- Im Weltraum & In der Nähe des Dellalt-Systems - An Bord des diplomatischen Reisebootes "Ozymandias" - In den Räumlichkeiten von Botschafter Thane, gemeinsam mit dem Abgeordneten Phorg
Es war aus dem Ruder gelaufen. Schon wieder. Die Premierministerin hätte eigentlich niemals in der Öffentlichkeit entführt werden dürfen, und dass es so weit gekommen war, stellte nur einen eindeutigen Beweis für die Unfähigkeit der saleucamischen Politik dar. Bereits seit längerem hatte die Kriminalität auf dem Planeten einen Aufschwung erlebt, Abneigung zwischen den verschiedenen Spezies des Planeten gesäht und verbrecherischen Organisationen Tür und Tor weit geöffnet. Als neutrale Macht inmitten des Gebiets zwischen Black Sun Piratenabschaum und Huttenkartell war es von jeher nicht immer leicht gewesen, sich vor Korruption und anderen schlechten Einflüssen zu schützen. Zum Glück war es Thane bisher erspart geblieben, persönlichen Kontakt zu irgendwelchen Piraten haben zu müssen, eine Vorstellung die ihm ohnehin nicht besonders behagte. Was sollte man auch in diversen rauchigen Spelunken sein Leben auf's Spiel setzen, wenn man stattdessen in Frieden leben konnte? Zugegebenermaßen war es ein vollkommen trügerischer Frieden, wie man als Staatsratsabgeordneter von Saleucami ziemlich schnell wusste, immerhin war die höchste demokratische Instanz des Planeten schon seit Jahren praktisch handlungsunfähig. Die einzige, die das brüchige Parlament noch so gerade zusammen gekittet hatte, war die allseits beliebte Premierministerin gewesen, aber die... Nunja, die war eben einfach nicht mehr da. Und so ungern er sich auf seine alten Tage auch durch die Galaxis hetzen ließ, es hatte keinen anderen Ausweg mehr gegeben, als die Republik und ihre Verbündeten um Hilfe bei der Suche nach dem verschwundenen Staatsoberhaupt zu helfen. Als altgedientes Mitglied des Parlaments, dass weitestgehend neutral die Interessen aller Saleucamier zu vertreten schien, hatte man ausgerechnet ihn ausgewählt, dem republikanischen Senat und dem Rat der Jedi ihre Sache vorzutragen. An sich eine ehrenvolle Aufgabe, doch konnte eine Einmischung von außen ihnen wirklich weiterhelfen? Bessere Möglichkeiten hatten sie wohl nicht...
Nachdenklich blickte Jarvis aus dem Fenster in den blauen Hyperraumstrom, der das Schiff umfing. Die "Ozymandias" war ausgezeichnet ausgerüstet worden, wie er gehört hatte, war ihr Transportmittel sogar bewaffnet worden, um Angriffe von Piraten abzuwehren. Als ob ein paar Laserkanonen, Raketenwerfer oder was immer man eingebaut hatte, wirklich in der Lage wären, diese erfahrenen Schiffsentführer aufzuhalten... Trotzdem fühlte man sich gleich ein bisschen sicherer. Zum Glück hatte man Jarvis nicht zugemutet, seine Reise ganz alleine anzutreten, denn in seinem Gefolge waren nicht nur streitlustige Wroonianer, die all seine Entscheidungen aus Prinzip infrage stellen würden, sondern auch andere Minderheitenvertreter von Saleucami, wie zum Beispiel der Rylothaner Jaren Phorg, ein äußerst vertrauenswürdiges Parlamentsmitglied, wenn man Thane frage. Jaren war wie Jarvis ein Abgeordneter des saleucamischen Staatsrats, wenn auch noch nicht ganz so lange, wie der ältere Mann. Es fühlte sich gut an, wenn man nicht immer von dieser überkritischen Wroonianern unter Druck gesetzt wurde, die bei der letzten Parlamentsabstimmung ohnehin um ein Haar die Rettungsaktion der alten Premierministerin verhindert hätten, um einen eigenen, neuen Kandidaten ins Spiel zu bringen, diesen Widerling namens Shoor Haas, der Jarvis bisher nur durch seinen großen Körperumfang und seine noch größere Abscheulichkeit aufgefallen war. Es war ein Glück gewesen, dass auch zahlreiche kleinere Rassen bei der Abstimmung vertreten gewesen waren, die gemeinsam den Plan der wroonianischen Abgeordneten vereitelt hatten.
"Glauben sie, dass unser Anliegen vor dem republikanischen Senat Gehör finden wird? Was halten sie überhaupt von dieser ganzen Sache?"
Die Reise würde erst in einigen Stunden vorbei sein, und solange sie Mon Calamari nicht erreicht hatten, war es vielleicht keine allzu schlechte Idee, sich nach den Meinungen seiner Begleiter zu erkundigen. Vor allem, wenn es sich bei jenen um intelligente Zeitgenossen wie Jaren Phorg handelte.
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