Alaine Aren
loyaler Abgesandter
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Sie war nicht lange allein als es an ihrer Tür klopfte und einen Augenblick später einer von Jacens Leuten auftauchte um ihre Tasche herein zu bringen. Alaine nickte dem Mann zu, wartete bis jener verschwunden war und setzte sich dann auf die Couch. Ihre Finger fuhren über das Holocron welches Jacen ihr gegeben hatte. Sie war nicht glücklich darüber, dass er so lange damit gewartet hatte. Was auch immer sich auf den Holocron befand, sie würde es gleich erfahren, dies hieß, wenn sie es sich ansah. Es gab keinen Grund dies nicht zu tun, außer vielleicht der Tatsache, dass sie sich möglicherweise nicht dazu überwinden konnte. Alaine seufzte, ließ ihre Finger weiter über die Schriftzeichen wandern. Dieses kleine Gerät würde die Nachricht nicht einfach so abspielen, sehr wahrscheinlich würde es auf etwas reagieren. Was dies war konnte Alaine nicht sagen. Sie wusste nicht ob ihre Eltern ein Passwort eingeben hatten oder etwas anderes um das Innere zu schützen. Die Warrior hob das Holocron höher, betrachtete die Schriftzeichen, welche in der alten Sprache der Sith gehalten waren. Ihre Bedeutung waren einfach, da sie die Sprache der Sith beherrschte, aber sollte dies die Lösung sein? Sicher, viele der heutigen Sith beherrschten die alte Sprache nicht mehr, genau genommen die aller wenigsten, aber sie glaubte nicht, dass ihre Eltern sich mit einer einfachen Verschlüsselung begnügt hatten. Sie würde das Gerät schon genau untersuchen müssen und dies tat sie auch. In Gedanken sprach sie die Worte auf dem Holocron aus, versuchte es dann indem sie alles laut lass. Doch es tat sich nichts, rein gar nichts. Dies hatte sie sich gedacht, es wäre auch zu einfach gewesen. Als nächstes versuchte sie durch den Druck ihrer Finger zu sehen ob es eventuell einen Mechanismus gab denn sie drücken konnte, damit sich etwas tat. Doch auch dies stellte sich als Irrtum heraus. Zwei Ideen zwei Niederlagen, aber so schnell würde sie nicht aufgeben. Umso kniffeliger etwas war, umso schöner war es für die Hackerin. Also gut, dann musste eine anderer Lösung her. Noch einmal drehte sie das Stück hin und her, betrachtete alle Seiten, des pyramidenförmigen schon fast antiken Stückes. Was konnte die Lösung sein?
Wenn sie an Korriban dachte, dann hatte ihr innerstes auf den Planeten reagiert, warum sollte es bei diesem Holocron anders sein? Alaine öffnete sich der Macht, strich erneut über die Schriftzeichen und ließ es einfach geschehen. Wie auch auf Korriban, vor dem großen Tempel fühlte sie wie etwas sie ergriff und dann ihren Ausgang fand. Auf ihrer Stirn erschien das Ornament, leuchtete hell auf und als dies geschah schaltete sich das Holocron an. Alaine stellte die Pyramide auf den Tisch vor sich, als das Bild ihres Vaters erschien und sie anblickte. Im nächsten Moment erschien auch das ihrer Mutter. Es war das erste Mal, dass sie ihre Mutter sah. Sie war groß, schlank, besaß grüne Augen und langes rotes Haar, welche zu einem Zopf gebunden waren und trotz allem bis zu ihrem Gesäß reichte. Volle Lippen, in einem leichten rot zu einer hellen Haut. Sie war wunderschön, wenn auch ihr Gesicht eine Mischung aus Strenge und Freude ausstrahlte. Sie sah aus wie eine Kriegerin der alten Zeit. So hatte sie sich ihre Mutter immer vorgestellt. Wunderschön und dennoch gefährlich, tödlich. Die Figuren bewegten sich leicht, brachten sich in Stellung ehe die Aufzeichnung begann.
Aufzeichnung:
„Alaine, der richtige Zeitpunkt ist gekommen, Jacen hat dir dieses Holocron überreicht, damit du endlich in Erfahrung bringen kannst wer wir waren und wer du bist. Warum wir nicht mehr bei dir sind. Vieles ist geschehen in einer Zeit, die du nicht mehr kennen gelernt hast, in einer Zeit die völlig anders war wie jene in der du nun lebst. Veränderungen gibt es viele, sie kommen und gehen, sind ein Wandel der Zeit. Es gibt so vieles zu sagen, zu erklären und zu erzählen, sowohl von mir als auch von deiner Mutter hier neben mir.“
Eine kurze Pause entstand, wobei Alaines Vater zu seiner Frau blickte, ihr ein Lächeln schenkte, ehe er erneut Alaine ansah.
„Die Sith zu unserer Zeit besaßen andere Ziele, ihre Ideale entsprachen jener alter Zeiten. Für sie, für uns waren die alten Traditionen noch wichtig, wir folgten dem alten Weg. Die Ära der Macht war stark, übermächtig. Die Zeiten gefestigt. Du entstammst einer alten Familie, einer sehr alten, deren Ursprung viele Jahrtausende zurück geht. Auf diesem Holocron befindet sich ein Stammbaum unserer Familie welche weit zurück reicht. Immer wieder gingen einmal Imperatoren aus dieser Linie hervor und somit auch viele Bräuche die lange Zeit praktiziert wurden. Du wurdest geboren mit einem Vermächtnis, welches zu erfüllen nicht einfach ist und dennoch erfüllbar, doch bevor dies kommt wirst du erfahren war wir sind. Deine Mutter, die Frau welche hier neben mir steht heißt Valoria, sie war nicht nur meine Frau sondern auch meine recht Hand. Ihre Fähigkeiten in der Macht besaßen ein sehr hohes Potential, eines der höchsten überhaupt die es zu unserer Zeit gab.“
Wieder erschien ein Lächeln auf seinen Lippen, während Alains Mutter sich noch immer im Hintergrund hielt und ihren Mann sprechen ließ.
„Für lange Zeit herrschte Frieden unter den Sith. Auch wir waren ein Stück weit von der Regel der zwei abgekommen, die einst aufgestellt worden waren und dennoch sorgten wir dafür, dass all jene, die versuchten sich gegen das große Ganze zu stellen eliminiert wurden. Nichts kann auf Dauer bestehen, wenn es keine Regeln gibt. Die Jedi waren keine Bedrohung mehr, der letzte Krieg mit ihnen hatte dafür gesorgt, dass die ihre Reihen wieder aufbauen mussten und dies bedeutete für uns die Freiheit Korriban noch weiter auszubauen, unsere Lehren zu festigen, sie hinaus in die Galaxis zu tragen um noch mehr Anhänger zu finden, jene nicht an die letzten Jedi zu verlieren, die verbissen ihren Orden wieder aufbauen wollten. Außer Regeln entstand ein weiterer Kodex, an den sich jeder zu halten hatte. Die Aufgaben waren verteilt. Die einen übernahmen die Lehren der Macht, die anderen der der Philosophie, während andere die Kunst des Lichtschwertkampfes unterrichteten. Jeder besaß seine Aufgaben und so konnten keine Probleme entstehen. Wir sind ein Volk, welches nur doch Aufgaben, welche wir alle erfüllen müssen zu wahrer Macht gelangen können, denn wenn dies nicht der Fall ist gehen wir dazu über vollends die Kontrolle zu erhalten. Wir sind Sith, wir schmieden Ränke und dergleichen, dies ist ein Teil von und dennoch ist es wichtig, dass die Führung, der Imperator eine starke Hand beweist, dafür sorgte, dass nichts seine Autorität untergräbt. Auch in unserer Zeit gab es abtrünnige, viele die meinten, dass sie es besser könnten, weil sie der Ansicht waren, dass eine harte Hand, ein hartes Regime Gefangenschaft bedeutete. Eine Gefangenschaft, die sie nicht dulden wollten und dessehlab vernichtete wurden wenn sie nicht zur Besinnung kamen.
In dieser Zeit war das Universum noch so wie wir es uns wünschten. Man erzitterte vor uns. Allein unsere Erscheinung, unser auftauchen führte dazu, dass jeder sich zurück zog. Wir waren die Herrscher der Galaxis und dennoch verändert sich alles. Im Laufe dieser Zeit wuchsen die Jedi wieder zu einer zahlreichen Schar an, Unruhe entstand unter uns, abtrünnige erhoben ihr Wort, ein Zerfall begann schleichend, der noch nicht sofort bemerkt wurde. In diese Zeit wurdest du geboren. Unser damaliger Imperator hatte erkannt dass seine rechte Hand, welche ich war für eine Frau bestimmt war deren Vergangenheit im verborgenen lag. Wir waren noch sehr jung als wir heirateten. Der Imperator hatte gut gewählt, denn nach unserer Heirat stellte sich heraus, dass unser beider Fähigkeiten sich vereinten, dass wir sie gemeinsam einsetzen konnten und so eine Kraft entwickelten, die erschreckend war. Ein Plan der aufging, denn unser Herrscher hatte dies in einer Vision vorausgesehen. Von diesem Zeitpunkt an waren wir seine rechte und linke Hand. Sein Gehör, seine Stimme, sein Gedanke, alles.“
Erneut ließ er eine Pause einfließen, dann trat er ein Stück in den Hintergrund, während die Rothaarige Frau an seiner Seite nach vorn trat.
„Seine Überlegungen waren Weiße gewesen mein kleines. Er wusste, dass etwas kommen würde und das man diesem etwas begegnen musste, auch wenn es noch in der Zukunft lag. Anfangs dachten weder ich noch dein Vater daran ein Kind zu zeugen, bis eines Nachts etwas geschah. Wie in einem Traum sprach Shadow Aren zu mir. Er sprach von einer Prophezeiung die erfüllt werden musste und dass ich jene war, die dazu beitragen sollte. Er war der Vorfahre deines Vaters, ein Mann der überaus mächtig war und selbst einst Imperator gewesen war vor langer langer Zeit. Meine Aufgabe sollte es sein ein Kind zur Welt zu bringen, damit jenes Kind erfüllen sollte was einst verloren gehen würde, weil die Spaltungen der Sith, von der wir noch nichts wussten, alles vernichten würde. Ich erzählte deinem Vater von diesem Traum und als er von der Prophezeiung erfuhr war uns beiden klar, dass wir sie erfüllen mussten. Es dauerte eine ganze Weile ehe ich schwanger wurde und als es soweit war befanden wir uns in der Veränderung. Die Jedi hatten an Macht gewonnen, doch dies war nicht einmal das Hauptproblem. Einzelne unter uns hatten sich veränderte, sich waren auf alte Aufzeichnungen gestoßen, deren Lehren sie nicht verstanden, sie falsch interpretierten und daraus ihre eigenen Schlüsse zogen. Der Zerfall hatte begonnen ohne das es uns zuvor aufgefallen war. Alles beginnt schleichend, im geheimen, wenn man die Augen und Ohren nicht offen hält, sich darauf verlässt, dass nichts und niemand eine Ära erschüttern kann, gleich wie mächtig man sich glaubt irrt man, denn alles ist vergänglich wenn man nicht bedacht darauf ist acht zu geben und wenn es nur Kleinigkeiten sind, denn jene sogenannten Kleinigkeiten sind es, welche die Grundfeste erschüttern. Blindheit ist ein Fluch, sich in Sicherheit zu wiegen ebenso und dennoch taten wir es.“
Valoria schüttelte leicht den Kopf, ihrem Gesicht war anzusehen, dass Trauer sie überkam, eine Trauer die ebenso ihre Tochter erfasste ehe die Sith fortfuhr.
„Wir sollten keine Zeit erhalten Systematisch alles bis ins aller kleinste Detail zu planen, dafür war es schon zu späte. Die Abtrünnigen hatten geschickt im Verborgenen gehandelte, sie hatten sich alle jene gesucht, deren glauben schwach war. Ihre Lehren waren Blasphemie, doch die Verpackung darum war geschickt angeordnet worden und so folgten einige. Eine Gegengruppe war entstanden die an Macht gewonnen hatte. Ihre Vorgehensweise war präzise, gut gewählt und ihre Saat war aufgegangen. Sie scharten alles um sich was sie um sich scharren konnten. Korriban wurde aufgeteilt, zersplittert. Auf der einen Seite herrschten wir unter dem Imperator auf der andern die Abtrünnigen. An den Grenzen wurde Krieg geführt, die Geschichte widerholte sich. Jahrtausende des Friedens zerbrachen, verschwanden einfach. Die Abtrünnigen hielten ihre gefunden Relikte geheim, nur für ihre Anhänger standen sie offen. Wir wussten nicht was wir tun sollten, denn die Macht die sie unterstützte schien übermächtig zu sein. Es schien als hätten sie etwas sehr altes gefunden und zum Leben erweckt. Unsere Imperator ordnete in dieser Zeit an nach etwas zu suchen, was uns in diesem Krieg vielleicht helfen konnte. Es dauerte, dauerte sehr lange bis wir auf etwas stießen. Jene Aufzeichnungen brachten deinen Vater und mich dazu in die unbekannten Regionen aufzubrechen. Der Imperator schickte uns fort, auf die Suche und so verließen wir Korriban. Ein Fehler wie sich später herausstellen sollte, zumindest zum Teil.“
Sie seufzte, schüttelte leicht ihren Kopf ehe sie erneut zu sprechen begann.
„Der Weg war weit, die Suche währte einen Moment und dennoch wurden wir fündig. In den alten Aufzeichnungen sprach man von einer Welt, von der wir zuvor noch nichts gehört hatten. Ein Geheimnis umwog sie. Doch wir sollten nicht allein sein. Man war uns gefolgt. Als wir den Planeten erreichten entstand ein erster Kampf zwischen zwei Abtrünnigen und uns. Wir siegten, bezwangen unserer Gegner und durchforsteten die Wildnis, von der etwas besonders ausging. Wir waren nicht weit gekommen als wir erneut angegriffen wurden doch auch jene Gegner waren einfach zu bezwingen gewesen. Als wir fanden wonach wir suchten waren wir davon überzeugt, dass nichts und würde aufhalten können, wir wogen uns in Sicherheit. Die Überheblichkeit ist ein Feind, der schleichend auftritt, welcher überwältigt, wenn man nicht achtgibt. Wir befanden uns auf dem Rückweg zu unserem Schiff als wir erneut angegriffen wurden. Diesmal allerdings waren unsere Gegner vier und diesmal hatte der Anführer der Abtrünnigen dafür gesorgt, dass wir es nicht leicht haben würden. Die Kämpfe waren hart, sie wollten uns quälen und so griffen zuerst nur zwei von ihnen an, die anderen beiden blieben im Verborgenen. Zu diesem Zeitpunkt war ich hoch schwanger, genau genommen konnte es jeden Moment soweit sein. Als wir angegriffen wurden schafte ich es gerade so meinen Gegner zu eliminieren, dann setzten die Wehen ein. Zum Glück waren wir nicht mehr weit von unserem Schiff. Ich bat deine Vater dich sofort fort zu bringen, in Sicherheit, an einen Platz auf dem Schiff denn sie nicht finden würden. Als dein Vater zurückkehrte befand ich mich mitten im Kampf mit den beiden letzten Gegnern.“
Valoria trat in den Hintergrund und Freedon trat hervor, auf seinem Gesicht zeigte sich Trauer und Zorn zugleich als er begann zu sprechen.
„Ich sollte sie zu spät erreichen. Sie war geschwächt, man ihre keine Schonfrist gegeben, hatte ihre Körperliche Schwäche ausgenutzt. Doch ehe sie starb schaffte sie es noch ihren Gegner zu überwältigen. In einem Wahn aus Trauer, Wut, Verzweiflung und Hass tötete ich meine Gegner mit einer einzige Welle der Macht. Als ich neben deiner Mutter kniete musste ich ihr noch versprechen dich in Sicherheit zu bringen. Dies tat ich. Mit dem Geheimnis welches ich auf jener Welt gefunden hatte kehrte ich zum Schiff zurück, brachte dich nach Corellia zu meinem Bruder und dessen Frau. Eine andere Möglichkeit besaß ich nicht zumal ich wusste, dass du dort in Sicherheit sein würdest. Dann kehrte ich nach Korriban zurück nachdem mein Bruder Instruktionen erhalten hatte. Dort angekommen musste ich feststellen, dass der Krieg dort in vollem Gang war. Ich musste zurück in die Unbekannten Regionen, denn unsere Gegner hatten eine Nachricht abgesetzt, deren Inhalt preisgab was deine Mutter und ich dort gefunden hatten. Wir durften nicht zulassen, dass sie jene Waffen erhielten. Ich hatte Rache geschworen und würde sie erhalten, wenn ich den Anführer vernichtete, denn er war es, der dorthin unterwegs war. Meine Rache sollte ich erhalten, wenn ich auch mit einem hohen Preis dafür zahlen musste. Doch dies wirst du dann erfharen.“
Das Bild flackerte, dann verschwand es. Alaine schaltete das Holocron aus. Es war genug, genug worüber sie nachdenken musste ehe sie die nächsten Sequenzen ansehen würde. Was er ihr bisher erzählt hatte kannte sie noch nicht. Ihre Begegnung mit ihm auf Korriban hatte nicht so viel eröffnet. Alaine erhob sich von der Couch, trat an das große Fenster und sah hinaus. Nun wusste sie endlich wie ihre Mutter ausgesehen hatte, dass sie ihr sehr ähnlich sein musste. Alaine verschränkte die Arme vor der Brust, schloss die Augen, ließ ihre Gedanken streifen.
[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Jacens Anwesen | Alaines Apartement | Alaine allein ]
Sie war nicht lange allein als es an ihrer Tür klopfte und einen Augenblick später einer von Jacens Leuten auftauchte um ihre Tasche herein zu bringen. Alaine nickte dem Mann zu, wartete bis jener verschwunden war und setzte sich dann auf die Couch. Ihre Finger fuhren über das Holocron welches Jacen ihr gegeben hatte. Sie war nicht glücklich darüber, dass er so lange damit gewartet hatte. Was auch immer sich auf den Holocron befand, sie würde es gleich erfahren, dies hieß, wenn sie es sich ansah. Es gab keinen Grund dies nicht zu tun, außer vielleicht der Tatsache, dass sie sich möglicherweise nicht dazu überwinden konnte. Alaine seufzte, ließ ihre Finger weiter über die Schriftzeichen wandern. Dieses kleine Gerät würde die Nachricht nicht einfach so abspielen, sehr wahrscheinlich würde es auf etwas reagieren. Was dies war konnte Alaine nicht sagen. Sie wusste nicht ob ihre Eltern ein Passwort eingeben hatten oder etwas anderes um das Innere zu schützen. Die Warrior hob das Holocron höher, betrachtete die Schriftzeichen, welche in der alten Sprache der Sith gehalten waren. Ihre Bedeutung waren einfach, da sie die Sprache der Sith beherrschte, aber sollte dies die Lösung sein? Sicher, viele der heutigen Sith beherrschten die alte Sprache nicht mehr, genau genommen die aller wenigsten, aber sie glaubte nicht, dass ihre Eltern sich mit einer einfachen Verschlüsselung begnügt hatten. Sie würde das Gerät schon genau untersuchen müssen und dies tat sie auch. In Gedanken sprach sie die Worte auf dem Holocron aus, versuchte es dann indem sie alles laut lass. Doch es tat sich nichts, rein gar nichts. Dies hatte sie sich gedacht, es wäre auch zu einfach gewesen. Als nächstes versuchte sie durch den Druck ihrer Finger zu sehen ob es eventuell einen Mechanismus gab denn sie drücken konnte, damit sich etwas tat. Doch auch dies stellte sich als Irrtum heraus. Zwei Ideen zwei Niederlagen, aber so schnell würde sie nicht aufgeben. Umso kniffeliger etwas war, umso schöner war es für die Hackerin. Also gut, dann musste eine anderer Lösung her. Noch einmal drehte sie das Stück hin und her, betrachtete alle Seiten, des pyramidenförmigen schon fast antiken Stückes. Was konnte die Lösung sein?
Wenn sie an Korriban dachte, dann hatte ihr innerstes auf den Planeten reagiert, warum sollte es bei diesem Holocron anders sein? Alaine öffnete sich der Macht, strich erneut über die Schriftzeichen und ließ es einfach geschehen. Wie auch auf Korriban, vor dem großen Tempel fühlte sie wie etwas sie ergriff und dann ihren Ausgang fand. Auf ihrer Stirn erschien das Ornament, leuchtete hell auf und als dies geschah schaltete sich das Holocron an. Alaine stellte die Pyramide auf den Tisch vor sich, als das Bild ihres Vaters erschien und sie anblickte. Im nächsten Moment erschien auch das ihrer Mutter. Es war das erste Mal, dass sie ihre Mutter sah. Sie war groß, schlank, besaß grüne Augen und langes rotes Haar, welche zu einem Zopf gebunden waren und trotz allem bis zu ihrem Gesäß reichte. Volle Lippen, in einem leichten rot zu einer hellen Haut. Sie war wunderschön, wenn auch ihr Gesicht eine Mischung aus Strenge und Freude ausstrahlte. Sie sah aus wie eine Kriegerin der alten Zeit. So hatte sie sich ihre Mutter immer vorgestellt. Wunderschön und dennoch gefährlich, tödlich. Die Figuren bewegten sich leicht, brachten sich in Stellung ehe die Aufzeichnung begann.
Aufzeichnung:
„Alaine, der richtige Zeitpunkt ist gekommen, Jacen hat dir dieses Holocron überreicht, damit du endlich in Erfahrung bringen kannst wer wir waren und wer du bist. Warum wir nicht mehr bei dir sind. Vieles ist geschehen in einer Zeit, die du nicht mehr kennen gelernt hast, in einer Zeit die völlig anders war wie jene in der du nun lebst. Veränderungen gibt es viele, sie kommen und gehen, sind ein Wandel der Zeit. Es gibt so vieles zu sagen, zu erklären und zu erzählen, sowohl von mir als auch von deiner Mutter hier neben mir.“
Eine kurze Pause entstand, wobei Alaines Vater zu seiner Frau blickte, ihr ein Lächeln schenkte, ehe er erneut Alaine ansah.
„Die Sith zu unserer Zeit besaßen andere Ziele, ihre Ideale entsprachen jener alter Zeiten. Für sie, für uns waren die alten Traditionen noch wichtig, wir folgten dem alten Weg. Die Ära der Macht war stark, übermächtig. Die Zeiten gefestigt. Du entstammst einer alten Familie, einer sehr alten, deren Ursprung viele Jahrtausende zurück geht. Auf diesem Holocron befindet sich ein Stammbaum unserer Familie welche weit zurück reicht. Immer wieder gingen einmal Imperatoren aus dieser Linie hervor und somit auch viele Bräuche die lange Zeit praktiziert wurden. Du wurdest geboren mit einem Vermächtnis, welches zu erfüllen nicht einfach ist und dennoch erfüllbar, doch bevor dies kommt wirst du erfahren war wir sind. Deine Mutter, die Frau welche hier neben mir steht heißt Valoria, sie war nicht nur meine Frau sondern auch meine recht Hand. Ihre Fähigkeiten in der Macht besaßen ein sehr hohes Potential, eines der höchsten überhaupt die es zu unserer Zeit gab.“
Wieder erschien ein Lächeln auf seinen Lippen, während Alains Mutter sich noch immer im Hintergrund hielt und ihren Mann sprechen ließ.
„Für lange Zeit herrschte Frieden unter den Sith. Auch wir waren ein Stück weit von der Regel der zwei abgekommen, die einst aufgestellt worden waren und dennoch sorgten wir dafür, dass all jene, die versuchten sich gegen das große Ganze zu stellen eliminiert wurden. Nichts kann auf Dauer bestehen, wenn es keine Regeln gibt. Die Jedi waren keine Bedrohung mehr, der letzte Krieg mit ihnen hatte dafür gesorgt, dass die ihre Reihen wieder aufbauen mussten und dies bedeutete für uns die Freiheit Korriban noch weiter auszubauen, unsere Lehren zu festigen, sie hinaus in die Galaxis zu tragen um noch mehr Anhänger zu finden, jene nicht an die letzten Jedi zu verlieren, die verbissen ihren Orden wieder aufbauen wollten. Außer Regeln entstand ein weiterer Kodex, an den sich jeder zu halten hatte. Die Aufgaben waren verteilt. Die einen übernahmen die Lehren der Macht, die anderen der der Philosophie, während andere die Kunst des Lichtschwertkampfes unterrichteten. Jeder besaß seine Aufgaben und so konnten keine Probleme entstehen. Wir sind ein Volk, welches nur doch Aufgaben, welche wir alle erfüllen müssen zu wahrer Macht gelangen können, denn wenn dies nicht der Fall ist gehen wir dazu über vollends die Kontrolle zu erhalten. Wir sind Sith, wir schmieden Ränke und dergleichen, dies ist ein Teil von und dennoch ist es wichtig, dass die Führung, der Imperator eine starke Hand beweist, dafür sorgte, dass nichts seine Autorität untergräbt. Auch in unserer Zeit gab es abtrünnige, viele die meinten, dass sie es besser könnten, weil sie der Ansicht waren, dass eine harte Hand, ein hartes Regime Gefangenschaft bedeutete. Eine Gefangenschaft, die sie nicht dulden wollten und dessehlab vernichtete wurden wenn sie nicht zur Besinnung kamen.
In dieser Zeit war das Universum noch so wie wir es uns wünschten. Man erzitterte vor uns. Allein unsere Erscheinung, unser auftauchen führte dazu, dass jeder sich zurück zog. Wir waren die Herrscher der Galaxis und dennoch verändert sich alles. Im Laufe dieser Zeit wuchsen die Jedi wieder zu einer zahlreichen Schar an, Unruhe entstand unter uns, abtrünnige erhoben ihr Wort, ein Zerfall begann schleichend, der noch nicht sofort bemerkt wurde. In diese Zeit wurdest du geboren. Unser damaliger Imperator hatte erkannt dass seine rechte Hand, welche ich war für eine Frau bestimmt war deren Vergangenheit im verborgenen lag. Wir waren noch sehr jung als wir heirateten. Der Imperator hatte gut gewählt, denn nach unserer Heirat stellte sich heraus, dass unser beider Fähigkeiten sich vereinten, dass wir sie gemeinsam einsetzen konnten und so eine Kraft entwickelten, die erschreckend war. Ein Plan der aufging, denn unser Herrscher hatte dies in einer Vision vorausgesehen. Von diesem Zeitpunkt an waren wir seine rechte und linke Hand. Sein Gehör, seine Stimme, sein Gedanke, alles.“
Erneut ließ er eine Pause einfließen, dann trat er ein Stück in den Hintergrund, während die Rothaarige Frau an seiner Seite nach vorn trat.
„Seine Überlegungen waren Weiße gewesen mein kleines. Er wusste, dass etwas kommen würde und das man diesem etwas begegnen musste, auch wenn es noch in der Zukunft lag. Anfangs dachten weder ich noch dein Vater daran ein Kind zu zeugen, bis eines Nachts etwas geschah. Wie in einem Traum sprach Shadow Aren zu mir. Er sprach von einer Prophezeiung die erfüllt werden musste und dass ich jene war, die dazu beitragen sollte. Er war der Vorfahre deines Vaters, ein Mann der überaus mächtig war und selbst einst Imperator gewesen war vor langer langer Zeit. Meine Aufgabe sollte es sein ein Kind zur Welt zu bringen, damit jenes Kind erfüllen sollte was einst verloren gehen würde, weil die Spaltungen der Sith, von der wir noch nichts wussten, alles vernichten würde. Ich erzählte deinem Vater von diesem Traum und als er von der Prophezeiung erfuhr war uns beiden klar, dass wir sie erfüllen mussten. Es dauerte eine ganze Weile ehe ich schwanger wurde und als es soweit war befanden wir uns in der Veränderung. Die Jedi hatten an Macht gewonnen, doch dies war nicht einmal das Hauptproblem. Einzelne unter uns hatten sich veränderte, sich waren auf alte Aufzeichnungen gestoßen, deren Lehren sie nicht verstanden, sie falsch interpretierten und daraus ihre eigenen Schlüsse zogen. Der Zerfall hatte begonnen ohne das es uns zuvor aufgefallen war. Alles beginnt schleichend, im geheimen, wenn man die Augen und Ohren nicht offen hält, sich darauf verlässt, dass nichts und niemand eine Ära erschüttern kann, gleich wie mächtig man sich glaubt irrt man, denn alles ist vergänglich wenn man nicht bedacht darauf ist acht zu geben und wenn es nur Kleinigkeiten sind, denn jene sogenannten Kleinigkeiten sind es, welche die Grundfeste erschüttern. Blindheit ist ein Fluch, sich in Sicherheit zu wiegen ebenso und dennoch taten wir es.“
Valoria schüttelte leicht den Kopf, ihrem Gesicht war anzusehen, dass Trauer sie überkam, eine Trauer die ebenso ihre Tochter erfasste ehe die Sith fortfuhr.
„Wir sollten keine Zeit erhalten Systematisch alles bis ins aller kleinste Detail zu planen, dafür war es schon zu späte. Die Abtrünnigen hatten geschickt im Verborgenen gehandelte, sie hatten sich alle jene gesucht, deren glauben schwach war. Ihre Lehren waren Blasphemie, doch die Verpackung darum war geschickt angeordnet worden und so folgten einige. Eine Gegengruppe war entstanden die an Macht gewonnen hatte. Ihre Vorgehensweise war präzise, gut gewählt und ihre Saat war aufgegangen. Sie scharten alles um sich was sie um sich scharren konnten. Korriban wurde aufgeteilt, zersplittert. Auf der einen Seite herrschten wir unter dem Imperator auf der andern die Abtrünnigen. An den Grenzen wurde Krieg geführt, die Geschichte widerholte sich. Jahrtausende des Friedens zerbrachen, verschwanden einfach. Die Abtrünnigen hielten ihre gefunden Relikte geheim, nur für ihre Anhänger standen sie offen. Wir wussten nicht was wir tun sollten, denn die Macht die sie unterstützte schien übermächtig zu sein. Es schien als hätten sie etwas sehr altes gefunden und zum Leben erweckt. Unsere Imperator ordnete in dieser Zeit an nach etwas zu suchen, was uns in diesem Krieg vielleicht helfen konnte. Es dauerte, dauerte sehr lange bis wir auf etwas stießen. Jene Aufzeichnungen brachten deinen Vater und mich dazu in die unbekannten Regionen aufzubrechen. Der Imperator schickte uns fort, auf die Suche und so verließen wir Korriban. Ein Fehler wie sich später herausstellen sollte, zumindest zum Teil.“
Sie seufzte, schüttelte leicht ihren Kopf ehe sie erneut zu sprechen begann.
„Der Weg war weit, die Suche währte einen Moment und dennoch wurden wir fündig. In den alten Aufzeichnungen sprach man von einer Welt, von der wir zuvor noch nichts gehört hatten. Ein Geheimnis umwog sie. Doch wir sollten nicht allein sein. Man war uns gefolgt. Als wir den Planeten erreichten entstand ein erster Kampf zwischen zwei Abtrünnigen und uns. Wir siegten, bezwangen unserer Gegner und durchforsteten die Wildnis, von der etwas besonders ausging. Wir waren nicht weit gekommen als wir erneut angegriffen wurden doch auch jene Gegner waren einfach zu bezwingen gewesen. Als wir fanden wonach wir suchten waren wir davon überzeugt, dass nichts und würde aufhalten können, wir wogen uns in Sicherheit. Die Überheblichkeit ist ein Feind, der schleichend auftritt, welcher überwältigt, wenn man nicht achtgibt. Wir befanden uns auf dem Rückweg zu unserem Schiff als wir erneut angegriffen wurden. Diesmal allerdings waren unsere Gegner vier und diesmal hatte der Anführer der Abtrünnigen dafür gesorgt, dass wir es nicht leicht haben würden. Die Kämpfe waren hart, sie wollten uns quälen und so griffen zuerst nur zwei von ihnen an, die anderen beiden blieben im Verborgenen. Zu diesem Zeitpunkt war ich hoch schwanger, genau genommen konnte es jeden Moment soweit sein. Als wir angegriffen wurden schafte ich es gerade so meinen Gegner zu eliminieren, dann setzten die Wehen ein. Zum Glück waren wir nicht mehr weit von unserem Schiff. Ich bat deine Vater dich sofort fort zu bringen, in Sicherheit, an einen Platz auf dem Schiff denn sie nicht finden würden. Als dein Vater zurückkehrte befand ich mich mitten im Kampf mit den beiden letzten Gegnern.“
Valoria trat in den Hintergrund und Freedon trat hervor, auf seinem Gesicht zeigte sich Trauer und Zorn zugleich als er begann zu sprechen.
„Ich sollte sie zu spät erreichen. Sie war geschwächt, man ihre keine Schonfrist gegeben, hatte ihre Körperliche Schwäche ausgenutzt. Doch ehe sie starb schaffte sie es noch ihren Gegner zu überwältigen. In einem Wahn aus Trauer, Wut, Verzweiflung und Hass tötete ich meine Gegner mit einer einzige Welle der Macht. Als ich neben deiner Mutter kniete musste ich ihr noch versprechen dich in Sicherheit zu bringen. Dies tat ich. Mit dem Geheimnis welches ich auf jener Welt gefunden hatte kehrte ich zum Schiff zurück, brachte dich nach Corellia zu meinem Bruder und dessen Frau. Eine andere Möglichkeit besaß ich nicht zumal ich wusste, dass du dort in Sicherheit sein würdest. Dann kehrte ich nach Korriban zurück nachdem mein Bruder Instruktionen erhalten hatte. Dort angekommen musste ich feststellen, dass der Krieg dort in vollem Gang war. Ich musste zurück in die Unbekannten Regionen, denn unsere Gegner hatten eine Nachricht abgesetzt, deren Inhalt preisgab was deine Mutter und ich dort gefunden hatten. Wir durften nicht zulassen, dass sie jene Waffen erhielten. Ich hatte Rache geschworen und würde sie erhalten, wenn ich den Anführer vernichtete, denn er war es, der dorthin unterwegs war. Meine Rache sollte ich erhalten, wenn ich auch mit einem hohen Preis dafür zahlen musste. Doch dies wirst du dann erfharen.“
Das Bild flackerte, dann verschwand es. Alaine schaltete das Holocron aus. Es war genug, genug worüber sie nachdenken musste ehe sie die nächsten Sequenzen ansehen würde. Was er ihr bisher erzählt hatte kannte sie noch nicht. Ihre Begegnung mit ihm auf Korriban hatte nicht so viel eröffnet. Alaine erhob sich von der Couch, trat an das große Fenster und sah hinaus. Nun wusste sie endlich wie ihre Mutter ausgesehen hatte, dass sie ihr sehr ähnlich sein musste. Alaine verschränkte die Arme vor der Brust, schloss die Augen, ließ ihre Gedanken streifen.
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