu dienen, darin lag Kunst, darin lag Eleganz und Effizienz. Und so tat der schlanke Fastmensch, was er am Besten konnte: Er identifizierte, was anderen wichtig war, und nutzte das zu seinem Vorteil. Höflich-galant schmeichelte er Briannas Ego, nährte ihr ohnehin nicht schmales Selbstbewusstsein, um sie langsam an den Gedanken zu gewöhnen, dass sie auf noch stärkere Weise über den Massen stand als sie jetzt bereits dachte. Der Vollstrecker nickte leicht, seine Stimme glatt und ruhig, in einem Tonfall absoluter Überzeugung, als er sprach.


„Das werden sie. Wir werden ihnen gemeinsam die Augen öffnen. Und Du verstehst bereits, was ich meinte. Der Weg zu wahrer Größe ist in der Tat nicht leicht. Nur wenige Lebewesen besitzen das Talent, die Ausdauer und, was am wichtigsten ist, den Willen, ihn zu gehen. Diejenigen, die dazu nicht fähig oder entschlossen sind, müssen in einer niederen Position verharren, das ist der Lauf der Dinge.“


Und war es nicht folgerichtig, dass diese Lebewesen nun einmal zu dienen hatten? Dass sie Erfüllung darin fanden, die Visionen derer umzusetzen, die mehr von der Galaxis wollten? Janus lächelte dünn, der goldene Schimmer in seinen grünen Augen ein Leuchtfeuer seiner unbedingten Willens, genau diese Vorstellung Realität werden zu lassen. Brianna würde in seinen Plänen einen wichtigen Platz einnehmen, dessen war sich der blasse Aristokrat sicher. Und das ihre Gegenwart so angenehm war, war ein erfreulicher Zusatz, der diese Angelegenheit umso erfreulicher machte. Tatsächlich nahm das Lächeln des Sith einen genuin erfreuten Zug an, als die silberhaarige Echani seiner Selbstbeschreibung den Kampfstil betreffend zustimmend, und er nickte leicht. Schmeicheleien waren für jemanden in seiner Position nichts ungewöhnliches, aber bei seiner Gegenüber lag darin Ehrlichkeit. Brianna meinte, was sie sagte, und sagte, was sie meinte.


„Ich danke Dir. Uns ist ein Blickwinkel vergönnt, den andere nicht besitzen, denn wir können im Kampf sehen, wie jemand wirklich ist. Und daraus ergeben sich weitere Möglichkeiten, denn wir – und nur wir – können parallel im Geist wie im Körper wachsen, wenn wir miteinander ringen. Du wirst mich besser machen und ich werde Dich besser machen, mit jeder Auseinandersetzung.“


Lächeln und Gesichtsausdruck des Grafen verrieten, dass dies ein Prozess war, auf den er sich überaus freute. Und natürlich war es für seine Zwecke dienlicher, flache Hierarchien zu betonen und Brianna den Eindruck zu vermitteln, sie wäre für ihn ebenso Lehrmeisterin wie er für sie. Die gefallene Jedi war stolz, durchaus nicht unbegründet, und hatte sich schwer getan, eine untergeordnete Position zu akzeptieren. Je weniger der Vollstrecker ihr Verhältnis also wie das zwischen Meister und Schülerin gestaltete – oder wirken ließ – desto besser. Solange er de facto die Fäden in der Hand hielt, war das ein Arrangement, mit dem Janus durchaus komfortabel leben konnte. Ganz besonders, wenn Brianna ihm weiter schmeichelte, natürlich gefiel es ihm, zu hören, dass sie sich keinem anderen Sith angeschlossen hätte außer ihm. Der elegant gekleidete Halb-Echani lächelte und hob ein wenig den Kopf, bevor er sich leises Lachen gestattete und Brianna aus golden schimmernden Augen ansah.


„Hätte irgendjemand anderes das gesagt, hätte ich es als Schmeichelei abgetan. Aber bei Dir glaube ich es. Wir beide waren unausweichlich, wir sind die einzigen in der ganzen Galaxis, die einander wirklich verstehen und...größer machen können. Bei keiner anderen Jedi hätte ich so viele Mühen investiert, um sie an meiner Seite zu wissen. Bei keiner anderen Frau. Nur bei Dir. Nur bei Dir, Brianna.“


Weder sein Auftreten noch seine Präsenz vermittelten auch nur einen Hauch von Falschheit, als Janus diese Worte leise aussprach. Für ein derart bedeutsames Lebewesen wie ihn konnte es nur eine Gefährtin geben, die zumindest in Ansätzen das Wasser reichen konnte. Wie sollte er jemanden respektieren, der ihm gänzlich unterlegen war? Der Vollstrecker brauchte eine Herausforderung, ob nun intellektuell oder körperlich, jemanden, mit dem er sich messen konnte und der dabei nicht völlig unterging. Kein Verhältnis auf echter Augenhöhe, ja, aber etwas, das dem zumindest nahe kam. Und jetzt war die Zeit gekommen, sich erneut zu messen und zu wachsen. Ein Kampf stand bevor, ein Kampf, in dem es um etwas ging. Doch als Janus und Brianna Aufstellung nahmen, in Position gingen, Körper und Geist stählten, tat dies der Sith in vollem Bewusstsein, was er wollte und wie er es bekommen würde. Seiner Gegenüber hingegen waren die Zweifel anzusehen, die Unsicherheit. Wie hart sollte sie kämpfen? Welchem Zweck diente diese Auseinandersetzung? Es war verständlich, aber dennoch musste es beseitigt werden. Janus würde für Klarheit sorgen, und fragend starrte sie ihn an, nachdem er sich in Gesicht geschlagen hatte. Der Sith lächelte ein blutiges Lächeln und schüttelte angesichts ihrer Frage den Kopf.


„Nicht nötig.“


Und damit griff er an, riss sein Knie als Ablenkung nach oben und nutzte die Verwirrung, um seine Faust in Briannas Gesicht zu rammen. Ein sauber ausgeführter, präziser Schlag, den Brianna unter anderen Umständen gewiss hätte kommen sehen und vielleicht – wahrscheinlich – abgewehrt hätte. Aber das hier waren keine normalen Umstände. Beinah tänzerisch in seiner Leichtfüßigkeit wich Janus nach der Attacke zurück und ließ Schock, Schmerz und Zorn wirken, sog den süßen Geschmack der Dunklen Seite in der Luft auf und genoss das böse Funkeln in den Augen seiner Schülerin. Ihre Aura in der Macht schrie vor Wut auf, vor Rachedurst, und als sie ihn anbrüllte, reagierte der Graf mit einem demonstrativen Schulterzucken.


„Weil ich es kann. Weil Du nicht so kämpfst, wie Du kämpfen könntest.“


Brianna musste lernen, mit Wut im Bauch zu handeln, den Zorn als Treibstoff zu nutzen, ohne dabei verbrannt zu werden. Und zur Freude des Grafen handelte sie rasch, nicht blindwütig, aber eindeutig von dem Wunsch beseelt, ihm Schmerzen zuzufügen, sich zu rächen. Elegant ging sie zum Gegenangriff über, nutzte ihre langen Beine, um die Distanz zu überbrücken. Ein Angriff auf seinen Kopf, zu offensichtlich, Janus duckte sich und tauchte unter der Attacke durch, im Einklang mit der Macht. Er lächelte, und selbst als seine mentalen und körperlichen Alarmsirenen aufheulten und ihn anschrien, dass das bloß eine Finte gewesen war, verschwand sein Lächeln nicht. Er setzte an, auszuweichen, einen Moment zu spät, und mit Wucht traf ihn Briannas Ferse an der Wange. Der Kopf des Vollstreckers ruckte zur Seite und er geriet kurz ins Taumeln, fing sich aber rasch wieder und vollführte einen Sprung, bei dem er die Druckwirkung des Tritts nutzte, um Abstand zu schaffen. Mit dem Handrücken wischte er sich über sein Gesicht, betrachtete interessiert das Blut, das an seiner Haut klebte, und legte anerkennend den Kopf schief.


Besser. Zeig mir mehr davon. Zeig mir, was Du wirklich kannst, wenn Dein Kopf rauscht und über Deinen Augen ein roter Schleier liegt!“


Mit einem Schrei griff Janus an, seine geballte Faust raste auf Brianna zu, wurde aber von ihrem Handballen abgefangen. Der Sith grinste trocken und nutzte seinen Kopf als Waffe, donnernd knallte er gegen die Echani. Angriff, Parade, Konter, Ausweichen, ein Hagel von Schlägen und Tritten. Janus ließ zu, dass die Dunkle Seite ihn stärkte, sich von Zorn und Schmerz nährte, ihn schneller und besser machte. Schon bald nahm der Kampf den ganzen Konferenzraum in Anspruch, als die beiden Fastmenschen ihr Können demonstrierten. Janus war in den Echani-Kampfkünsten gut, vielleicht sogar sehr gut. Aber nicht so gut wie Brianna. Das musste er allerdings auch gar nicht sein, denn die Macht war trotz oder besser gesagt genau wegen seines Zorns mit ihm, lenkte seine Schläge, ließ ihn Attacken erahnen. Und so war es ein ausgeglichener Kampf, vielleicht sogar mit einem gewissen Vorteil für ihn. Ein Kampf, der auch dann noch tobte, als der Annäherungsalarm ertönte, ein leichter Ruck durch das Schiff ging und ein Crewmitglied über Interkom mitteilte, dass man den Rand des Bastion-Systems erreicht hatte. Janus war zuhause. Nun...sie waren zuhause.


[Weltraum (Imperium) | Am Rande des Bastion-System | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum ] Janus, Brianna


OP: Weiter im Thread: Bastion
 
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Unterwegs nach Bastion – auf der Nightmare – Frachtraum - Darth Keebo


Als Darth Keebo sein Training schwer atmend beendete, schaltete er sein Lichtschwert ab und setzte sich für einen Moment auf den Boden, um besser zu Atem zu kommen. Das Schauspiel hatte also begonnen und mit ihm der leise, aber beständige Zweifel, ob dieses Spiel ihn nicht in den Wahnsinn treiben würde. Keebo, nein, Ian erwartete, dass er irgendwann die Stimme, die er zuletzt auf Coruscant gehört hatte, wieder hören würde. Hatte sich die dunkle Seite mit diesem Training ein wenig besänftigen lassen? Wann kehrte sie zurück? Würde er beide Seiten auf Dauer voneinander trennen können? Die Stimme des Gewissens und die, der dunklen Seite? Zwei Seiten, zwei Gesichter – verbunden in einer großen Angst. Ian, Keebo, wer auch immer -beide? - mussten leise lachen. Als Sith hatte er sich davor gefürchtet zu schwach zu sein, zu versagen und genau diese Angst war die, die noch immer allgegenwärtig war, unabhängig der Rolle, in der er sich befand. Wie konnte er sich allem voran davor fürchten, zu versagen? Weil du nie genügt hast. Noch einmal musste er lachen, denn dieser traurige Fakt gehörte doch der Vergangenheit an. Schließlich war da Eowyn die an ihn glaubte. Und du glaubst, das genügt? Jetzt seufzte Ian leise. Denn war die Wahrheit auf diese Frage nicht nein? Als Sith hatte er nicht genügt, als Jedi auch nicht. Als Vater, so war er sicher, würde er auch nicht genügen und damit musste er sich nicht vormachen, dass er diesen Kampf längst ausgefochten und gewonnen hatte. Da war genug, dass nicht genügte. Genug, dass er nicht zufrieden stellen konnte. Oder schlicht, was noch nicht zufriedenzustellen gelungen war. Eigene Unzulänglichkeiten, Ängste, Zweifel – es war absurd, dass all das nicht nur verunsichern, sondern das Selbst erschüttern konnte. Machte das Irrwege nicht viel einfacher? Es wäre um so vieles einfacher, wenn man das eigene Selbst so gut und einfach trainieren konnte, wie Muskeln – und auch das dauerte, wollte man sichtbare Ergebnisse.

Sein Atem war längst wieder ruhig, im Gegensatz zu seinen Gedanken, die sich nicht durch das kurze Ruhen hatten besänftigen lassen. Stattdessen schien die Ruhe ein Portier zu sein, der den Gedanken erst Einlass gewährt hatte. Währenddessen rückte Bastion immer näher und je näher Keebo diesem Planeten kam, desto seltsamer begann er sich zu fühlen. Noch bevor das Schiff aus dem Hyperraum sprang wusste der Mann, dass das Ziel bald erreicht war und dann war da Furcht. Eine groteske Furcht die sich in jedem Gelenk seines Körpers bemerkbar machte, ihm eine Gänsehaut bereitete, die sich über seinen ganzen Körper auszudehnen schien. Beinahe mechanisch lief – und ab nun zählte es wirklich – Darth Keebo zurück ins Cockpit und fühlte sich dabei nicht ansatzweise wie ein Kämpfer. Bastion lag vor ihm, erst so winzig, um dann an Größe und Bedrohlichkeit zuzunehmen. Der Planet wurde so groß, dass er seine Form verlor und obwohl Anflüge und Landungen immer etwas Faszinierendes an sich hatten, weil sie bewusst machten, wie groß das Universum eigentlich war, wie viel es bereithalten musste, hatte dieser bald Landeanflug etwas völlig Gegensätzliches. Mit dem Näherkommen des Planeten, mit dessen ‚Vergrößerung‘ begann sich der Beobachtende – und es war einfacher sich keinen Namen mehr zu geben – gefangen und eingesperrt zu fühlen. Bedroht. In seiner ganzen Existenz. Die Arme vor der Brust verschränkt war das die einzig mögliche direkte Ablehnung, de er sich jetzt noch leisten konnte, das letzte Bisschen Schutz, als ein leises Brummen anzeigte, dass die Nightmare aus dem Hyperraum gesprungen war. Der Herzschlag des Mannes fühlte sich dumpf an. Dumpf und stark, als er die Position seiner Arme aufgab, versuchte, sich zu straffen, dabei war das eigentliche Bedürfnis, sich klein zu machen und zusammen zu rollen. Denn da vor ihm, d lag nicht nur Bastion sondern Ende und Anfang von allem was für ihn von Bedeutung war. Hier konnte er im schlimmsten Falle alles verlieren. Seinen einzigen Versuch in der kleinsten, ihm möglichen Form auch nur im Ansatz etwas wie Wiedergutmachung zu leisten. Mit Bastion stand und fiel die Chance das Gegenmittel zu finden. Da, wo sonst immer Möglichkeiten waren gab es nur noch eine. Erfolg. Und zeitgleich… zeitgleich galt es diesem Erfolg alles unterzuordnen und neben dem Erfolg die größte persönliche Niederlage zu erfahren. Persönlich? Niederlage? Nein. Eine gequälte Eowyn war keine persönliche Niederlage. Es war etwas anderes. Etwas Wort- nein, etwas Namenloses. Eine sterbende Eowyn? Ihre bedrohte Existenz bedrohte auch alles in Ian. Bedrohte das, was fühlen konnte, das was ihn ausmachte, was ihn zum Menschen machte. Bedrohte auch seine Existenz. Ian Dice war der, der er wieder war. Der, über den er jetzt endlich wieder ‚Ich bin‘ sagen konnte. Aber Ian Dice war der, den er jetzt bekämpfen musste. Ian Dice war der, der Angst hatte. Ian Dice war der, der sterben konnte. Jetzt… musste da Keebo sein. Ein Sith. Und Keebo straffte sich, weil Ian ihn dazu zwang, weil auch Ian Gewalt ausgeübt hatte und noch einmal Gewalt ausüben musste. Vielleicht war es sinnvoll jetzt nicht mehr an Eowyn zu denken. Nicht mehr an Wyn oder Ti Juanya. Sondern an Rätin El’mireth. An die Jedi. An ein besonders dummes Exemplar, dass sich hatte überlisten lassen. Mit dem Sieg über Ian zog Darth Keebo eine mentale Mauer in die Höhe die ihn schützen würde. Die ihn schützen musste. Vor Ian. Vor Keebo. Vor Eowyn. Vor dem Versagen.

Jetzt war da kein Zurück mehr.

Ebenfalls am Rande des Bastion Systems – auf der Nightmare – Cockpit - Darth Keebo
 
[Outer Rim | leerer Weltraum | an Bord einer Ortungsstation | Ritari´s Quartier] Akesha Taliin, Ritari Selesca

Die Versetzung war relativ überraschend gekommen und hatte die Umbaranerin doch etwas verwirrt. Schlussendlich steckte sie ja nicht drin und musste den Befehlen Folge leisten. So waren sie also von der Shark auf die Raumstation versetzt worden und ersetzten eine andere Staffel. Auch der Commander der Raider hatte sich ihnen angeschlossen und das Kommando über die Station übernommen. Nach einer langweiligen Rede waren sie alle in ihre Quartiere eingezogen und hatten schon ein paar Patrouillenflüge absolviert. Im Großen und Ganzen war es hier recht ruhig und bis auf die Stunden im Simulator oder im Jäger, langweilte sie sich zu Tode. Sie war gerade dabei einen Holoroman zu lesen als Ritari ihr gemeinsames Quartier betrat. Akesha schaute kurz auf und senkte den Blick dann wieder auf das Datapad.

„Diese Station ist so ziemlich der langweiligste Ort an den sie uns hätten versetzen können. Ich frage mich was der Captain verbrochen hat, dass wir so gestraft sind. Findest du es etwa schön hier?“

Seit sie hier waren, war Akesha etwas aufgetaut und sprach nun auch ganz normal mit den anderen aus der Staffel. Es war einfach zu lngweilig und unbefriedigend immer zurückhaltend zu sein. Sie hatte sogar schon Sabacc mit den anderen Piloten gespielt und natürlich gewonnen. Gedankenlesen war zwar geschummelt aber die Gesichter der anderen zu sehen wenn sie mal wieder eine „Glückssträhne“ hatte, war einfach zu Lustig.

„Weißt du schon was ob heute Abend wieder Karten gespielt wird?“

Die Umbaranerin setzte sich in ihrem Bett auf und streckte sich. Dann deutete sie auf das Datapad und gähnte betont.

„Das ist im Übrigen auch nicht besser als der Dienst hier. Hast du schon was gegessen? Ich habe hier noch zwei Fertigrationen Banthaburger. Sollen sogar garantiert echtes Banthafleisch haben.“

Sie erhob sich und kramte in ihrem Spint und holte die Packungen hervor. Es waren Plastiktüten und der Inhalt sah mehr aus wie Gummi schmeckte aber wie sie wusste ganz gut. Außerdem hatte sie Appetit auf was Deftiges. In der Messe hatten sie die geeigneten Geräte um das Essen warm zu machen.

[Outer Rim | leerer Weltraum | an Bord einer Ortungsstation | Ritari´s und Akesha´s Quartier] Akesha Taliin, Ritari Selesca
 
[ Weltraum (Imperium) | Outer Rim | Hydian Way in Richtung Exodeen| an Bord der Bloody Ball | Cockpit ] Matthew

Matthew lehnte den Kopf zurück, er hatte erneut sein Ziel nicht finden können. Der Veranstalter, Damon hatte Leto vom Planeten verschwinden lassen. Sicher Damon hatte ihm nicht verheimlichen können was er getan hatte. Da Damon Sikarius aber lediglich weg von seiner Veranstaltung haben wollte wusste er selbst nicht wohin Sikarius gebracht werden würde.

Vor knapp einem Tag hatte er seinem Meister Bericht erstattet. Janus Sturn war nicht begeistert und Matt war froh das er seinem Meister nicht gegenübertreten musste. Sturn hatte sein Missfallen deutlich gemacht und sollte Matthew bei seinem nächsten Auftrag ähnlich kläglich versagen würde er nicht mit ungeschorener Haut davonkommen.

Nun jedoch machte Matthew sich mit seiner neuen Aufgabe vertraut. Graf Janus Sturn, CEO von Alaani Inc. hatte eine Gelegenheit zu einem guten Geschäft aufgetan. Auf Truuine, einem hinterwäldlerischen Planeten bei Manaan war die Imperiale Verwaltung darauf aufmerksam geworden, dass der Planet unter Selbstverwaltung großes Potionzial verschwendete. Truuine war ein zum großen Teil von Meer bedeckter Planet und Matthew, der mit seinem Jäger relativ schnell vor Ort sein konnte sollte dem neuen Gouverneur einen Vorschlag unterbreiten. Gouverneur Solaris, der dafür bekannt war das er sich für die Sith Interessierte würde die Gelegenheit mit einem echten Sith zu sprechen nicht ausschlagen. Und mehr als eine solche Gelegenheit brauchte Matthew nicht um ihm ein lukratives Geschäft vorschlagen zu können.

Er würde den verbleibenden Tag seiner Reise mit dem Studium der Begebenheiten zubringen. Die Leute von Alani hatten zwar das Angebot, das er unterbreiten sollte, schon vorbereitet doch wollte er am Verhandlungstisch wissen wovon er sprach.

[ Weltraum (Imperium) | Outer Rim | Hydian Way in Richtung Exodeen| an Bord der Bloody Ball | Cockpit ] Matthew
 
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[Outer Rim | leerer Weltraum | Ortungsstation 4 | Ritari´s Quartier] Ritari Selesca, Akesha Taliin

Ritari musste schmunzeln als sie die Antwort ihrer Flügelfrau hörte. Ihr war es hier auf der Station auch zu langweilig. Wozu brauchte man eine Staffel TIE-Abfangjäger an einem so abgelegenen Ort? Da hätte eine Staffel normaler TIE-Jäger auch ausgereicht. Aber Befehl war nun mal Befehl. Ich finde es hier nicht besser als du, glaub mir Akesha.Erwiderte die schwarzhaarige auf die erste Frage der Umbaranerin. Die zweite Frage der anderen Frau überraschte sie mittlerweile nicht mehr sonderlich. Sie freute sich das Akesha mittlerweile mehr mit den anderen aus der Staffel sprach und sogar Sabacc spielte. Die schwarzhaarige Pilotin hielt sich aus den Sabacc-Runden ihrer Kameraden allerdings heraus. Sie konnte damit nicht wirklich etwas anfangen und sprach meinst lieber mit ihren Kameraden aus der Staffel über Gott und die Welt oder sah den anderen beim Spielen zu. Es wird nachher wieder gespielt, ja. Hast du wieder Lust auf eine Runde?“ Ritari musste sich ein grinsen verkneifen als sie an die Gesichter ihrer Kameraden dachte wenn Akesha mal wieder eine ihrer Glückssträhnen hatte. Ich fand es interessant zu sehen was für Gesichter unsere Kameraden gemacht haben als du sie die letzten Male geschlagen hast. Einige von ihnen habe ich nur selten so fassungslos erlebt.“ Ritari musste lachen als sie die Gesichter ihrer Kameraden vor Augen hatte. Besonders Nema, ihr Rottenführer, hatte es nicht glauben wollen. Olonka hatte meist nur grinsend und kopfschüttelnd daneben gesessen. Als ihre Flügelfrau sie dann fragte ob sie schon etwas gegessen hatte wurde Ritari erst bewusst das sie tatsächlich Hunger hatte. Nein. Gegessen habe ich noch nicht. Wenn ich das hier hauptsächlich tun würde dann würde ich noch Fett ansetzten.“ Scherzte sie etwas und lächelte danach.Aber ich habe wirklich Hunger. Lass uns in die Messe gehen.“ Sagte die junge Frau und erhob sich dann aus dem Stuhl auf dem sie sich niedergelassen hatte als Akesha die Packungen das Essen hervor kramte. Ritari zog ihre Uniform zurecht da diese durch das hinsetzten verrutscht war. Als sie sich sicher war das alles richtig saß setzte sie die Schirmmütze auf, die in dem gleichen grün-grauen Farbton gehalten war wie der Rest ihrer Uniform. Die schwarzen Stiefel waren in einem einwandfreien Zustand und sie lächelte zufrieden. Ja, so konnte sie das Quartier verlassen. Sie achtete wirklich auf ihr Aussehen und darauf dass die Uniform perfekt saß. In diesem Punkt war sie sehr, sehr genau. Sie nickte ihrer Flügelfrau dann zu zum Zeichen das sie soweit war.

Wenig später saß Ritari in der Pilotenmesse mit dem Rest ihrer Staffel und sah ihnen beim Karten spielen zu. Die Männer kannten das von ihr schon. Sie spielte nur sehr, sehr selten mit und ihre Kameraden hatten kein Problem damit. Sie unterhielt sich leise mit ihrem Captain Olonka über die allgemeine Situation in der Staffel als sein Comlink piepte. Er wandte sich von Ritari ab um das Gespräch entgegen zu nehmen. Ritari wandte sich wieder dem Kartentisch zu nur um mehrere überraschte Gesichter zu sehen da Akesha wohl wieder gute Karten hatte. Die schwarzhaarige Pilotin schüttelte den Kopf und lächelte. Na hat Akesha wieder eine ihrer Glückssträhnen? Fragte sie in die Runde und sah Nema an. Dieser nickte dann frustriert und schob den Einsatz zu der Umbaranerin. Die anderen Piloten lachten und einer klopfte Nema auf die Schulter. Auf dem Gesicht ihres Rottenführers war nun auch wieder ein leichtes Lächeln zu sehen. In diesem Moment kam Olonka wieder in die Messe und räusperte sich merkbar. Ritari wandte sich ihrem Staffelführer zu, so wie auch die anderen Piloten, und wartete darauf dass er anfing zu sprechen. Seinem Gesicht nach zu urteilen war es etwas Ernstes. Wir haben neue Befehle erhalten. Wir werden mit unseren Jägern nach Cal-Ceti gebracht um dort bei der Schlacht gegen die Yevethaner zu unterstützen und wir werden im selben Zuge auch einem neuen Kommandanten unterstellt. Wir werden in den Verband von Kommodore Toral aufgenommen und unterstehen dann dementsprechend der dortigen Befehlsstruktur. Packt eure Sachen. Wir werden in zwei Standardstunden mitsamt den Jägern auf dem Trägerschiff erwartet.Dann entließ er die Staffel mit einem nicken und Ritari seufzte. Sie war schon froh dass sie etwas zu tun bekamen. Sie war nur gespannt wie die Staffel aufgenommen wurde. In Gedanken versunken machte sie sich mit Akesha an ihrer Seite auf den Weg zu ihrem gemeinsamen Quartier um ihre Sachen zusammen zu packen. "Was hältst du davon das wir wieder in die Schlacht ziehen? Und dann auch einem neuen Befehlshaber unterstehen?"

[Outer Rim | leerer Weltraum | Ortungsstation 4 | Stationsgang zum Quartier von Ritari und Akesha] Ritari Selesca, Akesha Taliin
 
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|| Weltraum ||im Hyperraum nach Abridon || Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse 'Cato Neimoidia' || Kapitänskajüte || Commander Koltem ||


Eine hellgraue, schützende Haut aus Durastahl reflektierte das irisierende Gleißen passierender Sternenlichter, als der Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse im Hyperraum in Richtung seines Zielortes reiste. Die geplante Reise sollte das Schiff mit der Spezialisierung zum Abfangen von feindlichen Jagdmaschinen ins Abridon-System bringen. Dafür musste der Raumer zahlreiche große Hyperraumrouten wie den Corellian Run oder die Corellian Trade Spine, und auch kleinere wie den Lipsec Run nutzen, um möglichst schnell anzukommen. Die derzeitige politische Lage in der Galaxie half der 'Cato Neimoidia dabei natürlich, da es keinerlei militärische Blockaden seitens der Neuen Republik gab. Die Reisedauer verkürzte sich so um ein Vielfaches. Ein direkter Sprung vom ehemaligen Heimathafen zum Ziel war schlichtweg zu riskant, besaß zu viele Unsicherheitsfaktoren und mathematische Unbekannten für den Navigationscomputer.


In seiner persönlichen Kajüte saß Commander Thumhel Koltem noch einmal über dem Flimsiplast-Streifen mit den aktuellen Befehlen. Nach wie vor erzeugten sie kein klares Bild in seinem Kopf. Dieses übereilte Abkommandieren von der Werftwelt Bilbringi in ein System am galaktisch gesehen anderen Ende des bekannten Universums. Keine Informationen wollten sich auch zu Moff Callron einstellen. Der Name sagte ihm nichts und auch eine rasche Suche in der Datenbank seines neuen Kommandos hatte nichts zu Tage gefördert. Ob die ISB-Agentin des Schiffes etwas wusste, war auch unklar. Ihre kurze Reaktion als er den Namen des Moffs erwähnte, konnte man auch ohne Schwierigkeiten auf die bloße Erwähnung des Ranges zurückführen. Der Commanding Officer überflog die Meldung noch einmal, entdeckte aber keine neuen - oder verborgenen - Hinweise.


Bar jedweder neuer Erkenntnis, erhob sich der Commander von seinem Stuhl, zog eine einsame Bahn im überraschend kleinen, persönlichen Quartier und stellte seine Ruhelosigkeit fest. Die Ankunft im Abridon-System würde sicherlich einen Großteil der aufkommenden Fragen beantworten können, doch bis dahin war es noch eine ganze Weile.

Mit einem resignierenden Schnaufen nahm der Thyferrianer noch einmal Platz, rief die Personaldaten der Deckoffiziere auf und stürzte sich noch einmal in die wichtigsten Daten. Die Namen waren noch der einfachste Informationsstrom. Herkunft und persönliche Vita waren weit größere Lernposten. Commander Koltem hatte beschlossen, sich die Geschichten aller im direkten Zusammenspiel wirkenden Offiziere zu merken - bestand die Besatzung des Tartan-Kreuzers doch insgesamt nur aus siebzig Leuten. Für ein Schiff dieser Größe war das ungewöhnlich, weshalb der Umgang hier rasch einen ... familiäreren Charakter bekommen konnte, als auf einem ähnliche großen Raumer mit einer tausendköpfigen Crew. An Bord eines Tartans konnte man binnen weniger Wochen JEDEN persönlich kennen. Das war mit einigen Schwierigkeiten verbunden, vor allem auf emotionaler Ebene. Andererseits konnte man diese Mannschaft hier schneller zu einer Einheit schmieden.


Thum grinste über die Vorstellung sich selbst als Eisenwerker zu sehen und den Rest der Crew als willfähriges Material. Doch diese blumige Metapher traf im Kern imperiales Denken. Alles in diesem politischen System diente letztlich - einem Werkzeug gleich - zur Schaffung einer besseren Ordnung. Einer produktiven, galaxieweiten Gesellschaft. Er selbst konnte nur einen kleinen Beitrag leisten, doch war er dazu auch bereit. Die Informationen über seine Brückenoffiziere erbrachten ebenso wie die schriftlichen Befehle keinerlei neue Informationen. Thumhel hatte alles schon mehrfach überflogen, gelesen, studiert. Doch bisher kam ihm das Schiff noch arg fremd vor, weshalb er sich zu solch repetitivem Handeln zwang. Es routinierte ihn, erzeugte eine beruhigende Monotonie und war Teil eines Gewöhnungsprozesses an die neue Umgebung. Zudem hatte sie noch geraume Zeit im Hyperraum vor sich, weshalb er sich selbst eine Beschäftigung abseits der Mannschaft gesucht hatte. Er zwang sich zu einer weiteren Aktenstudie. Und im Anschluss wollte er die Nasszelle in seinem Quartier austesten.


|| Weltraum ||im Hyperraum nach Abridon || Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse 'Cato Neimoidia' || Brücke || Commander Koltem ||

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Von Sernpidal kommend
| Outerrim-Territorien – Tingel Arm – Hyperraum – ‚Machination – Warungsschächte | Craton Minara, Captain Do‘tar & Crew​


Die Crew hatte den Frachter in den Hyperraum gebracht und Craton glitt wie eine Schlange im hohen Gras durch die Wartungsschächte des GS-100 Frachters. Er studierte seine Beute, versuchte Muster in ihrem Tagesablauf zu entdecken, während er über oder unter ihnen hindurch schlich.

Der Maschinenraum war eines seiner ersten Ziele, er hatte etwas urtümliches gespürt, eine Art hunger und kurz darauf hatte der Mensch der hier dienst tat seinen Posten verlassen und Craton war sich sicher das er in nächster Zeit nicht wieder zurück kommen würde. Und so kletterte er aus seinem Versteck in den Maschinenraum, das Werkzeug des Mannes lag hier noch herum und an diesem tat sich der Mirialaner nun gütlich. Er ließ einen Fusionsschneider und eine getönte Arbeitsbrille in seinem Overall verschwinden, bevor er sich mit einem Hydrospanner an der Verkleidung des Hilfsreaktors zu schaffen machte. Im inneren schnitt er die Ummantelung einer Leitung an und wickelte einen Draht um einen andere Leitung um dann das lose Ende in die Nähe des abisolierten Stücks zu bringen. Über kurz oder Lang würde es hier einen Überschlag geben, der dafür sorgen würde, das sich der Reaktor überladen würde. Jedes Lebewesen das sich in der Nähe des Hilfsreaktors befand würde von einem Lichtbogen schwere Verbrennungen zugefügt bekommen, vielleicht sogar sterben.

Der Mirialaner setzte die Verkleidung wieder auf den Reaktor und begab sich dann erneut in die Wartungsschächte. Unter der Bodenplatte, die bei seinem ersten Rundgang unter ihm nachgegeben hatte, hielt er an. Die Platte war an einem passigen Ort, direkt vor dem Schott des großen Frachtraums. Links und rechts von ihm verliefen in dem Wartungsschacht die Energie und Befehlsleitungen von der Brücke zum Maschinenraum und anderen Subsystemen. Craton lag auf einer weiter Bodenplatte, die er nun sorgfältig aus dem Wartungsschacht entfernte. Darunter kamen Stützverstrebungen zum Vorschein, von denen er nun Teile mit dem Fusionsschneider löste und sie spitz und gezackt nach oben zeigen ließ. Hiernach präparierte er die Boden platte des Wartungsschachtes und des Ganges darüber mit dem Schneidwerkzeug. Der Renegat baute darauf, das wenn genug Gewicht auf die Bodenplatte ausgeübt werden würde, sie einbrach und der unglückliche in den Spitzen weiter unten landen und verbluten würde. Bäuchlings sein Gewicht so gut es ging verteilend robbte er weiter.

Sein nächstes Ziel war erneut die Schiffscomputerkonsole, doch um sich an ihr zu schaffen zu machen, sollte er besser warten bis es auf dem Schiff Nacht wurde. Sagte dies ihm die Stimme? Oder vertraute er nun einem Instinkt? Einer Eingebung oder war es nur logisch?

Craton schrak aus seinem halb dämmrigen zustand hoch, etwas war gegen das Schott geknallt hinter dem er sich verbarg. Er konnte raue Stimme hören.


“Oh man freue ich mich schon auf Bastion, endlich wieder bei meiner kleinen sein. Und dann ein schöner gemütlicher Nachmittags pajfiit.“ „Als ob dich alte wieder ran lassen würde, nicht nachdem du sie mit den Zwillingen betrogen hast.“ "Nicht doch betrogen, Toran ist halt zu viel für eine Frau und da soll doch jeder was von abhaben oder nicht?“

Erneut raues Gelächter und sie Stimmen entfernten sich, Craton wartete noch einige Herzschläge ab, bevor er aus dem Wartungsschacht lugte und sich vergewisserte, das die Luft rein war. Dann kam er komplett aus dem Schacht hervor und begann dem Schiffscomputer Subroutinen einzugeben. Er befahl dem Computer in unregelmäßigen Abständen Türen im Schiff zu öffnen und zu verriegeln, wenn das nächste mal eine Nasszelle aktiviert wurde, sollte das Wasser nach und nach immer heißer werden, bis es nur noch heißer Dampf war der von allen Seiten auf das Opfer eindrang. Sobald das Wasser aktiviert wurde, sollte der Computer die Tür zur Nasszelle verriegeln und sie erst nachdem seine Sensoren keine Geräusche mehr aus der Nasszelle mehr aufzeichneten wieder entriegeln. Wenn es eine Entladung der Hilfsreaktoren geben würde, so sollte der Computer die Frachtraumtüren öffnen aber die Eindämmungsfelder erst nach 210 Sekunden aktivieren, so würde es zu einer Dekompression kommen, die alles was nicht fest verzurrt war ins All blasen würde.

Craton gähnte, er hatte lange für diese Eingaben gebraucht, sie sollten ja nicht sofort auffallen. Immer wieder hielt er inne um zu lauschen, ob er Schritte auf den Gängen hörte, die sich ihm näherten. Mit der Hand fuhr er sich über seinen brennenden Augen, sollte er nun warten ob seine Gremlin Programme und fallen ihren Dienst taten? Oder sollte er den ersten Akt selbst beginnen? “Nobata, wanta. Cobaya, kuna kee dayan mee wahkala.“ („Nein, warte ab. Ruh dich aus, du wirst deine Kraft brauchen.“)

Craton gehorchte und verkroch sich wieder in die Schächte, in seiner Hand pochte es und auch seine Rippen zogen bei jedem Atemzug.

Ein unmenschliches Schreien, das ständig die Tonlage änderte, riss ihn aus einem unruhigen Schlaf. Zunächst wusste der Mirialaner nicht wo er war, bis es ihm langsam dämmerte, er war auf der ‚Machination‘ auf dem Schiff von Captain Do‘Tar. Den Chiss, den Darth Angelus tot sehen wollte. Oder besser gesagt verschwunden und zum schwiegen gebracht wissen wollte. Ein raubtierhaftes Grinsen schlich sich auf die Züge des Renegaten. Diese Schreie klangen nun wo er wusste wo er war wie Musik in seinen Ohren, sie hallten durch das Gesamte Schiff und kamen aus einer der Nasszellen. Wie eine Schlange glitt der Saboteur durch die Wartungsschächte und beobachtet aus den einzelnen vergitterten Einstigen das Geschehen. Der Zabrak und ein Mensch versuchen verzweifelt die Tür zur Nasszelle aufzubrechen und als sie endlich geschafft hatten, viel ihnen ein Ding entgegen. Es war wohl einstmals einer der Chiss gewesen, doch seine einst blaue haut hatte sich verfärbt wie bei einem MonCalamari der Sonnenbrand hatte und sie hatte begonnen blasen zu werfen. Als die Beiden anderen den verbrühten stützen wollten heulte dieser erneut auf, verlor das Bewusstsein, er rutschte von seinen Kameraden ab und hinterließ blutig schleimige Spuren auf ihren Körpern und dem Boden. “Ticay bo.“ („Nummer eins.)

Und es wirkte fast so als würde Amüsement in der Stimme mitklingen.

Später am selben Tag, schwankte kurz das Licht, es gab einen lauten Knall aus dem Maschinenraum und dann war das brüllen und Fauchen von entweichender Luft zu hören. Der Zabrak rannte im Laufschritt nach Achtern um nach den Männern im Fracht und Maschinenraum zu sehen. Doch kam er nur bis zum Schott vor dem Frachtraum, als unter ihm der Boden nachgab, die Bodenplatten rissen, verformten sich gezackt nach unten während der kräftige Fastmensch in die Decks stürzte und sich dabei an den scharfen Kanten die Arme und Beine Aufschnitt. Er endete aufgespießt auf den Stacheln der Stützverstrebungen.

Dopa Maskey beobachtete zufrieden sein Werk, er war nun fast alleine auf dem Schiff. Es fehlte der finale Akt. Captain Do‘Tar erwartete ihn auf der Brücke, in all seiner blauhäutigen, muskulösen Pracht, saß er in seinem Kommandosessel. Einen Blaster wie zufällig auf einer der Armlehnen liegend.

Das überhebliche Lächeln des Mannes war zu einer Grimasse erstarrt, denn er hatte binnen einen Tages seine komplette Crew an unglaublich Unfälle auf seinem Schiff verloren. Sich allerdings frontal mit dem muskelbepackten Chiss anzulegen wäre nicht nur dumm sondern auch glatter Selbstmord gewesen. Aber das musste Mirialaner auch nicht, denn noch verbarg er sich in den Wartungsschächten und er konnte den Captain beobachten. Dieser trommelte mit einer Hand auf der Lehne seine Stuhles und schien auf etwas oder jemanden zu warten. Dann hörte Dopa Maskey ein gemurmeltes:


“Wo bist du? Wer bist du? Warum tötest du meine Männer? Komm raus!“

Diesen letzten Ausbruch des Chiss nutze der angehende Sith als sein Stichwort. Mit rauer Stimme begann er aus dem Schacht hinter der Brücke zu sprechen:

“Ich bin etwas von dem du schon immer wusstest das es irgendwo dort draußen existiert. Ein Schattenwesen, aber ich bin nicht dort draußen, ich bin hier. Bei dir.“

Das „Bei dir.“ hatte der Mirialaner fast geflüstert und Captain Do‘Tar schoss aus seinem Sessel empor, er schwenkte den Blaster Panisch im Cockpit herum. Doch dann gewann er seine Fassung zurück und er begann zu lachen.

“Ha ha ha. Psychospielchen, darauf falle ich nicht hinein.“

Und dann ließ der Mann seine Nackenwirbel knacken. Doch seien Augen huschten noch im Raum umher. Dann stapfte er voran, den Gang entlang aus dem Cockpit nach achtern. Bedächtig schenkte er seinen Blaster so das er jeden Winkel vor sich absicherte, doch Dopa Maskey wartete bis er an der Computerkonsole vorbei war, bevor er nahezu lautlos aus dem Wartungsschacht glitt und die Garotte entrollte. Gerade als er dicht genug hinter dem Chiss stand um ihm den Draht um den Hals zu legen, wirbelte dieser herum. Der Mirialaner stürzte vorwärts und der Chiss Schoss, beide rollten über den Boden. Ein unsäglich brennender Schmerz ging vom Bein des Renegaten aus, doch er schaffte es die Garotte um den Hals des Chiss zu legen und diese zuzuziehen. Er zog den Muskelberg zu sich heran, dieser versuchte mit seinen Fingern den Draht von seinem Hals wegzuhalten, nach hinten zu greifen um seinen Angreifer zu packen, doch er bekam immer nur Teile der Garotte zu packen. Dann wurden seine Bewegungen langsam fahriger, doch Dopa Maskey ließ nicht locker, auch als die Arme des Chiss auf das Deck gekracht waren, hielt der den Druck aufrecht, nur um ganz sicher zu gehen.

Schwer Atmend und hustend kroch er unter der Leiche des Captains hervor, seine Hand pochte, seine Rippen schmerzten und der Blastertreffer an seinem Oberschenkel brannte wie feuer. Nach Atem ringend bleib er zunächst einige Zeit an das Schott gelehnt sitze, dann kämpfte er sich mühsam auf die Beine und humpelte zur kleinen Krankenstation. Diese Bestand aus einem Bett, auf dem der verbrühte leise vor sich hin stöhnte und über Schläuche mit Schmerzmitteln versorgt wurde. In einem Schrank waren Synthaut und Schmerz stiller, an denen sich der Mirialaner nun bediente. Bevor er den kleinen Raum verließ überlegte er noch kurz ob er den dort liegenden Mann erlösen sollte? Doch er drehte sich mit einem Schulterzucken um, er würde eh sterben, wenn nicht jetzt, dann auf Bastion. Und er Dopa Maskey war nun alleine auf diesem Schiff und raste durch den Hyperraum der nächsten Etappe des Plans entgegen.



| Outerrim-Territorien – Tingel Arm – Hyperraum – ‚Machination – Warungsschächte | Craton Minara,tote Crew​
 
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Weltraum Imperium, von Artek III kommend, in Saphenus`Schiff: nach dem Start: Adria und Venris


Kurz darauf verzog sich Venris in seine Kabine. Adria tat es ihm gleich. Sie blieben für sich während des Fluges. Jeder hatte für sich selbst eine Menge zu verarbeiten. Adria hatte Fel, ihre Liebe, verloren. Er war ihr Halt in diesem Universum gewesen. Um so mehr fühlte sie sich allein. Und dann war da diese Ungewissheit, was passiert war!? Die Ungewissheit war der Gegenpart von Gewissheit. Es war quälend! Ihr fehlten Informationen. Es wirkte alles so surreal. Zwei starke große Sithmeister waren einfach verschwunden. Dies schmälerte ihre Zuversicht. Sie wusste, sie würde mit weiterer harter Arbeit und Hingabe zur dunklen Seite der Macht alles erreichen können, was ihr vorschwebte, doch ihn so zurücklassen zu müssen, brach ihr das Herz. Wer würde sie nun befördern? Wer würde aus ihr eine wahre Sith machen? Daher musste sie zurück nach Bastion, in das dunkle Herz der Sithwelt. Immerhin war sie noch im Status Schülerin. Würde sie sich einen neuen Meister suchen müssen, obwohl sie im Grunde längst soweit war? Oder, würde sie einen Meister überzeugen müssen? Sie konnte froh sein, dass sie Ritterin war. Ihre Hand suchte den Anhänger auf ihrer Brust und umschloss ihn. Eine Schülerin ohne Meister war nicht viel wert. Bei ihr sah es um Längen besser aus als bei Venris. Vielleicht sollte sie zu Darth Hybris gehen? Er hatte es ihr vor längerer Zeit vorgeschlagen. Sie könnte immer kommen, wenn sie ein Problem hatte. Mit ihrem Meister zum Beispiel. Ob er auf Bastion war? Allerdings lief ihr bei dem Gedanken ein kalter Schauder über den Rücken und etwas Bedrückendes, Furchtsames legte sich über ihr Gemüt. Sie drückte den Gedanken befreiend weg.

Ihre Zukunft hatte ein großes Fragezeichen aufgebrummt bekommen. So war es nicht verwunderlich, dass Adria weiterhin mitten im Weltraum versuchte, mit ihrem Meister Kontakt auf zu nehmen. Je näher man ihrer Kabine kam, umso deutlicher wurde die Dunkelheit sichtbar, die um sie schwelte. Sie war ganz und gar damit beschäftigt, das Weltall nach ihm abzusuchen und ihren Meister zu finden, um ihn zu kontaktieren. Sie hatte seine Leiche nicht gefunden! So witterte sie noch einen Funken Hoffnung. So hielt sie weiter in der Macht Ausschau nach ihm. Doch womöglich war er bereits Staub!? Eine grauenhafte Vorstellung, die sie nicht zu ende denken wollte! So kam sie nicht zur Ruhe und suchte weiter. Adria musste aufpassen, dass sie sich nicht darin verlor. Sie wusste daher nicht genau, was sie zukünftig wollte, sie wusste nur, was sie definitiv nicht wollte: Untergehen! In dem Moment, nach etlichen Stunden, meldete sich endlich der rationale Teil ihres Gehirns wieder, doch sie hatte die Trauer über ihren Verlust dringend gebraucht. Durch Trauer und Schmerz befeuert hatte sie sich und Venris das Leben gerettet, und war mit dem Leben diesem Planeten entkommen und das wollte sie nicht umsonst geschafft haben. Ihre Schülerschaft und Liebe zu Fel machte sie nicht aus! Und sie hatte mittlerweile entschieden mehr Impulskontrolle als ein Kleinkind und hatte etliche Fähigkeiten und Fertigkeiten in der dunklen Seite der Macht drauf und fühlte sich erwachsen genug, um ihren weiteren Weg auch ohne ihn zu schaffen, auch wenn es sie fast umbrachte und sie ihm alles zu verdanken hatte. Balance und Kontrolle kehrten endgültig in Adria zurück und wurden wieder zu den Grundpfeilern ihrer Präsenz. Endlich gönnte sie sich etwas Schlaf.

Doch so war es nicht verwunderlich, dass Adria Venris bisher auf dem Flug nach Bastion nicht über den Weg gelaufen war.



Weltraum Imperium, allein unterwegs in Saphenus`Raumschiff: Adria und Venris
 
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Weltraum zwischen Bastion und Ord Mantell ▼ VT-49 "Apotheosis Omega" ▼ Darth Malevolos und Crew

Blut und Stahl auf der Zunge, der Geschmack des Sieges. Das Trennen von Fleisch und Knochen. Wild zuckende Gliedmaßen, die ihre letzten Signale verarbeiteten, während ein Wesen hilflos zusah, wie es um eine Extremität erleichtert wurde. Zu lange hatte Darth Malevolos diesen Geschmack nicht mehr auf seinen Lippen gespürt. Der Friede von Umbara war eine Farce. Seine mächtigen Pranken sehnten sich nach dem warmen Fluss des roten Lebenselixiers. Doch nicht nur das, in seiner Abwesenheit hatten sich noch andere Schatten über Bastion gelegt. Die Totgeglaubten waren wiedergekehrt. Jahrelang war Darth Malevolos in dem Glauben gewesen, dass der Wurm, der es wagte, sich „Schlächter von Dathomir“ zu nennen, tot war. Nicht nur das, der Abschaum, der seine Feinde pfählte, hatte sich sogar zurück in den Tempel der Sith getraut. In dem Glauben, dass er nicht lange im räuberischen Orden überleben würde, hatte er es bei nur einer Nachricht seiner Dienerschaft belassen. Sie hatten seine zaghaften Versuche eine Entourage aufzubauen mit Blut belohnt. Mehr als nur einer seiner Diener war bei dem Angriff gestorben. Nur ein kleiner Trost für den Cathar. Doch wie eine Kakerlake hatte es Draconis geschafft zu überleben. Wenn seine Nachrichten stimmten, hatte es der Unwürdige sogar geschafft Schutz im Zirkel der Hexer zu suchen. Pathetisch. Nirgendwo würde er vor seinem Zugriff sicher sein. Bei dem Gedanken an den Menschen zuckten seine Lefzen und seine gigantischen Pranken zogen sich zusammen, um dann ihre Klauen zu offenbaren. Doch es waren nur an einer Hand Klauen aus Knochen. Er hatte für seine Intrige gegen „Schattenthron“ den Unterarm eingebüßt. Nicht diese Kreatur war dafür verantwortlich, sondern Darth Allegious selbst. SEIN Imperator hatte ihn dafür bestraft, den Agenten des Imperators getötet zu haben, der in seinem Auftrag die Black Sun hätte köpfen sollen. Es war ein geringer Blutzoll gewesen für den Schaden, den er angerichtet hatte. Schlussendlich hatte Darth Allegious keinen Wert in einem gefallenen Sith gesehen und daher es bei dieser Bestrafung belassen und Darth Malevolos aufgetragen für ihn archäologische Grabungen durchzuführen. Eine Schmach, gewiss. Er wusste, dass es eine Bestrafung hätte sein sollen, denn er war schließlich die Faust des Imperators. Militärstratege und Sieger zahlreicher Schlacht. Doch in Staub und Knochen hatte er sein Wissen gemehrt, seinen Körper nicht nur sprichwörtlich gestählt. Geschenke an die Technomanten und Alchemisten hatten ihn gestärkt, denn auch diese hatten sich erkenntlich gezeigt.


Mit seiner grazilen Agilität, die man einem Wesen von dieser Größe nicht zugetraut hätte, erhob sich der mehr als zwei Meter große Hüne aus seiner meditativen Haltung. Seine Servomotoren ächzten dabei, ein Exoskelett, dass in seiner Rüstung integriert war. Seine Mähne fiel ihm in den Nacken als er sich streckte, seine Fingerknöchel knacken ließ und selbiges auch mit seiner Nackenmuskulatur tat. Die jüngsten Berichte von Bastion waren nicht nach seinem Geschmack. Scheinbar hatte es der Emporkömmling, dieser Welpe einer unwürdigen Kath-Hündin geschafft den Schlächter von Corellia, den Sith Titan Nergal persönlich in sein Komplott einzuspannen. Malevolos war der Name des Titanen nicht unbekannt. Auch er war damals auf Corellia dabei gewesen, als Schüler. Damals, als er und Darth Ysim den Jedi Tempel auf Corellia in Schutt und Asche legten. Manche munkelten, dass er dabei tödlich verletzt wurde vom ebenso legendären Jedi Ulic Katarn, doch die dunkle Seite diesen Krieger nicht entlassen wollte, sodass Nergal von den Toten wiedergekehrt war. Fakt oder Fiktion, Malevolos empfand Respekt für diesen Sith und wollte daher nicht, dass dieser sich in die Fänge eines Hochstaplers wie Darth Draconis bewegen würde. Er würde entsprechende Schritte einleiten um dem Ranggleichen eine Empfehlung in seinem Sinne auszusprechen. Er trat an die holografische Projektionsfläche seines Schiffes, sodass eine Übertragung zu seinem treusten Diener und ehemaligen Schüler etabliert wurde.

„Mein Schüler. Auch wenn du die Ketten des Adeptentums abgelegt hast, fordere ich dich auf den Vollstrecker seiner Majestät, Lord Nergal aufzusuchen.“

Der Chagrianer, den er auf den Namen Darth Igrax getauft hatte, war ein Chagrianer, der es körperlich zwar trotz seiner imposanten Statur nicht aufnehmen konnte, aber ein Schwertkämpfer war, der seinen ehemaligen Meister stolz machte. Auch die Macht war sein Verbündeter, ein würdiger Sith in den goldgelben Augen des Cathar. Er war siegreich aus mehreren Prüfungen herausgekommen, hatte sogar an einer Blutjagd auf Cathar teilgenommen, überlebt und alle Mitstreitenden umgebracht. Ein Monolith der dunklen Seite. Der Schüler aus vergangenen Tagen kniete vor der Faust des Imperators, sein bläuliches Abbild vibrierte vermeintlich unter der Bewegung des Gehörnten.

„Mach dem Schlächter von Corellia klar, dass seine Freundschaft zum Gefallenen vom Imperator nicht gerne gesehen wird.“

Kurz hielt er inne, überlegte ob er noch weitere Schritte veranlassen sollte. Ränkespiele im Orden der Sith waren stets ein Drahtseilakt. Das hatte der Cathar mittlerweile gelernt. Unwillkürlich zuckte er mit der kybernetischen Hand, die ihm der Halbnoghri, den er so verehrte, genommen hatte. Imperiale Gerechtigkeit war eine Mahlzeit, die nicht jedem schmeckte. Brachialer Zorn wohnte in seiner mächtigen, behaarten Brust, die von dem durastählernen Panzer bedeckt war.


„Sei eindringlich, doch lass dir nichts entlocken. Die Zeit wird kommen, in denen wir diesen Wicht, den er hofiert zurück in den Outer Rim vertreiben, wo er herkommt.“

Sein Schüler bejahte und brachte ihm die entsprechende Ehrerbietung entgegen, bevor das Bild erlosch und die Dunkelheit den Cathar wieder einfing. Er knurrte, ein Knurren, das weiter anschwoll. Was führte dieser Welpe nur im Sinn? Es missfiel ihm, dass er diesen Emporkömmling auf Bastion sein Unwesen treiben ließ. Er hätte ihn damals auf Anaxes, als er ihm widersprochen hatte, den Gar aus machen sollen. Direkt dort, vor aller Augen. Was wäre es für eine Genugtuung gewesen. Er hatte seine Rache genommen und dennoch fühlte er sich durch die Wiederkehr des Exilanten um seine Rache betrogen.

Ein Sith Jünger trat an den Hünen heran und überbrachte ihm ein Datapad. Stumm, wie er war, denn der Cathar hatte ihm die Zunge ausgerissen. Es hatte ihn nur einer Handbewegung bedurft, um endlich Stille auf seinem Schiff herzustellen. Mittlerweile war der Jünger ein treuer Diener, ein willfähriger Komparse, der die Kunst der nonverbalen Kommunikation gelernt hatte. Miesgelaunt nahm Darth Malevolos das Datapad entgegen. Seine katzenhaften Pupillen wurden zu schmalen Strichen, das Grollen aus seiner Kehle wuchs immer weiter an, je länger er die Nachricht betrachtete.


„Es wird WAS über das HoloNet verbreitet?“

Ein markerschütternder Schrei durchzog den VT-49, bei diesem Ausbruch seiner Emotionen offenbarte eine Reihe von Reißzähnen, die mühelos Fleisch von Knochen trennen konnten. Wut übermannte den Cathar. Das Datapad zerbrach in seinen mächtigen Pranken mit einem Klirren, gefolgt von dem Geräusch des gesplitterten Materials, dass auf dem Boden des Raumschiffes landete. Die Wut wurde zur Raserei, der Cathar schlug mit eben jenen Pranken um sich, zerstörte eine Konsole, die normalerweise für Dejarikspiele vorgesehen war. In seiner blinden Wut packte er den stummen Jünger. Terror war in den Augen zu lesen, ein erstickter Schrei ohne Töne bahnte sich aus seiner Kehle den Weg und verpuffte an den fehlenden Mitteln diesen zu artikulieren. Er schleuderte den Jünger gegen die Wand, packte ihn wieder an den Beinen, packte mit der anderen Pranke seinen Kopf und brach ihn nicht nur wortwörtlich über sein Knie. Das Rückgrat verformte sich, brach unter der Gewalteinwirkung entzwei. Leblos, wie eine Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hatte, fiel der Körper des Jüngers zu Boden. Erneut schrie Malevolos auf, ohrenbetäubend mit der Intensität der Triebwerke eines Sternenzerstörers. Brachial und ungehemmt. Seine Wut war entflammt und sie kannte nur ein Ziel, denn der Cathar konnte sich genau vorstellen, wer dreist genug war IHM, der Faust seiner Majestät, Untreue gegenüber Allegious und eine vermeintliche Nähe zum Verräter, zum Schismatiker Janem Menari herzustellen.


„Wir ändern unser Ziel. Flieg die Apotheosis Omega nach Bastion! Es wird Zeit die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.“

Das Gröhlen des Cathars ließ die beiden menschlichen Piloten in imperialer Uniform zusammenzucken. Der Laderaum voller Bohrungs- und Ausgrabungsutensilien war eigentlich für die Grabungsstätte vorgesehen, doch wagte niemand einem Sith Executor zu widersprechen, vor allem einem, der seinen Zorn nicht unter Kontrolle hatte. Der VT-49 sprang aus dem Hyperraum, vollzog eine Wende und sprang wieder in Richtung Bastion, als der Antrieb es zuließ.

Weltraum zwischen Bastion und Ord Mantell ▼ VT-49 "Apotheosis Omega" ▼ Darth Malevolos und Crew
 
[ Weltraum | Saphenus Schiff | Quartier ] - Venris

Er konnte nicht genau einschätzen, wie lange er in seiner meditativen Trance gesteckt hatte, doch als er seine Augen wieder aufschlug, fühlte er sich um einiges besser … irgendwie frischer. Er war zwar bisher nur wenig unterrichtet worden, doch war er sich seinem Zugang zur dunklen Seite mehr und mehr bewusst geworden. Nicht, dass er hochkomplexe Machttechniken ausführen konnte, nein, davon war er noch weit entfernt, aber ihm gelang es mehr und mehr, diese dunkle Energie zu fassen, in seine Hände zu schließen und eine gewisse, urtümliche Kraft daraus zu ziehen. Wenn Venris danach griff, schien sich alles um ihn herum aufzulösen, da war nur noch er, alleine in einem Strudel aus pulsierender Energie. In diesem Zustand war es ihm auch gelungen, sich über das vergangene Klarheit zu verschaffen.
Vielleicht war er zu hart zu Adria gewesen, hatte sie zu harsch beurteilt. Sie war verwirrt gewesen, hatte sich zu sehr dieser dunklen Energie hingegeben, der man so leicht verfallen konnte. Außerdem musste er sich gut mit ihr stellen, das lag wohl auch sehr in seinem Interesse. Sie war seine Möglichkeit, aus diesem Kreislauf am Boden der Sith-Gesellschaft auszubrechen. Er hatte bereits zu sehr damit zu tun, als dass er nun einfach alleine, aus eigener Kraft all das hinter sich lassen könnte. Es mochte ihm zwar nicht gefallen, aber er war nicht in der Lage, sich selbst so schnell in eine bessere Lage zu hieven, wie es ihm vielleicht mit Adria gelang. Sie konnte vielleicht den Schlüssel für seine Freiheit darstellen.
Wie wäre es wohl gelaufen, wenn Saphenus und er niemals nach Artek aufgebrochen wären? Er wäre weiter, deutlich weiter fortgeschritten in seinen Fähigkeiten. Doch vielleicht hätte in eine solche Ausbildung auch nur weiter in eine andere Art der Abhängigkeit getrieben. Adria war die einzige Schülerin, die er so wirklich kannte und für sie war ihr Meister alles gewesen. Wenn er überlegte, wie nahe sie dem Wahnsinn durch seinen Verlust gekommen war … . Venris wollte weder in einer solchen Abhängigkeit noch in der Abhängigkeit als Diener stecken. Vielleicht sollte es ja alles genau so passieren, eine Art Prüfung von wem oder was auch immer, ob er es auch aus ohne die Hilfe eines erfahrenen und mächtigen Sith-Meisters schaffen würde, sich vom Boden zu erheben.


Venris erhob sich und zog seine Robe zurück, bevor er sich zum Cockpit begab. Adria war nicht mehr hier. Ein Blick auf die Armaturen bestätigte ihm, dass sie sich kurz vor Bastion befanden und bald der Sprung aus dem Hyperraum anstand. Er atmete durch und ließ sich in einen der Sessel fallen. Hier war er nun also wieder, quasi am Anfang der ganzen Tortur. Venris checkte die Kontrollen vorsichtig. Nicht, dass er in diesem Bereich eine besonders große Ahnung oder Begabung hätte, aber er grundlegende Handgriffe hatte sogar er gelernt und konnte sie nach wie vor auch ausführen. Soweit schien alles in Ordnung zu sein, zumindest war dies Venris nicht besonders fachmännisches Urteil, zu dem er nach gut zehn Minuten gelangt war.
Er erhob sich aus dem Sessel und begab sich zu Adrias Quartier. Er klopfte.


,,Adria, wir sind so gut wie da. Vielleicht kommst du mal ins Cockpit. Ich fange schonmal an, den Anflug vorzubereiten."

Er wartete gar nicht auf ihre Antwort. Sogar für ihn, einen Anfänger in Sachen Macht, war die Aura der Verwirrtheit, aber auch der Angst und des Zorns noch gut zu spüren, welche Adrias Kabine umwaberte. Vielleicht musste sie sich auch noch kurz auf die Rückkehr nach Bastion vorbereiten, immerhin ging es ihr wohl ähnlich wie ihm. Auch sie kam als Schülerin ohne Meister wieder am Anfang an.
Als Venris wieder in seinem Sessel im Cockpit saß, bereitete er den Sprung aus dem Hyperraum vor. Er betätigte einige Hebel und Knöpfe, bevor sich die leuchtend hellen Streifen des Hyperraum wieder zusammen zogen und sich zu den normalen Formen und Farben des Raumes verdichteten, vor ihnen die Thronwelt des mächtigen Imperiums, Bastion.
Einige wenige Eingaben später war die Landeerlaubnis von Venris abgefragt. Lange würde es nicht mehr dauern, bis sie sich wieder unter den düsteren Decken des Tempels der Sith befanden.


[ Weltraum, vor Bastion | Saphenus Schiff | Cockpit ] - Venris
 
[Äußerer Rand | Auf dem Weg nach Abrido | Terminus-Class Destroyer „Vanguard“ | Brücke] Kant Sygti, Brückenoffiziere (NSCs)

Es war kein leichter Kampf gegen das Kleinere Schiff, das konnte man auch an den Schäden feststellen, die schilde sind runter auf 20 % Die Hülle hatte nur noch 50 %. Kant war mehr als besorg, wie kann es sein das ein so kleines schiff so viel Schaden anrichten konnte. Aber was noch wichtiger war, dass sie einen Auftrag zu erledigen hatten und ihren vorgesetzten die Nachricht überbringen musste das der Antrieb auf keinem Fall einsatzbereit war. Sie waren nun eine geraume Zeit im Hyperraum, und mussten bald bei Abridon aus dem Hyperraum rausfallen, doch bevor dies geschehen konnte wollte sich Kant noch mal erkundigen was der Fehler war und was ihn ausgelöst hatte.

„Brücke an Maschinenraum kommen.“

„Sir?“

„Was war der Fehler bei dem Antrieb?“

„Sir, der Antrieb ist überhitzt, anscheinend funktionieren die Kühlaggregate nicht.“

Kant beendete die Verbindung, und wand sich wieder seinen Aufgaben zu, er war immer noch erstaunt das sie anscheinend so lange weg waren das es neue Kampfschiffe gab, zu mindestens einen neuen Typen. Das der Fall eintrat das sie auf noch mehrere solche schiffe trafen ist hoch, deswegen musste Kant entweder einen vor raus Trupp schicken oder direkt in den Gefechtszustand gehen. Doch noch bevor sie die Möglichkeit hatten Abridon zu erreichen kam ihnen was dazwischen.

„Commander, wir haben ein Problem.“

„Was gibt es?“

„Unser Treibstoff reicht nicht bis nach Abridon. Wir müssen jetzt halten damit wir noch ein Gefecht schlagen können.“

„Dann stoppen sie alle Maschinen. Kommunikation senden sie umgehend ein Notrufsignal auf allen Frequenzen.“

„Jawohl sir.“

Kant wusste, dass wenn er auf allen Frequenzen senden ließ das nicht nur Imperiale dieses auffangen können sondern auch Verbrecher und die Republik, was tatsächlich ein großes Risiko da stellte. Als Das mächtige Kriegsschiff dann in den Normal raum zurückfiel und die Maschinen stoppte musste Kant schlucken, dennoch jetzt hatten sie zu mindestens die Zeit Reparaturen zu erledigen, zu mindestens die die sie erledigen konnten. Man konnte spüren wie die Nervosität und die Anspannung auf der Brücke stieg. Kant hat bereits das gesamte schiff in Gefechtszustand versetzen lassen, was angesichts seiner Lage klug war, sie mussten sich auf allesmögliche vorbereiten, besonders wenn man nicht davon ausgehen kann das sie nicht als Feinde gewertet werden.

[Irgendwo im Imperialen Raum| Ternimus-Class Destroyer „Vanguard“ |Brücke] Kant Sygti, Brücken Offiziere
 
.:: Weltraum | Hyperraum nach Bastion | an Bord eines Schiffes | mit Riuen und Oyim (NPC) ::.


„Kann ich.“ Fliegen zu können war eine Voraussetzung seiner Eltern gewesen die ihn so perfekt wie möglich auf den Militärdienst vorbereitet hatten und Fliegen hatte zu den wenigen Unterrichtseinheiten gehört, die der Chiss niemals geschwänzt hatte. Zum Teil hatte das vielleicht auch an Myn Salamon gelegen, doch damals hätte Riuen das nie zugegeben und heute konnte er über seine kindliche Liebe nur grinsen. „Hat zum guten Ton gehört“, ergänzte er, grinste wirklich schief und setzte sich in den Co-Pilotensitz, der dank seiner neuen Figur nicht mehr wirklich gemütlich war.
Das neue Outfit stand ihm und Finn nannte ihn Dickerchen? War da etwa ein Funke Humor in dem sonst so steifen Mann? Riuen lachte leise und kurz.
„Ich mit Plauze, Ihr mit Platte. Ich schätze, die Damenwelt von Bastion wird uns zu Füßen liegen.“ Er hatte nichts gegen korpulentere Körper, ganz im Gegenteil, gefiel ihm das bei Frauen viel besser. Allerdings mochte er sich selbst viel eher mit seiner echten Figur, die wiederum beim anderen Geschlecht meist auch gut ankam.
Attraktivität aber war gerade nicht das, an was der Chiss dachte. Es war Bastion. Ausgerechnet. Nur an Carida dachte er weniger gern zurück, der Planet der ihn das Imperium zu Hassen gelehrt hatte. Von dort geflüchtet, freiwillig nach Bastion gereist, darin lag so viel Ironie.

„Was werden wir auf der Reise tun, was werden wir üben, bevor wir landen?“ Der Chiss wollte keine Zeit verschwenden und er konnte längst nicht von sich behaupten, auch nur die Grundlagen zu beherrschen. Ihm war ernst gewesen, dass es in seiner Verantwortung lag zu lernen und das klappte am besten, wenn Finn ihm etwas beibrachte. Sonst würde er üben, was er bisher mit Elise gelernt hatte.

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In der Kürze liegt die Würze – Sorry, Muse ist in a Galxy far far away
 
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Zum guten Ton gehört, wiederholte Markus die Worte in Gedanken. Ihm fiel auf, dass er noch viel zu wenig mit ihm gesprochen hatte. Er kannte den Mann nur aus Momentaufnahmen, was sie schleunigst ändern mussten, um ein besseres Verhältnis und dadurch vielleicht auch besseres Verständnis zwischen sich zu schaffen. Auf Bastion mussten sie zusammenarbeiten können. Es war wichtig, dafür eine Basis zu haben, auf der sie aufbauen konnten. Der kurze Scherzwechsel war dafür schon einmal eine gute Grundlage. Plauze und Platte. Mark richtete den Blick wieder geradeaus aus dem Cockpitfenster und lachte in sich hinein. Die Damenwelt von Bastion würde ihnen zu Füßen liegen. Der Corellianer verstummte, bis Riuen erneut das Wort ergriff. Er hatte sich mittlerweile in den Copilotensitz gequetscht und fragte nach dem weiteren Vorgehen. Wissbegierde konnte Markus aus den Worten des Chiss heraushören. Wissbegierde war gut, denn wenn jemand lernen wollte, klappte es meistens auch viel besser und schneller. Sie hatten nicht viel Zeit, um sehr viel Lehrstoff darin unterzubekommen. Wichtig würde vor allem die Machtabschirmung sein, die Elise ja hoffentlich schon mit ihrem Padawan geübt hatte. Wenn nicht, würden sie da anfangen müssen. Präsenzen wahrnehmen, andere wie auch die eigene, und sich gegen andere abschirmen. Untertauchen in der Menge, wenn man es so wollte.

"Gegenfrage: Was kannst du denn schon?"


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ooC: Ich schließen mich dem an XD
 
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