Coruscant

.:: Coruscant | untere Ebenen | mit Josea und Jace irgendwo in der Nähe ::.


„Klingt nach einem lustigen Gesellen“, stellte Josea fest, als sie die letzte Bar verließen und draußen weiter nach Jace suchten.

"Ihr beide seid euch ziemlich ähnlich!"

, erwiderte Kate und schmunzelte unter dem Schutz ihres Helmes. Als sie sich dem Müllberg näherten, wo der Mandalorianer das Black Sun Mitglied vermutete, schüttelte Kate unbewusst den Kopf. Wie assozial war das denn? Der Kerl musste ja wirklich wahnsinnig betrunken gewesen sein, oder man hatte ihn ausgeraubt, verprügelt und dort liegen gelassen. Letzteres fiel weg, als sie den jungen Mann mit einer rothaarigen Schönheit in den Müllsäcken liegen sah. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, soweit die Rüstung das zuließ und hob irritiert die Augenbrauen.

"Ja, das ist eindeutig er!"

, bestätigte die junge Schmugglerin. Die Idee von ihrem Begleiter war gar nicht mal so schlecht. Sie sollten den Kerl erschrecken. Nicht schlecht!

"Warte!"

, sagte sie noch, beugte sich vor, um nach dem Arm der Rothaarigen zu greifen und diese hochzuziehen.

"Aufstehen! Los!"

, fuhr sie die Frau an, welche die Augen aufschlug und gar nicht wusste, wie ihr geschah. Kate schob sie unsanft in Richtung Hangar.

"Los, scher dich! Wir haben mit deinem Freund noch eine Rechnung offen!"

, gab sie zu verlauten. Sie hatte vor, Jace später damit aufzuziehen. Wenn er von der Rothaarigen berichten wollte, würden die beiden so tun, als hätte er das alles in seinem Rausch nur geträumt. Das würde ein Spaß werden!

"Jetzt, ner vod!"

, sagte sie dann zu Josea gewandt, als die feurige Schönheit verschwunden war. Sie nickten sich gegenseitig zu und der Mandalorianer legte los: „Ke motir! Haben wir dich endlich gefunden, du chakaar von einem Deserteur!“

"Ich weiß nicht, skalpieren könnte den Wert mindern! Aber einmal nett durchprügeln wird ihm sicher nicht schaden!"

, antwortete sie in ihrer grauen beskar'gam, ging einen Schritt nach vorne und packte Jace ruppig an seinem Hemdkragen, um ihn aus dem Müll zu ziehen.

"Dawoor! - Du stinkst, Abschaum!!"


.:: Coruscant | untere Ebenen | mit Josea und Jace ::.
 
.:: geostationärer Orbit von Coruscant | Schwerer Kreuzer "Hybris" | Brücke | Commander Vargo Tan & Brückenbesatzung ::.


Der Commander war mittlerweile auf der Brücke der 'Hyris' angekommen und hatte das Kommando über den Schweren Kreuzer übernommen. Das aristokratische Gesicht war ausdruckslos, eisern, hart - und sein Blick ruhte auf dem grünhäutigen Alien, das schon so lange Zeit Gast an Bord war. Bisher war keinem Crewmitglied der Name des Nichtmenschen bekannt. Aber die Art und Weise, wie es Befehle erteilte, wie es kaltherzig und unnahbar agierte, ließ schlichtweg keinen Zweifel an der Echtheit etwaiger Befehle aufkommen. Der Commander betrachtete den barhäuptigen Fremdling skeptisch. Die grüne, schuppige Haut spannte sich unmerklich, als der Falleen die Beobachtung bemerkte. Zwar wurde rings um das Duo in den Terminalschächten gearbeitet und man kam der Bitte von Captain Dalmascae nach, sich der Systemflottenarbeit anzuschließen, aber dennoch wollte ein Großteil der Mannschaft wissen, was es mit diesem bizarren Fremdling auf sich hatte. Das heraus zu finden jedoch war Sache des Commanders.

"Also, werter Gast .. wir kreisen in einem geostationären Orbit über Coruscant und die Lambda-Fähre ist im Grunde startklar. Aber ich hätte dennoch gern einige Erklärung bezüglich Ihrer Person."

Captain Dalmascae hatte ihn darin bekräftigt, sich Befehle oder Rang ausweisen zu lassen. Zumal es auf der Zentralwelt derart rumorte und zu eskalieren drohte. Wie beschämend wäre es, wenn ein imperialer Kreuzer einen möglichen Spion transportieren würde. Dieser Nichtmensch würde sich ausweisen müssen. Würde sich offenbaren müssen.

"Wenn Sie es wirklich wünschen, Commander ..."

Die Stimme des Aliens war säuselnd - fast wie ein Flüstern im Wind. Und dennoch verlor sie nichts von ihrer unterschwelligen Bedrohlichkeit. Der Falleen hatte eine Aura des Todes. Aber nicht in der Art, als das er wie ein Massenmörder wirkte, sondern eher, als wäre er in der Lage Feuer und Asche zu beschwören. Möglicherweise hatte Commander Vargo Tan hier einen mythischen Sith-Krieger an Bord. Andererseits - er hatte dessen persönliches Gepäck bei Antritt der Reise durchsuchen lassen. Übliches Protokollverfahren. Und es war nichts aussergewöhnliches gefunden worden. Keines der sagenumwobenen Lichtschwerter, mit denen die Sith angeblich so eng verbunden waren. Andererseits gab es noch weitere Möglichkeiten.

"Ja, Sir, ich wünsche es. Ich habe lange genug Stillschweigen bewahrt. Bevor ich Sie auf Coruscant absetze, wünsche ich Ihren Namen und Ihren Dienstrang zu erfahren. Und zwar nachweislich."

Nun begann der grünhäutige Falleen finster zu lächeln. Sein sonst wie gemeißelt wirkendes Antlitz mutierte zu einer Fratze der Garstigkeit. Entweder lächelte er nicht oft oder es wirkte künstlich entstellend. Vargo kam zu dem Schluß, dass es kein Anblick war, den er sich regelmäßig zu Gemüte führen wollte. Es gab ansprechendere Dinge. Sogar der leere Glasboden eines Becher Weins war einer. Während der Falleen sein Gesicht wieder entspannte, beziehungsweise anspannte, ließ er sich zu einer weiteren kryptischen Antwort herab.

"Ich komme nicht umhin, Commander, zu attestieren, dass Ihnen die Antwort auf Ihre Frage missfallen wird. Zur Gänze. Und das gereicht Ihnen durchaus zu Ehre ... oder zumindest zu einem gesunden .. Menschenverstand."

Die Art und Weise wie der Falleen das 'Menschen' in Menschenverstand betonte, ließ dem sonst so abgebrüht erscheinenden Commander einen Schauder über den Rücken laufen. Es war, als wäre dieses Alien in der Lage, tief in die Seele des Gegenübers zu blicken. Ungewollt spannte sich der kommandierende Offizier und straffte sich.

"Das mag sein. Aber ich muss auf die Beantwortung dieser Frage pochen. Ein reiner Sicherheitsaspekt gemäß des Protokolles."

Die Antwort war beinahe polemisch. Pathetisch. Aber es war das erste, was dem Commander in den Sinn kam. Die Gegenwart des Aliens war unangenehm. Und es widerte ihn an. Vargo Tan hasste Nichtmenschen. Er verachtete sie. Er wollte die Anwesenheit dieser Existenz nicht länger dulden.
Zu seiner Überraschung fing der Grünhäutige nun an, zischelnd zu lachen. Ein ungewohnter Laut aus der Kehle des Aliens. Ein unpassender Laut. Fremd, hart, schmerzend. Surreal geradezu.


"Das Protokoll? Hahaha, was wissen Sie schon über das Protokoll, Commander. Sie sind eine kleine Marionette im Spiel der Großen. Sie mehr noch als diese anderen namenlosen Gestalten hier an Bord der Hybris. Sie verlangen zu wissen wer ich bin, nur weil irgendjemand es von Ihnen verlangt. Sie wollen nicht wissen wer ich bin, Commander. Sie wollen nur keinen Fehler machen. Sie wollen Ihre Akte nicht beflecken. Oh keine Sorge, Commander Tan, das wird nicht geschehen. Im Gegenteil - ich werde dafür sorgen, dass Sie eine ansprechende Belohnung erhalten werden. Das habe ich Ihnen versprochen und ich halte meine Versprechen. Wenn Sie wissen wollen, wer ich bin, müssen Sie die richtige Frage stellen, Commander Tan."

Nun wurde es noch komplizierter. Hatte er das nicht getan? Er hatte eine klar formulierte Frage gestellt. Präzise. Ohne Umschweife. In Vargo Tan arbeitete es.

"Also schön, Sir, wer sind Sie."

"Ich sagte die RICHTIGE Frage, Commander Tan. Nicht einen generischen questionalen Satz."

Der Commander wurde langsam sauer. Wer zum Teufel glaubte diese Kreatur zu sein? Immerhin war er Commander der Imperialen Flotte. Er hatte das Kommando über einen Schweren Kreuzer, hatte genug Soldaten für eine kleinere Bodenoffensive an Bord. Wut schien sich seiner zu bemächtigen.

"Sir, ich frage Sie zum letzten mal: Wer sind Sie? Name, Dienstrang?"

Nun schüttelte das Alien fast mitleidig den Kopf. Es schien enttäuscht zu sein. Das wiederum verärgerte den Mann von Vandor-3 noch mehr. Kein verdammtes Alien, kein nichtswürdiger Nichtmensch sollte derart mit ihm umspringen.

"Ich hatte Sie für klüger gehalten, Commander Tan. Die exakte Frage wäre nicht 'wer' gewesen, sondern 'warum'. 'Warum sind Sie?' Das wäre leichter zu beantworten. Ich bin, weil das Imperium will das ich bin. Ich bin, weil das Imperium seine Augen und Ohren überall haben muss. Ich bin, weil das Imperium die wichtigen Entscheidungen nur auf die Schultern weniger legen kann. Deshalb bin ich. Sie, Commander, können mich bei Ihren Vorgesetzten als 'Lokoth Narfyr' anführen ... wenn Sie Ihren Bericht für das Protokoll fertigen ..."

Kurz schien sich Verachtung im Gesicht von Lokoth wiederzuspiegeln. Die Augen verengten sich zu Schlitzen.

"... und ich bin gesandt von einer Institution die ich nicht zu nennen brauche. Jede Erwähnung würde mich als einen Aufschneider brandmarken. Dennoch sollten Sie wissen, Commander Tan und Crew der Hybris, dass ich den Aufenthalt hier an Bord genossen habe. Abstand ist ein probates Mittel, dessen ich mich gerne bediene. Wenn Sie weiterhin Zweifel an der Echtheit meiner Befehle haben .. oder einer Ihrer Vorgesetzten das tut ... bin ich gewillt meine Dienstnummer Preis zu geben. Für eventuelle anschließende Resultate bin ich jedoch nicht verantwortlich. Wenn nichts dagegen spricht, werde ich nun meine Sachen packen und mich zum Hangar begeben. Ihnen Commander Tan, hinterlasse ich eine Kopie meines ursprünglichen Befehles mit der Reise nach Kuat, um Sie vor Unannehmlichkeiten zu bewahren."

Lokoth Narfyr deutete einen Salut an, machte dann auf dem Absatz kehrt und begab sich zu den Turboliften. Commander Tan schluckte derweil schwer. Eine beklemmende Ahnung bemächtigte sich seiner. Er war ungewollt in das Spiel der Großen geraten. Zum Glück riss ihn eine Frage aus den nebulösen Gedankenfetzen, die in seinem Kopf spukten.

"Sir, wie verfahren wir?"

Lieutenant Commander Jourek Fyarr wollte das genaue Prozedere erfahren. Vargo Tan würde es ihm erklären.


.:: geostationärer Orbit von Coruscant | Schwerer Kreuzer "Hybris" | Brücke | Commander Vargo Tan & Brückenbesatzung ::.
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ hinterer Bereich ~ Küche ¦¦ Shana

Da sie keiner störte, hatte Shana alle Zeit der Welt sich im Netz alle wichtigen News zu Gemüte zu führen. Was sie dort erfuhr war mehr als interessant. In den Stunden in denen sie sich mit Training und seltsam verlaufenden Kneipen-Besuchen beschäftigt hatte, war draußen in der Galaxis viel passiert. Vor allem auf Seiten des Imperiums. Mit wachsender Verblüffung, und auch Belustigung, nahm sie die Sendungen der Lokalen Nachrichtensender in Augenschein. Callista Minx, das Sprachrohr des Komenor, tat alles, um die Bürger in der richtigen Art und Weise zu beeinflussen. Seriös und imperialer Journalismus ... war das nicht ein Widerspruch in sich? Das Kopfschütteln wollte nicht aufhören, während sie einen Beitrag über das "wahre Gesicht der Jedi" anschaute.

"Sowas Freches!" dachte sie sich unentwegt, während eine Lüge nach der anderen verkündet wurde. Es war ganz klar zu erkennen, dass man im Kampf gegen den Widerstand und die Jedi jedes Mittel einsetzte und daher an den Ansatzpunkten des Gegners ansetzte. Eine ihrer größten Waffen war die Beeinflussung der Bevölkerung welcher sie die dunkleren Seiten ihrer Regierung offenbaren konnten. Eigentlich geschickt dem vorzubeugen, indem man alles als Lüge deklarierte. Dummerweise würde ein großer Teil der Gesellschaft tatsächlich dadurch voreingenommen sein. Doch diejenigen, die intelligent und tiefgründiger waren, würden nichtsdestotrotz objektiv urteilen und für sie weiterhin erreichbar sein. Die blonde Padawan surfte von einem Blog und einem Nachrichtenboard zum nächsten bis sie der Meinung war, wieder auf dem neuesten Stand zu sein. So sehr war sie von ihrem Informationsdurst getrieben worden, dass sie nun erst bemerkte, dass immer noch niemand gekommen war. Nun saß sie schon eine kleine Ewigkeit hier und Markus war noch immer nicht aufgetaucht.

Um zu verdeutlichen, dass ihre Lernstunden nicht umsonst gewesen waren, versuchte Shana nun mithilfe der Macht ihren Meister zu erreichen. Es war ihr bereits gelungen ihn durch die Macht wahrzunehmen, auch wenn er dabei direkt vor ihr gesessen hatte. Sie atmete tief ein und aus, konzentrierte sich dabei nur auf die Atmung und das Beruhigen der Gedanken. Es dauerte wieder eine kleine Weile, da sie von ihren Gedanken vom gestrigen Abend abgelenkt wurde. Hoffentlich bekam Markus von der Wut nichts mit, die sie am vorigen Abend verspürt hatte. Dies gefiele ihm ganz sicher nicht. Wie dem auch sei, nachdem einige Minuten vergangen waren, fand sie ihren Zugang in die Sphären der alles umspannenden Energien und tauchte in diese hinein. Auch wenn sie es bereits gestern einige Male erfahren hatte, faszinierte sie diese neue Form der Wahrnehmung außerordentlich. Der Geist der Corini-Tochter drängte voran auf der Suche nach der ihr bekannten Aura. Viele Personen konnte sie nicht ausmachen in dem Bereich, der den Jedi als Unterschlupf diente.

Doch zwei Präsenzen offenbarten sich ihren Machtsinnen. Das eine musste ihr Meister sein, oder? Sie fokussierte sich auf ihn, und versuchte ihm zu folgen. Für einen Moment glaubte sie sogar zu fühlen, wie er ihrer gewahr wurde, doch dies konnte auch nur Einbildung sein. Für einige Zeit hielt sie den Kontakt aufrecht, bis die Konzentration sie schließlich im Stich ließ. Das war doch gar nicht so schlecht gelaufen, oder? Shana holte sich einen zweiten Kaf und ließ sich gemütlich in die Polsterung des Stuhls sinken. Sie ließ ihren Gedanken freien Lauf, doch als auch ihr zweites Getränk geleert und Markus noch immer nicht aufgetaucht war, reichte es der blonden Schönheit. Aus seiner Abwesenheit ließ sich nur der Schluss ziehen, dass er noch etwas zu erledigen haben musste. Vielleicht hatte es etwas mit diesem Jungen zu tun, dem sie bei dem Überfall über den Weg gelaufen waren. Wie hieß er nochmal? Arkon? Möglich, jedenfalls hatte sie vom Warten die Nase voll und verließ die improvisierte Küche um zu ihrem Zimmer zurückzukehren. Tja, was bedeutete dies nun für sie? Da momentan Training auszufallen schien, hatte sie nichts zu tun, oder? Eigentlich nicht.

Hm, und da sie keine Vorschriften diesbezüglich gesehen oder gehört hatte, konnte sie wohl davon ausgehen, dass sie damit quasi freie Zeit zur Verfügung hatte. Ausgezeichnet. Also was wollte sie tun? Erst einmal würde sie diese Schlabberklamotten ausziehen. Ihr war nach etwas Elegantem. In den unteren Ebenen würde sie sich in nächster Zeit bestimmt noch genügend aufhalten, da sollte sie solche seltenen Stunden nutzen. Und da sie ihren halben Kleiderschrank nicht umsonst mitgeschleppt haben wollte, galt es heute etwas Nettes auszusuchen. Am Besten sie nahm einfach alles einmal in die Hand und entschied dann. Gesagt getan, zehn Minuten später war sie von der richtigen Eingebung getroffen worden und hatte ihr Outfit zusammengestellt. Soweit so gut. Dazu musste aber auch ein entsprechendes Make-Up und Styling her, sonst passte das nicht. So verschwand sie also für eine gute halbe Stunde im Badezimmer um sich die Haare zu machen und die Augen durch dunkle Akzente zu betonen.

Schließlich blickte ihr eine junge Frau mit elegant hochgesteckten Haaren entgegen, deren Nacken nun mehr zur Geltung kam. Um dies noch zu vervollkommnen folgten lange, silberne Ohrringe, die den Blick dorthin lenkten. Schnell noch anziehen und es konnte losgehen. Während sie sich mit ihren Haaren beschäftigt hatte, war ihr auch eingefallen, was sie tun konnte. Zum einen würde sie sich mal wieder bei Noa melden, vielleicht war sie ja wieder zurück und sie konnten sich treffen, wenn nicht, dann auch nicht schlimm. Sollte das nicht gehen, würde sie dem "Lorth-Needa-Gedenkmuseum" einen Besuch abstatten. Zu gerne wollte sie sehen, wie die "Wahrheit" aussah, die dort verbreitet wurde. Da sie bereits recherchiert hatte, welche Taxiunternehmen in diesen Regionen überhaupt noch Touren fuhren, war es keine große Schwierigkeit ein Taxi zu bestellen, das sie vor dem Honey House abholen würde. So wie sie gerade aussah, würde sie nach nicht einmal zehn Minuten bereits Aufmerksamkeit erregt haben, bzw. bereits Schwierigkeiten bekommen. Da war ein Taxi sicherer.

Doch unabhängig davon steckte sie ihren Blaster in ihre Handtasche, man konnte ja nie wissen. Aus dem gestrigen Abend hatte sie gelernt. Ein letzter prüfender Blick wurde mit einem bestätigenden Nicken abgeschlossen. Ihr Outfit, das eine Zwischenvariante aus Business-Anzug und leichtem, aber elegantem Freizeitdress darstellte, saß wie angegossen und sah hervorragend aus. Nun wurde noch eine kleine Nachricht für Markus dagelassen, in der sie ihn darüber informierte, dass sie sich in besagtem Museum "weiterbildete" und sich danach vielleicht noch mit Freunden traf. Sie verließ ihr Quartier und klemmte das Stück Plastik zwischen Türgriff und Türspalt. So, und nun los!

Während sie zum Hinterausgang lief, tippte sie bereits die Nachricht an ihr Freundin. Zumindest sah sie Noa als solche. Ob sie sich treffen konnte, war fraglich, aber ein Versuch tat nicht weh und kostete nicht viel.


***** Com - Nachricht an Noa Chanelle Cortina *****

Hey Noa!

Na wie geht es Dir? Bist Du bereits wieder zurück? Ich habe gar nichts mehr von Dir gehört. Zufälligerweise habe ich heute einen mehr oder weniger freien Tag. Und auch auf die Gefahr hin Dich zu damit zu überfallen, wollte ich fragen ob wir uns heute nicht vielleicht treffen wollen? Da Du vermutlich arbeitest, wirst Du wenn vermutlich erst Abends können, das wäre aber auch ok. Na ja, melde Dich einfach ob Du Zeit und Bock hast. Lieben Gruß von deiner ehemaligen Mitkommilitonin
Shana

***** Com - Nachricht Ende *****

Mit einem Fingertippen wurde die Nachricht abgeschickt als sie durch die Hintertür nach draußen trat. Sofort wehte ihr der "angenehme" Duft dieser Gegend in die Nase, doch Shana ignorierte ihn. Auf ihren schwarzen, hochhackigen Schuhen tippelte sie zum Vordereingang und wartete ein paar Meter abseits. Das Taxi dürfte nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, und so war es auch. Noch beim Draufzugehen merkte die Blondine, wie scheinbar ein anderer Gast glaubte ihr Taxi nehmen zu können. Sie winkte und hielt den Taxifahrer mit einem lauten Ruf zurück.

"Einen Moment, ich glaube das ist mein Taxi. Sie warten sicher auf mich, ich bin Blackeyelady."

Sie hatte bei der Bestellung aus weiser Voraussicht eine Erkennung mit angegeben, eine Maßnahme die sich nun als äußerst sinnvoll herausstellte. Der andere potentielle Fahrgast, schaute sie mit großen Augen an wobei er seinen Blick an ihr hinunter gleiten ließ. Shana grinste innerlich. "Ja, mein Lieber, ich stehe in diesem Laden leider nicht zur Auswahl. Pech für Dich." Der Mann bat den Fahrer um ein weiteres Taxi zu dieser Adresse und trat grummelnd zurück um ihr das Einsteigen zu ermöglichen. Sie bedankte sich mit einem leichten Lächeln und nahm neben dem Fahrer platz. Sie nannte eine Adresse in den mittleren Ebenen von der aus sie gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln das Regierungsviertel erreichen konnte. Der Taxameter wurde angeschaltet und das Repusorfahrzeug setzte sich in Bewegung. Wie viele freie Tage würde sie schon noch haben? Da musste sie die Chance ergreifen, wenn sie sich bot. Bestimmt hatte Markus Verständnis dafür.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ in der Nähe des Honey House ~ Straße ~ Taxi ¦¦ Shana
 
[Coruscant - Untere Ebenen - Gebäude - Quartier] Cat, Quotil, Sek´nos, Farank

Sie waren in Jamies Quartier zurückgekehrt. Den Weg ging er schweigend, auf dem Datapad herumdrückend, zurück.
Die Organisation war ein Chaos. Nichts was Jamie nicht zu schätzen wusste, allerdings war es doch angenehmer das Chaos für sich arbeiten zu lassen und nicht umgekehrt.
Ein weiterer Operative war zu ihnen hinzugestoßen. Plötzlich war da eine Formwandlerin (Quotil) im Zimmer gestanden. Jamie hatte geschmunzelt und daran gedacht was sich der GD wohl bei so einer Agentin gedacht hatte.
Sie konnte einen Vorteil ausmachen, jedoch war es etwas ungewöhnlich. Er war kein Rassist, schätzte es aber mit Menschen zu arbeiten. Wenn er denn mit jemandem arbeitete.

In dem Quartier, dass ihm der GD zur Verfügung gestellt hatte, verteilten sich die Teammitglieder etwas.
Jamie setzte sich an den einfachen Tisch und schob das Datapad von sich weg. Er kratzte sich unbeholfen am Kopf. Wie sollten sie das nur hinbekommen? Er merkte garnicht wie sich Major Souls an die gegenüberliegende Seite des Tisches setzte.


"Name. Dienstgrad und Funktion in dieser Operation." Ihre Worte klangen herausfordernd und mehr nach einem Befehl als einer Frage. Als würde sie eine Feststellung machen. Er schaute sie an und zog die Brauen hoch.
Die Waffe, die hinten in seiner Hose steckte nervte ihn und er legte die WESTAR-34 auf den Tisch. Die unbenutzte Waffe glänzte im Licht der tief hängenden Lampe.


"Jamie Lindberg. Black Ops Operative. Nunja sehen sie mich als angemessene..." sein Blick wanderte zum Rest des Teams. "... Verstärkung."
Jamie grinste. Die Majorin überlegte und meinte dann etwas angespannt.
"Langsam werden wir zu viele für diesen Auftrag... Wobei das auch nich schlecht sein kann."

Jamie zuckte mit den Schultern und verschränkte seine Arme, wie es Major Souls tat. Das war ganz seine Meinung.
Vielleicht schien das für Jamie ja eine Art Schulung in Teamwork zu werden. "Hoffentlich geht das nicht in die Hose..." dachte er sich und verzerrte gespielt schmerzvoll das Gesicht.


"Ein Gefangener, zwei Soldaten, ein Offizier und einer, der im Hintergrund die Fäden zieht. Das dürfte doch machbar sein! Haben wir eine Möglichkeit, uns in das Überwachungssystem der Stadt einzuhacken?"
Er überlegte kurz bevor er der Majorin antwortete.
"Ich weiß nicht. Wo liegen denn ihre Qualitäten Major?" Herausfordernd betonte er das "Ihre". "Ihr Computerfreak dürfte das mit dem Hacken doch hinbekommen. Den Gefangenen spielt zweifelsohne das Fellknäul und den Offizier macht das Mädchen mit den Verwandlungstricks..." steuerte der Tatooiner beiläufig bei und sah Cat durchdringend an.

Wie lang sie wohl schon beim GD war?


"Was muss man tun um hier Major zu werden, hm?" spielte er grinsend an und kratze sich an den Tattoos an seinen Fingern.

[Coruscant - Untere Ebenen - Gebäude - Quartier] Cat, Quotil, Sek´nos, Farank
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ in der Nähe des Honey House ~ Straße ~ Taxi ¦¦ Shana

Die Fahrt verlief relativ ereignislos. Shana und der Fahrer betrieben ein wenig Small-Talk, wobei sie sich eher mit der Dolmetscher-Einheit unterhielt als mit dem Ubesen selbst, da sie ihn nicht verstand. Letztendlich war sie auch nicht daran interessiert einen neuen Freund zu finden, sie wollte nur die Zeit bis zum Erreichen des Zielpunktes totschlagen. Sie kamen relativ gut durch, keine Räuber oder sonstige Kriminelle hatten Interesse daran den Gleiter zu demolieren oder die Insassen auszurauben. So ramponiert das Taxi auch aussah, gab es auch kaum Anlass dazu. Schon faszinierend. Mit diesem Gleiter würde der Fahrer in den oberen Ebenen keine Chance haben, niemand würde bei ihm einsteigen. Hier unten aber war ein gebrauchtes, möglichst wertlos aussehendes Gefährt genau das Richtige. Nach einigen Minuten stoppte das Taxi am genannten Zielpunkt, einem Aufstiegsschacht der sie nach oben beförderte.

An dessen Ende erweiterte sich der Schacht zu einer großen Plattform, von der aus es in alle möglichen Richtungen ging. Ein Knotenpunkt der Öffentlichen sozusagen. Derlei gab es hunderte und tausende auf Coruscant, zum Glück brauchte sich Shana immer nur ein paar in der Umgebung zu merken. Und für den Notfall hatte sie ja immer noch ihr Multimedia-Com. So stieg sie also aus, und beglich die Fahrkosten mit einen angemessenen Trinkgeld. Nicht so niedrig, aber auch nicht zu hoch. Sie wusste nicht wie lange noch ausreichend Creds auf ihrem Konto waren. Also sollte sie langsam anfangen ein wenig auf ihre Ausgaben zu achten. Noch drohte keine Gefahr, aber solange sie kein Geld verdiente, würden sich ihre Reserven irgendwann erschöpfen. Wobei sie, wenn man es genau betrachtete schon Geld verdient hatte. Witzigerweise war dies mit 14/15/16 Jahren gewesen. Und nicht, wie man es wohl erwarten würde, in erwachsenem Alter.

Mit ihrer Schauspielerei und ihrem Modeln hatte sie bereits Verdienste erzielt, nur das diese an ihre Eltern gegangen waren, die ihre Vermögensverhältnisse verwaltet hatten. Dafür hatte sie immer gutes Taschengeld bekommen, bzw. ein fast immer gut gefülltes Konto. Nun sie würde sehen wie es weiterging, irgendwie mussten die Jedi ja zurechtkommen, auch ohne ein Gehalt.

Aufmerksam begutachtete sie die Umgebung als sie zum nächstgelegenen Lift tippelte. Hier unten waren nicht ganz so viele Leute wie oben, wo es niemand, der Verstand hatte, wagen würde jemanden auszurauben. Vor der Lifttür konnte sie eine kleine Gruppe Wartender erblicken, auf die sie so schnell es ging zuschritt. Glück gehabt, niemand hatte sich in irgendwelchen Nischen verborgen, sodass sie unbehelligt bei der Sicherheit-gebenden Ansammlung ankam. Sie erntete ein paar musternde Blicke, nicht alle davon jugendfrei. Mal wieder typisch. Aber da die schlanke Padawan daran gewöhnt war, setzte sie den standardmäßig unbeteiligten Blick auf und stopfte sich ihre Kopfhörer in die Ohren. Innerlich mitsingend, wartete sie bis der Turbolift unten angekommen war und Menschen und Nichtmenschen ausspuckte um wiederum mit neuer Last nach oben zurückzukehren.

Shana drängelte sich in die Kabine und ignorierte die multiplen Ausdünstungen die sie während der 3-minütigen Fahrt begleiteten. Oben wurde sie von der allzu bekannten Geschäftigkeit und Hektik empfangen. Die Tafeln der verschiedenen Linien wurden studiert um herauszufinden welche Bahn oder welches Shuttle sie am schnellsten ins Regierungsviertel bringen konnte. Der Gewinner war eine Expressbahn, die in zwei Minuten eintreffen sollte. Was sie auch tat.

Während der Fahrt lauschte sie weiterhin ihrer Musik, einem Mix aus Dance-Tracks und Songs die entweder durch exquisite Melodieführung oder ansprechende Texte brillierten. Ihr war klar, dass sie overdressed war, doch diese Eigenschaft nahm ab, je näher sie dem Regierungs- und dem Kulturviertel kam. Sie war schon eine ganze Weile nicht mehr hier gewesen, warum auch? Bei ihren letzten Besuchen war es entweder um die Ummeldung ihrer Mutter gegangen die nicht mehr zu Hause wohnte oder Besuche im Gericht. Nach dem schrecklichen Unfall ihres Ex-Freundes hatte sie im Gerichtssaal gesessen, als die Vorwürfe gegen dessen Eltern verhandelt worden waren. Zwar hatten sie einen Freispruch erhalten und das Verfahren war wegen falschen Verdachts eingestellt worden, doch dies hatte ihnen ihren geliebten Keno auch nicht zurück gebracht. In diesem Fall konnte sie den Richtern noch nicht einmal einen Vorwurf machen, denn sie hatten alles richtig gemacht. Die ausführenden Organe hatten zu rücksichtslos gehandelt bei der Durchsuchung. Doch diese wurden von jeder Schuld freigesprochen.

Es ließ sich nicht rückgängig machen, es hatte "lediglich" dafür gesorgt, dass sie aufgewacht war und angefangen hatte ihre Umgebung wirklich wahrzunehmen. Die Bahn sauste durch das Gebiet und es wurde Zeit die restliche Wegroute zum exakten Standort des Museums herauszufinden. Ein paar Eingaben auf ihrem Com verlinkten sie mit dem Routenplaner, der ihr eine Wegbeschreibung ausgab. Ah, noch zwei Stationen, von da an konnte sie zu Fuß gehen. Sie hatte heute Zeit und konnte auch mal ein etwas längeres Stück laufen.

Die richtige Station ließ sich fast schon an der Umgebung ausmachen. Während die Verwaltungskomplexe durch ihre Größe und ihren modernen Stil auffielen, erkannte man Museen und Galerien an ihrem altertümlichen Charme, sofern dieser erhalten worden war. Auch wenn sie es nicht gerne zugab, aber die harte, kantige Architektur, die das Imperium favorisierte hatte durchaus etwas Ästhetisches an sich. Wie dem auch war, Shana bewegte sich in Richtung des "Lorth-Needa-Gedenkmuseums", welches nach gut zehn Minuten vor ihr auftauchte. Ihr war durchaus bewusst, dass sie mit ihrem Äußeren nicht gerade den Eindruck einer Museumsbesucherin machte, doch das war ihr egal. Sie hatte später schließlich noch mehr vor. Außerdem war das Gefühl der Aufmerksamkeit kein schlechtes. Letzten Endes war sie also angekommen und stieg die Stufen zum Eingang hinauf. Schon in den Fenstern neben der Tür waren bereits Plakate und Infotafeln zu sehen.

Ihr Schritte durch das Eingangsportal wurden von einem aufdringlichen Piepen gestoppt, welches durch eine Warnleuchte unterstützt wurde. Selbstverständlich der Waffenscanner, der ihre Pistole identifiziert hatte. Noch während ein Sicherheitsmann auf sie zutrat, hatte sie bereits ihre Geldbörse aus der Handtasche genommen und ein verständnisvolles Lächeln aufgesetzt.


"Darf ich Sie bitten, ihre Tasche abzugeben um sie unter Verschluss zu nehmen."
"Natürlich, hier bitte."
Der bullige Mann nahm ihr schwarzes Täschchen entgegen und öffnete den Verschluss. Peinlich genau darauf bedacht nicht hinein zu greifen, überprüfte er den Inhalt, bzw. hielt Ausschau nach der Waffe.

"Danke, würden sie bitte noch einmal durch den Scanner treten." Er musste sichergehen, dass sie keine Waffen mehr mit sich führte, und dies konnte sie im folgenden Test bestätigen. Er verschwand hinter der Garderobentheke und verstaute ihre Tasche in einem der Fächer. Sie hielt die Hand für den Nummernchip hin, damit sie ihr Zeug im Anschluss wieder abholen konnte. Mit diesem sowie ihrem Geldbeutel bewaffnet trat sie zur Kasse und pflückte ihren Studentenausweis heraus.

"'Ein Studententicket bitte." Die Frau hinter dem Glas beäugte das Plastikteil und sah dann argwöhnisch zu ihr hoch.

"Journalismus? Ihnen ist aber bewusst, dass Aufnahmen im Museum strengstens verboten sind? Wenn sie etwas veröffentlichen wollen, brauchen sie eine offizielle Genehmigung."

"Ja, das ist mir bewusst."
, beruhigte sie die Frau. "Ich bin nur eine ganz normale Besucherin."

"Ja, na klar. Macht dann 8,50 Credits."
Shana bezahlte und nahm das Ticket entgegen.

Offenbar gab es Führungen, die das Ganze verständlicher machten. Da die nächste Tour in wenigen Minuten losging, schrieb sie sich ein und entschied die wenigen Minuten noch zu warten. Von daher blieb sie noch im vorderen Bereich und blätterte durch die verschiedenen Prospekte und Flyer, die weitere Kultur- bzw. Kunstveranstaltungen ankündigten. Darunter eine Einladung für einen Diskussionsabend über das Thema: "Moderne Gesellschaft, Gefahren und Chancen". Shana konnte sie gut vorstellen wie so eine Runde aussah. Wer war bitte so blöd und offenbarte sich in diesen Zeiten als Kritiker? Die zehn Minuten gingen schnell vorbei und ein Droide trat hervor um den nächsten Rundgang anzukündigen. Na also, dann konnte es ja losgehen. Jetzt war sie mal wirklich gespannt.


¦¦ Coruscant ~ obere Ebenen ~ Regierungsviertel ~ "Lorth Needa Gedenkmuseum" ¦¦ Shana
 
- [Coruscant-System - Coruscant - untere Ebenen - in der Nähe des 'Star Traveler' - Müllhaufen] - mit Stella

Die Welt war noch immer nicht vollends zum Stillstand gekommen, nicht einmal in der eigentlich so beruhigenden Dunkelheit seiner Augenlider. Das war ein Grund mehr sich noch nicht zu erheben, wo auch immer er gerade herum lag. Die Erinnerungen an die letzten Stunden – wie spät es wohl war? - kehrten nur tröpfchenweise zurück, aber sie kehrten immerhin zurück. Es hätte ihn auch ziemlich geärgert, wenn er einen solchen Abend vergessen hätte – auch wenn er sich nicht daran hätte erinnern können. Irgendwelche Erinnerungsfetzen hatte man immer und das reichte oft, um sich doppelt und dreifach zu ärgern. Sein Gesicht verzog sich leicht zu einem schiefen Grinsen, doch plötzlich spürte er noch mehr Bewegung um sich herum, als nur den sich drehende Boden. Laute Stimmen und dann ein stechender Schmerz in seiner rechten Schulter sorgten dafür, dass Jace unwillig die Augen aufschlug und versuchte seine Umgebung wahrzunehmen und was er schließlich sah gefiel ihm nicht ganz und gar nicht gut. Allerdings gefiel ihm der widerliche Geruch noch viel weniger, als die sich langsam drehenden Häuserschluchten und die beiden verfluchten Mandalorianer über ihm.

Er schloss noch einmal die Augen und versuche sich zu sammeln, als der eine Söldner ihn wieder mit seiner Waffe stach.


"Was ist denn das für eine Art?", murrte Jace müde und schob den Lauf beiseite.

Hatte er eben die Wörter: Deserteur, Skalpieren und Hutts gehört? Das war alles andere als gut. Doch bevor er auch nur einen weiteren klaren Gedanken fassen konnte, packte ihn einer der beiden Kopfgeldjäger auch schon am Kragen der Fliegerjacke packte und in die Höhe und aus dem Müll zog. Sein Gehirn schaltete noch sehr langsam, doch wenn es die Bilder und Stimmen richtig zusammengesetzt und analysiert hatte - dann hatte er es hier mit einer Frau und einem Mann zu tun. Der Typ hatte ihn mit seiner Waffe unsanft aufgeweckt und trug eine grünbronzene Rüstung, während die Dame ihn gerade netterweise davor bewahrt hatte seinen Kopfhaut zu verlieren und ihn stattdessen nur wenig verprügeln wollte, eine graue Rüstung zur Schau trug.


"Wer wird sich denn an wehrlosen, stinkenden, aber dennoch verdammt gut aussehenden und absolut nicht nüchternen Deserteuren vergreifen?", fragte er während die vermutliche Mando ihn unsanft wieder zu Boden stieß.

Jetzt drehte sich alles noch schneller. Irgendwo in seinem Kopf stellte er fest, dass es keinen Sinn hatte sich in irgendeiner Form zu wehren. Mandalorianer galten als sehr gute Kämpfer und er hätte vermutlich Topfit schon ein paar Probleme gehabt und so wie es ihm gerade ging, würde er nicht mal zehn Meter weit laufen können. Also musste einer neuer Plan her, zum Beispiel einfach abzuwarten.


"Ich hätte da einen Vorschlag und eine Frage, in eigener Sache.", sagte er nach einem Moment, denn er gebraucht hatte um die Drehung der Welt wieder zu verlangsamen.

"Ich würde von dem verprügeln absehen, erstens wäre es ziemlich langweilig für euch und zwotens stellt euch das in einem schlechten Licht dar. Aber viel mehr interessiert mich die Frage, wieso zwei Gestalten wie ihr es seid, euch mit so einem mickrigen Kopfgeld zufrieden geben könnt? Jeder Pirat ist mehr wert."

Apropos Pirat. Wo steckte eigentlich Stella? Er spähte zwischen den grünen und grauen Beinen hindurch zu dem Müllhaufen. Keine rothaarige Schmugglerin mehr zu sehen. Sein besoffener Kopf brauchte einen Augenblick um sich das Gehörte von vor ein paar Sekunden wieder ins Gedächtnis zu rufen. Irgendwas von Schnalle an Hutts verscherbeln? Offensichtlich hatte das nicht so gut funktioniert, wenigstens etwas. Leider konnte er von dieser Seite auch mit keiner Hilfe rechnen, da es ihr vermutlich auch nicht besser ging und selbst wenn hieß das noch lange nicht, dass sie ihm auch half.

"Also? Wie gehts weiter, ihr Bleicheimer?"

- [Coruscant-System - Coruscant - untere Ebenen - in der Nähe des 'Star Traveler' - Müllhaufen] - mit Kate und Josea
 
[Coruscant-Untere Ebenen-Gebäude-Quartier]mit Cat,Sek´nos,Jamie

Wieso denkst du das ich eine Sie bin? Ich könnte genauso gut ein er sein oder keines von beidem sagte Quotil zu Jamie und musterte ihn kurz. Aber der Plan klang vielversprechend. Nach ihren Infos gings darum einen Andrews zu retten ohne viel aufsehen zu erregen.
Gibt es einen speziellen Imperialen den ich imtieren soll oder darf ich mir eine Person aussuchen? fragte sie und schaute zu allen anwesenden. Um nochmals ihre Reaktion zu sehen ging Quotil zurück in ihre ,,Normalform´´ als Schwarzes Tier und blieb im Sessel sitzen. Die stechend Orangenen Augen bohrten sich in Cats als sie auf deren Rüge antwortet.
Ich bin mir vielem Bewusst, mal mehr mal weniger aber immer genug um die Mission nicht zu gefärden. sagte die Gurlanin und musterte nochmal jeden im Zimmer mit ihren Augen, normalerweise hat schon ein kurzer Blick ausgereicht um Personen mit schwachen nerven zu erschrecken aber diese Wesen hier hatten scheinbar alle Nerven wie Durastahl.


[Coruscant-Untere Ebenen-Gebäude-Quartier]mit Cat,Sek´nos,Jamie
 
[Coruscant – untere Ebenen – Müllhalde in der Nähe einer Bar ] Josea, Kate, Jace, Stella (NPC)

Josea fand es ziemlich schade, dass Kate die rothaarige Schönheit so grob hinweg gescheucht hatte – er hätte das feurige Wesen gerne mitgenommen, für ein oder zwei Stunden…

Wayii, Kate – ich hätte sie wirklich gern näher kennen gelernt…“,

maulte er über die Privatleitung der Helmcoms, als ob er ein Junge wäre, dem seine Eltern die Süßigkeiten weggenommen hatten, noch bevor er davon naschen konnte. Aber ihm war natürlich klar, dass die Ziele seiner Klientin Vorrang hatten – und am Ende wurde die Kleine noch eifersüchtig.

Jedenfalls wurde er mit dem Spaß, den sie mit einem völlig desorientierten Jace hatten, einigermaßen entschädigt. Kate, oder Ruusan, wie ihr Tarnname lautete, ging völlig in ihrer Rolle als hart gesottene Mandalorianerin auf und schlug vor, ihr Opfer zu verprügeln anstatt zu skalpieren.

„Mir fehlt noch so ein blonder aruetii-Schopf in meiner Sammlung – macht sich bestimmt gut neben dem Vorleger aus Albino-Wookiee und den Handschuhen aus Kaminoaner-Leder…“,

überlegte der Mandalorianer laut, alsKate aka Ruusan den Betrunkenen unsanft auf die Beine zerrte und dann wieder zu Boden stieß. Allerdings war Jace trotz seiner prekären Lage nicht auf den Mund gefallen – er beschwerte sich über die Behandlung und versuchte, sich aus seiner desolaten Lage herauszureden. Zwar wohl weniger mit pak’lalat, einer silbernen Zunge, als Josea es getan hätte, aber dennoch auf eine sehr sympathische Weise.

„Manchmal sind auch mando’ade Idealisten, und solche hut’uune wie du, die ihre Kameraden im Stich lassen, gehören bestraft – egal, ob Imps oder Reps. Deserteure sind unser Spezialgebiet – es ist eine Ehrensache, shabuire wie dich einzukassieren!“,

blaffte Josea grob und versetzte dem ehemaligen Elite-Piloten einen weiteren Stoß mit dem Blasterlauf. Dies hinderte Jace allerdings nicht daran, forsch zu nachzufragen, wie es weiterginge, und setzte sogar noch das Wort ‚Blecheimer’ hintendran. Das war bei weitem nicht so originell wie die große grüne dumme Melone, doch der Kerl bewies Chuzpe.

Um das Theater noch glaubwürdiger zu gestalten, packte Josea ihn mit beiden Händen am Kragen und ließ aus seiner Unterarmpanzerung mit einem harten 'Tschack' eine sehr scharfe, dreischneidige Vibroklinge hervorschnappen.

„Wie hast du mich genannt, du osik’la aruetii? Zu schade, dass die Imps dich noch verhören wollen, sonst würde ich dir die Zunge rausschneiden. Dann muss ich mich doch an deinen Skalp halten. Ruus’ika, halt ihn fest! Wenn ich mit ihm fertig bin, kannst du ihn verprügeln!“

Mit diesen bedrohlich hervorgestoßenen Worten schubste er ihn breit grinsend in Kates gepanzerte Arme.

[Coruscant – untere Ebenen – Müllhalde in der Nähe einer Bar ] Josea, Kate, Jace,
 
(Cloé Raquelle Cortina)

- Coruscant – City – Obere Ebenen – Restaurant „Victorias“ – Terrasse – Mit Exodus -

Wie weit durfte man gehen, wenn man den Verehrer der eigenen Schwester auf ein Date begleitete und dabei so tat, als wäre man die eigene Schwester? Cloé spürte Exodus Hand auf ihrer Taille ruhen und ihr Körper prickelte leicht vor Aufregung, als er sie ein minimales Stück näher zu sich heran zog. Instinktiv wusste sie jedoch, dass hier Schluss sein musste. Das war von nun an Noas Revier. Cloé war nur hier um die Beziehung der beiden vorzubereiten. Sie hatte Exodus Wingston einen Stupps in die richtige Richtung gegeben, mit sehr großem Erfolg sogar, doch alles weitere musste zwischen ihm und dem echten Zwilling erfolgen. Dass er ihr sein Jackett um die Schultern gelegt hatte, zeigte einmal mehr, wie höflich und aufmerksam er war – ein echter Gentleman eben. Es würde nicht leicht sein, Noa zu gestehen, dass sie sich mit Exodus Wingston getroffen hatte, um den Weg für sie zu ebnen, aber wenn sie ihrer Schwester von seinen zahlreichen guten Eigenschaften erzählen würde, die diese vielleicht noch gar nicht kannte, würde Noa einlenken. Man konnte zu einem Mann wie Exodus Wingston nicht nein sagen. Tat man es doch, dann war man entweder nicht ganz richtig im Kopf oder man hatte die große Liebe bereits gefunden. Jesper war ein echter Schatz, fiel Cloé bei dem Gedanken ein. Er saß in diesem Augenblick im Wohnzimmer und schaute sich einen Holofilm an, oder er war schon früh ins Bett gegangen, weil er so müde war. Wenn er schon schlief, würde sie ihn wecken, ganz sanft natürlich. Er sollte auch noch etwas von diesem schönen Abend haben.

„Der Ausblick ist wirklich schön.“

Bestätigte Cloé, noch einmal das Meer von Lichtern bewundernd.

„Sie sind wirklich ein origineller Mann, Exodus.“

Lächelte sie und in ihrer Fantasie entstand ein Portrait ihrer gesamten Familie, das sie alle zusammen zeigte: ihren Vater, ihre Geschwister, deren Ehepartner und natürlich die Kinder. Ramón und Thalia mit den beiden Kleinen, Pablo und Elisheva, sollten die beiden jemals wieder zusammen finden, sie selbst und Jesper, Noa und Exodus, und natürlich Leandro, mit wem auch immer. Es war ein schönes Bild, das sie in Gedanken zeichnete, ein Bild voller Harmonie und Glück. Es fehlte nur noch der wichtigste Part: Noa davon zu überzeugen, dass Exodus Wingston der richtige Mann für sie war. Sie würde beleidigt sein, zu Anfang, doch fundamentalen Argumenten verschloss sie sich in der Regel nicht. Vielleicht sollten sie sich zu Kaf und Kuchen treffen, wenn Cloé ihr von diesem Abend erzählte. Schokoladen – und Marzipantorte würden Noa besänftigen.

„Wie spät ist es es eigentlich?“

So schön es auch war, irgendwann musste Cloé sich dazu entscheiden, diese Worte zu sprechen. Sie konnte nicht weiter gehen als bis zu diesem Punkt.

„Ich sollte mir wohl allmählich ein Taxi rufen lassen.“

Meinte sie mit einem leicht entschuldigenden Ton in der Stimme.

"Es ist sicher schon recht spät..."

- Coruscant – City – Obere Ebenen – Restaurant „Victorias“ – Terrasse – Mit Exodus -
 
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[ Geostationärer Orbit um Coruscant – Vanguard Verband [DREAD "Bloodshed", CRK „Firestorm“, FRG „Tranquillity“ – DREAD "Bloodshed" - Brücke - Tiberius Ravenburg, Crew]

Unzählige Raumschiffe zogen am Transparistahlfenster vorbei. Es waren dutzende, wenn nicht gar hunderte verschiedener Schiffsklassen die sich vor dem einen Auge des Kommandanten vorbei schoben. Sie reichten von großen Kreuzern, bis hin zu Sternzerstörern. Die Elite des Imperiums. Er selbst hatte noch nie ein solches Prachtschiff betreten, stets nur von weitem in Kampfeinsätzen oder wie hier, friedlich im Orbit liegend. Er selbst hegte, wie wahrscheinlich jeder Kommandant der dem Imperium diente, den Traum eines Tages selbst ein solches Schiff führen zu dürfen. Er war nicht undankbar. Ein schwerer Kreuzer der Dreadnaught Klasse gehörte sicherlich zu den stärksten Schiffen der Flotte unterhalb der Schwertspitzenschiffe, wie man intern die Schiffe der Victory und Imperial Klasse nannte. Doch dieses Schiff war alt. Es war alt und ein einziger Flickenteppich. Mittlerweile fragte sich Ravenburg, ob es wirklich noch Teile an seinem Schiff gab, die nicht ausgewechselt wurden. Vielleicht einige Teile der Hülle. Er konnte es nicht genau sagen. Sein Schiff wurde einmal modernisiert, die Waffensysteme dem neuen imperialen Standard angepasst, doch half es nichts. Man konnte einem alten Mann die leistungsstärksten Prothesen transplantieren, er war und blieb doch nur ein alter Mann der sterben würde.
Wie lang würde er dieses Schiff noch führen? Vielleicht würde die Brücke dieses Schiffes sogar das Letzte sein, was er je sehen würde. Es war ein trauriger Gedanke, einer der bereits einmal beinahe Realität geworden ist. Die Zerschlagung der „Forces of Hope“ bei Belkadan wäre auch beinahe sein eigenes Ende gewesen. Nur knapp waren sie dort dem Tode entgangen, bereits damals galt der Dreadnaught als antiquiert und nicht mehr. Er schielte zum Chrono, den er nicht sah. Er musste den Kopf drehen, denn der Chrono lag im toten Winkel seines nicht mehr präsenten Auges. Ein weiteres Andenken an die Schlacht um Belkadan. Er besaß zwar nicht mehr die Fähigkeit des räumlichen Sehens, doch die der räumlichen Wahrnehmung. Möglich war das, so hatte es ihm sein Arzt erklärt, durch Auswertung von Größenverhältnissen, perspektivischen Verschiebungen, Überdeckungen, Licht- und Schattenverteilung und Kontrast- und Konturenschärfe.
Sein XO, Havelock, näherte sich ebenfalls aus eben jenem toten Winkel, als wolle er ihn immer wieder an die ihm erlittene Schmach erinnern wollen. Der Commander drehte den Kopf zu seinem ersten Offizier, sah dabei flüchtig aufs Chrono, und fand direkt einen Grund diesen aalglatten Offizier loszuwerden.


“Sagen sie dem Quartiermeister, er soll die Gastquartiere herrichten. Sagen sie zudem Colonel Varg dass seine Männer und er eine Ehrenaufstellung im Hangar einnehmen sollen.“


Sich von seinem ersten Offizier abwendend, sah der Commander erneut zu den Sternen. Die Frachtschiffe der Star Galleon Klasse fanden sich langsam am vorgegebenen Nav-Punkt ein und begannen eine Formation zu bilden. Jeweils vier Schiffe in einer Reihe sollten nebeneinander fliegen. Insgesamt gab es fünf dieser Reihen, die sich hier aufstellten. Diese Frachtschiffe boten ein größeres militärisches Potenzial als so manche Korvette. Sie waren, wenn er sich die Bemerkung aus dem Missionsprotokoll richtig in Erinnerung rief, mit zehn Turbolasern bewaffnet und besaßen dazu noch ein kleines Kontingent an Raketen. Wehrlos waren sie definitiv nicht.

„Sir, die Kommandanten der ihnen unterstellten Schiffe sind bereit für die Holokonferenz.“

Ensign Delah riss ihn mit seiner Meldung aus den Gedanken. Ein kurzes Nicken in Richtung des Dunkelhäutigen, während er zur Holoplattform im hinteren Teil der Brücke ging. Hier standen auch die großen, rechteckigen Taktikschirme die auf ihren Transparistahloberflächen die Möglichkeiten bot, taktische Bewegungen anzuzeigen und zu simulieren.
Er aktivierte die Empfangsbereitschaft, woraufhin sich zwei Personen in dem flimmernden, charakteristischen blau abbildeten. Der eine trug einen markanten Schnurrbart und war recht quadratisch gebaut während der andere Offizier dünner, verschlagener wirkte. Das mussten Lieutnant-Commander Brask und Lieutnant-Commander Arancho sein.


“Vor sich sehen sie das Pax-System, genauer genommen den Planeten Plagen. Unser Ziel ist es, die Gouverneurin samt Entourage sicher nach Plagen zu bringen und die Sicherheit des Konvois zu gewährleisten. Gibt es Fragen?“

Bereits jetzt sah er, dass die Akten über Brask nicht gelogen hatten. Doch entgegen der Einträge dort, schien sich der stämmige Offizier zurückzuhalten. Sein kritischer Blick und das Zucken seines Schnurrbartes, verrieten den impulsiven Mann jedoch.

“Ist mit Feindaktivität zu rechnen? Dieser Planet ist derzeit ein heißes Pflaster.“

Wer hatte nicht die Berichte aus dem Imperial HoloVision mitverfolgt. Der Planet war derzeit in aller Munde, und das nicht gerade mit guten Schlagzeilen. Ein Aufstand hatte jedoch nichts im Hoheitsgebiet der imperialen Flotte verloren. Es gab keine Meldungen über Feindaktivitäten im imperialen Raum, sollte sich doch sein Neffe und der neue Gouverneur mit diesen Wesen herumschlagen.

“Die klatooinische Handelsgilde zeigt keine feindlichen Aktivitäten im nahen Raum von Plagen. Die Lage dort ist zwar ernst, doch spielt sich der Konflikt auf dem Boden ab.“

“Noch.“

“Lieutnant-Commander Brask hat Recht. Die Situation dort könnte schnell eskalieren, besonders wenn eine imperiale Garnison dort aufgestellt wird.“ Erst jetzt meldete sich Arancho mit seiner näselnden Stimme. Die Interferrenzen der holographischen Darstellung unterstützen dies noch und ließen die Geduld des Commanders huttisches Roulette spielen.

“Meine Herren, unser Primärziel ist es die Gouverneurin sowie die Frachtschiffe wohlbehalten nach Plagen zu bringen. Was danach geschieht, liegt weder in meiner Entscheidungsgewalt, noch in ihrer. Fokussieren wir uns doch einfach auf die gegebenen Umstände. Weitere Details können sie aus dem Missionsprofil ablesen.“

Er schnitt die Diskussionsmöglichkeiten ab. Sollten sie doch in ihrem eigenen Saft schmoren, er war der Kommandant des Verbandes und damit sollten sie sein Wort als Gesetz anerkennen. Unmerklich wurde so Ravenburg zu einem jener Offiziere, die er selbst immer verachtet hatte. In diesem Augenblick fiel es ihm nicht auf, ihn kümmerte nur der schnelle Missionsstart. Er hatte genug Patroullien geflogen und wollte auch diese, nach seinen Maßstäben unwürdige Mission hinter sich lassen. Je schneller die Gouverneurin bei Pax sein würde, desto besser.

“Die Abreise beginnt in einer halben Stunde. Tragen sie dafür Sorge, dass jeder an seinem Platz ist.“

Ohne auf eine Antwort zu warten, kappte der einäugige Militär die Verbindung zu den Untergebenen. Sein Kopf schmerzte, Ravenburg schloss kurz sein Auge und massierte sich die Schläfen. Doch viel zur Entspannung blieb ihm nicht, der emsige Ensign Delah drehte sich von seiner Position zum Commander hin um und forderte nach dessen Aufmerksamkeit.

„Sir, die Frachtschiffe befinden sich in Formation und warten auf ihre Befehle.“

“Sagen sie den Kommandanten, sie sollen ihre Position beibehalten. Weisen sie die Tranquility an ihre Position über den Frachtschiffen an den vorgegebenen Koordinaten einzunehmen und zu halten.“

Das taktische Hologramm des Orbits um Coruscant, welches von einer Vielzahl an kleineren und größeren Schiffen bot, wurde auf den Bereich verkleinert welcher zum Sammelpunkt der Plagen-Mission bestimmt war. Der Kommandant des alten Dreadnaught Kreuzers rieb sich das Kinn und stützte seinen Ellenbogen auf seinem Unterarm. Für diese Anzahl an Frachtern hatte man ihm zu wenig Schiffe gegeben, andererseits gab es einen direkten Sprung nach Plagen. Da es keine zu erwartenden Gefechte geben sollte, musste er sich damit zufrieden geben.

“Die Firestorm soll ihre Position hinter den Frachtschiffen einnehmen, die entsprechenden Koordinaten sollen an die Navigation des Kanonenbootes übertragen werden.“

Etwas besseres konnte er aus dieser Kombination nicht zaubern. Nun fehlte das Kommandoschiff selbst noch, um die Formation perfekt zu gestalten.

“Sub-Lieutnant Camus, bringen sie die Bloodshed an die Spitze der Formation.“

Das große Schiff setzte sich bereits Augenblicke später in Bewegung und glitt sanft in die vorgegebene Position. Die Maschinen dröhnten und brummten leise im Hintergrund, als würde etwas tief im Bauch des Schiffes erwachen und sich räkeln und strecken. Dieses Schiff war ein wahres Monstrum, zumindest für die damalige Zeit. Heute, war es ein alter Wolf der dabei war seine Zähne zu verlieren.
Das taktische HUD piepste und signalisierte, dass das Shuttle soeben die Atmosphäre um Coruscant verlassen hatte. Innerhalb einer Viertel Stunde wären sie also an Bord. Der Kommandant überprüfte seine Uniform und begann den Weg zum Hangar, wo er seine Gäste empfangen würde, anzutreten.


[ Geostationärer Orbit um Coruscant – Vanguard Verband [DREAD "Bloodshed", CRK „Firestorm“, FRG „Tranquillity“ – DREAD "Bloodshed" – Brücke, auf dem Weg zum Hangar - Tiberius Ravenburg, Crew]
 
¦¦ Coruscant ~ obere Ebenen ~ Regierungsviertel ~ "Lorth Needa Gedenkmuseum" ¦¦ Shana

Der Droide führte die gut dreißig Kopf starke Gruppe ein paar Stufen hinauf in eine marmorierte Halle, die den Blick auf eine bombastische Kuppel eröffnete. Statuen säumten die Nischen des Eindruck erzeugenden Empfangsbereiches. Während einige Touristen die Großartigkeit des Ortes bestaunten, fragte sich Shana ob dies alles überhaupt dem Imperium zugeschrieben werden konnte. Mit Sicherheit stand das Gebäude schon seit Ewigkeiten hier, oder? Damit gehörte es zur republikanischen Ära. Dennoch waren Dekoration und Gestaltung hervorragende Arbeit, daran ließ sich nicht rütteln. Zudem wurde ihnen die jüngst enthüllte Statue präsentiert. Groß angekündigt, doch letzten Endes doch nur ein weiterer hoher Würdenträger des Imperiums. Wie sollte man da eigentlich die Übersicht wahren?

Wie meistens üblich vergaß man den größten Teil des Gehörten sowieso wieder. Sofern es die Zeit zuließ, begutachtete die 21-Jährige die Holotafeln, die zusammengefasst einige wichtige Daten der dargestellten Person aufführten. Eigentlich war es schon fast erstaunlich wie man eine ganzes Museum mit einem Ereignis füllen konnte, das gerade mal um die sieben Jahre zurücklag. Doch je länger die Tour dauerte, und je weiter sie kamen, desto verständlicher wurde die ganze Angelegenheit. Soviele Informationen, die sie längst vergessen oder verdrängt hatte. Die Kämpfe, der Wechsel der Politik, all dies hatte sie zwar mitbekommen, aber nie einen zweiten Gedanken darüber verschwendet. Warum auch? In dieser Zeit war es wesentlich wichtiger für sie gewesen beliebt und berühmt zu werden. Die blonde Padawan erinnerte sich immer wieder an das Unverständnis ihrer oder auch anderer Eltern, dass die Kinder sich gar nicht für die Geschehnisse und die Politik um sie herum interessierten. Heute wäre sie vermutlich der gleichen Meinung, doch damals war diese Dinge tatsächlich völlig belanglos für sie und ihre Altersgenossen gewesen.

Hauptsache sie hatte ihre Beliebtheit in der Schule steigern können, was sie damit erreicht hatte im TV zu sehen zu sein. Immerhin konnte sie so die Aufmerksamkeit der Jungs erlangen, und andere Mädels eifersüchtig machen. Als wenn sie mit ihrem Aussehen nicht schon allein genug Chancen bei der Männerwelt gehabt hätte. Aber genau das war vermutlich der Grund warum die meisten Leute im Imperium nichts Schlechtes sahen. Solange sich ihr Leben nicht merklich veränderte, und nicht rapide schlechter, bzw. unbequemer wurde, störte man sich nicht an einem Wechsel der Regierung und machte einfach so weiter wie bisher.

Aufmerksam folgte sie den Ausführungen, die die Schwierigkeiten bei der Machtübernahme beschrieben. Was sie dabei hörte, stellte klar, wie wenig Einfluss Recht und Gesetz im Krieg hatten. Jeder konnte quasi machen, was er wollte. Und trotz aller Antipathie war Shana klar, dass es die Republik vermutlich nicht groß anders machte. Zumindest was das Einsetzen einer Regierung betraf. Weiterhin lauschte sie interessiert dem, was das Imperium über die "Gräueltaten der Jedi" zu berichten, bzw. zu offenbaren hatte. Einige Male musste sich die Padawan ein Lachen verkneifen. Dieser Besuch war eine Demonstration von individueller Interpretationsfähigkeit. Tatsachenmanipulation und -verdrehung wurde hier als Kunstform betrieben. Mit Sicherheit waren Jedi keine Heiligen, aber diese mikroskopisch zusammengetragene Beweisführung über die Korruption und Täuschungsmethodik ihrer Ordensgeschwister war einfach nur kindisch und albern.

Weniger lustig war der neue Bereich, der eine Spezialeinheit namens "Anti-Force-Commando" zeigte und beleuchtete. Von denen hatte Shana tatsächlich noch nie etwas gehört, was wohl kaum wunderlich war, da sie offenbar kaum jemand kannte. Genauer gesagt gekannt hatte. Wenn sie es richtig verstanden hatte, gab es sie nicht mehr, etwas sehr Positives, wie sie fand. Insgesamt kam der große Stolz, die positive Beleuchtung dieser Eroberung sehr gut zur Geltung und selbst Shana hatte am Ende das Gefühl als hätte das Imperium etwas sehr Erfreuliches vollbracht. Verdammt, der Effekt so einer Ausstellung, bzw. so eines Rundganges war erstaunlich! Kein Wunder warum sich so große Teile der Bevölkerung einlullen ließen und tatsächlich im Widerstand die Bösen sahen. Schade, dass ihr und ihren Verbündeten diese Möglichkeiten nicht zur Verfügung standen. Sie mussten sich mit ein paar kleinen Stichen begnügen, die daraus bestanden Provokation und Kritik zu erzeugen und dann wieder im Dunkeln zu verschwinden. Ätzend!

Aber alles in allem konnte dieser Besuch als sinnvoll bewertet werden, immerhin wusste sie mehr als vorher, und aus diesem Grund ging man schließlich ins Museum. Als nächstes stellte sich nur die Frage, was sie nun tun sollte, bzw. wollte. Es standen weitere Museen, Kunstgalerien, Ausstellungen und sonstiges zur Verfügung und derer viele. Was auch immer sie vorhaben mochte, das Wetter war momentan fantastisch. Sonnenstrahlen kitzelten ihre Haut und sorgten für willkommene Wärme. Schon seit Tagen hatte sie keine Sonne mehr gespürt. Sofort zog Shana ihren leichten Blazer aus um für einen Moment mit geschlossenen Augen die Sonne auf ihrem Gesicht und ihren Armen zu spüren.

Herrlich!
Ja, dies war genau die richtige Inspiration um ihr die nächsten Schritte zu zeigen. Beschwingt setzte sie sich in Bewegung und überlegte wo sie ein Geschäft fand, das ihren Wünschen entsprach. Die großen Plattformen um sie herum boten sich nicht an, denn sie waren Touristenbereich und besonders teuer. Wenn sie sich nicht irrte, war nicht allzu weit von hier entfernt, irgendwo im Gewerbesektor, ein Vergnügungsviertel mit allerhand Bars und Restaurants unter denen einige als Szenelokalitäten galten. Während sie auf einen Shuttle-Bus wartete, klinkte sie sich ins Netz ein und suchte nach einer angesagten Kaf'eteria (;)). Ihre Erinnerung hatte sie nicht getäuscht. Auf einer für zumindest Einheimische wohlbekannten Geschäftsmeile gab es einen für ihre Suchkriterien passenden Laden. Grinsend ließ sie sich den Weg anzeigen und prägte sich die Verkehrslinien und Straßennamen ein. Den Lärmpegel, der in allen möglich Sprachen schnatternden, grummelnden und kreischenden Wesen, blendete Shana erneut mit ihrer Allzweckwaffe Musik aus.

Eine halbe Stunden später hatte sie das ausgesuchte Kaf'e erreicht und versuchte einen Sitz in der Sonne zu ergattern. Viele wollten lieber im Schatten sitzen, weshalb mehrere Strahlenschirme aktiviert waren. Sie dämmten und filterten die schädigende Strahlung heraus. Aber Shana hatte nichts gegen ein paar gerötete Wangen. Außerdem konnte sie noch ein wenig Farbe vertragen. Ihrem Teint würde dies mit Sicherheit gut tun. Schließlich konnte sie sich mit einem Platz am Rand des Tischaufbaus arrangieren indem sie einen der Schirme zur Seite schob. Hier hatte sie einen Tisch für sich allein, auch wenn dieser relativ nah an der vorbeiziehenden Masse war, die sich die Einkaufsmeile hoch und runter schob. Wie lange hatte sie so etwas nicht mehr getan? Es war wirklich angenehm. Sonne, ein Kaf und für wenige Stunden einmal völlige Unbeschwertheit. Mit einem tiefen Seufzen schloss sie die Augen und gratulierte sich dazu diesen Tag dafür genutzt zu haben sich einmal so gut es ihre Situation zuließ, zu entspannen.


¦¦ Coruscant ~ obere Ebenen ~ Geschäfts- und Vergnügungsviertel ~ Kaf'eteria "Moonblaze" ¦¦ Shana
 
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"Jamie Lindberg. Black Ops Operative. Nunja sehen sie mich als angemessene..." sein Blick wanderte zum Rest des Teams. "... Verstärkung."
Catherine hatte inzwischen wieder Platz genommen. Der erste Schrecken, vom plötzlichen Auftauchen Quotils war verdaut und auch Operative Lindberg konnte endlich antworten. Die Majorin schmunzelte seiner letzten Bemerkung wegen.


"Warten wir's ab, Operative! Warten wir's ab!"

Der Vorschlag, sich aufzuteilen wurde gut angenommen. Das "Wesen" namens Quotil spielte schon mit dem Gedanken, einen realen Offizier zu immitieren. Catherine war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war. Erstens kannte sie die Fähigkeiten des Gestaltwandlers nicht, insofern konnte sie nicht einschätzen, ob und wie gut der oder die Offizierin nachgemacht werden konnte und zweitens wusste Catherine nicht, ob der Operative den nötigen Umgangston inne hatte... Dies waren also die Gründe für den nachdenklichen Blick, der das Wesen erst musterte und dann zu Jamie blickte.

"Ein Risiko ist es wert, denke ich."

Dann waren die Rollen weitestgehend abgeklärt...

"Wir beide mimen dann wohl die Wachen. Das dürfte kein Problem darstellen."

Als das geklärt war, fragte Jamie beiläufig, was man tun musste, um im republikanischen Geheimdienst zum Major aufzusteigen. Catherine hätte diese Frage einfach übergehen können, doch das tat sie nicht. Er wollte hoch hinaus, das stand wohl fest, aber so einfach, wie er es sich vorstellte war die ganze Sache natürlich nicht. Die relativ junge Majorin stand auf und sah auf den noch sitzenden Operative hinab. Obwohl sie recht schmal wirkte, strahlte sie eine Autorität aus, welche man einer so jungen Frau nicht zugestanden hätte:

"Es gibt eine Menge Lektionen zu lernen, bevor man die Karriereleiter erklimmen kann. Die erste ist natürlich, seinen Vorgesetzten den nötigen Respekt entgegen zu bringen!!"

Sie hob einmal kurz und vielsagend die Augenbrauen und wandte sich ab.

"Auf los geht's los!"

, sprach sie dann an alle gewandt und tatsächlich war es an der Zeit, sich einsatzbereit zu machen...


.:: Coruscant | untere Ebenen | Gebäude | Quartier | mit Quotil, Sek'nos und Jamie ::.

[op]Ich würde sagen, jetzt ist ein kleiner Zeitsprung angesagt, in dem wir jeden an seinen Posten setzen. Die Kurz-Story muss endlich angepackt werden! ;-) [/op]
 
\\ Coruscant - Imperial City - Imperialer Verwaltungskomplex - Landeplattform - Marius Semeon Ortiz, vier Präfekten und diverses Personal //

Eine gefühlte, halbe Ewigkeit verging für den Legaten, während er auf die Ankunft seiner Vorgesetzten wartete. Der junge Legat versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch konnte der ständige, nervöse Blick auf das Chrono nicht auffallen. Marius war ein extrem ungeduldiger Mensch wenn es um Verspätungen ging. Genau genommen, war die Gouverneurin noch nicht zu spät. Aber sie war nicht da. Er war da. Sie hatte, in seiner Art zu denken, da zu sein. Was für ein Eindruck machte es denn auf die Präfekten und das restliche Personal, wenn man gerade auf die neue Vorgesetzte warten musste? War das eine Art Machtspielchen? Die Miene des Legaten verfinsterte sich. Ihm gefiel es nicht, wie diese Twi'lek ihn an der Nase rumführte. Hier waren sie nicht in irgendeinem Spice verseuchten Städtchen auf Ryloth, sondern Beamte des Administratorum Regionatum! Sie hatten einen gewissen Elitarismus und Professionalität an den Tag zu legen. Mit solchen Spielchen gewann man hier keinen Preis, sondern nöchstens eine Abmahnung. Ortiz zumindest, würde ihren Fall nicht abbremsen. Im Gegenteil. Er würde zusehen, natürlich eine wirklich betroffene Miene gebend, doch innerlich würde er über diesen Tentakelkopf triumphieren.
Doch er musste sich beruhen. „Tief einatmen, Marius“ wiederholte er immer wieder und sah ein weiteres Mal aufs Chrono. Sie war eine Minute zu spät. Verdammt nochmal, eine ganze Minute! Für den Aequilianer gab es nichts schlimmeres als Unpünktlichkeit. Ein Affront!
Er regte sich weiter auf, und erstarrte innerlich, als das Geräusch einer sich öffnenden Tür hinter ihm erschallte. In einer flinken Bewegung drehte sich der Legat um und nahm Haltung an. Es war Gouverneurin Ria Okasa, in ihrer imperialen Uniform, strahlte sie den Weg entlang bis sie bei ihrem Legaten angelangt war. Die Präfekten nahmen hinter ihm Haltung an. Hätte sich der Legat in diesem Moment umgedreht, er hätte gesehen wie seinen Präfekten die Augen aus dem Kopf fielen. Eine Twi'lek! Als Gouverneurin! Im Imperium! Noch dazu mussten sie zugeben, war sie jung und dazu hübsch. Sie war eben, von ihrem Erscheinungsbild eine typische stereotype Twi'lek Frau in imperialer Montur. Der geheime und wahr gewordene, nasse Traum eines jeden imperialen Bürokraten. Wer wünschte sich nicht eine aufreizende Vorgesetzte? Marius tat es nicht. Seiner Meinung nach, hätte sie lieber auf ihn gehört und direkt Maßnahmen gegen die Klatooinianer ergriffen. Sie alle ließen sich von ihrer reizenden Schale täuschen, doch Marius, so schwor er sich, würde diesem Reiz widerstehen.


“Gouverneurin, unsere Vorbereitungen sind abgeschlossen.“

Nach der Begrüßung durch den Legaten, trat der erste Präfekt,Tatum ,vor und übergab dem Legaten einen Stapel Akten den Marius wiederrum seiner Vorgesetzten übergab.

Der Bericht über das Treffen mit den Chikarri, befindet in dieser Akte. Die Informationen die uns über die Chikarri Führung gegeben wurden sind nicht zahlreich, doch sollten sie helfen, nicht ins vollkommene Dunkel zu tappen.

Die Akten enthielten nicht nur Name und eine Erklärung zur Stellung innerhalb der Gesellschaft, sondern auch die wenigen Informationen die man über ihren Charakter, womögliche Schwachpunkte, oder ähnliche, für Verhandlungen essentielle Kleinigkeiten enthielten. Danach trat Präfekt Dorejj vor und übergab seine zusammengestellten Dokumente. Es war ein etwas größerer Stapel, der von einer Mappe zusammengehalten wurde.

“Desweiteren konnten einige, womögliche Nahrungsmittelengpässe die durch die vorherige Rationierungsreserven möglich gewesen wäre, durch eine Aufstockung ausgeschlossen werden. Die genauen Anträge und Dokumente, finden sie in dieser Akte. Natürlich benötigen auch diese Dokumente, nach einer eingehenden Sichtung, ihre Unterschrift.“

Der Legat trat einen Schritt auf die Gouverneurin zu und begann im Flüsterton zu reden.

“Natürlich habe ich mich auch um ihr persönliches Anliegen gekümmert. Weitere Einzelheiten und den Kontakt zu unserem speziellen Gast, soll laut unseren Informationen auf Plagen zustande kommen. Da wäre noch etwas, was ich jedoch gerne mit ihnen unter vier Augen besprechen würde ...“

Unterbrochen wurde der Legat vom Landeplatzpersonal. Die Startfreigabe für das Lambda-Shuttle wurde erteilt und das Zeitfenster in dem die Authorisierung zur Nutzung der exklusiven, schnellen Routen die nur für imperialen, nicht-zivilen Luftverkehr vorgesehen waren, bestachen nicht gerade durch ihr großes Zeitfenster.
So bestiegen die Präfekten, Marius Semeon Ortiz sowie die Gouverneurin Ria Okasa das Shuttle. Mit einem Brummen starteten die Ionentriebwerke des Lambda Shuttles und passierten die erste Sicherheitszone Coruscants.
Viele empfanden die strengen Sicherheitsvorkehrungen der galaktischen Metropole als übertrieben. Wer würde schon Coruscant angreifen, hieß es immer wieder. Marius war keiner von ihnen. Er begrüßte diese Verfahrensweise. Für ihn gab es keinen sicheren Planeten, Bastion selbst durfte diese traurige Feststellung gleich zwei Mal in einem kurzen Zeitraum machen. Kein Planet war jemals sicher.
Umso mehr überraschte es ihn, dass die Menschen so blind sein konnten. Natürlich genoss er den Luxus diese Sicherheitsvorkehrungen für diese Missionen zu umgehen, von ihnen ging keine Gefahr aus. Für ihn war es selbstverständlich, dass eine solche Vetternwirtschaft innerhalb der imperialen Ränge betrieben wurde. Genau dieses Verhalten ölte die Effektivität eines solchen Machtapparats. Sie hatten genug Zeit verloren, Plagen wartete bereits!

Langsam glitt das Shuttle in den Weltraum, was die Passagiere des Lambda Shuttles lediglich erahnen konnten. Der Passagierbereich eines solchen Shuttles besaß keine Transparistahlfenster, die Tür zum Pilotenbereich geschlossen. Lediglich der an der Wand platzierten Chrono zeigte ihre Reisedauer an. Die grünen Lettern zählten den Countdown, so wie der Legat selbst in Gedanken dies tat. Für sein Vorhaben die Gouverneurin zu sprechen, blieb hier keine Zeit. So war jeder der im Shuttle sitzenden seinen eigenen Gedanken überlassen. Er dachte an die baldige Gegenüberstellung mit seinem Cousin, Commander Ravenburg. Besonders erfreuen, würde ihn die Begegnung nicht, auf der anderen Seite war er auch nicht gezwungen über längerem Zeitraum mit ihm dasselbe Schiff zu teilen. Das Schiff was sie jedoch zugewiesen bekommen hatten, war ein altes Wrack. Ein schwerer Kreuzer der Dreadnaught Klasse. Und der Name erst. “Bloodshed“. Nie würde er den Faible der imperialen Marine für martialische Namen verstehen. Ob ein Schiff der Neuen Republik sich davon beeindrucken ließ? Man sollte lieber in neuere Schiffe, als in solche Namen seine Zeit und Ressourcen investieren.


“Andockmanöver initialisiert. Geplante Ankunft in 5 Minuten.“

Die mechanische Stimme schien seine Gedanken zu lesen. „Wer sagts denn, wenn man vom Sith spricht.“ dachte der Legat und überprüfte ein weiteres, unnötiges Mal seine Uniform.

\\ Coruscant-System - Geostationärer Orbit um Coruscant - Landeanflug auf DREAD Bloodshed - Riaka Okasa, Marius Semeon Ortiz, vier Präfekten (NPC) //
 
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[ Geostationärer Orbit um Coruscant – Eskorte - Vanguard Verband [DREAD "Bloodshed", CRK „Firestorm“, FRG „Tranquillity“ – DREAD "Bloodshed"] - Position vor den Frachtschiffen – Hangar - Tiberius Ravenburg, Ehrenaufstellung]

Als die Meldung einging dass das Lambda Shuttle um Landeerlaubnis bat, machte sich Ravenburg auf den Weg zum Hangar. Vor ihm bot sich ein beeindruckender Anblick. Sowohl Colonel Vargs Truppen, die Alpha Staffel unter dem Kommando von Flight Officer Amakiir und das gesamte Technikpersonal das entbehrlich war, hatten sich in langen Reihen aufgestellt. Noch standen sie bequem, das Shuttle war weit genug entfernt, doch bald würden sie die so oft einstudierte, imperiale Haltung annehmen. Die Reihen waren so klar, dass sie wie gezeichnet wirkten.
Der Commander unterlag der Vorstellung, dass wenn man einen Laser geradeaus feuern würde, er nicht einmal einen seiner Männer und Frauen treffen würde. Vielleicht wäre dies eine gute Trainingseinheit für Kadetten. Sicherlich würde man so unfreiwillig, aber effektiv lernen, eine perfekte imperiale Ehrenaufstellung einzunehmen.
Ravenburg ging an den Reihen von imperialen Marine Soldaten die sich in Paradeformation aufgestellt hatten entlang und wartete bis das Shuttle gelandet war. Wer der neue Gouverneur von Plagen sein würde, das wusste Ravenburg nicht. Seine Crew wusste noch weniger als er, die Geheimhaltungsstufe hatte er beachtet, doch ließ er sich nicht nehmen sich den neuen Krisengouverneur selber anzusehen und in Empfang zu nehmen. Als das Lambda Shuttle gelandet war, nahm Havelock Haltung neben ihm Haltung an. Durch den gesamten Raum ging ein Geräusch auftretender, imperialer Stiefel, als auch die restlichen Anwesenden Haltung annahmen. Als die Gäste ausstiegen, salutierte der Commander genauso wie sein XO.

Zwei Sachen, verschlugen dem einäugigen Militär die Sprache. Zuerst einmal, war da die Frau, die das höchste Rangabzeichen trug. Sie war eine Twi'lek. Ein Nichtmensch. Ravenburg war kein Rassist. Er war einfach nur … skeptisch, was solche Wesen anbelangte. Er hielt nichts von der Reinheit des Blutes, oder sonstigen propagandistischen Hetzen. Für ihn waren diese Wesen nunmal zum Großteil suspekt. Dumm, wie man sie gerne hinstellte, konnten sie nicht sein, sonst würde die Neue Republik längst ausgelöscht sein. Doch wie kam eine Twi'lek, noch dazu eine ausgesprochen junge, in den Rang einen ganzen Planeten zu verwalten, und sei er noch so unbedeutend?
Was ihn schon im nächsten Augenblick nicht mehr darüber nachdenken ließ, war der Mann, bei näherem hinsehen als Legat identifiziert, der ihr folgte. Er kannte irgendwoher diesen selbstbewussten Gang, die Körperhaltung, sie kam ihm zu sehr bekannt vor. Dann, die Gouverneurin, die Ria Okasa hieß, sich und ihren Legaten vorstellte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Marius Semeon Ortiz, sein Cousin war der stellvertretende Gouverneur, wenn man so wollte, dieser krisengeschüttelten Welt zu der er sie bringen sollte. Der einäugige Commander musste die Fassung wahren und seine stramme Haltung beibehalten. Schließlich, als selbst sein XO ihn bereits von der Seite musterte, fand Ravenburg seine Worte wieder.


“Im Namen meiner Crew heiße ich sie auf der „Bloodshed“ willkommen. Mein Name ist Commander Tiberius Ravenburg, das ist mein erster Offizier, Lieutnant Jarvis Havelock.“

Wenn es noch der menschliche Körper weiter zuließ, sah es so aus als hätte der wie aus dem Ei gepellt aussehende Havelock noch ein wenig mehr Haltung angenommen, noch ein paar Milimeter mehr die Brust herausgestreckt. Es war erstaunlich, wie subtil offensiv sich dieser Mann präsentieren konnte. War das der letzte Schrei von Carida mit dem sich die Absolventen versuchten gegenseitig bei ihrer Abschlussfeier zu übertrumpen?
Ihm egal. Sein Blick glitt wieder zu seinem Cousin. Es war so lange her, dass er ihn gesehen, geschweige den gesprochen hatte. Wie groß er geworden war. Ein wahrer Prachtkerl.


“Ich hoffe sie hatten eine angenehme Reise Gouverneurin, sollten sie irgendwelche Wünsche haben, sprechen sie diese nur aus. Lieutnant Havelock wird sie nun in ihre Quartiere bringen.“

Kein Aufblitzen in seinen Augen. Keine Regung, nichts. Sein Cousin tat so, als seien sie fremde Wesen. War es seine Professionalität, die es ihm nicht erlaubte mit ihm zu sprechen? Vielleicht würde ein privates Treffen seine Zweifel lindern. Vielleicht. Er notierte sich, sobald sein XO die Gäste weggeführt hatte, dass er ein Treffen zwischen den beiden arrangieren sollte. Ein Ensign der an ihm vorbeilief, hielt er an und wies in an, dem Legaten eine persönliche Einladung zuzustellen.Es konnte doch nicht sein, dass Marius ihn wie eine persona non grata behandelte. Nein. Es war sicherlich das imperiale Protokoll, welches er nur zu gut kannte. Doch er war bereit, für ihn eben jenes Protokoll ein wenig zu dehnen. Er nicht. Doch das musste er nicht persönlich nehmen. Nein, sicherlich handelte es sich nur um ein Missverständnis.

Zurück auf der Brücke, verwirrte ihn das Zusammentreffen noch immer. Er versuchte die Gedanken, die sich wie Mynocks an einer Höhlendecke festklammern, loszuschütteln und sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren.


“Status?“

„Waffen -und Schildsysteme bei 100% Leistungsbereitschaft. Die Triebwerke sowie der Hyperantrieb sind einsatzbereit. Wir warten auf ihren Befehl, Commander.“

Zufrieden nickte der Kommandant des Dreadnaughts abwesend. Er hatte gefragt, doch war die Antwort stets dieselbe. Er hörte nicht hin. Seine Gedanken schwirrten um seinen Cousin. Diese Ablehnung war etwas, womit er nicht zurecht kam. Er hatte nur wenige Gelegenheiten, seine Familienangehörigen zu sehen. Die letzte Gelegenheit war nach seinem Unfall im Dienst gewesen. Ein kurzer Urlaub von der Front. Mehr war da in den letzten Jahren nicht gewesen, was erwartete er also? Anerkennung. Er wollte Anerkennung für seine Dienste um das Galaktische Imperium. Jene Anerkennung, die ihm immer wieder und wieder verwehrt wurde. Beinahe automatisch, betete er das übliche Protokoll für Eskorten runter.

“Befehlen sie die Berechnungen des Sprungvektors nach Plagen für alle Raumschiffe des Vanguard Verbandes sowie der Frachtschiffe. Synchronisierung der Reisegeschwindigkeit anhand des Hyperraumantriebes der Sterngalleon Frachter.“

Aus zwei Kehlen entsprang ein motiviertes „Ja Sir!“, welches er stumm zur Kenntnis nahm. Wie vor jedem Hyperraumsprung, auch wenn er zum Alltag einer Schiffsbesatzung gehörte, war die Sitmmung konzentriert und angespannt.

„Sprung in den Hyperraum in 3 … 2 … 1 ...“

[ Sprung in den Hyperraum – Eskorte - Vanguard Verband [DREAD "Bloodshed", CRK „Firestorm“, FRG „Tranquillity“ – DREAD "Bloodshed"] - Position vor den Frachtschiffen – Brücke - Tiberius Ravenburg, Brückencrew ]

weiter geht es im Weltraum (Imperium) Thread
 
[Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Markus’ Quartier] Markus, Arkon

Die aufmunternden Worte von Markus nahm Arkon mit einem leicht erschöpften und unter anderen Umständen gequält wirkenden Lächeln hin. Klar, es konnte alles wieder kommen, nur wann, das war die Frage. Eine weitere Frage war da noch: Wollte Arkon alles überhaupt wieder wissen? Vielleicht sollte er mal nach Alderaan fliegen und dort seine Eltern besuchen um mehr zu erfahren, wenn er denn die Zeit und Gelegenheit dazu bekommt. Das Lob des Jedis baute Arkon ein wenig auf. Arkon selbst hatte sich sehr schlecht eingeschätzt, nun im Vergleich zu Markus war es auch. Die Berührung auf der Schulte war ein wenig ungewohnt. In den unteren Ebenen fasste man sich selten an, wenn ihn jemand angefasst hatte, dann war es Zannah gewesen, aber so langsam kam wieder das alte Leben zum Vorschein, die Berührung erinnerte ihn an die Berührungen seines Vaters, die unter ähnlichen Bedingungen stattfanden. Es verwirrte den jungen Alderaaner ein wenig und er wusste nicht wirklich ob er es schaffen wollte. Wäre es nicht am leichtesten einfach weg zu laufen und sich zu verstecken. Das Leben hier weiterzuführen? Es war einfach. Man wusste was man tat und überlebte und jetzt hier. Es war so verwirrend und kompliziert. Doch hier hatte er die Chance von Coruscant herunterzukommen, die Galaxis zu erforschen. Wissen zu sammeln. Wissen zu nutzen und vielleicht sogar Wissen zu generieren. Wissen. Das war etwas wofür es sich lohnte zu leben und zu kämpfen. Nun letzteres natürlich ohne Gewalt. Arkon nickte zögerlich. Er wollte es schaffen. Er wollte lernen die Macht zu nutzen, die Macht zu verstehen. Ein wenig ratlos sah Arkon in das nachdenkliche Gesicht von Markus, was war passiert. Hatte er etwas durch die Macht gespürt?

Dann auf einmal ging der Corellianer mit dem ruhigen und besonnen Jungen von Alderaan aus dem Raum in Richtung eines Übertragungszimmers. Arkon würde gern wissen, was jetzt weiter passiert.

[Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Markus’ Quartier] Markus, Arkon
 
- Coruscant - City - Cloés und Jespers Wohnung - Mit Jesper –

Wütend war nicht das richtige Wort. Noa war nicht wütend. Sie war stinksauer. Bei Jespers Worten war sie so abrupt aufgesprungen, dass der Sessel, in dem sie gesessen hatte, sich ein Stück nach hinten geschoben hatte. Mit großen Schritten hatte sie die Wohnung durchquert und mit ihrer flachen Hand so heftig auf den Türöffner gehauen, als könnte sie durch bloße Kraft das Öffnen der Türen beschleunigen. Wenn Cloé bei Wingston war, dann musste sie sich beeilen. Dieser Mann war zu allem fähig.

“Noa, jetzt warte doch mal!“

Jesper war hinter ihr her gehetzt. Aufgebracht drehte Noa sich zu ihm um.

„Was ist?“

Zischte sie ihn an. Beruhigend hob der Freund ihrer Schwester die Hände.

“Sag mir erst mal, was du vor hast. Du kannst doch nicht einfach los stürmen.“

„Ach, kann ich nicht?“

Das war Noa neu. Ihre Schwester hatte die glorreiche Idee gehabt, sie bei ihrem Date zu vertreten und sich mit Exodus Wingston zu treffen. Was sollte sie wohl davon abhalten, diesem Unsinn ein Ende zu bereiten? Cloé hatte ja nicht die geringste Ahnung, mit wem sie sich da eingelassen hatte. Jesper seufzte.

“Kannst du natürlich schon.“

Lenkte er ein.

“Musst du aber vielleicht nicht unbedingt.“

„Ach, und was schlägst du stattdessen vor? Hier sitzen und warten bis sie wieder kommt?“

Schnaubte Noa. Wie schön, dass außer ihr alle so eine Seelenruhe hatten. Warum eigentlich?

“Das wäre nicht die schlechteste Idee.“

Stimmte Jesper zu, der diesen Vorschlag sofort ernst nahm.

“Besser, als durch die Stadt zu irren und Staub aufzuwirbeln. Schau mal auf die Uhr, der Abend ist sowieso fast vorbei.“

Staub aufzuwirbeln? Noa glaubte, sich verhört zu haben. Vielleicht mochten sie alle für hysterisch halten, aber sie machte sich eben Sorgen, wenn ihre Schwester mit einem ehemaligen Sith Lord unterwegs war. Das konnte nicht gut gehen und es war unverantwortlich, sie sich selbst zu überlassen.

„Jesper.“

Noa schüttelte den Kopf.

„Weißt du überhaupt, mit wem sich Cloé trifft?“

Etwas unsicher hob Jesper die Schultern. Die Frage schien ihm eher peinlich zu sein als ihm Sorgen zu bereiten.

“Ja, mit einem sehr bemühten Verehrer von dir. Sie hat mir alles erzählt…“

„Sein Name ist Exodus Wingston!“

Noa raufte sich die Haare. Vorsichtiges Erkennen flackerte in Jespers Augen auf.

“Wingston. Der Typ war mit dir auf Abregado, oder nicht? Und er hat auch mit der Wingston Corporation zu tun.“

„Ja!“

Erwiderte Noa ungeduldig. Allmählich hatte sie das Gefühl, dass sie die einzige auf diesem Planeten war, die die Nachrichten verfolgte, abgesehen von ihrem Vater, ihren Brüdern und Grant und Hawok vielleicht. Aber Jesper hatte nur eine blasse Idee, wer Wingston in Wirklichkeit war und obwohl sie bereits Luft geholt hatte, um ihm eine Erklärung zu geben, hielt Noa im letzten Moment inne – und schwieg. Jesper konnte ohnehin nichts ausrichten. Er würde tun, was er auch Noa vorgeschlagen hatte, so oder so.

„Jesper, ich geh‘ sie jetzt suchen.“

Teilte sie ihm ihre endgültige Entscheidung mit und trat durch die Wohnungstür, die während der Dauer ihres Gesprächs die ganze Zeit über offen gestanden hatte. Frischer Duft drang aus dem Treppenhaus. Jemand hatte am frühen Abend die Böden geputzt.

„Ruf kurz durch, sollte sie nach Hause kommen bevor ich sie gefunden habe.“

Anstatt die Treppen zu benutzen, rief Noa per Tastendruck den Lift. Sie hatte keinen Nerv sich die Beine zu vertreten. Wenn das hier vorbei war, brauchte sie sowieso eine große Schachtel Pralinen um ihre Nerven zu beruhigen. Da konnte sie sich die Bewegung zum Kalorienverbrennen auch gleich sparen.

“Mach ich.“

Versprach Jesper.

”Sei aber nicht zu streng mit ihr, wenn du sie findest. Ich habe ihr gesagt, dass es eine blöde Idee ist…“

Grimmig verdrehte Noa die Augen.

„Hat ja offenbar nicht viel genutzt.“

Antwortete sie und betrat den Lift, als dieser seine Türen für sie öffnete. Während sie auf der Straße ihr Speederbike entriegelte, rief sie auf ihrem Komlink Wingstons letzte Nachricht ab. Das Restaurant „Victorias“ hatte er als Treffpunkt vorgeschlagen. Sie hatte nie vor gehabt, ihn dort wirklich zu treffen und trotz aller Bemühungen musste sie jetzt doch dorthin. Das Navigationssystem ihres Speederbikes fand die Adresse innerhalb von wenigen Sekunden und Noa machte sich startklar. Auf Cloés Erklärung war sie gespannt. Das Restaurant war nur schwach beleuchtet und selbst nach einem genauen Blick durch die Fenster konnte Noa keinen Gästebetrieb feststellen. In ihrem Magen begann sich ein unangenehm grober Klumpen zu formen. Wenn dies der Ort des Geschehens war, wo waren dann die Akteure? Wo war Wingston und wo zur Hölle war ihre Schwester? Mit festen Schritten marschierte Noa auf die Eingangstür zu, war aber nicht sonderlich überrascht, diese verschlossen vorzufinden. Der Klumpen in ihrem Magen wuchs und mit ihm die Sorge. Als ihre Augen eine Bewegung im Inneren des Gebäudes erspähten, hämmerten ihre Hände ganz von selbst gegen die Scheibe. Ein vorbei geeilter Kellner wandte den Kopf in ihre Richtung und Noas Hämmern wurde bestimmender.

„Hey!!“

Rief sie laut und zwei Passanten drehten sich in ihre Richtung. Im Inneren des Restaurants wurde das Licht etwas heller gedreht, der Kellner kam eiligst auf die Tür zu und entriegelte diese. Sein Gesicht war höchst besorgt.

“Miss, ich muss Sie eindringlich bitten sich zu mäßigen! Unser Haus verfügt über eine Klingel für dringende Notfälle.“

Wies er sie zurecht und deutete auf den entsprechenden Türsummer in der Wand, neben dem sich eine prachtvoll blühende Pflanze das Gemäuer empor rankte. Verächtlich stieß Noa die Luft aus. Die war ja nicht gerade gut zu erkennen.

„Ich suche meine Schwester.“

Sagte sie knapp. Bedauernd neigte der Kellner den Kopf.

“Ich fürchte, heute Abend bewirten wir eine geschlossene Gesellschaft, Miss. Natürlich könnten Sie morgen gerne…“

„Ist Wingston hier?“

Für einen kurzen Moment war auf dem Gesicht des Kellners ein Ausdruck von Irritation zu erkennen, bevor er sich wieder fing und Noa höflich belehrte:

“Mr. Wingston ist ein gern gesehener Gast im Victorias, über seinen Verbleib jedoch sind wir nicht befugt Auskunft zu erteilen, daher, Miss, empfehle ich Ihnen dringend…“

„Das reicht.“

Ärgerlich und mit Hilfe ihrer Ellbogen verhalf sich Noa zu einem Weg an dem Angestellten vorbei.

“Heeee!! Was erlauben Sie sich! Miss, ich bestehe darauf…“

Doch Noa dachte gar nicht daran ihm zuzuhören. Wenn Wingston hier war, dann war auch Cloé hier und die konnten sich beide auf etwas gefasst machen. Suchend sah sie sich um. Das Restaurant war menschenleer.

„Ich muss mit ihm sprechen. Wo ist er?“

“Miss, wirklich, Sie bringen mich in extreme Schwierigkeiten!“

Allmählich lief dem Kellner der Schweiß von der Stirn, doch Noa wurde immer ungeduldiger.

„Drauf geschissen.“

Erwiderte sie bissig, wandte sich um und stapfte quer zwischen Tischen und Stühlen vorbei. Wenn dieser Mann ihr nicht half, half sie sich eben selbst. Wie groß konnte so ein Laden schon sein? Ein paar Räume vielleicht und irgendwo mussten die beiden ja sein – immer vorausgesetzt, Wingston spielte fair. Sollte er ihrer Schwester auch nur ein Haar gekrümmt haben, würde Blut fließen. Vor Noa Chanelle Cortina öffnete sich eine stilvoll gravierte Tür und ein in Dunkelheit getauchter und nur durch einzelne Kerzen erleuchteter Saal tauchte vor ihr auf. Ihr suchender Blick schwenkte von links nach rechts und auf einen einzelnen Tisch, der durch die Kraft einer einzigen hellen Lampe in den Mittelpunkt gerückt worden war. Dennoch fehlte noch immer jede Spur von Cloé und Wingston. Im Eilschritt lief Noa die langgezogenen Stufen hinunter, die in den Saal führten und noch ehe sie den Tisch erreicht hatte, erspähte sie Cloés Tasche, die an ihrer Stuhllehne hing, und nur einen Augenblick später die Tür auf der anderen Seite des Saals, die hinaus in den Hof führte.

„Na also.“

Murmelte Noa bestätigend zu sich selbst. Es ging doch. Ohne Zeit zu verschwenden marschierte die Widerstandskämpferin weiter und gedämpfte Stimmen drangen bereits an ihr Ohr, noch bevor sie die Tür erreicht hatte: Cloé! Ärger und Sorge reichten einander die Hände und es fiel Noa schwer zu entscheiden, auf wen sie wütender war: ihre Zwillingsschwester, weil diese ungefragt ihre Identität annahm und sich in Gefahr brachte, indem sie mit einem früheren Sith Lord schäkerte; oder Wingston, dafür, dass er überhaupt die Frechheit besessen hatte sie einzuladen, sie mit Nachrichten zu bombardieren und hierher zu locken. Als sie hinaus in die frische Nachtluft trat, eingerahmt von der schwach beleuchteten Tür hinter ihr, sah Noa Exodus Wingston und ihre Schwester am Geländer einer lieblichen Terrasse stehen, die Blicke gen Himmel gerichtet. Der Vizepräsident der Wingston Corporation hatte seinen Arm um Cloés Taille gelegt und ihr zum Schutz vor der Kälte sein Jackett überlassen. Sie boten ein klassisches Bild an Kitsch.

„Komme ich ungelegen?“

Noas klare Stimme durchbrach die Stille der Dunkelheit und damit die romantische Atmosphäre, die sie selbst sich zwar kaum vorstellen konnte, die Cloé mit all ihren Kerzen und Sternen jedoch vollkommen überlistet haben musste. Beide, ihre Schwester sowie Wingston, wandten sich gleichermaßen zu ihr um und erst in diesem Moment fiel Noa auf, das sie vollkommen unbewaffnet war. Zu dumm eigentlich, aber andererseits machte Wingston nicht den Eindruck, als wäre er dabei gewesen Cloé zu entführen. Ganz sicher konnte man da bei einem Sith allerdings nie sein. Noa sah Cloés Züge entgleiten und Verwirrung auf Wingstons Gesicht. Wäre dies ein Holofilm, wäre das ihr großer Auftritt gewesen.

“Noa!“

Entfuhr es ihrer Schwester und die Journalistin hatte das dringende Bedürfnis, Cloé am Arm zu packen und mit sich zu ziehen.

„Ich fasse es nicht!“

Rief sie laut auf und ihr wütend funkelnder Blick vermochte sich nicht zwischen dem Vizepräsidenten und ihrer Schwester zu entscheiden. Cloé machte einen Schritt nach vorne.

“Uhm, ich kann das erkären.“

Setzte sie an, doch Noa verdrehte nur genervt die Augen. Was gab es da zu erklären?

„Ja, blablabla, was auch immer! Hab ich alles schon gehört.“

Erwiderte sie hitzig.

„Hast du überhaupt eine Ahnung, was du hier machst?“

Ihre Stimme wurde lauter.

“Das was du nicht machst, offensichtlich.“

Erwiderte Cloé, doch im Gegensatz zu ihrer Schwester war ihre Stimme ruhig.

„Ja, und das hat auch einen guten Grund!!“

Ohne Zurückhaltung starrte Noa vorwurfsvoll in Wingstons Richtung, während Cloé so aussah, als wollte sie am liebsten im Erdboden versinken.

- Coruscant - City – Restaurant “Victorias” Mit Cloé und Exodus –
 
[ Coruscant – City – Obere Ebenen –Restaurant „Victorias“ | Exodus und Noa (Cloé) ]

Er hatte alle Asse ausgespielt. Er hatte sich die größte Mühe gegeben, den Saal romantisch zu gestalten – dazu die Terrasse und der Sternenhimmel von Coruscant. Das alles hätte eigentlich wirken sollen. Und es hatte auch gewirkt! Er war sich sicher, dass Noas Zuneigung nicht gespielt gewesen war. Aber trotzdem wollte sie sich jetzt ein Taxi rufen. Ihre Ansage klang endgültig. Was war schief gelaufen? Oder war es das überhaupt? Vielleicht gehörte Noa auch einfach nur zu diesen merkwürdigen Frauen, die nach dem ersten Date partout nicht mit dem Mann schlafen wollte. Exodus runzelte die Stirn, probierte sich dabei ein Lächeln zu bewahren und überlegte, was er noch tun oder sagen könnte, um seine letzte Chance zu wahren.
Doch dazu kam es gar nicht mehr. Denn plötzlich tauchte eine Frau auf, mit großem Gepolter und schnippischem Spruch. Es war … Noa? Exodus entglitten die Gesichtszüge, sein Mund klappte auf und er sah dämlich von der Noa vor ihm zu Noa in seinem Arm. Was zur Hölle …?

Völlig sprachlos beobachtete er, wie die beiden Noas einander anfeindeten. Seine Noa war dabei wesentlich umgänglicher und ruhiger, nahm es aber auch für absolut selbstverständlich hin, dass gerade ihre Doppelgängerin aufgetaucht war. Wieder blickte er stumm zwischen den beiden Frauen hin und her. Dieses nervige Gekeife, diese aufbrausende Art, dieses Gepolter – all das waren Eigenschaften, die Noa am heutigen Abend vollkommen ausgeschaltet hatte. Mit der neuen Frau waren sie wieder da.
War er eigentlich so dumm? Hatte er sich so leicht reinlegen lassen? Was wurde hier gespielt?!


„Moooment mal Ladies!“

Exodus hob die Stimme über das Gerede der Frauen hinweg. Sein Ton war scharf und er rieb sich nachdenklich das Kinn. Er kannte solche Situationen aus dem Geschäftsleben. Wenn er dort verarscht wurde und einen ernsten Tonfall annahm, wurde meist umgehend getan, was er wollte. Sie alle wussten um seine Vergangenheit, wussten – oder konnten sich zumindest ausmalen – zu was er fähig war. Nicht, dass er irgendwann einmal wirklich einen Geschäftspartner bedroht hatte.

„Eins nach dem anderen.“

Tatsächlich sahen die beiden Frauen jetzt zu ihm und schwiegen für einen Moment. Er machte keinen Schritt auf sie zu, verharrte noch am Geländer, kniff aber gleichzeitig die Augen zusammen und reckte herrisch das Kinn.

„Was wird hier eigentlich gespielt?“

[ Coruscant – City – Obere Ebenen –Restaurant „Victorias“ | Exodus, Cloé und Noa ]
 
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- Coruscant - City – Restaurant “Victorias” - Mit Cloé und Exodus –

Die befehlsgewohnte, kräftige Stimme riss einen Moment des Schweigens in Noas Gezeter und auch Cloés blieb stumm und wandte den Blick von ihrer Schwester, um sich zu ihrem Begleiter herum zu drehen. Noa Chanelle Cortina stieß Luft aus und presste die Zähne aufeinander. Dass sich dieser Wichtigtuer einmischte, hatte ihr gerade noch gefehlt. Er sollte lieber den Abend als gescheitert verbuchen, sein Jackett nehmen und einen Abgang machen, anstatt sich hier aufzuspielen. Dann konnten sie alle nach Hause gehen. Auf nimmer wiedersehen, Mr. Vizepräsident. Doch bevor Noa ihm genau das vorschlagen konnte, kam Cloé ihr zuvor.

"Ich... ich schätze, ich muss Ihnen da etwas erklären, Exodus."

Verlegen räusperte sie sich und Noa platzte allmählich der Kragen. Wozu endlose Geschichten? Wozu eine schonende Erklärung? Natürlich, Cloé wollte versuchen die Scherben aufzusammeln, möglichst ohne sich an den Fingern zu schneiden, und das Glas wieder zusammen zu setzen, doch auf letzteres konnte Noa verzichten. Wegen ihr brauchte sich Cloé keine Mühe zu machen. Sie war niemals an diesem Kerl interessiert gewesen und sie würde es auch in Zukunft nicht sein.

"Sehen Sie, es ist so: meine Schwester..."

Setzte Cloé an, doch Noa hatte keine Lust auf diesen Akt. Wie lange wollten sie hier herum stehen? Tage, Wochen?

"Cloé, keine Zeit für Erklärungen. Komm jetzt."

Forderte sie. Irritiert und durch die Unterbrechung aus dem Konzept gebracht brauche Cloé einen Moment um ihre Sprache wieder zu finden.

"Was? Nein, lass mich doch erst mal erklären, was hier los ist! Exodus, Sie müssen mir glauben, wir haben nicht gespielt. Noa kann auch gar nichts dafür. Es war alles meine Idee."

"Ja, schön, das reicht. Können wir gehen?"

Mit einer knappen, kaum vorhandenen Kopfbewegung nickte Noa in Exodus' Richtung.

"Schönen Abend noch."

Doch so schnell war Cloé nicht mit ihrem Geständnis fertig.

"Mann, Noa, kannst du nicht mal eine Sekunde warten!"

Rief sie fast flehend.

"Du bist unmöglich. Exodus hat sich wirklich Mühe gegeben, dich heute Abend zu beeindrucken und du..."

Sie verstummte, als ihr bewusst wurde, dass sie das besser unter vier Augen klären sollten. Noa atmete tief ein.

"Wingston."

Der genervte Unterton war deutlich aus ihrer Stimme zu hören, als sie Exodus endlich direkt ansprach.

"Darf ich vorstellen, meine Zwillingsschwester Cloé. Ich bin Noa. Cloé hielt es für eine tolle Idee, mich heute hier zu vertreten. Leider müssen wir jetzt gehen, aber ich bin sicher, dass Sie bereits einen fantastischen Abend hatten."

Sie verzog keine Miene, während sie die Erklärung herunter spulte.

"Ach ja, und ich habe übrigens kein Interesse an Ihnen. Ich wiederhole: kein Interesse."

- Coruscant - City – Restaurant “Victorias” - Mit Cloé und Exodus –
 
[ Coruscant – City – Obere Ebenen –Restaurant „Victorias“ | Exodus, Cloé und Noa ]

Es war wie im Cartoon, nur dass Exodus hier live dabei war. Engelchen und Teufelchen stritten darum, was als nächstes getan werden sollte. Das Teufelchen wollte schnell verschwinden – das Engelchen die Situation erklären. Exodus mochte das Engelchen lieber. Und diese Gestalt des Himmels war gar nicht Noa, konnte es gar nicht sein – dazu war sie überhaupt nicht fähig. Nein, tatsächlich – so wurde ihm jetzt erklärt – handelte es sich um Noas Zwillingsschwester Cloé. Wenn es so etwas wie einen guten und einen bösen Zwilling gab, war die Entscheidung bei diesen beiden ganz leicht. Cloé wandte sich fast flehentlich an ihn, blieb höflich und verteidigte ihn vor ihrer Schwester. Exodus selbst sagte eine ganze Weile nichts. Diesen Kloß musste er erst einmal schlucken. Also nochmal ganz langsam: Er hatte den ganzen Abend mit Cloé verbracht, nicht mit Noa. Deshalb also diese Verwandlung, das plötzliche Verschwinden all ihrer negativen Eigenschaften. Aber was war vorher gelaufen? Was war mit der Adresse, mit den Com-Nachrichten und den Kleidern? Cloé sagte, das alles sei ihre Idee gewesen – aber was war denn eigentlich die Idee? Unzufrieden verschränkte er die Arme vor der Brust.

„Noa, Sie halten jetzt erst mal die Füße still.“

Er funkelte sie wütend an. Irgendwie hatte er trotzdem das Gefühl, sie sei an all dem Schuld, an der Charade und an der Demütigung. Was hatte er für einen Aufwand betrieben! Ein ganzes Restaurant hatte er gemietet und sie hatte es nicht für nötig befunden aufzutauchen.

„Cloé“

sagte er und bemühte sich um einen weicheren Tonfall. Er bemekerte, dass er ihren Namen zum ersten Mal aussprach, obwohl sie schon den ganzen Abend miteinander verbracht hatten.

„Jetzt nochmal von Anfang an. Was ist mit dem Kleid und den Nachrichten? Ich verstehe das nicht so ganz …“

Auffordernd sah er sie an, konnte aber gleichzeitig nicht jeden Ärger aus seiner Miene vertreiben. Der Abend mit ihr war wirklich schön gewesen, das bedeutete ein paar Vorschusslorbeeren. Die Falte zwischen seinen Augen wurde tiefer, als er wieder zurück zu Noa sah.

„Sie sind also nicht an mir interessiert? Nun, ich habe heute Abend tatsächlich zum ersten Mal Gefallen an Ihnen gefunden – ach, ich vergaß! Das war ja Ihre Schwester.“

Der Spott in seiner Stimme war nicht zu überhören. Noa hatte ihn auflaufen lassen und Cloé hatte probiert das Ganze in Ordnung zu bringen. So war es doch gewesen. Und das würde er Noa jetzt spüren lassen.
Sie waren hier noch lange nicht fertig.


[ Coruscant – City – Obere Ebenen –Restaurant „Victorias“ | Exodus, Cloé und Noa ]
 
- Coruscant - City – Restaurant “Victorias” - Mit Cloé und Exodus –

"Siehst du!"

Rief Noa fast triumphierend.

"Siehst du jetzt, wie er wirklich ist!"

Exodus Wingstons schmierige Phase begann in dem Moment zu bröckeln, als er sie beleidigte. Er habe gar kein Interesse an ihr gehabt, das glaubte sie ihm sogar. Von Anfang an hatte er sie doch einfach nur herein legen wollen, aus welchem Grund auch immer. Ihm hatte ihr Verhalten auf Abregado nicht gepasst, wahrscheinlich wollte er ihr heimzahlen, dass sie nicht vor ihm auf die Knie gefallen war und ihm die Füße geküsst hatte, so wie alle anderen es getan hatten. Wenn das der Fall war, dann konnte sie mit seiner Antipathie gut leben. Vor einem ehemaligen Sith-Lord würde sie nicht kriechen!

"Krieg dich wieder ein."

Erwiderte Cloé, gar nicht beeindruckt von dem plötzlichen Wechsel der Manieren ihres Helden.

"Du hast schließlich angefangen."

Angefangen? Sie, Noa? Pah! Sie hatte nicht angefangen. Wäre es nach ihr gegangen, wären sie in diesem Schlamassel gar nicht erst gelandet. Das war Cloé Schuld, oder Wingston, oder beide.

"Und überhaupt, was für ein Kleid?"

Hakte sie nach. Wingston hatte etwas von einem Kleid gesagt. Cloé hüstelte.

"Äh, ja. Du erinnerst dich, dass er dir angeboten hat dich für heute Abend einzukleiden? Ich schätze, ich habe wohl die Einladung angenommen und bin, hm... shoppen gegangen."

Das wurde wirklich immer besser.

"Du bist shoppen gegangen?"

Wiederholte Noa unnötig laut.

"Auf seine Kosten?"

Wollte sie wissen und zeigte dabei mit dem Finger auf Exodus. Cloé nickte schuldbewusst.

"Das hätte ich vermutlich wirklich nicht machen sollen, aber ich habe ein paar schöne Sachen gefunden, die dir bestimmt gut stehen werden!"

"Cloé!"

"Jaja, ich weiß. Entschuldige, ich meine... ach!"

Kleinlaut wandte sich Cloé zu Exodus um, ihre brauen Augen Verständnis suchend auf ihn gerichtet.

"Noa wollte Ihnen von Anfang an absagen. Ich habe ungefragt interveniert."

Stellte sie klar und die Widerstandskämpferin verdrehte einmal mehr die Augen. Schon wieder Schadensbegrenzung. Wie oft sollte sie noch sagen, dass das nicht nötig war?

"Zuerst habe ich Ihnen heimlich von Noas Kom aus eine Nachricht geschickt und Ihnen meine Adresse mitgeteilt."

Fuhr Cloé fort. Sie hatte die Hände ineinander verschränkt und war sichtlich nervös. Noa indes hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt. Es war unfassbar, was sich hier abspielte. Es hätte sie nicht gewundert, wäre sie plötzlich aufgewacht um festzustellen, dass alles nur ein verrückter Traum war.

"Dann bin ich mit Mr. Ford einkaufen gegangen."

Bei dem unbekannten Namen horchte Noa auf.

"Wer ist Mr. Ford?"

"Exodus' Assistent."

Oh, aha. Wie schön, ihre Schwester kannte sich ja perfekt aus. War das nicht auch im Film immer so, dass die Schurken kurz vor Ende ihren kompletten Plan und ihre Strategien aufdeckten? Nur, dass Cloé kein Schurke war. Sie hatte etwas Dummes getan, ja, aber sie war noch immer Noas Schwester. Wingston dagegen... der hatte sowas von verloren.

"Danach kam dann Ihr Vorschlag zu einem Treffen. Noa wollte absagen, aber ich habe sie überredet es nicht zu tun. Sie war wirklich sehr ehrlich und... na ja."

Und...? Und was? Fiel ihr kein besseres Wort mehr ein? Noa wären bestimmt zwanzig gute Eigenschaften eingefallen, um sich selbst zu beschreiben. Nun gut, wofür auch. Es war niemand da, den sie beeindrucken wollte. Wingston hatte sich seine Meinung über sie schon gebildet und sie legte auch keinen besonderen Wert auf seine Einschätzung. Es war besser, wenn sie schnell zum Ende kamen. Der Abend war lang genug geworden und Noas Nerven waren am Ende. Doch Cloé war noch nicht ganz fertig.

"Ich hatte Hoffnung, dass sie sich mit Ihnen treffen würde, aber sie wollte nicht und so habe ich mich in letzter Sekunde entschieden sie zu, nun ja, zu vertreten."

"Ein grandioser Plan, wirklich."

Kommentierte Noa und Cloé schoss ihr einen scharfen Blick zu.

"Ich habe das nur für dich gemacht."

Stellte sie klar.

"Du hättest ein traumhaftes Date wie dieses verdient und Exodus war unglaublich nett und bemüht und charmant. Er war überhaupt nicht wie du gesagt hast."

Fast spöttisch hob Noa beide Augenbrauen.

"Ja, das kann ich mir denken."

Erwiderte sie. Cloé schüttelte den Kopf.

"Wirklich, Noa, wenn du ihm nur eine Chance gegeben hättest..."

Da war er wieder, der Appell an Noas Gewissen. Sie war diejenige, die grundlos ablehnte und ungerecht handelte, natürlich. Dabei war Exodus Wingston ein Mann, der keine Chance verdient hatte. Er und seine billige Fassade eines hilfsbereiten, normalen Geschäftsmannes hatten nicht verdient, dass man ihn überhaupt frei herum laufen ließ!

"Cloé. Du kennst ihn nicht, du weißt nichts über ihn. Du hast null Ahnung, was er getan hat!"

Sagte Noa scharf. Ahnungslos hob Cloé die Arme.

"Du bist so eine Drama Queen! Dann sag es mir. Was hat er getan? Seine Mitarbeiter vor Piraten gerettet? Erfolgreich neue Geschäftszweige entdeckt? Ein ganzes Restaurant für dich gemietet um dich zu beeindrucken?? Was hat er getan?"

"Er hat..."

Angespannte Stille lag in der Luft. Ein Windhauch wehte Cloé eine lockere Haarsträhne über die Augen. Noa atmete gleichmäßig aber schnell und ihr Blick ruhte auf Exodus Wingston, der Cloés Ausführungen aufmerksam zugehört und den Disput der Schwestern verfolgt hatte. Exodus Wingston, Vizepräsident der Wingston Corporation und ehemaliger Sith-Lord. Er hatte schlimme Dinge getan, damals, im Imperium, als man ihn die "linke Hand des Imperators" genannt hatte, doch für sein jetziges Leben war das alles nicht von Bedeutung. Cloé sah seine Vergangenheit nicht. Sie sah nur das, was er heute vorgab zu sein, nicht das, was er einst war. Noa schluckte schwer. Sie konnte ihre Schwester verstehen machen, sie konnte ihr alles erzählen, was sie über Exodus Wingston wusste, doch das würde weder Cloé helfen, noch Wingston selbst. Vielleicht würde es sogar alles nur noch schlimmer machen. Langsam befeuchtete Noa ihre Lippen mit der Zunge.

"Nichts."

Sagte sie schließlich.

"Er hat nichts getan. Du hast Recht."

Ihre Überraschung warf Cloé leicht zurück, sodass sie im ersten Augenblick gar nichts zu sagen wusste. Dann nickte sie, streifte Exodus' Jackett von ihren Schultern und reichte es ihm.

"Das ganze Verwirrspiel tut mir Leid."

Entschuldigte sie sich bei ihm.

"Ich hätte Noas Entscheidung akzeptieren sollen, von Anfang an."

- Coruscant - City – Restaurant “Victorias” - Mit Cloé und Exodus –
 
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