Noa Chanelle
girl in black
- Coruscant – Raumhafengegend – Noas Wohnung – Mit Cris –
Und plötzlich befand sich in Noas Bauchgegend ein einziges großes Loch, aus dem ein starker Sog heraus drang, der drohte sie ganz und gar zu verschlingen. Noas und Cris’[/b] Blicke hatten sich aufeinander geheftet. Seine blauen Augen strahlten eine zuvor noch nicht da gewesene Intensität aus – oder Noa war sie bisher nur nicht aufgefallen. Sie erinnerte sich an die Worte, die er gestammelt hatte, als seine Wunde in der Schulter frisch gewesen und sie hier in der Wohnung auf Ramón gewartet hatten. Cris Sheldon hatte einige Dinge vor sich hin gestammelt, die ihm heute möglicherweise nicht mehr bewusst waren. Unter anderem hatte er Noa versichert, wie schön sie sei und der Blick, mit dem er sie hier und jetzt bedachte, schien diese Worte nur zu bestätigen. Dazu kam die Hand, die mit vorsichtiger Zärtlichkeit über ihre Wange strich. Sie konnte ihn jetzt küssen, bevor einer von ihnen wieder etwas sagen würde, bevor der Moment verging. Es wäre ganz einfach, sich vorzubeugen und ihre Lippen auf die seinen zu drücken. Noa hatte es oft getan, bei anderen Gelegenheiten. Küssen war nicht schwer und nur der allererste Moment, jener in dem man sich entscheiden musste, ob man es tun würde oder nicht und in dem man noch nicht wusste, ob der andere in diesem Augenblick die gleiche Entscheidung traf, kostete Überwindung. Danach ging meistens alles ganz leicht.
Der Moment war kurz, obwohl ihre Blicke eine Ewigkeit lang ineinander verhakt zu sein schienen. Trotz des ruhigen Sitzens war Noa atemlos und ihre Lippen öffneten sich leicht, um zusätzlichen Sauerstoff durch den Mund anzufordern. Dann erklang plötzlich ein Geräusch, ein hoher, Signalton und Noas Gedankengang wurde just unterbrochen. Ihr Kopf drehte sich automatisch in die Richtung, aus dem das sich mehrfach wiederholende Geräusch kam und Cris Sheldons Hand glitt von ihrem Gesicht.
“Uh, mein Kom!“
Rief Noa aus. Der Zauber war verflogen. Als ihr Blick zurück zu dem Agenten kehrte, lag Verlegenheit darin.
“Das Gespräch sollte ich wohl annehmen.“
Sagte sie.
“Könnte wichtig sein.“
Sie zögerte noch einen Moment, bevor sie aufstand. Dann kletterte sie über die Lehne des Sofas hinweg, anstatt außen herum zu gehen, lief in ihr Schlafzimmer und griff nach dem Komlink, der auf ihrem Nachttisch gelegen hatte. Schon an der Kennung auf dem Display sah sie, dass es Pablo war. Das war kein Timing, auf das er stolz sein konnte.
“Hallo?“
Eröffnete sie das Gespräch, ihr Blick aus dem Fenster gerichtet, den Rücken zum Wohnraum hin gedreht. Aus irgendeinem Grund raste ihr Herz noch immer wie verrückt.
“Hi, ich bin es. Hör mal, ich bin im Hauptquartier. Ich könnte dich gut gebrauchen. Kannst du kommen?“
Sagte Pablo. Gestresst fuhr sich Noa durch die Haare.
“Was, jetzt?“
Fragte sie zurück. Pablo überlegte eine Sekunde.
“Ja, das wäre gut. Oder passt es grad nicht? Was machst du?“
Seine Stimme hatte diesen bestimmten Ton angenommen, die besagte, dass er genau wusste, dass etwas im Busch war. Noa konnte heraus hören, dass er bereits darüber nach dachte, was es sein konnte.
“Ich mache nichs!“
Erwiderte sie etwas zu schnell.
“Nichts Bestimmtes jedenfalls. Nicht, was ich dir nicht erzählen würde... wenn ich es machen würde. Was ich nicht tue. Ich bin... nur noch nicht angezogen.“
Langsam ließ Noa ihren Kopf gegen die Fensterscheibe sinken. Warum hatte Pablo ausgerechnet jetzt anrufen müssen? Hätte er nicht noch etwas warten können? Obwohl... vermutlich wäre es dann nicht viel günstiger gewesen. Nicht, wenn es nach Noa gegangen wäre.
“Gut, dann kannst du ja kommen. Oder nicht? Es sei denn, du bist doch beschäftigt...“
Pablo zögerte.
“Aber ich könnte einen guten Scharfschützen gebrauchen.“
Das änderte alles. Noa drehte sich um. Von wo sie stand, konnte sie Sheldon sehen.
“Ich komme.“ , sagte sie, “Bis gleich.“
Die Verbindung erstarb, so wie der Moment der so plötzlich aufgekommenen Intimität gestorben war, von dem nicht wusste, ob sie ihn provoziert hatte, oder ob ihre Unterhaltung früher oder später ohnehin dorthin geführt hätte. Mit ein paar Schritten war sie zurück im Wohnraum.
“Das war mein Bruder.“
Sagte sie und ließ dabei offen, welcher der drei es gewesen war.
“Die Defender brauchen mich. Ich muss mich sofort auf den Weg machen.“
Sie hielt das Komgerät noch immer in den Händen, hielt sich selbst daran fest, weil sie nicht wusste, was sie sonst hätte tun sollen.
“Aber das Frühstück war gut!“
Fügte sie noch schnell hinzu, obwohl sie sich plötzlich fragte, ob Cris Sheldon überhaupt irgendetwas gegessen hatte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, ihn mit etwas anderem als mit einer Tasse Kaf in der Hand gesehen zu haben.
“Danke dafür.“
- Coruscant – Raumhafengegend – Noas Wohnung – Mit Cris –
Und plötzlich befand sich in Noas Bauchgegend ein einziges großes Loch, aus dem ein starker Sog heraus drang, der drohte sie ganz und gar zu verschlingen. Noas und Cris’[/b] Blicke hatten sich aufeinander geheftet. Seine blauen Augen strahlten eine zuvor noch nicht da gewesene Intensität aus – oder Noa war sie bisher nur nicht aufgefallen. Sie erinnerte sich an die Worte, die er gestammelt hatte, als seine Wunde in der Schulter frisch gewesen und sie hier in der Wohnung auf Ramón gewartet hatten. Cris Sheldon hatte einige Dinge vor sich hin gestammelt, die ihm heute möglicherweise nicht mehr bewusst waren. Unter anderem hatte er Noa versichert, wie schön sie sei und der Blick, mit dem er sie hier und jetzt bedachte, schien diese Worte nur zu bestätigen. Dazu kam die Hand, die mit vorsichtiger Zärtlichkeit über ihre Wange strich. Sie konnte ihn jetzt küssen, bevor einer von ihnen wieder etwas sagen würde, bevor der Moment verging. Es wäre ganz einfach, sich vorzubeugen und ihre Lippen auf die seinen zu drücken. Noa hatte es oft getan, bei anderen Gelegenheiten. Küssen war nicht schwer und nur der allererste Moment, jener in dem man sich entscheiden musste, ob man es tun würde oder nicht und in dem man noch nicht wusste, ob der andere in diesem Augenblick die gleiche Entscheidung traf, kostete Überwindung. Danach ging meistens alles ganz leicht.
Der Moment war kurz, obwohl ihre Blicke eine Ewigkeit lang ineinander verhakt zu sein schienen. Trotz des ruhigen Sitzens war Noa atemlos und ihre Lippen öffneten sich leicht, um zusätzlichen Sauerstoff durch den Mund anzufordern. Dann erklang plötzlich ein Geräusch, ein hoher, Signalton und Noas Gedankengang wurde just unterbrochen. Ihr Kopf drehte sich automatisch in die Richtung, aus dem das sich mehrfach wiederholende Geräusch kam und Cris Sheldons Hand glitt von ihrem Gesicht.
“Uh, mein Kom!“
Rief Noa aus. Der Zauber war verflogen. Als ihr Blick zurück zu dem Agenten kehrte, lag Verlegenheit darin.
“Das Gespräch sollte ich wohl annehmen.“
Sagte sie.
“Könnte wichtig sein.“
Sie zögerte noch einen Moment, bevor sie aufstand. Dann kletterte sie über die Lehne des Sofas hinweg, anstatt außen herum zu gehen, lief in ihr Schlafzimmer und griff nach dem Komlink, der auf ihrem Nachttisch gelegen hatte. Schon an der Kennung auf dem Display sah sie, dass es Pablo war. Das war kein Timing, auf das er stolz sein konnte.
“Hallo?“
Eröffnete sie das Gespräch, ihr Blick aus dem Fenster gerichtet, den Rücken zum Wohnraum hin gedreht. Aus irgendeinem Grund raste ihr Herz noch immer wie verrückt.
“Hi, ich bin es. Hör mal, ich bin im Hauptquartier. Ich könnte dich gut gebrauchen. Kannst du kommen?“
Sagte Pablo. Gestresst fuhr sich Noa durch die Haare.
“Was, jetzt?“
Fragte sie zurück. Pablo überlegte eine Sekunde.
“Ja, das wäre gut. Oder passt es grad nicht? Was machst du?“
Seine Stimme hatte diesen bestimmten Ton angenommen, die besagte, dass er genau wusste, dass etwas im Busch war. Noa konnte heraus hören, dass er bereits darüber nach dachte, was es sein konnte.
“Ich mache nichs!“
Erwiderte sie etwas zu schnell.
“Nichts Bestimmtes jedenfalls. Nicht, was ich dir nicht erzählen würde... wenn ich es machen würde. Was ich nicht tue. Ich bin... nur noch nicht angezogen.“
Langsam ließ Noa ihren Kopf gegen die Fensterscheibe sinken. Warum hatte Pablo ausgerechnet jetzt anrufen müssen? Hätte er nicht noch etwas warten können? Obwohl... vermutlich wäre es dann nicht viel günstiger gewesen. Nicht, wenn es nach Noa gegangen wäre.
“Gut, dann kannst du ja kommen. Oder nicht? Es sei denn, du bist doch beschäftigt...“
Pablo zögerte.
“Aber ich könnte einen guten Scharfschützen gebrauchen.“
Das änderte alles. Noa drehte sich um. Von wo sie stand, konnte sie Sheldon sehen.
“Ich komme.“ , sagte sie, “Bis gleich.“
Die Verbindung erstarb, so wie der Moment der so plötzlich aufgekommenen Intimität gestorben war, von dem nicht wusste, ob sie ihn provoziert hatte, oder ob ihre Unterhaltung früher oder später ohnehin dorthin geführt hätte. Mit ein paar Schritten war sie zurück im Wohnraum.
“Das war mein Bruder.“
Sagte sie und ließ dabei offen, welcher der drei es gewesen war.
“Die Defender brauchen mich. Ich muss mich sofort auf den Weg machen.“
Sie hielt das Komgerät noch immer in den Händen, hielt sich selbst daran fest, weil sie nicht wusste, was sie sonst hätte tun sollen.
“Aber das Frühstück war gut!“
Fügte sie noch schnell hinzu, obwohl sie sich plötzlich fragte, ob Cris Sheldon überhaupt irgendetwas gegessen hatte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, ihn mit etwas anderem als mit einer Tasse Kaf in der Hand gesehen zu haben.
“Danke dafür.“
- Coruscant – Raumhafengegend – Noas Wohnung – Mit Cris –