Weltraum (Neue Republik)

|| Hyperraum ▫ DSD Nemesis ▫ Amy's Quartier|| Amy

Als der Warlord eintrat änderte Amy ihre Pose nicht und sah ihn einfach nur eine Weile an. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, warum sie nach dem Warlord gerufen hatte. Es war wie automatisch gewesen... Sie traute Blade und er schien der einzige zu sein der sie nicht umbringen wollte. Amy hatte Angst, sie wollte nicht auf die Jedi treffen, sie wollte nicht sterben...

"Ich...", fing sie an sagte dann aber doch nichts mehr.

Sie war eine Gefahr für ihre Umwelt... Die Dunkelheit in ihr wartete immer nur auf den richtigen Moment um Unheil anzurichten... Vieleicht war es das beste wenn die Jedi sie ausschalteten...

Tränen kullerten aus ihren Augen, womit hatte sie das alles verdient. Ihr ganzes Leben wollte sie nur gutes tun und immer wieder wurde sie dafür bestraft... Erst Clyde, dann Miron, dann ihr Leben... alles hatte sie verloren...

Amy wischte sich die Tränen aus den Augen und sah dem Warlord in seine.


"Sir... Ich will nicht sterben... Lassen sie mich irgendwo raus und ich tauche unter... Lass mich nie wieder blicken, lebe in Einsamkeit, abgeschottet von jedem dem ich Schaden könnte. Ich bin eine Gefahr für jeden um mich, dass verstehe ich, aber bitte lassen sie nicht zu, dass mich die Jedi hinrichten..."

Das Schiff ruckelte stark, sie hatten ihr Ziel erreicht... Es war zu spät... Sie lies den Kopf hängen...

|| Orbit um Lianna ▫ DSD Nemesis ▫ Amy's Quartier|| Amy, War
 
|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ bei riesigem Zeltlager || ▫ Miron ▫ Shee'ra ▫ Azgeth & zwei Wächter ▫ etwas entfernt Ureinwohner

Fast hätte sie gelacht, wenn es nicht so ernst gewesen wäre. Da waren sie wieder. Die Vorurteile, die ewig gleichen Vorwürfe. Sith waren das Böse und wer mit ihnen zu tun hatte suchte lieber das Weite. Früher mochte dies gestimmt haben, doch heute war es anders. Unwichtig, jedenfalls wenn man die Reaktion des anderen Menschen betrachtete. Die Augen weit geöffnet wartete die ehemalige Sith das Spiel der Besucher ab. Sie redeten eine Weile in der fremden Sprache miteinander. War das alles lediglich übersetzen, oder erzählte Miron der Machtbegabten gerade wilde Geschichten über die Sith? Manchmal hatte die Dunkelhaarige das Gefühl einen Fetzen von dem zu verstehen, was gerade ausgetauscht wurde, aber mehr als ein vages Empfinden war es nicht. Nach einer gewissen Zeit jedenfalls beruhigte sich der Mann und eine erhobene Hand symbolisierte wohl, dass nun die Adeptin sprach.

Diese hatte letzten Endes zwei Fragen an sie. Eine, die eigentlich schon klar sein sollte und eine um sich der offenbarten Dinge sicher zu sein. Warum hätte sie nun noch etwas verschweigen sollen? Aber gut, sie bestätigte noch einmal dass es sich hier und jetzt um die ganze Wahrheit handelte. Was für einen Unterschied machte es denn? Welchen es machte konnte Karyn nicht einmal erahnen, doch auf einmal war ihre Unterhaltung beendet. Man wollte morgen weiterreden. Wie, auf einmal? Das war’s schon? Wieso auf einmal alles auf morgen verschieben? Waren die jetzt beleidigt weil sie gelogen hatte oder was? Aber dann würden sie wohl kaum wieder kommen. Hm, wie auch immer, scheinbar hatte ihre Geschichte die Rahmenbedingungen geändert, wenn es die überhaupt je gegeben hatte. Da ihr offenbar nicht viel anderes übrig blieb verabschiedete sie sich noch, bevor sie leicht verwirrt dreinschauend in ihrem Zelt zurückblieb.

Was sollte sie damit anfangen, und was sollte sie jetzt machen? Was durfte sie machen? Man hatte ihr nicht vorgeschrieben im Zelt zu warten, also konnte sie umherstreifen … oder nicht? Sie sollte sich etwas zu essen besorgen, doch was wenn sie einem von dem Einheimischen begegnete? Würden diese auch verständig sein? Waren alle eingeweiht und ließen sie in Ruhe? Oder konnte sie sich dann gleich auf die nächsten Angriffe gefasst machen? Am Ende war sie gezwungen einige von denen zu verletzen, und wie sähe es dann mit Gesprächen aus? Bis jetzt hatte sie nur welche im Wald und jenseits der Hügel gesehen, aber war das eine Garantie das nicht noch woanders welche umherwanderten und jagten? Nein, war es nicht, und das machte alles ziemlich kompliziert. Was sie aber machen konnte war diesen sofort auszuweichen, sobald sie sie sah oder hörte.

Es war momentan die beste Lösung, denn sie konnte sich nicht ewig von ihren Notrationen ernähren, diese waren nämlich wirklich für den Notfall, und ein solcher war momentan nicht vorliegend. Also schnappte sich die Dunkelhaarige ihre Jagdutensilien und machte sich auf den Weg. Die ungefähre Richtung zum Wald wusste sie noch, auf der dem Lager abgewandten Seite konnte sie ja mal ihr Glück versuchen. Vorsichtig wanderte Karyn auf der abgelegenen Seite des Hügelkamms entlang, bis sich vor ihr der Waldbewuchs eröffnete. Dunkle Schatten ließen Gefahren erahnen, die aber nicht vorhanden waren. Vielmehr erwartete sie Nahrung, die sie sich lediglich erarbeiten musste. Letztlich unterschied sich diese Jagd, bzw. Suche auch nicht großartig von allen anderen. Lediglich die Wahrnehmung war erweitert, nun galt es sich anderer intelligenter Lebensformen bewusst zu sein. Achtsam schob sich die machtbegabte Gestalt tiefer ins Dunkel des Waldes.

Die Sonne hatte ihren Zenit bereits seit einigen Stunden hinter sich gelassen als Karyn zurückkehrte. Schwer atmend ließ die Reisende ihr Erbeutetes vor dem Zelt fallen und betrat dieses um endlich eine Pause einzulegen. Ein Stöhnen war zu hören als sich die Ex-Sith in die Ecke plumpsen ließ. Als Erstes stand jetzt erst einmal Erholung auf dem Programm, Essenszubereitung folgte später. Obwohl der Suchenden schon vorher klar gewesen war worauf sie sich einließ, hatten ihr die letzten Monate in einigen Dingen die Augen geöffnet. Zum Beispiel wie verwöhnt die moderne Galaxis war. Keinem war ernsthaft bewusst wie problem- und mühelos er oder sie an Nahrungsmittel kam. Man ging in den Supermarkt und kaufte sich für einen lächerlichen Betrag Produkte die sich umgehend zubereiten ließen. Und wenn man nicht einmal dazu Lust hatte, musste man die Sachen sogar nur wenige Minuten erhitzen.

Als Endnutzer dachte man überhaupt nicht über den Herstellungsprozess nach. Sie jedenfalls hatte dies nie getan. Und dabei handelte es sich zumeist auch noch um Zuchttiere die nicht erst gejagt werden mussten. Mittlerweile wusste sie zu schätzen wie komfortabel man es auf zivilisierten Planeten hatte. Wie machten es die Eingeborenen? Um das genauer einschätzen zu können, fehlte ihr natürlich noch Wissen. Gab es so etwas wie Landwirtschaft? Tierhaltung? Und falls nicht, sollte sie ihnen dies einmal erklären? Andererseits dürfte das dieser Miron bereits getan haben, oder? Nun, auch diese Angelegenheit würde sich im Laufe der Zeit klären. Jetzt wollte sie erst einmal in ihrer Bibliothek nachschauen, ob sie dort einen Hinweis auf die gefundenen Pflanzen samt ihrer Triebe herausfinden konnte. Es gab in jeder Region etwas Neues zu entdecken, und doch waren viele, fast alle Pflanzenarten bereits bekannt, eben nur von anderen Planeten.

So wie es aussah hatte sie es hier mit einer Art Hülsenfrucht zu tun, da sie aber keine Ahnung hatte wie diese zuzubereiten war, würde Karyn einfach auf gut Glück herumprobieren. Unabhängig davon hatte sie noch einen Vogel erlegt, der eher spärlich Fleisch auf den Rippen hatte. Das würde viel Arbeit für wenig Nahrung bedeuten, aber zum einen hatte sie nichts anderes vor heute, zum anderen war es gesundes, weißes Fleisch. Immerhin. Nach weiteren zehn Minuten hatte sich die dunkle Kriegerin soweit regeneriert, dass sie sich ans Zupfen, Schneiden und Säubern machte. Kurz vor Einbruch der Dämmerung konnte sie dann endlich essen. Während sie mit spitzen Lippen an dem in der Glut erhitzten Fleisch knabberte, kam Karyn nicht umhin sich einzugestehen, dass es etwas für sich hatte mehr Zeit zu haben. Kein rastloses Weiterziehen, kein Ärger aufgrund nicht geschaffter Wegstrecke.

Die Wirrungen des heutigen Tages waren fast schon wieder vergessen, es half eben doch wenn man beschäftigt war und sich nicht allzu intensiv mit irgendwelchen Gesprächen beschäftigte. Wobei ihr dies bestimmt noch bevorstand – sofern die komischen Fremden wiederkamen. Aber sie war sich ziemlich sicher, dass dem so war. Dafür waren alle Beteiligten bestimmt viel zu neugierig. Vor allem der Mensch musste doch fragen an sie haben. Sie hatte durchaus einige an ihn. Die Frage war natürlich ob das einstige "Attribut" Sith zwischen ihnen stand. Dagegen konnte sie nicht viel tun außer ihm seinen Irrtum aufzuzeigen. Ob er dann einsehen hatte, lag am Ende ganz allein an ihm. Sie konnte anderen ihre Vorurteile nicht nehmen. Aber das waren Sorgen für morgen, heute würde sie den restlichen Abend noch genießen bevor sie sich wesentlich entspannter als gestern schlafen legte. Schwer zu sagen woran es lag, aber die Anspannung hatte tatsächlich abgenommen. Hoffentlich handelte es sich dabei um keine trügerische Scheinsicherheit. Tja, es war eigentlich ganz einfach. Wenn sie den nächsten Morgen noch erlebte hatte sie sich nicht getäuscht.


|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ bei riesigem Zeltlager || ▫ Azgeth ▫ etwas entfernt Miron ▫ Shee’ra & Ureinwohner
 
|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ bei riesigem Zeltlager || ▫ Miron ▫ Shee'ra ▫ Ureinwohner ▫ etwas entfernt Karyn

Ein Wechselbad der Gefühle. Erkenntnisse die von Augenblick zu Augenblick die Situation komplett umstürzten. Wie hätte er die Lage auch nur erahnen können? Eine völlig unscheinbar aussehende, aber dennoch mysteriöse Reisende, die sich am Ende als Sith entpuppte. Eine Sith! Von allen möglichen Konstellationen musste es gerade eine sein, die zwei Feinde zusammenführte. Ehemalige Feinde … oder wie auch immer. Er war mit Shee’ra und den anderen zurückgekehrt und hatte sich in sein Zelt verkrochen. Im Normalfall hätte er sich noch an den Arbeiten im Lager beteiligt, doch dazu war sein Geist zu schwer, seine Gedanken beanspruchten einen Großteil seiner Energien. Faszinierender Weise hatte sich Niedergeschlagenheit seiner bemächtigt. Es hatte sich eine Möglichkeit aufgetan von hier zu entkommen, aber dann in einer Form die er unmöglich ergreifen konnte. Demnach kam er hier also doch nicht weg. Dabei hatte bis gestern früh dieser Gedanke überhaupt noch nicht existiert. Erst jetzt wo sich diese Chance scheinbar in Wohlgefallen aufgelöst hatte, bemerkte er diesen erst bewusst. Sie hatten viel erfahren von der Fremden ... nein sie hatte einen Namen … mehrere davon sogar. Als wenn es einen Unterschied machte welchen Namen sie trug. Abscheulichkeit blieb Abscheulichkeit, nur Verbrecher hatten es notwendig sich hinter falschen Identitäten zu verbergen.

Die Wahrscheinlichkeit dass es jemanden hier an diesen Ort führte war schon astronomisch klein und doch kombinierte sich diese Unwahrscheinlichkeit noch mit der geringen Chance dass es sich dabei um ein Mitglied eines Ordens handelte, der vielleicht 1000-2000 Individuen umfasste. Wahrscheinlich sogar weniger. Das war nicht fair! Verzweiflung und Enttäuschung mischten sich mit Zorn zu einer ziemlich verworrenen Soße, die Miron in alle möglichen Richtungen denken ließ. Nichts davon war sonderlich konstruktiv, eher das genaue Gegenteil. Nach Stunden hatte er eigentlich nur eins erreicht, sich in keinem Aspekt sicher zu sein welchen Standpunkt er einnehmen sollte oder wollte. Er rechnete damit zur hohen Mutter gerufen zu werden, damit sie über das Erlebte sprachen und Fragen klärten, doch am Ende des Tages war klar, dass dem mitnichten so war. Erstaunlich, Shee’ra hatte keine weiteren Fragen an ihn, was verschiedene Gründe haben konnte. Seine Clanbrüder und -schwestern bedrängten ihn von dem Treffen zu erzählen, doch hatte er keine allzu große Lust dazu, und wand sich mit der Ausrede heraus nicht darüber sprechen zu dürfen, was ja nicht so ganz stimmte. Miron hatte einfach keinen Nerv dafür.

Die Sonne schickte gerade die ersten verirrten Strahlen über den Horizont als das Leben in das Lager zurückkehrte. Wie sich herausstellte, wurde heute damit begonnen die Vorbereitungen für das letzte Fest zu tätigen. Das hieß dass in wenigen Tagen ein großes gemeinsames Fest veranstaltet wurde, bevor die Clans sich wieder trennten und in ihre jeweiligen Gebiete zogen. Dann war auch wieder die vorgeschriebene Friedfertigkeit aufgelöst. Wie er im Laufe der Jahre erfahren hatte, wurde untereinander sogar Krieg geführt, wenn man es denn bei diesen Größenordnungen Krieg nennen konnte. Es ging eben um so "banale" Dinge wie Land, sicheren Unterschlupf für die harten Winter, Jagdgründe, Wasserstellen und all dies. Einige hatten es durchaus schwerer als andere und dies führte immer wieder zu Missgunst untereinander. Doch es kam nur selten zu kämpferischen Auseinandersetzungen, da ein Angriff auf beiden Seiten hohe Verluste bedeutete, und natürlich musste jede Gruppierung darauf achten überlebensfähig zu sein, bzw. zu bleiben. Es musste abgewogen werden zwischen Gewinn und Einsatz. Es lag in der Natur der Sache, dass diejenigen, die es im Winter schwerer hatten, sich des Öfteren als Aggressoren entpuppten. Allerdings war es selten möglich mehr als eine Offensive pro Generation durchzuführen.

Umso faszinierender war es dass sie alle mehr oder weniger friedlich in einem großen Lager zusammenkommen konnten. Soweit er mitbekommen hatte, war dies auf den Rat zurückzuführen. Was dieser sagte wurde gemacht. Höchster Respekt wurde diesem entgegengebracht. Innerhalb dieses Zirkels gab es zum einen den Ältesten der Alten, sowie die "Hohepriesterin" die noch einmal eine Sonderstellung innehatten. Ihr Wort wurde als besonders gewichtig erachtet. Jedenfalls hatten sie eine Struktur die ganz klar war und funktionierte.

Der Tag war noch jung und die Schatten von gestern längst vertrieben. Energisch beteiligte sich Miron an den Arbeiten und bearbeitete Baumstämme bis seine Arme lahm wurden. Gerade überlegte er ob er sich langsam mal eine Pause gönnen konnte, als sich eine durchaus bekannte Person in sein Blickfeld schob. Automatisch straffte sich die Haltung des Menschen, der die Anweisung der Schamanin erwartete. Die – wie zu erwarten – lautete ihn zu begleiten. Am Rand des Lagers schlossen sich ihnen wieder zwei Speerträger an, die – wie gestern – schweigend hinter ihnen herliefen. Unterwegs, fern der Ohren der anderen, instruierte ihn Shee’ra sehr eindringlich über seine Rolle die er folgend auszufüllen hatte. Ausbrüche wie gestern würde sie nicht mehr tolerieren. Auch seine Meinung war nur dann gefragt wenn sie ihn ausdrücklich dazu aufforderte diese kundzutun. Womit wollte sie ihm eigentlich drohen? Er könnte es natürlich darauf ankommen lassen, doch ob das klug war, musste er für sich selbst entscheiden. Momentan hatte er nichts dagegen eine passive Rolle einzunehmen, es galt eh noch weitere Informationen zu beschaffen, bevor irgendjemand irgendetwas entscheiden konnte. Die kleine Lagerstätte der Sith war bereits zu sehen, kaum hatten sie einige Schritte darauf zu gemacht, als sich auch schon eine Gestalt aus dem Zelt schob. Zielgenau richtete sich ihr Blick auf die nahenden Besucher.

Auf einmal blieb die Frau neben ihm stehen und machte eine nicht deutbare Geste.

<<Der Schleier ist gefallen. Ich kann Kaahrihn spüren. Ihre Verbindung ist stärker als die aller Schülerinnen die ich bisher ausgebildet habe. Und auch auf andere Weise völlig anders.>> Sie zögerte, schien nachzudenken.
<<Ich muss mehr erfahren!>> , konstatierte sie schlicht. Nach dieser kurzen, verwirrenden Unterbrechung ging es weiter bis sie schließlich vor der gefährlichen, verlorenen, undurchschaubaren Frau angekommen waren.

Aussehen und Erscheinung konnten so dermaßen täuschend und irreführend sein. Hätte er nicht gewusst wer sie war, was sie war, dann hätte er in ihr nicht mehr als eine schlichte Frau gesehen. Eine Frau die vom Leben gezeichnet aber dennoch durchaus ansehnlich war. Jung und doch eindeutig auf die mittleren Jahre zustrebend. Das in undefinierbarem Grau im Wind flatternde Haar, die ins Unbekannte blickenden blauen Augen. Eine in der Natur Wandernde die einfach etwas sehen und erleben wollte. Doch es war noch soviel mehr an ihr, was sich eben nicht auf einen Blick erschloss. Wie subjektiv Wahrnehmung sein konnte, wurde ihm gerade sehr bewusst.

Während er noch seinen Beobachtungen nachging, eröffnete Shee’ra den Dialog.

"Shia’ta" , dazu führte sie die Faust am Unterarm der anderen Hand entlang. Eine Begrüßungsform die bei Höherrangigen angewandt wurde. Der ehemalige Pilot wollte gerade den Mund öffnen um die eigentlich selbsterklärende Geste zu übersetzen als er auch schon überrumpelt wurde.

"Shiata." , echote die Gesprächspartnerin und kopierte die Geste so gut sie konnte. Dabei einen Hauch von Verbeugung offenbarend. Damit hatte sie die Versammelten völlig überrascht, allerdings hatte sich die oberste Schamanin als erste schnell wieder gefangen. Ihr Kopf neigte sich leicht nach vorne und zur Seite.

"Shia’taah" , wiederholte sie übertrieben betonend, was Azgeth/Karyn dazu brachte ein zweites Mal ihr Glück zu versuchen.

"Shiatah." Und wieder knapp daneben. Die Situation ließ nichts anderes als ein gemeinschaftliches Lächeln zu. Shee’ra nickte zustimmend auch wenn es immer noch nicht korrekt war, aber der Sinn der Geste war wohl bei allen angekommen. Karyn nickte auch noch einmal und zeigte dann auf das Zelt. Der Blick der Schamanin folgte der Geste, wechselte dann aber in Richtung des Himmels. Einige dünne Schwaden von kondensiertem Wasser trieben dahin, ansonsten herrschte prächtiger Sonnenschein. Die Augen wieder auf die Erde richtend, deutete die Entscheidungsträgerin auf die nackte Erde, was Karyn ein Achselnzucken entlockte und sie sich genau dort hinsetzte. Einen Moment später taten es ihr der männliche Mensch und die Naturbegabte der Macht gleich.

|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ bei riesigem Zeltlager || ▫ Miron ▫ Shee'ra ▫ Azgeth & zwei Wächter ▫ etwas entfernt Ureinwohner
 
|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ bei riesigem Zeltlager || ▫ Azgeth ▫ etwas entfernt Miron ▫ Shee’ra & Ureinwohner

Ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht, sie genoss eine wie auch immer geartete Sicherheit, im Moment jedenfalls. Ein kurzer Schluck aus der Flasche vertrieb den morgendlichen Durst und reaktivierte die Lebensgeister. Nachdem sie wach genug war den Tag aktiv zu gestalten widmete sie sich zu allererst dem beschädigten Zelteingang. Die Waffe des Primitiven hatte einen Riss fabriziert gegen den sie eigentlich nichts ausrichten konnte. Sie hatte kein Flickzeug dabei, und auch sonst hatte sie keine Ahnung wie man den Stoff wieder zusammenfügen konnte. Auch Klebstoff hatte sie keinen. Etwas das sie bei ihrer nächsten Wanderung bestimmt nicht vergessen würde. Ihre nächste Reise … der Gedanke ließ sie auflachen. Einen solchen Pfad würde sie niemals wieder gehen. Warum auch? Wenn sie fand was sie suchte, brauchte sie keine Antworten und keine Geheimnisse mehr zu erforschen.

Karyn wusste nicht wann sie erneut Besuch erhalten würde, daher sollte sie sich repräsentabel machen, trotz des noch sehr jungen Tages. Viele Stylingmöglichkeiten hatte sie nicht, sie waren vermutlich auch gar nicht nötig. Aber Haare kämmen musste schon sein. Sie waren wieder ein gutes Stück länger geworden und hatten eine seltsame Farbe angenommen. Oder genauer gesagt Farbe verloren. Tja, so war es wenn man keinen Frisör um die Ecke hatte. Auch das war nicht wirklich relevant. Die Menschenähnlichen wussten eh nicht wie eine Menschenfrau auszusehen hatte, oder? Unwahrscheinlich. Es gab nichts zu tun, alles was länger dauerte fiel momentan aus. Also machte die Machtnutzerin ein paar Übungen um den letzten Rest Müdigkeit abzuschütteln.

Nachdem sie ihr Programm abgespult hatte, war immer noch kein Besuch da.
Boah, war das langweilig. Die Unruhe war immer noch da, Tatenlosigkeit war noch immer eine Gefahr für sie. Warum bloß änderte sich daran nichts? Aus welchem Grund empfand die ehemalige Sith Nichtstun als Horror? Was war so schlimm daran nichts zu tun? Sie hielt es einfach nicht aus. Langweile war unerträglich für sie. Mit der Geduld hatte sie es einfach nicht. Dabei war sie hier um sich selbst, bzw. ihren Pfad zu finden. Nicht um ihren Umgang mit Langeweile zu analysieren. Aber ganz unwichtig war es bestimmt nicht. Doch bevor sie sich noch verrückt machte – das hatte sie schon zur Genüge in den letzten Jahren getan – beherzigte sie lieber die Erkenntnis von gestern die besagte sich nicht zu lange und intensiv mit einer Frage zu beschäftigen. Also lief sie einfach herum, ohne großartiges Ziel, einfach nur um die Umgebung genauer in Augenschein zu nehmen.

Auch dies war nicht mehr als temporäre Kurzweil, sodass die Ex-Sith entschied ins Zelt zurückzukehren und sich treiben zu lassen. Ihre etwaige Hoffnung, es könne nicht mehr ewig dauern, wurde alsbald untermauert, als sie eine Präsenz herannahen spürte. Das musste die machtsensitive Frau sein, die sich im Gegensatz zu ihr nicht verbergen konnte. Aber dies machte seit dem gestrigen Tag sowieso keinen Sinn mehr, daher verzichtete Karyn ab diesem Moment darauf. Wenn der Gegenüber wusste wie es um ihre Gabe bestellt war, konnte sie auch ganz offiziell „ausstrahlen“. Der Besuch war mittlerweile relativ nah, sodass sie nach draußen und ihm entgegen gehen konnte. Bereits der erste Blick den Hügel hinauf zeigte die sich nähernden Personen, diesmal waren es vier. Das gleiche Quartett wie dasjenige, welches sie am Abend verlassen hatte. Karyn hielt es für das Beste einfach zu warten bis diese herangekommen waren.

Die Oberschamanin oder wie auch immer ihre Bezeichnung war, ergriff als erste das Wort. Da die Dunkelhaarige davon ausging, dass es sich um eine Begrüßung handelte, beobachtete sie genauestens das Verhalten der Frau und lauschte angestrengt um das Ganze möglichst exakt zu kopieren. Was auch ganz gut klappte, lediglich an der Aussprache haperte es noch etwas. Nun ja, niemand war perfekt. Nachdem ihr Sitzvorschlag abgelehnt worden war, ließen sich die „Gesprächspartner“ auf der nackten Erde nieder. Schön, aber wie ging es nun weiter? Sie hatte schon so diplomatisch angefangen, dann konnte sie es ja weiterversuchen.


"Ich freue mich dass ihr wiedergekommen seid. Mir war nicht ganz klar, was die Unterbrechung gestern zu bedeuten hatte." Eine Übersetzungspause folgte die zur Beseitigung des Unwissens führte.

<<Dass jemand Fremdes eine Verbindung mit der großen Mutter haben und diese auch noch verschleiern kann, hätte ich nie geglaubt. Eine völlig neue Situation für mich, für uns. Nun kann ich euer Potential deutlich spüren. Dies ist ein gutes Zeichen. Ihr sucht etwas. Gemeinsam können wir versuchen eine Lösung zu finden, doch dazu muss ergründet werden was gefunden werden muss. Geheimnisse helfen euch nicht weiter. Versucht noch einmal zu erklären warum ihr hierher gekommen seid, so fernab des Ortes von dem ihr kommt. Mit wenigen Worten.>>

Noch einmal? Sie hatte doch schon alles erzählt. Es gab keine neuen Gründe, nichts hatte sich verändert. Aber bitteschön, wenn es die positive Beziehung stärkte, konnte sie auch noch einmal alles ein zweites Mal herunterspulen.

"Nun also. Mein bisheriger Pfad war lange einer des Hasses und der Wut. Ich weiß nun dass es Schmerz war, der nur so sein Ventil finden konnte. Ich war verloren und umarmte die Dunkelheit, die als einzige Erlösung versprach. Es dauerte mehrere Jahre, und viele ausgelöschte Leben, bevor ich merkte wohin mein Weg mich führte. Tod, Schmerz, Leid waren zum einzigen Daseinszweck mutiert, ich sah mich als Bringerin der einzigen Wahrheit. Schmerz und Leid wären die einzigen Konstanten des Lebens das alle Lebewesen teilen. Doch dann kam ein Moment an dem ich entscheiden musste ob ich für immer meinem Weg weiter folge, oder den Worten einer Jedi glaube und mich meinem vermeintlichen Schicksal entgegenstelle. Es war ein versteckter Teil von mir, der gegen den totalen Verlust meines Selbst ankämpfte. Also verließ ich die Sith und versuchte gegen die Auswirkungen dessen anzugehen, was die dunklen Lehren mit einem anstellen können. Oft stand ich kurz davor den Verstand zu verlieren, ich war gefangen in meinem eigenen kranken Geist. Ich …" Auf einmal wurde sie einfach von der Fastmenschin unterbrochen, und stockte. Wieso …?

<<Soll das die Kurzvariante dessen sein? Ihr habt jetzt schon mehr darüber gesprochen, als beim letzten Mal. Ist dies nun eine andere Geschichte?>>

Oh. Hm. Dieses Mal hatte sie mit ihrer Geschichte schon viel früher und ausführlicher begonnen als beim letzten Durchgang. Keine geschönte Geschichte die noch nicht einmal alle wichtigen Aspekte enthielt. Da konnte man nur glauben, dass es sich um etwas anderes handeln musste. Doch diesmal würde sie ein vollständiges Bild zeichnen, und damit die ganze Geschichte erzählen. Ihr Gegenüber hatte doch Offenheit und all das gefordert, dies würde sie nun auch bekommen.

"Ihr sagtet doch ich solle völlig offen sein. Keine Geheimnisse, keine Halbwahrheiten. Ich deutete bereits an; ich weiß nicht was ich tun muss um voran zu kommen. Ebenso dass ich nicht weiß wohin meine Reise geht. Ich kann euch eine lange Variante erzählen, eine kurze oder meine ganze Lebensgeschichte wenn es denn sein muss. Wenn ich mich schon entscheide mich zu entblößen dann kann ich es auch gleich ganz tun. Dabei bringt es nichts nur halbe Sachen zu machen. Entweder ganz oder gar nicht."

Hier dauerte die Übersetzung ziemlich lange, jedenfalls ging es eine Weile zwischen Miron und der Schamanin hin- und her. Was gab es denn da zu besprechen? Man war das frustrierend wenn man nicht verstand worüber die anderen sprachen. Karyn wartete jedenfalls solange bis sich der Mensch ihr wieder zuwandte, was konnte sie auch anderes tun?

"Sie sagt, Du hast etwas Wahres angesprochen. Wenn wir Dir schon helfen sollen müssen wir auch alle wissen. Du solltest von allem erzählen was Du für relevant hältst. Je mehr wir wissen, desto eher wird Torih’la – die große Mutter – uns den Weg weisen. Wenn Du ganz am Anfang anfangen musst oder willst, dann ist dies zweifellos unerlässlich."

Miron schien noch einmal ansetzen zu wollen, schwieg dann aber doch.

"Aha." , kommentierte die Ex-Sith emotionslos. Sie sollte ihre Lebensgeschichte erzählen wenn sie es für nötig hielt, oder eben auch nicht. Damit konnte sie ja viel anfangen. Hatten die nicht zugehört? Hätte sie gefragt was sie oder was sie nicht erzählen brauchte wenn sie es selbst wüsste? Woher sollte sie wissen was alles wichtig war? Am Ende musste sie tatsächlich alles erzählen. Ok, nicht ALLES, aber alles was sie geprägt und auf den Pfad geführt hatte, den sie nun mal beschritten hatte. Das dauerte doch ewig! Hatte sie das Ganze nicht schon mit Chesara durchexerziert? Nicht schon wieder! Wo war die Tischplatte zum Stirndraufkloppen wenn man sie brauchte? Sie wollte nicht! Aber es war wohl notwendig. Sie fragte sich in dem Moment, warum sie damit solch ein Problem hatte.

Die Antwort war einfach. Der Erzähler – oder in ihrem Falle die Erzählerin - musste sich erinnern, alles in einen nachvollziehbaren Kontext packen und Wichtiges von Unwichtigem trennen. Und ihr Leben war alles andere als monoton gewesen, dass war eben etwas mehr geistige Arbeit. Wenn es denn sein musste! Zudem musste sie Dinge zugeben für die sie sich schämte, die unverzeihlich waren, oder einfach grausam. Es waren unvermeidbar Gefühle mit ihm Spiel, und das war eben nicht ganz so leicht. Aber hatte sie es je einfach gehabt? Warum suchte sie eigentlich überhaupt noch nach „leicht“? Der Gedanke war regelrecht belustigend, und letztendlich war die Zusammenfassung ihres Lebens eine lächerliche Unannehmlichkeit im Gegenzug zu dem Martyrium das sie auf Coruscant durchlitten hatte. Ihre Geschichte begann mit einem tiefen Atemzug.


"Da ich es nicht weiß, sonst wäre ich auch nicht hier, fangen wir ganz am Anfang an …"

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- Im Weltraum & In der Nähe des Dellalt-Systems - An Bord des diplomatischen Reisebootes "Ozymandias" - In den Räumlichkeiten von Botschafter Thane, gemeinsam mit dem Abgeordneten Phorg

Es war aus dem Ruder gelaufen. Schon wieder. Die Premierministerin hätte eigentlich niemals in der Öffentlichkeit entführt werden dürfen, und dass es so weit gekommen war, stellte nur einen eindeutigen Beweis für die Unfähigkeit der saleucamischen Politik dar. Bereits seit längerem hatte die Kriminalität auf dem Planeten einen Aufschwung erlebt, Abneigung zwischen den verschiedenen Spezies des Planeten gesäht und verbrecherischen Organisationen Tür und Tor weit geöffnet. Als neutrale Macht inmitten des Gebiets zwischen Black Sun Piratenabschaum und Huttenkartell war es von jeher nicht immer leicht gewesen, sich vor Korruption und anderen schlechten Einflüssen zu schützen. Zum Glück war es Thane bisher erspart geblieben, persönlichen Kontakt zu irgendwelchen Piraten haben zu müssen, eine Vorstellung die ihm ohnehin nicht besonders behagte. Was sollte man auch in diversen rauchigen Spelunken sein Leben auf's Spiel setzen, wenn man stattdessen in Frieden leben konnte? Zugegebenermaßen war es ein vollkommen trügerischer Frieden, wie man als Staatsratsabgeordneter von Saleucami ziemlich schnell wusste, immerhin war die höchste demokratische Instanz des Planeten schon seit Jahren praktisch handlungsunfähig. Die einzige, die das brüchige Parlament noch so gerade zusammen gekittet hatte, war die allseits beliebte Premierministerin gewesen, aber die... Nunja, die war eben einfach nicht mehr da. Und so ungern er sich auf seine alten Tage auch durch die Galaxis hetzen ließ, es hatte keinen anderen Ausweg mehr gegeben, als die Republik und ihre Verbündeten um Hilfe bei der Suche nach dem verschwundenen Staatsoberhaupt zu helfen. Als altgedientes Mitglied des Parlaments, dass weitestgehend neutral die Interessen aller Saleucamier zu vertreten schien, hatte man ausgerechnet ihn ausgewählt, dem republikanischen Senat und dem Rat der Jedi ihre Sache vorzutragen. An sich eine ehrenvolle Aufgabe, doch konnte eine Einmischung von außen ihnen wirklich weiterhelfen? Bessere Möglichkeiten hatten sie wohl nicht...

Nachdenklich blickte Jarvis aus dem Fenster in den blauen Hyperraumstrom, der das Schiff umfing. Die "Ozymandias" war ausgezeichnet ausgerüstet worden, wie er gehört hatte, war ihr Transportmittel sogar bewaffnet worden, um Angriffe von Piraten abzuwehren. Als ob ein paar Laserkanonen, Raketenwerfer oder was immer man eingebaut hatte, wirklich in der Lage wären, diese erfahrenen Schiffsentführer aufzuhalten... Trotzdem fühlte man sich gleich ein bisschen sicherer. Zum Glück hatte man Jarvis nicht zugemutet, seine Reise ganz alleine anzutreten, denn in seinem Gefolge waren nicht nur streitlustige Wroonianer, die all seine Entscheidungen aus Prinzip infrage stellen würden, sondern auch andere Minderheitenvertreter von Saleucami, wie zum Beispiel der Rylothaner Jaren Phorg, ein äußerst vertrauenswürdiges Parlamentsmitglied, wenn man Thane frage. Jaren war wie Jarvis ein Abgeordneter des saleucamischen Staatsrats, wenn auch noch nicht ganz so lange, wie der ältere Mann. Es fühlte sich gut an, wenn man nicht immer von dieser überkritischen Wroonianern unter Druck gesetzt wurde, die bei der letzten Parlamentsabstimmung ohnehin um ein Haar die Rettungsaktion der alten Premierministerin verhindert hätten, um einen eigenen, neuen Kandidaten ins Spiel zu bringen, diesen Widerling namens Shoor Haas, der Jarvis bisher nur durch seinen großen Körperumfang und seine noch größere Abscheulichkeit aufgefallen war. Es war ein Glück gewesen, dass auch zahlreiche kleinere Rassen bei der Abstimmung vertreten gewesen waren, die gemeinsam den Plan der wroonianischen Abgeordneten vereitelt hatten.


"Glauben sie, dass unser Anliegen vor dem republikanischen Senat Gehör finden wird? Was halten sie überhaupt von dieser ganzen Sache?"

Die Reise würde erst in einigen Stunden vorbei sein, und solange sie Mon Calamari nicht erreicht hatten, war es vielleicht keine allzu schlechte Idee, sich nach den Meinungen seiner Begleiter zu erkundigen. Vor allem, wenn es sich bei jenen um intelligente Zeitgenossen wie Jaren Phorg handelte.

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Jaren war immer wieder beeindruckt, was für große Räume man den Botschaftern zur Verfügung stellte. Die Räumlichkeiten waren, gelinde gesagt, der reinste Luxus. Auch wenn der Abgeordnete des Staatsrates schon fast drei Jahre auf seinen alten Knochen hatte, begeistern ließ er sich von sowas immer wieder. Botschafter Thane, ein langjähriger Freund des Rylothers und seiner Meinung nach der einzig vernünftige Zeitgenosse, schien das garnicht zu interessieren. Er saß am Fenster und blickte in den Sog des Hypperaums.
Seine nichtige Gesprächigkeit tat ihr übriges. Phorg seufzte und setzte sich gegenüber des Botschafters, sein Blick glitt sehnsüchtig durch das Fenster.

Das was auf Saleucami passiert war, man konnte es garnicht in Worte fassen.
Eine schreckliche Katastrophe war das, die beliebteste Politikerin tot und das Volk aufgeschreckt. Schon immer hatte das Parlament die Gefahren ignoriert, jetzt bekamen sie dafür die Quittung. Aber gleich so etwas schreckliches? Phorg schüttelte den Kopf.
Jetzt brauchten sie ausgerechnet Hilfe von den Leuten, die sie zuvor immer abgewiesen hatten. Schöner Mist, das konnte voll nach hinten losgehen.

Glauben sie, dass unser Anliegen vor dem republikanischen Senat Gehör finden wird? Was halten sie überhaupt von dieser ganzen Sache?"*

Phorg seufzte. Genau diese Gedanken hatte er auch gehabt...

Ich denke, einen Versuch ist es wert.
Was ich davon halte?


Phorg zog beide Schultern hoch.

Es ist meine Aufgabe. Bis jetzt haben wir die Republik immer abgelehnt und jetzt bitten wir Sie um Hilfe. Was stimmt an diesem Szenario wohl nicht?

Phorg grinste.

Solange wir nicht hochkant wieder rausgeworfen werden, sollten wir unser bestes Tun und uns eine Strategie zurecht legen.

Phorgs Blick glitt sehnsüchtig zur Minibar hinüber.

Möchten sie etwas trinken?

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- Im Weltraum & In der Nähe des Dellalt-Systems - An Bord des diplomatischen Reisebootes "Ozymandias" - In den Räumlichkeiten von Botschafter Thane, gemeinsam mit dem Abgeordneten Phorg -

Jaren's Augen waren schon den ganzen Flug über so groß wie Teller gewesen. Vielleicht war er noch ein bisschen geblendet vom Luxus, den man den Botschaftern zur Verfügung stellte? Zugegebenermaßen war der aber auch verdammt noch mal vorhanden, immerhin war das innere des Schiffes ausgestattet wie ein kleiner Palast oder etwas in der Richtung. Es war nicht Thanes erste diplomatische Reise, dementsprechend ließ der repräsentative Prunk ihn relativ kalt. Stattdessen versuchte er sich innerlich für seinen Empfang auf Mon Calamari zu wappnen, denn auch wenn man ihm einen Empfang durch ein diplomatisches Komitee zugesichert hatte, so war doch noch lange nicht sicher, dass alles gut gehen würde. Alles war scheinbar perfekt vorbereitet, aber im Grunde genommen konnte es auch ziemlich leicht in die Hose gehen. Wenn der Senat schlicht und ergreifend kein Interesse daran hatte, einem System zu helfen, dass sich bisher immer gegen seine Einflussnahme gesträubt hatte, dann sähen sie schon ziemlich alt aus. Alt... Das war mal ein Wort.

"Wer weiß, vielleicht treten wir der Republik am Ende sogar bei. Ich hätte da ja kein allzu großes Problem mit, aber diese Hunde von den Wroonianern... Nunja. Und ja, bitte geben sie mir was starkes. Meine Nerven waren auch schonmal besser."

In der Tat, das waren sie gewesen. Mit dem steigenden Alter war auch sein innere Unruhe ein wenig gewachsen, und war er früher stets beherrscht und ruhig geblieben, so wurde er nun immer schneller nervös. Von ihrer diplomatischen Mission hing so viel ab, ein Scheitern kam garnicht infrage! Noch immer mitten im Hyperraum raste das Schiff durch die unendlichen Weiten, als die ruhige Atmosphäre jäh unterbrochen wurde - Wie in letzter Zeit eigentlich immer, wenn er sich in Ruhe und Sicherheit wähnte.

Knallend flog die große Tür seiner Räumlichkeiten auf, und ein nicht besonders freundlich aussehender Wroonianer - Der Abgeordnete Vars Ulan - betrat das Zimmer. Irgendwie wusste Jarvis schon jetzt, dass dieser Besuch nicht besonders erfreulich werden würde.


"Die wroonianischen Abgeordneten sind geschlossen gegen diesen diplomatischen Fehltritt. Wir sollten umkehren, solange wir noch können. Und jetzt erzählen sie mir nicht, dass die Billigung des Parlamentes ihnen Bestätigung genug ist. Viele Dummköpfe bleiben auch nur Dummköpfe..."

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- Im Weltraum & In der Nähe des Dellalt-Systems - An Bord des diplomatischen Reisebootes "Ozymandias" - In den Räumlichkeiten von Botschafter Thane, gemeinsam mit dem Abgeordneten Phorg

Ja, Jarvis hatte Recht. Was wäre es für ein Erfolg, das sie der Republik beitreten würden? Nie wieder müssten sie sich mit Piraten oder Söldnern auseinandersetzten, doch es gab ein Problem. Das Parlament müsste in diesem Fall Abgeordnete in den Republikanischen Senat schicken und bei deren Haltung gegenüber der Republik, konnte das ein echtes Problem werden.

Phorg stand an der Bar und überprüfte diese. Größtenteils standen dort alkoholische Getränke, alles nur vom feinsten. Er grinste als er dem Botschafter einen Abrax-Cognac reichte.
Gerade wollte er mit ihm anstoßen, da flog die Tür aus den Angeln.

"Die wroonianischen Abgeordneten sind geschlossen gegen diesen diplomatischen Fehltritt. Wir sollten umkehren, solange wir noch können. Und jetzt erzählen sie mir nicht, dass die Billigung des Parlamentes ihnen Bestätigung genug ist. Viele Dummköpfe bleiben auch nur Dummköpfe..."

Phorg war entsetzt, nicht nur, daß dieser Mann hier garnicht reindurfte, er hatte auch noch keine Ahnung von Politik.
Phorg stand auf und ging entschlossen zu ihm.

Ihre Abgeordneten haben jahrelang die Augen verschlossen und die Realität ausgeblendet! Es ist Zeit, dass sich etwas ändert! Reicht ihnen das Attentat nicht?
Wir haben geschworen, diesem Planeten zu helfen und das tun wir, indem wir die Republik um Hilfe bitten! Also fragen sie sich lieber mal, wer hier ein Dummkopf ist, das Parlament zeigt wenigstens etwas wie Entschlossenheit!
Sobald wir da sind, können sie den nächsten Flug zurücknehmen und jetzt verschwinden sie!


Phorg drehte sich zur Jarvis um. Hatte dieser noch was zu sagen?

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Bogden-System--> Hyperraum

Hyperraum -:- Wolliges Desaster, unterwegs von Bogden nach Lianna ~ Aufenthaltsraum -:- Kindermeute, Waldemar, Jarimoch (NPCs), Wes, Tara und Keeda

Das Chaos wurde irgendwie nicht weniger und Tara hatte immer mehr den Eindruck, dass Wes sich mit Absicht im Cockpit versteckte. Sie waren im Hyperraum und sie wusste, dass man nicht jede Minute neben den Instrumenten sitzen musste. Ganz im Gegenteil. Dachte der neu ernannte Rat etwa, dass die Kinder Frauenaufgabe waren? Hoffentlich nicht. Keeda zeigte sich zumindest als sehr hilfsbereit, auch wenn man auch ihr deutlich anmerkte, dass sie Mühe hatte ihre Nerven zu behalten. Die Kinder schienen ihre neue Freiheit von Jarimoch zu genießen. Verübeln konnte man es ihnen ja nicht, aber es war im Moment nur schwer aushaltbar.

„Kekse, ja, ich denke über die wird sich auch Wes freuen. Vielleicht mehr als über einen Kuchen. Ich glaube er mag Kekse. Ich frag mich nur, warum er sich so seltsam verhält. Ich hatte fast den Eindruck, dass er sich für seine Ernennung zum Rat schämt.“

Meinte Tara, während sie versuchte mit einigen Kindern Kisten zu einem Tisch zusammenzuschieben, während Keeda sich in der Küche bemühte. Vielleicht hätte sie lieber als erfahrene Mutter in die Küche gehen sollen und hätte eine richtige warme Mahlzeit gezaubert, doch sie wollte Keeda nicht kränken und ihr tat es sicherlich auch mal gut sich in der Küche zu probieren und Kekse waren immer angebracht.

Immerhin roch es bereits süßlich warm und einige Kinder wurden dadurch schon ganz ungeduldig. Tara schickte ein paar Kinder in die Küche, um Teller zu holen, doch in dem Moment rannte Sirion mit ein paar Messern aus der Küche und begann damit herumzublödeln. Tara war sofort besorgt und fürchtete, dass der Junge sich noch selbst verletzen würde oder ihm eines der Kinder ausversehen ins Messer lief. Kaum hatte sie solche Gedanken, stolperte der Kleine auch schon und Tara fing ihn gerade so noch mit der Macht auf und levitierte den Jungen zu sich und streckte im fordernd die Hände entgegen, damit er ihr die Messer aushändigte. Zum Glück tat er es auch, auch wenn er immernoch frech grinste, als wäre nix geschehen. Die Togruta versuchte mit ihm zu schimpfen und ihm zu erklären was alles hätte passieren können, doch irgendwie schien der Junge nichtmal richtig zuzuhören und sie ließ den Jungen schließlich los. Tara ging dann tief durchatmend wieder zu Keeda und gab ihr die Messer in die Hand.


„Wenn das so weiter geht, müssen wir das Schiff doch irgendwie kreativ kindersicher machen.“

Meinte Tara und half der jungen Togruta dann die Kekse zu servieren und schließlich saßen alle Kinder auf Kissen und machten sich über die Kekse her.
Tara rettete ein paar davon, ehe die Kinder alle angegrabbelt und verputzt hatten und ging zu Wes ins Cockpid und brachte ihm eine kleine Schüssel.


„Hier. Die hat Keeda gebacken. Auch so als kleine Aufmerksamkeit für deine Beförderung. Und….ähm. Es wäre schön, wenn du uns ein wenig helfen könntest mit den Kindern. Sie müssen irgendwo schlafen. Hast du irgendwo Schlafsäcke oder so?“

Fragte Tara den Jedi und sie hatte zumindest das Gefühl, dass die Kinder durch die Kekse und dem anstrengenden Tag immer ruhiger und müder wurden. Immerhin.

"Los, schwing dich bitte mal aus dieser Kabine und aus deinem sicheren Cockpitsessel und hilf uns endlich!"

Forderte Tara ihn entnervt auf und drehte seinen Stuhl in Richtung Cockpittür.

"Und du solltest hier wirklich mal aufräumen auf deinem Schiff! Was die Kinder so finden ist wirklich sehr interessant."

Hyperraum -:- Wolliges Desaster, unterwegs von Bogden nach Lianna ~ Aufenthaltsraum -:- Kindermeute, Waldemar, Jarimoch (NPCs), Wes, Tara und Keeda
[Op] @ Wes, wenn du willst, schreib uns nach Lianna ;)[/op]
 
Weltraum-Flug nach Lianna-Aufenthaltsraum: Kleine Nevis mit Mami (Tara), viele Kinder, böser Onkel Jarimoch, Keeda, Waldemar und Wes

Ihre kleinen Freunde hielten Mami ganz schön auf Trab. Es war wie eine große Party. Jetzt duftete es noch nach prima Keksen. Nevis hatte Interesse an einer interessanten großen Schachtel gefunden. Oh, hier war ganz viel Papier drin. Lauter Blätter, auf denen irgendwas stand. Nevis betrachtete die Zettel in ihrer Hand und freute sich. Einige hatten einen Stempel drauf. Daraus mache ich ganz tolle Flieger, dachte sie freudig.. Sie faltete sie sorgfältig mit ihren kleinen Händen und ließ Dutzende durch den Aufenthaltsraum mittels der Macht fliegen. Lachend flog sie einzelne Kinder an. Dann lenkte sie ein Teil auf ihre Mami, die endlich wieder bei ihr war und ließ das Teil um ihren Kopf sausen. Es war toll hier. Alle durften machen, was sie wollten und der böse Onkel, der so streng war, war nicht dabei. Heute durften alle spielen und nicht nur lernen und schwere Tests machen. Bei ihm durfte man nichts falsch machen, sonst ging man schnell tot. Die kleine Nevis ließ alle ihre Flieger landen und holte sich einen warmen duftenden Keks. Hm, das schmeckte gut!

Mami, guck mal!“

Nevis hielt ihren Keks hoch, der ihr so schmeckte. Dann stürmte sie zu ihrer Mami und umschlang ihre Beine und drückte sie ganz fest. Mami sollte nie wieder weg gehen!

Im Weltraum unterwegs nach Lianna: Aufenthaltsraum : kleine Nevis mit Mama (Tara) und vielen Kindern und Waldemar, Wes, Keeda und dem bösen Onkel Jarimoch
 
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Hyperraum - Wolliges Desaster, unterwegs von Bogden nach Lianna - Aufenthaltsraum - Kindermeute, Waldemar, Jarimoch (NPCs), Nevis, Tara, Keeda und Wes

Versuchend, das Kindergeschrei so gut wie möglich auszublenden, mühte sich Wes, eine möglichst günstige Route für den Rückweg auszuarbeiten. Auf jeden Fall wollte er dem Hydian Way folgen, bis sie den imperialen Raum verlassen hatten, was, Waffenstillstand hin oder her, so schnell wie möglich geschehen sollte. Erst dann würde er sich besser fühlen, mit der Meute hatte er keine Lust auf Begegnungen mit Zollpatrouillen oder Schlimmerem. Wahrscheinlich könnte er ihnen nicht einmal einen Vorwurf machen, sollten sie ihn aus dem Verkehr ziehen wollen. Es
musste ein Gesetz dagegen geben, so viele Kinder über längere Strecken auf einem so kleinen Schiff zu transportieren.

Das war auch der Grund, warum sie anschließend so schnell wie möglich einen Zwischenstopp einlegen mussten. Der Taanaber hatte damit gerechnet,
ein Kind zu retten, stattdessen waren es sieben oder acht (er hatte den Überblick verloren). Er musste einkaufen gehen, Lebensmittel und weitere Ausrüstung für die lieben Kleinen. Eigentlich mussten diese zudem irgendwann auch mal raus aus der Konservendose, nur fragte er sich, ob sie das riskieren konnten. Ein Problem war zudem, es gab so schnell keine Welt, die Wes kannte, die sicher war und direkt an der Handelsroute lag und somit auch kein optimales Ziel. Später gedachte er den Weg über Phindar zu nehmen, doch das kam ihm noch unendlich weit weg vor. Die Reise würde zweifellos lang werden, sehr lang.

Alsbald (viel zu bald) kam Tara mit einer Schüssel duftender Kekse, einer Erinnerung an die unliebsame Beförderung und einer Reihe von Vorwürfen in die enge Pilotenkanzel.

»Mmh, Kekse, danke!«

Erwiderte Wes artig.

»Nach Feiern ist mir allerdings nicht zumute - eher nach einem Pangalaktischem Donnergurgler oder einem anderen starken Drink. Es tut mir leid, euch alleine gelassen zu haben, aber ich hatte hier noch eine Reihe von Kopfnüssen zu lösen. Ich habe keine Schlafsäcke an Bord, und das ist nur ein Teil des Problems.«

Befehlgemäß schwang der Jedi-Rat wider Willen sich aus seinem bequemen Pilotensessel, begab sich in das Schlachtfeld des Hauptraums und winkte Keeda ebenfalls zu sich, als er beinahe einen Flimsiflieger ins Gesicht bekam, mit denen Nevis gerade um sich warf. Er fing ihn, faltete ihn auf und stellte fest, dass es sich um eine Zulassungsbescheinigung für eines der verwendeten Umrüstbauteile handelte.

»Nein! Nevis! Nicht!«

Rief er der kleinen Togruta zu. Ein weiterer Flieger verschwand hinter einem Gitter, wo er an einer freiliegenden Energieleitung unter entsprechendem Gestank verbrannte.

»Onkel Wes braucht die noch. Ähm… Tara, würdest du…?«

Gleichzeitig stürmte der Jedi los, um Sirion die Flasche Alten Janx-Geist abzunehmen, die er sich gerade mühte, aufzubekommen. Ohne die konnte er sich den Donnergurgler abschminken.

»Was ich sagen wollte,«

Begann Wes eilig, nachdem sie sich wieder versammelt hatten.

»Wir haben weder Schlafsäcke, noch Spielsachen, noch überhaupt genug Lebensmittel an Bord dieses Schiffes. Jedenfalls nicht die Sorte, die Kinder mögen – da waren wir auf dem hinweg wohl etwas zu gierig. Wir haben gerade die hydianische Handelsstraße erreicht, die uns auf dem schnellsten Weg aus dem imperialen Raum bringen sollte. Sobald wir das Gebiet der NR erreicht haben, müssen wir zuallererst einkaufen gehen. Problem ist, die bewohnten Planeten an der Handelsstraße sind alles unbedeutende Welten, die mir rein gar nichts sagen, wahrscheinlich müssen wir also unser Glück bzw. die Macht auf die Probe stellen.

Ich schlage vor, wir stecken die Kinder jeweils zu zweit in eines der Betten, wir werden sie nicht brauchen, wir werden meditieren. Ich fürchte allerdings, dass wir auch so noch zu wenig Decken haben.«

Hinter den Togruta entdeckte er, dass zwei der Kinder Raumjägerduelle mit Werkzeugen und Energiezellen nachspielten, indem sie diese levitierten. Wenn sie zusammenstießen, flogen manchmal zur großen Begeisterung der beiden Funken. Wes nahm sie ihnen ab und warf sie in eine der Kisten. Zudem entwand er Sirion den Allesschrauber, der damit gerade die Wandpaneele löste und fand nach etwas Suchen die Packung Schrauben in Waldemars Aquarium. Das war das erste, was ihm einfiel, das Schiff kindersicher zu machen – zumindest solange, bis es einem der Gören gelang, die Schrauben mit der Macht oder sonstwie herauszudrehen.

»Kommt, packt alles was herumliegt in die Kisten und ich schraube diese dann zu!«

Forderte der Mensch seine Padawane auf und biss endlich in eines der Gebäckstücke.

»Hmm, die Kekse sind gut, aber etwas salzig…«

* * * * *​

Wes zeigte seinen Padawanen die Meditation, die in der Theorie ihren Schlaf ersetzen sollte, und abwechselnd stand einer von ihnen auf, um ein Kind wieder ins Bett zu bringen, auf die Nasszelle zu lassen oder was ihnen sonst so einfiel. Letztere war ohnehin dauerbesetzt. Wes konnte es Jarimoch kaum verübeln, dass er sich sehr zurückzog. Wie hatte er die Kinder wohl auf Kohlma gebändigt? Vermutlich mit großer Strenge und Härte, die jedoch keinem der Jedi lag. Just jenseits der Grenze landeten sie auf einem unbedeutenden Handelsposten, der schon einmal bessere Zeiten gesehen hatte (oder einst zu optimistisch geplant worden war) und deckten sich mit allem Nötigen ein. Zudem hielten sie an gefühlt jedem Bantha King auf dem Weg, so dass die Menge an Juniormenüs das Spielzeugproblem auch zunehmend entschärfte. Dummerweise war das Lieblingsspiel offenbar, sich die Plastdinger gegenseitig an den Kopf zu werfen. Sirion schlug in Baseballmanier nach ihnen, mit einem Trainingslichtschwert (wo zum Sith hatte er das her), welches ihm Wes mit einer erbosten Standpauke abnahm.

Entsprechend lang dauerte die Reise und entsprechend geschafft fühlte sich der Jedi. Zumindest hatte ihn der Kinder-Stress zu
der Idee verholfen, wie er dem Rat beweisen konnte, dass er nicht in jenes Gremium gehörte: er würde, erstes Ding nach der Landung, in den Ratssaal marschieren und die versammelten Jedi das Problem in Augenschein nehmen lassen: Jarimoch, Nevis und die ganzen anderen Kinder. Im Ratssaal des Jedi-Ordens. Viel Spaß damit, dachte sich Wes und grinste voll grimmiger Vorfreude.

Vermutlich würde gleich anschließend oder vielleicht, nachdem sie, die Bälger versorgt, etwas Ruhe gefunden hatten, ein verwandtes Thema aufs Tapet kommen. Tara hatte Nevis wieder. Ihre Tochter wiederzufinden war der ganze Grund für die Machtausbildung gewesen und das hatte sich erfüllt, der Macht war dank. Wes scheute ein wenig vor diesem Gespräch zurück, weshalb er es bisher vor sich her geschoben hatte, und hätte die Togruta lieber als Padawan behalten. Aber lange konnte er es nun nicht mehr hinauszögern, dachte er, als er den Hyperantriebshebel betätigte und die Desaster zum letzten Mal für diesen Flug in den Normalraum zurückfallen ließ.

Lianna-System - Wolliges Desaster, im Anflug auf Lianna - Kindermeute, Waldemar, Jarimoch (NPCs), Nevis, Tara, Keeda und Wes
 
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Outer Rim - Hyperraum nach Kruskan - YG 4210 - Brücke - John

John schob den Regler für den Hyperraum nach vorne und war aufgestanden noch bevor die Sterne ganz dem Strudel des Hyperraums gewichen waren. Er hatte viel zu lesen für diese Mission. Er wollte sich weiter vorbereiten damit er einen vernünftigen Eindruck bei der Bevölkerung des Planeten machen konnte. Das Ansehen der Jedi sollte unter seinem Verhalten nicht schon bei seiner ersten Mission leiden.

Er holte sein Datapad und öffnete die Datei über Kruskan. Der Planet lag im Colundra Sektor und war damit nicht einmal als abgelegen zu bezeichnen. Lag er doch in relativer Nähe zur Perlemian. Wenngleich es ehr am Ende der Perlemian lag, so war es doch noch nahe genug an republikanischem Territorium, dass John keine Zwischenfälle mit Piraten zu befürchten hatte. Doch die Lage war auch bezüglich des Weges den er zurückzulegen hatte vorteilhaft. Er wäre schnell dort und, nachdem er seine Mission hoffentlich erfolgreich beendet hatte, schnell wieder auf Lianna.
Der Planet selbst war terrestrisch. In Luskan, der Region die er aufsuchen würde, herrschte gerade Frühsommer. In dem Ort in den man ihn gebeten hatte zu kommen, Beregost, lebte dem letzten Bericht den man dem Hilfegesuch angefügt hatte nach die junge Zeugin. Er hatte vor sofort dort zu landen. Er würde sich nicht mit Staatsdienern herumschlagen. Dafür hätte man einen diplomatisch veranlagten Jedi losschicken müssen. Er würde versuchen durch Taten zu überzeugen. Politik überließ er mal schön den Wichtigtuern.
Sobald er auf Kruskan ankam würde er eine Karte des Planeten, der Region Luskan und der Umgebung des Dorfes Beregost benötigen. Denn das Kartenmaterial das er hatte finden können war veraltet. Aus den Beschreibungen die im Hilfegesuch mitinbegriffen waren hatte er nur einen groben Eindruck erhalten. Er würde mehr benötigen um wirklich hilfreich sein zu können. Macht hin oder her, ein Jedi der sich im Wald verlief war einfach nur peinlich.
Er machte sich also so gut es ging mit den wenigen Informationen die im Hilfegesuch und den angehängten Dateien enthalten waren vertraut. Wenigstens würde er somit nicht von null anfangen. John sah auf sein Chrono. Es war Zeit zurück in das Cockpit zu gehen und sich auf die Rückkehr in den Normalraum vorzubereiten. Er würde seine Ankunft sofort den Behörden mitteilen und dann sofort den Landeanflug auf Beregost beginnen. Wenn er das richtig sah, dann würde er kurz vor Einbruch der Dunkelheit im Dorf ankommen. Mit seinen Untersuchungen würde er also am besten bis zum Morgen warten. Es war besser wenn alle beteiligten gut ausgeruht waren. So könnte er der Zeugin vielleicht etwas Hilfreiches entlocken. Er rechnete zwar nicht damit, dass er den Fall von Entführungen allzu schnell lösen würde, aber davon würde er sich nicht entmutigen lassen. Die Sicherheitskräfte von Kruskan hätten sicherlich nicht um Hilfe gebeten wenn sie alleine hinter das Geheimnis gekommen wären. Er rechnete also damit, dass er ein paar Wochen auf dem Planeten verbringen würde. Sollte Er Padme von seiner Ankunft berichten? Nein, sie wusste, dass er unterwegs war. Es wäre unnötig ihr so früh schon Bericht zu erstatten und mit Pech kam die Nachricht erst auf Lianna an wenn wer schon wieder zurückgekehrt war.


Outer Rim - Hyperraum nach Kruskan - YG 4210 - Brücke – John
 
Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - YG 4210 - Brücke - John



Unter sich konnte John die Hügel und Wälder Luskans am Cockpit vorbeiziehen sehen. Im Licht der Dämmerung war nur zu erahnen, was für eine idyllische Landschaft sich vor seinen Augen erstreckte.
Er hatte sich kurz mit der Provinzregierung in Kontakt gesetzt. Man hatte ihm sofortige Landeerlaubnis erteilt, als er sich als Mitglied des Ordens zu erkennen gegeben hatte. Sie hatten gebeten, er solle sich doch sofort nach der Landung in Beregost mit den vor Ort befindlichen Sicherheitskräften in Verbindung setzen. Die Nachricht, dass Sicherheitskräfte vor Ort sein würden beruhigte ihn immens. Er wusste nicht, ob er alleine ein Dorf vor einem unbekannten Feind würde beschützen können und aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, das seine Anwesenheit hier die Situation verschlimmern würde.
In seiner Zeit als Padawan hatte er viel über die verschiedenen Versionen von diesen von der Macht gewähren Vorahnungen und Visionen gelernt. Während Visionen zwar detailreicher waren, waren sie die unzuverlässigeren der beiden. Oft lagen sie in der Zukunft und nach ihnen zu handeln führte mal zu dem Ergebnis das man in der Vision gesehen hatte und mal zu einem ganz anderen. Es war eine gefährliche Sache die Zukunft zu kennen, auch wenn es nur eine mögliche Version der Zukunft war. Vorahnungen wie diese doch waren meist relativ aktuell und so gut wie nie falsch. Das machte ihm sorgen. Doch wenn er in die Macht hinausgriff und seine Gefühle erforschte, dann wusste er auch, dass er das richtige getan hatte indem er hierhin gekommen war. Manchmal wurden die Dinge leider erst schlimmer bevor sie besser wurden. Daran konnte auch die Macht nichts ändern.

Langsam näherte er sich den Koordinaten von Beregost. Er drosselte die Geschwindigkeit des Schiffes. Er wollte niemanden mit lautem Triebwerksfauchen aufschrecken. Als das Dorf in Sicht kam war er erstaunt was es für ein ansehnlicher Ort war. Er hatte mit simplen Häusern und Farmgebäuden gerechnet. Doch dieses Dorf konnte sich tatsächlich sehen lassen. Er konnte sich glatt vorstellen hier Urlaub zu machen. Eingerahmt von Wiesen und Feldern lag das Dorf am Fuß eines Berges. Die Waldränder des umliegenden Waldes reichten teilweise bis ans Dorf heran. Es war malerisch. Selbst er, der er kaum etwas für solche Dinge übrig hatte, fühlte sich von dem Dorf ergriffen.
Schnell hatte er eine weit offene Wiese mit einer geeigneten flachen Landestelle gefunden. Während er das Schiff noch dem Boden entgegensinken ließ konnte er bereits Figuren in einiger Entfernung ausmachen, die auf das Schiff zugeeilt kamen. In der Dunkelheit konnte er nicht viele Einzelheiten erkennen, aber zumindest eine der Figuren hob sich in der Kleidung von den anderen ab. Ihr Arm war winkend über den Kopf erhoben. John brachte das Schiff mit einem gekonnten Manöver rasch zu Boden. Die Triebwerke waren noch nicht ganz heruntergefahren, da verließ er bereits die Rampe des Schiffes.
Sein erster blick fiel auf eine junge Frau, vielleicht in seinem Alter. Sie steckte in einer Rüstung. Sie müsste Teil der Sicherheitskräfte sein, von denen man gesprochen hatte.




Nachdem sie ihn kurz mit Interesse und einem Hauch von Bewunderung gemustert hatte räusperte sie sich.

„Willkommen auf Kruskan Meister Jedi.“

Sie schaffte es mit etwas Mühe den Anflug von Ehrfurcht aus ihrer Stimme zu verbannen. Doch das Neigen ihres Hauptes machte ihren Versuch souverän zu wirken zunichte.

„Ich bin Corporal Aribeth Moss. … Ich hoffe das ich euch bei euren Ermittlungen helfen kann.“

John war für einen Moment verwirrt. Warum schickten die Sicherheitskräfte eine Corporal? War der Rest der Truppe beschäftigt? Johns Erleuchtung kam rasch. Sie war die einzige Sicherheitskraft hier. Er hätte es wissen müssen. Sicher waren die Sicherheitskräfte über die ganze Region verteilt.

Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - Beregost - John, Aribeth und einige Dorfbewohner
 
Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - Beregost - John, Aribeth und einige Dorfbewohner

John musterte die junge Frau einen Moment bevor er antwortete. Sie schien ihm recht jung für ein Mitglied der Sicherheitskräfte. Doch er enthielt sich einem verfrühten Urteil. Er würde sehen was sie konnte wen es soweit war.

„Danke Corporal Moss! Aber bitte, nennt mich John. Der Titel Meister steht mir noch nicht zu.“

Erklärte er und streckte dann seine Hand aus. Für einen Moment schien Aribeth etwas verwirrt. Doch dann ergriff sie seine Hand und schüttelte sie kurz aber kräftig.

„Lasst mich euch dem Dorfrat vorstellen.“

Schlug sie vor. Mit einer Geste deutete sie an das es sich bei der Gruppe die sich in einiger Entfernung versammelt hatte wohl um eben diesen Dorfrat handelte. John nickte. Heute würden sie eh nicht mehr viel bewirken. Er würde so sicherlich am schnellsten von den neusten Vorkommnissen erfahren.

„Aber natürlich!“

Sie schritten langsam zu der Gruppe hinüber und eine Reihe von Vorstellungen folgte. John konnte sich nicht alle Namen merken, doch ein zwei der wichtigeren Namen behielt er. Die Vorstellung wurde schnell nach drinnen verlegt, da es rasch dunkel wurde und keiner der Dorfbewohner nachts draußen sein wollte. Auch die Anwesenheit eines Jedi nahm den Menschen hier ihre Angst nicht. Verständlich wie John fand. Immerhin hatten sie wohl Wochen und Monate in Angst vor unbekannten Entführern gelebt. So etwas verschwand wohl nicht von jetzt auf gleich.

Nach einer langen Runde mit dem Dorfrat machten sich die Mitglieder des Rates eilig und in Gruppen auf zu ihren Häusern. John und Corporal Moss begleiteten die Gruppen und trafen sich dann an dem kleinen Haus das den Sicherheitskräften in Beregost zur Verfügung gestellt worden war. Es war einfach eingerichtet, doch es bot gerade so genügend Platz für eine knappe Hand voll Sicherheitskräfte, die sich nicht groß um Platz scherten. Für John und Moss beide war also es groß genug.
John hatte sich entschieden, dass es besser wäre hier zu schlafen als auf seinem Schiff. So war er in der Stadt und er und Moss wären direkt zur stelle wenn man sie bräuchte. Außerdem wollte er Moss noch eine Weile über die Vorkommnisse ausfragen. Bei dem Treffen mit dem Dorfrat war er mehr ausgefragt worden, als das er hatte Fragen stellen können. Die Dorfbewohner, die noch nie einen Jedi gesehen hatten, waren trotz allem mehr an ihm interessiert als an seinen Fragen. Nachdem Moss ihnen einen Drink aus einem kleinen Privaten Vorrat eingeschüttet hatte, setzten sie sich an den Tisch des Hauses und unterhielten sich eine Weile.


„Wie kommt es, das nur ein Mitglied der Sicherheitskräfte vor Ort ist?“

Fragte John um seine Vermutung von vorher durch Fakten zu ersetzen. Moss Miene wurde ernst. Es schien ein etwas empfindliches Thema zu sein.

„Ihr müsst verstehen John, wir sind eine friedliche Welt. Wir sind dazu in der Lage die alltäglichen menschlichen Tragödien zu bewältigen. Aber hierfür? Hierfür sind wir weder ausreichend besetzt, noch gut genug ausgerüstet oder ausgebildet.“

Sie schnaubte. Es schien ihr nicht zu gefallen die schwäche ihres Planeten zugeben zu müssen.

„Ihr müsst unseren Planeten für verdammt hinterweltlerisch halten.“

John legte seinen Kopf schief. Er war zwar etwas unsicher wie er mit nur einem Mittglied der Sicherheitskräfte etwas gegen die unbekannte Bedrohung, welche die Region heimsuchte, unternehmen sollte, aber er dachte deshalb nicht schlecht über den Planeten. Sie schien ein verzerrtes Bild von ihm zu haben.

„Ich glaube, dass euer Planet sich glücklich schätzen kann.“

Moss schien von den Worten Johns überrascht, glaubte sie doch, dass ein Jedi der Republik eine ganz andere Zusammenarbeit mit den Behörden gewöhnt war. Sie kannte Geschichten über Jedi als große Feldherren. Sie war schon überrascht gewesen, dass die Jedi überhaupt auf das Hilfegesuch reagiert hatten.

„Ihr benötigt keine große Truppe an Sicherheitskräften. Ich bin mir sicher das andere Planeten dieses ‚Problem‘ gerne hätten.“

Erklärte er seinen Gedankengang. Das entlockte Moss ein kleines Lächeln. Doch das wich rasch einer Ernsten Grimasse. Das war ja schön und gut, das John das so sah, aber das änderte nichts daran, dass die Situation ihnen immer weiter über den Kopf gewachsen war. Moss wandte ich also einem anderen Thema zu. Wie sollten sie die Ermittlungen angehen?

Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - Beregost - provisorische Unterkunft der Sicherheitskräfte - John, Aribeth
 
Hyperraum - Wolliges Desaster, unterwegs von Bogden nach Lianna - Aufenthaltsraum - Kindermeute, Waldemar, Jarimoch (NPCs), Wes, Tara und Keeda

Der Schockmoment verging so schnell, wie er gekommen war und bevor die Togruta einen Mucks von sich geben konnte, hatte Tara den Zabrak vor seinen neuen Lieblingsspielzeugen gerettet, die ihm sicherlich eine einprägsame Lektion und dem Rest unnötige Aufregung beschert hätten.
Mehr oder minder freiwillig händigte er die Messer an die Mutter ab und hatte dabei noch den Mut, aufmüpfig zu grinsen.
Keeda stemmte die Hände in die Seite und atmete empört aus, unterließ jedoch einen Kommentar.
Er wollte nur, dass sie sich aufregte und das ganze Spiel würde von vorne beginnen.
Aber diesmal war sie klüger!
Ihre Mitpadawan unternahm noch einen letzten Versuch, dem kleinen Balg klar zu machen, was hätte geschehen können, stieß aber auf Taubheit und Unverständnis.
Keine wirkliche Überraschung – er hatte wohl keine Chance erhalten, es anders zu lernen -, doch wenigstens ein bisschen Dankbarkeit wäre angebracht gewesen, immerhin hatten sie ihn und seine Freunde gerettet.
Wussten die Kinder eigentlich, was das hier bedeutete?
Sie konnten zu ihren Familien zurück!
Momentan schienen sie die ganze Situation eher für einen riesigen Tagesausflug zu halten, so schien es Keeda. Und sie waren die Witzfiguren, die die Kinder zu unterhalten hatten...


„Hey, Sirion!“

Sie schnippte mit den Fingern und deutete auf das Gebäck, das gerade auf einem Tablett von der Küche zum kümmerlichen Tisch und in die Mägen der Meute balanciert wurde.

„Hast du Hunger? Hilf deinen Freunden mal, die Küche zu putzen. Wenn du Glück hast, lässt dir der Rest noch etwas übrig, aber ich würde mich beeilen...“

Murrend schlurfte der Zabrak in die Küche und die Padawan nutzte die Möglichkeit, um sich ihrerseits einen der Kekse zu holen.
Ein Bissen und sie hustete, kräuselte ihre Nase.

„Bah...“
Nächstes Mal würde sie sich von Tara helfen lassen, keine Frage.
Apropos Tara – wo war sie überhaupt?
Suchend sah sich die Togruta um, konnte aber nur die Gruppe entdecken, die plaudernd um den Tisch versammelt saß und damit einigermaßen verstaut war.
Für den Moment.
Und die Ruhe hielt nicht lang.
Kaum hatten der Großteil aufgegessen, was bei dem Gebäck nun wirklich nicht lang dauerte, verteilten sich die Kinder im Raum und setzten ihre Erkundungstour fort.
Zwar versuchte Keeda die Gruppe beisammen zu halten und sie möglichst von allen spitzen Gegenständen, Formularen und sonstigen interessanten Dingen abzuhalten, was ihr natürlich famos gelang.

Innerhalb weniger Minuten hatte sich eine besonders große Menge um einen altbekannten Zabrak gebildet, der meinte, mit Nevis ein Papierfliegerwettrennen veranstalten zu müssen, während eine weitere Gruppe die Nasszelle für sich entdeckt hatte und sichtlich fasziniert an der Dusche hantierte (und kurze Zeit später mit tropfender Kleidung herumjammerten).
Keeda wusste nicht recht, wohin zuerst und rannte notgedrungen vom einen Haufen zum anderen (
„Nein, Sirion, du stichst ihr nicht das Auge aus!“, „Sag nur, aus der Dusche kommt Wasser...“), wobei sich ihre Meinung zum Hindernislauf radikal änderte.
Kiste hier, Tisch da, ein zersplitterter Teller und wieder ein Haufen Tränen, zwei zankende Freundinnen, ein tödlicher Papierflieger, der zu allem Übel Wes ins Auge flog, als dieser just in diesem Moment den Raum betrat, dicht gefolgt von Tara.
Die Padawan zuckte entschuldigend mit den Schultern.

Während der nächsten Stunden hieß es schlichtweg überleben.
Zuerst schien alles zu eskalieren, da sich die Kinder immer stärker in ihren überdrehten Zustand hineinsteigerten.
Aber entweder, es waren letztlich doch Schlaftabletten im Teig gelandet oder die Macht hatte genug von all den Kindern – auf jeden Fall beruhigte sich die Stimmung nach einigen Aussetzern und es wurde leiser, die kleinen Wesen gähnten, hatten scheinbar genug von dem Tag, der immerhin viel mit sich gebracht hatte.
Wes' Vorschlag schien sinnvoll – ein Zwischenstopp war dringend nötig und bis dahin konnten sich die Kleinen ausruhen, auch wenn jede fünf Minuten ein Neuer krähte, er müsse einmal auf Toilette.

Immerhin zeigte Wes den Padawanen die seltsame Schlafersatz-Meditation, von der sich die Togruta nicht wirklich erholen, aber zumindest auf die restlichen Stunden vorbereiten konnte.
An Schlaf war hier ohnehin nicht zu denken, vor allem, nachdem das Gebäck allgemein als zu salzig abgestempelt worden war.
Was hatte sie im Rezept falsch gemacht?

Zu dem geplanten Zwischenstopp auf einem heruntergekommenen Handelsposten kamen letztlich noch einige Pausen bei verschiedenen Fast-Food-Ketten, wobei sich die Kinder nicht an den billigen Spielzeugen störten, die es gratis dazu gab.
Vielmehr schienen sie Spaß daran zu finden, sich die scharfkantigen Ecken gegenseitig ins Gesicht zu drücken und zu ihrem Leidwesen erhielten mehrere Kinder eine Art Plüsch-Bantha (es ähnelte eher einem Sarlacc, wenn man sie fragte), das ominöse Geräusche von sich gab, falls man lange genug auf den Bauch drückte.
Einzeln waren die Töne nicht sonderlich nervtötend, doch im Chor...

Der Moment, als das Lianna-System langsam vor ihnen erschien, war von reinster Freude durchzogen. Der Horror hatte ein Ende!
Die ganze, lange Mission, diese gesamte Entführungssache...
Und Tara war bei ihrer Tochter, die lebendig durch den Raum quietschte und einfach nur glücklich schien, ihre wirkliche Mutter wieder zu haben.

Blieb nur noch die Frage, was mit Jarimoch geschehen würde.
Konnte man ihm vertrauen?
Ihn in den Tempel einladen?
Der Waffenstillstand kam ihr wie ein übergroßer Scherz vor.
Und ein unnötiges Hindernis.
Nun, es war nicht ihre Entscheidung, was ihn in seiner Zukunft noch erwarten sollte und als die Desaster endlich in die Nähe von Lola Curich kam, überdeckte ein fremdartiges Heimatsgefühl die pessimistischen Gedanken.
Wenigstens hatten sie im Tempel einen Garten, den die Meute zum Austoben nutzen konnte...


Hyperraum - Wolliges Desaster, im Anflug auf Lianna - Cockpit - Kindermeute, Waldemar, Jarimoch (NPCs), Wes, Tara und Keeda

OP: Leider keine Zeit für einen längeren, besseren Post - hoffe, es geht so!
 
Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - Beregost - provisorische Unterkunft der Sicherheitskräfte - John, Aribeth

Moss und John unterhielten sich noch lange bis in die frühen Morgenstunden. Moss, die selbst in der Nähe Aufgewachsen war, hatte noch nie den Planeten verlassen, geschweige denn einen Jedi gesehen. Sie bezweifelte, dass irgendjemand auf Kruskan jemals einen Jedi gesehen hatte. Ihr Planet war für eine lange Zeit vom Rest der Galaxis vergessen worden. Moss war froh, dass jemand vom Jedi Orden gekommen war und sie dieser Situation nicht mehr alleine gegenüber standen.
Diese ganze Situation war für John neu und vor allem lehrreich. Er begann zu begreifen was für einen großen Wert der Orden der Jedi und selbst die Anwesenheit nur eines einzigen von ihnen für die Moral einer Gruppe haben konnte. Selbst ein Jedi konnte ausreichen um in einer verzweifelten Situation neue Hoffnung zu spenden. Er konnte nur erahnen was das für eine Armee bedeutete, die von einem Jedi oder gleich mehreren in den Kampf geführt wurde. Bisher waren ihm die meisten hier in Beregost mit schierer Bewunderung begegnet. Seit er hier war hatte er spüren können wie sich die Atmosphäre im Dorf mit jeder Stunde die nach seiner Ankunft entspannter wurde. Die Dorfbewohner fühlten sich mit ihm hier sicher. Das war für ihn schmeichelnd, doch gleichzeitig sah er sich gefordert sie nicht zu enttäuschen.

Beide legten sich nur für wenige Stunden schlafen. Moss schien sich über die vergangenen Wochen und Monate daran gewohnt zu haben wenig zu schlafen. John selbst konnte dank der Macht mit weitaus weniger Schlaf auskommen als andere. So war er am nächsten Morgen bereits putzmunter, während Moss sich noch an einem Kaf festhielt.


„Wir sollten die Familie des Mädchens aufsuchen, welches die letzte Entführung beobachtet hat.“

Erklärte John seine Pläne für den Morgen. Moss nickte nur stumm von ihrem Platz am Tisch aus und schlürfte weiter ihren heißen Kaf. Sie steckte bereits in ihrer Rüstung und John war sich ziemlich sicher, das sei darin geschlafen hatte.
Wenig später waren die beiden unterwegs durch das Dorf. Die meisten Dörfler waren dabei ihr Tagesgeschäft zu beginnen. John kam nicht umhin zu bemerken, dass die meisten Männer Blastergewehre bei sich trugen. Er blickte fragend zu Moss. Die zuckte nur mit den Schultern. Scheinbar war das ein für sie gewohntes Bild. John war sich jedoch sicher, dass das etwas mit den Entführungen zu tun hatte. Warum sonst sollten die Bauern eines friedlichen Planeten wie diesem bewaffnet sein?


„Dort vorne Links!“

Gab Moss die Richtung vor und sprach damit ihren ersten Satz des Tages. Dieses Mal war es John der Stumm blieb. Er nickte und folgte ihren wegangaben bis zu einem Haus, das sich nicht groß vom Rest der Häuser in der Umgebung unterschied. Moss klopfte und kurz darauf öffnete ein Mann die Tür.

„Corporal!“

Begrüßte er Moss knapp. Die so Angesprochene nickte dem Mann knapp zu und stellte ihn und John einander vor.

„Aarin, dies ist John Eldritch, ein Jedi vom Jedi Orden.“

Die beiden Männer nickten sich zu. Aarin war die Überraschung über diesen Besuch anzusehen.

„Der Jedi möchte sich mit deiner Tochter unterhalten, über das was sie vor drei Monaten gesehen hat. Können wir mit Ayala sprechen?“

Der Mann nickte. Natürlich könnten sie mit seiner Tochter reden. Mit einer gewissen Ehrfurcht in der Stimme bat er John hinein.
John war gespannt, ob das Mädchen ihm irgendwelche Informationen liefern könnte.


Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - Beregost - im Haus von Aarin - John, Aribeth, Aarin
 
Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - Beregost - im Haus von Aarin - John, Aribeth, Aarin

Bereits beim Eintreten bemerkte John das zusätzliche Paar Augen, das sie aus einiger Entfernung beobachtete. Seine Machtsinne fuhren aus und fanden schnell wonach er suchte. Ein junges Mädchen beobachtete sie durch einen Türspalt. Er drehte seinen Kopf in die Richtung und lächelte. Jeder andere Jedi mochten wohl ein wärmeres Lächeln zustande gebracht haben.
Das Mädchen schreckte wie vor den Kopf gestoßen von der Tür zurück. Sie fühlte sich ertappt.
Aarin Ergriff das Wort und deutete an das die beiden Gäste sich doch setzen sollten.


„Bitte, setzt euch, ich hole Ayala.“

Er wartete nicht bis John oder der Corporal seiner Bitte nachkamen, sondern wendete sich der Tür zu, hinter der sich wie John wusste, Ayala verbarg.
Während der Mann seine Tochter holte beugte sich Moss zu John hinüber.


„Ayala wurde bereits von uns verhört. Was glaubt ihr noch von ihr zu erfahren?“

John sah Moss mit einem leicht verwirrten Blick an. Er hatte bisher nicht das Gefühl gehabt, das sie an seinem Vorgehen Zweifel hatte. Er wusste nicht ganz wie er darauf reagieren sollte. Ein Räuspern hielt ihn davon ab sich Moss zu erklären. Aarin war mit seiner Tochter aus dem Nebenraum zurückgekehrt. John sah zu dem Mädchen und musterte sie. Ayala hatte einen noch recht knabenhaften Körper. Was bei einem Alter von ungefähr 12 Jahren aber noch nichts heißen mochte. Ihre Haare waren für ein Mädchen mit ihrer Figur etwas zu kurz, so dass es den Eindruck verstärkte, man habe einen etwas feminin aussehenden Jungen vor sich. Ihr Gesicht zumindest war als hübsch zu bezeichnen. Sie hatte eine wohlproportionierte Nase, sich bereits sinnlich füllende Lippen und helle, wache Augen, die einen von all ihren anderen Merkmalen ablenkten. John fiel sofort die Symmetrie in ihren Zügen auf. Sie würde einmal eine sehr schöne junge Frau werden, da war er sich sicher.
Ihr Gesichtsausdruck war verwirrt, fragend und sogar ängstlich. Zwar hatte ihr Vater ihr kurz gesagt, dass ein Jedi vom Jedi-Orden sie sprechen wollte und dass sie sich zu benehmen hatte, doch das führte bei dem Mädchen nur zu noch mehr Verwirrung.

John erhob sich von seinem Platz am Tisch und machte einen zaghaften Schritt auf Das Vater Tochter Paar zu.


„Aarin, wenn sie nichts dagegen haben, dann würde ich gerne einen kleinen Spaziergang mit Ayala machen.“

Erklärte er sein Anliegen. Er wollte mit dem Mädchen alleine reden, weg von ihrem Vater und dem Corporal.
Aarin blickte in Corporal Moss Richtung. Als diese nickte, gab auch er seine Zustimmung.


„Ayala, zeig dem Jedi doch bitte das Dorf.“

Etwas unsicher zwischen ihrem Vater, Moss und John hin und her blickend blieb Ayala neben ihrem Vater stehen. Es benötigte ein Stupsen von ihrem Vater um sie in Bewegung zu setzen. John ging hinunter auf ein Knie, als das Mädchen vor ihm stand.

„Hallo Ayala!“

Sagte er versucht sanft.

„Ich bin John.“

Stellte er sich vor und hielt ihr seine Hand hin. Das Mädchen ergriff sie zaghaft und hauchte ihrerseits ein Hallo, dann flüsterte sie ihren Namen. John würde sich bemühen müssen in dem Mädchen so etwas wie Vertrauen aufzubauen. Er würde wohl daran arbeiten müssen.

„Wie wäre es, wenn du mir deinen Lieblingsplatz zeigst, ich kann ich gut erinnern, dass ich so etwas in deinem Alter auch hatte.“

Fragte er sie. Ein leises Okay war alles was er als Antwort erhielt. Das würde nicht allzu einfach werden. Als John und Ayala die Tür zur Straße hin durchschritten hatten begann im Haus eine leise geführte aber recht hitzige Diskussion.

Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - Beregost - auf der Straße - John, Ayala
 
Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - Beregost - das Dorf überblickende Felsnase „Ayalas Lieblingsplatz“ - John, Ayala

Drei volle Tage waren vergangen, seit John Ayala das erste mal getroffen hatte. Jetzt saßen die Beiden schweigend nebeneinander auf Ayalas Lieblingsplatz, einer Felsnase, und blickten über das Dorf und die Umgebung. Das Mädchen war bisher recht still gewesen. John hatte nicht versucht ihr allzu viele Fragen zu stellen die direkt mit dem Vorfall zu tun hatten den sie beobachtet hatte. Corporal Moss scharrte bereits mit den Füßen. Sie hatte sich von Johns Ankunft etwas wie einen Sprung in den bereits aufgegebenen Ermittlungen erhofft. Doch wenngleich sie John bisher jeden Abend gefragt hatte warum er sich nicht beeilte, ließ er sich nicht hetzen. Unter Druck würde das Mädchen sich kaum an etwas erinnern. Schließlich lag das Geschehen schon Monate zurück. Er hoffte, dass sie sich ihm von alleine öffnete. Bisher hatte er damit wenig Erfolg gehabt. Doch er beruhigte sich mit der Tatsache, dass er erst einige Tage hier war. Immerhin hatte er bisher schon den ein oder anderen Fortschritt erarbeitet. Das junge Mädchen schien schnell verstanden zu haben, dass er kaum anders war als sie oder irgendjemand sonst im Dorf. Jeden Morgen holte er sie von zu Hause ab und wanderte dann mit ihr durch die Umgebung des Dorfes. So zog sie ihn teilweise wie einen übergroßen Spielgefährten durch die Straßen des Dorfes und warf ihm vorwurfsvolle Blicke zu, wenn er ihr auf ihren Ausflügen für mehr als einen Augenblick von der Seite wich. Wenngleich es für John anfangs ungewohnt gewesen war, von einem jungen Mädchen an der Hand genommen und umhergezogen zu werden, so empfand er es inzwischen als entspannend.
Immerhin, sie schienen sich bisher auch ohne viele Worte ganz gut zu verstehen. Wenn sie Mittags, wie jetzt, an Ayalas Lieblingsort hoch oben auf dieser Felsnase eine Pause einlegten und ihre mitgebrachte Brotzeit auspackten, dann war es klar, dass beide dem jeweils anderen von ihrem Essen die Hälfte abgaben. Sorgfältig wurde alles was sie mitgebracht hatten auf einer kleinen Decke ausgebreitet und dann von Ayalas flinken Händen auf zwei kleine Stapel aufgeteilt. Von irgendwoher in ihrer Kleidung zauberte das Mädchen dann ein kleines Messer hervor und zerteilte alles was man nicht brechen oder reisen konnte. Dies war der Teil des Tages den John am angenehmsten fand.


„Sag mal, wie wird man eigentlich zu einem Jedi?“

Durchbrach Ayalas sanfte Stimme plötzlich die gewohnte Stille. Sie sprach leise, doch John wäre beinahe zusammengezuckt, als wäre ein Thermaldetonator dicht neben ihm explodiert. Das war der längste Satz den sie bisher in seiner Gesellschaft gesagt hatte. John sah sie einen Moment an. War das ein Fortschritt? Er schluckte den Bissen den er sich gerade in den Mund gesteckt hatte eilig hinunter und setzte bedächtig zu einer Antwort an.

„Nun, zuerst mal muss jemand bemerken, dass man Machtsensitiv ist.“

Erklärte er dem Mädchen, das ihn mit Interesse ansah. Er erkannte an ihrer Mine sofort, dass ihr Machtsensitiv nichts sagte und erklärte weiter.

„Machtsensitiv nennt man alle Wesen, die mit der Macht kommunizieren können. Die Macht ist es was einem Jedi seine Fähigkeiten verleiht. Sie macht uns schneller, ausdauernder, stärker und ermöglicht es uns scheinbar unmögliche Dinge zu vollbringen.“

Erzählte er und ließ, um seinen Worte anschaulich zu untermalen, einige kleine Steinchen um sie herum durch die Luft schweben. Ayalas Augen folgten den schwebenden Steinchen wie hypnotisiert. Es schien als wäre das Eis gebrochen.

Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - Beregost - das Dorf überblickende Felsnase „Ayalas Lieblingsplatz“ - John, Ayala
 
Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - Beregost - provisorische Unterkunft der Sicherheitskräfte - John, Aribeth

John saß am Tisch im Hauptraum des kleinen Hauses das er sich seit seiner Ankunft mit Moss teilte. Moss ging auf der anderen Seite des Tisches nervös auf und ab. Was angesichts der beengten Verhältnisse fast schon komisch aussah. Doch John war nicht zu Lachen zumute und Aribeth erst recht nicht. Über die letzten paar Stunden hatte er Aribeth bis ins Detail erklärt was ein Sith war. Mit jedem Satz den er von sich gegeben hatte war Aribeths Mine düsterer geworden. Mittlerweile hielt sie die Panik nur noch mit Mühe zurück.

„Und es gibt keine Chance, dass Ayala sich geirrt hat, dass sie sich das Ganze nur eingebildet hat?“

Die Frage war nicht zum ersten mal aufgekommen. John war sich ziemlich sicher, dass Ayala nicht gelogen hatte. Es hatte sich für John so angefühlt als hätte sie ihm die Wahrheit erzählt und nichts vor ihm verbergen wollen. Wenn Die Schlussfolgerung die John gezogen hatte Zutraf, dann Hatte er vielleicht in Problem. Mit drei Sith könnte er es kaum aufnehmen. Selbst einer würde ihn vor große Probleme stellen. Doch er wollte noch nicht nach Hilfe schreien wie ein ausgesetztes Banthafohlen. Die Situation war noch nicht ganz klar.

Nachdem das Eis zwischen ihm und Ayala endlich gebrochen war, hatte er noch einen weiteren Tag mit dem Mädchen verbracht. Es war geschehen, als er ihr sein Lichtschwert gezeigt hatte. Das leuchten der Blauen Klinge hatte das Mädchen in Schockstarre versetzt. Nachdem er das Lichtschwert hastig wieder deaktiviert und unter seiner Robe hatte verschwinden lassen, hatte er lange Stunden damit verbracht das Mädchen wieder zum Reden zu bringen.
Sie erzählte ihm schließlich von drei im Nebel schwebenden leuchtenden Klingen, ganz wie der seinen. Lediglich Rot waren sie gewesen. Sie erzählte von einer Kälte, die ihr in Mark und Bein gekrochen war und von furchtbarer Angst, wie nichts was sie jemals gefühlt hatte. Mit jedem Detail war Johns Vermutung weiter bestätigt worden.

Jetzt waren er und Moss dabei zu überlegen was sie weiter tun sollten. Moss fühlte sich inzwischen deutlich überwältigt. Es war klar, dass sie keinen der Dorfbewohner mit diesen Informationen belasten könnten. Die Situation war angespannt genug. Moss begriff selbst nur ansatzweise was für eine Bedrohung die Sith darstellten. Sie verstand aber, dass Sith eine große Gefahr darstellten, wenn selbst ein Jedi sie so fürchtete.


„Sie hat nicht gelogen. Noch hat sie sich das Ganze eingebildet“

Sagte John mit fester Überzeugung. Das hätte er gespürt. Dass Ayala sich das ganze eingebildet hatte bezweifelte er stark. Wenngleich sie wohl große Angst gehabt hatte und John aus ihren Erzählungen eine Begegnung mit der dunklen Seite der Macht heraushören konnte, so war nichts von dem was sie gesagt hatte unwahr gewesen.

„Was auch immer die Sith hier wollen. Wir müssen sie finden und aufhalten.“

Moss hielt inne. Sie setzte sich an den Tisch. Sie sah entschlossen aus. Grimmig und entschlossen.

„Wie können wir sie finden?“

John atmete tief durch. Er hatte geahnt, dass sie darauf bestehen würde ihn zu begleiten. Ein bisschen hatte er darauf gehoff, auch wenn das irgendwie eigensüchtig war. Sie kannte die Gegend hier gut. Zu zweit wären ihre Chancen besser.
Er war sich jedoch nicht sicher ob sie überleben würden wenn sie sich alleine aufmachten um drei Sith das Handwerk zu legen, aber viel blieb ihnen nicht übrig und John war noch immer nicht bereit um Hilfe zu rufen.


Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - Beregost - provisorische Unterkunft der Sicherheitskräfte - John, Aribeth
 
Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - Beregost - provisorische Unterkunft der Sicherheitskräfte - John, Aribeth

John hätte gerne einen Speeder genommen um die Umgebung zu erkunden. Doch zu seiner Enttäuschung verfügte niemand in ganz Luskan über einen Air-Speeder und auf Grund des Geländes in der Provinz standen Land-Speeder außer Frage. Es blieb ihnen also nicht viel anderes übrig als zu Fuß zu gehen. Das bedeutete, dass sie Ihre Ausrüstung selbst würden tragen müssen. John entschied sich schnell jedes unnötige Gram zurück zu lassen. Es würde sie nur langsamer machen. Er musste sich sogar einige Minuten mit Moss streiten ob sie ihre Rüstung tragen würde. Für ihn war es unnötiges Gewicht. Doch Moss wollte sich nicht von ihr trennen.
Sie packten relativ schnell. Doch aufbrechen wollten sie erst in der Nacht. Sie wollten sich nicht verabschiedeten. Als die Nacht hereingebrochen war und das Dorf sich ur ruhe legte brachen die beiden auf. Moss bestand darauf nicht los zu gehen ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Ihre Abwesenheit würde die Stimmung im Dorf sicherlich nicht gerade verbessern. Aber wenn das Dorf wusste, dass sie unterwegs waren die Entführer zu stellen, dann wäre ihr Fortgehen nicht so schlimm. John sah es schließlich ein. Sie würden sicherlich einige Zeit unterwegs sein. Ihr Fortgehen würde auffallen.

Als sie schließlich beide Fertig waren blickten sie ein letztes mal auf die Karte. Moss und John hatten entschieden das Zentrum aller Vorfälle zu untersuchen. Das Kamtschasa Hochland. Die 270 Quadratkilometer überspannende Hochebene lag zwischen all den Orten an denen Entführungen stattgefunden hatten. Es war wahrscheinlich, dass die Entführer irgendwo dort waren. Denn solange die Entführer nicht über einen Air-Speeder verfügten, waren sie genauso dazu verdammt zu Fuß zu gehen wie John und Corporal Moss. Immerhin war es ein Anfang. John hoffte, dass die Macht ihm sobald sie ihrem Ziel nahe kamen ein Zeichen gab, einen Hinweis welche Richtung sie einschlagen sollten. Doch selbst wenn er der Macht vertraute, so verließ er sich nicht darauf. Es gab schließlich auch noch eine andere Möglichkeit. Es war durchaus möglich, dass sie Sith seine Anwesenheit Bemerken würden, wenn sie das nicht bereits getan hatten. Er machte sich also gar keine Illusionen über ein mögliches Überraschungsmoment. Er ging davon aus, dass er auf einen wartenden Feind zulief. Er wäre der Unterlegene wenn es zu einem Kampf mit drei Sith kommen würde. Darüber war er nicht im Geringsten im Zweifel. Er wusste, das Er Moss in Gefahr brachte indem er sie mitnahm. Doch sie hatte darauf bestanden mit zu kommen und zu einem gewissen Grad war er gar nicht gewillt es ihr auszureden. Sie mochte nur ein Mitglied der Sicherheitskräfte sein, doch sie wäre Unterstützung auf die er nicht würde verzichten können.

Als sie am Abend ihr Lager aufschlugen brachte John dem Corporal nahe wie sie am besten gegen einen mit einem Lichtschwert bewaffneten Gegner vorging. Nachdem er sichergegangen war, das ihre Waffe über die entsprechenden Spezifikationen verfügte, erklärte er.


„Betäubungsschüsse. Das klingt nicht nach einer besonderen Taktik, aber sie ist das effektivste was uns zur Verfügung steht.“

Moss blickte etwas ungläubig drein, und John setzte sofort nach, um ihre Zweifel auszuräumen.

„Es ist nicht unmöglich, aber sehr schwer einen Betäubungsschuss mit dem Lichtschwert abzuwehren. Es gibt zwar Machtnutzer die Blasterschüsse absorbieren können, aber auch das ist niemandem unbegrenzt möglich. Ein paar gut gezielte Betäubungsschüsse schalten jeden Machtnutzer aus. Ob das ein Jedi-Rat ist, oder der Imperator.“

Moss nickte. Sie verstand. Für einen langen Augenblick wurde ein stiller Blick zwischen den beiden ausgetauscht. Moss nickte schließlich kurz. Falls es nötig werden würde, warum auch immer, dann wüsste sie wie sie John ausschalten könnte.

Outer Rim - Kruskan - Region Luskan - am Rande des Kamtschasa Hochlandes - John, Aribeth
 
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