Alzoc III (Alzoc-System)

Alzoc III - In der Höhle - div. Talz, Keh Fah (NPC), Kestrel, Kadajj, Rilanja, Sarid und Brianna

Sowohl Sarid als auch Kestrel redeten so lange auf sie ein, dass Brianna gut damit zu tun hatte, die zahlreichen Vermutungen, Theorien und Ansatzpunkte zu sortieren sowie geistig zu bewerten und gar keine Zeit zum Antworten bekam, was den Verlauf der Unterhaltung recht einseitig gestaltete. Was wollten sie ihr eigentlich sagen? Dass sie ihren Visionen freien Lauf lassen sollte - da sie einen Sinn hatten? Sie unterstellten der Macht die Absicht - dass dies möglich war gehörte zu den Dingen, an die die Echani nicht wirklich glaubte - ihr die Visionen bewusst zu zeigen, weil es etwas in ihrer Vergangenheit gäbe, vermutlich zu ihrer Zeit auf Gamorr, das aufgearbeitet werden musste, und sie inzwischen in der Lage wäre, es auch aufzuarbeiten.

Um welches Erlebnis es sich handelte, war klar: die Ermordung ihrer Eltern. Sie hatte sie mehr als einmal in einer Vision nacherlebt und immer wieder davon geträumt. Allerdings bestand die Verbindung zu Gamorr nur indirekt in der Erinnerung an die Vision. Bedenken musste man auch, dass Visionen von ihrer dunklen Zeit denselben Effekt auslösten, wie gerade eben erst. Außerdem war festzustellen, dass diese und auch die Alpträume seit Korriban stärker geworden waren. Dort war sie immerhin von der Macht abgeschnitten gewesen, und dass sie langsam zugenommen hatten, ließ sich leicht auch darauf zurückführen, dass sie auf Naboo Fortschritte in der Machtanwendung gemacht hatte, wie ihre Meisterin gesagt hatte. Mit dieser Erklärung musste man der Macht kein bewusstes Handeln andichten, und eine Verbindung zwischen beidem war dennoch möglich, in der Tat.

Einerseits wurden demnach die Visionen stärker, die ihr nach Meinung der beiden helfen sollte, andererseits blockierte Brianna sie unbewusst - wurde zumindest behauptet - weil sie Angst vor ihnen hatte, und gleichzeitig auch ihren Zugang zur Macht. So musste man sie jedenfalls zwangsläufig verstehen. Entgegen ihrem persönlichen Eindruck dienten diese geistigen Bilder eben nicht dazu, ihr weh zu tun, und sie sollte sich ihnen daher besser stellen - wie auch immer sie das anstellte. Sich von der Macht treiben lassen und sich ihr ganz zu öffnen, wäre die Lösung.
'Oh, großartig,' dachte die junge Frau. 'Wenn ich dazu in der Lage wäre, hätte ich das Problem ja auch wohl von vornherein nicht gehabt.' Sehr hilfreich. Das Denken einstellen, das klang in der Tat nach den Jedi. Natürlich war es in diesem Zusammenhang anders gemeint, doch versuchte sie ohnehin schon, nicht zu denken, wenn sie die Macht benutzen wollte. Geschweige denn keine Angst mehr zu haben. Wie konnte man denn auf Kommando keine Angst mehr haben - vor allem, wenn man sich ihrer nicht einmal bewusst war?

Doch das war es im wesentlichen: dass sie sich aus Angst, und um sich vor ihr zu schützen, selbst der Macht verweigerte. Für sich genommen hörte sich die Theorie, die die beiden anderen Frauen im Laufe der Zeit entwickelt hatten, einigermaßen plausibel an, doch ihr fehlte ein Punkt, der Brianna überzeugte, dass das alles tatsächlich bei ihr zutreffen könnte. Es lag an ihr, das war natürlich eine einfache, naheliegende Lösung. Dass sie nicht darauf achten sollte, was ihre "Freunde" konnten, also die Leute, die von ihrem Problem genervt waren, legte irgendwo nahe, dass sie ihnen eben doch unterlegen war, was die Macht anging, obwohl ihr selbst klar wurde, dass sie in diese Worte zu viel hinein interpretierte, zumal Kestrel sie - und darüber hatte sie sehr gefreut - für ihre Fortschritte gelobt hatte. Ihr waren diese tatsächlich nicht so richtig bewusst, so wie man sich selbst eben oft schlechter einschätzen konnte als jemand, der von außen beobachtete.

Kadajj war auch etwa zu der Zeit durch die Höhle geschossen und hatte einen, wenngleich unterdrückten, Schrei ausgestoßen, der offensichtlich in irgendeiner Beziehung zu der anderen Freundin Rilanja stand, die allerdings (vermutlich gerade deswegen) gar nicht in der Nähe war. Nur hatte sie keine Gelegenheit gehabt, die Rattataki anzusprechen, da die anderen beiden Frauen auf sie einredeten, und sie lief an den dreien ebenfalls vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Welchen Knatsch die beiden auch immer schon wieder miteinander hatten, es spielte vermutlich auch keine so große Rolle. Tatsächlich tauchte jetzt auch die Falleen auf und setzte ihr nach - das Übliche also. Brianna hatte momentan wahrlich wichtigeres im Kopf als die ewigen Hakeleien der beiden.

Was die Thesen von Sarid und Kestrel in Frage stellte, und die Echani veranlasste, eingeschnappt zu reagieren, war die Vermutung der Corellianerin, sie würde sich ihr lebhaftes Gefühl von der Macht nur einbilden, weil es nicht zu ihrer eigenen Vorstellung von der Sache passte. Die Aussage entsprach offensichtlich nicht der Wahrheit - wenn es sich bei dem überwältigenden Erlebnis an jenem Tag um Einbildung gehandelt hatte, war nichts wahrhaftig real, schon gar nicht alles, was sie in der Macht seitdem vollbracht hatte. Wie kam sie überhaupt darauf, dass ihre verschiedenen Empfindungen der Macht gegensätzlich waren? Das Gefühl, das sie gewöhnlich hatte, war ein schwächeres Echo des damaligen, doch handelte es sich dieselbe Sache, jeder Zweifel ausgeschlossen. Die Ritterin bestätigte schließlich die Ansicht ihrer Meisterin und begann damit, der weißhaarigen Padawan die Macht aus ihrer Sicht zu zeigen, ohne ihr vorher eine Gelegenheit zu geben, ihre Meinung dazu zu äußern. Nun, auf diese Weise würde sich ganz schnell zeigen, ob die Macht wirklich so sehr anders war, wie sie behaupteten, fügte sie sich schließlich.

Prinzipbedingt fühlte es sich schon anders an. Es waren nicht die Gefühle, die sie empfunden hätte, wenn sie selbst die Macht benutzt hätte, sondern Kestrels die sie auf eben diesem Weg übertrug. Das Gefühl der Macht selbst war gleich, also der Teil, der zwar immer vorhanden doch unbeschreibbar war, weil es anders war als alle gewöhnlichen Sinneswahrnehmungen und Basic ebenso wie der Sprache der Echani schlicht und einfach die Worte beziehungsweise überhaupt ein Konzept dafür fehlte. Der Unterschied bestand darin, dass sie sich entfernter anfühlte, aus zweiter Hand sozusagen. Jemand anders kanalisierte die Macht, nicht sie. Ob Kadajj wohl einen ähnlichen Eindruck gehabt hatte, als sie zum ersten Mal die Macht gefühlt hatte? Oder war der von ihr ausgehende Fluss zu schwach gewesen? Sie hatte ihn allerdings wahrgenommen, wie eine Art Netz, erinnerte Brianna sich, wenngleich anders als die Padawan-Heilerin ihn selbst wahrgenommen hatte, anders als Sarid ihn beschrieb, und ebenso anders als das, was ihre Meisterin ihr gerade übermittelte. Nicht kühlend, sondern wärmend - ob es daran lag Kestrel die ganze Zeit über offensichtlich fror, während die sportliche Padawan sich ihrem Eindruck nach häufiger nach Abkühlung als nach zusätzlicher Wärme sehnte? Es gab ein gewisses Kribbeln, als ob große Mengen Energie im Spiel wären, zumindest drängte der Vergleich sich auf, und es hatte etwas beruhigendes und stärkendes an sich. Ein größerer Teil der Umgebung als sonst schien vor ihrem inneren Auge sichtbar zu werden.

Tatsächlich genoss Brianna die Prozedur, sie fühlte sich besser und ruhiger, als die Coruscanti schließlich losließ und hätte gerne noch weitergemacht - vermutlich war es gerade so, wie sich die Schneebanthas vorhin auch gefühlt hatten, oder sie stellte sich es zumindest nach Kestrels ursprünglicher Anweisung so vor - ihr eigener Ansatz war schließlich ein anderer gewesen. Die Ritterin fragte sie gleich im Anschluss aus, wie es gelaufen war, und stellte Fragen über Fragen. Offensichtlich war sie sehr gespannt, was das Ergebnis war. Dabei kam die Echani dahinter, wo das Missverständnis in ihrer Beschreibung der Macht lag. Düster! Die Macht fühlte sich nicht düster an! Das hatte sie so nicht gesagt, zumindest nicht gemeint.

"Anders als sonst, teilweise zumindest, aber ich glaube, ihr habt mich vorhin falsch verstanden. Die Macht hat sich nie düster angefühlt für mich, als ich von der Dunkelheit sprach, meinte ich die Dunkelheit hinter meinen geschlossenen Lidern, die von der Macht meistens nur unzureichend erhellt wird. Außerdem nehme ich sie immer gleich wahr, nur eben für gewöhnlich nicht so intensiv wie in diesem einen Fall. Zum Beispiel ist sie jedes Mal kühl, doch inzwischen fühlt sie sich eher erfrischend, wohltuend an wie du gesagt hast, Sarid, wohingegen ich sie damals aufputschend fand. Ich habe allerdings nur wenig Gelegenheit gehabt, die dunkle Seite zu spüren, abgesehen von diesem einen Mal. "

Erklärte sie, als Kestrel, die der älteren Jedi zwischenzeitlich eine weitere Frage gestellt hatte, sich ihr wieder zuwandte.

"Jetzt war es warm und irgendwie kribbelig, stärker als gewöhnlich, wenngleich nicht so stark wie dieses eine Mal, vielleicht weil es sich um ein mittelbares Erlebnis handelt. Auf jeden Fall hat es mehr 'erleuchtet' als sonst. Ich habe allerdings gespürt, dass die Macht fließt; dieses 'Macht-Gefühl', das sich nur schwer in Worte fassen lässt, ist dasselbe wie sonst. Jene Sinneswahrnehmung, die erst im Gehirn zu entstehen scheint, dieses Wissen, dass die Macht schlicht und einfach da ist, ist genau wie sonst, die anderen Gefühle eben nicht. Aber ich projiziere nichts in meinen Kopf hinein - was ich gespürt habe, ist real! Glaubt es oder nicht!"

Stellte die Echani-Padawan in aller Deutlichkeit klar.

"Außerdem bin ich gerade nicht in der Lage, mich der Macht gänzlich hinzugeben, dem was Sarid sagt zufolge auf jeden Fall nicht. Wenn ich mich einfach so mal eben der Macht öffnen könnte, dann würden wir nicht hier sitzen und uns über diese Probleme unterhalten! Ich öffne mich der Macht, so gut ich kann, aber es ist eurer Meinung nicht genug, und ihr habt vermutlich recht, doch ich weiß nicht, wie ich mich noch mehr öffnen soll! Ich versuche doch schon, nicht zu denken und es ist ja auch nicht so, dass ich jedes Mal Angst vor den Visionen hätte, wenn ich mich auf die Macht konzentriere, und ich fühle ja auch nach ihr und weiß inzwischen wieder, wie es sein müsste. Natürlich kann ich mich jetzt bemühen und versuchen, dein Gefühl der Macht zu reproduzieren, Kestrel, wenn es so besser geht, aber ich soll doch gerade nicht krampfhaft in eine Richtung gehen, sondern mich treiben lassen oder nicht? Deswegen ist mir auch nicht klar, welchen Nutzen es konkret hätte, Sarids Eindruck von der Macht kennen zu lernen, obwohl es sicherlich nicht uninteressant wäre. Ich weiß nur nicht, was ich mit der Erkenntnis anfangen soll. Es ist nicht die Macht, wie ich sie wahrnehme, und jetzt bin ich mir erst recht sicher, die Macht gespürt zu haben. Wenn etwas falsch an meiner Art der Wahrnehmung ist, muss ich wissen was!"

Die Ruhe von eben hatte sich in eine gewisse Aufgeregtheit verwandelt, die Brianna auch anzumerken war. Es war ein sehr emotionales Thema für sie, und man konnte es auch spüren.

"Was die Visionen angeht, bin ich nicht überzeugt. Bloß einmal angenommen, es wäre so, und ich blockierte meinen Zugang zur Macht, um zu verhindern, weitere Visionen zu erleben, was unternehme ich dagegen? Wie nehme ich die Visionen in Kauf, um die Macht verwenden zu können? Ich sehe nicht, was sie bewirken können, außer mir Leid zuzufügen. Wie um alles in der Galaxis kann ich gestärkt daraus hervorgehen? Ich kann mir heute noch nicht vorstellen, damit fertig zu werden, sie einfach abzuhaken als beträfen sie mich nicht mehr. Wie kann man ruhig bleiben, wenn man den Tod der eigenen Eltern wieder erlebt. Das letzte Mal, dass ich von ihnen geträumt habe, bin ich weinend in meinem Bett aufgewacht, und dass ich sie nicht noch einmal verlieren kann, hilft mir dabei auch nicht weiter."

Meinte die Echani, die sich inzwischen recht unglücklich fühlte und eine gewisse Bitternis in ihr aufsteigen spürte.

"Wenn die Visionen tatsächlich durch die Macht ausgelöst werden, warum lässt sie mich dann leiden anstatt mich endlich in Ruhe zu lassen und mir den Frieden zu können? Ich weiß nichts von weiteren schlimmen Erlebnissen in meiner Vergangenheit und erst recht nicht, wieso ich erpicht sein sollte, welche zu finden. Wenn das alles wirklich durch die Macht kommt, wünsche ich mir beinahe, überhaupt nicht machtsensitiv zu sein! Ich weiß nicht, was Alpträume und das Nacherleben beklemmender Erlebnisse positives bewirken sollen.

Ihr erzählt mir beide viele klug und weise Dinge, die womöglich auch den Tatsachen entsprechen und für die ich euch auch sehr dankbar bin, doch ohne zu sagen, was ich konkret tun kann. Sagt mir jetzt nicht, es wäre mein Problem, dies herauszufinden. Vielleicht sind meine Visionen ein Hinweis - doch wie finde ich heraus, auf was? Wie öffne ich mich der Macht, beginne zu fühlen und höre auf, darüber nachzudenken und Angst zu haben? Auf welche Weise werde ich mit meiner Vergangenheit und dem Inhalt der Visionen fertig? Ich kann das nicht alles einfach abhaken und mir sagen, geschehen ist geschehen, erst recht nicht wenn die Erinnerungen an damals durch die Macht dauernd frisch gehalten werden. Wie ändere ich auch nur irgendetwas, von dem ich mir nicht einmal bewusst bin, es überhaupt zu tun? Mir ist klar, dass ihr nicht einfach so einen kompletten Plan aus dem Ärmel schütteln könnt, aber wenigstens irgendwas, bitte? Irgendwas, was ich konkret tun kann und über 'höre auf, Probleme mit der Macht zu haben' hinausgeht? Einfach nur zu sagen, es liegt an mir, hilft mir einfach nicht weiter!"

Flehte Brianna schon beinahe, die sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie sie irgendeine von Sarids Vorschlägen in die Tat umsetzen konnte.

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Joseas Taschentuch war völlig durchnässt, als Kadajj sich schließlich das Gesicht abgewischt und die Nase geputzt hatte, aber dennoch hielt sie es wie ein unbezahlbar wertvolles Schmuckstück in den Händen. Natürlich war es noch viel kostbarer, denn dieses und sein anderes Taschentuch waren neben dem Ring und dem Baby alles, was von ihm geblieben war.

Das Ungeborene war noch zu klein, um sich durch Tritte oder ähnliches bemerkbar zu machen, doch sie spürte, dass dem kleinen Krieger ihre Gemütsverfassung zu schaffen machte.

‚Es tut mir so Leid, verd’ika. Ich möchte, dass es dir gut geht, aber ich bin so traurig und verzweifelt. Was soll ich bloß machen – was sollen wir ohne ihn machen? Ich wollte, dass du mich und deinen Vater kennst, dass wir eine Familie sind. Es ist fürchterlich, ohne Vater und Mutter zu sein…“,

sagte sie in Gedanken zu ihm, wobei sie schützend ihre Arme um den Bauch legte und unwillkürlich hin und her wippte.

‚Wenn ich ihn wenigstens suchen gehen könnte…“


setzte Kadajj zu ihrem gedanklichen Monolog an, doch da öffnete Rilanja ein Stück neben ihr den Mund und meinte, dass die Macht sie nicht eingesperrt hätte – sie wären hier, um Jedi zu werden und um den Talz zu helfen.

„Die Macht ist überall, auch hier,“


erwiderte die Rattataki in Anlehnung an das, was ihr Brianna über die Midichlorianer erzählt hatte, während Rilanja damit fortfuhr, dass sie doch nichts hätte tun können, weil er auf einem anderen Planeten war.

„Er ist auf keinem anderen Planeten – ich glaube, es war eine Raumstation oder etwas Ähnliches…“


Die Erinnerung an den Traum ließ eine neue Welle an Schmerz in ihr aufsteigen, und setzte eine neue Flut an Tränen frei – einzig um ihr Kind nicht noch mehr zu beunruhigen und nicht die Aufmerksamkeit der Talz auf sich zu ziehen, ließ sie nicht laut aufheulen. Ihre Augen schmerzten und fühlten sich verquollen an, und sie hätte wirklich gerne ein paar Minuten ohne erneute Tränengüsse gehabt, doch jedes Mal, wenn die Trauer und die Verzweiflung wie gezackte Vibroschwerter durch ihr Herz jagten, brachen erneut alle Dämme.

Auch war ihr übel, sie hatte Durst und wurde von hämmernden Kopfschmerzen gequält. Ihr gepeinigter Verstand wollte einfach nur abschalten, als die Frage der Falleen, woher sie denn wüsste, dass er tot wäre, ihr Gehör erreichte. Sie sprach von Nachrichten und Empfang, und davon, dass sie vielleicht etwas missverstanden hätte.

„Verstehst du denn nicht? Wovon rede ich denn die ganze Zeit? Die Macht hat es mir gezeigt – und wenn ich nicht hier eingesperrt wäre oder wenigstens Com-Empfang hätte, könnte ich ihn noch retten. Sie hat mir gesagt, dass ich auf ihn aufpassen soll, weil er in großer Gefahr ist – es wird alles explodieren und etwas Böses kommt auf ihn zu….“


lamentierte die Schwangere mit weinerlicher Stimme und wurde von erneuten Schluchzern geschüttelt.

„Er ist ein wahrhaft tapferer Mann, aber, aber, das ist einige Nummern zu groß für ihn – ich habe ein Lichtschwert gehört und dann ist alles mit einem roten Blitz explodiert…“

brach es aus ihr heraus, und kippte heulend zur Seite, wo ihr Fall von der Felswand aufgehalten wurde. Das, was sie gesehen und gehört hatte, konnte nur eins bedeuten. Kadajj sprang auf und packte Rilanja mit weit aufgerissenen Augen an den Schultern.

„…oh nein, das bedeutet nur eins…Sith!“

gab sie ihre tiefste Befürchtung preis, während ihr letzter innerer Halt zusammenbrach und sie sich an der Echsin wie an einer Rettungsboje festklammerte.

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Hahle nöhe dem Talz-Dorf - Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna und RIlanja - geparkt im Schiff: Aketos, Shortakawoo, Fritz

Rilanja hatte immer noch das Gefühl Kadajj auf dem Strom der Erkenntnis hinterher zu rudern während sich die Rattataki von Stromschnellen treiben ließ, die der Falleen verborgen blieben. Sie fühlte sich komisch dabei, ihrer Padawankollegin das Offensichtliche näher zu bringen, aber wahrscheinlich war die kahle Kriegerin nicht in einem offensichtlichen Zustand.
Dem Klischee entsprechend war es doch Männern unmöglich Frauen zu verstehen. Scheinbar gab es innerhalb der unverstandenen Frauenpopulation ebenfalls Abstufungen, und mit einer davon wurde die Grünhäutige wohl grade konfrontiert.


Ich frage mich wie man von etwas eingesperrt werden kann das überall ist. Ich meine, wenn du in einem Ozean schwimmst sagt du doch auch nicht das Wasser hätte dich eingesperrt... Und ein Schiff ist doch quasi noch weiter weg als eine Insel. Was ich sagen will, es ist doch noch schwerer jemanden zu finden der auf einer Raumstation ist als auf einem Planeten, und selbst die Dinger sind riesig...

Während sie noch mit der Erkenntnis rang das die Macht ihr den Tod ihres J. mitgeteilt hatte, was durch die Aussage erschwert wurde, dass sie ihn noch retten könnte, wurde sie plötzlich von der Rattataki gepackt. Ihr erster Reflex scheiterte an mangelnden Spezialeffekten, aber ihre zweite Reaktion, nämlich zurückzuklammern, zog Rilanja voll durch, sich des Risikos voll bewusst.
Aber sie war immernoch lieber in enger Umklammerung mit einem tödlichen Mando-Mädä als in einer Entfernung, in der sie die Möglichkeit hatte irgendwo Dolche reinzustecken oder sowas.


Bist du sicher, das es Sith sind? Lichtschwert kann doch auch Jedi bedeuten...

war ihr erster hilfloser Versuch, die weißhäutige Frau zu beruhigen, aber sie war sich ziemlich sicher das die ihr das eigene Unverständnis der Grausamkeit der Lage vorwerfen würde, wenn die Echsin sie zu Wort kommen ließ. Wieder so ein Fall, da ihr Mundwerk sich sinnvoll einsetzen ließ.

Außerdem setzt du voraus, das die Macht böse ist und dich ärgern will. Woher willst du wissen, dass diese Vision nicht weit genug in der Zukunft liegt, das du ihn nicht lange nach unserer Mission hier retten kannst? Oder vielleicht ist es genau zu dem Zeitpunkt geschehen, als du es gesehen hast, dann ist er bereits tot.

Rilanja wurde schwindlig und sie war froh, das sie sich an Kadajj festhalten konnte, denn im Moment rasten ihre Gedanken, die schienbar den verbalen Rohrkrepierer vorhergesehen hatten. Wieso hatte sie der anderen eben ins Gesicht gesagt, dass ihr Partner genausogut schon tot sein könnte? Wie konnte sie noch die Kurve kriegen? Sie verfügte über halbwegs ansehnliche Kurven, wie sie sich in langen Stunden vor dem Spiegel eingeredet hatte, aber ihr Mundwerk tendierte zur vollen Fahrt nach vorn, und ließ sich nur mit Mühe steuern.

Wenn du glaubst das die Macht dir seinen Tod zeigt um dich zu ärgern, dann unterstellst du ihr einen eigenen Willen, genauso wenn du davon ausgehst das sie dich warnen will, um dir zu helfen. Und dann ist es doch genauso möglich, das sie dir Bilder zeigt, um dich zu verwirren oder zu informieren. In jedem Fall musst du deine Schlüsse selber ziehen. Hast du die Szene denn bis zum Schluss gesehen? Oder glaubst du nur, er könnte tot sein, weil du ein paar Lichteffekte gesehen hast? Und überhaupt, hat dir die Macht diese Bilder gezeigt, oder hast du sie gesehen, völlig wertfrei und aus dem Zusammenhang, weil deine Beziehung zu... zu ihm so eng ist?

Endlich zahlte sich die schienbar vergeudete Zeit in Holonettreffpunkten aus, in denen Leute ohne Beschäftigung Holofilme auf Herzen und Niere auseinandernahmen und immer wieder unter Beweis stellten, das ‘anal’ Teil des Wortes ‘analysieren’ war. Die Fähigkeit aber auch alles zu zerlegen und zu hinterfragen konnte Rilanja im Moment das Leben retten, wenn auch nur indem sie Kadajj lange genug verwirrte um wenn nötig die Flucht anzutreten. Aber vielleicht hatte die Falleen mit dem Gesagten ja sogar Recht. Sie ließ sich überraschen und traute sich nicht, die Rattataki los zu lassen.


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Das wovon Rilanja sprach, kam nur bruchstückhaft bei ihr an, da ihre ganzen Gedanken sich um ihre Zukunft als Witwe und allein erziehende Mutter drehten. Daher war Kadajj nicht wirklich klar, worauf die Falleen hinauswollte, als sie vom Schwimmen im Ozean und von Inseln sprach. Als ob sie je in einem Ozean schwimmen würde, wenn ihr schon der Gedanke an das Schwimmen in einem See graute. Es musste irgendetwas mit Josea zu tun haben, denn sie redete plötzlich davon, dass eine Raumstation noch schwerer zu finden wäre, als ein Planet. Daran hatte Kadajj überhaupt nicht gedacht, und war froh, dass sie sich an der Falleen festhalten konnte, als ihr die Aussichtslosigkeit eines Rettungsversuchs so noch einmal deutlicher vor Augen geführt wurde.

Rilanja fühlte sich sich wie ein steifes Holzbrett an, als Kadajj sich an ihr festklammerte, doch sie brauchte den Halt eines lebenden Wesens und fühlte plötzlich, dass sich die Arme der Falleen um sie legten. Zeigte die Grüngeschuppte doch so etwas wie Mitgefühl? Die Geste war auf jeden Fall tröstlich und beruhigte die leidende Rattataki ein wenig – gleichzeitig rührte sie die Umarmung, obwohl oder auch vielleicht gerade weil sie ausgerechnet von derjenigen kam, die für Kadajj ein wandelndes, plapperndes Ärgernis war.

So ebbten ihre Schluchzer allmählich ab, wenn auch ihre Tränen nicht aufhörten zu fließen und der Thermoanzug der Echsin an der Stelle an der Schulter immer nasser wurde, an der Kadajjs Kopf lag. Doch anstatt sie zu beruhigen, warf Rilanja immer noch neue Fragen und beunruhigendere Interpretationsversuche des Traums auf. Sie wollte nicht mehr darüber nachdenken, sondern nur noch gehalten werden. Brianna hätte bestimmt viel feinfühliger reagiert, und bestimmt nicht davon geredet, dass Josea schon so gut wie tot war.

„Ich fühlte, dass etwas Böses auf ihn zukam, und es hatte mit dem Lichtschwert zu tun. Also lässt das nur einen Schluss zu. Und die Talzkinder sagten mir, dass ich auf ihn aufpassen sollte,“

brachte sie schließlich unter großen seelischen Schmerzen hervor, weil sie sich immer wieder die zusammenbrechenden Korridore entlang rennen sah, sobald sie die Augen schloss. Doch geöffnet konnte sie sie auch nicht lassen, denn ihre Augen schmerzten und brannten.

„Die Korridore sind explodiert, bevor ich zu ihm gelangen konnte, und fiel in die Schneewehe,“

fuhr sie mühsam fort, denn ihre Kräfte ließen mehr und mehr nach – doch sie wollte Rilanja davon abhalten, immer neue, noch schrecklichere Deutungsansätze zu formulieren.

„Er ist so tapfer, er stellt sich diesem fürchterlichen Sith lachend entgegen – doch das ist zuviel für ihn und je größer die Gefahr ist, umso leichtsinniger wird er. Ich kenne ihn – und deshalb liebe ich ihn. Außerdem, bin ich doch empfänglich für die Macht – dieser Traum kommt von der Bindung zu ihm und von der Macht, da bin ich mir sicher…und es kann auch nicht mehr lange dauern…denn sonst…“


sagte sie mit ermüdender Stimme – ihr Bewusstsein hatte genug von den Qualen, die ihr der Traum angetan hatte, aber wenn sie jetzt wegdämmerte, konnten diese Bilder wiederkommen.

„Lass mich los,“

verlangte sie matt, denn sie wollte etwas trinken und zu den anderen gehen.

„Vielleicht kann Sarid mir helfen – sie weiß doch am besten Bescheid. Josea hat gesagt, hör auf sie, und das werde ich tun…“

murmelte Kadajj mehr zu sich selbst und versuchte sich an Rilanja hochzuziehen. Sie hatte Sarid zu letzt bei Brianna gesehen, und Brianna würde sie verstehen und für sie da sein.

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Sarid verfolgte schweigend wie Kestrel noch einige Anmerkungen hinzufügte und Brianna dann zeigte wie die Macht sich für die dunkelhaarige Coruscanti anfühlte. Dass in der Zwischenzeit einmal Kadajj einen Schrei ausstieß und dann an ihnen vorbeirauschte registrierte sie nur am Rande, da Sarid voll auf Kestrel und besonders Brianna konzentriert war. Als sie allerdings noch sah, dass Rilanja der Rattataki folgte hoffte Sarid wirklich inbrünstig, dass es die beiden schafften ohne Mord und Totschlag miteinander umzugehen. Aber im Zweifel würde Sarid schon spüren sollte der Falleen Gefahr drohen und ihr zu Hilfe eilen, was gerade aber nicht der Fall zu sein schien.

Als die Echani dann klar stellte, dass sich die Macht für sie im Grunde auch nicht soviel anders anfühlte und ihre Darstellungen für die ältere Jedi nur etwas seltsam geklungen hatten, war die Jedi-Advisorin schon etwas erleichtert. Außerdem war es definitiv positiv, dass auch Brianna mit der Zeit eine tiefere Verbindung mit der Macht bekommen hatte, all ihrer Schwierigkeiten zum Trotz.


In Ordnung, Brianna. Dann ist dieser Punkt für mich abgehakt. Es klang halt einfach etwas seltsam für mich wie du das beschrieben hast. Jeder Machtbenutzer ist Teil dieses Energiefelds und mit ihm verbunden - immer. Die Macht muss sich auch im Grunde immer irgendwo ähnlich anfühlen, denn sie ist immer die Gleiche. Es ist der Machtbenutzer, dem es manchmal schwer fällt eine Verbindung zu ihr aufzubauen oder eine tiefe Verbindung zur Macht aufrecht zu erhalten oder überhaupt einzugehen. Aber das ist Übungssache und jetzt nicht weiter wichtig.

Schloss Sarid damit diesen Punkt für sich im Geiste ab. Als Brianna dann nochmals klar stellte, dass es ihr im Grunde nicht gelang sich ganz der Macht hinzugeben brachte Sarid auf etwas anderes. Irgendwo schien die Echani der Macht nicht weit genug zu vertrauen. Sie wirkte immer als wäre sie in einer Abwehrhaltung, sich dafür wappnend welche Gemeinheiten ihr die Macht als nächstes angedeihen ließ. Mit dieser negativen Haltung war es kein Wunder, dass sich die Erwartungen der weißhaarigen Padawan durch die Visionen verletzt zu werden wie eine Art selbsterfüllene Prophezeihungen anscheinend immer wieder bewahrheiteten. Dabei redete sich Brianna fast schon in Rage. Man merkte ihr jedenfalls an wie schwer es ihr fiel ihre Ratschläge konkret umzusetzen. Die Talz in der Nähe wunderten sich bestimmt auch schon, worüber sich die drei Jedi so eifrig unterhielten, aber es war im Moment einfach wichtig, dass sie Brianna halfen ihre Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen und sie zumindest in die richtige Richtung bugsierten. Außerdem konnten sie während des Schneesturms ohnehin nicht viel mehr tun. Als die Echani schließlich geendet hatte begann Sarid ihre leise zu antworten.

Weißt du, Brianna, so wie du eben von der Macht und deinen Visionen geredet hast bekomme ich das Gefühl, dass du mit einer sehr negativen Einstellung an die Sache ran gehst, besonders bei den Visionen. Du erwartest praktisch schon, dass du verletzt wirst, dass du mit etwas konfrontiert wirst, womit du nach eigener Einschätzung nicht wirklich umgehen kannst und was dich schmerzt. Ich weiß, dass ist auch wieder sehr schwammig, aber versuche wenigstens mal bei der nächsten Vision nicht nur die offensichtlichen Bilder zu sehen, sondern auch deine Augen für den Sinn, der Kernaussage der Vision offen zu halten. Ich glaube nämlich, dass dir das im Besonderen sehr schwer fällt, da du der Macht meinem Empfinden nach nicht wirklich vertraust. Du vertraust deinen körperlichen Fähigkeiten, ja. Aber kannst du das gleiche auch über die Macht sagen? Fühlst du dich geborgen mit ihr, beschützt, umhüllt wie von einer warmen Decke oder ist es mehr eine große Unbekannte, mit der du manchmal arbeiten kannst und manchmal nicht?

Forschend beobachtete die Corellianerin dabei wie die Echani darauf reagierte, bevor Sarid nachsetzte.

Was ich vorher an sich gemeint habe ist, dass du die Visionen soweit es dir möglich ist selbst auslösen sollst und dabei darauf vertrauen sollst, dass sie einen Grund haben, einen Sinn, den du nur noch nicht erkannt hast. Damit meine ich das gleiche Vertrauen, dass eine Jedi in die Macht setzt, wenn sie konfrontiert wird mit einer Horde Gegner und Duzende von Blasterschüssen auf einem zuschießen. Dieses Hingeben, dieses Loslassen, sich selbst loslassen und ein Teil der Macht werden, sich von ihr tragen zu lassen ohne selbst zu lenken oder überhaupt lenken zu wollen. Ihr ganz und gar vertrauen, während das eigene Lichtschwert wie von Geisterhand gesteuert alle Schüsse reflektiert und viele der Gegner getroffen zu Boden gehen. Ich glaube dazu bist du noch nicht bereit. Vielleicht will dir das die Macht auch unter anderem sagen. Es ist so oft im Leben, dass du nicht alles unter Kontrolle haben kannst. Sonst hättest du bestimmt auch den Tod deiner Eltern nicht zugelassen. Es gibt immer einen Punkt an dem man lernen muss anderen zu vertrauen, fühlenden Wesen, der Macht, manche auch in das Schicksal, was auch immer das sein mag.

Sarid schnaubte kurz.

Ich könnte mir noch viele mögliche Gründe für die Visionen vorstellen, z. B. dass die Macht die Schwachpunkte zeigt, über die du angreifbar bist, etc. Aber das wäre alles nur Spekulationen und dies ist wenig hilfreich. Was ich dir ganz konkret nahe lege ist Folgendes. Überlege warum du so negativ, so reserviert bist der Macht gegenüber. Vertraust du ihr nicht oder vertraust du dir selbst an manchen Punkten nicht? Wenn du darauf eine Antwort gefunden hast und bereit bist, wirklich bereit bist der Macht ganz zu vertrauen, dann löse soweit möglich bewusst die Visionen aus. Spüre sie, durchlebe sie mit allen Emotionen, die dazu gehören, die hat schließlich jedes fühlende Wesen und dafür braucht sich auch niemand zu schämen. Akzeptiere sie als Teil deines Lebens, denn das werden diese Ereignisse immer bleiben.

Mit kurzem Blick zu Kestrel fuhr die Jedi-Advisorin fort, da sie nun vorhatte die Frage der Jedi-Ritterin bezüglich Selbstblockaden abzuhandeln.

Das erinnert mich auch weniger an irgendwelche Jedi im Speziellen, sondern generell mehr an Soldaten, Kriegsveteranen, die viele schreckliche Erlebnisse im Krieg durchlitten haben. Wieviele davon landen früher oder später wegen psychischen Problemen in ärztlicher Behandlung? Es gibt wenige, die soviel Tod und Zerstörung so locker wegstecken. Sieh mich an, ich habe mich nach dem Fall Corellias und den vielen Verlusten bei den Jedi schließlich auch für ein Jahr zurückgezogen, um allein mit mir selbst zu sein und Abstand zu gewinnen. Bis ihr mich gefunden habt.

Dabei huschte ein kleines Lächeln über Sarids Gesicht und sie legte der Echani sanft eine behandschuhte Hand auf die kräftige Schulter der Padawan.

In einem gewissen Sinn weiß ich, wie du dich bei der Vision mit dem Tod deiner Eltern fühlst. Ich habe oft genug Freunde sterben sehen oder gespürt wie sie starben, Brianna. Nicht zuletzt mein eigener Meister, der ebenfalls schon tot ist. Der springende Punkt ist nur Folgender. Ihr Tod ist nicht mehr zu ändern, aber das heißt nur, dass alles, was sie uns hinterlassen haben umso wertvoller wird und wir dankbar sein können dafür, dass es sie gab und sie Teil unseres Lebens waren. Wir sollten stolz darauf sein sie gekannt zu haben und dafür kämpfen, dass andere nicht ein ähnliches Schicksal erleiden müssen, denn sensiblere Wesen können daran nämlich durchaus zerbrechen und zugrunde gehen. Aber das sind wir nicht, auch wenn es natürlich immer schmerzt eine geliebte Person zu verlieren. Irgendwann aber überwiegen die positiven Erinnerungen, wenn du genug getrauert hast. Wenn du dafür Zeit brauchst, dann nimm sie dir, das ist wichtig. Und je besser du lernst die positiven Aspekte des Lebens zu erkennen und auch aus negativen Erlebnissen deine Lehren ziehen kannst, desto besser kannst du auch mit Schicksalsschlägen und seelischen Verletzungen umgehen. Hab Vertrauen, Brianna. Vertraue der Macht, vertraue deiner Meisterin, vertraue mir. Ich hab auch schon verdammt viel erlebt in diesem Krieg und den Kriegen davor. Angst zu haben ist keine Schande, Trauer zu empfinden und zu weinen ebenfalls nicht. Nur irgendwann den Blick nicht mehr davon abwenden zu können, keinen Ausweg mehr zu sehen und auch nicht mehr sehen zu wollen, sich zurückzuziehen und zu glauben man könnte alles einfach vergessen, das ist eine Schande. Denn solche Erlebnisse kommen immer wieder hoch, egal mit wieviel Alkohol oder Schlaftabletten sie ertränkt werden. Deshalb stell dich deinen Visionen, wenn du dich dazu bereit fühlst, Brianna. Außerdem kannst du ihnen so oder so nicht entkommen.

Fügte Sarid trocken hinzu.

So gesehen hast du wenig Auswahlmöglichkeiten, entweder lerne mit ihnen umzugehen und gestärkt daraus hervor zu gehen oder hör auf die Macht zu verwenden in der Hoffnung, dass die Visionen dann aufhören.

Sarid zuckte kurz mit den Schultern.

Ich weiß, manchmal möchte man meinen machtsensitiv zu sein ist eher Fluch als ein Segen. Manchmal gibt es Momente, in denen man gewisse Dinge gar nicht mitbekommen will, besonders in größeren Kämpfen oder wenn man wie du mit solchen Visionen schon fast "geplagt" ist. Aber hat die Macht nicht aus Sonnenseiten? Leben zu spüren, z. B. Kadajjs Kind oder andere heilen und schützen zu können, Leben zu retten und zu erhalten. Ist das nicht auch gewisse Opfer einfach wert?

Fragte die Corellianerin die Echani von einer erfahrenen Veteranin vieler Schlachten zur anderen erfahrenen Kämpferin und versuchte sie bei ihrem Kampfgeist zu packen. Sie war sich bewusst, dass sie in einigen Punkten vermutlich weit mehr gesagt hatte als Brianna hatte hören wollen, aber manchmal passierte es ihr einfach, dass sie auch - ähnlich wie Rilanja - redete wie ein Wasserfall. Dabei hoffte Sarid auch irgendwo, dass die Padawan ihr zumindest teilweise nachempfinden und mit ihren Ratschlägen etwas anfangen konnte. Denn sollte die Echani weiter auf stur stellen und darauf beharren, dass ihr die Macht nur Böses wollte, dann konnten sie das Gespräch an der Stelle genauso abbrechen, bis sich Brianna dazu durchgerungen hatte eine andere, weniger negative Sichtweise bei sich selbst zuzulassen.

Alzoc III - Andere Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid
 
Höhle nade hem Talz-Dorf - Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna und RIlanja

Scheinbar qualifizierte der Klammerreflex, der auf Rilanjas Skepsis angesichts von Kadajjs Gewaltbereitschaft basierte, in den Augen der Rattataki nicht als Todsünde - ganz im Gegensatz zu ihren rein biologisch und sozial bedingten Pheromonreaktionen. Allerdings war das nicht der richtige Moment ihre Mitpadawan auf diesen Umstand hinzuweisen.
Genausowenig fühlte sich Rilanja schon sicher genug um die kahle Frau auf die vielen Annahmen und Lücken in ihrer Argumentation aufmerksam zu machen. Sie schien überzeugt davon, das das Universum im Allgemeinen und die Macht im Speziellen sich gegen sie verschworen hatten, um sie durch den unausweichlichen Tod ihres Mandos besonders gründlich quälen zu können.
Was konnte sie noch sagen? Momentan überwältigte sie der Redeschwall der Weißhäutigen, aber selbst wenn ihr Mundwerk einsatzbereit gewesen wäre wusste sie nicht, was sie sagen sollte, das Kadajj in irgendeiner Form beruhigen konnte. Allgemein schien Ruhe der Furie genauso zu liegen wie eine niedrige Decke der Kamino.
Als die Rattataki mehr oder weniger barsch darum bat losgelassen zu werden gehorchten Rilanjas Arme ohne Umweg über das Gehirn, das ohnehin nur heftig genickt hätte. Aber als sie andere Frau dann davonstürmte und verkündete die Meisterin der Echsin um Rat zu fragen konnte die Grünhäutige das nicht auf sich sitzen lassen.
Immerhin hatte sie es bereits geschafft mit Kadajj zu reden ohne dabei umgebracht zu werden. Gab es dann noch etwas, das sie nicht konnte? Nach sehr kurzem Überlegen kam sie zu dem Schluss, das die Liste noch bedeutend länger war als erhofft, und versuchte statt dessen sich auf ihre Mitpadawan zu konzentrieren. Es musste doch etwas geben, das sie sagen konnte...
In den meisten Filmen kamen Mandos als schießwütige, schmalgeistige Eigenbrötler daher, die alles über den Haufen mähten wenn ihnen ihr Frühstückskaf zu heiß war, und die sich als etwas besseres fühlten, weil sie ihre Gefühle gegen eine bunte Rüstung eingetauscht hatten. Es gab allerdings einige Charaktere, die sich eher mit dem deckte, was sie von Kadajj aufgeschnappt und ihrem Mandi gesehen hatte. Wenn das stimmte, dann zogen wahre Mandos ihre Stärke aus dem Zusammenhalt untereinander, und der Zusammenarbeit mit Anderen. Und auf diese Weise konnten sie selbst stärkere Gegner bezwingen... Klick.


Ich finde das ein Stück weit nicht gut das du deinen Partner so gering schätzt.

Nicht ganz die Art von subtiler Formulierung, auf die die junge Frau gehofft hatte, aber mit ziemlicher Sicherheit würde sie damit die Aufmerksamkeit der kahlen Kriegerin wieder auf sich ziehen. Jetzt kam es nur darauf an schnell nachzulegen.

Du siehst eine Explosion, ein Lichtschwert, denkst an Sith und schreibst deinen Mann ab? Traust du ihm denn nichts zu? Vielleicht hat er den Sith in eine Falle gelockt, und die Explosion war dessen Ende, und nicht sein eigenes?

Wenn das jetzt nicht saß war die Falleen bereit sich umzudrehen und wegzurennen, rein um dem Überlebensinstinkt genüge zu tun. Das die Höhle in diese Richtung nicht wirklich weit ging war ein Problem für später, falls es überhaupt so weit kam.

Immerhin ist er extrem fähig - ich lebe schließlich noch, oder?

Ein tiefer Atemzug vertrieb etwas von der Unsicherheit und drängte die aufwallende Angst zurück, an die sie sich wohl gewöhnen musste wenn sie aus professionellen Dummheiten und halbkalkulierten Risiken eine Gewohnheit machen wollte. Aber das war es doch, worauf es beim Jedi-Sein ankam, oder?


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Alzoc III - In der Höhle - div. Talz, Keh Fah (NPC), Kestrel, Kadajj, Rilanja, Sarid und Brianna

Es war irgendwie beruhigend zu hören, dass ihre Padawan die Macht doch nicht ganz so anders empfand als sie selbst. Anscheinend hatten Sarid und sie die Echani etwas missverstanden, was die Vorstellung von Dunkelheit betraf. Sarid erklärte daraufhin das Thema als abgeschlossen und Kestrel nickte zustimmend.

„Ja, ich denke damit ist es auch nicht weiter nötig, dass du das Ganze nochmal mit Sarid probierst. Zumindest weiß ich jetzt als deine Meisterin genau, dass du die Macht schon sehr gut fühlen kannst, eben nur nicht immer, wie wir bereits wissen. Das ist auf jeden Fall beruhigend, dass du dich ihr eben nicht gänzlich verschließt.“

Meinte Kestrel mit ruhiger Stimme. Brianna redete sich hingegen immer mehr in Rage, was die Ritterin zwar verstehen konnte, da ihre Padawan verzweifelt war und dies mit Recht, doch dies brachte nun auch kein Wundermittel herbei. Kestrel ließ ihrer ehemaligen Meisterin den Vortritt, was die Beantwortung der vielen Fragen ihrer Padawan betraf. Kestrel hob nur kurz beschwichtigend die Hand, dass Brianna sich beruhigen sollte und lauschte dann den weisen Worten ihrer ehemaligen Meisterin. Während die Advisorin sprach, starrte Kestrel zu dem Schattenspiel an der Höhlenwand, welches vom Lagerfeuer stammte. Viele der Worte ihrer Meisterin prägte sich auch die Ritterin gut ein, denn vieles konnte auch sie auf sich übertragen, was Visionen anbelangte. Kestrel glaubte zwar, dass sie selbst wirklich nur Alpträume hatte, welche von ihrem Gehirn aus produziert wurden, doch sicher war sie sich da nicht immer, wenn Ranik und Marrac sie in der Nacht ärgerten. Zum Glück war dies viel seltener geworden als vorher durch viel Meditation und den guten Ratschlägen ihrer Meisterin. Schade, dass all die Ratschläge bei Brianna nicht so leicht funktionierten. Doch sie hatte wahrscheinlich auch viel mehr und schlimmeres erlebt als sie, so dass mit ein bisschen Meditation nicht alles gegessen war. Vielleicht gab es sogar noch mehr, als Brianna selbst wusste. Verdrängte Dinge. Das Unterbewusstsein steuerte schließlich vieles.
Die Worte, die Sarid an sie wandte, bezüglich ihrer Erfahrungen zu solchen Dingen, erzählte sie von Soldaten, welche ebenfalls viele Dinge verarbeiten mussten und sprach auch von sich selbst. Kestrel nickte. Schließlich, als Sarid zu Ende gesprochen hatte, hatte Kestrel nicht mehr viel hinzuzufügen. Besser hätte sie es nicht ausdrücken können und sie war wirklich dankbar für die Anwesenheit von Sarid und nickte ihr dankend zu und lächelte matt.


„Weißt du Brianna, ich verstehe, dass es für dich unangenehm ist und ich sehe auch wie du darunter leidest und wie es dich zur Verzweiflung bringt, aber so gerne wir dir helfen wollen, wir haben hier nicht ein Serviertablett mit der Lösung parat. Wenn dem so wäre, hätte ich dir schon längst geholfen, anstatt dich im Dunkeln tappen zu lassen. Leider gibt es aber keine prompte Lösung, so gerne ich für dich eine hätte. Ich denke wir können dir helfen, aber eben nicht von heute auf morgen. Dies ist ein langer Prozess. Wir müssen erstmal rausfinden, was alles genau dich belastet und wie viel auch dein Unterbewusstsein steuert und was dort noch schlummert, was du vielleicht verdrängt hast. Ich meine, dir fallen plötzlich immer so viele Dinge wieder ein...da ist bestimmt noch mehr.“

Meinte Kestrel vorsichtig und fuhr dann langsam fort.

„Ich weiß, dass klingt für dich bestimmt alles unheimlich furchtbar und anstrengend und dies wird es wahrscheinlich auch sein, aber ich denke, wenn du wirklich deine Ruhe haben willst, deinen inneren Frieden vor diesen Erinnerungen, dann musst du dich ihnen stellen und dies ist nicht nur so, weil du machtsensitiv bist. Auch normale Echani und andere Wesen müssen solche Erlebnisse verarbeiten und deren Geist wird sie auch zum Beispiel in Nächten quälen und immer wieder solche Bilder zeigen. Das ist genau das, was Sarid auch vorhin mit den Soldaten meinte. Es ist nicht allein die Macht, sondern auch dein Geist, der versucht das Ganze zu verarbeiten, wie jedes andere Lebewesen eben auch. Schieb also nicht den Sündenbock auf die Macht und nicht auf dich, sondern auf die Leute, die dir das angetan haben. Werde dir dem bewusst, doch verfalle nicht dem Hass auf jene Leute, sondern lasse los. Dies ist ein schwerer und langer Prozess und ich will dir dabei gerne helfen, deine Vergangenheit mit dir zu erforschen und werde dir dabei Kraft geben und ich denke dann...wirst du bald deine innere Ruhe und Gleichgewicht wieder finden, nach der du schon so lange suchst und dann kannst du dich wahrscheinlich auch ganz anders und sorgloser der Macht öffnen.“

Meinte Kestrel leise und sah ihre Padawan aufgeschlossen an.


„Bist du bereit den Schritt zu gehen, deine Vergangenheit zu durchleuchten mit Sarid und mir an deiner Seite? Das musst du wissen. Es ist allein deine Entscheidung. Wir werden dir beistehen, wann immer du uns brauchst, aber du allein musst wissen, ob du schon bereit dazu bist, denn es wird nicht einfach sein, aber ich denke danach wirst du dich mit Sicherheit sehr viel besser fühlen. Und wie gesagt, dass machen wir natürlich alles in kleinen Schritten, um dich nicht zu verschrecken. Es ist wie gesagt ein langwieriger Prozess und wir werden uns nach deinem vorgegebenen Tempo richten, aber du musst uns eben auch an dich „ranlassen“, es sei denn du willst wirklich nicht, dann ist das auch vollkommen in Ordnung, aber vergiss nicht, dass wir dir wirklich nur helfen wollen und das nicht tun, um dich zu ärgern.“

Erklärte Kestrel und drückte ihre Freundin und Padawan kurz an der Schulter an sich und sah ihr mitfühlend in die Augen.

„Du musst uns ja nicht sofort eine Antwort geben, wenn du darüber nochmal nachdenken möchtest oder drüber schlafen willst. Es eilt ja nicht.“

Sagte Kestrel und lächelte ihre Padawan an. Die Ritterin war bisher ganz zufrieden wie das Gespräch verlaufen war und war dankbar für die Anwesenheit von Sarid, von welcher sie eben auch ein wenig dazu gelernt hatte. Jetzt war nur abzuwarten, wie Brianna reagierte und wie sie sich entschied.


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Rilanja ließ Kadajj los, als ob man ihr einen Stromschlag verpasst hätte. Die Rattataki griff nach der kleinen Trinkflasche, in der sie den kaminoanischen Energiedrink aufbewahrte und trank fast die Hälfte der Flüssigkeit aus. Sie konnte förmlich spüren, wie ihr Körper das Wasser und die Mineralien absorbierte, und hätte gerne den Rest getrunken, wenn sie gewusst hätte, wann sie wieder zum Schiff zurück konnte.

Levons Voraussage nahm ihr allerdings jede Hoffnung, dass der Schneesturm in Kürze aufhören würde und sie würden wahrscheinlich noch einige Stunden hier ausharren müssen. Der Drink hatte ihr zumindest ein wenig körperlich regeneriert, doch sie war immer noch völlig verzweifelt, was das Schicksal Joseas anging. Was sollte sie nur ohne ihn machen? Sie hatten sich versprochen, dass sie alles teilen würden und dass sie ihre Kinder als Krieger aufziehen würden – zusammen. Wenn er jetzt tot war, ohne dass er sein Kind je gesehen hatte…

Kadajj wandte sich zum Gehen, um Sarid aufzusuchen, doch da hörte sie die Falleen Dinge sagen, die sie abrupt stehen bleiben ließen. Geringschätzen? Sie war die Letzte, die ihren Mann gering schätzen würde – wie kam Rilanja nur darauf? Die Rattataki wurde zornig und drehte sich zu der Echsin um, hatte aber gar keine Zeit etwas darauf zu erwiderte, denn die Grüngeschuppte sprach unbeirrt weiter.

Sie unterstellte ihr, ihren Mann so leicht wegen dem Gesehenen abzuschreiben und ihm nichts zuzutrauen. Es hätte doch auch sein können, dass es das Ende des Sith war, und nicht des Mandalorianers.

„Ich schreibe Josea nicht ab! Und ich traue ihm einiges zu, auch dass er einen Sith austricksen kann – doch wenn du das gefühlt hättest, was ich gefühlt habe – es war..war…“


Kadajj stockte, denn sie musste sich fragen, was es überhaupt war, dass sie so in Panik versetzt hatte. Angst, dass er sterben würde – dass er nie wieder zu ihr zurückkommen würde, dass sie allein war. Es war von allem etwas, doch die größte Angst hatte sie davor, ohne ihn zu sein.

„Ich will nicht mehr ohne ihn sein! Verstehst du das? Nur allein zu sein ist nicht schlimm, wenn ich weiß, dass es ihn gibt. Aber wenn er tot ist…und ich muss das verhindern, denn sonst weiß ich nicht, was aus mir und dem Kind wird,“

fuhr sie schließlich fort, wobei sie sich bemühte, nicht zu laut zu werden, um nicht die Talz auf sich aufmerksam zu machen.

„Du hast Recht – er ist sehr fähig, er ist einer der Besten. Sonst wäre er bestimmt nicht so lange im Geschäft,“


sagte sie voller Stolz auf Rilanjas Hinweis, dass er sie vor ihr gerettet hatte und wurde wieder traurig, nachdem sie zunächst zornig und dann wieder verzweifelt war.

„Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, was ich tun soll,“


gab Kadajj resigniert zu und barg ihr verheultes Gesicht in den Händen. Ihr Verstand war zu erschöpft, um sich weiter über Rilanjas Unverschämtheiten aufzuregen, oder panisch nach einem Weg zu suchen, wie sie Josea am Besten erreichen konnte. Alles war vergebens. Sie hatte sich ähnlich gefühlt, immer wenn es Momente gab, wo ihr klar wurde, dass sie nie aus der endlosen Hölle von Morden und Blutvergießen herauskommen würde, wenn sie Rattatak nicht verließ. Doch es hatte einen Ausweg gegeben, den sie letztendlich beschritten hatte – aber jetzt und hier war sie am Ende. Warum gab es nur Sith? Sie hasste sie. Und wenn sich ihre Ängste bewahrheiteten, würde sie dieses Monster jagen und es zur Strecke bringen.


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Zumindest auf den zweiten Versuch konnten Sarid und Kestrel Briannas Beschreibung der Macht nachvollziehen, womit zumindest eine Unklarheit beseitigt war. Als die Advisorin zu einem längeren Vortrag ansetzte, machte die Ritterin eine beschwichtigende Geste, die der Echani zu verstehen gab, zunächst einmal der älteren Frau zuzuhören. In der Hoffnung, dass die Talz und die übrigen Unbeteiligten sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern würden, verschränkte sie abwartend die Arme und lehnte sich leicht an die Höhlenwand.

Die Corellianerin hielt der weißhaarigen Padawan eine sehr negative Einstellung vor, was sowohl die Macht allgemein als auch die Visionen anging. Eben bei letzteren sollte sie aufmerksam bleiben und nach einem verborgenen Sinn Ausschau halten, da sie ja einen Zweck dahinter vermutete. Die Jedi wollte außerdem wissen, ob sie der Macht vertraute, und sich in ihr geborgen fühlte. Brianna schüttelte den Kopf.

"Nein, das tue ich nicht, natürlich nicht. Findest du das ungewöhnlich in meiner Situation? Denke bei den Visionen als ob ich glühende Kohlen aus einem Feuer holen würde. Selbstverständlich empfindet man nicht gerade positiv bei dem Gedanken daran, selbst wenn es einem bestimmten Zweck dient, der sich einer nur nicht erschließt. Oder denke bei der Macht an eine große, komplizierte Maschinerie mit einem einzelnen, großen Knopf, den man zu drücken hat, und der entweder bewirkt, was du möchtest, oder gar nichts, oder dass du einen schmerzhaften Stromschlag verpasst bekommst. Doch die beiden letzten Fälle scheinen nur bei dir und nicht bei anderen Leuten aufzutreten. Wärst du sehr glücklich über diese Maschine und Zugang zu ihr zu haben, selbst wenn sie über erstaunliche Fähigkeiten verfügt? Würdest du dich sicher fühlen, wenn du in Gefahr wärst und dir denken, 'ich habe ja immer noch die Maschine'. Oder würdest du sie nur benutzen, wenn du müsstest oder keine andere Wahl hättest und dich sonst auf die Fähigkeiten deines eigenen Körpers verlassen, den zu kontrollieren du in der Lage bist?"

Fragte Brianna zurück. Wie Sarid daraufhin zu verstehen gab, habe ihr Lösungsvorschlag eigentlich darin bestanden, die Visionen selbst auszulösen und dabei völlig auf die Macht zu vertrauen, allerdings vermutete sie selbst, dass die junge Echani noch nicht so weit war. Worauf sie wetten konnte! Eine der wichtigsten und schwierigsten Übungen, wenn es um die Bildung eines wirklich guten Teams ging, bestand darin zu lernen, dem anderen bedingungslos zu vertrauen. Sie wusste, dass entsprechende Übungen zum Echani-Repertoire gehörten, von manchen Gruppen auch durchexerziert wurden und diese längst nicht so einfach waren, wie sei sich anhörten. Einer anderen im Extremfall das eigene Leben anzuvertrauen, dazu gehörte eine Menge, und man tat es nicht, wenn die andere einen schon einmal hängen lassen hatte, oder gar mehrmals. Sie würde ihr Leben nicht in die Hand dieser Maschine legen. Die Silberhaarige seufzte, und beruhigte sich damit, dass in diesem konkreten Fall keineswegs ihr Leben auf dem Spiel stand und ein nicht belohnter Vertrauensvorschuss keine bleibenden Schäden verursachen würde.

Die Menschin erklärte ihr, dass man nicht immer alles unter Kontrolle haben konnte und verwies dabei auf das Schicksal ihre Eltern, das sie nicht hatte verhindern können. Anderen zu vertrauen musste sie früher oder später lernen, und sollte sich fragen, ob sie wirklich der Macht oder nicht auch ihr selbst nicht vertraute. Während das eine einfach zu lösende Aufgabe war, war es die andere keineswegs: bereit werden dafür, sich ganz auf die Macht zu verlassen, denn dann erst sollte sie die Visionen kontrolliert auslösen und bis zu ihrem Ende durchleben, mit allen Emotionen, und die Ereignisse als Teil ihres Lebens akzeptieren.

"Ich kann auch diese Erlebnisse als Teil meines Lebens annehmen, was ich hingegen nicht kann, ist so viel Abstand gewinnen, dass die Erinnerung daran nicht mehr weh tut. Schon gar nicht, wenn diese so hautnah erfolgt wie in den Visionen."

Warf die Angesprochene ein. Sie könne den Tod von Briannas Eltern nachfühlen, behauptete die Advisorin, als sie ihren Vortrag fortsetzte und ihr tröstend die Hand auf die Schulter legte. Immerhin, und die Echani bezweifelte keineswegs, dass dies sehr weh tat, hatte sie ihren Meister und viele Freunde verloren. Nachfühlen vielleicht, doch dasselbe war es sicherlich nicht. Wenn eine ausgebildete Jedi Kampfgefährten im Krieg verlor, lag dies emotional niemals in derselben Größenordnung als wenn ein bis dato unschuldiges junges Mädchen ihrer Eltern beraubt wurde. Aber gut, zumindest ging es in die selbe Richtung. Worauf die ältere Jedi allerdings hinauswollte war, dass sie ohnehin nichts daran ändern konnte und es nur ihr Vermächtnis umso wertvoller machte. In ihrem Fall war das im Wesentlichen was sie ihr beigebracht hatten, vor allem ihre Kampfkunst, und die Erinnerung an sie. Vielleicht musste man sogar die Visionen dazu rechnen, und ihnen zumindest in dieser Hinsicht etwas Gutes abgewinnen, doch letztendlich schmerzten sie zu sehr dafür. Es war ja nicht so, als ob sie auch Positives zu sehen bekäme.

Sie versuchte ihr Mut zu machen, dass zwar schwächere Personen an so etwas zerbrechen konnten, jedoch nicht sie. Sie durfte trauern, sich auch Zeit dafür nehmen, und irgendwann würde sie lernen, auch wieder die guten Seiten zu sehen und in der Folge auch zu lernen, mit anderen Schicksalsschlägen umzugehen. Die silberhaarige Frau seufzte, als wäre dies etwas, das nur anderen Leuten passierte. Erneut appellierte die dunkelblonde Menschin an ihr Vertrauen und ermutigte sie, dass nicht Angst und Trauer Grund zur Schande waren, sondern nur, sich davon überwältigen zu lassen. Sie riet ihr dazu, sich ihren Visionen zu stellen, da sie ihnen nicht entkommen konnte und sie ohnehin nur die Wahl hätte, sich mit ihnen zu arrangieren oder aufzuhören, die Macht zu benutzen.

"Großartige Auswahl ja, in der Tat!"

Meinte Brianna geknickt. Doch nun, was hatte sie erwartet? Sie hatte nach Wegen gefragt, nach konkreten ersten Schritten, die sie gehen musste, und hier waren sie. Was Sarids Kompetenz anging gab es wenig Grund zu zweifeln, und dass der Weg zu schwierig erschien, war ihr Problem. Dies ist, was du tun musst: entweder du versuchst, den Weg zu gehen oder du bleibst zurück, in der Hoffnung, dass sich vielleicht irgendwann und irgendwie ein anderer auftut. Dies sind deine Optionen. Brianna fühlte sich wie die einzige unter Höhenangst leidende Person in einer Reisegruppe, die auf dem Weg war, die Gallo-Berge zu besteigen. Entweder sie wuchs über sich hinaus um mitzuhalten und das Ziel Dee'ja-Spitze und somit Sicherheit und Komfort zu erreichen, oder sie blieb alleine zurück in der Wildnis. Die Jedi unterbrach sie in ihren Gedanken, als sie auf die vorherigen Worte der Echani zurückkam und ihr dahingehend zustimmte, dass die Macht manchmal mehr Fluch denn Segen sein konnte, erinnerte sie allerdings auch an die guten Seiten, und traf mit denen nur allzu sehr einen wunden Punkt. Die Echani-Padawan senkte den Kopf, als sie ihr leise antwortete. Sie klang nicht kämpferisch oder gar euphorisch, eher schuldbewusst.

"Ja, es gibt diese guten Seiten. In der Macht die Entstehung neuen Lebens zu beobachten war ein unvergleichliches Erlebnis, und ich genieße es, anderen zu helfen indem ich sie auf geradezu wundersame Weise heile. Und ich wäre nicht die Kämpferin, die ich bin, würde die heilende Wirkung der Macht es meinem Körper nicht überhaupt erst ermöglichen, mein Pensum durchzustehen. Sie aufzugeben würde bedeuten, zu viel zu verlieren. Ich habe immer noch viel zu verlieren."

In diesem Moment setzte Kestrel an und richtete einfühlsame Worte an sie. Natürlich gab es keine einfache, schnelle Lösung, trotzdem war sie zuversichtlich, ihr helfen zu können, auch wenn es ein längerer Prozess wäre. Zuerst wollte sie herausfinden, was sie überhaupt belastete, weil sie vermutete, dass es noch mehr gab, als der silberhaarigen Padawan überhaupt bewusst war. Dies war wahrscheinlich das, was Sarid durch das gezielte Zulassen der Visionen herauszufinden hoffte, als Botschaft der Macht an Brianna. Natürlich wäre es keine Botschaft der Macht, welche ihrer Überzeugung nach keineswegs zu bewussten Handlungen fähig wäre, sondern vielmehr ihres Unterbewusstseins - wenn es überhaupt etwas neues gab, denn sie glaubte ziemlich genau zu wissen, was sie am meisten belastete. Doch konnte es wirklich einen tieferen Sinn hinter den Visionen geben, fand sie und dachte plötzlich wieder an die von vorhin, die ihr eine gewalttätige Brianna gezeigt hatte, eine, die sich damals nicht hatte leisten können, sich um den Wert des Lebens zu kümmern, just nachdem sie den Whiphiden getötet hatte.

"Du meinst, da gibt es noch etwas, zusätzlich zu dem traumatischen Erlebnis, meine Eltern sterben gesehen zu haben?"

Fragte sie skeptisch und legte den Kopf leicht schief. Auch die Ritterin war offenbar der Meinung, dass sie sich ihren Visionen stellen musste, so schwer es auch sein mochte, und verwies darauf, dass auch nicht Machtsensitive ähnliche Erlebnisse ebenfalls erst verarbeiten mussten und entsprechende Bilder sich in ihren Träumen wiederfanden, wozu sie das Bild der Corellianerin von den Soldaten im Krieg wieder aufbrachte. Sie sollte sich bewusst machen, dass weder sie noch die Macht an ihren Erlebnissen schuld waren, ohne in Hass auf die Schuldigen zu verfallen, sondern loszulassen, um sich zu befreien. Sie gab zu, dass es ein langer, schwieriger Prozess würde, versprach jedoch, ihr dabei zu helfen und äußerte die Hoffnung, dass sie auf diese Weise endlich ihr inneres Gleichgewicht finden würde und sich so auch der Macht öffnen können würde. Sie fragte ihre Schülerin, ob sie bereit war, den Schritt mit der Unterstützung der beiden erfahreneren Jedi zu gehen, was nur sie allein sagen konnte. Sie machte ihr nochmals Mut, es würden immer nur kleine Schritte in ihrem eigenen Tempo sein, doch sie musste es auch wirklich wollen. Sie musste es auch nicht tun und musste sich auch nicht sofort entscheiden, bot die Dunkelhaarige ihr an und drückte sie sanft an der anderen Schulter.

"Danke."

Brianna lächelte ein wenig, nicht nur wegen der Zuwendung und Wärme. Sie erwiderte Kestrels Blick

"Das würdest du tun - ihr tun, ich bin sicher. Dies ist also der Weg, euer Vorschlag, wie ich meine Probleme vielleicht überwinden kann. Ein anstrengender Weg, einer, der mir ganz ehrlich auch ein wenig Angst macht, so wie mir auch die Visionen Angst bereiten. Ich glaube nicht, dass ich wirklich ganz bereit bin, der Macht zu vertrauen, doch ich weiß, dass wenn ich darauf warte, bevor ich den ersten Schritt mache, dieser nie passieren wird."

Die 24jährige Echani sah ganz besonders Sarid an und lauschte einen Moment lang dem durch den verschlossenen Höhlenausgang gedämpften Geheul des Sturms. Der Macht vertraute sie vielleicht nicht unbedingt, doch diesen beiden Frauen schon.

"Man kann Angst haben und trotzdem mutig sein. Man kann jemandem nicht wirklich vertrauen und sich trotzdem in seine Hand begeben. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt etwas sehen werde und fürchte mich vor dem, was ich sehen könnte, doch ich bin trotzdem bereit, euren Weg einzuschlagen. Das Risiko ist überschaubar, der mögliche Gewinn allerdings hoch. Die Zeit ist reif dafür, und es ist nicht so, als ob wir sie großartig anderweitig nutzen könnten. Ich möchte es versuchen, ich möchte sehen, ob ich meinen Visionen standhalten kann. Bitte helft mir dabei, sie zu finden!"

Fuhr sie inzwischen sehr kämpferisch fort - und reichte schließlich jeder der Jedi eine Hand.

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Töhle nahe dem Halz-Dorf - Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna und Rilanja

Getrieben von unzähligen schmalztriefenden Gefühlsduselszenen breitete die Falleen ihre Arme aus um ihre Freundin zu umarmen und zu trösten. Etwa einen halben Meter entfernt hielt sie inne. Freundin? Noch vor kurzem hätte sie Kadajj als Fressfeindin bezeichnet. Und ihre letzte Umarmung war aus der Angst entstanden, und Rilanja hatte es sicherlich mehrmals geschafft etwas falsches zu sagen, das in einer anderen Situation zu sehr schmerzhaften Folgen geführt hätte.

Du solltest ihm vertrauen. Er hat nichts getan um deinen Mangel an Vertrauen zu rechtfertigen, und ein Stück weit musst du ihm mehr vertrauen, und zwar mehr als der Macht. Von ihr bist du schließlich nicht schwanger.

Sie wünschte sich in dem Moment die Worte wären ihre eigenen gewesen, aber sie stammten aus einem Machwerk, das Kadajj sicherlich nicht kannte, und die Situation schien im Moment ähnlich genug um auf die Unterstützung eines Drehbuchschreibers zurückzugreifen. Ihrer Meinung nach hatte sie bereits genug geleistet und dabei mehr als einmal dem kahlen Tod ins Auge gesehen.
Wahrscheinlich würde ihre Mitpadawan sie ein kleines Bisschen würgen wenn sie wüsste das sie aus der Lindenebene zitierte, jener Dauerbrenner-Sendung, die ständig live von einer unscheinbaren Kulisse aus immer die selben gefühlsduseligen Phrasen ins Holonet drosch. Selbst Rilanja hatte nach ein paar Folgen die Segel gestrichen und sich lieber ein paar schlechte Filme angeschaut, doch die besagten Phrasen waren hängen geblieben.
Nachdem sie ein paar Sekunden gezögert hatte gab sich die Falleen schließlich einen Ruck und versuchte, die Rattataki - sehr kurz - zu umarmen.


Sobald der Sturm nachgelassen hat kannst du ihm eine Nachricht schicken.

Die Geschuppte war immer noch davon überzeugt, das dieses Wetter nicht lange anhalten würde, zumindest war das der Eindruck, den sie von ihrem Reittier gehabt hatte. Und sobald der Schnee sich gelegt hatte würden sie...

Wenn du schon jemandem die Schuld geben willst,

schaltete sich ihr Mundwerk schließlich in einem Anflug von Hilfsbereitschaft ein,

dann den Piraten, die die armen Talz versklaven und uns diesen Ausflug eingebrockt haben.

Rilanja tätschelte mental ihr Plapperzentrum, das - zum Glück nur innerlich - anfing zu schnurren. Sie war solch halbwegs sinnvolle Äußerungen gar nicht von sich gewohnt, speziell nicht wenn sie nicht darüber nachgedacht hatte.
Aber die Falleen wollte es nicht übertreiben, und kam sich ohnehin schon etwas schwindlig vor, so oft wie sie bereits ins Blaue geredet hatte und doch noch am Leben war.


Was hältst du davon wenn wir zu Sarid gehen und sie fragen wann es los geht?


Töhle nahe dem Halz-Dorf - Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna und Rilanja
 
[op]Ich bin heut vom vielen Essen und Feiern schon etwas k.o. Man möge mir deshalb etwas nachsehen, falls ich das Ganze etwas kürzer schreib. :kaw:[/op]

Alzoc III - Andere Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid

Nach wie vor angespannt hörte Sarid Kestrel zu die ebenfalls noch auf ihre Padawan einredete und sie zu motivieren versuchte. Aber wie sich nach und nach durch Briannas Erwiderungen und Reaktionen herausstellte wurden ihre Hoffnungen nicht enttäuscht. In gewisser Weise bewies die Echani Kampfgeist, indem sie sich sehr schnell dafür entschied sich ihren Visionen zu stellen - allerdings nicht, weil sie der Macht vertraute, sondern weil sie Kestrel und Sarid vertraute. Daraufhin konnte Sarid sich ein Lächeln nicht verkneifen und sie spürte wie die Erleichterung sie durchflutete. Es wäre auch jammerschade gewesen, wenn sie so eine begabte Padawan verloren hätten.

Du hast Mut, Brianna, gar keine Frage. Wenn du dich mit demselben Mut deinen Visionen stellst, dann wirst du es auch schaffen sie zu ertragen und die Lehren oder Hinweise zu begreifen. Da bin ich mir ganz sicher.

Dankbar drückte Sarid die von Brianna gereichte Hand. So zeigte sich wieder einmal wie unglaublich wichtig es war, wenn man sich auf seine Freunde und Verbündete verlassen konnte. Wie gut es tat, wenn man helfen konnte. Außerdem wusste die Echani nun, dass sie sich immer auf ihre Meisterin und Sarid vertrauen konnte. Dieses Wissen konnte der jungen weißhaarigen Frau nur hilfreich sein für die kommende Zeit, die für diese bestimmt auch nicht einfach werden würde. Aber sie alle hatten eine Aufgabe hier auf Alzoc III. Das würde ihren Zusammenhalt noch zusätzlich verstärken. Deshalb nickte Sarid auf Briannas letzte Frage.

Ich denke ich kann euch beide dann dafür allein lassen.

Meinte die Jedi-Advisorin in Richtung von Kestrel. Die Jedi-Ritterin wusste sich nun bestimmt zu helfen und wie sie ihre Padawan als nächste Vertraute auf ihrem Weg unterstützen konnte wie es Meister bei ihren Padawanen taten. Und falls sie wirklich noch Rat brauchten stand ihnen die Corellianerin auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite. Deshalb schlenderte Sarid nun langsam in Richtung der halbwegs geschlossenen Höhlenöffnung. Sie nickte den Talz dort freundlich zu und aktivierte ihren Übersetzer.

Lässt der Sturm langsam nach?

Alle drei, ein größeres Exemplar und zwei einen Kopf kleinere Talz nickten und der oder die Größere antwortete ihr summend und zirpend.

Ja, der Sturm wird langsam schwächer. Merken Sie nicht wie der Druck von draußen bereits weniger wird? Wir werden vielleicht noch 10 Ihrer Minuten warten bis wir mit dem Öffnen der Höhle beginnen. Bis dahin müsste der Schneesturm weit genug abgeflacht sein, dass uns keine unmittelbare Gefahr mehr droht.

In Ordnung.

Bedankte sie sich bei den Talz und sah auf ihr Chrono. Die Corellianerin hatte nicht nachgesehen, wann sie die Höhle genau erreicht hatten, aber viel länger als eine halbe Stunde konnte der Schneesturm bisher nicht gedauert haben. Aber diese Daten deckten sich mit den Angaben, die sie über Alzoc III bekommen hatten - extremes Wetter, welches oft aber nicht lange anhielt. Zufrieden über die Erkenntnis ging die ältere Frau wieder ein paar Schritte in die Höhle hinein und lehnte sich dort in die Nähe einiger Talz an die Wand. Entspannt beobachtete sie wie die Talz schwammige Gegenstände, vielleicht Pilze oder irgendwelche Flechten auf dem Gestein lösten und die Flüssigkeit daraus sammelten. Sie überlegte währenddessen kurz, ob sie nach Rilanja sehen sollte. Aber falls sich ein Kampf zwischen ihr und der Rattataki anbahnte würde sie das schon mitbekommen. Außerdem hatte Sarid sich vorgenommen ihre Padawan zu vertrauen. Vielleicht schaffte es die Falleen ja nach und nach ihren Frieden mit Kadajj zu schließen. Aber das mussten die beiden ziemlich unterschiedlichen Frauen unter sich ausmachen. Also verwarf die Corellianerin den Gedanken und genoss für den Moment einfach die relative Ruhe hier in der Höhle.

Alzoc III - Höhle bei der anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid
 
Alzoc III - In der Höhle - weiter weg: div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja - Kestrel, Sarid und Brianna

Kestrel war stolz auf ihre Padawan. Endlich schien bei ihr das Eis zu brechen, dass sie ihnen so vertraute, dass man ihr wirklich helfen konnte. Die junge Ritterin lächelte und sie sah auch das zufriedene Gesicht ihrer ehemaligen Meisterin. Sie hatten es immerhin geschafft Brianna zu überzeugen, dass man ihr nur helfen wollte und der Weg zur Besserung zwar hart war, sie dafür jedoch nicht alleine war. Erleichtert ergriff auch Kestrel die Hand ihrer Padawan und drückte sie sanft. Sarid gab der Echani noch einige Worte mit auf den Weg, bezüglich ihres Mutes und stand dann auf, um sie für die weitere Arbeit an den Visionen alleine zu lassen. Dankbar für die Zeit, die Sarid sich für sie genommen hatte, nickte Kestrel ihr zu und wandte sich dann wieder Brianna zu.


„Ich bin wirklich stolz auf dich! Du bist wirklich mutig und das bewundere ich auch an dir.“


Meinte Kestrel lächelnd und drückte abermals sanft die Hand ihrer Padawan.

„Wir schaffen das zusammen. Wir beide haben Zeit und Geduld, deshalb erwarte bitte nicht sofort eine Besserung, denn die erwarte ich auch nicht sofort, so dass du dich auch nicht unter Druck gesetzt fühlen brauchst, wenn nicht sofort etwas passiert.“


Sagte die Ritterin bewusst langsam und lächelte sie aufmunternd an.


„Zu deiner Frage: ja es ist gut möglich, dass da Dinge sind, die du verdrängt haben könntest. Ich kann mich irren, aber ich möchte es noch nicht ausschließen.“


Sagte Kestrel und atmete dann tief durch.

„Okay, wir machen das so wie vorhin. Ich leite ein wenig das Gefühl der Macht zu dir rüber, so dass sie durch uns Beide fließt und du versuchst mal, dein Gefühl zur Macht dem anzugleichen. Das heißt, du öffnest dich der Macht...so gut du kannst und lässt dich von dem berauschenden Gefühl treiben, lässt deine Augen geschlossen und versuchst an nichts zu denken, wie du es von der Meditation her kennst. Als Hilfestellung dient eben mein Gefühl, dem du dich einfach hingeben brauchst, dann fällt dir das öffnen der Macht vielleicht leichter. Dies machen wir so lange du es eben aushältst oder wenn du etwas gesehen hast. Möglicherweise zeigt sich ja jetzt schon so etwas, wenn die Macht dir etwas zeigen will. Wenn nichts passiert, dann ist es auch nicht weiter tragisch, dann versuchen wir es ein anderes Mal erneut.“


Erklärte die 21jährige einfühlsam und machte eine kurze Pause.

„Wenn du die Vision beenden willst, weil es zu viel für dich wird, dann drücke meine Hand so fest du kannst oder sag etwas. Aber bitte versuche mir nichts zu brechen, ok?“

Meinte Kestrel grinsend.

„Danach erzählst du mir, was du gesehen hast oder wenn möglich erzählst du es mir parallel zu deiner Vision, was du gerade siehst oder passiert, falls es dir leichter fällt, es so zu ertragen.“


Erklärte Kestrel und machte eine weitere Pause.Ihr fiel auch ein, ob es möglich war, genau das durch das Band der Macht zu sehen, was Brianna sehen würde. Doch einerseits wusste sie nicht, ob Brianna das wollte und ob sie selbst das überhaupt konnte, weshalb sie die Idee zurückhielt. Die Ritterin konnte dies vielleicht theoretisch, doch sie wollte kein Risiko eingehen.

„Soweit alles klar oder gibt es noch etwas, was dich bedrückt? Ansonsten würde ich sagen, dass wir anfangen.“

Meinte Kestrel und bot abermals ihre Hand an, die Brianna nur zu nehmen brauchte, sofern sie bereit war. Die Ritterin öffnete sich bereits so gut es ging der Macht und spürte jedes Lebewesen und jede Bewegung in der Höhle, sowie ein paar Meter außerhalb dieses Verstecks. Sie stellte außerdem dabei fest, dass der Schneesturm langsam nachließ und dies eher als sie erwartet hatte. Dies war gut, denn um so schneller konnten sie den armen Talz in den Mienen helfen, doch zuvor hatte sie Brianna zu helfen, was momentan wichtiger war. Sie hoffte nur, dass ihre Padawan danach nicht so aufgelöst war, dass sie für die Rettungsaktion der Talz unbrauchbar war. Doch sie dachte wieder viel zu negativ und Kestrel schob den Gedanken ganz schnell beiseite. Sie würde Brianna schon auffangen und wenn nötig war Sarid auch nicht weit entfernt, für deren Hilfe sie wirklich dankbar war, bei ihrer doch etwas komplizierten Padawan.

Alzoc III - In der Höhle - weiter weg: div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja - Kestrel, Sarid und Brianna
 

[Alzoc III – andere Talzsiedlung – Höhlennische ] Kadajj, Rilanja, weiter weg: Kestrel, Sarid, Brianna, Talz

Obwohl sie eigentlich gar keine Lust mehr hatte, Rilanja zuzuhören, sondern in Ruhe trauern und Rachepläne schmieden wollte, schienen die Worte der Falleen irgendwie sinnvoll zu sein. Sie beharrte darauf, dass sie Josea vertrauen sollte, mehr als der Macht – denn sie hatte ja auch das Kind von ihm, und nicht von der Macht.

Dieser Gedanke war überwältigend – eine Bindung, die stärker war als das ominöse Energiefeld und die Midichlorianer zusammen, und was für ein Kind musste das sein, das aus dieser Verbindung entstanden war. Da sie ihr Gesicht in den Händen geborgen hatte, sah sie Rilanja nicht kommen und erschrak, als sie plötzlich wieder von ihr umarmt wurde. Doch das Gefühl war tröstlich, und es war schade, dass sie sie so rasch wieder losließ.

Die Fallen sprach davon, dass sie ihm eine Nachricht schicken konnte, sobald der Sturm vorbei war, aber Kadajj hatte wenig Hoffnung, dass das Unwetter sich beizeiten legte. Ihrem Gefühl nach dauerte es schon eine halbe Ewigkeit, und es konnte schon zu spät sein. Immerhin schlug die Echsin vor, den Piraten die Schuld zu geben, dass sie hier auf Alzoc III gelandet waren.

„Oh ja – die sind als Erstes dran, und dann werde ich dieses Sith-Ungeheuer finden, ihm die Augen ausstechen und die Finger abhacken, falls es seine dreckigen Hände an meinen Jos’ika gelegt haben sollte, und dann entsorge ich es über die nächste Luftschleuse,“


knurrte die Rattataki mit finsterem Blick, ohne sich daran stören, dass sie mehr als unjedihaften Wünschen nachhing. Sie versicherte sich allerdings, dass der Translator immer noch abgeschaltet war, da ihr klar war, dass solche bedrohlichen Worte nicht für die empfindlichen Gemüter der Talz geeignet waren.

Sie nahm das zweite Taschentuch, das Josea ihr geschenkt hatte, um mit dem Wasser aus ihrer Rationspackung ihr verheultes Gesicht notdürftig zu waschen. Sorgfältig und mit viel Wehmut, faltete sie die beiden durchnässten Tücher zusammen und verstaute sie in ihrer Gürteltasche.

„Ja, lass uns zu Sarid gehen,“


stimmte sie Rilanjas nächstem Vorschlag zu – es war nahezu erschreckend, zu wie viel Vernunft an einem Stück die wandelnde Pheromonspritze fähig war. Vielleicht konnte man doch einigermaßen mit ihr auskommen.

Die Stimmung unter den Talz war nun ziemlich gelassen, aber es schien etwas zu geben, das ihr besonderes Interesse geweckt hatte. Kadajj sah nur eine Traube weiß-, grau- und rosafelliger Riesen, die sich auf einen Punkt in der Höhle konzentriert hatte. Als sie näher kamen, erkannte sie einige der der Talzkinder von vorhin, die versuchten, über die Mauer der Erwachsenen einen Blick auf etwas weiter vorne zu erhaschen.

„Was ist dort los?,“

fragte sie die in etwa gleichgroßen Kinder, die vergebens an den Zotteln der großen Talz vor ihnen zogen.

„Deine Freundinnen halten sich an den Händen und schlafen im Sitzen, sagen die, die es richtig sehen können. Aber keiner traut sich näher ran,“

riefen die kleinen Talz ziemlich aufgeregt, und hüpften auf und ab.

„Dann lasst uns zu ihnen durch. Vielleicht können wir sie ja wecken,“

meinte Kadajj irritiert. Im Sitzen schlafen? Ihr war nicht ganz klar, was die Talz meinten – vielleicht meditierten Sarid, Brianna und Meisterin Skyfly, aber wozu?
Das Bollwerk aus massigen Talzkörpern gab eine Lücke frei, durch die Kadajj und Rilanja zu ihren Mitjedi gelangen konnten. Den zottigen Riesen musste dieser Anblick wirklich unheimlich sein, denn sie hatten zu den Jedi einen Abstand von einigen Metern gehalten.

Tatsächlich sah Kadajj dort Brianna mit ihrer Meisterin sitzen, die sich an den Händen hielten und sehr versunken aussahen. Etwas abseits stand Sarid, an die Höhlenwand gelehnt, die auch nicht besonders aufmerksam aussah. Niemand von ihnen schien die Rattataki großartig vermisst zu haben, obwohl ihre Welt gerade zusammen gebrochen war. Aber sie brauchte Hilfe, und Sarid würde diejenige sein, die ihr welche geben konnte.

Sarid, es ist etwas Schlimmes passiert – und ich weiß nicht, was ich tun soll…“

sprach Kadajj die Corellianerin mit aller Fassung an, zu der sie sich noch durchringen konnte. Die Aussicht, noch einmal die Erinnerungen an diesen Traum hervorzuholen, brachte sie an den Rand eines erneuten Nervenzusammenbruchs.

[Alzoc III – andere Talzsiedlung – Höhle] Kadajj, Rilanja, Kestrel, Sarid, Brianna, Talz
 
Höhle nahe dez Talm-Dorf - Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna und Rilanja

Die Falleen war kaum überrascht, als Kadajj ihre wenig freundlichen Pläne mit dem Sith, den sie gesehen zu haben glaubte, erläuterte. Von der Rattataki erwartete sie mittlerweile diese Art von Gedanken. Was sie allerdings etwas verunsicherte war, wie vehement und selbstverständlich sie ihre Pläne vorbrachte.

Wenn ich das sagen darf, wir sollten etwas an der Jedigkeit deiner Ausdrucksweise arbeiten, besonders wenn dich jemand nach deiner Zukunftsplanung fragt...

Ein paar Schritte später fügte sie etwas nachdenklich hinzu,

Und vielleicht hat dein Mann ja schon dafür gesorgt, das dieses Sith lernt das man sich nicht mit falschen Leuten anlegen sollte, also ich meine gefährlichen, also so was wie du und er.

Irgendwie fühlte sie sich auf dem Territorium des inhaltsleeren Schwinglig-Plapperns nicht mehr ganz so zuhause. Wenn man erst mal sinnvolle Eloquenz geleckt hatte - und Rilanja hatte das Gefühl für ihre Verhältnisse viel bewegt zu haben, allein schon weil sie noch lebte - dann brachten nichtssagende Phrasen irgendwie nicht mehr so viel Genugtuung. Aus alter Gewohnheit gab sie dennoch dem Drang zur Klarstellung nach.

Ich finde du bist sehr gefährlich. Und dein Mann auch. Dein Kind wird sicher auch mordsgefährlich. Das mein ich positiv... Und du solltest diese Taschentücher irgendwo zum Trocknen aufhängen, sonst fangen sie an zu schimmeln...

Die Wand der Talz gab ihr eine willkommene Gelegenheit zu schweigen, zumal sie ihr Pulver wohl für den Moment verplappert hatte. Es war unwahrscheinlich das in naher Zukunft noch irgendwelche Perlen dabei herauskamen. Sie Grüngeschuppte folgte der Weißhäutigen durch die pelzige Blockade und war froh ihre Meisterin wieder zu sehen.
Es kostete sie etwas Überwindung nicht zu Sarid zu laufen und ihr entweder zu berichten, das sie eine Begegnung der kahlen Art überlebt hatte oder sich gleich hinter ihr zu verstecken, aber weder das eine noch das andere war wirklich angebracht. Also folgte sie Kadajj und wartete ab, bis diese ihr Problem vorbrachte.
Ob sich das Leben als Jedi immer so gestaltete? Andere kamen mit ihren Problemen zu einem und erwarteten Hilfe? So wie sie sich gefühlt hatte als sie dem Talz versichert hatte seine Tochter lebend zurückzubringen... Wahrscheinlich war dieser Teil des Jedig-Seins schwerer zu schultern als alle Sith odr Galaxis. Und zu wem gingen Jedi, die Probleme hatten?
Die Frage schien reichlich akademisch, und Rilanja fragte sich zu wem Sarid gehen würde, nachdem sie fertig damit war Brianna und Kestrel mit ihren Problemen zu helfen und die Sorgen der Rattataki zu verarzten.
Vielleicht hatte sie selber keine Probleme... Aber sie hatte immer noch Rilanja, und das - das klang irgendwie ungünstig, aber die Falleen weigerte sich, sich als Problem zu sehen. Zumindest nicht als großes. Und im Zweifel würde sie die Menschin einfach mal drücken, das hatte bei Kadajj auch geholfen, und bei Sarid war die Gefahr hinterrücks erdolcht zu werden viel geringer.


Wissen die Talz, wie lange der Sturm noch dauern wird?

fragte sie vorsichtig, um der Trauer der Rattataki etwas vorzugreifen wenn die Antwort positiv ausfiel. Viel mehr wollte sie nicht sagen, un nicht am Ende doch wieder aufdringlich zu wirken. Also aufdringlicher als ohnehin schon.


Höhle nahe dez Talm-Dorf - Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna und Rilanja
 
Alzoc III - In der Höhle - weiter weg: div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja - Kestrel, Sarid und Brianna

Beide Jedi ergriffen ihre Hand - eine Geste, die half, Briannas Zuversicht zu stärken und das, was vor ihr lag, optimistischer zu sehen. Lächelnd nahm sie Sarids Lob entgegen, mutig und fähig zu sein, mit ihren Visionen fertig zu werden, und formulierte weitere kämpferische Worte, als die Jedi sich schließlich zurückzog, um Meisterin und Schülerin allein zu lassen.

"Ja. Danke, Sarid, ich werde mich bemühen. Oft liegen die Herausforderungen, die einem den größten Mut abverlangen, in einem selbst - und ich werde mich dieser stellen."

Nachdem die Corellianerin sich entfernt hatte, drückte Kestrel erneut Briannas Hand und offenbarte ihr, sie für ihren Mut zu bewundern, so dass die Echani sogar ein wenig errötete.

"Danke."

Die Ritterin versuchte sie noch weiter aufzubauen und zu vermeiden, dass ihre Padawan übertriebene Erwartungen dieser ersten Meditation gegenüber hatte. So schnell würde es nicht gehen und sie setzte sich so auch nur unnötig unter Druck.

"Dies ist mir bewusst. Wie bei so vielen Dingen im Leben muss ich auch bei diesem Vorhaben einen langen Weg zurücklegen. Man kann sie nicht mit einem großen Sprung bewältigen, doch der Pfad ist gangbar, wenn man einen Schritt nach dem anderen macht. So ist es in der Jedi-Ausbildung, so ist es bei der Echani-Kampfkunst und in vielen anderen Dingen, so ist es auch hier. Dies ist der erste Schritt."

Es half, sich auch selbst bewusst zu machen, dass es nicht zu schnell gehen konnte. Sie würden die Meditation versuchen und sehen, wie gut sie damit klar kämen. Im Laufe der Zeit würden sie sicher zu Ergebnissen kommen - und hey, vielleicht machten sie ja sogar Spaß. Bestimmt wären sie angenehm entspannend.

Ihre Freundin hielt es tatsächlich für möglich, dass Brianna so manches verdrängt haben könnte, welche daraufhin nur nickte. Sie erklärte ihr, dass sie es ähnlich machen würden wie zuvor mit dem Macht spüren. Sie würde sich einfach an Kestrels Gefühl orientieren und so lange meditieren, wie sie es eben aushielt. Hörte sich ganz gut an. Anschließend schlug sie vor, als Zeichen, aufzuhören ihre Hand so fest zu drücken, wie sie konnte. Der Vorschlagenden ging schnell von selbst auf, dass dies vermutlich keine gute Idee war, doch zu spät, die außergewöhnlich kräftige junge Frau musste lachen.

"Du willst nicht, dass ich das mache, glaub mir! Doch der Plan klingt gut, wegen mir können wir das gerne so versuchen. Ich konzentriere mich einfach auf dein Gefühl und versuche es besser wahrzunehmen, zu verstärken. In erster Linie werde ich versuchen, eine eventuelle Vision nicht zu unterbrechen, vor allem die Verbindung zur Macht nicht zu verlieren, indem ich mich möglichst an diesem Gefühl 'festhalte', so lange es geht. Wenn der schlimmste Fall wirklich eintreten sollte, finde ich bestimmt eine Möglichkeit, abzubrechen."

Bestätigte die silberhaarige Padawan zuversichtlich. Ihre Mentorin bat sie wiederum, nach oder möglichst noch während der Vision zu erzählen, was sie sah. Die angehende Jedi schüttelte den Kopf.

"Wenn es eine der üblichen Visionen ist, werde ich vermutlich nicht in der Lage sein, nennenswert mit dir zu interagieren, doch wir werden sehen."

Schließlich schlug Kestrel vor anzufangen, sofern nichts mehr anlag.

"Nein, legen wir los! Ich bin selbst schon zu gespannt auf die Meditation, außerdem mochte ich das Gefühl vorhin, die Macht so zu spüren!"

Rief sie aus, und setzte sich an Ort und Stelle hin. Wenn sie sich vom Feuer entfernten, würde das Sitzen auf dem kalten Höhlenboden sicherlich schnell sehr unangenehm werden und der Konzentration abträglich. Im Lotussitz als Meditationshaltung ergriff sie die Hand ihrer Meisterin, schloss die Augen und richtete ihr Bewusstsein auf ihr Inneres. Sie konzentrierte sich auf sich selbst und ihre Atmung, die allmählich ruhiger wurde als ihre momentane Nervosität sich legte. Das durch Kestrel induzierte Gefühl der Macht stellte sich sehr schnell ein, viel schneller als üblich. Brianna wusste, dass ihr oberstes Ziel war, sich auf jenes zu konzentrieren, es so stark und deutlich wie möglich zu empfinden, und möglichst nicht zu denken, es nur zu fühlen. Nach einer kurzen Weile - sie war bereits merklich ruhiger geworden - bemerkte sie, die ihr eigenes Gefühl sich mit dem von außen kommenden vermischte. Sie konnte ihre unmittelbare Umgebung wieder wahrnehmen, in einem sich langsam aber stetig öffnenden Kegel wie dem eines Leuchtstabs.

Sie versuchte, sich nicht davon ablenken zu lassen und den Fokus auf sich selbst zu halten. Es war ihr bewusst, dass sie längst den Punkt erreicht hatte, an dem sie für gewöhnlich eine Technik einsetzen würde, doch angenehmerweise stand sie nicht unter dem Druck, die Macht benutzen zu müssen. Sie musste sie nur spüren und fließen lassen. Das Ziel hieß einfach nur abwarten und passiv beobachten, alles auf sich wirken zu lassen. Je länger sie wartete und je mehr die Bindung sich vertiefte, desto mehr genoss sie ihr Gefühl und desto leichter fiel ihr das weitermachen. Dies blieb so für eine ereignislose, doch sehr angenehme Weile so.

Plötzlich wich das entspannte Lächeln auf ihrem Gesicht einer überraschten Miene, und ihre Lippen formten den Begriff:

"Meister?"

Die 24jährige war im Begriff, in eine Vision einzutauchen und begann, leise die Worte nachzusprechen, die sie während der nacherlebten Begebenheit sagte. Aus Überraschung wurde schnell Besorgnis, und da sie ihre Kopfbedeckung bereits vor einiger Zeit abgenommen hatte, konnte man sehen, wie die Muskulatur ihres Halses sich allmählich anspannte.

"Meister. Ihr wisst, dass ich immer mein Bestes gebe und es nicht meine Absicht ist, Euch zu enttäuschen. Es tut mir wirklich sehr leid, Euch wütend gemacht zu haben, und ich verspreche, noch härter zu trainieren. Gleich nach dem Aufstehen fange ich an. Ich..."

Brianna sprach schnell, man konnte auch einen Anflug von Panik in ihrer Stimme erkennen, und plötzlich brach sie mitten im Satz ab. Sie zuckte zusammen und wollte reflexartig ihre Hand von der Kestrels lösen, doch der kleine Teil von ihr, der noch im Hier und Jetzt weilte, verhinderte es und hielt die Verbindung zur Macht aufrecht. Plötzlich begann die Echani vor Schmerzen zu schreien und zog ihren Arm zurück. Die Ritterin war außerstande, sie festzuhalten, konnte jedoch weiterhin die Hand der Weißhaarigen halten - sie war jetzt kurz davor, die Verbindung zu verlieren. Ein Teil ihres Unterbewusstseins versuchte bereits, sie zu trennen um sie vor dem Schmerz zu schützen, doch der Prozess wurde gebremst durch den von der kleinen Coruscanti gesteuerten Fluss der Macht. Als Briannas Bewusstsein langsam in die Gegenwart zurückkehrte, begann sie zu kämpfen, die Aufmerksamkeit beizubehalten und die Vision nicht zu verlieren. Es klappte, und sie ertrug sie mit zusammengebissenen Zähnen.

"Aufhören! Bitte hört auf, Meister! Ich habe Euch niemals belogen oder betrogen! Ihr habt doch selbst gesagt, dass die Macht außergewöhnlich stark ist in mir, und ich habe Euch völlig vertraut. Niemals wäre ich von selbst auf so etwas gekommen. Ihr braucht mich auch nicht länger ausbilden, wenn ihr dies nicht mehr wünscht, und ich tue alles, was ihr von mir verlangt, aber bitte hört endlich auf!"

Rief die Padawan unter Tränen, um plötzlich stillzuhalten. Einige Augenblicke später sog sie hart Luft ein, und ihr Gesicht zeugte von Abscheu. Es schien zunächst, als hätte sie Schwierigkeiten zu atmen, um mit einem Mal sehr unruhig zu werden. Während sie die Vision weiter durchlebte, konnte man grimmige Entschlossenheit in ihr lesen, gleichzeitig schien sie Schwierigkeiten zu haben, ihre Gliedmaßen ruhig zu halten und die Anspannung in ihr wurde immer größer. Brianna bemühte sich immer noch nach Kräften, die Meditation aufrechtzuerhalten, die man inzwischen kaum mehr eine solche nennen konnte, und sie schien erneut immer tiefer einzutauchen. Immer wieder spannten sich ihre Muskeln und sie schwitzte, als sie verzweifelt gegen leere Luft anzukämpfen schien. Unvermittelt schien sie erneut unter Atemnot zu leiden, bis ihr Gesicht blutrot anlief - ein sehr auffälliger Vorgang bei der alabasterhäutigen Echani - doch der wache Teil von ihr war noch immer bestrebt, die Vision durchzustehen. Sie wusste, dass sie es konnte, und dass sie jenen Tag überlebt hatte, oder sie wäre nicht hier. In ihrem Bemühen, ja nicht loszulassen, drückte sie Kestrels Hand immer fester (wenngleich nicht annähernd so fest wie sie gekonnt hätte), und nach einem letzten Aufbäumen gegen ihren unsichtbaren Gegner wurde sie schlagartig ohnmächtig und sackte zu einem kleinen Häuflein zusammen...

Brianna war nicht lange weg, nicht viel länger als ihr Kreislauf benötigte, um sich zu normalisieren. Sie wachte auf mit dem Kopf zwischen den Knien und blickte voll Verwirrung in die besorgten Gesichter um sich herum, die wiederzuerkennen einen Augenblick erforderte.

"W...was ist passiert? Habe ich es geschafft?"

Fragte sie schweißgebadet und fühlte sie sich wie gerädert, als sie sich aufrichtete.

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Nachdem sie die "erste Katastrophe" halbwegs gut überstanden hatte rollte nun die Nächste auf Sarid zu. Eine ziemlich aufgelöst wirkende Kadajj kam auf sie zu, gefolgt von Rilanja, während die Corellianerin eben noch halbwegs entspannt an der Höhlenwand gelehnt hatte. Da die Rattataki auch keine Freundin großer Worte war fiel sie gleich mit der sprichwörtlichen Tür ist Haus, dass etwas Schlimmes passiert wäre und sie nicht wusste, was sie tun sollte. Alarmiert stieß Sarid sich von der Wand ab und sah Kadajj von oben bis unten an. Die Jedi-Advisorin wusste nicht, worauf die Kahlköpfige mit der Bissprothese hinaus wollte.

Was ist geschehen? Ist... ist mit deinem Kind etwas nicht in Ordnung?

Riet sie, da ihr sonst spontan nichts einfiel, was sich in der kurzen Zeit in der Höhle sonst noch groß bei Kadajj hätte ereignen können. So aufgeregt und schon fast aufgelöst hatte Sarid die Rattataki noch nie erlebt. Rilanjas Frage, ob die Talz wussten wie lange der Schneesturm noch dauerte untermauerte Sarids Vermutung. Langsam erwiderte sie daraufhin, was die Talz ihr zuvor mitgeteilt hatten.

Nun, die Talz an der Tür meinten, dass es vielleicht noch 10 Minuten dauert bis wir gefahrlos wieder nach draußen gehen können, da der Druck - was auch immer sie damit meinen - schon nachgelassen habe.

Immer noch etwas ratlos runzelte Sarid die Stirn.

Soll ich Aketos und den anderen in der Tardis Bescheid geben, dass sie herfliegen sollen, sobald sie das können?

Sarid zögerte kurz.

Am Besten du beruhigst dich und erzählst mir was geschehen ist. Ich hoffe doch, dass du, Rilanja, nicht irgendetwas damit zu tun hast.

Dabei warf sie ihren grünhäutigen Padawan einen halb fragend, halb vorwurfsvollen Blick zu. Sarid wusste ja, dass Kadajjs Stimmungen stark schwanken konnten. Aber so nahe einem Nervenzusammenbruch hatte sie sie noch nicht erlebt. Irgendetwas musste sie jedenfalls sehr mitgenommen haben und die Jedi-Advisorin hoffte für Rilanja, dass sich die beiden nicht wieder irgendwie gestritten hatten. Allerdings konnte Sarid bei der Falleen keine Blutergüsse oder ähnliche Verletzungen entdecken, was auf einen Angriff Kadajjs hindeuten würde. Umso angespannter wurde Sarid, da sie sich noch nicht wirklich einen Reim auf den seelischen Zustand der Rattataki machen konnte.

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Auf dem Weg zurück zu den anderen, wirkte Rilanja etwas verschreckt, als Kadajj von ihren Racheplänen erzählte – was dachte die denn, sollte sie das Monster etwa noch zu Kaf und Kuchen einladen und es dann wegen seiner schrecklichen Kindheit bemitleiden?

Jedig hin oder her, Strafe musste sein, dachte sie sich wütend, nahm aber erfreut zur Kenntnis, dass ihre Padawankollegin die Rattataki und ihren Mann für gefährliche Leute hielt, die ein „mordsgefährliches“ Kind zusammen haben würden.

„Hier lasse ich die Taschentücher bestimmt nicht trocknen – ich will nicht, dass die Talz sie sich unter den Nagel reißen,“


erwiderte sie entschlossen, bevor sie sich durch die pelzige Wand aus Talz zu Sarid vorschoben. Die Jedi-Meisterin sah sie aufmerksam, aber ratlos an, als Kadajj ihr Anliegen vorbrachte und fragte sie, ob etwas mit dem Kind war. Hilflos riss sie die Hände in die Höhe, weil sie nicht gleich in Tränen ausbrechen wollte, wenn sie ihr von dem Traum erzählte, doch da kam ihr Rilanja dazwischen, als sie nach der Dauer des Sturms fragte.

Das konnte doch nicht wahr sein, es ging um Leben und Tod ihres Geliebten, des Vaters ihres Kindes und ihr weiteres Schicksal! Doch zu mehr, als empört und verzweifelt nach Luft zu schnappen, kam die Rattataki nicht. Sarid beantwortete mit einer aufreizenden Seelenruhe die Frage der Falleen, doch wenigstens erfuhr Kadajj auf diese Weise, dass der Sturm nicht mehr als zehn Minuten dauern konnte. Darauf stellte die Corellianerin die Frage, ob sie Aketos und die Tardis rufen sollte, sobald es möglich war. Kadajj schlug sich beide Hände auf den Kopf und presste ihre Zähne zusammen, bis das Metall ihres Mundschutzes laut knirschte, weil sie sonst laut geschrieen hätte.

Warum war hier jeder so begriffsstutzig – die Zeit rannte ihr davon und bis Sarid sie endlich aufforderte, sich zu beruhigen und Vermutungen über eine Beteiligung Rilanjas anstellte, vergingen Äonen.

„Nein, sie hat nichts damit zu tun, Sarid,“

brachte Kadajj endlich hervor und war über die Brücke froh, die ihr etwas Zeit brachte.

„und ich habe ihr auch nichts getan,“

fügte sie vorsichtshalber hinzu und sammelte sich schwer atmend, um endlich zum ihrem eigentlichen Grund ihres seelischen Aufruhrs zu kommen. Ihre mühsam zurück gewonnene Selbstbeherrschung brach unmittelbar kläglich ein.

„Ich hatte einen Traum oder eine Vision, dass Josea von einem Sith umgebracht wird. Er ist in großer Gefahr, das weiß ich genau – ich muss sofort aus dieser Höhle raus und ihn warnen!“

Ihr nächster Impuls war, Sarid am Kragen zu packen, um die Dringlichkeit ihrer Sorgen klarzumachen, aber mitten in der Bewegung riss sie ihre vorschießenden Arme wieder zurück und winkelte sie mit weit aufgerissenen Augen an.

„Ich..ich muss wissen, was mit ihm los ist – er darf nicht sterben,“


flüsterte sie mit versagender Stimme und sank auf die Knie. Jemand rief etwas, wie in großer Not, und sie spürte es bis tief in ihren Körper, wo ihr Ungeborenes wütend gegen den Ansturm dieser heftigen Gefühle protestierte.

„Ich halte das nicht länger aus – lasst mich gehen,“


keuchte sie – sie musste hier weg und etwas tun – irgendetwas.

[Alzoc III – andere Talzsiedlung – Höhle] Kadajj, Rilanja, Kestrel, Sarid, Brianna, Talz
 
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Höhlo nahe dem Talz-Derf - Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna und Rilanja

Die Falleen war zuversichtlich, das Kadajjs Probleme sich schnell erledigen würden wenn Sarid erst Gelegenheit hatte mit ihr zu reden und ihr... irgendwie klar zu machen das diese Vision alles mögliche bedeuten konnte. Aber war das nicht grade das Problem?
Sie konnte tatsächlich alles bedeuten, angefangen vom qualvollen Tod des Mandos, den die Rattataki in Macht-3D miterleben durfte bis hin zum halluzinogenen Resultat einer Lebensmittelvergiftung. Letzteres war zwar bei dem Essverhalten der schwangeren Schlägerin nur eine Frage der Zeit, aber natürlich konnte man sich nicht einfach darauf herausreden.


Ich hab mich seit dem Schneestorm ganz fest zugekniffen und verkorkt,

erwiderte Rilanja auf den vorwurfsvollen Unterton ihrer Meisterin, die andeutete die Grüngeschuppte hätte ihre Intimnasenfeindin wieder irgendwie unangenehm bedampft. Natürlich konnte sie es Sarid nicht verdenken, wenn sie sich absicherte, aber ein klein bisschen getroffen fühlte sich die Falleen schon. Egal was die anderen glaubten, sie hatte sich bisher immer mehr oder weniger bewusst für das Bedampfen entschieden, zumindest die beiden Male seit dem nur knapp verhinderten Attentatdurch Kadajj auf Ando.
Und sie hatte es immer gut gemeint, sehr gut sogar. Das die Rattataki darauf so verschnupft reagierte war schließlich nicht ihre Schuld. Sie nahm sich zwar vor nicht so schnell mit Schuldzuweisungen bei der Hand zu sein, aber die Verantwortung alleine zu tragen war auch nicht grade eine angenehme Aussicht, zumal...
Die Frage war natürlich wer sonst Verantwortung für ihre Drüsen tragen konnte. Die Präzedenzfälle für die Haftbarmachung evolutionärer Ahnenreihen waren reichlich dünn gesät. Rilanja erinnerte sich lebhaft an eine der kontroverseren Sendungen von Richterin Barbapapa Sarrish, in der ein Chandra Fan versucht hatte seine kollektiven Vorfahren auf Schadensersatz zu verklagen, weil er als leidenschaftlicher Baudroidenfahrer unter Gehörschäden wegen seiner großen Ohren litt.
Die Klage wurde damals abgeschmettert, nicht zuletzt weil er seiner Leidenschaft ohne Genehmigung gefrönt und dabei mehrmals Umkleidekabinen für weibliche Mitglieder von Sportvereinen abgerissen hatte.
Je mehr Rilanja über diese Fälle nachdachte, desto mehr kamen sie ihr konstruiert vor, und egal worum es ging, früher oder später stritten sich alle Anwesenden entweder um Geld, Sex oder Waffen, wobei die meisten mindestens eins davon zu haben wollen schienen, weil sie eins der anderen gehabt hatten.
Die Falleen schüttelten den Kopf. Als Jedi musste sie über solchen kleinlichen Streitereien stehen. Nun, eigentlich würde sie vermitteln müssen, wenn sie nach dem ging, was ihr in den Holos nahe gebracht wurde, vermitteln und... nun... wegen diesem Punkt würde sie Sarid bei Gelegenheit noch mal ansprechen müssen.
Aber konnte die Macht einem tatsächlich Visionen zukommen lassen? Sowas war doch sicher äußerst praktisch, auch wenn sie sicherlich dem gängigen Muster entsprachen, bei dem man erst wusste was die Vision bedeutete wenn es so weit war. Aber immerhin reichte es doch meistens noch für eine Reaktion im letzten Moment, zumindest war das in den meisten Filmen so üblich. Diese Reaktion ging meistens einher mit der Erkenntnis, dass ein Großteil der Vision etwas völlig anderes bedeutete als was man bis zuvor felsenfest geglaubt hatte, und das man wahrscheinlich durch dieses Missverständnis erst die schlimmen Ereignisse der Vision herbeigeführt hatte.
Das alles machte solche Einblicke in die Zukunft so kompliziert, das Rilanja sich fragte warum sich überhaupt noch jemand die Mühe gab irgendwie auf Visionen zu reagieren. An dieser Stelle zitierte die grünhäutige Frau gerne Meister Dhoymeh Voymeh, Schüler des großen Wbbly-Wbbly. Der hatte einmal nach einer fast vollständigen Zerstörung der Jedi, die auf dem Weg zu einer prophezeiten Erleuchtung waren, die sie in einer Vision gesehen hatten, gesagt, ‘Manchmal ist ein helles Licht einfach nur eine Bombe’. In den meisten Fällen war jede ernsthafte Diskussion über Sinn und Unsinn von Visionen damit erledigt.
Wie dem auch sein mochte, plötzlich und ihrer Meinung nach völlig unerwartet brach Kadajj mehr oder weniger zusammen und sank auf ihre Knie. Zuvor hatte sie scheinbar versucht die Menschin zu würgen, zumindest kam kurz nach der Erkenntnis des Einknickens eine entsprechende Beobachtung in Rilanjas Kopf an. Was ihre Aufmerksamkeit anging würde sie noch viel üben müssen sagte sich die Falleen und ging vorsichtig auf die Rattataki zu, etwa so wie man sich einem tollwütigen Gizka näherte.
Vorsichtig ging sie neben der bleichen Frau in die Hocke und umarmte sie mit dem gewohnten Respekt, der an die Arbeit eines Mitarbeiters des Bombenentschärfungskommandos erinnerte, der es mit einer verrosteten Weltuntergangsmaschine der alten Sith zu tun hatte.


Glaub mir, es wird alles gut. Also ich meine, wir können Josea bald anfunken, und er wird dir sagen das es ihm gut geht und er dem Sith was angeschnitten hat, nicht umgekehrt.

Mit einem hilflosen wie stolzen Blick zu ihrer Meisterin hoffte die junge Frau auf eine Mischung aus Anerkennung und Beistand, aber letzteres lag wohl an der noch tief sitzenden Angst vor Kadajj, die ähnlich rational war wie die Angst eines Hutten vor Knochenbrüchen. Ihre eigenen Knochen waren allerdings recht brüchig, und der Versuch sich einzureden das eine Angst nicht rational war hatte bei ihr noch nie funktioniert.
Wahrscheinlich war es einfach eine Frage der Zeit, bis sie die Rattataki als Kollegin oder Freundin sehen konnte und nicht nett zu ihr war um nicht Beute zu werden.


Können wir es nicht jetzt schon versuchen? Bei dem langen Hals müsste Aketos doch einen besseren Empfang haben... wenn sie nicht eine so lange Leitung hätte,

fügte die Echsin halb nachdenklich, halb grinsend hinzu.


Höhlo nahe dem Talz-Derf - Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna und Rilanja
 
Alzoc III - Höhle bei der anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid

Im ersten Moment war Sarid erleichtert, dass Rilanja nichts mit Kadajjs aktuellem Zustand zu tun hatte, was sowohl die Rattataki bestätigte als auch wenig später der leicht gekränkte Tonfall der Falleen. Aber Sarid hatte sich dessen vergewissern müssen, so oder so. Allerdings war Kadajjs seelischer Zustand so oder so beunruhigend. Völlig außer sich und schwer atmend brachte sie schließlich raus, was sie so bedrückte. Am liebsten hätte Sarid laut geseufzt, was sie sich allerdings tunlichst verkniff. Die Nächste, die ihre Schwierigkeiten mit Visionen hatte. Eindringlich sah sie der Rattataki in die ziemlich blassweißen Augen.

Da du wohl vermutlich nicht geschlafen hast, würde ich annehmen, dass du eine Vision hattest. Dass dir soetwas widerfahren ist, kann mehrere Gründe haben, deine enge emotionale Bindung mit diesem Josea, als auch deine intensiver werdende Nähe zur Macht. Außerdem sind Visionen meistens sehr undeutlich und - falls es sich um eine Vision der Gegenwart oder der Zukunft handelt - zeigen sie oft auch "nur" mögliche Ereignisse. Diese sind keinesfalls immer so, wie die Vision sie darstellen oder geschehen zwingend. Es ist genauso im Bereich des Möglichen, dass es deinem Josea sehr gut geht und er gerade in einer Bar einen darauf trinkt, dass jemand die Galaxis um eine Sith erleichtert hat.

Versuchte sie die mittlerweile auf die Knie gesunkene Rattataki zu beruhigen. Sarid fand es schon irgendwo berührend, dass ausgerechnet Rilanja es auf sich nahm ihre Mitpadawan durch eine Umarmung zu trösten.

Außerdem muss ich leider sagen, dass es die Talz noch für zu gefährlich halten die Höhle zu verlassen. Und wenn dass schon Wesen sagen, die einige Hundert Kilo schwer sind, dann sollten wir uns auf ihre Ortskenntnisse verlassen. Aber ich stimme Rilanja zu. Der Sturm lässt bereits nach und was ist schneller als mit ihm per Komm in Verbindung zu treten? Aketos hilft zudem bestimmt gern, damit die Tardis als Relais funktioniert.

Ermutigte sie die verzweifelte Padawan. Sie konnte den Frust und die Hilflosigkeit der schwangeren Frau gut verstehen. Welche Frau konnte das nicht? Kadajj wollte nicht, dass ihr Kind ohne Vater aufwuchs. Wer konnte ihr das verdenken?

Sollte er sich nach wie vor in Schwierigkeiten befinden steht es dir natürlich frei ihm zu Hilfe zu eilen, Kadajj. Das garantiere ich dir. Aber versuche erst ihn per Komm zu erreichen sobald der Sturm das zulässt, das geht am schnellsten. Dass solche Gespräche im Allgemeinen etwas teuer sind dürfte dabei dann auch keine Rolle spielen.

Fügte sie halb scherzhaft hinzu. Dabei streichelte die Corellianerin der Rattataki tröstend über die Schulter, aber blieb stehen. Mehr tun als Rilanja konnte Sarid auch nicht. Außerdem vermied sie es Kadajj durch die Macht zu beeinflussen. Die Kahlköpfige war ohnehin schon fast hysterisch vor Angst und Sarid wollte nicht riskieren, dass sie sich von ihr in irgendeiner Form manipuliert fühlte. Nur bot sie ihr über die Macht an einen Teil der inneren Ausgeglichenheit, die Sarid für sich empfand mit ihr zu teilen, damit Kadajj sich falls sie dies wünschte mit deren Hilfe etwas beruhigen konnte. So würde sie zumindest das Kommgespräch überstehen können ohne zu verzweifeln, sollte der Mando nicht sofort an sein Komm gehen.

Alzoc III - Höhle bei der anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid
 
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Kestrel lächelte zufrieden, als ihre Padawan sich selbst positiv zuredete und auch selbst zu der Erkenntnis kam, dass sie Geduld haben musste, wie mit so vielen anderen Dingen auch. Die junge Ritterin nickte zustimmend und gab ihrer Padawan so das Gefühl, dass sie stolz auf sie war und sie sich auf dem richtigen Weg befand.
Schließlich begannen sie mit der Übung und die 21-Jährige verband sich mit geschlossenen Augen mit der Macht und ließ sich von ihr treiben. Sie spürte auch wie Brianna sich nach und nach der Macht öffnete und ein kurzes Lächeln umspielte ihre jungen Züge. Anscheinend schien ihre Machtunterstützung zu funktionieren. Doch plötzlich und eher als erwartet, spannte sich ihre Padawan an und ihre Worte schienen jene zu sein, die sie damals zu ihrem dunklen Meister gesagt hatte. Kestrel zuckte selbst mehrfach leicht zusammen, wenn ihre Padawan anfing zu schreien und sich extrem verkrampfte und sich anscheinend gegen etwas wehrte. Die junge Ritterin öffnete die Augen, ohne die Verbindung der Macht zu trennen und erblickte das schmerzverzerrte und puderrote Gesicht ihrer Padawan, welche anscheinend keine Luft bekam. Eine solche heftige Reaktion hatte sie nicht erwartet und sie versuchte Brianna irgendwie zu wecken und ihr positive und beruhigende Energien zu senden, doch nichts schien wirklich zu helfen, so dass Kestrel nur tatenlos zusehen konnte, wie Brianna die schlimme Vision durchlitt. Die Ritterin bemerkte nicht mal vor Sorge um ihre Padawan, dass etliche Talz um sie herumstanden und sich um Brianna sorgten, da sie ja nicht wussten, was genau sie da taten.
Die junge Ritterin konnte sich nicht wirklich einen Reim daraus machen, was Brianna da gerade durchlebte. Es musste etwas schlimmes sein, denn so heftig hatte ihre Padawan noch nie reagiert. Es wurde ja wirklich von Mal zu Mal schlimmer und Kestrel fühlte sich etwas überfordert und hoffte, dass sie Brianna helfen konnte. Vielleicht war es in der Tat etwas neues, indem sie etwas Verdrängtes hervorgekramt hatte, woran man arbeiten konnte und dennoch...die Reaktion ihrer Padawan schockierte sie und sie machte sich schon auf das Schlimmste gefasst, was Brianna gerade eben erneut durchlebt hatte. Ihr kamen mehrere Ideen in den Kopf, was das Ganze bedeuten konnte, doch sie wollte nicht zu viel spekulieren, ehe Brianna nicht wieder wach war und ihr erzählte, was passiert war, doch ehe dies passierte verlor Brianna anscheinend das Bewusstsein.


Brianna!“


Hauchte Kestrel, da sie vor Schreck kaum einen Ton herausbrachte und sandte ihrer Padawan erneut Wellen von beruhigender Energie. Zum Glück wachte die Echani schnell wieder auf und Kestrel entließ einen beruhigten Seufzer und umarmte ihre Freundin, welche sich anscheinend nicht mehr erinnern konnte. Dies war nicht gut, denn Kestrel konnte nur spekulieren, was geschehen war, doch vielleicht erinnerte sich die Echani ja wieder, wenn sie ihr berichtete, was sie bei ihr beobachtet hatte.

„Oh mann...du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt, Brianna. Geht es dir gut? Das war ganz schön heftig gewesen...so habe ich dich noch nie erlebt.“

Meinte Kestrel besorgt und sah der Echani bedrückt in die Augen.

„Immerhin hat es gleich funktioniert. Die Macht scheint dir wirklich eindringlich etwas zeigen zu wollen. Kannst du dich denn gar nicht mehr erinnern?“

Fragte die junge Frau und legte der Echani eine beruhigende Hand auf die Schulter.

„Du hast mit deinem Meister gesprochen und er hat dich gefoltert oder so. Er meinte wohl du hättest ihn wütend gemacht, weil du ihn belogen oder betrogen hättest. Danach hast du geschrien, bist beinahe erstickt, hast dich unnatürlich stark verkrampft und hast dann Abscheu gegen ihn gezeigt. Was ist da passiert? Kannst du dich erinnern? Was hat er mit dir gemacht und weshalb hast du ihn angeblichen belogen und betrogen?“

Fragte Kestrel leise und mit sanfter, besorgter Stimme und wischte mit einer kurzen Handbewegung ihrer Freundin die restlichen Tränen aus dem Gesicht und versuchte jenes zu ergründen. Kurz sah die Ritterin zu Sarid, um vielleicht ihre Hilfe zu holen, da es ja anscheinend gleich geklappt hatte mit der Vision, doch jene schien gerade mit Kadajj und Rilanja beschäftigt zu sein, weshalb Kestrel sie nicht stören wollte. Vielleicht war es auch besser wenn Brianna es nur ihr erzählte, da sie ihr ja am meisten vertraute. Kestrel machte sich auf alles gefasst, was die Echani ihr jetzt erzählen würde.

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