Bastion

Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Flur: Kestrel, Lord Kirain

Kestrel war noch in der Luft, als die ersten Blitze in ihren Körper fuhren. Ein brutales, brennendes Inferno aus purer Energie. Ihr gesamter Körper verkrampfte augenblicklich, Muskeln zogen sich unkontrolliert zusammen, als die unheilvolle Kraft sich durch ihre Nervenbahnen fraß. Ihr Schrei erstickte in der Luft, ihre Glieder zuckten wild, während Welle um Welle der dunklen Macht sie durchbohrte.
Sie war völlig wehrlos, denn sie war unvorbereitet gewesen. Geblendet von ihrem Hass. Der Schmerz war überwältigend, unerträglich. Jeder ihrer Sinne wurde mit reiner Qual überflutet. Ihre Haut fühlte sich an, als würde sie verbrennen, ihre Knochen pochten unter der unerbittlichen Gewalt, ihr Geist wurde von der Dunkelheit verschlungen.
Der Aufprall auf dem Boden kam hart und gnadenlos. Sie krachte auf den Rücken, ihr Kopf schlug gegen den kalten, metallischen Boden. Alles verschwamm vor ihren Augen. Ihre Glieder zuckten unkontrolliert nach, kleine Nachbeben der Blitze ließen sie hilflos wimmern. Sie konnte sich nicht bewegen, nicht einmal richtig atmen.
Sie wusste nicht, wie lange sie dort lag. Sekunden? Minuten? Sie versuchte, ihre Finger zu rühren, aber selbst das war zu viel. Ihr ganzer Körper war nur noch ein einziger, schmerzerfüllter Klumpen Fleisch. Sie war besiegt. Wieder.

Dann spürte sie es.

Die eiskalte, unsichtbare Faust der Macht, die sich um ihren Hals schloss.

Kestrel japste nach Luft, als ihre Kehle plötzlich zugedrückt wurde, als ob eiserne Finger sich in ihr Fleisch krallen würden. Sie wurde hochgehoben, ihre Beine baumelten leblos in der Luft. Ihr Blick war verschwommen, ihre Lungen brannten, als sie nach Atem rang, der ihr unerbittlich verweigert wurde.
Die Dunkelheit kroch in ihre Gedanken, flüsterte ihr zu, dass es sinnlos war, sich zu wehren. Dass sie nichts war. Nichts als eine Puppe, ein Spielzeug in den Händen der Sith.
Ihr Kopf fiel kraftlos nach hinten, während Lord Kirain sie durch die Korridore trug, gefangen in diesem eisernen Würgegriff. Es war quälend. Jeder Schritt, den er machte, war eine weitere Sekunde, in der ihr Körper verzweifelt nach Sauerstoff schrie. Ihr Sichtfeld wurde dunkler, ihr Bewusstsein flackerte, während sich eine lähmende Ohnmacht über sie legte.
Wie lange dauerte es? Minuten? Eine Ewigkeit? Ihr Körper zuckte schwach, während ihre Arme schlaff an ihr herunterhingen. Sie konnte nicht einmal mehr den Willen aufbringen, sich zu wehren. Doch die endlose Qual war da. Ihr Körper litt. Ihr Geist litt.

Dann war es vorbei.

Sie spürte, wie sie nach unten sank – oder besser gesagt, wie sie brutal auf den Boden geworfen wurde. Der harte Aufprall ließ ihre Glieder dumpf schmerzen, doch sie hatte nicht einmal mehr die Kraft, es richtig zu spüren. Schwer holte sie keuchend Luft.
Sie wurde an den Armen gepackt – kalte, metallene Hände schlossen sich um sie. Sie konnte sich nicht einmal wehren, als die Droiden sie aufrichteten und an das so gehasste Gestänge drückten.

Dann kamen die Schellen.

Die kalten, schweren Fesseln klickten um ihre Handgelenke. Sie waren breit, schwer und kalt und ihr Metall schnitt sich in ihre ohnehin schon geschundenen Gelenke. Sie konnte nicht einmal mehr die Arme richtig heben, doch das hinderte die Droiden nicht daran, sie zu fixieren und ihre Schultern zu überdehnen.

Dann folgte der Hals.

Kestrel wimmerte, als die kalte Schelle sich um ihren Nacken schloss und sie an das Gestell kettete. Die Enge war erdrückend. Sie konnte sich kaum bewegen, konnte ihren Kopf nur leicht drehen.

Dann kamen die Fußgelenke.

Die letzte Schelle klickte ein, und mit ihr verließ jede letzte Illusion der Hoffnung ihren Geist.

Sie hing nun völlig in dem von ihr gehassten Gestell, ihre Arme überdehnt, ihre Schultern brannten vor Schmerz, ihre Knie zitterten auf dem Boden. Es gab kein Entkommen. Keine Möglichkeit zur Flucht. Sie würde hier niemals ohne Hilfe aus dem Zellenblock kommen. Viel zu leicht hatte der Mann sie alleine wieder eingefangen. Sie würde so enden wie die Experimente die sie gesehen hatte. Sie würde hier sterben… .

Und dann spürte sie es.

Die Macht verließ sie.

Die letzten Funken, die sie auf den Beinen gehalten hatten, die ihr überhaupt ein wenig Kraft gegeben hatten, wurden ihr genommen. Weitere Fesseln verhinderten jede Berührung mit der Macht. Die Schmerzen verstärkten sich augenblicklich, da die Macht sie nicht mehr abmilderte.

Ein leises, gebrochenes Schluchzen drang aus ihrer Kehle.

Sie konnte nicht mehr.

Sie wusste es jetzt.

Sie würde hier nicht herauskommen.

Langsam hob sie den Kopf und sah durch verschwommene Tränen zu Kirain. Er hatte den Rücken zu ihr gewandt, spielte mit dem Holoprojektor herum. Sie erkannte ihr eigenes Gesicht, verzerrt vor Hass, vor Wut – so wie er es gewollt hatte.

Ihre Finger zuckten schwach. Sie hätte ihn anschreien sollen, hätte ihn verfluchen sollen. Doch sie konnte nicht.


„Bitte…“

Ihre Stimme war schwach, kaum mehr als ein Hauch.

„Bitte… nicht…“

Doch ihre Worte waren bedeutungslos.

Dann ging er. Die Tür schloss sich mit einem schweren Zischen.

Stille.

Nur die Holoprojektionen blieben, die ihre eigene verzerrte Fratze zeigten. Kestrel ließ den Kopf hängen. Tränen tropften lautlos auf den Boden.

Sie war machtlos.

Hilflos.

Allein.

Stundenlang flossen stumm Tränen aus ihren Augen und sie starrte gedankenverloren auf die Zellentür, bis sie in einen ohnmachtsartigen Schlaf verfiel.


Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Lord Kirain
 
| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Gouverneurspalast | Büro der Gouverneurin |
Lilivienne Évarielle d'Oridin, Jean Porter und Piet Torr
Lilievienne saß regungslos in ihrem Bürostuhl, als die beiden Agenten eintraten. Ihr Blick klar, aber nicht unhöflich, während die Finger auf der polierten Schreibtischoberfläche ruhten. Voran schritt eine uniformierte Frau, salutierte akkurat und senkte dann den Kopf. In ihrer höflichen (und fast höfischen) Geste schien ein Hauch von Unsicherheit zu stecken. Lily hielt sich zurück, diese Beobachtung direkt analysieren zu wollen. Im Umgang mit dem Imperialen Geheimdienst galt es, stets die Vorsicht zu wahren. Schnelle Schlüsse zog man in Umgang mit ihren Agenten zumeist, weil sie wollten, dass man sie zog. Der männliche Agent hielt sich etwas im Hintergrund, doch auch er schenkte ihr ein respektvolles Nicken seines Kopfes.

Als die Frau begann zu sprechen, fixierte die Gouverneurin sie mit aufmerksamen Augen. Rigo Dale war tot? Lily spürte ein leichtes Ziehen in ihrer Magengegend. Sie versuchte sich jedoch nichts anmerken zu lassen. Ihre Miene blieb unbewegt. Ein neutraler Schleier, den sie in der Öffentlichkeit perfektioniert hatte. Statt sofort zu antworten, ließ sie ein paar Sekunden der Stille verstreichen. Dann stand sie langsam auf, strich mit einer langsamen Handbewegung den Faltenwurf ihrer Uniform-Jacke glatt, trat ans Panoramafenster und warf den Blick hinaus. Von hier aus wirkte die imperiale Hauptstadt wie ein pulsierendes Herz aus Stein, Metall und Glas. Lilys Gedanken waren bei dem Mann, dessen Name soeben ausgesprochen wurde. Rigo Dale. Zwei Tage hatte sie auf ein Lebenszeichen des IGD-Kontaktmannes ihres Vorgängers gewartet. Vergeblich. Während sie nachdachte, verschränkten sich ihre Arme hinter ihrem Rücken, gut sichtbar für die beiden Agenten. Es gab Zufälle. Und es gab Dinge, die waren schon auf den ersten Blick alles andere. Ein toter IGD-Agent war eine heikle Angelegenheit.

Lily drehte sich wieder zu den beiden um. Ihre grauen Augen betrachteten sie prüfend, beinahe sezierend. Ihr fiel auf, wie jung die beiden waren. Sie ging zu ihrem Schreibtisch, aktivierte das Terminal und betrachtete die Registrierungsdaten des Empfangspersonals.


Agent Porter und Senior Operative Torr, nehme ich an?” Da sich beide nur gegenüber ihres Personals namentlich vorgestellt hatten, schaute sie nun von einer zum anderen.

“Ich wollte mit Rigo Dale sprechen, ja. Er war der Verbindungsmann des IGD zu meinem Büro und als solcher sollte er an meinen Kabinettssitzungen teilnehmen. Seit vorgestern wurde er allerdings vermisst. Er fehlte ohne Entschuldigung.”

Ihre Worte waren sachlich, doch der Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass sie mit den Umständen nicht zufrieden war.

Lily seufzte, schürzte danach die Lippen und sah auf den kleinen Aktenberg auf ihrem Schreibtisch, während sie die Hände auf der Rückenlehne ihres eigenen Stuhls abstützte. Dann jedoch nickte sie mehrfach und drehte den Stuhl herum, sodass sie sich wieder hinsetzen konnte. Mit einer einladenden Geste bot sie den beiden jungen IGD-Agenten die bequemen, gegenüberliegenden Gäste-Stühle an.


“Erklären Sie mir, was genau mit ihm passiert ist. Wann und wo wurde er gefunden? Und warum erfahre ich das erst jetzt?”

In ihrem Kopf rasten dutzende weitere Fragen, doch die Antworten darauf waren die drängendsten und ein guter Anfang.

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Lilivienne Évarielle d'Oridin, Jean Porter und Piet Torr
 
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Lilivienne Évarielle d'Oridin, Jean Porter und Piet Torr

Jean sah kurz zu Piet ehe sie auf dem Sessel Platz nahm. Die Haltung nicht weniger ungemütlich gerade als zuvor. Sie hörte den unzufriedenen Tonfall der neuen Gouverneurin und es bereitete ihr Unbehagen. Aber dafür, dass er gestern nicht zu Sitzungen erschienen war, nun dazu konnten sie und Piet ja jetzt wirklich nichts.

„Nun, Rigo Dale ist vor zwei Stunden mit einer massiven Wucht aus dem Fenster einer Behörde gefallen. Der Aufschlag war aus der enormen Höhe tödlich. Zeugen aus dem gegenüberliegenden Gebäude haben gesehen, dass er mit dem Rücken zuerst gefallen ist, dass macht eine Fremdeinwirkung nicht mehr nur zur Vermutung, sondern eher zur Tatsache.“ Begann Jean ihren Bericht ruhig.

Porter sortierte ihre Gedanken etwas, sie wollte kein Detail vergessen.

„Die Kollegen der Behörde, haben Angaben gemacht, dass niemand in dieser Etage etwas gesehen haben will und dass er allein in der Etage zu gegen war. Die Glaubhaftigkeit dieser Aussagen sind fraglich, aber bisher gibt es noch keine Anordnungen, dort härter vorzugehen.“

Jean wusste, dass die mickrigen Informationen alles andere als zufrieden stellend war.

„Aktuell liegt die Leiche des Opfers, in der Leichenkammer des IGD und wird im Laufe des Tages obduziert. Die Kollegen hoffen einen Hinweis auf einen potenziellen Täter zu finden.“


Sie blickte zu der Gouverneurin.

„Verzeihen Sie bitte, der Sturz des Mannes ist nicht sehr lange her, wir haben in der kurzen Zeit noch keinen Bericht für die Datenbank schreiben können. Wir kümmern uns aber noch heute darum.“

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Lilivienne Évarielle d'Oridin, Jean Porter und Piet Torr
 
Bastion / Center / Arthious-Boulevard / Kath-Bürogebäude / Arbeitszimmer / Sane, Samin, Jean

Die offensichtliche Drohung und die anschließende Beleidigung gegenüber Samin brachte Sane beinahe aus der Fassung. Böse funkelte er Porter an. Was erlaubte sie sich hier eigentlich? Dass einige imperiale Behörden übergriffig waren und gerne ihre Kompetenzen überschritten war ihm nicht neu. Eine einzelne junge Agentin, die sich ohne ersichtlichen Grund sowohl mit dem imperialen Adel als auch mit einer Galleonsfigur des Sternenjägerkorps anlegte, zeugte entweder von Dummheit oder Unerfahrenheit. Vielleicht auch beides. Zu gern hätte Sane sich nochmal aufgespielt, aber dann hätte Porter sie womöglich nie verlassen. Mit solchen Leuten konnte man nicht diskutieren, sie redeten eine andere Sprache. Auch Samin schien wütend zu sein. Zumindest interpretierte Sane ihren Sarkasmus und ihre plötzliche kühle Reaktion.

"Lernen die das mittlerweile auf der Akademie, so zu sein? Dass Sie in meinem Büro derart beleidigt wurden, tut mir wirklich Leid. Porter wird das noch bereuen."

Die Pilotin wiederholte den Namen des Toten nochmal: Rigo Dale. Er hatte ihn soeben zum ersten Mal gehört, aber er war sich sicher, dass er dazu mehr herausfinden konnte.

"Die wird wieder kommen, machen Sie sich da keine Sorge."

Jetzt war Sane an der Reihe mit den sarkastischen Kommentaren, während er mit verschränkten Armen Samin beobachtete, die mit schnellen Schritten sein Büro durchquerte. Hatte diese Agentin sie etwa eingeschüchtert? Sie kritzelte etwas auf einen Zettel, übergab ihn Sane per Handschlag, bedankte sich für seine Zeit und verließ das Büro.

"Sehr gerne, auf Wiedersehen", brachte der überraschte Sane gerade noch so hervor, da war die Offizierin auch schon weg. Regungslos verharrte er noch einen Moment und ließ die letzten Minuten nochmal Revue passieren. Dieses seltsame Gespräch mit Samin, der Tote auf dem Boulevard und der unverschämte Auftritt von Porter. Das alles musste er erst einmal verarbeiten. Sein Blick wanderte hinunter zu dem Zettel, den die Offizierin ihm in die Hand gedrückt hatte. Er entfaltete ihn. Eine Adresse in Bonetown und die Nachricht: “Com nicht sicher. Frag nach Rian.” Bonetown? Was hatte eine Offizierin wie Samin in so einem Viertel zu suchen? Etwas musste die Frau so sehr umtreiben, dass sie vor nichts mehr zurückschreckte, so viel war sicher. Sane auf diese Art anzusprechen war schon waghalsig gewesen. Für irgendetwas oder irgendjemand war sie anscheinend bereit, ihren Status und im schlimmsten Fall sogar ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Allein aus diesem Grund verspürte Sane das Verlangen, ihr zu helfen, selbst wenn am Ende nichts für ihn dabei heraussprang. Da er selbst neugierig war, ging er zurück zu seinem Schreibtisch, entsperrte das Terminal und gab in die Suchmaske der Kath-Datenbank "Aurean Transit" ein. Das System benötigte für die Suche einige Sekunden, dann zeigte es tatsächlich mehrere Unterlagen und Aufzeichnungen dazu an. Er wählte eine der Dateien aus und ein neues Fenster öffnete sich. "Passwort?" Sane gab sein Passwort ein. "Zugriff verweigert." Er runzelte die Stirn. Hatte er sich vertippt? Er gab das Passwort nochmal ein. "Zugriff verweigert." Eigentlich hatte er im Unternehmen die höchste Freigabestufe. Er war der Sohn des Barons, der künftige Erbe des Unternehmens. Sane hatte Zugriff auf alle Aufzeichnungen und Finanzdaten des Unternehmens, aber die Unterlagen zu Aurean Transit konnte er nicht einsehen? Dann hatte Samin wirklich recht. Etwas stimmte mit dem Unternehmen nicht. Sane wusste es zwar nicht, aber er würde zu gerne eine Wette darauf abschließen, dass nur sein Vater Zugriff auf die Dateien hatte. Das könnte zum Problem werden. Apropos. Er aktivierte das ComLink auf seinem Tisch.

"Bitte stellen Sie mich zu meinem Vater durch."


Bastion / Center / Arthious-Boulevard / Kath-Bürogebäude / Arbeitszimmer / Sane
 
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Lilivienne Évarielle d'Oridin, Jean Porter und Piet Torr
Lilivienne saß da und legte die Fingerspitzen aneinander, während sie den Bericht der Agentin verfolgte. Sie schien diejenige zu sein, die in dem IGD-Zweiergespann das Sprachrohr darstellte. Die Gouverneurin zuckte dabei nicht einmal mit der Augenbraue und gab kein Anzeichen von Überraschung. Lediglich ein leichtes, kaum merkliches Senken des Kinns, als Porter das Wort “Fremdeinwirkung” aussprach. Ein netter Euphemismus für das, was es tatsächlich war: Mord.

Lily ließ nach den Worten der Agentin mehr Stille in den Raum kehren, als nötig gewesen wäre. Nicht, um sie aus dem Konzept zu bringen, sondern um sie und ihren Kollegen zu beobachten.

Schließlich sprach Lily mit ruhiger, kontrollierter Stimme, leise, aber scharf:


“Ein IGD-Offizier, der aus einem Regierungsgebäude auf Bastion am helllichten Tag zu Tode stürzt. In einer Etage, in der angeblich niemand etwas gesehen hat.”

Sie lehnte sich leicht vor, die Hände nun flach auf der Tischkante. Ihre grauen Augen fokussierten zunächst Jean Porter, dann ihren Kollegen Piet Torr.

“Und Sie brauchen Anordnungen, dort härter vorzugehen?”

Ihre Stimme blieb sachlich, aber ihr Blick verdichtete sich. Verließ sich hier jemand darauf, dass sie mit solch dürftigen Informationen zufrieden waren?

“Der IGD ist wohl auch nicht mehr, was er mal war. Agent Porter, Senior Operative Torr. Verstehen Sie mich nicht falsch. Sie tun sicher nur Ihre Arbeit, aber wir alle drei wissen doch, dass es im IGD keine Zufälle gibt.

Lily erhob sich, langsam und kontrolliert. Jede Bewegung erfüllte ihren Zweck. Sie trat erneut zum Fenster. Diesmal jedoch nicht, um die Aussicht zu bewundern, sondern um einen Moment des Nachdenkens zu inszenieren. Ein bewusstes Manöver für die beiden anwesenden Agenten. Über die Reflexion im Glas beobachtete sie die Uniformierten IGDler weiter.

Nach einem langen Atemzug, drehte sie sich wieder um.


“Ich will Zugang zu den vorläufigen Berichten, sobald sie vorliegen. Alles.”

Sie ließ den Satz einen Moment lang stehen, ehe sie fortfuhr.

“Und ich möchte, dass Sie beide der Sache persönlich nachgehen. Hiermit haben Sie die Anordnung, härter vorzugehen. Ich sende Ihnen einen offiziellen Freifahrtschein, wenn Sie möchten.”

Lily wedelte mit der Hand, als würde sie eine lästige Fliege verscheuchen.

“Ich ernenne Sie vorübergehend zu meinen IGD-Verbindungsleuten. Keine unnötigen Hierarchien.”

Sie ging langsam zurück zu ihrem Schreibtisch. Dort angekommen schlug die frisch ernannte Gouverneurin urplötzlich mit der Faust auf den massiven hölzernen Schreibtisch. Ein lauter Knall ertönte und durchdrang das Büro markerschütternd.

“Jemand versucht uns hier zu verarschen, Agenten. Mich und den IGD! Ich will Ergebnisse, keine Ausreden. Enttäuschen Sie mich, sind Sie den Fall eher los als Sie ‘Beförderung’ sagen können und er landet in der Zuständigkeit des BSC.”

Ihre Stimme war nun etwas leiser, aber nicht weniger eindringlich. Das Gesicht blieb ernst und entschlossen.

“Wenn jemand in meinem Machtbereich glaubt, dass er einen IGD-Agenten aus meinem Kabinett eliminieren kann und ich lasse das einfach so stehen, irrt er sich gewaltig.”

Nach den Worten ließ sie sich in den Stuhl sinken und faltete die Hände erneut. Sie legte nun ein Lächeln auf.

“Haben Sie noch Fragen?”


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Lilivienne Évarielle d'Oridin, Jean Porter und Piet Torr
 
| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Gouverneurspalast | Büro der Gouverneurin |
Lilivienne Évarielle d'Oridin, Jean Porter und Piet Torr

Jean nickte zur Bestätigung. Anordnungen waren wichtig. Der IGD war zwar weniger von der reinen Bürokratie des Imperiums durchdrungen, doch ein gewisses Maß an Struktur gehörte zur Arbeit dazu.

Während Lilivienne sprach, wuchs das Unbehagen in Jean. Sie verbarg es hinter einem kühlen Gesichtsausdruck, doch ihr war bewusst, dass eine Menge Arbeit auf sie und Piet zukam. Ihr Blick wanderte kurz zu ihrem neuen Kollegen – wie ging es ihm mit diesen Informationen?

Als die Gouverneurin mit der Hand auf den Tisch schlug, zuckte Jean unwillkürlich, fing sich aber sofort wieder. Jetzt war der Moment, ihre Kompetenz zu beweisen. Sie und Piet durften nicht versagen – ein Fehler könnte das Ende ihrer Karrieren bedeuten, und das war keine Option.


Wir werden der Behörde heute noch einen weiteren Besuch abstatten“, erklärte Jean und richtete sich noch gerader auf. „Die Obduktion sollte in wenigen Stunden abgeschlossen sein. Ich lasse Ihnen die Ergebnisse umgehend zukommen.“

Sie zögerte kurz, dann fuhr sie fort:
Rigo Dale hat Familie. Was sollen wir den Angehörigen mitteilen? Wenn er heute Abend nicht nach Hause kommt, werden sie sich Sorgen machen."


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Lilivienne Évarielle d'Oridin, Jean Porter und Piet Torr
 
Bastion - Sith Tempel - Darth Makhairas Quatier
Darth Nydak (Norag), Marlis und Darth Makhaira
Norag's Schiff: Droide "T1gA" (NPC), Lilya
und die Zwillinge (NPC)

Norag zog kurz eine Augenbraue hoch als sie die Beförderung und dazu erwähnte, das er sogar ein Domizil hätte. Als ob er freiwillig länger als nötig hier blieb... Aber dennoch bestimmt angenehm, wenn man dann doch mal Zeit zu zweit... Schnell schüttelte er den Gedanken ab, als er merkte das er roter wurde als er schon im Gesicht war.

Als der junge Krieger seine Meisterin angesprochen hatte, schaute sie auf und war total am zittern, erst sagte sie nichts und stand auf und hing ihre Waffe an die Wand wo scheinbar eine Halterung dafür war. Das die Wand überhaupt diese Waffe halten konnte war schon verwunderlich. Sie konnte sie auch nur benutzen durch Hilfe der Macht, da ihr derzeitiger Körper noch nicht stark genug war. Darth Makhaira drehte sich zu ihm um und legte ein freudloses lächeln auf und sah ihn an und meinte sie sei schwach. Nach diesen Worten kam sie näher und bevor der Zabrak reagieren konnte erzählte sie weiter und er sah sie an. Da sie immer nur kurzen Pausen machte wartete er bis sie geendet hatte, mit allem, mit dem Katakomben über das Töten eines Wesens bis hin zu dem Vorfall im Trainingsraum. Zudem fing sie wieder an wie im Schiff und meinte das sie härter werden müssten, alle. Dabei stand er auf und stellte sich vor sie.


"Du bist nicht schwach, nur etwas geschwächt durch den jetzigen Zustand deines Körpers. Das kann man aber wieder nachholen und dabei helfen wir dir! Wir sind immerhin eine Familie, eine Gruppe, wir gehören alle zusammen und helfen uns gegenseitig. Deine Macht hat sich verstärkt bei dir, das habe ich sofort mitbekommen. Deine Aura strahlt größer als zuvor. Und das du vielleicht die Situation unterschätzt hast, kann jedem passieren, aber ihr habt es überlebt! Zwar nicht so wie man es sich vorstellt aber ihr seid am Leben und das ist was zählt."

Er atmete tief durch und sah kurz zu ihrer Waffe und dann wieder ihn in die Augen.

"Mein Gedanke ist, es ist besser ein Wesen zu töten wenn man selber versucht zu überleben, als sinnlos einfach jemanden umzubringen und so wie ich dich kenne, bist du nicht die Sith die sinnlos tötet. Das ist nicht deine Art und auch nicht meine durch deine Lehren. Und wenn würde ich auch nicht einfach sinnlos töten."

Ihre Fäuste waren immer noch geballt, weil sie scheinbar wütend war, aber wahrscheinlich eher wütend auf sich selbst. Der gehörnte legte eine Hand auf ihre Schulter und sah sie an.

"Du bist überfordert, du bist gestorben und kamst zurück so wie ich das verstanden habe. Das man sich dann etwas gehen lässt passiert, du hattest dein neues Machtpotential noch nicht unter Kontrolle. Mit etwas Übung wird das besser, wer weiß das mehr als du?"

Sachte lächelte er bevor sie zur Tür ging um Marlis hinein zu lassen und versuchte sie mit Worten zu beruhigen. Kurz darauf gab er seinen Worten mehr halt, das mit dem Sterben und das er irgendwo recht hatte mit dem was er schon ausgesprochen hatte und die Entschuldigung wegen was auf dem Schiff passierte und erklärte auch direkt was sie zuerst dachte un Norag legte ein schiefes lächeln auf. Verhätscheln wollte er nie jemanden, sondern nur helfen. Da sie immerhin eine Familie waren und dort unterstützt man sich gegeneinander und in dem Moment wusste er einfach wie Marlis sich fühlen musste, da er eine ähnliche Situation mit Lilya schon hatte, sie wäre auch fast gestorben. Vor seinen Augen und er konnte es nicht verhindern. Dennoch wurde jeder von ihnen schon stärker selbst Lilya auch, sie hat ein ganz anderes 'ich' zum Vorschein gebracht. Was ihn zuerst schockierte, aber er nahm sie wie sie war.

Als sie geendet hatte saß er wieder auf einen der Sofa und lächelte warm und freute sich das seine Meisterin wieder die war, die er kennen lernte, die, die selbstbewusst voran ging und nickte nur sachte als Zeichen das der Zabrak ihr verzeiht. Nur eine Sache wollte er noch sagen.


"Ich wollte dem kleinen noch einen Namen geben und ich hätte da auch eine Idee. Das was zu ihm passt, aber es muss ihm auch gefallen, daher klären wir das wenn er dabei ist ob er damit zufrieden ist."

Der junge Krieger schloss kurz die Augen und atmete zufrieden durch.

"Wir schöpfen die Kraft aus unserer Familie, für die, die wir beschützen wollen, das kennen viele Sith nicht. Sie nutzen nur die Wut und den Hass in sich. Das habe ich schon mitbekommen."

Wieder öffnete er die Augen und sah die beiden wieder an und lächelte.

"Wir werden es schaffen dich wieder fit zu bekommen und Marlis, du wirst es auch noch schaffen mehr von deinem noch schlummernden Potential zu befreien damit wir alle in frei sein können."

Ja endlich war es wieder soweit das sie als Gruppe wieder an einem Strang zogen und auch bei Marlis Worten stimmte er zu. Sie hatten einander und man wusste das wenn es möglich war jeder kommen würde wenn man Hilfe brauchte.

Bastion - Sith Tempel - Darth Makhairas Quatier
Darth Nydak (Norag), Marlis und Darth Makhaira
Norag's Schiff: Droide "T1gA" (NPC), Lilya
und die Zwillinge (NPC)
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Oberen - Zions Domizil - Agatosh, Darth Zion, Sera, Sonea

Die vier standen still und starrten in die Leere. Selbst die beiden erfahrenen, Zion und Sonea, brachten zunächst kein Wort über ihre Lippen. Während sich das sich das Sichtfeld des blauen Bergs langsam wieder zusammensetzte, fand ihr Meister dann eine Antwort auf seine Frage. Eine Erschütterung der Macht also. Worte, mit denen Agatosh zunächst denkbar wenig anfangen konnte. Er hätte diesen Schlag, der ihn getroffen hatte, intuitiv wahrscheinlich selber so genannt. Es waren die Worte, die nachfolgten, die das Dunkel ein wenig lichteten und gleichzeitig wieder ausweiteten. Irgendwo musste etwas Gewaltiges geschehen sein, wahrscheinlich der Tod eines mächtigen Wesens, wie Zion erklärte. Die Intensivität verschlug dem Hammer von Bastion beinahe die Sprache und er deutete knapp an, dass es sich um etwas handeln musste, das die gesamte Galaxie betreffen würde. Der ohnehin nicht gesprächige Chiss starrte stumm ins Leere und erwiderte nichts mehr. Dann sprach sich Zion mit Sonea ab, ehe erster ihnen kurzum befahl, sich auszuruhen. Ein Befehl, dem sich Agatosh nicht widersetzen würde, aber der ihm nach dieser Erfahrung nicht sonderlich imponierte. Weder konnte er sich jetzt ernsthaft ausruhen, noch wollte er es. Das Gefühl, dass sich etwas Gefährlich über ihnen zusammenbraute, das sie noch nicht einmal ausmachen und identifizieren konnten, ließ nämlich keine Ruhe zu. Es war ein kompletter Kontrollverlust und - das verstand Agatosh dennoch - nur Zion hatte die notwendige Macht und Klarsicht, die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Der Zusatz, zuerst das Chaos zu beseitigen, kam Agatosh sogar gelegen. Und wenn es nur dieses Wandregal war, dass er wieder aufbauen musste; irgendetwas musste er tun.

Während sich
Sera an ihrem Erbrochenen zu Schaffen machte und ihrem Mitschüler drohte, dies hier weiterzuerzählen, hob Agatosh nacheinander die dunkelhölzernen Regale vom Boden und setzte sie mit noch immer etwas zittrigen Händen in die Halterungen an der Wand. Glücklicherweise hatte es diese nicht aus der Wand gerissen.
Dann kniete er sich hin, wobei auch seine Knie zitterten, um die Bücher seines
Meisters nach und nach aufzuheben. Er achtete nicht darauf, um was für Bücher es sich handelte, jedoch waren sie schmuckvoll verziert und sahen recht alt aus. Sicherlich Werke aus den Bibliotheken des Sith-Ordens.
Der Chiss gab sich wenig Mühe, diese ganzen Bücher in irgendeiner Form sinnvoll zu sortieren und sah
Sera unterdessen regungslos an, als sie andeutete, ihren verdreckten Lumpen auf ihn schmeißen zu wollen. Hätte sie das getan, wäre es sie gewesen, die als nächstes durch den Raum geschmissen worden wäre.
Während Agatosh weiter grübelte und sich setzte, trat eine weitere
dunkle Gestalt ein, die als Odium begrüßt wurde. Ein selbst unter der weiten Kapute bizarr aussehendes Wesen wie er es noch nie zuvor gesehen hatte, aber augenscheinlich einer der Mitstreiter Zions, was alle anderen Gedanken augenblicklich verdrängte. Seine Mitschülerin, die sich bereits wenige Minuten nach dem recht deutlichen Befehl ihres Meisters aus dem Domizil begeben musste, war unterdessen von der Mitstreiterin ihres Herrn ermahnt worden. Die beiden nahmen nun ebenfalls Platz und versuchten, zur Ruhe zu kommen.
Agatosh starrte die Wand an und regte sich kein Stück. Wie mächtig musste ein Wesen, zu dem er keinerlei Bindung besitzen konnte, sein, um so etwas in ihnen allen auszulösen?


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Oberen - Zions Domizil - Agatosh, Darth Zion, Sera, Sonea, Odium
 
Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Lord Kirain

Es war Zeit für die nächste Fütterung. Der Sithkrieger betrat Kestrels Zelle mit einer Schnabeltasse in der Hand und betrachtete das jämmerliche Häufchen Elend, das hier wohnte. Die Jedi war offensichtlich am Ende ihrer Kräfte. Sie hatte so viele falsche Entscheidungen getroffen, dabei hatte er ihr jede Chance zur Rehabilitation gegeben. Es war wirklich ein Jammer, doch den Weg musste sie schon selbst gehen. Lord Kirain konnte ihr lediglich die Richtung zeigen.

Der
Abyssin trat an die Gefesselte heran und hielt ihr die Schnabeltasse an den Mund. Würde sie freiwillig von der Suppe trinken? Es war Lord Kirain einerlei. Schlimmstenfalls würde sie eben wieder zwangsernährt werden. Hinter ihm bauten die Droiden den üblichen Tisch auf und stellten einen Behälter darauf, der für das kommende Gespräch benötigt werden würde.

„Hat sie sich etwas beruhigt? Ist sie sich klar darüber geworden, warum sie sich entschlossen hatte, keine Barmherzigkeit zu zeigen und stattdessen sich dem Hass hinzugeben? Sie hat uns ja erlaubt, beinahe ein Fünkchen Stolz für sie zu empfinden.“

Lord Kirain trat von seinem Schützling zurück und ging auf den Tisch zu, um die Schnabeltasse abzustellen und zu einer langen Zange zu greifen. Danach nahm er dem Behälter den Deckel ab und trat mit dem Behälter selbst in der anderen Hand auf Kestrel zu. Mit der Zange holte er eine Insektenraupe hervor. Mit ihren Beißwerkzeugen versuchte sie die Zange immer wieder zu beißen, doch es gelang ihr natürlich nicht.

„Ich bin darauf aufmerksam gemacht worden, dass sie hier zu lange allein gelassen wird. Das wird nun geändert. - Ich habe etwas mitgebracht, das ihre Stimmung heben wird.“

Kestrels fixierter Kopf hatte keinen Spielraum auszuweichen, als ihr die Raupe auf die Wange gelegt wurde. Die winzigen Bauchbeinpaare bohrten sich direkt Schmerzhaft in ihre Haut und das Wesen hinterließ einen Mix aus Blut und Schleimspur, als es sich zu ihrem Ohr vorarbeitete. Der Schleim selbst schien irgend eine Art von Toxin zu beinhalten, denn die verletzte Haut fing sofort an, höllisch zu Schmerzen.

„Ihr neuer Freund, wird es sich in ihrer Großhirnrinde gemütlich machen. Der Schmerz, den sie jetzt empfindet, wird dann aufhören. Wie jeder gute Parasit sorgt er nämlich dafür, dass es dem Wirt überaus gut geht. Und während er sie so mit Glückshormonen überschüttet und sie sich beginnt, wohler zu fühlen, wird er wachsen und gedeihen.“

Während Lord Kirain den Behälter zurück auf den Tisch stellte und wieder fest verschloss, konnte Kestrel spüren, wie es das Wesen zu ihrem Ohr schaffte und in den Ohrkanal schlüpfte, um sich zu ihrem Gehirn durchzubeißen.

„Keine Sorge. Es wird ein paar Monate dauern, bis es ausgewachsen ist. Und dann wird es schlüpfen. Aber das...nun, das wird nicht mehr ihre Sorge sein.“

Tatsächlich würde der Schlüpfvorgang eine ziemliche Sauerei anrichten, doch die Droiden würden die Zelle schon in kürzester Zeit reinigen. Wie sonst auch immer.

Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Lord Kirain
 
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Lilivienne Évarielle d'Oridin, Jean Porter und Piet Torr

Lilivienne beobachtete Jeans Reaktion genau. Das leichte Zucken und die angespannte Haltung schwammen etwas an der ansonsten professionellen Oberfläche der Agentin. Statt sofort auf die Antwort Jean Porters zu reagieren, lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück. Das Leder knarrte dabei leise. Dann hob sie langsam die Hand, betrachtete ihre Finger und ließ sie dann wieder sinken - eine unbewusste Geste des Nachdenkens.

“Gut.” Die Antwort war denkbar knapp, aber sie ließ eine Spur von Zufriedenheit durchblicken. Die Agentin nahm ihren Auftrag ernst. Das war vielversprechend. Doch dann kam die Frage nach der Familie.

Lilys Lippen pressten sich für einen Moment aufeinander. Die Angehörigen könnten etwas wissen und damit der Untersuchung auf die Sprünge helfen. Andererseits war es bei IGD-Familienmitgliedern fraglich, ob diese überhaupt etwas über die wahre Natur der Arbeit ihrer Verwandten wussten. Wenn jemand starb, hatte Diskretion zunächst oberste Priorität - insbesondere in einem Fall wie diesen.


“Entscheiden Sie selbst, wie Sie vorgehen.” Die Antwort kam schnell und fest. Die Gouverneurin verschränkte die Arme vor der Brust. Warum sollte sie entscheiden, wie die Agenten vorgingen? Diese Einschätzung lag noch immer in deren Spezialgebiet. Lilievienne ließ ihren Blick zunächst auf Jean ruhen, dann auf Piet. Sie musterte ihre Gesichter genau und suchte nach einer Reaktion auf ihre Worte.

Aber lassen Sie mich eines klarstellen.” Ihre Stimme blieb ruhig, aber scharf.
“Sollten Sie mit den Angehörigen sprechen, dann kontrollieren Sie das Narrativ. Die Wahrheit bleibt intern. Keine Details, die uns die Kontrolle entziehen.”

Hier kam ihre ganze Erfahrung als ehemalige Ressortleiterin für Öffentlichkeitsarbeit ins Spiel. Sie wusste, wie sich das Narrativ kontrollieren ließ. Jedoch war das hier ein schmaler Grat, den sie betrat. Der IGD ließ sich ungern vorschreiben, wie er seine Arbeit zu tun hatte. Lily durfte sich deshalb nie zu sicher sein, ob die beiden Agenten, die vor ihr saßen, tatsächlich offen für ihre Ansprache waren, oder sie nur so taten, um ihr Informationen aus der Tasche zu locken. Aber darum ging es auch nicht. Es ging ihr um die Wahrnehmung. Darum, wie viel Autorität sie in diesem Stuhl vorgaukeln konnte, ohne sie tatsächlich zu besitzen.

“Dale war der IGD-Verbindungsmann meines Vorgängers. Ich habe ihn nie getroffen.”

Sie ließ die Worte absichtlich kurz in der Luft hängen und die Information in ihre Köpfe sinken, ehe sie forfuhr.

“Er wusste Dinge. Dinge über meinen Vorgänger. Über die Verbindung zwischen dem Gouverneurspalast und dem IGD.”

Ihre grauen Augen fixierten die beiden Agenten weiter aufmerksam.

“Und jetzt ist er tot. Sagen Sie es mir … ist das ein Zufall?”

Lily aktivierte ihr Tisch-Terminal, zog einige gesicherte Daten auf einen Memory-Stick und schob es an den Rand des Tisches.

“Hier sind die letzten Termine und Kontakte von Dale, von denen mein Büro wusste.”

Dann erhob sie sich und reichte erst Porter, dann Torr die Hand.

“Melden Sie sich, wenn Sie neue Erkenntnisse haben. Bis dahin: Auf Wiedersehen.”

| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Gouverneurspalast | Büro der Gouverneurin |
Lilivienne Évarielle d'Oridin, Jean Porter und Piet Torr
 
| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Gouverneurspalast | Büro der Gouverneurin |
Lilivienne Évarielle d'Oridin, Jean Porter und Piet Torr

"Auf Wiedersehen."

Jean verließ zusammen mit ihrem Kollegen das Gebäude der Gouverneurin. Kaum hatten sie einen sicheren Abstand erreicht, straffte sich ihre Haltung spürbar. Sie warf Piet einen kurzen Blick zu und schüttelte den Kopf.

"Das lief nicht gut, Piet. Ganz und gar nicht. Jetzt haben wir Dale erst recht an der Backe."

Sie griff in ihre Tasche, zog eine Cigara hervor und reichte ihrem Kollegen ebenfalls eine. Ihre Nerven lagen blank – das hier war einer dieser Tage.

Während sie den Rauch einatmete, wanderte ihr Blick zurück zu dem imposanten Gebäude. Die neue Gouverneurin von Bastion hatte zweifellos Stil, das musste sie ihr lassen. Doch Stil allein reichte nicht, wenn alles nach Intrigen roch.

"Wir sollten uns das Gebäude noch einmal ansehen – das, aus dem Dale gestürzt ist. Sobald wir die entsprechenden Dokumente haben, gehen wir härter vor. Vorher fange ich gar nicht erst an. Irgendwas stinkt hier gewaltig."


Sie nahm einen tiefen Zug, ließ den bitteren Rauch für einen Moment in ihrer Lunge verweilen und atmete dann langsam aus. Genau das hatte sie gebraucht. Warum mussten Politiker eigentlich immer so furchtbar melodramatisch sein?

Sie richtete ihre Uniformjacke und warf Piet einen prüfenden Blick zu.


"Piet, haben Sie eigentlich schon einmal selbst ermittelt?"
| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Vor dem Gouverneurspalast |

Jean Porter und Piet Torr
 
Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Lord Kirain

Kestrel hing erschöpft in ihren Fesseln, das Kinn auf die Brust gesunken, ihre Gedanken in einem dichten Nebel aus Schmerz, Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit gefangen. Ihr Körper fühlte sich taub an, doch der dumpfe Schmerz in ihren Gelenken und Muskeln war eine ständige Erinnerung daran, dass sie noch lebte – auch wenn es sich längst nicht mehr so anfühlte. Die Fesseln, die sie in ihrer unbequemen Position hielten, hatten sich tief in ihre Haut gedrückt. Besonders ihr Hals brannte unerträglich, die schwere Metallmanschette hatte die Haut aufgescheuert, bis jede Bewegung einen stechenden Schmerz verursachte. Ihre Handgelenke waren wund, die Haut aufgerieben von dem ständigen Druck, und ihre Beine fühlten sich bleischwer an. Sie wusste nicht, wie lange sie nach ihrer Flucht wieder hier in der Zelle verbrachte. Minuten, Stunden, vielleicht sogar Tage? Ohne die Macht, die ihr einst Kraft geschenkt hatte, fühlte sie sich leer, verloren, ein Schatten ihrer selbst.

Als sich die Tür öffnete, zuckte sie kaum merklich zusammen. Das grelle Licht, das in die dunkle Zelle fiel, brannte in ihren müden Augen, und sie kniff sie unwillkürlich zusammen. Schritte hallten auf dem kalten Boden, schwere, selbstbewusste Schritte. Kestrel musste nicht aufsehen, um zu wissen, wer es war. Lord Kirain trat an sie heran, mit dieser überheblichen Ruhe, die sie so sehr verabscheute. Er sprach, seine Worte gespickt mit Hohn und Berechnung, während er eine Schnabeltasse an ihre Lippen hielt. Kestrel wusste, dass es sinnlos war, sich zu wehren. Entweder sie trank oder sie wurde mit Gewalt ernährt. Doch ihr Körper fühlte sich zu schwach an, um sich zu wehren, also ließ sie es geschehen und trank dieses widerliche Gesöff, während sie bewegungsunfähig in den Ketten hing.

Doch dann bemerkte sie, dass er etwas mitgebracht hatte. Ihr Blick fiel auf die lange Zange in seiner Hand, auf den Behälter, den er auf dem Tisch abstellte. Etwas Kaltes kroch ihren Rücken hinauf, ein instinktives Gefühl drohender Gefahr. Dann hob er den Deckel und holte mit der Zange eine Kreatur hervor – eine zappelnde, schleimige Raupe mit kleinen Beißwerkzeugen, die vergeblich versuchten, sich in das Metall zu graben.
Kestrel sog scharf die Luft ein, als er sich wieder ihr zuwandte. Sie versuchte, ihren Kopf zur Seite zu drehen, wollte sich wegducken, doch die Ketten hielten sie an Ort und Stelle. Ohne Vorwarnung legte er ihr die Kreatur auf die Wange. Ein ekelerregend kaltes, feuchtes Gefühl breitete sich auf ihrer Haut aus, gefolgt von einem stechenden Schmerz, als die kleinen Beinpaare sich in ihre Haut bohrten. Sie zuckte zusammen, ihr Atem wurde hastig. Sie spürte, wie das Wesen sich bewegte, sich an ihrer Wange entlangschob, eine Spur aus Schleim und Blut hinterließ. Doch der Schmerz war das Schlimmste – ein brennendes, pulsierendes Gefühl, das sich in ihre Haut fraß.


„Nimm es weg!“

Keuchte sie panisch, riss an ihren Fesseln, doch sie konnte sich nicht wehren. Das Ding kroch weiter, schmerzte, brannte sich in ihre Haut. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Rippen, Adrenalin schoss durch ihren Körper, aber sie war gefangen, wehrlos, ausgeliefert.
Dann spürte sie es. Das Wesen hatte ihr Ohr erreicht. Ein Schauder lief durch ihren Körper, kalte Panik erstickte ihre Gedanken.


„Nein… nein, bitte!“

Flehte sie, doch Lord Kirain sah ihr nur gelassen zu. Dann kroch es weiter.
Sie fühlte, wie es sich in ihren Gehörgang zwängte, wie es sich schabenden Zentimeter für Zentimeter vorarbeitete. Es war nicht nur ein Gefühl – sie konnte es hören. Ein feuchtes, schmatzendes Kratzen in ihrem Kopf, als das Wesen sich weiter hineinbohrte. Panik explodierte in ihr, ihre Atmung wurde keuchend, hektisch, unkontrolliert.


„Wie bekomme ich es raus?!“


Schrie sie nun, ihre Stimme überschlug sich.

„Sag es mir! Ich tue alles! Ich tue ALLES! Nimm es weg!“

Doch er tat nichts.

Das Ding kroch weiter.

Ihr Kopf pochte, brannte, ein Schmerz breitete sich in ihrem Schädel aus, als würde ihr Gehirn selbst gegen den Eindringling protestieren. Sie wusste nicht, ob es der toxische Schleim war oder die bloße Vorstellung dessen, was gerade mit ihr geschah, aber ihr wurde übel, ihr Magen drehte sich um.
Sie riss erneut an den Fesseln, versuchte ihren Kopf zu schütteln, doch sie konnte sich nicht bewegen. Sie war gefangen. Sie war machtlos.


„BITTE!“

Wimmerte sie, Tränen rannen über ihre Wangen, mischten sich mit dem Blut. Sie wurde hier wahrhaftig zu einem Experiment. Sie würde sterben. Sie würde hier sterben… .

„Bitte sagt mir was ich tun muss! Sagt mir, was ich tun muss, damit ihr es wieder entfernt und mich nicht weiter quält!? Bitte! Wie kann ich das alles enden lassen? Was wollt ihr von mir?! Was kann ich tun, damit ihr endlich aufhört?!”

Sie wusste nicht, was schlimmer war – der Schmerz, die Angst oder die verzweifelte Gewissheit, dass dies erst der Anfang war.

Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Lord Kirain
 
// Nachricht an Lilivienne Évarielle d’Oridin \\
Absender: Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine

Das Hologramm des Imperialen Wappens erscheint und dreht sich zwei Mal. Das Wappen erlischt und die androgyne Gestalt von Gouverneur Ridley Solaris erscheint als Hologramm, sitzend, von der Hüfte aufwärts. Gekleidet ist Solaris in eine schwarze Verwalteruniform samt Cape. Einem aufmerksamen Betrachter kann, halb verborgen, der gebogene Lichtschwertgriff an seinem Gürtel auffallen. Die Hände hält Solaris auf dem Tisch vor sich gefaltet; im Hintergrund steht ein Bücherregal mit teuer aussenden Einbänden.

Solaris schenkt der Kamera ein freundliches Lächeln.


Seien Sie gegrüßt, Gouverneurin Évarielle d‘Oridin!

Mein Name ist Ridley Solaris, wir haben uns zuletzt auf einer Veranstaltung der Gesellschaft zum Ausbau diplomatischer Zusammenarbeit zum Wohle des Imperiums auf Bastion getroffen. Ich habe unsere Unterhaltung dort sehr geschätzt und freue mich daher umso mehr, heute über Ihre Erhebung zur Gouverneurin von Bastion unterrichtet worden zu sein. Ihre Vita ist äußerst beeindruckend und ich kann mir keinen besseren Kandidaten für dieses hohe Amt vorstellen. Ich freue mich darauf zu sehen, wie die imperiale Hauptstadt unter Ihren kompetenten Händen erblühen wird.

Zur Feier dieses außerordentlichen Anlasses habe ich mir erlaubt Ihnen eine kleine Rarität per Kurierdienst übersenden zu lassen. Es handelt sich dabei um ein lokales Produkt meines eigenen Planeten, Truuine: Eine Flasche hochkonzentrierten Koltos, welches natürlich in unserem Gestein vorkommt. Die Flüssigkeit wurde in einem aufwendigen Prozess raffiniert, mehrfach destilliert und schließlich mit einer Prise lokaler Kräuter verfeinert. Sie schmeckt köstlich in Tee, wo sie selbstverständlich auch außerordentlich gesund ist. Im Notfall kann das Kolto natürlich auch akut ein Leben retten.

Ich hoffe, dass wir uns in nicht allzu ferner Zukunft wieder einmal persönlich begegnen werden. Sollte Ihr Weg Sie einmal in den Manaan-Sektor führen, sind Sie herzlich nach Truuine eingeladen.

Mit besten Grüßen, Heil dem Imperator!
Gezeichnet, Gouverneur Ridley Solaris

\\ Ende der Nachricht //
 
Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Vor dem Gouverneurspalast | Piet, Jean

Endlich raus aus dem Gebäude. Geistesabwesend nahm Piet die Cigara und gönnte sich einen Zug. Er hustete - bei seinen Eltern Damals sah das immer so selbstverständlich aus, selbst hatte er noch nie geraucht; Bis Heute.

'
Jetzt haben wir Dale an der Backe'... Wir? Ich bin nur der Pilot - der Pilot! Dachte Torr.

"Ob ich schonmal ermittelt habe?", Piet lachte nervös, "Ich hab alle Kurse in der Akademie besucht - selbst ermittelt? Nein. Aber ich bin ja auch nur der - Egal! Wir schaffen das. Ich gebe alles, was ich kann, Sir - Ma'am" Piet Salutierte

Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Vor dem Gouverneurspalast | Piet, Jean
 
| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | vor dem Kath-Bürogebäude |
Samin

Die Nachmittagsluft legte sich wie eine kühlende Decke um Samins blaue Haut, als sie das Kath-Bürogebäude verließ. Sie hielt ihr Schritttempo möglichst gleichmäßig. Nicht zu hastig, nicht zu gemütlich. Sie musste unauffällig bleiben, so als würde sie gerade von einem alltäglichen Termin kommen. Eine reihe blinkender Lichter leuchtete über den geparkten Gleitern der lokalen Sicherheitskräfte, die inzwischen eingetroffen waren und den Tatort großzügig abgesperrt hatten. Auch wenn die Lieutenant es sich nicht anmerken ließ, sie fühlte sich beobachtet. Wahrscheinlich wurde sie es auch. Es wäre töricht gewesen, davon auszugehen, dass kein beobachtendes Auge auf ihr lag. Während sie auf direktem Weg in Richtung des Arthious Inn schritt, kämpfte sie gegen den Drang, sich umzuschauen. Das hätte nur verdächtig gewirkt.

Samin schritt den Boulevard entlang, bog nach ein paar Straßen in eine Nebengasse ab und schritt weiter in Richtung eines kleinen, unauffälligen Parks. Nichts Besonderes - ein paar Sitzbänke, umrahmt von vereinzelten Bäumen und ein kleiner Trinkbrunnen. Hier gab es keine Überwachungskameras, zumindest soweit sie es auf den ersten Blick beurteilen konnte. Sie hielt inne und ließ ihren Blick durch die eintretende Dämmerung schweifen. Niemand schien ihr gefolgt zu sein. Schnell löste sie ihren grauen Gürtel, mit dem sie den dunklen Mantel geschlossen hatte und zog ihn aus. Sie faltete ihn, ließ den Stoff durch ihre Finger gleiten und trat dann zu einem schmalen Spalt zwischen zwei dicht gewachsenen Büschen. Mit einer beiläufigen, aber präzisen Bewegung schob sie den Mantel tief ins Blätterwerk hinein. Dann schüttelte sie die Zweige durch, um das ordentliche Bild wiederherzustellen. Es war nicht perfekt, aber es würde genügen. Zumindest für die Nacht. Anschließend drehte sie sich um, straffte ihre Schultern und ging weiter, als wäre nichts gewesen.

Als sie das Arthious Inn betrat, nickte der Portier - ein älterer Mann mit schütterem Haar - ihr höflich zu. Sie hatte bereits eine Nacht hier verbracht und vermutlich wusste selbst das Personal, das sie am vorherigen Tag noch nicht erblickt hatte, dass sie eine der Suiten bewohnte. Samin versuchte, ihr Auftreten möglichst routiniert wirken zu lassen. Sie war nur eine imperiale Offizierin, die nach getanem Tagewerk zu ihrer Unterkunft zurückkehrte. Wortlos ging sie an der Rezeption vorbei und nahm den Lift zu ihrem Stockwerk.

Erst als die Tür der Suite hinter ihr ins Schloss fiel, erlaubte sie sich tief durchzuatmen. Doch die Spannung nahm nicht ab. Hastig begann sie an jeder Wand, an jedem Elektronik-Teil nach Wanzen und versteckten Kameras zu suchen. Es dauerte eine Weile, ehe ihr klar wurde, dass es keinen Sinn machte. Selbst wenn tatsächlich jemand eine Wanze in ihr Zimmer-Comm eingebaut hatte, sie würde sie gar nicht erkennen können. Die einzige Lösung war, nichts Auffälliges zu tun. Den ersten Fehler hatte sie also bereits begonnen. Wenn jemand auf Kamera-Aufnahmen sehen würde, wie sie die Suite beinahe panisch absuchte, würde man sich erst Recht Gedanken machen.

Aso warf sie sich auf die Couch, zog ihre Stiefel und die oberste Schicht ihrer Tunika aus und löschte das Licht. Doch selbst in der dämmrigen Dunkelheit des Zimmers fand sie keinerlei Ruhe. Ihr Blick wanderte zur Decke, während ihr Kopf vor Gedanken raste.

Sana.

Es schmerzte sie, allein an den Namen zu denken. Hatte ihre Tochter Angst? War sie allein? Samin schluckte heftig, als plötzlich ein großer Kloß ihren Hals hinauf wanderte. Konnte das alles wirklich sein? War ihre Tochter machtsenstiv und von einer geheimnisvollen Gesellschaft namens Aurean Transit vor dem Sith-Orden versteckt worden? Im Grunde war sie diesen Leuten, wer auch immer sie waren, dann zur ewigen Dankbarkeit verpflichtet. Samin wusste, was mit machtsenstiven Kindern im Imperium geschah. Sie wurden für den Orden des Imperators ausgebildet. Manche möchten das als Ehre oder etwas Begehrenswertes erachten, doch Samin hatte in ihrem Leben schon den ein oder anderen Sith getroffen. Keiner davon war eine Lichtgestalt oder gar jemand, mit dem man sich gern im selben Raum aufhielt.

Es gab zu viele Fragen und keine Antworten. Die Nacht trat ein und verging, ohne dass der Schlaf kam.

Am nächsten Morgen stand Samin auf, bevor die Sonne über Bastion richtig aufgegangen war. Sie schritt zu ihrem Raumsack und zog ihre Sportkleidung hervor. Eine dunkle, enganliegende Sporthose, ein graues Top und eine graue Jacke - die Farben des Imperiums. Danach band sie ihr Haar zu einem Dutt zusammen. Sie wollte keine Aufmerksamkeit erregen, also musste es aussehen, als wäre sie Samin, die berühmte imperiale Sternjägeroffizierin, die an diesem gewöhnlichen Morgen zum Trainingslauf aufbrach, ehe die Termine des Tages anbrachen.

Als sie die Lobby erreichte, war der Nachtportier gerade damit beschäftigt, sich an der Rezeption einen Caf einzugießen. Als er sie bemerkte, und Anstalten machte, hastig nach vorn zu stürmen, hob sie mit einem entwaffnenden Lächeln die Hände.


“Keine Umstände, ich bin nur auf dem Weg zu meiner morgendlichen Joggingrunde. Heute ist eine große geplant.”

Der Portier in der roten Uniform erwiderte hastig ihr Lächeln. “Natürlich, Ma'am. Einen guten Morgen wünsche ich Ihnen!”

“Ihnen auch.”

Perfekt. Samin trat aus dem Gebäude. Die Morgenluft prickelte erfrischend auf ihrer Haut. Auf den exotischen Pflanzen links und rechts des Eingangsportals lag frischer Morgentau. Auf möglichst natürliche Weise begann sie zu joggen.

Die ersten Minuten nutzte sie, um sich aufzuwärmen. Eine lockere Runde um den Block, dann ein gleichmäßiges Tempo durch die Nebenstraßen des Boulevards. Sie versuchte möglichst oft abzubiegen und die Himmelsrichtung zu wechseln. Niemand würde Verdacht schöpfen. Hoffentlich.

Nach einer Weile führte ihr Weg sie zurück zu dem kleinen Park des Vorabends. Sie hielt das Tempo, lief an den Büschen vorbei, bis sie sicher war, dass sie vollkommen allein war. Dann ließ sie sich in einen langsamen Trab fallen und fischte mit langen Armen ihren Mantel im Vorbeilaufen aus dem Gebüsch. Mit einem Ruck zog sie ihn heraus, schüttelte ihn kurz aus und schwang ihn sich über die Schulter. Der schwarze Stoff war kalt, etwas klamm, aber unberührt.
Mit Mantel, der ihr Sportoutfit verbarg, bekleidet, wanderte sie schnellen Schrittes in abgewandte Richtung des Boulevards, bis sie den erstbesten Gleiter-Taxi-Stand erreichte.

Bonetown war nicht der Ort, an dem man sich offiziell aufhalten wollte. Wer hier war, hatte entweder Geschäfte zu erledigen oder Ärger zu vermeiden. In manchen Fällen auch beides. Aus diesem Grund ließ sie sich etwas außerhalb der Viertelgrenzen absetzen und nahm sich dann einen der von Droiden gesteuerten Center-Rikschas für den Großteil des restlichen Weges. Auch von diesem ließ sie sich jedoch nicht bis ganz zum Club ‘The Void’ bringen. Sie stieg ein paar Straßen abseits aus und ging den Rest zu Fuß. In den Gassen roch es unangenehm nach einer Mischung aus Öl und billigem Spice. Sie zog die Kapuze ihres Mantels tiefer ins Gesicht.

Samin wusste beim Betreten der Bar nicht, ob sie sich darüber wundern sollte, dass sie zu solch früher Stunde schon - oder immer noch - geöffnet hatte. Die dunkle Atmosphäre des Schankraums, die basslastige Musik und die zwielichtigen Gestalten, die sich um einen abgenutzten Tisch versammelt hatten, fühlten sich jedoch auf seltsame Weise sicherer an, als die Empire-Suite im Arthious Inn.


Rian, gab sie den passenden Hinweis an den Barkeeper. Der deutete nur auf die vom Perlenvorhang gesäumte Tür in seinem Rücken und begnügte sich ansonsten weiter damit, ein blaues Kristallglas auszuwischen.

Rian war dort, wo sie ihn auch zuletzt angetroffen hatte. Mit dem Unterschied, dass er laut schnarchend auf der Schlafcouch lag. Samin ließ die Automatiktür hinter sich zuschnappen. Ein letzter lauter Schnarcher war zu hören, ehe der hagere Mann sich erschrocken aufsetzte und aus dem Nichts einen Blaster hervorzog.


“Hey, hey, ich bins! Samin …”, begann sie und hob die Hände zu ihrer Kapuze, um sie sich vom Kopf zu ziehen.

Rian kniff die Augen angestrengt ein paar Mal auf und zu.


“Scheiße … wie spät ist es?” Er warf einen Blick auf den Digitalchronometer an der gegenüberliegenden Wand. “Was willst du hier? Verflucht, ich hätte wissen müssen, dass du wieder auftauchst.”

Sie begann damit, ihm alles zu berichten, was am gestrigen Tag passiert war und dass ein gewisser Sane von Kath vermutlich und hoffentlich im ‘The Void’ aufkreuzen würde. Seine ungläubig dreinblickende Visage wischte sie mit dem Anblick eines goldenen Credsticks aus seinem Gesicht und versuchte ihn dann davon zu überzeugen, Informationen über einen gewissen Rigo Dale und alles mögliche Andere, Ungewöhnliche, Unterdrückte und in schwarzen Holo-Net-Foren Getuschelte zusammen zu sammeln, was er finden konnte. Im Imperium ging irgendetwas vor. Soviel war sicher. Sie hatte vor, Sane zumindest mit ein paar Informationen weiterzuhelfen, wenn er ihr im Tausch die Aurean Transit liefern konnte.

| Bastion | Center | Bonetown | Club 'The Void' | Obergeschoss | Rians Zimmer |
Samin und Rian
 
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Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira, Norag und Marlis
Norag war wirklich nett. Dennoch übersah er etwas. Sie war schwach gewesen. Nicht nur geschwächt. Deswegen hatte sie ihn erst einmal enden lassen. Manchmal war der Zabrak so gutherzig, dass Niphira manchmal Angst hatte, dass er vielleicht irgendwann daran zugrunde gehen würde oder nicht doch besser von den Jedi aufgelesen worden wäre. Es gab aber dennoch keinen Zweifel. Sie war schwach gewesen. Doch bei dem, wer besser wüsste als sie, dass die Kontrolle mit Übung besser wurde, führte im ersten Moment nur zu einem leichten Kopfschütteln, gefolgt von einem Lächeln. Doch bevor sie etwas dazu sagen konnte, war Marlis auch schon wieder da. Allgemein ließ die Sith dann erst einmal die anderen der Gruppe zu Wort kommen. Norag, Marlis… Beide waren einfach nur fantastisch. Sie waren gute Wesen. Wobei Marlis noch einen langen Weg vor sich hatte, doch auch Norag war ihn gegangen. Etwas nachdenklich schaute die Sith zu ihrem Schwert. Etwas vorsichtig nahm Niphira dann die angebotene Umarmung an. Es lag noch Arbeit vor ihnen. Viel Arbeit. Aber das war nun erst einmal nicht so relevant. Es hatte Zeit. Sie schloss die Augen und genoss einfach erst einmal die Umarmung.

“Wir alle müssen stärker werden. Ich will, dass wir alles überleben. Egal was man uns in den Weg wirft. Ich kann euch versprechen, dass zu sterben alles andere als Angenehm ist. Oder zumindest das Gefühl, dass es so weit ist.”

Sie schaute ihre beiden Schüler abwechselnd an.

“Ich meine… wenn es mich trifft… Ich könnte nur noch einen Arm haben… oder ein Bein… Keine Augen mehr… Oder keinen Kopf! Stellt euch mich ohne Kopf vor!”

Niphira grinste nun wahrscheinlich das erste Mal seit sie in diesem Körper war auf diese Art. Jedoch wurde sie dann wieder deutlich ernster.

“Ich bin schwach… und damit meine ich nicht nur Körperliches. Ich habe mich einer paranoiden Vorstellung hingegeben, dass ihr das alles hier zu leicht nimmt. Ich muss an dieser Stelle um Verzeihung bitten. Das war nicht richtig.”

Langsam setzte sich die Sith wieder hin und hatte das Gefühl, dass vielleicht doch alles gut werden könnte. Zumindest wirkte es gerade so. Dennoch. Das Gewicht des Amuletts in ihrer Tasche wog schwer. Sie musste es seinem Besitzer zukommen lassen. Auch wenn es nicht eilte, so war es immer noch ihre Pflicht. Auch wenn es Marlis nicht passen würde. Ein Planet mit Wesen wie jenem, welches Niphira fast getötet hätte. Am Ende wäre es für sie beide wohl nicht so einfach. Es war sicher besser zur Vorbereitung, erst einmal Marlis weiter auszubilden und dann ihre Prüfung abzunehmen. Danach wären sie wenigstens vorbereitet. Anders als jetzt. Auch wenn diese Wesen eigentlich friedlicher waren, wollte die Sith nicht riskieren, dass irgendetwas schief lief, sollten diese Wesen doch irgendwie auf das Amulett reagieren. Wenn eines von ihnen schon ausreichte, damit sie starb, wollte sie nicht wissen, was ein ganzes Dorf konnte. Dieses Mal wären sie vorbereitet. Womit sie zu Norag blickte.

“Sag mir Norag… wie läuft die Ausbildung von Lilya? Wie schlägt sie sich?”

Es war am Ende interessant und dazu war Lilya womöglich Niphiras längste Freundin hier. Alleine dadurch bestand ein grundlegendes Interesse daran, wie es ihr erging. Außerdem… Hätte Niphira nie damit gerechnet, dass die Lethan dazu geeignet wäre, eine Sith zu werden. Im Gegenteil. Irgendwann hatte sie wohl versucht, mit einer anderen Jüngerin zu fliehen und sich den Jedi anzuschließen. Dass sie nun doch eine Schülerin eines Sith war, war, wenn man genauer darüber nachdachte, schon irgendwie unerwartet gewesen. Wenn die Ergebnisse vielversprechend waren… Vielleicht wäre jetzt endlich die Zeit… Doch ob dem so war, würde nun von Norags Antwort abhängen.




Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira, Norag und Marlis
 
| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Vor dem Gouverneurspalast |
Jean Porter und Piet Torr


Jean schüttelte etwas belustigt den Kopf, irgendwie war war diese Neulingsart noch ein bisschen süß. Aber Piet musste ganz stark an seinem Auftreten arbeiten.



"Nun gut Piet, da wir demnächst öfters zusammen werden, biete ich ihnen an mich mit Sie und meinem Vornamen anzusprechen. Aber jetzt sollten wir schleunigst los."'


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Es war stickig. Der Rauch von Cigarra hing wie ein schwerer Nebel in der Luft.

Das Licht war gedimmt, nur manche Tische waren von schwachen Lichtern beleuchtet.

Es war viel los. Menschen drängten sich aneinander vorbei. Das Nachtleben hatte gerade seinen Höhepunkt erreicht und Jean saß mittendrin. Ermittlungsarbeiten hatten Sie und Piet in das Clubhaus Pantheon geführt. Sie hofften einen zwielichtigen Zwischenmann hier ausfindig zu machen. Der Tod von Rigo Dale, führte in zwielichtige Kreise. Es war definitiv kein Unfall, auch wenn manche Kollegen des Gebäudes aus dem der Mann gefallen war, dass immer noch angaben, egal wie hartnäckig die Befragungen war.

Jean hatte ihre graue Uniform gegen ein langes schwarzes Nachtkleid getauscht. Die Mütze der Uniform gegen einen Haarreif mit silbernen Akzenten der ihre Haare zurückhielt, die ihr ausnahmsweise offen über die Schulter fielen. Zivile Ermittlungen machten halt auch einfach mehr Spaß, als die elendige Bürokratie, der der Job so mitbrachte.

Der Agent saß an einem Tisch. Vor sich ein Glas Spotccka. Jean sah sich immer mal wieder um. Noch sah sie nichts.

Jean hoffte dass heute einer dieser Abende war, wo sie die Gelegenheit hatte Sabacc Karten oder Würfel für ihre Sammlung zu finden, neben der Arbeit natürlich. Der Agent verbuchte, dass einfach mal unter Glaubhafter Tarnung.

Sie hatte die Beine Überschlagen und zog an einer Cigarra.

Ihre Haltung war auch jetzt sehr gerade, immer noch militärisch. Man konnte zwar die Uniform ablegen, aber man bekam den IGD wohl nicht so schnell wieder aus einem heraus, vor allem wenn man alles andere als Privat da war.


| Bastion | Center |Clubhaus Pantheon|

Jean Porter und Piet Torr
 
[ :: Braxant-Sektor :: Sartinaynian-System :: Bastion :: Sith-Tempel :: Domäne der Oberen :: Zions Domizil /Sera :: Agatosh :: Sonea (NPC) :: Darth Odium (NPC) :: Darth Zion :: ]



Zion öffnete langsam die Augen. Ein Gefühl von Frische durchströmte ihn, jede Faser seines Körpers war erholt, sein Geist klarer als noch Stunden zuvor. Die Meditation hatte gewirkt, seine Gedanken waren geordnet, sein Fokus geschärft.
Während er die Ruhe genoss, setzte sich eine Erkenntnis endgültig in seinem Verstand fest. Die Zirkelmeisterin. Sie hatte ihn zur San-Station geschickt, ein scheinbar fürsorglicher Befehl, doch in Wahrheit ein geschickter Schachzug in einem perfiden Spiel. Es konnte kein Zufall sein. Darth Apesas Tod, die Verunreinigung des Bactas, der beinahe tödliche Ausgang seiner Behandlung, es war zu gezielt, um ein bloßer Fehler zu sein.

Diese Bestätigung entfachte eine kalte Entschlossenheit in Zion. Der Schleier des Zweifels war gefallen. Wenn die Zirkelmeisterin wirklich in diesen Mordkomplott verwickelt war, dann musste sie sich dafür verantworten. Und er würde dafür sorgen, dass sie es tat.
Als Zion sich erhob, spürte er eine neue Präsenz in seiner Unterkunft. Sie war vertraut, beinahe beruhigend, Darth Odium. Der Gungan, in dunkle Gewänder gehüllt, stand im Gespräch mit Sonea, als Zion den Raum betrat. Mit ruhigem Blick musterte der Hammer von Bastion den Neuankömmling und nickte ihm anerkennend zu.


„Ich grüße dich, Darth Odium. Gut, dass du hier bist. Wir brechen bald auf.“

Sein Blick glitt zu Sonea.

„Macht euch bereit. Hole meine Schüler. Ich besorge meine Ausrüstung.“

Ohne weitere Worte begab sich Zion in sein Ankleidezimmer. Er legte seine Rüstung an, schloss die Verschlüsse mit geübten Handgriffen und warf sich eine frische Paenula über. Als er ins Foyer zurückkehrte, warteten die anderen bereits. Vier Sith, bereit zum Aufbruch. Doch kurz bevor er die Unterkunft verließ, zögerte Zion.
Er drehte sich um, ging zu seiner Waffenkiste und öffnete sie mit einem leisen Klicken. Seine Finger schlossen sich um den mächtigen Streithammer, geschwärzter Durastahl, goldene Verzierungen, blutrote Rubine, die im schummrigen Licht glommen. Ein vertrautes Gewicht, eine vertraute Macht. Er befestigte die Waffe an seinem Rücken, spürte die beruhigende Schwere und richtete sich auf.
Ein knappes Nicken. Keine weiteren Worte. Es war Zeit. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Konferenzraum.

Sie waren die Ersten im Konferenzraum, früh angekommen, um sich einen Moment der Stille zu bewahren, bevor das Unvermeidliche begann. Der Raum lag in gedämpftem Licht, nur das kalte Glühen des Holoprojektors warf flackernde Schatten auf die metallenen Wände. Die Stühle standen unberührt um den langen Tisch.
Doch sie blieben nicht lange allein. Nach und nach betraten die übrigen Sith den Raum, lautlose Gestalten in dunklen Roben, ihre Blicke hart und ihre Schritte entschlossen. Kein Zögern, kein Widerstand. Keiner stellte Fragen. Sie wussten, dass sie hier sein mussten. Zion musterte jeden Einzelnen, suchte nach Spuren von Unsicherheit oder Verrat, doch fand nur Entschlossenheit und eisernes Schweigen.
Er atmete tief durch. Sie waren seinem Ruf gefolgt, ohne Meckern, ohne Nachfragen. Das bedeutete Loyalität. Und Loyalität war die Währung, mit der Zion sich sicher war, dass sie über Leben und Tod entschied.
Zion schloss die Tür mit einem leichten Druck der Macht, das metallene Echo hallte durch den Raum, bevor eine gespenstische Stille eintrat. Mit langsamen, bedachten Schritten begab er sich an den Kopf des Konferenztisches. Hinter ihm hielten seine Schüler ihre Position, der blaue Berg Agatosh mit seiner monumentalen Statur und Sera, die wilde Walküre, deren Grazie nichts von ihrer tödlichen Natur verbarg. Gemeinsam bildeten sie eine eindrucksvolle Präsenz, eine unmissverständliche Untermauerung von Zions Anspruch auf Führung.


Sein Blick wanderte durch die Runde, schweifte über die düsteren Gesichter, die ihn erwartungsvoll anblickten. Jeder von ihnen ein Krieger, ein Stratege, ein Meister seines Fachs.
Darth Odium, der Gungan, dessen dunkle Gewänder kaum die unheilvolle Aura verbergen konnten, die ihn umgab. Neben ihm
Darth Undiqus, der Bith mit messerscharfem Verstand und undurchschaubaren Augen. Die weiße Twi’lek Darth Pila, deren Eleganz eine tödliche Kälte verbarg. Darth Collis, die muskulöse Chiss, ein Inbegriff von roher Kraft und Disziplin. Und schließlich Darth Ictus, der kräftige Ikotchi, dessen Treue ebenso gefürchtet war wie seine Stärke.
Auf der anderen Seite des Tisches saß der kleine
Darth Pepo. Viele unterschätzten ihn aufgrund seiner Statur, ein tödlicher Fehler, denn der Ewok war einer der gefährlichsten Krieger, die Zion kannte. Neben ihm Darth Carifexan, ein weiterer Chiss mit kühlem, analytischem Blick. Dann die blasshäutige, rotäugige Darth Ventum, deren leise Stimme oft tödlicher war als das Brüllen eines Sithlords. Und Darth Viridia, die mächtige Falleen, deren Charisma und Gerissenheit sie zu einer der gefürchtetsten Mitglieder des Zirkels machte.
Die letzten beiden waren anders. Sie waren nicht nur Verbündete, sondern Kindheitsfreunde, die Messius-Geschwister,
Auxillius und Sonea.

Als Zion seinen Blick erneut durch den Raum schweifen ließ, fiel ihm der leere Platz auf. Keine Darth Apesa. Doch er wusste, dass sie nicht einfach fehlte. Sie saß bereits in den Hallen der gefallenen Extinktoren, wartete auf ihre Brüder und Schwestern, um eines Tages mit ihnen zu feiern.

Zion zog die Luft tief in seine Lungen, seine Atmungsapparatur verzerrte das Geräusch mechanisch. Der verzerrte Klang füllte für einen Moment den Raum, bevor er schließlich das Wort an die Anwesenden richtete. Er ließ seinen Blick über die versammelten Sith schweifen. Die flackernden Lichter des Konferenzraums warfen lange Schatten, und die Atmosphäre war aufgeladen mit unausgesprochener Wut, Entschlossenheit, und einem Hauch von Erwartung.
Dann trat er einen Schritt vor, seine Präsenz füllte den Raum, und seine mechanische Stimme zerriss die Stille wie das Kreischen einer Kriegstrompete.


„Ich bin froh, dass ihr alle gekommen seid.“


Seine Stimme hallte an den kalten Wänden wider.

„Das beweist mir, dass Loyalität noch etwas bedeutet. Dass es noch Krieger gibt, die Ehre und Bruderbund nicht vergessen haben!“


Er ließ seinen Blick auf jedem Einzelnen ruhen, seine gelben Augen brannten wie Glut.

„Aber nicht alle können das von sich behaupten.“


Er spuckte die Worte fast aus.

„Unsere Zirkelführung? Sie hat uns längst verraten. Sie sind nicht mehr unsere Führer, nicht mehr unsere Brüder! Sie sind korrupt, feige und haben uns im Stich gelassen! Sie stehen nicht zu den Extinktoren, sie stehen nicht zu uns!“


Er ballte seine Faust, und ein dunkles Vibrieren durchzog den Raum.

„Sie haben nicht nur ihre Pflicht vergessen, sie haben aktiv gegen uns gearbeitet! Sie haben versucht, mich zu töten!“


Seine Stimme grollte wie ein nahendes Gewitter.

„Doch ihr Plan war feige, schmutzig, unwürdig eines Kriegers! Sie haben nicht den Mut gehabt, sich mir im Kampf zu stellen, sie haben sich hinter Gift versteckt wie die armseligen Ratten, die sie sind!“


Er hielt inne, ließ seine Worte sacken. Dann fuhr er leiser, doch nicht weniger eindringlich fort.

„Doch ich bin noch hier. Ich habe überlebt. Ich stehe vor euch und wir alle wissen, dass dies nicht ihr einziger Verrat war.“


Zions Blick wurde dunkler.

„Unsere Schwester Darth Apesa hatte nicht so viel Glück. Auch sie haben sie ins Visier genommen, auch sie sollte sterben und bei ihr hatten sie Erfolg gehabt. Nicht in einem ehrenvollen Duell, nicht im Kampf, so wie es sich für Extinktoren gehört! Nein… sie haben sie vergiftet. Feige. Heimtückisch. Ohne Ehre.“


Er machte eine lange, tragische Pause. Ein Schauer der Wut ging durch die Versammelten. Dann sprach er weiter, seine Stimme nun kälter, schärfer als eine Sith-Klinge.

„Für mich ist diese Zirkelmeisterin und ihr sabbernder Schoßhund nicht länger meine Führung. Sie sind nicht länger Extinktoren. Sie sind nicht länger Teil von uns. Sie sind Abschaum. Sie

haben ihre Position verwirkt und sie gehören ABGESETZT!“

Seine Stimme schwoll an, wurde zu einem donnernden Befehl.

„Und im Gegensatz zu ihr wird ihre Absetzung nicht mit leeren Worten besiegelt… sondern durch mein Schwert…“

Er hielt kurz inne, ließ seine Worte wirken, dann wanderte sein Blick zu seinem Rücken, wo der schwere Kriegshammer ruhte. Ein dunkles, grausames Lächeln spielte unter seiner Atemmaske.

„… oder durch den Hammer von Bastion!“


Er riss den Hammer von seinem Rücken, das Metall schimmerte blutrot im düsteren Licht. Der Klang des schweren Stahls, der gegen seine Rüstung schlug, hallte wie ein drohendes Unheil durch den Raum.

„Die Zeit des Redens ist vorbei. Die Zeit des Handelns ist JETZT!“




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Savan stand vor dem kleinen Spiegel. Schon einige Zeit. Doch er blickte nicht auf das entstellte Gesicht das er da vor sich sah und nicht mehr als seines anerkennen wollte. Sein Blick ging in die Leere. Es war ein Mal der Schande das er jetzt auf der rechten Häkfte seines Gesichtes trug. Seine Augen waren verschont geblieben, doch die Haut hatte sich verfärbt. Es sah aus wie ein Schorf oder ein Ausschlag. Schwarz und violett, leicht schimmernd, wenn man es im richtigen Licht betrachtete.

Das Schlimmste war nicht einmal, dass er es nie wieder wegbekommen würde, sondern das es ihn immer an diese Schmachvolle Niederlage erinnern würde. Ja so sah er das. Thrando und die anderen waren tot. Man könnte es also auch als Erfolg verbuchen und niemand schien Savan zu verdächtigen oder wenn, dann interessierte es sie scheinbar nicht.

Was sollte er nun aber gegen diesen Schandfleck unternehmen und ihn verbergen. Ein Alchemist konnte eventuell eine Verbindung zwischen seinen Verletzungen und dem Giftgas herstellen. Ihm fiel hier natürlich sofort Darth Arius ein, doch von diesem hatte er schon länger nichts mehr gehört. Der Sith hatte mehr als nur einen Assistenten und scherte sich um sie nicht wirklich, solange seine Anweisungen erfüllt wurden.


Es dauerte noch eine Weile des schweingenden Denkens, ehe er sich von seinem neuen Aussehen abwandte. Ein Blick in den ebenso kleinen Kleiderschrank zeigte nur die einfachen Roben eines Disciple. Diese hatten jedoch immerhin eine Kapuze, welche beim richtigen Licht und der richtigen Positionierung helfen konnten. Da der Muun ein schmaleres Gesicht als Menschen, jedoch eine ähnliche Statur hatte, fiel die Kapuze also sogar etwas größer aus.

Er zog sich die schwarzen Roben also an und setzte die Kapuze auf. Dann zog er sie sich so tief es nur ging ins Gesicht, ohne dabei sein Sichtfeld allzusehr einzuschänken. Dieses Machwerk blickte er dann im Spiegel vor sich an. Es sah nunja nicht zufriedenstellend aus, soviel war ersichtlich. Aber es war zumindest ein Anfang. So dachte er jedenfalls. Dann empfand er es plötzlich als absolut unzureichend. Der Muun grübelte wieder eine halbe Ewigkeit vor dem Spiegel was er sonst tun konnte. Sich etwas maßfertigen zu lassen fiel flach. Er hatte bereits einige Sith mit verschiedenen Masken herumlaufen sehen, doch darauf hatte er auch keinen Zugriff so einfach. Selbst die Gasmaske zu besorgen hatte ihn einige Mühe gekostet. Nein das alles kam gerade nicht in Frage. Außer ihm bot sich die Gelegenheit, etwas derartiges zu stehlen. So tief war er also hier gesunken. Diebstahl. Mord. Die Sith standen diesen Taten nicht direkt feindselig gegenüber, sie wurden eher ermutigt, sich das zu nehmen was sie begehrten. Jedoch wurde das Töten und Stehlen untereinander speziell unter Disciples nicht gedulded. Speziell natürlich wenn man sich erwischen ließ. Savan hatte auch weiterhin vor sich nicht erwischen zu lassen.

Ihm war es ganz recht, dass er diesem Vogel (
Thatawaya) irgendwie entkommen war. Ja die Chance von Lord Sturn geprüft zu werden, war natürlich eine große gewesen. Was er jedoch erst jetzt bedenken konnte war der Punkt, dass das Sith-Gift ihn weiterhin schwächte. Dies minderte seine Chancen, hierbei gut abzuschneiden oder gar zu obsiegen und das hätte sicher nichts gutes bedeutet. Nein, er musste zuerst einmal einen Plan fassen, eine Strategie und sein Wissen hier erweitern. Die Alchemie schien ihm hierfür ein guter Anhaltspunkt, was ihm schnell aufgefallen war, war die Tatsache, dass nur sehr begrenztes Wissen einfach so zugänglich war. Natürlich gab es spezielle Räume, in die nur Alchemisten kamen und unter diesen Räumen waren auch solche, die Wissen enthielten. Nur durch den Zugang zu diesem Wissen konnte er Stärker werden. So realistisch war Savan, durch reine körperliche Kraft würde er wohl kaum seine Feinde nierderringen können und in den Rängen der Sith aufsteigen.

Also wie an dieses Wissen herankommen? Bei dieser Frage zog es ihn wieder in die Realität und er bemerkte, dass er immer noch in den Spiegel starrte, jetzt jedoch wieder bewusst auf seine Fratze. Mit einem Anfall von geballter Wut schlug er auf den Spiegel ein. Er zerbrach wider erwarten nicht. Lediglich ein Teil splitterte in kleine Teile, die ihr eigenes, asymetrisches Mosaik bildeten, durch das Savans entsteltes Gesicht noch grotesker aussah. Wieder verlor er sich darin. Diesmal holte ihn der Schmerz und das Feuchtigkeitsgefühl in der Hand wieder zurück. Er hob sie vor sein Gesicht und sah, dass die Haut an den Knöcheln, die zu seinen knöchernen, langen Fingern führten, aufgeplatzt war. Gedankenlos nahm er sich ein kleines Handtuch von einer Ablage und wickelte es halbherzig um die Hand.

Für mehr war keine Zeit. Er musste sich so viel es ging mit dem Tempel und speziell den Laboren und Lagerräumen vertraut machen. Nur durch Wissen konnte er sich einen Vorteil erarbeiten. Solange er nicht der Schüler eines Siths wurde - und selbst dann noch - war er quasi Freiwild für andere Disciples und es gab genügend wie Thrando, die sich hierüber versuchten zu profilieren.

Ohne sein Aussehen noch eines Blickes zu würdigen, stürmte er hastig aus seinem Quartier in Richtung Bibliothekl. Hier würde er anfangen. So viele Daten über den Tempel und Alchemie sowie Biochemie zusammentragen, wie ihm nur möglich war. Das war sein Startpunkt für seinen großen Plan, der erst noch in den einzelnen Schritten Form annehmen musste. Doch am Ende dieses Plans war Savan mächtig. So mächtig, das er es sich noch gar nicht erträumen konnte, während er so durch die Gänge in die Bibliothek hetzte. Hetzen auch deshalb, damit er eher wenig Aufmerksamkeit erregte und keines zweiten Blickes gewürdigt wurde.

In der Bibliothek angekommen machte er sich direkt auf die Suche nach dem passenden Lesestoff. Savan kannte sich mittlerweile hier so gut aus, dass er keine Hilfe von Bibliotheksdroiden mehr benötigte. Auf diese Weise konnte ihm auch niemand vorschreiben was er wo suchte. Natürlich war dennoch klar, dass in der Domäne der Lernenden keine fortschrittlichen Werke über Alchemie zu finden sein würden.

Doch das würde ihn für den Moment zumindest auch nicht stören.

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Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Lord Kirain

Die Jedi wehrte sich nach besten Kräften, aber natürlich war ihr Bemühen vollkommen wirkungslos. Still schaute der Sithkrieger Lord Kirain zu, wie die pure Verzweiflung in ihre Augen und Stimme kroch und ja, in diesen Momenten, erlaubte sich der Abyssin, sich an ihrem Leid zu ergötzen. Und natürlich half er ihr nicht. Stattdessen belehrte er sie in aller Ruhe.

„Sie muss sich keine Sorgen machen. In den nächsten 10 bis 20 Minuten wird ihr Blutkreislauf mit Hormonen geflutet werden. Sie wird sich nicht weiter an ihrem nahenden Ende stören. Die kommenden Monate werden tatsächlich die glücklichsten sein, die sie je erlebt hat.“

Lord Kirain war wirklich gespannt darauf, wie sich der Menschling schlagen würde. Die schnelle Erkenntnis, dass ein Gast nicht einmal mehr das eigene Gefühlskorsett sein Eigen nennen konnte, trieb nicht wenige früher oder später in den Wahnsinn. Ständig glücklich zu sein, klang zunächst einmal wie ein wunderbarer Traum. Jedenfalls zumindest bis man feststellte, dass man gegen sein besseres Wissen von Glücksgefühlen erfüllt war.

„Sie fragte, was sie tun muss, um es sich etwas leichter zu machen. Nun, die offenen Fragen sind ja hinlänglich bekannt. Bisher hat sie unser Vertrauen leider nichts als enttäuscht, aber sie soll eine weitere, letzte Chance bekommen.“

Lord Kirain gab sich großmütig. Einzig und allein, um ihr einzureden, dass sie diesem Schicksal hätte aus dem Weg gehen können, hätte sie gleich kooperiert. Er wandte sich von ihr ab und verließ die Zelle. Tatsächlich wollte er dem kleinen Sithspawn, der sich in ihr Gehirn gegraben hatte, Gelegenheit geben, seine Arbeit zu tun. Eine volle Stunde wartete er, bevor er den Droiden die nächsten Befehle gab. Der kleine Tisch und ein Stuhl wurden in die Zelle getragen. Dann wurden einige Blatt Flimsiplast und ein Stift darauf gelegt. Anschließend wurde Kestrel von dem Gestänge gelöst, wobei die Machtfesseln an ihrem Platz blieben, sodass sie sich nur sehr eingeschränkt bewegen konnte.

Anschließend nahmen die Droiden wieder an den Wänden Aufstellung und warteten ab.
Lord Kirain beobachtete still über die Überwachungskameras was sie nun als nächstes tun würde. Er war wirklich gespannt.

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