Weltraum (Neutral)

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"Hmm."
Leela wirkte zweifelnd. "Das Imperium wird doch wohl hoffentlich keine dringend benötigten Medikamente aufhalten? Oder hat das damit zu tun, dass sie Jedi sind?" Sie kannte sich mit den Feinheiten der intergalaktischen Politik nicht gut aus - bisher hatte sie ihre Arbeit tun können, ohne davon behelligt zu werden. Das schien sich gerade dramatisch zu verändern. Plötzlich taten sich in ihrem Leben Fronten auf - und sie geriet dazwischen. Republik... Imperium... ihr war egal, wer wen gerade irgendwelcher Verbrechen beschuldigte.

Lee wußte, daß es das Böse gab: an jeder Straßenecke, hinter jedem Fenster - einer der ersten Tatorte, zu dem Dolph sie gerufen hatte, lag in einem der wohlhabenderen Viertel Liannas. Die Stadt brütete in der Mittagshitze, als Dr. Kaveri das Haus über die Veranda betrat, und der Schweiss rann in dünnen Rinnsalen zwischen ihren Schulterblättern und an ihren Schläfen hinunter. Drinnen versanken ihre Schuhe in rotem Morast. Der Teppich hatte sich so mit Blut vollgesogen, dass es leise pattschende Geräusche machte, wenn sie sich darauf bewegte... und Dolphs Mitarbeiter mußten das vollgesogene Laken nicht erst anheben, damit sie wußte, dass darunter kein vollständiger Körper liegen würde. Nein. Gut und Böse waren keine Frage des Systems für sie.

Arkon unterbrach ihre Gedanken, als er auf ihre zweite Frage antwortete. Obwohl Leela selbst eine Menge Fragen durch den Kopf gingen, hörte sie ihm aufmerksam und ruhig zu. Offenbar hatte er schon eine Menge durchgemacht - nichts, auf was er näher eingehen wollte. Nur am Ende, als er die Jugendbande auf Coruscant erwähnte, zuckte eine geschwungene Braue kurz nach oben. Aber der Ausdruck der Überraschung verschwand sofort wieder und wich Dr. Kaveris sorgfältig neutraler Miene. Wie schon zuvor machte der Jedi einen aufgewühlten und unsicheren Eindruck. Die Konfrontation mit diesem Durcheinander an Emotionen war Lee unangenehm - sie wußte nicht, wie sie darauf reagieren sollte und flüchtete sich in die Beantwortung von Arkons Frage:

"Die Ursachen für eine Amnesie können sehr vielfältig sein. Das Gehirn ist ein Organ wie andere auch, aber auf Verletzungen reagiert es ziemlich eintönig. Es ist ihm egal ob es gehauen, gequetscht, vergiftet oder auf eine andere Art misshandelt wird - die Reaktionen sind immer gleich. Eine Gehirnerschütterung, eine Virusinfektion, Medikamenten- oder Drogenabusus kommen genauso infrage, wie ein belastendes Erlebnis oder Stress." dozierte Dr. Kaveri, während ihr nachdenklicher Blick auf dem Jedi ruhte. Ein Geheimnis, ein Puzzle... aber sie hatte bisher noch jedes Rätsel gelöst.

"Können Sie den Zeitraum abschätzen, über den Sie keine Erinnerung haben? Was ist ihre letzte Erinnerung, wo befanden Sie sich?"
die Fragen kamen, ohne dass sie darüber hätte nachdenken müssen.

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Dr. Kaveri ging ohne zu zögern auf Arkon ein und obgleich ihr Ton stets professionell und an ihr Fach gebunden blieb, war da doch deutlich in ihrem Gesicht geschrieben, dass das Gespräch auch in ihr Erinnerungen hervorrief, über die sie wahrscheinlich schon länger nicht mehr nachgedacht hatte. Das fiel dem jungen Jedi sofort auf, auch wenn er gerade mehr als beschäftigt damit war zu bereuen, dass er sie überhaupt gefragt hatte. Jeder Satz, den sie sagte, jede auch noch so pragmatisch gestellte Frage war wie ein Nadelstich in sein Inneres, das er noch nicht bereit war, nach außen zu kehren. Nervös fuhr seine Hand immer wieder über die Metallverkleidung der Konsole. Seine Finger hinterließen glänzenden Untergrund auf dem anscheinend in letzter Zeit recht eingestaubten Amaturenbrett. Kurz starrte er auf den Staub an seinen Fingern, dann gebot es die Höflichkeit, dass er seine Gesprächspartnerin wieder ansah. Ihr Blick war nachdenklich… dachte sie über ihn nach … über seine Geschichte? Oder über sein albernes Verhalten? Vielleicht dachte sie auch nur leicht stirnrunzelnd darüber nach, wie jemand sein Schiff so hatte einstauben lassen. Arkon räusperte sich, wischte den Staub rasch an seiner graubraunen Robe ab und versuchte sich erneut an einem höflichen Lächeln.

„Es wird eine gute Mischung aus mehreren Punkten, die Sie genannt haben, gewesen sein, soweit ich mich erinnere… den Zeitraum werde ich vermutlich nicht genau fassen können. Allerdings kann ich mich mittlerweile wieder an alles vor meiner Zeit auf Coruscant erinnern, nur der Aufenthalt auf Coruscant beinhaltet noch Erinnerungslücken. Aber haben Sie vielen Dank für diese Auskünfte.“ Das musste er gesagt haben, bevor er sich ihre Worte erneut im Kopf herumgehen ließ. Virusinfektion… jetzt grassierte gerade ein Virus auf Coruscant, ob es damals schon begonnen hatte? Aber bis auf den Verlust sämtlicher Erinnerungen hatte er sich damals sehr gesund gefühlt und äußerst lebendig. Lebendiger als jetzt zumindest. Gift… Drogen… das waren gute Punkte, doch wie? Und wer? Prinzipiell war in den unteren Ebenen dieses verfluchten Planeten alles an Betäubungsmitteln zu haben, aber er hatte sich nie etwas davon gekauft, das hätte nicht nur gegen seine Ehre als Jedi, sondern auch gegen sämtliche Prinzipien, die er in seinem Leben davor gehabt hatte verstoßen. Oder hatte er auch diese Prinzipien vergessen? Hatte man ihm etwa heimlich…? Er gab einen undefinierbaren Laut von sich und begann nervös, weiter das Amaturenbrett von Staub zu befreien. Nein, die einzige Person, die ihm nah genug gewesen wäre, um so etwas zu tun, wäre SIE gewesen… nein…. nein. Seine staubüberzogene Hand griff zu seiner Kette und bekleckerte seine Robe mit noch mehr Staub.


„Ich hätte mir noch mehr Putzroboter an Bord behalten sollen!“, erklärte er vielleicht ein wenig zu laut, um die eigenartige Stille, die jetzt herrschte zu überbrücken, während ihn die junge Ärztin immer mehr ansah, wie einen grenzdebilen, schwer medikamentös behandelten Patienten. Er musste sich endlich zusammenreißen, doch offenbar erlangte er die Kontrolle über seinen Geist nicht vollends zurück, denn auf einmal hörte er eine Stimme fragen, die garnicht nach der seinen klang: „Welche Drogen, Gifte, Medikamente kennen Sie, die man einem Menschen verabreichen kann, ohne dass er Kenntnis davon erlangt. Und… wie?“


War das gut, sie zu fragen? Nun gut, er war mit Dr. Kaveri ganz alleine auf diesem Schiff und sie hatten noch ein paar Tage zusammen hier vor sich. Eine Situation, die ihn viel zu schnell dazu brachte, sich ihr anzuvertrauen.

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Ikarus hörte, wie Arkon und Dr. Kaveri das Schiff betraten. Die Tür schloss sich, das Schiff vibrierte und hob ab. Der Junge riss die Augen auf. Was machte er hier? Er war vollkommen unausgebildet und mit gebrochenem Arm heimlich auf das Schiff eines Jedi gestiegen, um zu einem Planeten zu fliegen, auf dem eine Seuche wütete. Wenn er so darüber nachdachte, war das definitiv die dümmste Idee, die er je gehabt hatte. Was sollte er jetzt machen? Wie lange dauerte ein Flug nach Coruscant überhaupt? Wenn es mehrere Tage waren, hatte er ein Problem. Und was, wenn Arkon ihn entdeckte? Der Jedi würde wirklich verärgert sein.

Plötzlich sagte jemand hinter ihm laut:

"Was machst du hier?"

Erschrocken drehte
Ikarus sich um und sah Nico. Erleichtert atmete er auf.

"Schrei nicht so, sie entdecken uns noch! Ich will nach Coruscant, und was machst du hier?"

Dann fiel ihm auf, dass er sich noch gar nicht vorgestellt hatte.

"Ich bin übrigens Ikarus."

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Lees Blick folgte Arkons Fingern, die sich unstet über die Armaturen bewegten und schließlich, eine staubige Spur auf seiner Kleidung hinterlassend, über die Kette glitten. Die kleine Geste war vielsagend. Hatte das Schmuckstück für ihn eine besondere Bedeutung? Der Ärztin lag die Frage danach schon auf den Lippen, aber sie bezwang ihre Neugier und entschied sich, taktvoll zu schweigen. Der Jedi schien auch so schon erschüttert, sie wollte ihn nicht noch mehr beunruhigen, indem sie seine Gedanken auf eine vermutlich traumatische Erinnerung lenkte. Sie hatte genug psychologisches Grundwissen, um zu erkennen, wann sie einen Fall einem Spezialisten überlassen sollte. Und sie war mitnichten ein ausgebildeter Therapeut.

Bisher hatte Leela sich ein anderes Bild von den Jedi gemacht, hatte angenommen, sie wären das Sinnbild für Gemütsruhe und Ausgeglichenheit. Ein Maßstab für ein Leben, das von keiner Emotion und keinem Vorurteil getrübt wurde... nun... letztlich waren es wohl auch nur ganz normale Wesen. Dr. Kaveri bedachte Arkon mit einem mitfühlenden Blick:

"Ja, so ein Putzroboter wäre sicher ganz nützlich." meinte sie lächelnd, ging auf seinen Ablenkungsversuch ein und erhob sich aus ihrem Sitz. "Wie wäre es mit etwas zu essen? Ich könnte jetzt eine Kleinigkeit vertragen." Lee hatte damit gerechnet, das für ihr - und wohl auch Arkons - Befinden viel zu persönliche Gespräch beenden zu können. Allerdings schob er unvermittelt noch eine interessante Frage nach, so daß sie sich ihm wieder zuwandte:

"Diese Fragen sind nicht so leicht zu beantworten. Ich würde meinen, dass die Mehrzahl, der infrage kommenden Substanzen verabreicht werden können, ohne daß das Opfer etwas davon mitbekommt - genügend kriminelle Energie und Geschick vorrausgesetzt. Wenn sie die Vermutung haben, daß ihnen soetwas passiert sein könnte, wäre es unter günstigen Vorraussetzungen jedoch möglich, einige davon auch nach einem längeren Zeitraum noch nachzuweisen. Ich denke da vor allem an langlebige radioaktive Isotope, Schwermetalle und Virus-DNA - das wären dann aber auch schon die schädlichsten Vertreter, bei denen auch mit Langzeitschäden zu rechnen ist. Das würde ich ihnen nicht wünschen."

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Arkon lehnte sich nachdenklich in den Pilotensitz zurück. Sein Blick starr auf die Durastahlplatten gerichtet, die den Blick nach draußen verhinderten. Der Gedanke, dass ihm jemand, möglicherweise, irgendetwas verabreicht hatte, damit er seine Erinnerung verlor, erschütterte ihn zutiefst. Seine Gedanken wanderten immer wieder zu seiner Zeit auf Coruscant zurück und es machte ihn stutzig, dass er sich an diese Zeit nur bruchstückhaft erinnern konnte, während die Zeit davor für ihn wieder vollkommen zugänglich war. Schicksalhaft war für ihn das Treffen mit Markus und Shana gewesen, kehrten doch ab diesem Zeitpunkt seine Erinnerungen langsam wieder zurück. Wurden ihm ab diesem Zeitpunkt keine Substanzen mehr verabreicht? War seine schlechte Laune danach eine Entzugserscheinung gewesen?

„Das Merkwürdige an allem ist ja,“ begann der junge Mann wieder zu reden, „dass ich mich auf Coruscant erst einmal an nichts erinnern konnte, ich hatte das Gefühl immer mit dieser Jugendgang zusammen gewesen zu sein. Erst später, als ich dann zufällig auf meinen zukünftigen Meister, Markus Finn, und seine Padawan traf, kehrten langsam die Erinnerungen an meine Zeit vor Coruscant zurück. Ich hatte auch Glück, dass Markus mich nicht dort zurückgelassen hatte, sondern irgendwie gespürt hatte, was mit mir los war.“ Er lächelte, diesmal ungezwungen. Auch wenn er immer geglaubt hatte, dass die Macht es nicht gut mit ihm gemeint hatte, war das Treffen mit Markus doch ein Lichtblick gewesen. Hier schein er einmal Glück gehabt zu haben. Fand auf Coruscant ein Widerstreit der Hellen und Dunklen Seite statt? War die Dunkle Seite für all das Böse in seinem Leben verantwortlich?

Er brauchte keine Antwort der Ärztin abzuwarten, damit in ihm die Gewissheit größer wurde, dass irgendeiner seiner alten „Gang“ ihm diese Mittel verabreicht hatte. Joss, Jacek, Rowroar, Aayla ... Zannah, irgendeiner von ihnen muss es gewesen sein, schlussfolgerte sein Verstand mit der kalten Schärfe eines Vibroschwertes, während sein Herz all dies nicht wahrhaben wollte und sich mit der Kraft eines tollwütigen Rancors dagegen zu wehren versuchte. Eine Hand ballte sich krampfhaft zur Faust, ehe er sich dazu zwang ruhig zu werden.


„Ich gehe mal davon aus, dass dann mich jemand von meinen Freunden unter Drogen gesetzt hat. Oder es war etwas im Wasser, das wir alle immer getrunken haben.“
Er hielt inne und überlegte laut weiter: „aber ich war der Einzige, der unter diesen Symptomen litt. Oder meine Enzymkrankheit hat etwas damit zu tun ...“ Er blickte die Ärztin an, ehe er die Krankheit erklärte: „Ich kann nämlich nur Proteine verdauen, die von Lebewesen stammen, die von Alderaan kommen. Tiere, Pflanzen oder Pilze von anderen Planeten enthalten, laut meinem Hausarzt, nämlich Aminosäuren, die mein Körper nicht verdauen kann und das endet dann bei mir in Magenkrämpfen, Übelkeit und auch Erbrechen ...“

Die Gedanken prasselten so auf Arkon ein und lieferten die verschiedensten neuen Erklärungen für seine Gedächtnislücken. Er wollte nicht glauben, dass seine „Freunde“ ihm das angetan haben, auch wenn er tief in seinem Inneren wusste, dass dem so war. Er nutzte also die Gelegenheit, die die Aussage der Ärztin ihm bot und stimmte zu, etwas zu essen: „Dann sollten wir nun langsam in Richtung Küche gehe und schauen, was die Jedi-Rationen so zu bieten haben.“ Er lächelte in dem Wissen, dass für ihn wohl nichts dabei sein würde und erhob sich aus dem Pilotensitz. Gemeinsam verließen sie das Cockpit und gingen in Richtung der Schlafkabine. Die Küche war direkt schräg gegenüber und hatte sogar ein klein wenig Platz damit zwei Personen dort essen konnten. Er öffnete einen Schrank und nahm die Rationskiste heraus, die er in Lianna an Bord genommen hatte. Er stellte sie auf den Boden und warf einen Blick hinein. „Kekse, Schokolade“, murmelte er laut, während er die verschiedenen Rationen ausräumte und auf die Arbeitsfläche stellte. „Gummibärchen“, er hob die Packung an und schaute verdutzt - hatte er die Padawankiste bekommen? Er suchte weiter, „Brei ‚Lianna-Art‘“, er blickte zu der Ärztin, war das etwas für sie? „Bantha-Steak, Nerf-Lende“, diesmal kamen schon die erwachseneren Rationen zum Vorschein. Er las weiter laut die Namen vor, als er die Packungen auf die Arbeitsfläche stellte und darauf wartete, dass die Ärztin sich entschied - für ihn war bisher nichts mit dabei.

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"Ok", sagte Nico zu dem Jungen der sich als Ikarus vorgestellt hatte nachdem diese ihn aufforderte leiser zu sein.

"Wieso ich an Bord gekommen bin?", dachte er danach sagte er im normalen Ton :"Also das war so, ich sah dich an Bord gehen und wollte kucken was du machst deshalb bin dir gefolgt, als ich an Bord war hat sich mein Gehirn ausgeschaltet und plötzlich flog das Schiff los, deshalb bin ich jetzt hier."

Nico wusste selbst das die Geschichte nicht komplett war ist.

"Also" sagte Nico :"Ich werde erstmal das Schiff erkunden du kannst ja mitkommen, wenn du möchtest."

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Nico erklärte, er habe gesehen, wie Ikarus sich auf das Schiff schlich und wollte sehen, was er mache. Ikarus lächelte entschuldigend. Nico beschloss, zunächst das Schiff zu erkunden und bot ihm an, mitzukommen.

"Okay. Aber wir müssen aufpassen, dass Arkon und Dr. Kaveri uns nicht entdecken. Außerdem vermute ich, dass der Flug nach Coruscant mehrere Tage dauern wird, das heißt wir müssen uns was zu essen besorgen. Ich hoffe, das Schiff wird nicht kontrolliert, sonst haben wir ein Problem."

Ikarus und Nico machten sich auf den Weg durch den Frachter. Ikarus hatte wenig Erfahrung mit solchen Schiffen, deshalb lief er ziemlich planlos los und hielt inne, als er die Stimmen von Arkon und Dr. Kaveri hörte.

"Sie reden über Essen, wir sollten uns diesen Raum merken. Aber erstmal gehen wir in die andere Richtung, sonst entdecken sie uns."

Die beiden liefen weiter. Ikarus fiel auf, dass er gar nichts über
Nico wusste.

"Wo kommst du eigentlich her? Ich bin von Naboo."


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"Halten Sie es für möglich, dass noch jemand aus dieser Gang am Leben ist?"
fragte Lee, während sie nach ihm die kleine Küche betrat und in Gedanken die Varianten durchging, in denen Enzyme Einfluß auf den Stoffwechsel nahmen. Dass Arkon unter den gegebenen Umständen so lange auf Coruscant ohne seine Spezialnahrung durchgehalten hatte war... interessant. Die Angaben des Jedi waren zwar etwas vage - sowohl, was seine Erkrankung betraf, als auch die möglichen Vorgänge auf Coruscant selbst... eine Vergiftung war nur eine von vielen Möglichkeiten, einen Gedächtnisverlust zu erleiden. Vielleicht hatte sich Arkon an dieser Version etwas sehr festgebissen. Die wenigen Anhaltspunkte, die sie bisher hatte, machten durchaus auch andere Ursachen wahrscheinlich.

Dr. Kaveri lehnte sich an den Türrahmen und schaute dem Jedi über die Schulter als dieser die Kiste mit den Vorräten auspackte. "Kekse und Schokolade? Nichts bringt einen besser durch eine Nachtschicht." lachte sie und stellte fest, dass sie komplett das Zeitgefühl verloren hatte, seit sie sich auf dem Schiff befand. Mit einigem Erstaunen sah sie ihn dann richtiges Fleisch ans Licht befördern - auf Lianna eher eine Seltenheit - in Jedivorräten offensichtlich Standard. Nun ja.

"Normalerweise würde ich zu einem Bantha-Steak nicht 'nein' sagen, allerdings habe ich im Moment genug neue Erfahrungen zu verarbeiten. Da bin ich ganz froh, über etwas heimischen Lianna-Brei." mit diesen Worten griff sie gutgelaunt zu einem Päckchen, dass laut Aufschrift wohl stark gewürzt sein würde, zog die äußere Verpackung von dem Schüsselchen ab und strich über den Sensorstreifen am Rand. Während sich der Inhalt erwärmte, klappte Leela einen Sitz nach unten und nahm am Tisch platz.

Mit schräg gelegtem Kopf wartete sie neugierig, was Arkon für sich auspacken würde. Mit etwas Glück würden die Inhaltsstoffe auf der Verpackung stehen. "Können Sie mir sagen, welche Enzyme von Ihrer Erkrankung betroffen sind, Arkon?"

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Leela entschied sich für den Brei ‚Lianna-Art‘ und schwieg dann, als er weiter suchte. Seine Suche war nun weniger zielgerichtet und das Wühlen in der Vorratskiste war nur ein Symptom der Suche, die nun in Wahrheit in seinen Gedanken stattfand. Vor kurzem hatte Leela ihn gefragt, ob er noch eine Ahnung hatte ob jemand aus seiner alten Gang noch am Leben war. Zannah war es nicht. Was war aus den anderen geworden. Das Leben war nicht leicht in den unteren Ebenen und als er in der Gruppe war, hatte er ihr Leben durch seine übernatürlichen Fähigkeiten ungemein erleichtert. War das der Grund gewesen warum sie ihn unter Drogen gesetzt hatten? Oder hatten sie ihn so gefunden und waren einfach nur opportunistisch gewesen? Er hielt mit seiner Suche inne und blickte Leela an, die sich gerade in Begriff war ihren Brei zu erhitzen. „Ich weiß leider nicht ob sie überlebt haben, vor allem da jetzt die Epidemie auf Coruscant ausgebrochen ist.“ Etwas in der Kiste erweckte Arkons Aufmerksamkeit „Ragout alderaanische Art“. Er nahm die Packung vorsichtig aus der Kiste und sah sich die Zutaten Liste und die Herkunftsbezeichnungen an. Als er sie sich fertig durchgelesen hatte, ließ er sie seufzend in die Kiste fallen. Klonk. „Warum schreiben sie „Alderaan“ drauf, wenn keine der Zutaten auch nur wirklich von Alderaan kommt.“ Er schüttelte sichtlich genervt den Kopf. Er ging zu einem anderen Vorratsschrank und holte sich eine Packung medizinischen Breis hervor. Die Zubereitung verlief ähnlich wie bei Leelas Brei: Er riss den Deckel ab, aktivierte einen Miniaturschaltkreis und auf eine Art, die schon fast an Magie erinnerte, erwärmte sich der Brei von selbst. Er setzte sich der Ärztin an dem behelfsmäßigen Tisch direkt gegenüber und musterte sie aus dieser - für ihn ungewohnten Position. Den ganzen Flug bisher hatte er sie nur von der Seite angesehen doch jetzt ... Er nickte ihr zu und wünschte ihr einen „Guten Appetit“. Ehe er zu einer Erzählung über seine Krankheit ansetzte: „Nun das Problem was ich habe sind meine Proteasen. Welche genau und wie stark betroffen sie sind, kann ich nicht sagen. Solange ich Nahrung zu mir nehme, die ausschließlich von Alderaan kommt passiert mir nichts. Wenn ich aber proteinreiche Nahrung von anderen Planeten zu mir nehme, nun dann kann mein Körper spezielle Aminosäuren oder sogar Proteine die dort vorkommen nicht verwerten.“ Arkon nahm einen Löffel des geschmacklosen Breis und schluckte ihn mit Bedauern herunter. Er sehnte sich schon so lange nach etwas „richtigem“ zu essen. „Symptome sind verschiedene Verdauungsbeschwerden, die ich nicht näher ausführen möchte“, er lächelte, „aber nicht wirklich lebensbedrohlich. In den unteren Ebenen aber schon eher. Ich konnte dort nur überleben, weil meine Gruppe irgendwann eine Apotheke leergeräumt hatte und zufälligerweise Spezialnahrung mit dabei war. Meine Krankheit soll ziemlich selten sein und nur bei Menschen auftreten, die ziemlich lange auf ihrem Planeten ansässig waren.“


Er zuckte die Schultern nahm einen weiteren Löffel ehe er seinen Becher demonstrativ zu Leela beugte und schelmisch fragte: „Möchten Sie auch mal probieren?“


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[Weltraum (Neutral) | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre, AGI, Crew der Eisenheim und „der Neue“


(( von hier kommend ))






Sehr kurz nach einer äußerst dürftigen Erklärung, die Etara nicht viel geholfen hatte verschwand die Chiss mit den Worten


„Woher soll ich das denn wissen…“


aus dem Cockpit. Aber Etara konnte sich behelfen und der Start verlief absolut problemlos.





Etara fand Spectre im Gang an der Luftschleuse sitzend. Sie starrte förmlich eine Stelle des Bodens an, an dem jedoch überhaupt nichts Auffälliges zu sehen war. Die Scharfschützin sah nicht einmal hoch, auch wenn sie bemerkte, wer da gekommen war. Etwas lag in der Luft, etwas unausgesprochenes, das sich seinen Weg bahnte und Etara spürte, dass Spectre es etwas beschäftigte.



„Hier hab ich meinen letzten Partner erschossen… genau hier… Einfach so…
Wann glaubst Du werde ich Dich erschießen oder wie Mol…“



Ihr stockten die Worte im Mund und blickte nach unten.


„Warum bringt ihr mich dazu so etwas zu machen? Warum?“



Aber der Vorwurf klang traurig und resignierend. Es war doch alles so offensichtlich! Die Probleme waren erst aufgetaucht, nachdem sie Etara näher gekommen war. Dadurch gefährdete sich jetzt alles.



„Wir sollten …“



Sie stockte und sah sich unsicher um.


„Wir.. also wir beide…“



Sie atmete durch.


„sollten das nicht weiter fortführen.“



Sie biss die Zähne zusammen und sah zur Seite, konnte die andere Chiss nicht ansehen. Etara würde mich Sicherheit jemand anderes finden. Es war einfach besser für alle. Das Mol und ihre Freundin sie so leicht hatten reizen und überreagieren lassen, zeigte doch alleine wir gefährlich es war. Und Etara schien das ganze offensichtlich nicht Ernst zu nehmen. Dann musste sie das wohl übernehmen.



Spectre horchte auf, da war nichts. Keine Schimpftriade oder ähnliches von Etara. War sie überhaupt da? Hatte sie zugehört? Spectre sah hoch und ja, dort stand Etara und sie sah einfach nur zum Verlieben aus. Aber die Schmugglerin sah nicht zu Spectre, sondern den Gang entlang.



Denn in der geöffneten Kabinentür stand der Neue und blickte auf die beiden Chiss.





[Weltraum (Neutral) | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | an der Luftschleuse | Etara, Spectre, und „der Neue“
 
[Hyperraum nach 'The Wheel'/YT-1300 'Pride of Alderaan/Gänge] Nico, Ikarus, weiter weg Arkon und Leela


„Wer sind Arkon und Dr. Kaveri?“, überlegte Nico, danach dachte er:“ Arkon ist wahrscheinlich der Jedi von der Landeplattform und Dr. Kaveri die Frau neben ihm.“. Diese Theorie bestätigte sich als Nico und Ikarus ihre Stimmen vernahmen. Um nicht entdeckt zu werden drehten sie um da stellte Ikarus eine Frage

„Wo ich herkomme?“, Nico wusste nicht genau was er antworten sollte ,denn er wusste es nicht, soweit wie er zurückdenken konnte war er bei den Jedi, aber er wollte nicht einfach keine Ahnung sagen und deshalb sagte er:“ Ich komme von Lianna“

„So jetzt darf ich eine Frage stellen“, meinte er:“ Was ist mit deinem Arm passiert?“


[Hyperraum nach 'The Wheel'/YT-1300 'Pride of Alderaan/Gänge] Nico, Ikarus, weiter weg Arkon und Leela
 
[Weltraum (Neutral) | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre, AGI, Crew der Eisenheim und „der Neue“

Es machte eine Menge Spaß, die „Annabell“ zu fliegen, das ehemals imperiale Aufklärungsschiff war nach etwas Eingewöhnung sehr angenehm zu steuern und reagierte sanft und präzise auf Etaras Berührungen der Steuerkonsole und flog mit eleganter Ruhe. Absolut kein Vergleich zu der klapprigen „Eisenheim“, bei der man jede noch so kleine Kursänderung in den Knochen gespürt hatte und es wohl nur Sia´ku zu verdanken gewesen war, dass der Frachter nicht mitten im Flug in tausend Einzelteile zersprungen war, der Verpine hatte ganze Arbeit geleistet und sollte nach Abschluss dieser Mission unbedingt einen saftigen Bonus erhalten, fand die Schmugglerin. Sie hatte immer Wert darauf gelegt, moderne, zuverlässige und gut gewartete Schiffe zu fliegen, und darin hatte sie einen Großteil ihrer Einnahmen verwendet. Man entwickelte als Kapitän einfach eine gewisse Bindung zu seinem Schiff und wollte, dass es gut aussah und ordentlich funktionierte, jedenfalls ging es der Chiss so. Sie erinnerte sich noch gut an ihren ersten kleinen Frachter, den sie damals zusammen mit den anderen Mitgliedern der „Lucky Knives“ gestohlen hatte, ein altes, rostiges und gerade noch für Flüge in der Atmosphäre geeignetes Gefährt, in das sie sich sofort verliebt hatte und es in vielen langen Stunden aufgepäppelt hatte wie ein Adoptivkind. Die hübsche Blauhäutige hatte geschraubt und feinjustiert, Komponenten aus- und eingebaut, auf dem Schwarzmarkt manchen Credit liegen lassen und sogar einem Hutten schöne Augen gemacht, und manches mal war sie von Kopf bis Fuß in Öl und Schmutz getaucht gewesen, aber schlussendlich war aus der Rostmühle ein respektables, funkelndes Prachtstück geworden. Es hatte richtig weh getan, dieses Schiff schlussendlich auf dem Schmugglermond zu lassen, aber die Gang brauchte so einen Frachter und im Gegenzug hatte man ihr die Mittel bereitgestellt, auf die „Wild Hunt“ zu wechseln. Der Gedanke an ihren YT-2400, der noch immer auf The Wheel geparkt war, ließ Etara wehmütig seufzen, sie hoffte nur, dass man sich auch anständig um ihr Schiff kümmerte. Wenn da auch nur ein Kratzer dran war, sobald sie zurückkehrte, würde sie dem Verantwortlichen persönlich die Gurgel umdrehen. Aber bis dahin war es sicher noch eine gute Weile, sie und das Team der Black hatten es gerade erst geschafft, Coruscant hinter sich zu lassen, und nun flog sie ein Aufklärungsschiff des IGD in Richtung eines noch unbekannten Ziels. Die „Annabell“ war wirklich ein schönes Schiff, das man auch wirklich genießen konnte, aber die Gedanken an die Mission beschäftigten Etara trotzdem. Und da war noch ein anderes, nicht weniger dringendes Mission, ihr Verhältnis mit Spectre. Die ehemalige Imperiale hatte sich kurz angebunden gezeigt und nur ein paar knappe Worte zur Steuerung fallen lassen, was ihrer Freundin jetzt nicht wirklich viel geholfen hatte, doch Etara war ruhig geblieben und hatte sich nichts anmerken lassen, denn Mallory war auch im Cockpit gewesen und hatte die beiden Chiss argwöhnisch im Auge behalten. Sie sollten dem älteren Menschen lieber keinen Grund geben, noch griesgrämiger zu werden. Also konzentrierte sich die Schmugglerin voll und ganz darauf, die „Annabell“ ordnungsgemäß in den Hyperraum zu bringen, prüfte gründlich und betont langsam alle Anzeigen und Werte und unterhielt sich kurz mit Sia´ku über die Leistung und den Energieverbrauch des Tarngenerators. Sie würden ihn sehr sparsam einsetzen müssen, er verschlang Energie wie ein Rancor Futter und hatte einige unangenehme Auswirkungen auf die Systeme, aber funktionierte. Etara würde ihn sich gerne später mal in Ruhe genauer ansehen, diese Technologie war hochinteressant, aber jetzt standen erst einmal andere Dinge an. Die junge Blauhäutige programmierte den Kurs ein, den Mallory ihr gegeben hatte, kontrollierte den Autopiloten dann noch einmal und trank einen Schluck Caf, bevor sie aufstand, um sich ein wenig die Beine zu vertreten und nach Spectre zu sehen, das Verhalten der anderen Frau gab Anlass zur Sorge und Etara wollte eine hässliche Szene unbedingt vermeiden. Sie waren wieder in der Arbeit und mussten sich entsprechend zusammenreißen. Und natürlich wollte Etara sicherstellen, dass es ihrer Freundin gut ging. Die Schmugglerin schlenderte demonstrativ ruhig den Korridor entlang, sie wollte nicht, dass jemand ihr die Sorge ansah. Sie musste erst einmal ein wenig suchen, bis sie Spectre endlich fand, die ehemalige Attentäterin saß zusammengekauert im Gang bei der Luftschleuse und starrte Löcher in den Boden. Etara wurde ein wenig langsamer, so hatte sie die andere Chiss schon einmal vorgefunden, etwas bedrückte sie ganz gewaltig und sie war in Gedanken versunken. Aber was belastete sie so? Etwas wegen Etara?

Die Antwort auf diese Frage lieferte die andere Frau selbst, niedergeschlagen erklärte sie, dass dies der Ort war, an dem sie damals auf ihrer Flucht vom IGD ihren Partner erschossen hatte. Alek, der Partner, der ihr etwas bedeutet hatte, jedenfalls soweit das möglich war. Wieder hier an Bord zu sein musste einige Erinnerungen und Gefühle in der jungen Chiss hochgespült haben, kein Wunder, dass sie sich so seltsam verhalten hatte. Spectre murmelte ihre Befürchtung, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis sie auch Etara erschießen würde, und sie verwies auf Mol, der ihre unangenehme Seite hatte kennenlernen müssen. Bekümmert schwieg die Scharfschützin und sah zu Boden, traurig und niedergeschlagen, dem Schicksal ergeben, fragte sie vorwurfsvoll, warum die anderen sie in solche Situationen brachten, offenbar glaubte sie, dass die Sache mit ihr und Etara nicht funktionieren konnte und stockend, unsicher und sich nervös umsehend meinte sie schlussendlich, dass sie ihr Verhältnis lieber jetzt beenden sollten und wandte sich von ihrer Freundin ab. Etara stand einen langen Moment schweigend und unsicher dar. Verdammt, was machte man in so einer Situation? Etara wollte nicht, dass sie sich trennten, und anders als Spectre glaubte sie auch nicht, dass die Lage so schlimm war, aber sie hatte keine Ahnung, wie sie das mitteilen sollte. Und wollte sie das überhaupt? Sie hatte auf Coruscant ja erlebt, dass die Chiss keine anderen neben sich duldete, und das war bis jetzt für Etara ganz normal gewesen, sich nicht nur an einen Partner zu binden. Und jetzt auf einmal sollte sie alles umstellen? Für eine Beziehung, die vielleicht wirklich nicht funktionieren konnte? Aber es war schön gewesen, immer, mit Spectre zusammen zu sein, und die andere Frau bedeutete ihr schon etwas. Doch wie viel? Etara würde nicht so weit gehen zu sagen, dass sie verliebt war, das klang in ihren Ohren nach Schulmädchen, die schmalzige Briefe an ihren Schwarm schrieben, und so jemand war sie nicht. Sie mochte Spectre, ja. Ohne Zweifel mehr als die vielen vor ihr. Wie sollte sie das nennen? Verflucht, das war wirklich alles so kompliziert geworden. Ein Teil von ihr wollte die andere Chiss an der Schulter packen, sie schütteln und sie anschreien, ihr ins Gesicht brüllen, dass sie mit dieser Jammerei aufhören sollte, ein anderer Teil wollte sie tröstend in den Arm nehmen, ihr übers Gesicht streicheln und ihr zuflüstern, dass alles in Ordnung war, und ein weiterer Teil wollte schreiend davonrennen und sich im nächsten Bordell in die Arme einer Twi´lek-Tänzerin retten. Schlussendlich gewann der Teil die Oberhand, der Spectre trösten und beruhigen wollte, und die Schmugglerin ging in die Hocke und tätschelte sanft den Kopf ihrer Freundin, lächelte ihr beruhigend zu und sprach mit freundlicher, leiser Stimme.


„Hey, sag doch so was nicht. Ich kann mir vorstellen, dass das alles für Dich ziemlich...Heilige Scheiße!“


Erst jetzt bemerkte die Chiss, dass sie nicht allein waren. Das wäre für sich genommen nicht allzu tragisch gewesen, wenn der stille Beobachter, der da im Türrahmen stand und sie aus schwarzen Augen anstarrte, nicht ein grauer, dürrer Zeitgenosse gewesen wäre, etwa 1,80 Meter groß und mit einem unverwechselbaren Kopf. Ein Yevethaner, ein leibhaftiger, verfluchter Yevethaner, hier! Etara hatte so einiges über diese blutrünstigen Mistviecher gehört, die im Koornacht-Sternhaufen lebten und eine Gesellschaft auf Blutopfern begründet hatten. Lange hatte diese Spezies in imperialer Sklaverei verdient, aber sämtliche Sympathie, die man deshalb für sie empfinden könnte, wurde von der Tatsache verdrängt, dass sie andere Spezies hassten wie die Pest und sie gerne massenhaft massakrierten. Etara hatte hauptsächlich Gerüchte gehört und dann vor einiger Zeit aus dem Sternhaufen geschmuggelte Aufnahmen gesehen, die zeigten, wie die Yevethaner vorgingen, wenn sie die Oberhand hatten. Selbst der hartgesottenen Kriminellen war angesichts der Holos übel geworden. Was machte einer von denen hier an Bord? Der erste Reflex der Chiss war es, einen ihrer Blaster zu ziehen und auf den Yevethaner zu richten, ihre roten Augen funkelten kalt und ihre Stimme war eisig.


„Keine verdammte Bewegung.“


Herrschte sie den Fremden an. Vielleicht hatte er sich an Bord geschlichen, um sie alle umzubringen? Ein yevethanischer Spion? Die Chiss wa bereit, abzudrücken, da erklangen Schritte hinter ihr und Mallory räusperte sich, der ältere Mensch klang ein wenig indigniert.


„Nehmen Sie die Waffe runter, Pateessa. Yevi gehört zu uns.“


Etara wollte ihren Ohren nicht glauben und behielt den Fremden im Auge, aber widerwillig senkte sie ihren Blaster, blieb aber angespannt.


Yevi? Ernsthaft?“


Gab sie ungläubig zurück und funkelten den Fremden misstrauisch an.


„Hätte man uns vielleicht sagen können, dass wir einen von...denen an Bord haben.“


Murmelte sie kalt, was Mallory amüsant zu finden schien.


„Sie wissen, was Sie wissen müssen. Nun, die Gelegenheit ist gut, sich vorzustellen, nicht wahr? Das ist Yevi, er ist bereits seit einer Weile Mitglied der Familie und wird bei unserem Auftrag unter anderem als Übersetzer fungieren.“

Etara wölbte eine Augenbraue und starrte den Yevethaner an, der wie ein Skelett lächelte oder zumindest die Imitation eines Lächelns und dann seine Hände hoch, an denen sich, wie Etara wusste, ausfahrbare Klingen befanden.


„Ich würde Ihnen ja die Hand schütteln, aber...ungesund.“

Der Yevethaner hatte eine harte Stimme, und sein Basic war von einem starken Akzent geprägt. Etara hatte ein gutes Gespür für Stimmungen, konnte aber nicht wirklich einschätzen, ob der Yevethaner die Worte ernst meinte oder scherzte, und das ließ ihr Misstrauen nur noch weiter wachsen. Abweisend verschränkte die Schmugglerin die Arme vor dem Oberkörper.


„Ungesund, ja. Schön, dann...willkommen im Team. Ich bin Etara, das ist Spectre.“


Stellte sie sich und die andere Chiss knapp vor und nickte knapp. Mallory warf ihnen allen mahnende Blicke zu, was Etara mit einem kühlen Lächeln quittierte, ihre Stimme war ein wenig giftig.


„So, und wenn wir uns jetzt schon alle an den Händen halten, könnten wir vielleicht mal besprechen, was eigentlich unsere Mission ist.“


Ihr spitzer Tonfall schien Mallory kalt zu lassen, der ältere Mann nickte bloß.


„In der Tat, Pateessa. Folgen Sie mir in den Konferenzraum.“

Etara wölbte eine Augenbraue und folgte ihm dann, man versammelte sich in dem Konferenzraum um einen großen Holoprojektor. Alle waren anwesend und neugierig, was denn nun ihr Auftrag war. Mallory schwieg einen Moment und räusperte sich, dann aktivierte er den Holoprojektor und das Abbild eines großen Schiffes erschien. Etara beugte sich interessiert nach vorne und stieß einen leisen Pfiff aus. Ein echter Gigant, mit zwei seltsamen ringförmigen Vorrichtungen an den Seiten. Mallory steigerte die Spannung und vergrößerte die Darstellung.


„Das ist unser Ziel. Die „Subjugator“, ein altes, aber sehr leistungsfähiges Kriegsschiff, das der Black Sun in die Hände fiel, vom Imperium erobert wurde und sich nun unter der Kontrolle der Yevethaner befindet. Wie Sie vermutlich aus den HoloNews wissen, tobt im Koornacht-Sternhaufen ein massiver Aufstand, dort herrscht das reinste Chaos. Chaos, das die Black Sun zu nutzen gedenkt. An Bord der „Subjugator“ befindet sich ein Peilsender, der uns ihre Position verrät. Eine Information, die sehr viel wert ist, Imperium und Neue Republik werden dafür eine Menge Credits auf den Tisch legen. Jedoch hält die Batterie dieses Peilsenders nicht ewig. Wir werden in den Koornacht-Sternhaufen fliegen, die „Subjugator“ lokalisieren und die Batterie am Peilsender anbringen, dann verschwinden wir wieder. Jetzt verstehen Sie sicher auch, warum die „Annabell“ dafür notwendig ist. Irgendwelche Fragen?“

Etara legte nachdenklich eine Hand an ihr Kinn und betrachtete das Schiff.


„Wie kommen wir da nah genug ran? Selbst mit der Tarnung ist da die Hölle los.“


Mallory lächelte und deutete auf Yevi.


„Da kommt er ins Spiel. Mit seinen Kenntnissen der yevethanischen Sprache und Kultur werden wir die Schiffe der Aufständischen soweit möglich umgehen und den richtigen Moment abpassen.“

Yevi präsentierte ein weiteres Totenkopf-Grinsen, das Etara schaudern ließ, aber einen von denen an Bord zu haben konnte wirklich nützlich sein. Vorausgesetzt, er fraß sie nicht bei lebendigem Leib.


[Weltraum (Neutral) | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre, AGI, Crew der Eisenheim und „der Neue (Yevi)“
 
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[Hyperraum nach „The Wheel“ :|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico

Dr. Kaveri beobachtete, wie Arkon noch eine ganze Weile in der Kiste wühlte, bevor er aufgab und schließlich eines seiner eigenen Päckchen öffnete. "Das tut mir leid für Sie, Arkon." meinte Leela mit echtem Bedauern in der Stimme. "Mit dieser Art Einschränkung zu leben ist sicher nicht angenehm." Immer nur irgendeine geschmacklose Pampe zu sich nehmen zu müssen erschien der Liannerin als grausames Schicksal, obwohl sich ihre eigene Mahlzeit zumindest in der Konsistenz nicht wirklich von der des Jedi unterschied. Nur war ihr Brei nach Lianna-Art gewürzt - das hieß, er war fürchterlich scharf.

"Danke. Ihnen auch einen guten Appetit!" antwortete sie auf Arkons Bemerkung und begann, ohne den Blick zu heben, ihren Brei zu löffeln. Es war für Lee nicht immer leicht, andere Menschen um sich zu haben - dabei war es nicht so, dass sie sie nicht mochte. Aber es strengte sie an, sich auf sie einzustellen und den non-verbalen Subtext in Gesprächen zu dechiffrieren. Nur wenige Menschen sprachen Klartext, oft kamen mit den Worten subtile Botschaften, die ihr meistens entgingen. Aber sie war schon besser geworden - vor allem Smalltalk, eine soziale Notwendigkeit und lange Zeit ein Rätsel für sie - hatte viel von seinem Schrecken verloren. Die Arbeit mit Patienten hatte sich in dieser Beziehung als sehr lehrreich erwiesen. Auch wenn es nicht einfach war, den ganzen Tag daran zu denken zu lächeln und belanglose Dinge von sich zu geben - Leute erwarteten so etwas und waren glücklich mit dieser Oberflächlichkeit.

Noch hatte sie nicht herrausgefunden, wie Arkon kommunizierte. Sagte er, was er meinte? Konnte sie ihn wörtlich nehmen oder mußte sie nach versteckten Bedeutungen suchen - zwischen den Zeilen lesen? "Die Zeit, die Sie auf Coruscant verbracht haben, war dann wohl nicht übermäßig lang? Oder haben Sie sehr viel von Ihrer Spezialnahrung erbeutet?" ging Leela auf seine Aussage ein. Arkons Probleme wurzelten auf Coruscant - seine Krankheit hatte ursächlich sicher nichts damit zu tun - auch wenn das Überleben damit in den Unteren Ebenen sicher nicht leicht gewesen sein dürfte.

Lange bevor der Jedi seinen Brei gegessen hatte, war Dr. Kaveri mit ihrer Mahlzeit fertig geworden. Während ihrer Arbeit war meist nur wenig Zeit zum Essen - wenn sie überhaupt daran dachte und es nicht vergaß. Trotzdem hob sie abwehrend die Hand, als Arkon ihr anbot, seine Spezialnahrung zu probieren. "Nein, danke. Das ist nicht nötig." meinte sie höflich lächelnd und ohne das schelmische Funkeln in seinen Augen zu registrieren - etwas anderes hatte gerade ihre Aufmerksamkeit erregt: Leela sah Arkon irritiert an und blinzelte angestrengt. "Arkon, da war..." sie schüttelte verwirrt den Kopf, "...ich habe gerade..." Sie rückte auf ihrem Sitz ganz nach hinten, bis sie mit dem Rücken direkt an der Wand lehnte.

Ärgerlich über ihr Gestammel zog sie die Stirn kraus und versuchte es anders: "Ist noch jemand auf diesem Schiff?" Lee rieb sich über den Unterarm. Sie hatte plötzlich eine Gänsehaut - ein gruseliges Gefühl, als hätte ihr jemand in den Nacken gehaucht oder als würde sie beobachtet, hatte sie überkommen. Trotz ihrer scharfen Mahlzeit, war ihr plötzlich kalt.

[Hyperraum nach „The Wheel“ :|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico
 
[Hyperraum nach „The Wheel“ :|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico


Dr. Kaveri wollte Arkons Brei nicht probieren, vermutlich aus einer Mischung von Höflichkeit und Sättigung heraus. Wenn jemand wusste wie schnell man von Brei satt wurde, dann war es der Alderaaner. Er grinste gequält und setzte dann zu einer Antwort auf ihre vorhergehenden Fragen an. „Wie lange ich wirklich auf Coruscant war, kann ich nicht sagen, doch weiß ich, dass ich auch einige Zeit ohne Spezialnahrung überleben kann, wenn ich häufiges Erbrechen in Kauf nehme und es hat sich auch gezeigt, dass ich Nahrung, die wenig Protein enthält, wie Obst oder Gemüse durchaus verdauen kann, wenn auch hin und wieder mit Übelkeit verbunden und manchmal, nun da habe ich Glück und meine Nahrung enthält nicht die Proteine, die ich nicht vertrage.“ Doch die Ärztin schien ihm nicht zu zuhören, irgendetwas beschäftigte sie, ihr Blick sah in die Ferne und sie rückte von ihm weg an die Wand. Der Jedi runzelte die Stirn und bemerkte dabei nicht, wie sie ihn mit Vornamen ansprach. Er hörte ihr aufmerksam zu, als sie versuchte ihm etwas mitzuteilen, die Art ihrer Wortwahl machte Arkon stutzig, konnte es sein, dass sie etwas in der Macht gespürt hatte? Misstrauisch stand er von seinem Platz auf und näherte sich ihr - ein kurzer Weg, hatten sie doch direkt gegenüber gesessen. Fragend blickte der Alderaaner sie an, als sie sich kurz sammelte und diesmal einen ganzen Satz heraus brachte. Ob noch jemand auf diesem Schiff sei. Erneut erntete sie einen irritierten Blick Arkons.


„Ist alles okay, mit ihnen?“ Er blickte sein Gegenüber besorgt an. Was war ihr widerfahren? Ein kurzer, musternder Blick, der über ihren Körper wanderte und Arkon sah, wie sich bei ihr überall die Haare aufstellten. War ihr kalt? Er ging ein paar Schritte in die Kajüte, holte eine Decke aus einem Schrank und als er wieder in der Küche war, legte er sie ihr über die Schultern. Er versuchte sie beruhigend anzublicken, konnte seine Sorgen aber nicht komplett verstecken. „Es war nicht geplant noch mehr Leute mitzunehmen“, begann Arkon zu sprechen, „d.h. wenn jemand an Bord ist, dann sind es blinde Passagiere, die sich auf Lianna an Bord geschlichen haben.“ Arkon lächelte beruhigend. Vermutlich hatte nur etwas in dem Brei bei Leela eine physiologische Reaktion ausgelöst. Er stand auf und wollte schon zurück ins Cockpit gehen, da hielt ihn etwas zurück. Er blickte wieder zu Leela und wusste nicht, ob er sie hier allein lassen wollte, auch wenn er nur ein paar Schritte entfernt sein würde. Was wenn sie doch etwas gespürt hatte? Er sollte sie ernst nehmen, so wie sie ihn ernst genommen hatte und sein Gejammer ertragen hatte. Also ging Arkon wieder zur Kochnische und setzte heißes Wasser auf. „Trinken sie lieber Tee oder Kaff?“ Versuchte er die Ärztin abzulenken. Während er auf ihre Antwort und darauf wartete, dass das Wasser zu kochen begann, setzte er sich ihr gegenüber auf seinen Stuhl und schloss die Augen. Er konzentrierte sich auf die Macht, ihre Wellen und Untiefen, wie sie ihn durchströmte und die Umgebung um ihn herum. Er streckte seine Fühler aus und zum ersten Mal fiel ihm auf, dass Leelas Präsenz heller leuchtete, als die von den meisten Normalsterblichen. War sie empfänglich für die Macht, oder lag das daran, dass Arkon und sie die einzigen Lebewesen an Bord waren - oder gar am Hyperraum? Der junge Jedi versenkte sich tiefer in der Macht, ließ seine Fühler das Schiff komplett ausfüllen, sogar noch darüber hinaus, doch als sie den Hyperraum berührten, zog er sie zurück, wie die Taster einer Schnecke, die angetippt wurden. Der Hyperraum fühlte sich komisch an, wie als ob eine feurige Präsenz allgegenwärtig war. Doch da spürte er etwas im Schiff. Zwei weitere Personen, vermutlich Menschen und sie schienen nicht zu weit weg sein. Auf der ihnen gegenüberliegenden Seite des Rundganges. Der Alderaaner holte tief Luft und öffnete die Augen, er fühlte sich wie nach einem tiefen, dunklen Traum und blickte in die besorgten Augen Dr. Kaveris. Er lächelte entschuldigend. „Nun, sie hatten Recht. Es sind noch weitere Personen an Bord. Um genau zu sein, zwei Menschen.“ Sein Kopf ruckte in Richtung Kochnische, „sie befinden sich direkt uns ‚gegenüber‘ auf der anderen Seite des Rundganges.“ Er hatte seine Machtfühler nicht komplett zurückgezogen, sondern bei den zwei Unbekannten gelassen und ‚beobachtete‘ sie.


Er stand auf und nahm sein Lichtschwert in die rechte Hand. Diesmal wurden seine Gesichtszüge ernst, „Sie bleiben am besten dicht hinter mir.“ Er lief den Rundgang zügig bis zu der Stelle entlang, wo er die zwei Menschen gespürt hatte was er dort vorfand überraschte ihn. Er hatte nicht damit gerechnet zwei Kinder mit an Bord zu haben. Vor allem Kinder, die er kannte. Wenn er sich recht erinnerte waren das zwei Anwärter, die ihm geholfen hatten das Schiff zu beladen. Er befestigte das Schwert wieder an seinem Gürtel und brauchte ein paar Sekunden, bevor er sie mit lauter Stimme in ihrem geflüsterten Gesprach unterbrach: „Ihr da! Bei den schwarzen Knochen des Imperators, was habt ihr hier zu suchen?!“ Arkon musste sich zusammenreißen nicht komplett auszurasten. Er wusste nicht was für Gefühle gerade in ihm hoch stiegen, aber er musste sie kontrollieren. Er sog die Luft scharf zwischen seinen Zähnen ein und konzentrierte sich dabei intensiv auf seine Atmung. Die Sache wurde kompliziert. Verdammt kompliziert. Auf Lianna war das Fehlen der Schüler bestimmt schon aufgefallen, aber wie sollte er Lianna informieren, dass die Schüler bei ihm waren? Wenn das Imperium die Nachrichten abhört, würde seine Tarnung auffliegen. Sprich, er könnte entweder zurückkehren, was keine Alternative war, oder informierte Lianna erst, wenn er auf Coruscant angekommen war. „Stang“, rief er laut und schlug mit einer Hand gegen die Schiffswand. Etwas zu fest für ihn. Es schepperte laut und er schüttelte die Hand schmerzhaft. „Verdammt nochmal! Wart ihr zwei nicht anwesend, als Hirnvolumen und Denkkapazität verteilt wurde?“ Arkon lief unruhig auf der kleinen Fläche hin und her und blickte dabei genervt von einem der Kinder zum anderen. „Egal was ihr als Ausrede habt. Ihr habt uns und vor allem euch, aber so verdammt tief in Banthascheiße gegraben, dass ihr euer Lebtag nicht mehr sauber werdet.“


Er blieb stehen und blickte sie wieder an: „Und nein, ich will erst gar nicht von euch hören, was ihr euch dabei gedacht habt, denn offensichtlich hat niemand von euch auch nur genügend Hirn um kompliziertere Denkprozesse auszuführen. Wisst ihr überhaupt wohin dieses Schiff unterwegs ist? Nein? Wir fliegen nach Coruscant, auf kürzesten Weg durch imperialen Raum. Wir liefern Medikamente aus. Warum? Weil auf Coruscant eine vom Imperator verfluchte Seuche wütet.“ Entnervt warf Arkon seine Hände in die Luft und beruhigte sich wieder eher er leiser und etwas sanfter - aber immer noch streng - weitersprach: Ihr könnt euch dort anstecken und daran sterben. Es scheint noch kein Heilmittel zu geben und außerdem hattet ihr Glück, dass ich auch jetzt gefunden habe und ihr nicht von einer imperialen Sicherheitspatrouille entdeckt wurden. Die hätten uns direkt alle in die Luft gejagt oder euch zwei festgenommen und in irgendeine Strafanstalt oder ein Umerziehungsheim gesteckt. Ich habe nur Fracht- und Passagierpapiere für mich und Dr. Kaveri dabei. Was Essen angeht, ist es genauso.“ Er hielt kurz inne, ließ die Wörter sacken und sprach dann weiter: „Habt ihr wenigstens eure IDs mit dabei? Etwas zu essen? Irgendetwas anderes außer eure Kleidung? Etwas zum Wechseln ... ?“ Arkon wurde zunehmend verzweifelt und war auch sichtlich überfordert mit dieser Situation - vor allem wo sein anfänglicher Zorn verflogen war blieben nur noch die anderen Gefühle übrig: Angst, Verzeiflung, Hilflosigkeit. Am liebsten würde er die zwei in die einzige Rettungskapsel stecken, einen Notruf absetzen und ohne sie weiter fliegen, aber wie sollte er eine fehlende Rettungskapsel erklären? Arkon blickte hilfesuchend zu Dr. Kaveri und fragte verzweifelt: „Ich schätze nach Lianna zurückkehren und die zwei Kinder dort abgeben ist keine Alternative und der nächste Planet der Republik, den wir betreten werden ist Coruscant ...


[Hyperraum nach „The Wheel“ :|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico
 
[Hyperraum nach „The Wheel“ :|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico

Was für eine merkwürdige Empfindung war das gewesen? Einige Augenblicke lang war es, als würde sie über einen zusätzlichen Sinn verfügen. Wobei ihr dieser Vergleich schon fast zu banal vorkam: Etwas unkontrollierbares hatte sie mitgerissen - ein wilder Fluß von... ja, was eigentlich? Es hatte sich kraftvoll angefühlt, unbeherrscht - und sie hatte etwas berührt, etwas lebendiges, und war zurückgeschreckt. Ein bisschen so als würde man im Dunkeln die Hand ausstrecken und unerwartet etwas warmes, atmendes anfassen... unheimlich.

Nur am Rande nahm Leela war, daß Arkon aufgestanden war und sie eingehend musterte. Sie hob den Kopf, aber ihr Blick war immer noch unfokussiert. Erst als der Jedi sie ansprach, begann sich ihre Desorientierung aufzulösen. War alles ok mit ihr? "Ich weiß es nicht." antwortete sie wahrheitsgemäß und ließ sich widerstandslos von Arkon in die Decke wickeln, die er ihr gebracht hatte. Wenn Arkon niemanden sonst an Bord gebracht hatte, hatte sie sich das eben nur eingebildet. Das war gut. Oder hieß das, dass sie halluzinierte? Sie hing diesem beunruhigenden Gedanken noch einen Moment nach und horchte in sich hinein: Eigentlich fühlte sie sich wieder ganz normal, auch das Frösteln ließ langsam nach. "Kaff, schwarz." antwortete sie automatisch, als Arkon wissen wollte, ob sie lieber Tee oder Kaff trank.

Während das Wasser zu kochen begann, nahm er wieder ihr gegenüber platz und schloß die Augen. Was tat er da? War das so eine Jedi-Sache? Sie betrachtete Arkon aufmerksam, bis er die Augen wieder aufschlug. Trotz seines Lächelns klang der Alderaaner alarmiert, als er ihr mitteilte, dass sich noch zwei Personen an Bord befanden. Dann hatte sie sich nicht geirrt? Dann war das real gewesen, was sie gespürt hatte? Ein Anflug von Panik überkam Lee, den sie aber niederkämpfte als Arkon aufstand und nach seinem Lichtschwert griff. Nur einen Augenblick später stand die schlanke Ärztin ebenfalls, die Decke war ihr von den Schultern gerutscht, doch ihren ELG-3A hatte sie schon in der Hand und erwiderte seinen ernsten Blick angespannt. Sie folgte der Aufforderung des Jedi, hinter ihm zu bleiben mit einem kurzen Nicken und eilte wortlos nach ihm durch den Rundgang.

Vor Arkon nahm Dr. Kaveri eine Bewegung war und blieb stehen, um an ihm vorbei zu zielen. Erst dann erkannte sie, dass es sich um die beiden Jungen handelte, die sie auf Lianna vor Arkons Schiff getroffen hatte. Erschrocken riß sie den Blaster nach oben und atmete hörbar aus. Das war knapp gewesen! Während der Jedi seinem Ärger Luft machte und die beiden Anwärter zusammenstauchte, lehnte Lee sich an die Wand und versuchte sich zu sammeln. Fast hätte sie auf Kinder geschossen. Sie war ihrem Instinkt gefolgt, als sie gesehen hatte, dass sich vor dem Alderaaner etwas regte - aber das hätte beinahe fatal geendet.

Arkons Ansprache war vorbei - und er hatte mit jedem seiner Worte recht. Diese Reise würde keine Spazierfahrt werden und Coruscant war im Moment kein Ort, an den man sich ohne guten Grund begab. Sie stieß sich von der Wand ab und trat an seine Seite, während sie in Gedanken ihre Möglichkeiten abwog. Dieser Streich konnte zu einem Desaster führen. Andererseits brauchte Coruscant die Medikamente und wenn bei den seltenen Virostatika die Kühlung ausfiel, würden sie verderben und nutzlos werden. Leela wandte sich zu Arkon um, so daß sie den Jungen den Rücken zu kehrte und suchte seinen Blick: "Jeden Tag, den wir länger brauchen, sterben Menschen. Wir können nicht zurück." meinte sie ernst und sich der Tatsache vollkommen bewußt, dass sie eben dabei war, dem Jedi diese folgenschwere Entscheidung abzunehmen. Und wenn etwas schief ging, mußten sie alle die Konsequenzen dafür tragen. Dr. Kaveri seufzte und versuchte sich zu erinnern, in welcher Richtung ihre Kabine lag - sie wollte jetzt allein sein. Das wurde ihr gerade alles ein wenig zu viel: "Entschuldigt mich, ich brauche ein paar Minuten zum Nachdenken." Als sie sich in Bewegung setzte, war es jedoch die falsche Richtung, in die sie lief.

[Hyperraum nach „The Wheel“ :|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico
 
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[Weltraum (Neutral) | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre, AGI, Crew der Eisenheim und „Yevi“





Spectre war ebenso wie Etara beim ersten Wahrnehmen von Yevi zusammengezuckt. Aber der Yevethaner lächelte einfach. Mallory entschärfte die Situation, aber die Agentin konnte sich keinen Reim auf die Anwesenheit dieses Aliens machen.


Die kurze Lagebesprechung im Anschluss brachte jedoch Licht ins Dunkel und allen Anwesenden war deutlich anzusehen, was sie von dem Himmelfahrtskommando hielten. Die Subjugator infiltrieren. Einfach mal so….


Wer auch immer diesen irrwitzigen Plan geschmiedet hatte….


Selbst in Friedenszeiten wäre es schwer genug an das Schiff zu kommen, aber im Koornacht-Sektor herrschte Krieg! Verdammter blutiger Krieg. Es war nicht so, dass die Opfer der ehemaligen Agentin etwas ausmachten, aber das Schiff wäre in Alarmbereitschaft.



„Gibt es Details zur Ausführung?“



fragte die Chiss an Mallory gewandt.



„Nein.“



Eine ernüchternde Antwort auf die betretenes Schweigen folgte.



„Bereiten Sie sich vor so gut sie können.“



Damit verließ Mallory den Tisch und nach und nach gingen alle. Bis schließlich der Yevethaner mit den beiden Chiss alleine war. Nachdenklich legt er den Kopf schief und betrachtet beide Frauen von oben bis unten.



„Was!?“



Fauchte Spectre genervt und erntete ein gruseliges Lächeln.



„Sie riechen falsch.“



Er tippte sich an das, was eine Nase sein könnte.



„Wie wollen sich paaren, aber trennen sich? Das widerspricht sich. Gibt es keine männlichen Eurer Spezis? Zu… unansehnlich?“



Fragte der Yevethaner unschuldig, aber die Stimmlage alleine lies Spectre frösteln. Mit einem Schnauben drehte sich die ehemalige Agentin um und lies Etara mit dem Yevethaner stehen. Blöde Echsen und ihr Geruchssinn...



……



Der Flug nach Koornacht dauerte nicht lange und es gab kaum etwas zu tun. Anders als mit der Eisenheim waren keine Notreparaturen nötig. Was hätte die Agentin jetzt für eine Ablenkung getan. Aber es half nichts, sie konnte sich nicht auf den Auftrag konzentrieren. Zu sehr spukte ihr Etara und ihre letzten Worte im Kopf herum. Was hatte sie sagen wollen? Das Auftauchen des Yevethaners hatte sie unterbrochen.


Sie musste das klären, jetzt. Ruckartig stand sie auf und legte den Lauf des neuen Scharfschützengewehres auf das Bett. Sie hatte es im Laufe der letzten Stunden mehrfach zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut, nur um wieder von vorne anzufangen. Es beruhigte sie irgendwie und es war etwas was sie gerne tat. Es war einfach, strukturiert und klar. Nicht so wie diese seltsamen Gefühle die alles nur komplizierter machten.


Sie klopfte an Etaras Kabine und Paloo öffnete. Der Ewok sah die Chiss kurz an, warf eine Blick auf Etara, die auf dem Bett saß und zuckte kurz mit den Schultern.



„Ich geh mich mal Rasieren….“



Wie Ernst er das meinte, konnten die beiden Chiss nicht einschätzen, aber der kleine Knirps hatte das schließlich schon einmal getan.



Spectre betrat die Kabine und schloss die Tür.



„Ich….“



Irgendwie fehlten ihr die Worte. Was wollte sie eigentlich sagen?





[Weltraum (Neutral) | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre
 
[Hyperraum nach 'The Wheel'/YT-1300/Gang] Ikarus, Nico, Arkon, weiter weg Leela

"Was mit meinem Arm passiert ist? Ich wollte einem Kind aus meinem Dorf helfen, sein Spielzeug von einem Baum zu holen, und... na ja, der oberste Ast war doch etwas zu dünn."

Plötzlich rief jemand hinter ihnen laut und wütend:
"Ihr da! Bei den schwarzen Knochen des Imperators, was habt ihr hier zu suchen?"

Erschrocken drehte
Ikarus sich um und sah Arkon und Dr. Kaveri auf sich zukommen. Der Jedi sprach weiter. Ikarus wich eingeschüchtert zurück und senkte beschämt den Kopf. Arkon hatte Recht. Auf dieses Schiff zu gehen, war unfassbar dumm gewesen und es gab nichts, was diese Entscheidung rechtfertigen würde. Wenn sie vom Imperium kontrolliert worden wären, hätten sie wirklich ein Problem gehabt. Warum, warum hatte er nicht nachgedacht?

Etwas ruhiger erklärte
Arkon, sie könnten sich anstecken und sterben. Der Jedi fragte, ob sie ihre IDs, Essen und Kleidung dabei hätten. Ikarus durchwühlte die Tasche, die er für den Flug nach Lianna dabeigehabt hatte. Seine ID war zum Glück darin, genau wie ein Set Wechselkleidung, ein Schlafanzug, das Erste-Hilfe-Set und zwei Energieriegel.

"ID und Wechselkleidung ja, Essen nur wenig."

antwortete
Ikarus. Jetzt schaltete sich auch Dr. Kaveri ein und erklärte, sie könnten nicht zurückfliegen. Dann wandte sie sich ab und ging. Ikarus warf Arkon einen unsicheren Blick zu. Er hoffte, dass sie nicht zurückflogen, denn Dr. Kaveri hatte es gesagt: Dann würden noch mehr Leute sterben. Und... er wollte es sich selbst nicht eingestehen, nicht angesichts der Opfer der Seuche, aber er hoffte noch immer, auf Coruscant einen Meister zu finden.


[Hyperraum nach 'The Wheel'/YT-1300/Gang] Ikarus, Nico, Arkon, weiter weg Leela
 
[Weltraum (Neutral) | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre, AGI, Crew der Eisenheim und „der Neue (Yevi)“

Die Tatsache, dass sie einem leibhaftigem Yevethaner gegenüberstand, bereitete Etara kräftige Magenschmerzen, mit dieser blutrünstigen, barbarischen Spezies war nicht zu spaßen und einen von diesen Irren an Bord zu haben war in etwa so, als würde man einen ungesicherten Thermaldetonator auf den Nachttisch legen und dann ins Bett hüpfen. Was andere Spezies anging, war die Chiss bei allem Stolz auf ihre Herkunft sehr aufgeschlossen, sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich, aber auch sie hatte ihre Grenzen und bei den Yevethanern war diese definitiv erreicht. Was zum Henker hatte sich Mallory dabei gedacht, dieses Ding an Bord zu holen und es frei herumlaufen zu lassen? Etara funkelte den älteren Menschen und den Yevethaner aus ihren roten Augen an und verschränkte demonstrativ ablehnend die Arme vor der Brust. Sie mochte hier ja nicht das Kommando haben, aber das hieß noch lange nicht, dass ihr alles gefallen musste. Immerhin ließ sich Mallory dazu herab, „Yevi“ vorzustellen und Etara war dankbar, dass er von sich aus auf das Händeschütteln verzichtete. Vielleicht war die Schmugglerin ja ein wenig übervorsichtig, aber die Vorstellung, in die Nähe dieser Klauen zu kommen, jagte ihr einen Schauer über den Rücken, und zwar keinen angenehmen. Solange Yevi seinen Job machte und Abstand von ihr und Spectre hielt, würde sie wohl irgendwie mit seiner Anwesenheit zurechtkommen, immerhin war die hübsche Blauhäutige ein Profi und als solcher konnte sie mit so ziemlich jedem zusammenarbeiten. Was auch bitter notwendig sein würde, wie die Chiss zu ihrer Konsternation bald darauf feststellen musste, denn ohne es zu wissen hatte sie sich offenbar für ein Himmelfahrtskommando gemeldet. Nichts geringeres als die legendäre „Subjugator“ war ihr Ziel. Etara hatte einige Geschichten über dieses mächtige Schiff gehört, es war vor vielen Jahren von findigen Quarren entwickelt worden und verfügte den Erzählungen nach über eindrucksvolle Ionenwaffen, mit denen man ganze Flotten still legen konnte. Bei solchen Geschichten war natürlich eine gewisse Skepsis angebracht, Kriminelle und Raumfahrer schmückten Wahrheit gerne mit Übertreibungen und allerhand Unsinn aus, aber offenbar war die Black Sun davon überzeugt, dass dieses Schiff das Risiko wert war. Ja, Mallory hatte sogar davon gesprochen, dass das Syndikat zeitweise im Besitz der „Subjugator“ gewesen war. Da musste einiges los gewesen, dachte sich Etara, aber solche Dinge spielten sich jenseits ihrer Gehaltsstufe ab. Dennoch, interessante Sache. Aber das änderte nichts daran, dass ihnen allen ein Himmelfahrtskommando bevorstand. Die „Subjugator“ zu finden war dank des Peilsenders das geringste Problem, aber um zu dem Schiff zu gelangen, mussten sie mitten durch ein aktives Kriegsgebiet fliegen. Selbst mit einer Tarnung, wie die „Annabell“ sie vorweisen konnte, alles andere als einfach. Etara traute dieser Technik nicht so ganz und es konnte verdammt viel schief gehen. Und dann, sobald sie die „Subjugator“ gefunden hatten, stand das nächste Problem ins Haus, die Batterie musste irgendwie angebracht werden, und das an einem Schiff, das sie problemlos in Stücke schießen konnte und sicher alarmiert sein würde. Das alles klang mehr und mehr nach einer Reise ohne Wiederkehr und Etara seufzte leise.


„Die Bezahlung für diesen Job sollte lieber verdammt gut sein...“


Murmelte die junge Frau leise vor sich hin und sie war den Gesichtsausdrücken der anderen Crewmitglieder nach mit dieser Einstellung nicht allein. Der Plan war irre, jedenfalls irre riskant, aber ein Teil der Chiss musste zugeben, dass die Vorstellung, quasi unter der Nase der Yevethaner ein wenig Schindluder mit ihrem Flaggschiff anzustellen, sie reizte. Das wäre eine Sache, an die man sich in Jahrzehnten noch erinnern würde, und mehr Respekt als für so etwas konnte man eigentlich nicht bekommen. Aber nur, solange sie auch überlebten. Spectre stellte die unter diesen Umständen wohl vernünftigste Frage und wollte wissen, ob es Details zur Ausführung gab, was Mallory prompt verneinte und unangenehmes Schweigen erntete. Das wurde ja immer besser, der ältere Mann flüchtete sich in den Gemeinsatz, dass sich jeder so gut wie möglich vorbereiten sollte. Viel nichtssagender ging es ja kaum und so warf Etara ihm einen bösen Blick zu, als er schließlich ging und nach und nach alle den Besprechungsraum verließen. Alle bis auf Etara, Spectre und Yevi, der unheimliche Nichtmensch musterte die beiden Frauen nachdenklich von oben bis unten. Für Etara nicht unbedingt etwas ungewöhnliches, aber bei dem Totenkopfgrinsen des Yevethaners bekam sie eine Gänsehaut und auch Spectre fühlte sich dabei unwohl und blaffte ihn an, was er denn wollte. Seine Antwort war alles andere als beruhigend, er tippte sich dorthin, wo bei vielen Humanoiden die Nase saß, und meinte, dass sie falsch riechen würden. Etara wölbte eine Augenbraue und tastete unauffällig nach ihren Blastern, als Yevi weiter sprach und unheimlicherweise von ihrer Beziehung sprach, die Chiss riss verblüfft die Augen auf. Woher zum Henker wusste dieses Ding davon? Spectre schnaubte wütend, drehte sich um und ließ Etara mit dem Yevethaner allein, der sie fragend ansah. Die hübsche Kriminelle hielt einen Moment inne, entspannte ihre Hände und räusperte sich. Keinen Streit anfangen, sie stand ohnehin schon auf Mallorys Abschussliste. Betont neutral richtete sie das Wort an Yevi.


„Okay, ich weiß nicht, wie das bei deiner Sorte läuft, aber es gilt allgemein als unhöflich, seine Nase in die Angelegenheiten anderer zu stecken. Kurz gesagt: Kümmere dich um deinen Kram und wir werden alle wunderbar miteinander auskommen. Deal?“


Der Yevethaner legte den Kopf erneut schief und starrte sie aus seinen schwarzen Augen an, dann nickte er langsam.


„Nase und Klauen nicht in andere Leute stecken. Ich verstehe. Dennoch, seltsames Paarungsverhalten, keine Männer.“

Etara zuckte kurz mit den Schultern und grinste vielsagend, bevor sie sich umdrehte und ging, als sie den Raum verließ, gab sie ihm noch eine kurze Antwort und lachte dabei.

„So seltsam auch wieder nicht."

Der Typ war ihr definitiv unheimlich, aber solange er sie und Spectre in Ruhe ließ, war ihr egal, was er so dachte und machte. Sie und Spectre, das war ein gutes Stichwort, die beiden Chiss hatten noch etwas zu klären und das mussten sie wohl über übel so oder so, denn auf der hochmodernen „Annabell“ gab es wenig zu tun und auch nicht so viel Platz, um einander auszuweichen. Sia´ku freute sich bestimmt über die wohlverdiente Erholung und auch Etara fand Gefallen an dem Aufklärungsschiff, es war wirklich ein technisches Wunderwerk. Die Schmugglerin verbrachte recht viel Zeit im Cockpit und beim Tarngenerator, allein schon aus Notwendigkeit, aber auch, weil ihr das viel Spaß machte. Den Rest der Zeit war sie in der Kabine, die sie mit Paloo teilte, der Ewok war zum Glück ein umgänglicher und freundlicher Zeitgenosse, mit dem es keinen Ärger gab und mit dem man sich gut unterhalten konnte. Etara hatte es sich auf dem Bett bequem gemacht und hatte entspannt ihre langen Beine gestreckt, während sie mit dem Ewok sprach.


„Ich weiß wirklich nicht, was ich von diesem Yevethaner halten soll. Schlimm genug, dass wir in deren Territorium unterwegs sind, aber einen an Bord zu haben...gruselig. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf.“


Paloo lächelte und schüttelte den Kopf, wobei er auf seinen kahl rasierten Körper deutete.


„Wirklich? Mir nicht, aber das kann auch andere Gründe haben.“

Etara schwieg einen Moment und prustete dann los, und der rasierte Ewok stimmte in ihr Lachen mit ein.


„An dir ist wirklich ein Komiker...“


Setzte sie an, da klopfte jemand an die Tür. Etara richtete sich ein wenig auf und sah hoch, während Paloo die Tür öffnete, und ihr Herz schlug ein wenig schneller, als sie sah, wer dort war. Spectre. Paloo sah kurz zu den beiden Chiss, zuckte dann demonstrativ mit den Schultern und verabschiedete sich. Sie schwiegen, bis der Ewok den Raum verlassen hatte, und Etara sah ihre Freundin unsicher an, als sie eintrat und die Tür hinter sich schloss. Die ehemalige Imperiale setzte an und verstummte dann, als würden ihr die Worte fehlen. Etara konnte sich denken, um was es ging, die andere Frau hatte vor Yevis Auftauchen davon gesprochen, dass es besser wäre, ihre Beziehung zu beenden, ein Satz, der Etara tief erschrocken hatte. Wie sollte sie auf so etwas reagieren? Ihr lag etwas an Spectre, und das nicht nur körperlich, auch wenn das selbstverständlich eine wichtige Rolle spielte. Es musste doch möglich sein, dass sie irgendwie zusammenfinden konnte. Eine Beziehung, das klang seltsam, aber nur, wenn man dabei an eine traditionelle Beziehung dachte. Sie konnten doch Freunde sein, enge Freunde, die gewisse Vergnügen miteinander teilten. Nein, Freunde war nicht das richtige Wort, Partner. Partner, das klang in Etaras Ohren gut und sie fasste sich ein Herz, stand auf und kam langsam auf Spectre zu, wobei sie lächelte, vor ihrer Freundin hielt sie inne und griff sanft nach ihrer Hand, hielt sie und streichelte darüber, während sie ihr einen Finger auf die Lippen legte.


„Sssshhh...“


Flüsterte sie und rückte näher, hauchte der anderen Chiss einen Kuss auf die Stirn und legte dann ihre Stirn an die der ehemaligen Imperialen, während sie die Augen schloss. Ihre Stimme war weich und ruhig.


„Du musst gar nichts sagen. Ich weiß, was dich belastet, und das ist okay. Ich war mir selbst nicht sicher, was ich denke und fühle und was mit uns ist, aber jetzt weiß ich es. Und du weißt es auch, Spec. Mehr...mehr brauchen wir gar nicht. Keine komplizierten Worte, keinen Streit. Nur uns beide, hier.“


Etara legte ihre Arme um die andere Frau und drückte sie fest an sich, hielt sie einfach fest und lauschte ihrem Atem, dem Schlagen ihres Herzens, sog den Geruch ihrer Haare und ihrer Haut in sich auf und und lächelte glücklich. Ihr wurde warm und sie fühlte sich gut, aber ersteres lag vielleicht auch daran, dass in jenem Moment der Tarngenerator der „Annabell“ aktiviert wurde. Der hohe Energieverbrauch belastete auch die Lebenserhaltung, doch das war ein Kompromiss, den sie bereitwillig eingingen, denn in diesem Moment passierte das Schiff eine yevethanische Patrouille am Rand des Zielgebiets. Etara wusste, dass man sie bald ins Cockpit rufen würde, um die gefährlichen letzten Stunden Flug zu übernehmen, aber daran wollte sie jetzt nicht denken.


[Weltraum (Neutral) | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre
 
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[Hyperraum nach „The Wheel“ :|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico

Ikarus und Nico schienen gänzlich teilnahmslos, als Arkon sie erwischt hatte. Sie erschraken zwar und Ikarus zeigte seine Scham indem er seinen Blick senkte, doch mehr Reaktion zeigte keiner von ihnen. Arkon warf den beiden Kindern wütende Blicke zu und hob verwundert eine Augenbraue, als Ikarus seine Tasche durchsuchte - er hatte eine Tasche mitdabei (!) - und sagte, dass er seine ID und Wechselkleidung mit dabei hatte. Nico schien nur seine ID mit dabei zu haben, aber Arkon wurde wieder wütender. Wenn Ikarus eine Tasche mit dabei hatte, dann müsste er das geplant haben. Arkons Augen verengten sich zu Schlitzen. Als er Ikarus erneut ansprach war seine Stimme leise und schneidend - sie schien die Luft wie ein Lichtschwert zu durchtrennen. „Wenn du eine Tasche dabei hast ... dann musst du das geplant haben ...“ Arkon konnte nicht weitersprechen zu sehr war er von diesem Gedanken überrascht. Er atmete kurz ein und aus und sah dann wieder die beiden Jungs an: „Ihr geht zurück in den Frachtraum - dort sind auch Betten - und ich möchte, dass ihr euch überlegt, wie ihr das ganze wieder gutmachen wollt und“, er hielt kurz inne, „wie ihr mich davon abhalten wollt euer Verhalten dem Jedi-Rat zu melden.“ Ohne eine Antwort abzuwarten drehte Arkon sich um und ging ins Cockpit zurück. Gerade rechtzeitig um den Rücksprung in den Realraum mitzuerleben. Arkon ließ die Panzerplatten von dem Cockpitfenster zurückfahren und übernahm direkt darauf die Kontrolle über das Schiff und richtete es neu aus, während der NavCom die neuen Routen berechnete. Er piepte kurz auf, als die Route neu berechnet wurde und Arkon führte den nächsten Sprung aus. Kurz darauf verließ der junge Jedi - nicht ohne wieder die Panzerplatten vor die Scheiben fahren zu lassen - das Cockpit und suchte dann nach Dr. Kaveri. Er fand sie irgendwo im Rundgang, sie schien verstreut, doch das hinderte Arkon nicht daran sie anzusprechen: „Dr. Kaveri, ist alles in Ordnung mit ihnen?“


[Hyperraum in Richtung imperialer Raum:|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico
 
[Hyperraum in Richtung imperialer Raum:|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico

Irritiert stellte Leela fest, dass sie wohl irgendwie doch in der falschen Richtung unterwegs war. Das passierte ihr manchmal - ihr Orientierungssinn war eines der Dinge, auf die die Ärztin sich nicht so gerne verließ. Aber es reichte ihr schon, dass sie weder Arkon, noch die Anwärter sehen konnte, um sich zu beruhigen und ihre Gedanken zu ordnen. Mitten im Rundgang stehenbleibend schob sie ihren Blaster wieder zurück ins Holster und klappte den Schnellverschluß drüber. Ihre Hände hatten jetzt auch fast aufgehört zu zittern - gut.

Methodisch und aus reiner Gewohnheit überprüfte sie auch den Verschluß des zweiten Holsters, während sie in Gedanken die letzten Minuten revue passieren ließ: Die spukige Erfahrung, als sie die beiden blinden Passagiere gespürt hatte, gab ihr zu denken. Arkon hatte zwar nichts dazu gesagt, aber wahrscheinlich hielt er sie für ganz schön merkwürdig... Leela war sich ihrer selbst im Moment nicht sicher: Sie hatte gerade ziemlich überreagiert. Meist mangelte es ihr nicht an Beherrschung, aber offenbar hatte die Begebenheit sie mehr verunsichert als sie es für möglich gehalten hätte.

Und da war immer noch ein mulmiges Gefühl in ihrer Magengegend, ein stacheliges Knäuel von ...Besorgtheit? Noch bevor sie darüber nachdenken konnte, hörte sie Schritte den Gang hinunter kommen. "Sind die Jungs in Ordnung?" fragte sie Arkon, ohne sich umzudrehen und fiel ihm damit ins Wort, als er sich zur gleichen Zeit nach ihrem Befinden erkundigte.

Schmunzelnd wandte sie sich ihm zu: "Es geht mir gut. Ich brauchte gerade nur ein wenig Abstand - und irgendwie hab' ich wohl vergessen, wie ich in mein Quartier komme." Einmal durchatmend, straffte sie sich und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das gegenwärtigen Problem: "Leider ist mir die Antwort der beiden Anwärter entgangen: Haben sie ihre ID's dabei? Wird das reichen, um durch die Kontrollen zu kommen?"

[Hyperraum in Richtung imperialer Raum:|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico
 
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