Coruscant

Kalter Nebel senkte sich nieder auf die hochgewachsene Stadt, hüllte sie in einen dickflüssigen Schleier, dass man trotz der Milliarden Lebewesen die einzige Seele zu sein schien. Sie wadete vorwärts, wurde allmählich vom Dunst des Nebels verschluckt. Ihre schwarzen, hochhackigen Stiefel klapperten dumpf auf dem brüchigen Boden, der sie in gleichgültiger Starre zum Eingang brachte. Wie lange würde er hier noch überdauern, wie viele Generationen nach ihr das künstliche Straßengeflecht im Zentrum Coruscants begehen? Nur Silhouetten schwach leuchtender Lampen wagten es ihre Gestalt vorsichtig durchs Grau hindurch zu offenbaren. So stark sie sich auch konzentrierte, sie konnte ihre exakten Formen nicht festmachen, mit jedem Blinzeln wandelten sie sich. In die Nebelschwaden mischten sich die fauligen Dämpfe der Abluftrohre, die ihre Brühe in die Seitengassen spuckten. Ohne Eile durchquerte sie auch diese. Ein kräftiger Windschwall aus den Gassen erfasste ihren langen Mantel, dass er wallend aufgeweht wurde. Sie presste die fein geschwungenen Lippen fest aufeinander und setzte all ihre inneren Kräfte ein dem Schwall zu widerstehen und vorwärts zu trotten. Die Augen brannten, doch weigerte sie sich dem Drang nachzugeben sie zu schließen.

Im Inneren angekommen wartete nichts auf sie als das unaufmerksame, unrasierte und aufgeschwemmte Gesicht des Nachtwächters, der sie ohne aufzublicken mit seinen dicken, kurzen Fingern durchwinkte. Sie war ein Geist, der durch die Straßen und Hotels Coruscants wanderte, im Untergrund zu Hause war, sich problemlos in diesem zurechtfindend, ohne wirklich jemanden zu kennen oder von irgendwem gekannt zu werden. Vorin hatte sie seit dem Honey House nicht mehr gesehen und auch nie mehr wieder ein Bedürfnis verspürt zurückzukehren.

Die Aufzugtüre glitt geräuschlos hinter ihr zu. Feine, für ihre Seele viel zu seichte Aufzugmusik bimmelte auf sie ein, zerrte ihre Gedanken fort. Sie konnte auch nach all den Jahren noch immer seinen Ausdruck vor ihren Augen sehen. Die letzten Bilder hatten sich tief in sie eingeschrieben. Die Hast im Getümmel des im Fallen inbegriffenen Jedi Tempels, die Alarmsirenen vom imperialen Angriff auf Correlia heulten lautstark durch alle Gänge. Aber in der Erinnerung waren diese Eindrücke blass und farblos geworden. Nur das Blitzen in Noahs Augen strahlte ihr bunt entgegen, ein Funken durch die Ewigkeit. Nach diesem kurzen Moment würde sie ihn nie wieder sehen. Und sie glaubte es erkennen zu können, in den fast feierlich vor sich verschränkten Armen, dem intensiven Blick, ein Abschied, der immerwährend war. Der letzte Blick, den sie zeitlebens auf Noah werfen konnte. Viel zu kurz! Hätte sie es nur damals schon geahnt. Nie würde ihr sein Gesicht entfallen, die zarte, etwas scheue aber auch neckische Aura, die sie vergessen und schmelzen ließ. Ein Stück Vergangenheit, die nie wiederkommen würde, und sie doch bis zur Gegenwart begleitete. Ob er all die Zeit danach auch noch nur eine Sekunde lang an sie dachte? Damals hatte es Hoffnung gegeben. Die einzigen Monate Hoffnung seit Ende der Unschuld. Sie drückte die Lippen zusammen bis es schmerzte, sie liebte ihn...Die Türe öffnete sich und von stolzem Klacken begleitete Absätze verließen den Aufzug.

Kalte Wände flossen leblos vorbei, eine leere Aneinanderreihung seelenloser Fassaden. Sie fröstelte noch vom Gang durch den Nebel der verworrenen Straßen Coruscants, dieser frostigen Stadtwelt. Vater war in ihrer Kindheit auf Ansion immer an Dressilyas und ihrem Bett gesessen, um sie von der Kälte der Welt zu bewahren, sie in sanfte Decken zu betten, in denen sie unwissend und unschuldig in warme Träume hinabglitten. Dort schwebten sie von der Stimme Vaters getragen durch eine Fantasie voll an Zukunft. …
Flügellos und harten Herzens trottete sie heute ohne Vater und ohne Dressilya zur Tür ihres kleinen Appartmentzimmers. Während sie die mahagonifarbene Oberfläche prüfend abtastete suchte sie nach der elektronischen Karte, die sie ins Innere ließe. Das hätte nun gerade noch gefehlt, wenn sie die vergessen haben sollte. Doch ihre Finger schlängelten sich gelenkig durch die Tasche und fanden das Plastikobjekt. Der Duft abgestandener Luft blähte Nekki durch die Lungen. Die ersten Schritte galten daher dem Balkon, um dessen Türe zu öffnen und etwas Frischluft in das Zimmer einzulassen. Der Raum stand fast leer und nur eine schon verwelkte Pflanze stand in seiner Mitte. Vom Lebenskampf ermattet ließ sie die Blätter hängen, verfärbte sich erst gelb, dann braun und ließ sie schließlich fallen. Das geschah, wenn man kein Licht bekam und nicht gegossen wurde. Irgendwann war dann der Kampf um jede weitere Sekunde verloren, frei von der Qual existieren zu müssen ließ die Pflanze sich fallen und starb. Nur Nekki erinnerte sich, dass sie je existierte.

Die Sterne standen noch an den Himmel geschrieben. Nichts Gutes brachten sie, jede Welt hinter diesen blinkenden Sonnen war ins Korsett machtsüchtiger Menschen gezwängt worden. Was sie über sich sah war ein Universum voll von Einsamkeit. Seit der erste Mensch die Raumfahrt entwickelte nichts als Einsamkeit. Lichtjahre des Nichts und dazwischen Blut und Feindseligkeit. Keine höhere Macht war ihr auf ihren Reisen begegnet, nur das kalte Grab des Weltraums und noch kältere Seelen. Dennoch mochte sie den Anblick des Sternenhimmels. Der Morgen würde aber schon bald kommen, sie erspähte ein sachtes Blau hinter dem toten Schwarz. Das wollte sie nicht verpassen! Sie wusste nicht mehr wann sie das letzte Mal einen Sonnenaufgang beobachtet hatte. Für jenen Sonnenaufgang wollte sie sich schön machen. Noch hatte sie Zeit.

Der nicht ganz reine Hebel der Armatur drehte sich unter einem fast nicht wahrnehmbaren Quietschen zur Seite und entließ das zurückgehaltene Nass auf ihre Hände, kalt und Kälte über die eigentliche Nässe hinaus den Arm hinaufjagend. Plötzlich drängte sich ihr jener pochende Puls an ihren Handgelenken ins Bewusstsein. Dröhnend zeugte er von ihrem Leben. An die Temperatur gewöhnt konnte sie sich dagegen an das Wasser, das sie sich im Anschluss ins Gesicht spritzte, schon Sekunden später nicht mehr erinnern und würde ins Stocken geraten, hätte man sie gefragt, ob es je dort angelangt sei. Die eine kurze Schocksekunde am Anfang besaß mehr Inhalt als jede Sekunde, die folgte. Als wäre Nekkis ganze Existenz in dieser Sekunde gefangen und wäre niemals bei der zweiten angekommen …. Ein rot wabernder, summender Blitz stach durch Ihre Brust hindurch ….

Der Kopf kroch wieder unter dem Waschbecken hervor. Das Bild des Spiegels erwiderte Nekkis ausdruckslosen Blick mit der gleichen starren Haltung. Entkleidet stand sie davor. Eine lange Narbe verunreinigte die linke Brust. Sie führte nach rechts, tiefer zum Herzen hin. Der rechte Arm bewegte sich wie in Zeitlupe nach oben. Sie bedeckte die Narbe. Das Pochen des eigenen Pulses wurde wieder spürbar. Genauso wie die Hand hinaufgestiegen war öffnete sie nun wieder die Sicht. Angewidert senkte sich Nekkis Kopf zum Boden.
Lippen berührten ihren Nacken, sie hätte es schwören können. Nekki schloss die Augen. Deja-vu.

Im langen jadegrünen Ballkleid setzte sich die erschöpfte Schönheit auf ihr Bett und holte zwei diamentenbestückte Ohrringe aus ihrer knarrenden Schublade. Sie strich das Kleid glatt und blickte ungläubig auf sich hinab, so hätte sie sich gekleidet, wenn ihr ein Schulabschluss, Tanzkurs oder eine andere Gelegenheiten vergönnt gewesen wäre, die normale Mädchen hatten sich schön zu machen. Wie eine Prinzessin saß sie hier auf einem ungezieferzerfressenen Bett einer der vielen schäbigen Motels im Himmel der unnatürlichen Stadtwelt. Die Nacht würde schon sehr bald fallen und der neue Tag sein hoffnungsschwangeres Licht in die Welt tragen. Mit unglaublicher Ruhe griff sie ein zweites Mal in die Schublade und umschloss die kleine Kapsel, die sie dort vor langer Zeit deponiert hatte. Jetzt war es also so weit. Sie hätte es sich anders vorgestellt. Sie zitterte noch nicht einmal. Da war nur die unendliche Leere unter der Narbe in ihrer Brust und ein Funken Freiheit, endgültige Gewissheit. Eine leichte Gewissheit, die ihr Antrieb schenkte sich zu erheben und die Atemzüge zu tun, die noch notwendig waren, die letzten Tropfen verrinnen zu lassen ... der Wasserhahn tropfte im Hintergrund noch immer vor sich hin, jede Sekunde ein kurzes, vergängliches Plätschern. Surreal strömte ihr Zimmer beim Gehen an ihr vorüber, keine Angst beherrschte sie nun mehr. So war es also im Moment zu sein? Und ein Moment ging vorüber und noch einer, tief inhalierte sie jeden einzelnen. Keinen Stuhl rückte sie sich zurecht, stattdessen erwählte sie sich eine Ecke am Rand des großen Balkons, wo die Wand einen Knick machte und der Balkon einen kleinen Nebenbalkon geschenkt bekam. Der Putz blätterte hier schon von den Wänden. Die Ecke erinnerte Nekki an sich selbst. Dort drückte sie ihren Rücken an die Wand und glitt sacht nach unten, so wie sie es mit Dressilya an ihrem Elternhaus auf Ansion immer gemacht hatte. In dieser sitzenden Position angekommen überschlug die Jevarin die ausgestreckten Beine und öffnete die zur Faust geballte Hand mit jener unscheinbaren Kapsel in ihr. Jetzt blieben also nur noch Vorin und Hombe. Sie lächelte als sie an Vorin dachte, wie er als Kind immer vom Baum gefallen war. Und Dressilya … ihr bezauberndes Lachen … War sie da draußen irgendwo? Ihr hätte die Ruhe auf dem Balkon bestimmt gefallen. Ob sie enttäuscht war, dass sie jetzt hier saß? Gleich würde sie es erfahren. Gleich würde das ewige Rennen vorbei sein und die Träume, die Bilder vom Noghri. Gleich war sie frei von dieser einen Sekunde auf Nar Shaddaa. Auf jenem Dach steckte sie bis heute fest, auf einem noch höheren Balkon würde sie sich befreien … sobald die Sonne wieder scheint. Sie schluckte.

Sie schluckte die Kapsel.
Da floss der Himmel über ihr, öffnete ihr die Türe, ein kleiner Sonnenstrahl entzog sich mutig dem Dach Corruscants und schlich leise ihr auf die Nase, dass sie kribbelte, wie vor einem Niesen, das nie kam. Der junge Sonnenstrahl aber, der sich lebensmüde vom Firmament entzweite, war nur die Vorhut. Als die Sonne hinter den Wolkenkratzern in unendlicher Entfernung in die Luft emporzog, um die Welt zu erobern, da wankte die Erde unter ihren Füßen... perfekte Schönheit … endlich wurde es warm. Vor ihren Augen erstreckte sich eine Schönheit so vollkommen ... es stockte ihr der Atem....


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Am Tag darauf wurde sie gefunden. Bei ihr ein Abschiedsbrief an Vorin al Jevarin

† Nekki al Jevarin †
Todesursache: Selbstmord


Lieber Vorin,

ich bitte dich stark zu bleiben, wenn du das liest. Du warst immer der Starke in unserer verfluchten Familie.
Ich musste es tun. Ich konnte nicht mehr. Geb dir keine Schuld. Ich habe schon lange nicht mehr gelebt. Ich brauchte nur Zeit mir das einzugestehen. Mit Dressilya ist damals auch ein Teil von mir gestorben. Du wirst ein großer Jedi werden, vielleicht wirst du eines Tages verstehen welcher Bund uns vereinte. Dieses Leben hat nichts mehr, dass es Wert gewesen wäre es weiter durchzustehen. Du bist das einzig Gute in diesem Universum. Versprech mir mit diesem Guten die Welt zu heilen. Für mich ist es zu spät. Ich weiß nicht, ob es ein Leben danach gibt. Aber wenn ihr Recht habt, werde ich Vater sehen und mit Dressilya wiedervereint werden. Ich werde das Glück haben, dass ich hier nie hatte. Das Universum hat mich abgestoßen wie eine Krankheit. Es war mir fremd. Ein echtes Leben besaß ich nie und dann ist mir auch noch alles andere genommen worden. Die Kälte ist unerträglich. Ich muss der Leere entkommen. Lebe Wohl kleiner Bruder. Habe das Leben, das mir nicht vergönnt war. Ich werde immer bei dir sein. Bis später

Ich liebe dich
Nekki
 

[Coruscant/Raumhafen/YX-1980-Raumtransporter"Hanter"/Frachtraum/Epiok Sladon, Odiala Kormlack, Leslik Ordan]


Als sie den Raumtransporter beluden ging Leslik in die Quartiere um sich auszuruhen.
Er war gerade in den Quartieren angekommen, als er bemerkte das irgendjemand spricht.
Leslik suchte nach der Geräuschequelle und hatte sie gefunden. Es war Epioks Komlink.
Die Stimme kannte er zwar nicht aber er antwortete vorsichtig.

"Wer spricht da?"

"Odeo Pletu. Und wer spricht dort?"

Wer war Odeo Pletu? Vielleicht ein alter Freund von Epiok doch dies glaubte er kaum

Er kannte diese Stimme nicht wer war das?

"Wer ist Odeo Pletu hier spricht Leslik Ordan. suchst du Epiok?"

"Ja er ist ein alter Freund von mir und könntest du ihm von mir Ausrichten das ich ihn auf Raumhafen in Denon erwarte?"

Leslik antwortete nichtmehr da Epiok reingekommen war.

"Odeo richtet aus das wir nach Denon fliegen sollen."

Epiok ging darauf hinaus um zu sehen ob jemand noch mitfliegen wollte sah aber nicht gerade so aus. Deshalb ging er wieder hinein und schloss die Luke, danach ging er auf die Brücke wo Odiala und Leslik schon auf ihn warteten. Epiok gab den Befehl zum starten. Endlich weg von Coruscant selbst wenn sie nicht lange hier waren. Die Massenhinrichtung allein war schon schrecklich aber egal er ist nun endlich weg von dem Planeten. Er fragte sich was Odeo wollte den schließlich haben sie sich lange nicht mehr gesehen. Odeo war bei einem Squad der neuen Republik und Epiok er war ein einfacher Schuggler der Black Sun. Nach Denon wollte er erst einmal zu Mandalore oder Corellia fliegen. Egal wohin bloß weg.

„Sollen wir in den Hyperraum nach Denon springen? Die Route ist schon berechnet “

Epiok war so in seinen Gedanken vertieft das er gar nicht merkte das sie schon im Orbit auf der Position für den Hyperraumsprung waren.

„Ja.


Gab er von sich zu hören. Danach sprang die Hanter in den Hyperraum nach Denon durch Imperialen Raum.

[Hyperraum/Richtung Denon/YX-1980-Raumtransporter"Hanter"/Brücke/ Epiok Sladon,Odiala Kormlack, Leslik Ordan]

 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Gebäudeblock ▫ Wohnung Nr. 2S11M ▫ im Hausflur || ▫ Vorin ▫ in der Nähe Mara ▫ Sinoué ▫ Arkon ▫ Shana ▫ Miley ▫ Draugir ▫ Atoras & Markus

Vielleicht war es wirklich nicht so verkehrt ein wenig mit sich selbst und anderen Dingen beschäftigt zu sein. Der Weg zum Speeder war schnell gefunden und das Aggregat umgehend gestartet. Während der Fahrt konnte er alles rekapitulieren, was in den letzten Stunden geschehen war. Wobei er trotzdem auf die Straße achten musste, denn er kannte sich in dieser Gegend nicht besonders gut aus, und wo man hier das Gewünschte erhalten konnte, würde nur ein Zufallstreffer entscheiden. Gemächlich glitt sein gebrauchtes Fahrzeug dahin auf dem Weg zu einer Shopping Mal oder ähnlichem.

Zuerst einmal konnte er natürlich froh sein, dass er, bzw. sie niemanden aus ihren Reihen verloren hatten. Dies war unter den gegebenen Umständen keine Selbstverständlichkeit gewesen, vor allem wenn man bedachte, dass der Kampf gegen Blasterwaffen nicht gerade seine Paradedisziplin war. Dieses Mal hatte er nur das "Glück" gehabt, dass sämtliche Angriffe aus einer Richtung gekommen waren, und so nur ein Verteidigungsbereich beansprucht worden war. Und wären sie nicht zusätzlich so vollkommen überrumpelt worden und hätten sich Markus und Shana nicht so verschätzt, hätte er von den anderen vermutlich auch noch viel mehr Unterstützung bekommen und auch Shana's Verletzung wäre nicht zustande gekommen. Andererseits was erwartete er? Sie waren auf der Flucht gewesen. Solche Überfälle geschahen nicht wenn man sie erwartete und perfekt darauf vorbereitet war. Sorgen anderer Art machte ihm zuweilen seine Freundin. Ihren Worten nach hatte sie inzwischen gelernt mit ihren Visionen besser umzugehen, doch dies schien nur halb zu stimmen. Oder warum hatte sie sich im Bad verkrochen? Was war passiert, dass es sie so mitnahm? Unterwegs würde sich höchstwahrscheinlich eine Chance ergeben die neuesten Nachrichten zu verfolgen. Möglicherweise war er dann ja schlauer.

In der Hoffnung dort ein frequentierteres Gewerbegebiet zu finden, folgte er dem Tunnel zum nächsten Distrikt. Wenn überhaupt möglich standen die Megablocks hier noch enger zusammen und die Straßenschluchten, die auch gleichzeitig die Straßen bildeten waren noch beengter. Ob er hier richtig war? Am Ende konnte er es nur ausprobieren und auf sein Glück oder eher die Macht hoffen. Ein freudloses Lächeln zog Einzug in seine Gesichtszüge. Nein, die Macht bestrafte oder belohnte nicht, doch sie lenkte durchaus. Oder etwa nicht? Die Antwort darauf lag bereits in der nahen Zukunft, doch dieses Gebiet war nicht seines, sondern dass seiner Liebsten. Offensichtlich war er hier auf jeden Fall falsch und beschloss die nächste Möglichkeit aufzusteigen zu nutzen. Je unbewohnbarer die Gegenden wurden, umso höher war die Wahrscheinlichkeit, dass man ihn eventuell überfiel. Zumindest vermutete er dies, da er die Eigenheiten des hiesigen Untergrundes nicht einschätzen konnte. Was dies anging machte er sich nichts vor. Er kannte sich mit Armut, und den Handlungsmotiven von Wesen die in ihr wohnten, nicht aus. Mit den Minuten und aufgestiegenen Metern kehrte das Licht zurück und die Aussicht wurde vielversprechender. Zuerst nur Bars und kleine Spezialgeschäfte, später säumten dann auch gebündelte Konsumansammlungen die Straßenzüge. Bei einem seiner Meinung nach die Bedinungen erfüllenden Ladenverbund beendete er seine Fahrt, die noch einmal um fünf Minuten Parkplatzsuche verlängert wurde.

Auf den Weg ins Herz des Einkaufszentrums hatte er endlich Gelegenheit seine Sinne ein wenig wandern zu lassen. Wobei dies eher einem inneren Impuls entsprang, denn aus bewusstem Gedanken. Über allem, bzw. allen lag ein unbekannter, undefinierbarer Schleier. Fast hätte er instinktiv die dunkle Seite verantwortlich gemacht, doch es war mehr als nur das. Hätte es Vorin nicht besser gewusst, hätte er in diesem Moment behauptet es stinke nach Angst. Solche feinen olfaktorischen Unterscheidungen waren allerdings Menschen nicht möglich, eher wäre jemand wie Draugir zu dieser Aussage berechtigt, bzw. fähig. Möglicherweise spielten ihm seine Müdigkeit und die letzten Ereignisse einfach einen Streich der Wahrnehmung. Am vordringlichsten war nun erstmal sein Einkauf, der schließlich auch keine Stunden in Anspruch nehmen musste oder sollte. Wie fast überall drängten sich Kleidungsgeschäfte und Boutiquen im Eingangsbereich um die weiblichen Besucher umgehend zum Kauf zu bewegen. Kurz fluchte er innerlich. Es wäre vermutlich nicht verkehrt gewesen die anderen zu fragen ob sie etwas brauchten.

Sein erster Gedanke war Shana in dem Moment, aber dann fiel ihm ein, dass Mara schon etwas gekauft hatte und Markus eventuelll etwas in den Taschen dabei gehabt hatte. Sie würde vermutlich erstmal zurechtkommen. An den meisten Geschäften konnte er ohne schlechtes Gewissen einfach vorbeigehen, sie brauchten weder Bücher noch Technik, noch Spielsachen. Ah, in einem Seitengang erblickte er eine Meditheke, dort ließen sich Kopfschmerztabletten, Magenkapseln und Verbände besorgen. Vorsorglich sollte er auch etwas gegen Verbrennungen einkaufen, schließlich waren weitere Blasterverletzungen wahrscheinlich, wenn sie weiterhin mit imperialen Truppen zu tun hatten. So schnappte er sich also eine der Angestellten und gab die bisher größte Einkaufsliste in Sachen Heilungsutensilien ab. Der Jedi-Meister hatte leichte Sorgen gemacht, dass die Menge ungewöhnlich sein würde und auffällig wirkte, doch die Verkäuferin interessierte sich nicht dafür, sondern wollte nur Umsatz machen. Selbst eine vorsichtige Untersuchung mithilfe der Macht brachte keine Täuschung zutage.

Mit diesem ersten Erfolg setzte er seine Flaniermarsch fort um die benötigten Decken und Matratzen zu besorgen, wobei ihm erst jetzt klar wurde, dass er vermutlich bei dem Stauraum in seinem Gleiter höchstens eine Schlafunterlage transportieren konnte. Nun, dann mussten es eben ein paar Decken mehr sein. Leider fand er kein entsprechendes Geschäft, obwohl es an diesem Ort sonst alles zu kaufen gab. Gerade als er sich mit dem Gedanken angefreundet hatte noch einmal losfahren zu müssen um woanders zu suchen, wurde sein Blick von einigen Bildschirmen gefangen genommen. Durch die Verglasung eines Elektronikgeschäftes flimmerten mehrere Geräte, dabei einige ausgesuchte Programme zeigend. Was er auf einigen von ihnen zu sehen bekam, sickerte nur langsam in seinen Geist, denn es war vermutlich zu surreal um es sofort zu erkennen und vor allem zu akzeptieren.

Sein erster Gedanke war gewesen, dass die Nachrichten ein Kriegsgebiet irgendwo in der Galaxis zeigten, vor allem da die ersten Kameraeinstellungen die Szenerie aus der Ferne abgelichtet hatten. Doch mit jeder weiteren Laufschrift und Nahaufnahme schwand die Hoffnung, dass dies alles nichts mit ihm zu tun hatte. Das Entsetzen setzte erst nach und nach ein. Mit jeder weiteren Information setzte sich ein Bild zusammen, dass seine und auch die Empfindungen der anderen erklärte. Eine Gräueltat unfassbaren Ausmaßes hatte stattgefunden während sie um ihr Leben gerannt waren. Vorin musste aufpassen nicht zu großen Anteil an dem Geschehen zu zeigen, sonst würde er noch Aufmerksamkeit erregen. Also versuchte er einen möglichst kritischen Gesichtsausdruck aufzulegen um den Eindruck zu erwecken, dass er das Gerät und nicht den Inhalt des Gezeigten bewertete.

Er wollte sich irgendwo abstützen oder sich an irgendetwas festhalten, doch es gab nichts in Reichweite. 3000 Bürger waren ermordet worden, bzw. starben auf klägliche und grausame Weise. Sith waren als Repräsentanten für das Massaker verantwortlich. Sicherlich hatten sie diese Arbeit nicht alleine vollbringen können, doch sie waren die Gesichter dieser aussagekräftigen Blasphemie. Für einen Moment fühlte er sich schuldig, doch die schiere Anzahl der "Verurteilten" machte es unmöglich, dass dies reale Reaktionen auf die Tätigkeiten des Widerstands sein konnten. Wieviele Unschuldige mochten hingerichtet worden sein, und wieviele wirkliche "Rebellen" befanden sich unter den Gepfählten? Der Anteil der wirklich "Schuldigen" musste verschwindend gering sein. Jetzt war ihm genauso schlecht wie den Mädchen vorhin. Diese Brutalität ließ die Gesetzlosigkeit, die sie beim Honey House erlebt hatten wie einen Kindergarten aussehen. Es schien fast so als wollte sich das Imperium täglich in seiner Gnadenlosigkeit und Bosheit übertrumpfen. Nun, sie hatten es geschafft. Was geschehen war, stellte erneut einen Meilenstein an Grausamkeit und Barbarei dar. Wobei im Hintergrund natürlich immer die Vernichtung eines ganzen Planeten durch den Todesstern stand, was wohl niemals, so war zu hoffen, niemals gesteigert werden konnte. Als Jedi durfte er natürlich nicht so denken, doch wer so etwas begrüßte oder sogar befahl und verantwortete, musste doch per Definition unrettbar böse sein. So zumindest wäre die naheliegende Betrachtungsweise.

Nun sollte er erstmal zusehen, dass er weiterging, was sich in dem Moment ergab als ein Mitarbeiter des Ladens auf ihn zutrat. Das Hilfsangebot lehnte er mit einer schnellen Antwort ab und verabschiedete sich bei dem Mann. Der nächste Weg führte schnurstracks zum Gleiter zurück, in dem er eine Weile sitzen blieb und die Neuigkeiten sacken ließ. Coruscant war ein Höllenschlund geworden. Die Härte des "Gesetzes" nahm tagtäglich zu, ein Zeichen wie Machtlos das Imperium in Wirklichkeit war. Wobei sie ihnen, also den Jedi, schon verdammt nahe gekommen waren. Aber der Widerstand war noch da und nun noch wesentlich vorsichtiger und gewarnter denn jeh. Wie ging man mit einem Feind den man nicht finden konnte und den man nicht zu fassen bekam? Wohl kaum in dem man Tausender Unbeteiligter umbrachte. Vorin blieb so lange sitzen bis ihn die Gedanken daran nicht mehr völlig beanspruchten und startete das Gefährt. An dem Geschehenen konnte er nichts mehr ändern, er konnte sich nur um die Dinge kümmern die er beeinflussen konnte. Und dies war für den Moment die Sorgfaltspflicht gegenüber den Padawanen und seiner Mitjedi. Also fuhr er weiter herum in der Hoffnung ein Möbelhaus, Stoff- oder Bettengeschäft ausfindig zu machen.

Schlussendlich war dies natürlich nur eine Frage der Zeit. Nachdem der Meister auf- und abgestiegen war und verschiedene Distrikte und Straßenblöcke abgeklappert hatte, fand er einen großen Living Shop, bei dem es sich eher um ein riesiges Lager handelte. Wäre er hier mit seiner Freundin um Einrichtung für die neue Wohnung auszusuchen, würden sie mit Sicherheit Stunden hier verbringen können, doch er brauchte nicht viel, bzw. musste nicht groß herumsuchen. Mit dem Wissen was er wollte, wandte er sich zielgerichtet an Pläne und Mitarbeiter um in der gewünschten Abteilung zu landen. Hier gab es Betten, Schlafunterlagen, Decken, Kissen, sogar Hängematten und andere Kontruktionen für Rassen mit nicht standardmäßigem Schlafverhalten. Hier fand er genau das richtige für seine Ansprüche. Recht dicke Schlafmatten, die sich zusammenrollen ließen. Wenn er nach dem ging was er auf den kurzen Blick gesehen hatte, brauchten sie für jede Wohnung mindestens eine, da jeweils nur drei richtige Schlafplätze vorhanden waren. Er nahm einfach mal noch zwei zusätzliche mit, dazu für jeden eine Decke und vier Kissen.

Nachdem er mit dem beachtlichen Einkauf durch die Kasse durch war, musste er doch schon schlucken. Er hatte den Stick gut aufgeladen, aber mittlerweile war nicht mehr allzu viel darauf. In der Anfangszeit seines Jedidaseins hatte er ein schlechtes Gewissen gehabt einfach das Geld seiner Familie zu nehmen ohne selbst etwas zu verdienen, doch mittlerweile hatten ihm sein Grandpa und seine Mutter bestimmt tausend Mal gesagt, dass es nicht schlimm war und er sich keine Gedanken zu machen brauchte. Solange er nicht unzählige Tausend Kredits ausgab oder das Vermögen sonstwie herauswarf, gab es auch tatsächlich nichts worüber er nachdenken brauchte. Er war nun einmal Jedi und die Jobbeschreibung verlangte nun mal keinen Verdient, bzw. machte ihn auch unmöglich. Und seine Familie hatte genug Geld. Wozu war Geld denn sonst da, wenn nicht um seinen Liebsten und Freunden in der Not zur Verfügung zu stehen? Manche sahen ihren Lebenssinn darin Geld anzusparen bis sie zu alt waren um etwas damit anfangen zu können. Er tat das Seinige um die Galaxis zu etwas besserem zu machen, dies beinhaltete nun mal keinen Wertgewinn. Wozu auch? Eine Bezahlung würde das ganze Konzept ad absurdum führen und wertlos machen. Ein schönes Wortspiel, bzw. eine interessante Doppelbedeutung.

Dieser Gedanke hielt sich solange bis seine Aufmerksamkeit auf einen kleinen Lebensmittelladen fiel, der mittleriweile drängende Bedürfnissen Abhilfe versprach. Seit wie vielen Stunden hatte er nichts mehr gegessen? Zwar wusste er nicht was Miley noch alles da hatte, doch wenn er jetzt ein bisschen was mitbrachte, würde ihm sicherlich niemand böse sein. Also hielt er noch einmal an und schnappte sich einen großen Einkaufkorb. Für dieses erste Mal wählte er nichts, wo sie lange kochen oder zubereiten mussten. Ein paar Früchte, Yoghurts, Milch, Säfte, Teigwaren sowie Belag verschiedenster Form, sowie Fleich mit Soße. Er hoffte einfach für alle etwas dabei zu haben und marschierte zur Kasse. Nachdem er bezahlt und das Geschäft verlassen hatte, nahm er sich gleich eine Hartwurst und gönnte sich ein paar Bissen. Nach diesen vielen unerfreulichen Begebenheiten war das Gefühl dem Hunger entgegen zu arbeiten eine wahre Wonne. Manchmal waren einfache Freuden schon genug um die Stimmung zu heben. Jetzt konnte es zurück zu den anderen gehen. Während er zum Gleiter spazierte fragte er sich ob Mara immer noch im Bad sein würde, entgegen aller Erwartung. Falls ja, würde er keine Ruhe geben bis sie rauskam. Und dann konnte er den anderen berichten was geschehen war, falls sie es noch nicht wussten.


|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Megablock ▫ Straße || ▫ Vorin ▫ in der Nähe Gaiden & andere
 
[Coruscant | Imperial City | Obere Ebenen | Jeditempel | Saal der 1000 Quellen] Darth Draconis, Chiffith

Chiffith führte den Übungskampf gegen Draconis mit Leidenschaft und Verbissenheit. Es war die perfekte Art von Übung für ihn: Sie forderte ihn körperlich und geistig und ermöglichte es ihm, seine ausgeprägten Jagd- und Kampfinstinkte mit in die Waagschale zu werfen. Längst dachte er nicht mehr darüber nach, wie man einen Machtstoß ausführte, sondern nur noch darüber, wie er ihn am besten plazieren konnte, und sein Geschick im Umgang mit dieser Machtfähigkeit nahm ständig zu, als die Technik in sein heißes Blut überzugehen begann. Längst beschränkte er sich nicht mehr darauf, den Sith einfach nur frontal zu beschießen, sondern versuchte unterschiedliche Kombinationen von Angriffen und Bewegungen.

Eines jedoch stellte er unzweifelhaft fest: Er war Darth Draconis nicht gewachsen. Die schwachen Schläge, die der Lamproide in der Macht auszuteilen vermochte, waren einfach nicht kräftig genug, um den weit mächtigeren Sith mattzusetzen. Es war klar, wem die Energie zuerst ausgehen würde. Doch Chiffith war nicht bereit, zu akzeptieren, dass die Aufgabe möglicherweise unlösbar war. Er wollte nicht aufhören, bevor er alle seine Möglichkeiten ausgetestet hatte und entweder den Sieg davontrug oder vollends entkräftet zusammenbrach.

Er musste eine Möglichkeit finden, die Wirkung seiner Angriffe zu steigern. Irgendwie musste er Draconis überraschen und ihn härter treffen, als er es erwartete, um so seine Schutzmaßnahmen zu überwinden. Dies hätte ihm möglicherweise gelingen können, indem er seinen Körper einsetzte und den Sith beispielsweise mit einem Schwanzschlag oder Rempler von den Beinen holte, um ihn anschließend mit dem Machtstoß am Boden festzunageln. Aber dies entsprach nicht der Aufgabenstellung.

Während des Kampfes bewegten sich Meister und Lehrling durch das verwilderte Grün der weitläufigen Halle. Gewohnt, seine Umgebung zu beobachten, prägte Chiffith sich viele Details der teils künstlichen, teils natürlichen Landschaft ein. Er suchte nach einer Möglichkeit, das Gelände für sich zu nutzen. Und schließlich fand er sie. Ihm kam eine Idee, die möglicherweise zum Erfolg führen konnte - zumindest einen Versuch war sie wert.

Als Darth Draconis ihn das nächste Mal schmerzhaft mit einem Gegenstand traf, begann der Lamproid, mit wütendem Fauchen langsam und geordnet zurückzuweichen, scheinbar um sich in Deckung zurückzuziehen. Es war nicht das erste Mal, dass er einen Gegner in dem Glauben ließ, ihn zurückzudrängen. Wie erwartet, setzte der Sith ihm nach und geriet damit in Chiffiths Falle. Ein Haufen aus runden Bachkieseln - Chiffith hatte keine Ahnung, wozu dieser dort angehäuft worden war - befand sich jetzt genau zwischen den beiden Widersachern. Der Lamproid nahm noch einmal all seine Kraft und Entschlossenheit zusammen und entlud einen Machtstoß auf kürzeste Entfernung mitten in den Steinhaufen hinein, wodurch dieser auseinanderspritzte und einen Regen harter Geschosse in Draconis' Richtung fließen ließ. Noch im gleichen Augenblick wieselte Chiffith drei Meter zur Seite, so dass sich nun ein abgestorbener, morscher Baum zwischen ihm und dem Gegner befand. Ein langer Ast, so dick wie ein menschlicher Oberarm, wuchs in Griffhöhe aus dem Stamm heraus. Chiffith packte mit allen sechs Gliedern zu und wand den kräftigen Greifschwanz um den Baustamm, um sich festen Halt zu verschaffen. Mit einem Ruck brach das faulende Holz. Der Lamproid schleuderte den ausgewitterten, aber dennoch schweren Ast mit einem heiseren Aufschrei in Darth Draconis' Richtung und entfesselte zugleich einen Machtstoß, um ihn zu beschleunigen. Dies kostete ihn so viel Energie, dass er das Gefühl hatte, nun endgültig die Kontrolle über seinen überanspruchten Körper zu verlieren.

Jetzt entschied es sich: Entweder traf der schwere Brocken den Sith hart genug, um die Aufgabe zu erfüllen. Oder Chiffith musste kapitulieren, wenn er sich nicht selbst zum Krüppel machen wollte.


[Coruscant | Imperial City | Obere Ebenen | Jeditempel | Saal der 1000 Quellen] Darth Draconis, Chiffith
 
Ψ Coruscant :: Imperial City :: Obere Ebenen ::Temple Precinct :: Temple Court :: Jedi Tempel :: Saal der Tausend Quellen :: Darth Draconis und Chiffith Ψ

Chiffith sah erneut eine Chance den Sith zu treffen, er musste sie wahrnehmen, eine andere würde ihm nicht übrig bleiben, vielleicht war es überhaupt seine letzte Chance, bevor der Sith beschließen würde der Existenz des Lamproiden ein Ende zu setzen. Der Lamproid gab einen markerschütternden Schrei von sich bevor es zum letzten Angriff ging. Gerade als er einen Moment davor war ihn zu treffen schoss dieser dem Holzbruchstück folgend einen Machtstoß welcher den Sith zu dessen Überraschung in die Luft schleuderte. Der Sith kam auf dem Boden auf, leicht gebeugt. Er richtete sich zu voller Größe auf, seinem Schüler den Rücken zugewandt.

“Du hast es geschafft Chiffith. Du hast mich getroffen und diese Phase damit beendet. Jedoch...“

Erst jetzt drehte sich der Lord der Sith zu seinem Adepten um und sah ihn angeekelt an.

„...hast du dich meinem Befehl widersetzt. Du solltest nur die Macht einsetzen. NUR die Macht. Keine Steine, keine Äste, nur die Macht.“

Bisher war Draconis ruhig geblieben, wenn auch seine Stimme eisig und schneidend war.

"Wenn ich dir einen Befehl gebe, dann führ ihn auch genau so aus!"

Die Distanz zwischen den beiden Wesen war schnell überbrückt sodass Draconis vor ihm stand und ihn durch die Macht an der Stelle packte, die er für den Hals hielt und hochhob. Eine Kraftanstrengung stellte ein Lamproide sicherlich dar, schließlich waren diese Bestien auch schwerer als ein gewöhnlicher Humanoide oder andere menschenähnliche Rassen. Er lies den noch geschwächten Lamproiden wie einen nassen Sack zu Boden fallen und wartete bis dieser gedachte sich wieder aufzurichten. Nachdem Chiffith sich wieder aufgerappelt hatte, sah er auf diesen hinab.

„Wieso sollte ich dich überhaupt ausbilden, wenn du mir den Gehorsam verweigerst? Du hast bei deinem Leben geschworen. Einen Schwur den man bricht, muss man auch bezahlen. Was sollte mich also daran hindern dir das Leben zu nehmen?“

Der durchdringende Blick des Lords der Sith ließ auch den Lamproiden verstehen, dass er auf diese Frage lieber nicht antworten könnte. Jede Antwort würde nur zu noch härteren Bestrafungsmaßnahmen führen.

„Du hast mich enttäuscht. Ich hatte gehofft du würdest ein Beispiel an Kraft und Gehorsam werden. Du hast mich enttäuscht. Mich enttäuscht man nicht.“

Draconis drang in seine Gedanken ein und zerfraß sie von innen. Er drückte mit der Macht auf den Eindringling ein. Der Lamproide krümmte sich vor Schmerzen, der ihn nun nicht mehr losließ. Dieser Schmerz ging bis in die letzte Faser, und es fühlte sich an wie wenn sich seine Haut langsam abschälte, und verbrannte. Der Einsatz der Macht ließ seine Knochen unter dem Druck des Geistes des Sith Lords zerbersten. Der Bestie Brustkorb war zertrümmert, und seine Lungen füllten sich mit Blut. Jeder einzelne Knochen wurde von dem Geist zertrümmert. Doch der Geist ließ nicht ab. Mittels seines Willens und seiner Kraft im Umgang mit der Macht hielt er Chiffith am Leben um ihn weiter in seinem Schmerz schmoren zu lassen. Die Bestie wandte sich im Schmerz, es fühlte sich an als ob seine Schädeldecke platzen würde, um ihm endlich die letzte Ruhe zu gewähren, was sie jedoch nicht tat. Jeder Knochen zertrümmert, die inneren Organe tödlich verletzt, sein Herz förmlich verbrannt. Der Geist ließ weiterhin nicht von ihm ab, beinahe so, als hätte er auf diesen Moment so lange gewartet. Die Augen schmerzerfüllt, die Zunge trocken, den Rachen verstopft fühlend vor Schmerz, die Brust gepresst, das Blut gefroren, das Fleisch verfallen, das Herz durchbohrt sank der Lamproid zusammen. Der Sith hielt die Illusion solange aufrecht bis er genug hatte.

„Nun steh auf und folge mir.“

Mittlerweile musste genügend Zeit vergangen sein, dass die Sonne aufgegangen sein musste. Während der Lamproid, den er noch keines Blickes würdigte, ihm folgte verfolgte der Sith ganz andere Pläne. Er würde den Planeten entgültig verlassen. Darth Allegious hatte nach ihm gerufen und er wäre ein Tor wenn er dem Ruf des Imperators nicht folgen würde, ganz egal was er von diesem Treffen dachte. Mit einem Handgriff hatte er sein Gelenkcomm aktiviert und gab dort eine kurze Nachricht an seinen Adjutanten ab. Diese Annehmlichkeiten würden erlöschen sobald er Coruscant verlassen und somit seinen Auftrag abgeschlossen haben würde. Coruscant führte nur zu Annehmlichkeiten die schwach machten und Schwäche konnte sich ein Sith nicht leisten. Draconis trat hinaus und blickte in die aufgehende Sonne. Das gesteuerte Wetter von Coruscant erlaubte auch nicht viele andere Varianten. Er sehnte sich bereits danach diesen vollkommen künstlichen Planeten zu verlassen. Ein Gleiter wartete bereits auf sie und würde sie zum Imperialen Verwaltungsgebäude bringen. Im Gleiter sitzend, blickte der Sith aus dem Fenster, beinahe geistesabwesend, als er den Schüler, nach einer gefühlten Ewigkeit, ansprach.

“Sag mir mein Schüler, wie soll ich dich für deinen Fehler bestrafen?“


Ψ Coruscant :: Imperial City :: Obere Ebenen :: Luftraum :: Gleiter Richtung imperialem Verwaltungsgebäude :: Darth Draconis und Chiffith Ψ
 
[Coruscant | Imperial City | Obere Ebenen | Jeditempel | Saal der 1000 Quellen] Darth Draconis, Chiffith

Der Moment des Triumphes währte nicht lange. Chiffith war sich keines Fehlers bewusst, denn er hatte die Geschosse mit der Macht bewegt und war daher der Ansicht gewesen, die Aufgabe wortgetreu erfüllt zu haben. Doch es spielte keine Rolle, ob er selbst dieser Meinung war. Nur Darth Draconis' Urteil zählte, und dieser war sehr unzufrieden mit seinem Schüler. Chiffith wusste nicht, was er hätte sagen sollen, und noch bevor er zu einer Entschuldigung, einer Ausrede oder einem Widerspruch ansetzen konnte, ereilte ihn die Strafe.

Die Qualen, die der Lamproid nun litt, waren allumfassend. Sie erfüllten jede Faser seines Körpers und verdrängten auch jeden anderen Gedanken aus seinem Geist. Er spürte jeden Schaden, den der Sith ihm zufügte, völlig unfähig, sich zu wehren. Einen sehr langsamen und qualvollen Tod starb er, während er zugleich zermalmt, verbrannt und zerfetzt wurde. Letztlich schien er nur noch aus Schmerz zu bestehen und dem Wunsch, endlich tot zu sein, damit die Martern ein Ende hatten.

Die Tortur endete schließlich abrupt, und es dauerte eine Weile bis Chiffith begriff, dass er noch lebte und sein Körper intakt war. Sein Sterben war nur eine Täuschung gewesen. Abgesehen von dieser Erkenntnis war er zunächst zu keinem klaren Gedanken fähig. Sein Geist wurde völlig von dem immensen Widerspruch vereinnahmt, den die unbeschreibliche Euphorie über das Ende der Schmerzen im Widerstreit mit dem blanken Entsetzen der Todeserfahrung verursachte.

Wie ein geprügelter Hund folgte er seinem Herrn, wie dieser es ihm befahl.

»Ja, mein Lord« zischte er leise und kroch dann in demütiger, gebrochener Haltung hinter dem Sith her.

Sie verließen zuerst den Saal der tausend Quellen und traten dann ins Freie. Die Sonne ging auf, doch Chiffith wagte gar nicht, den Kopf nach ihr zu heben. Noch immer war er vollkommen vom Entsetzen überwältigt und musste gegen den Drang ankämpfen, einfach zu flüchten, wozu er in diesem Augenblick aber weder die Kraft noch den Willen gehabt hätte.


»Sag mir mein Schüler, wie soll ich dich für deinen Fehler bestrafen?« fragte der Sithlord.

Und sein Schüler hatte sofort eine Antwort parat. Ohne jeden Versuch, sich selbst zu schützen, nannte er die Strafe, die seiner Meinung nach die schlimmste für ihn war:

»Mit Hunger, Meister.«

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Der Mensch schien seine Tat nicht zu behagen, mehrmals drehte sich dieser unsicher herum, schien von Zweifeln geplagt zu sein. Diese Personen sind die schlimmsten zu observierenden Subjekte, so lehrte man. Sie waren nicht nur paranoid, sie waren auch noch unberechenbar. Mehrmals wandte sich der Aqualish ab, tat so als würde er ein Geschäft begutachten oder verschwand in der bunt gemischten Menge aus verschiedenen Rassen die ihn umgaben. Dabei musste er stets darauf achten seine Zielperson nicht zu verlieren, was nicht so einfach war wie es sich anhörte. Es gab zu viele Menschen auf Coruscant. Nicht nur sahen und rochen sie alle gleich, sie waren auch noch überall. Doch die Kleidung des Menschen war mal wieder sein bester Freund und verriet ihm stets wo der Mann mit der heißen Ware entlangging. Er blieb schließlich vor einem großen Megablock stehen und verschwand in dessen Inneren. Darulon hingegen musste die Adresse des Megablocks in Erfahrung bringen und suchte die Fassade nach dem Kommunikator ab. Er kontaktierte anschließend via COMM seinen Operator in dem umgebauten Speeder Truck.

“Zielperson hat Megablock AT-894-U betreten.“

[COMM]“Positiv, haben Position lokalisiert.“]

“Zugriff sobald Objekt nicht mehr im Besitz der Zielperson ist.“

[COMM]“Positiv, wir dürfen keine Spuren hinterlassen.“]

“Dafür werde ich sorgen.“antwortete der Aqualish mit ernster Miene. Die COMM Verbindung wurde getrennt und nun begann der schlimmste Teil der Operation. Warten. Er mochte es nicht untätig herumzustehen. Man machte sich nur Gedanken die überflüssig und völlig fehl am Platz sein konnten. Eine Filmsiplast Zeitund die ihm als Tarnung dienen sollte, war seine einzige Ablenkung, bis der Mensch das Gebäude über den Vordereingang nach einer gefühlten Ewigkeit verließ.

“Na dann wollen wir mal ...“ flüsterte der Aqualish und entsicherte mit einem beiläufigen Handgriff seinen Blaster.

Der Humanoide verließ den Megablock, wahrscheinlich war die Kontaktperson da drin gewesen. Die Kontaktperson war nun sein Primärziel, denn dieser würde das Datapad haben. Doch er würde aufräumen müssen. Aufräumen hieß leider für diese arme, haararme -und schuppenlose Kreatur sterben. Er war eben zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. An die Mauer gelehnt verharrte der Aqualish mit der Filsmiplast Zeitung. Über dem Rand der Zeitung beobachtete sein zweites Augenpaar den Menschen als dieser an ihm vorbei schritt. Er würde wohl denselben Weg wieder zurücklegen, denn auf Coruscant und besonders in diesen Vierteln wollte man keine Abkürzungen nehmen die sich als keine Abkürzungen herausstellten und einen inmitten eines rodianisch-barabelischen Gangkrieges brachte, oder ähnliche Horrorszenarien. Das wollte niemand. Pech für den Menschen würde sein Leben ein ähnliches Ende finden, wie wenn er sich in genau so eine Situation begeben würde. Tod. Unauffällig begann der Aqualish die Verfolgung aufzunehmen, während er so tat als würde er die Schaufenster aus Transparistahl welche diverse Elektronika und Dienstleistungen anboten, beachten. Als der Mensch in eine Seitengasse einbog, war die Zeit reif zuzuschlagen. Darulon nahm seinen Blaster und zielte auf den Rücken des Mannes. Bis hierhin war er vollkommen lautlos gewesen, eigentlich war es eine Situation die man als Agent ein gefühltes Tausend Mal durchlief. Doch diesmal war es anders. Gerade als er den Abzug drückte, drehte sich der Mensch um und sprang in einer geschmeidigen Bewegung zur Seite. Dem Aqualish entwich ein Fluch welcher jeder sittsamen Person einen Aufschrei entlockt hätte und zielte erneut auf den Menschen. Diesmal drückte er dreimal ab...


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Überraschungen konnten selbst einem Lord der Sith immer noch widerfahren. Die Antwort des Lamproiden war unerwartet, dafür umso logischer gewesen. Was konnte ein Raubtier, wie es der Lamproide trotz seiner Fähigkeit komplexer als ein Dewback zu denken, mehr fürchten als den Tod? Hunger. Neben Angst die Antriebsfeder der Evolution die all das hier ins Rollen gebracht hatte. Während der Gleiter über die Luftstraßen von Coruscant raste, vermied der Sith Lord noch immer jeden Blickkontakt zu seinem Schüler. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, auf den Vorschlag seines Schülers einzugehen.

“Hunger also? Wenn das dein Wunsch ist, wird das deine Strafe sein.“

Der Gleiter hielt auf der Landeplattform, die dem Sith für sein Schiff zugewiesen worden war. Es handelte sich um einen VT-49 der auf den Namen Prometherion hörte. Vor dem typisch grauen Schiff imperialer Bauweise hatten sich ein Spalier aus zwanzig Sturmtruppen versammelt. Angeführt wurden sie von einem hageren Mann mit aschfahlem Gesicht und heller Robe, wie sie Abgesandte des KOMENOR tragen. Wieso gerade einer dieser Kreaturen seinen Weg säumte, entzog sich dem Sith vollkommen, vielleicht wollte dieser Speichellecker der öffentlichen Behörden auch nur im Glanz seiner Taten sonnen.

“Im Namen des Gouverneurs, möchte ich ihnen für ihre Hilfe danken. Bitte beehren sie uns bald wieder, Meister Sith.“

der imperiale Würdenträger verbeugte sich abermals vor dem Sith Lord und machte dann sowohl ihm als auch Chiffith Platz. Das Ehrenspalier aus zehn Sturmtruppen sowohl links als auch rechts welches zur Rampe des VT-49 führte stand stramm und präsentierte ihr Gewehr. Die Rampe, welches am Heck des imperialen Schiffes angebracht ist, nahm sie auf und schloss sich auch sogleich hinter ihnen.Empfangen wurden der Sith und dessen Schüler von zwei Droiden. Der eine Droide schien ein GD-16 Pilot Droide zu sein. Die vier Arme des Droiden waren vor dessen metallischen Brustkorb in demütiger Haltung gefaltet. Daneben stand ein MK Wartungsdroide, sein Kopf ging bereits hin und her. Es schien, als würde er beide Lebewesen eingehend mustern und sich bereits ihre Gesichter abspeichern. Es dauerte auch nicht lange, bis eben jener Droide das Wort ergriffen hatte.

[“Seid gegrüßt Lord Draconis. Mein Name ist Savaka, und hier zu meiner Linken befindet sich mein Co-Pilot Vexok.“]

Das der Droide eigentlich als MK Wartungsdroide der Co-Pilot in diesem Duo war, gehörte wohl für diesen Droiden nur zur Nebensächlichkeit, die er seinem neuen Herren und Meister verschwieg. Dem Sith waren solche Details egal. Er wollte von A nach B, alles andere war nebensächlich. Der Droide hingegen wollte es nicht dabei belassen und setzte erneut mit der metallisch klingenden Stimme aus dem Vocoder an.

[“Wir freuen uns ihnen dienen zu dürfen. War ihr Aufenthalt auf Coruscant zu ihrer Zufriedenheit?“]

“Sehr sogar.“ antwortete der Sith Lord mit einem süffisanten Lächeln.

[“Höchst erfreulich. Möchten sie, dass ich sie herumführe und das Schiff zeige?“]

“Nein, ich übernehme das selbst.“

Der Droide ließ sich nicht beirren und folgte dem Sith. Erst als Draconis stehen blieb und dem Automata einen vielsagenden Blick schenkte, erkannten die Gesichtserkennungsalgorythmen des Droiden, dass sein neuer Meister wohl die Abwesenheit der Einheit wünschte. Savaka drehte sich um 90° und begann zur Brückenauffahrt zu rollen. Als der Droide außer Sichtweite war, denn so lange wartete der Sith um sicher zu gehen, dass der Droide nicht wiederkommen und erneut zu viel reden
würde, begab er sich, von seinem Schüler gefolgt, in den größten Raum des Schiffes. „Das muss die Kajüte sein.“ dachte sich der Sith während er die Raumaufteilung genauer betrachtete. Der Raum verfügt sowohl über einen Tisch mit eingebautem Hologrammemitter als auch über eine Kochnische mit Nahrungs -und Getränkesysnthesizer. An dem großen Tisch lassen sich ebenfalls Konferenzen und Besprechungen abhalten da der eingebaute Computer Zugriff auf das HoloNet und die internen Schiffsdatenbanken hat. Der Raum würde seinen Zweck erfüllen. Von diesem Raum aus hatte man auch Zutritt zu zwei weiteren Räumen. Er war gespickt mit Bildschirmen und blinkenden Lichtern die Informationen abspielten. Es befand sich sowohl eine Galaxiekarte als auch ein taktisches Feld auf einer Transparistahlplatte gebannt. Das musste also der Sensorraum sein. Alle aktiven und passiven Sensoreinrichtungen sowie Kommunikationskanäle laufen über diese Station. Die Taktikdisplays sorgen für einen umfassenden Überblick bei möglichen Schlachtsituationen und erlauben auch die Durchführung von taktischen Simulationen. An diesen Gerätschaften würde er sein taktisches Geschick erproben, vielleicht sogar verbessern können. Zufrieden wandte sich der Sith ab und betrat die Tür gegenüber dem Sensorraum. Der Enge eines solchen Schiffes geschuldet waren hier sechs Betten übereinander gestapelt angebracht worden. Die Crewräume schienen nicht gerade geräumig zu sein. Sie bestehen aus den Kojen sowie einer Nasszelle und einem Dejarik Spieltisch. In der Wand integriert sind sechs Schränke in denen jeweils genug Stauraum für leichtes Gepäck zur Verfügung steht. Hier würde der Lamproide erst mal ausharren können. Wann er ihn rufen würde, wusste er nicht. Vielleicht gar nicht.


“Das hier wird dein Quartier. Richte dich ein, mach aber nichts kaputt. Ich werde dich rufen, falls mir danach sein sollte. Bis dahin versuchst du diesen...“ der Sith griff nach einem Becher der auf einem naheliegenden Tisch stand “... Gegenstand zu levitieren.“

Eine indirekte Aufforderung an den Schüler ihm nicht weiter zu folgen, sein Schiffe bedurfte einer kleinen Besichtigung. Er verließ den Crewbereich und fand sich in der Kajüte wieder. Es war Zeit aufzubrechen, die Zeit war reif dem Imperator gegenüber zu treten, sein Werk auf Coruscant war getan. Die Rampe vor ihm würde ihn wohl auf die höchste der drei Ebenen auf dem Schiff bringen, zur Brücke. Die Brücke des VT-49 ist geräumig und bietet Platz für bis zu sechs Personen, so seine Einschätzung. Die Kontrollkonsolen entsprechen soweit er es beurteilen konnte imperialem Standard. Vor der Kontrollkonsole befinden sich die Piloten und Co-Piloten Sitze während dahinter zwei weitere Schalensitze für Passagiere positioniert sind. Hinter dem Piloten und Co-Pilotensitz befinden sich jeweils links und rechts zwei Konsolen. Über ihre Funktion, würde sich der Sith noch informieren müssen. Er musste das Schiff schließlich im Notfall auch ohne die Hilfe seiner beiden Automata bedienen können. Während der Sith Lord noch die kleine Brücke bewunderte und durch das kreisrunde Transparistahlfenster über ihnen den coruscanter Himmel bewunderte, geschäftig wie eh und je, rollte bereits Savaka zu ihm.

[“Womit kann ich ihnen dienen, Meister Sith?“]

“Bring uns unverzüglich nach Anaxes.“

[“Wie ihr befehlt. Anaxes soll um diese Zeit wirklich ansehnlich sein. Ich bedaure es, nicht über organische Photorezeptoren zu verfügen um den Anblick mit ihnen teilen zu können.“]

Sobald wie möglich musste er eine Umprogrammierung an diesem Droiden durchführen, er sprach einfach zu viel. Viel zu viel für den Geschmack des Sith Lords. Der Droide hingegen schien auf eine Antwort des Sith Lords zu warten, etwas worauf er vergeblich warten musste. Draconis war nicht gerade für Smalltalk zu erwärmen.

[“Kann ich ihnen sonst noch irgendwie dienlich sein?“]

Da kam ihm eine Idee, wie der Droide ihm doch behilflich sein konnte. Er wollte die Zeit bis zum Zusammentreffen mit dem Imperator nutzen und sich über die aktuelle Lage im Imperium informieren. Das Treffen würde sicherlich nicht ohne Grund stattfinden. Er hatte zwar hier und da kleine Gesprächsschnipsel und Informationen via Leuchtschriften auf HoloTafeln erhalten, doch einen umfassenden Überblick über die galaktischen Geschehnisse waren ausgeblieben.

“Ich benötige einen Download der HoloNet Nachrichten der letzten Tage.“

[“Natürlich, werde ich sofort in Angriff nehmen. Nur imperiale Nachrichten oder auch außerimperiale Sendungen?“]

“Soviel wie möglich.“

Es war in diesen Zeiten als Normalbürger gefährlich Medien außerhalb des Imperiums aufzusuchen. Das Medienprogramm des Korporationssektors war noch annehmbar, das von Gewalt und Stumpfsinn verkommene Angebot des Hutt Raumes kaum von politischer Brisanz. Die Nachrichten des Erbfeindes, der Republik hingegen waren der Medienaufsicht der KOMENOR ein Dorn im Auge. Er fürchtete nicht verfolgt zu werden, wer sollte schon einem Sith vorwerfen mit der Republik zu paktieren, wenn dieser gerade auf dem Dach des Jedi Tempels für ein Spektakel gesorgt hatte, für das ihm der Exekutionskanal die Stiefel aus Dankbarkeit lecken würde? Seine Lippen kräuselten sich zu einem amüsierten Lächeln. Nachdem er den Brückenbereich verlassen hatte durchquerte Draconis die Kajüte und betrat den nächsten Bereich des Schiffes. Dieser Bereich ist zweigeteilt, da er einmal in die Med Bay und einmal in die Waffenkammer aufgeteilt wurde. Die Med Bay verfügt über einen eigenen Bacta Tank sowie über eine rudimentäre medizische Versorgung an Medikamenten und Gerätschaften. Geleitet wird die Med Bay von einem GH-7 Medi Droiden der, wie auf vielen Schiffen, wohl an die zentrale medizinische Schiffsdatenbank des Schiffes angeschlossen ist. Der Sith nickte im Vorbeigehen dem Droiden zu, wollte jedoch nicht erneut den Fehler begehen und womöglich auf einen gesprächigen Automata treffen. Während er noch überlegte, erzitterte das Schiff, das Brummen der Triebwerke sorgte für ein lautstarkes Klangambiente während der VT-49 sich erhob und die nötigen Formalitäten abschloss, um den Planeten zu verlassen.


Ψ Coruscant :: Imperial City :: Obere Ebenen :: Luftraum :: Richtung Weltraum ::VT-49 „Prometherion“ :: Darth Draconis und Chiffith Ψ

(weiter im Thread Weltraum (Imperium))
 
[Coruscant | Imperial City | Obere Ebenen | VT-49 Prometherion] Darth Draconis, Chiffith

Folgsam und schweigend kroch Chiffith hinter seinem Meister her, die Rampe des Schiffs hinauf, das auf sie wartete. Nur oberflächlich musterte er die beiden Droiden, die das Empfangskomitee bildeten, und hatte schon Sekunden später ihre Namen wieder vergessen. Genauer sah er sich die Räume an, durch die sie gingen, doch keineswegs so aufmerksam und penibel, wie es seiner Gewohnheit in einer fremden Umgebung entsprach. Das Innere dieses Schiffs unterschied sich nicht sehr von anderen Fahrzeugen, auf denen der Lamproid schon gereist war. Die Funktion der meisten technischen Geräte erschloss sich ihm nicht.

Darth Draconis
führte ihn in einen kleinen Raum, in dem Betten für Humanoide standen, und wies Chiffith an hier zu bleiben und sich in der Levitation zu üben. Die Tür schloss sich hinter dem Sith und ließ den Adepten mit seinen Gedanken allein.

Der Lamproid befolgte die Anweisung seines Herrn nicht augenblicklich. Zunächst verharrte er einige heftige Atemzüge lang und versuchte, das Grauen abzuschütteln. Jetzt, da die Ursache des Entsetzens - der Sith - nicht mehr in Sichtweite war, gelang ihm dies auch nach und nach. Während es zurückwich, wurd der freiwerdende Raum von Ärger und Wut ausgefüllt. Chiffith hasste Draconis für das, was er getan hatte. Er hatte in seinem Geist herumgepfuscht, mit ihm gespielt, ihn gedemütigt. Mit der Illusion eines qualvollen Todes hatte er es zu weit getrieben.


›Dafür wirst du büßen!‹ dachte der Lamproid zornerfüllt. ›Eines Tages werde ich dich dafür bezahlen lassen!‹

Doch bis dieser Tag kam, würde noch viel Zeit vergehen. Chiffith hatte nun einen Anreiz mehr, möglichst schnell seine Fähigkeiten zu entwickeln. Gemessen an seinen jüngsten Erfahrungen, würde es seine größte Herausforderung während seiner Ausbildung sein, am Leben zu bleiben. Lange genug, bis er sich eine so große Menge von Draconis' Wissen angeeignet hatte, um nicht mehr von diesem abhängig zu sein. Dann, erst dann, würde der richtige Zeitpunkt kommen, ihn herauszufordern.

›Ich werde dich dasselbe erleben lassen. Du wirst langsam sterben, Stück für Stück, Organ für Organ. Aber ich werde es selbst machen, mit meinen Klauen und Fängen, und es wird kein plötzliches Erwachen geben; dann wirst du tot sein!‹

Doch einen Augenblick später kam ihm ein anderer, besserer Gedanke.

›Nein, es wird eine Illusion sein; aber sie wird nicht aufhören! Du wirst aufwachen und glauben, dass es vorbei ist, dabei beginnt es nur von vorne, immer und immer wieder. Bis von deinem Geist nichts mehr übrig ist, das überhaupt noch Qual empfinden kann. Dann erst werde ich dich töten!‹

Mit den schwärzesten, hasserfülltesten Gedanken seines bisherigen Lebens begann der Lamproid damit, das Quartier für seine Bedürfnisse herzurichten. Die Betten taugten nicht für ihn. Sie waren an Boden und Wänden befestigt und konnten nicht verschoben werden, so dass seine Möglichkeiten, den Raum umzugestalten begrenzt waren. Es lief letztlich auf ein Deckenlager in einem düsteren Winkel hinaus, wofür zwei Spinde weichen mussten. Sie fanden ihren neuen Platz auf dem Boden des Quartiers, wo sie aufeinander lagen und eine Art Wall vor seiner Schlafstätte bildeten, der obere mit der Tür nach oben, so dass er nun mehr eine Truhe als ein Schrank war. Natürlich machte Chiffith die Möbelstücke dabei nicht kaputt: Er hatte nicht die geringste Lust, Darth Draconis einen Grund für eine weitere Bestrafung zu geben. Sein Entschluss lautete, sich in Zukunft so folgsam und vorbildlich zu verhalten, dass der Sith nichts an ihm auszusetzen haben würde. Er würde sich gedulden und lauern, bis die Gelegenheit zu seiner Rache kam. Dann würde sie um so köstlicher sein.

Als er mit dem "Umdekorieren" fertig war, wodurch das Quartier so aussah, als sei ein Protonentorpedo eingeschlagen, holte er sich den Becher und legte ihn auf den umgekippten Spind, um mit den Levitationsübungen zu beginnen. Doch es gelang ihm nicht, sich zu konzentrieren. Sobald die Aktivität, die er durch das Umräumen entfaltet hatte, wieder äußerer Ruhe wich, nahmen die frischen Erinnerungen, Gedanken und Gefühle wieder ihren Platz ein und hielten ihn von konstruktiver Arbeit ab. Wütend starrte er das Übungsobjekt an.

Ein Becher. Schon wieder! Auch auf der Silver Starlet hatte er mit einem Becher geübt. Und dieser hatte ihm den letzten Nerv geraubt, ebenso wie die lästige Chadra-Fan-Pilotin, die ihm zudem noch eine Menge Ärger eingebracht hatte. Seither hatte er in den unteren Ebenen von Coruscant gejagt, hatte geholfen eine Sith-Inquisitorin zu bezwingen und war von Darth Draconis als Schüler angenommen worden. Enorme Fortschritte in dieser extrem kurzen Zeit. Und wohin hatten sie ihn geführt? Auf ein anderes Schiff, zu einem anderen Becher.

Chiffiths Wut kochte hoch und schäumte schließlich über. Äußerlich konnte ihm dies niemand ansehen, der mit der Mimik und Körpersprache der Lamproiden nicht vertraut war. Doch hätte ein Betrachter sehr wohl beobachten können, wie sein geistiger Griff sich um den Becher schloss, diesen zusammendrückte, zerquetschte, bis das dünne Plastik brach und riss und schließlich als kleines, knisterndes Knäuel zu Boden rollte.

Der wurmartige Adept zwang sich zur Ruhe und holte sich einen anderen Becher, um seine Übung fortzusetzen.


[Coruscant | Imperial City | Luftraum | VT-49 Prometherion | Mannschaftsquartier] Chiffith

 
[Coruscant, hoher Orbit, ISD Avenger, Tagesbüro des Admirals]- Elysa, Alynn

Die auf das zerbrechlich wirkende Flimsiplast gebrannten Worte sprachen von Missbrauch, unwürdigem Verhalten und gefährlicher Überschreitung von mehr als einer Grenze, die die das Imperium zur Wahrung der inneren Struktur gezogen hatte. Mit gewölbter Augenbraue nahm Alynn sich die Zeit, die angehäuften Auswüchse bürokratischer Empörung zu studieren. Sie wurde überrascht. Nicht ob dieser Aktenvermerke – sie waren zu erwarten gewesen, spätestens nach ihrem Eingriff in die Belange der öffentlichen Sicherheit auf Coruscant. Es war vielmehr ihre eigene Gleichgültigkeit ob dieser Vorwürfe, ihre Teilnahmslosigkeit angesichts der sich andeutenden Konsequenzen, die sie überraschten. Weder offene disziplinarische Nachwirkungen der hier vorgebrachten Sachverhalte, noch die weitaus drastischeren inoffiziellen Konsequenzen mochten sie beeindrucken – eine andere Instanz jedoch vermochte dies durchaus: das Urteil der Frau, die all jene Fakten mit analytischer Beherrschtheit vor ihr ausbreitete. Zu sagen, dass Elysa in diesem Moment augenscheinlich an ihr zweifelte, war noch eine reine Untertreibung – um dies festzustellen bedurfte es nicht einmal der Erwähnung Nereus’, die sie ihre Lippen kurzzeitig zu einem weißen Strich zusammenpressen ließ. Teile dieser Reaktion beruhten darauf, dass Elysa tatsächlich einen wunden Punkt angesprochen hatte – was war ihr Antrieb, was war ihre Motivation gewesen, als sie sich dazu entschlossen hatte, nahezu wahllos Coruscant als Ziel ihrer Aktionen zu wählen? Diesen Umstand mit dem Heldentod des gefeierten Großadmirals in Verbindung zu bringen war allerdings… voreilig.

„Das Imperium wird nicht nur an seinen Grenzen bedroht“, ergriff sie schließlich das Wort, nachdem offenkundig geworden war, dass Elysa noch kein abschließendes Urteil sprechen wollte.

„Es zerfällt von Innen… langsam, schleichend. Der Schaden ist größer, als er sich in verlorenen Raumjägern, Soldaten oder Schlachtschiffen ausdrücken lässt. Coruscant ist hierbei ein Geschwür von vielen… und doch vielleicht eines der schlimmsten. Ich kam hierher, um dieses Geschwür zu bekämpfen… Terroristen, korrupte Amtsträger, Agenten der Republik… Jedi… Coruscant wimmelt von ihnen. Sollte diese Welt in Chaos versinken, würden die Auswirkungen den gesamten Kern destabilisieren. Die örtlichen Funktionäre sind offenbar entweder nicht in der Lage, oder nicht Willens, der Situation Herr zu werden. Um die Ineffizienz einer solchen Struktur zu überwinden, müssen ihre Regeln ignoriert werden. Ich bezweifle, dass das Netz an Günstlingen und Speichelleckern, die sich aus der Asche von Bastion erhoben, nachdem die Rauchwolken sich verzogen hatten, diesen Verfall aufhalten kann. Das Gegenteil ist der Fall.“


Die zerschundenen Hände der Sith – immer noch versehrt mit den Spuren des Drecks der Unterwelt Coruscants – ballten sich zu Fäusten.

„Ich sah den Antrieb, den Fokus des Imperiums in sich zusammenbrechen und tat, was ich für richtig hielt. Die Verantwortung und die Konsequenzen sind die meinen – und ich bereue nur, dass ich Euch nicht in ein Dilemma zwingen wollte und es damit anscheinend erst recht tat.“

In einer fließenden Bewegung ging Alynn in eine kniende Haltung über.


„Jetzt stehe ich hier vor Euch und unterwerfe mich Eurem Urteil.“

[Coruscant, hoher Orbit, ISD Avenger, Tagesbüro des Admirals]- Elysa, Alynn
 
[Coruscant, Mittlere Ebenen, Restaurant „Jewel of the Core“, Nische]- Noa, Cris, Selby

Dem plötzlichen Impuls folgend, sich des säuerlichen Geschmacks, der in seiner Kehle aufstieg, mit einem kräftigen Schluck seines Bieres zu entledigen, hatte Cris nach seinem Getränk gegriffen und es fast fallen gelassen, als das Klappern von Geschirr neben ihm davon kündete, dass Noa plötzlich in Bewegung geraten war. Ihr schockiertes, blasses Gesicht war alles, was er auf die schnelle registrieren konnte, bevor sie den Tisch verlassen hatte und – vermutlich in Richtung der Erfrischungszellen – verschwunden war. Selbys Augenbrauen wölbten sich leicht – der Pilot war offenbar erstaunt ob dieser Reaktion der so abgeklärt wirkenden Widerstandskämpferin, doch Cris vermutete, dass es nicht der reine Schock ob dieser Darstellung imperialer Gewalt war, der ihr zu schaffen machte. Sie hatte eine große Familie und zahlreiche Freunde dort draußen, die tagtäglich gegen das Imperium kämpften – die Wahrscheinlichkeit war alarmierend hoch, dass irgendjemand den sie kannte das Schicksal der bestialisch hingerichteten Opfer imperialer Willkür teilte. Gleiches traf natürlich auch für tatsächliche Agenten des Geheimdienstes zu – die imperiale Propaganda mochte die Bedeutsamkeit der Hingerichteten überspielen, doch Cris kannte die Vorgehensweise der imperialen Sicherheitskräfte und des Geheimdienstes. Sie waren keine Amateure – ganz besonders dann nicht, wenn Sith involviert schienen.


„Kehren Sie zu Duros Agricultural Imports zurück…“, wies der ehemalige Sturmtruppler den Piloten an.

„Womöglich hat Tacema ein paar konkretere Informationen über dieses… Massaker. Und darüber, ob unsere Operationen kompromittiert wurden.“

Selby warf einen bedauernden Blick auf seine Mondscheinfrucht – irgendwie hatte er es trotzdem geschafft, über die Hälfte der Delikatesse zu verzehren – und nickte dann langsam.

„Ich nehme an, die Rechnung geht auf mich?“

„In der Tat. Ich habe weder Zeit noch Lust, die Zeche in der Küche abzuarbeiten…“


Cris’ Gegenüber schmunzelte leicht.

„Offenbar muss ich mit Tacema auch darüber reden, Ihnen einen gewissen Kreditrahmen zur Verfügung zu stellen. Ich lasse den Gleiter auf der Plattform – meine Comfrequenz haben Sie.“

Mit diesen Worten erhob Selby sich und verließ das Restaurant mit einem kurzen Umweg zum Bezahlen das Restaurant, einen Cris zurücklassend, der einen kurzen Blick auf sein bestenfalls um ein paar Stückchen verkleinertes Steak warf. Der Appetit war ihm im Grunde vergangen… eine ziemliche Verschwendung.

Da Noa immer noch nicht zurückgekehrt war, verließ er schließlich die Nische und orientierte sich in der groben Richtung, in die sie verschwunden war – wo er dann auch dank eines Hinweisschilds auf die Erfrischungszellen auch fündig wurde. Noa allerdings war nirgendwo zu sehen, weswegen Cris nichts anderes übrig blieb, als zu warten…


[Coruscant, Mittlere Ebenen, Restaurant „Jewel of the Core“]- Cris
 
[Coruscant - hoher Orbit – ISD Avenger – Tagesbüro des Admirals] Alynn und Elysa

Die Antwort der Commodore viel wesentlich kürzer aus, als Elysa vermutet hätte und doch konnte sie im Inhalt einige Punkte wieder finden, mit denen sie übereinstimmte.

„Coruscant ist ein Geschwür. Die Praktiken und Vorgehensweise der Administration, der Sith als auch einiger Offiziere auf Coruscant dürfen nicht zum Vorbild für andere Welten werden. Deshalb darf Coruscant kein Erfolg werden.“

Coruscant musste fallen. Ein Entschluss, zu dem sie schon vor einiger Zeit gekommen war, ihr Ziel war nichts als eine Vision, eine Vision, die sie mit Männern wie Needa oder Kratas teilte. Ein ehrenhaftes, erstrebenswertes Imperium. Die Realität war weit davon entfernt, dennoch konnte man solche Veränderungen nur von Innen heraus erwirken.

„Das Dilemma dabei ist, dass es so viele Ressourcen verschwendet, und mit jeder Widerstandsgruppe, mit jedem Zeichen der öffentlichen Auflehnung, werden mehr Truppen zur Unterdrückung der selbstkreierten Probleme eingeschifft. Truppen die wir an anderer Stelle dringender benötigen, doch niemand scheint dazu bereit zu sein Coruscant aufzugeben.“

Die Strategie des Imperiums war schlichtweg, dass man nicht bereit war etwas aufzugeben, dass man eingenommen hatte, da es – in den Augen entsprechender Offiziere - ein offensichtliches Eingeständnis von Schwäche wäre. Somit also konsolidierte man die imperialen Streitkräfte nicht für einen Gegenangriff, sondern klammerte sich weiterhin an die Territorien die man hatte. Selbst die kritische Stimme von Fleet Admiral Fuller und die mitunter düsteren Prognosen des FNDs für die nahe Zukunft konnten keine entscheidenden Verschiebungen von Flottenverbänden an die Front bewirken. Es war zu wenig, zu spät.

„Und alles nur, weil Coruscant ein Symbol für die Republik ist. Es war Jahrtausende lang das Zentrum der Galaxie und der Gedanke, wer Coruscant beherrscht, der beherrscht die gesamte Galaxie, besteht noch immer. Dabei ist es vom militärischen Standpunkt ausgesehen ein Monstrum, sowohl für die Logistik, als auch allen Soldaten die dort unten zum Dienst verpflichtet sind. Es ist eine andere Art eines Aufreibungskrieges, aber genau das passiert hier. Wir ketten uns an Coruscant und verdammen uns zur Inaktivität, weil niemand, der die Entscheidung treffen könnte, dieses Geschwür zu amputieren, bereit ist es zu tun. Stattdessen werfen wir mehr und mehr Ressourcen in den Rachen der Bestie.“

Offiziere einer Nation im Krieg hatten keine Befugnisse die Entscheidungen ihrer Vorgesetzten öffentlich anzugreifen. Elysa hatte ihre Meinung, dass man entschiedener und insbesondere Offensiv vorgehen müsse, mehrfach ins Oberkommando eingebracht und auch wenn sie mit dieser Meinung nicht mehr alleine dastand, bewirkte es nichts.

„Ich stimme dir zu, dass Coruscant einen gewissen Einfluss, insbesondere wirtschaftlicher Natur, auf umliegende Systeme hat, und eine Destabilisierung des Kerns nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich ist. Dies trifft aber auf viele Szenarien bezüglich Coruscants zu. Sollte der Widerstand selbstständig das Imperium vertreiben können, würden sich insbesondere weitere erst kürzlich ins Imperium integrierte Welten, welche mit der planetaren Verwaltung nicht zufrieden sind, dazu ermutigt sehen, dem Beispiel zu folgen. Eine Befreiung durch republikanische Flottenverbände würde implizieren, dass wir nicht die Stärke haben zu halten, was wir haben. Eine Implikation, welche sich seit dem Fall Denons und dem Vormarsch der Republik entlang des Corellian Run immer weiter in den Vordergrund drängt. Wie man es dreht und wendet, kann ich Coruscant für den Moment nichts Positives abgewinnen.“

Dennoch erfüllte sie ihre Pflicht dieses einst so strahlende Juwel zu schützen so gut sie konnte. Elysa musste schlicht das Spiel spielen, bis sie die Veränderungen, die sie für notwendig sah, anstoßen und ermutigen konnte. Und dafür brauchte sie eine hervorragende Reputation. Vielleicht nicht makellos, aber doch als respektable Flottenkommandantin. Bisher sprachen ihre Erfolge bei Bastion für sie, dennoch hatte sie noch keine größere Schlacht gegen die Republik geschlagen. Ein Umstand, der sich zwangsläufig ändern musste, wenn sie das Gehör von Fyrestone und Co. Einfordern wollte.

„Das Imperium wird von zu vielen inneren und äußeren Problemen zerrissen, doch wenn wir uns der Äußeren nicht zuerst entledigen, oder zumindest eine Atempause erwirken, wird jegliches adressieren solcher inneren Probleme wie korrupte oder ineffiziente Verwaltungen vergebens sein. Die Republik ist weiterhin auf dem Vormarsch. Die nächsten, wahrscheinlichsten Ziele wären Kuat, Rendili oder Corellia. Ich persönlich gehe von Corellia aus, da es direkt auf ihrer Marschroute entlang des Corellian Run liegt. Die dritte Flotte unter Admiral Chevron ist mit der Verteidigung vertraut, unsere eigenen Flottenbewegungen Richtung Corellia sind dennoch nur spärlich. Stattdessen hat man Teile der dritten Flotte sogar nach Rendili entsandt, um dort die lokalen Kampfgruppen zu verstärken.“

Rendili war sicherlich nicht unwichtig und auf dem Papier konnte man es sicherlich rechtfertigen. In der Realität entblößte man Corellia damit zu einem denkbar ungüstigen Zeitpunkt.

„Ich halte das für eine fahrlässige Fehleinschätzung und das ist auch der Punkt an dem ich mich gezwungen sehe anzusetzen.“

Elysa atmete einmal nachdenklich ein und wieder aus, bevor sie ihre Gegenüber wieder fixierte.

„Ich erwarte Admiral Sharper bald von Manöver zurück, und gedenke dann mit meinem Geschwader ebenfalls Manöver durchzuführen, um die Kampfkraft meiner Einheiten zu erhalten und zu fördern. Sharper wird das begrüßen und genehmigen. Was er nicht weiß ist, dass ich gedenke mein Geschwader in den Corellia-Sektor zu führen, um dort extensive Übungen, womöglich in Zusammenarbeit mit der dritten Flotte abzuhalten. Ich bezweifle, dass Admiral Sharper mich zurückrufen wird, wenn ich erst dort bin. Er wird wahrscheinlich offiziell protestieren, es aber insgeheim durchaus begrüßen, da er im Gegensatz zu Cornell keinen fünf Lotsen, drei astrographische Fixpunkte und Annäherungssensorik braucht um sein eigenes Hinterteil zu finden.“

Nein, von Sharpers Seite aus erwartete sie nicht wirklich Probleme, nur würde er sich soweit absichern, dass im Falle eines Versagens ihrerseits, keine Schuld auf ihn fiel. Eine Methodik, die sich zahlreiche hochrangige Offiziere angeeignet hatten.

„Ich will mein Geschwader aber noch verstärkt sehen, die Kräfteanalyse des FNDs sieht nicht gut aus, und ich vermute, dass jedes Schiff gebraucht wird. Daher wirst du dich mit der Viper nach Kuat begeben und dort das Kommando über die Accuser oder die Vengeance übernehmen und dich mit der zugeteilten Schlachtgruppe ebenfalls in den corellianischen Sektor begeben. Admiral Kohaku wird die entsprechenden Befehle zur Verfügung stellen. Es ist durchaus möglich, dass du frische und unerfahrene Einheiten zur Seite gestellt bekommst, sollte das der Fall sein erwarte ich von dir, dass die Kampfgruppe innerhalb kurzer Zeit perfekt aufeinander eingespielt ist und als Einheit agiert.“

Damit sollte die Frage, über Alynns Zukunft auch beantwortet sein. Elysa vertraute auf die Fähigkeiten der Rothaarigen, ebenso auf ihre Integrität und die Effizienz ihres Handelns.

„Ich stimme dir zu, dass der innere Verfall des Imperiums gestoppt werden muss, für den Moment brauchen wir aber erst einmal Platz um Atmen zu können. Der republikanische Vormarsch muss gestoppt werden. Danach kann man sich der internen Probleme annehmen.“

Dass die Corellianerin bereits weitere, drastischere Pläne ausgearbeitet hatte, um dies zu bewerkstelligen behielt sie vorerst für sich. Sollte etwas schief gehen, konnte man nur eine Verantwortliche dafür finden. Vice Admiral Elysa Nerethin. Vielleicht würde dann Alynn ihr Werk fortführen, so wie sie dies von Nereus Kratas fortführte, welcher diese Bürde einst von Needa übernommen hatte.

„Bevor die Viper aufbricht, möchte ich aber einen vollständigen, schriftlichen Bericht über deine Aktivitäten auf Coruscant.“


In die Archive würde sie diesen nicht einlisten, dennoch wäre es interessant zu erfahren, was Alynn aufgedeckt hatte, welches Schlangennest Coruscant wirklich war unter der glitzernden Oberfläche.

[Coruscant - hoher Orbit – ISD Avenger – Tagesbüro des Admirals] Alynn und Elysa
 
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– Coruscant - Mittlere Ebenen - Restaurant „Jewel of the Core“- Damentoilette -

Was bedeutete es, wenn Leandros Komlink deaktiviert war? Wäre es um Pablo gegangen, hätte es Noa nicht gewundert, dass sie ihn zeitweise nicht erreichen konnte. Er schaltete seinen Kommunikator oft ab, wenn er eine Besprechung mit Grant hatte oder er sonstwie beschäftigt war. Bei Leandro war das anders. Der Jüngste der drei Cortina-Brüder war im Regelfall immer zu erreichen. Nur eben nicht heute. Noa hate das Gespräch mit Cloé beendet. Niemand wusste, wo Leandro war. Niemand hatte ihn bisher erreichen können. Noas Blick hatte sich auf die schmucklose Kabinentür gerichtet, während sie nachdachte, was zu tun war. Leandro konnte überall sein, sagte sie sich wieder und wieder. Dass sie ihn nicht erreichte musste nicht bedeuten, dass das Imperium ihn erwischt hatte. Wahrscheinlich war es lediglich in dummer Zufall. Die Worte hallten wie ein Echo in ihrem Kopf nach, als die Widerstandskämpfern die Tür aufdrückte, zielstrebig auf die Waschbecken zu ging und kaltes Wasser anstellte, um sich reichlich davon ins Gesicht zu spritzen. Als sich die Tür öffnete und eine grell gekleidete Theelin eintrat, schaute sie nicht einmal auf. Sie musste Leandro finden. Es musste nicht sein, dass sie ihn erwischt hatten, aber es war auch nicht unmöglich.

Draußen, vor den Türen zu den Damentoilette fiel Noa fast über Sheldon. Er war nicht zu übersehen, hatte zwar nicht die stramme Haltung eines Leibwächters eingenommen, wirkte aber trotzdem wie einer, so wie er auf dem Gang herum lungerte. Ihn zu fragen, was er dort genau trieb, kam Noa dennoch nicht in den Sinn. Ihr Kopf war vollkommen eingenommen von dem Namen ihres Bruders.


“Ich muss sofort hier weg.“

Kündigte sie an und hielt nicht einmal an, um mit Sheldon zu sprechen, sondern bewegte sich zielstrebig zurück in den großen Restaurantbereich und wieder auf ihren Tisch zu – hätte sie gewusst, welcher genau es war. Auf halbem Wege hielt Noa prompt inne. Sie hatte erwartet, Selby dort sitzen zu sehen, doch er war weg, nirgends zu entdecken und plötzlich war sie ziemlich unsicher, in welcher der privateren Nischen sie vorhin noch gesessen hatten.

“Wo ist Selby?“

Fragte sie Cris, der halb hinter und halb neben ihr stand, drehte sich zu ihm um und ließ ihn die Angst auf ihrem Gesicht erkennen.

“Ich muss meinen Bruder suchen.“

Sagte sie.

“Er ist wie vom Erdboden verschwunden. Pablo hat bereits mehrmals versucht ihn zu erreichen. Ich habe es auch versucht... ich muss sofort los.“

Noa wandte sich wieder um, erspähte jetzt endlich ihre Jacke, die auf einer der Bänke saß und erkannte auch ihren so gut wie nicht angerührten Teller mit dem inzwischen kalt gewordenen Steak darauf, und überbrückte die restlichen Meter bis dorthin, um sich ihre Jacke anzuziehen und sich nach Selbys Verbleib zu erkundigen.

“Wo ist ihre Kollege ab geblieben?“

Sie nickte in Richtung des leeren Stuhls, auf dem Selby gerade eben noch gesessen hatte. Seine hoch gelobte Mondscheinfrucht hatte nicht geschafft aufzuessen. Wie schade für ihn. Noa zog den Reißverschluss ihrer Jacke bis ganz nach oben. Wo immer er hin war, hoffentlich war er zu Fuß gegangen.

– Coruscant - Mittlere Ebenen - Restaurant „Jewel of the Core“- Mit Cris -
 
[Coruscant, Mittlere Ebenen, Restaurant „Jewel of the Core“]- Cris

Kurz durch eine mit ihrer grell gestalteten Kleidung fast physischen Schmerz verursachende Theelin auf dem Weg in die Erfrischungszellen abgelenkt hatte Cris es fast geschafft, durch einen kleinen Ausfallschritt mit Noa zu kollidieren, die in diesem Moment eben jene Örtlichkeit wieder verließ. Der Mund des ehemaligen Sturmtrupplers öffnete sich zaghaft, klappte dann jedoch um so schneller wieder zu, da Noa offenbar keine Zeit zu verschwenden hatte, sondern ihn ohne Umschweife wissen ließ, dass sie verschwinden musste.


„Ähm… Okay…“, war alles, was er – ihr hastig folgend -schaffte, über die Lippen zu bringen, bevor die Widerstandskämpferin ihn erst nach Selby befragte, dieses Thema danach jedoch sofort wieder fallen ließ und ihm endlich offenbarte, was der Hintergrund ihres sonderbaren Benehmens war – offenbar hatte sie als Reaktion auf die Nachrichten vom Massaker beim Jedi-Tempel sofort ihre Familie versucht zu kontaktieren und bei einem ihrer Brüder – welcher konnte Cris beim besten Willen nicht sagen – kein Glück gehabt. Ihr Gesicht indes verriet Furcht – nicht die Art von Furcht, die einen im Visier eines imperialen Soldaten erstarren ließ, sondern Angst davor, einen geliebten Menschen zu verlieren.

Als Noa sich erneut nach Selby erkundigte, bot sich Cris endlich die Gelegenheit, selbst das Wort zu ergreifen.


„Ich habe Selby losgeschickt, Informationen über das gesamte Ausmaß dieser Katastrophe einzuholen… ohne den Gleiter“, beeilte er sich, hinzuzufügen, wobei er sich innerlich für diese Weitsicht gratulierte. Er wollte sich nicht vorstellen wie „begeistert“ Noa wohl davon gewesen wäre, hätte er den Piloten mitsamt ihres Transportmittels davongeschickt.

Selby hat unsere Rechnung bereits beglichen. Wir können sofort los.“

Das „wir“ setzte er ganz einfach implizit voraus. Er hoffte doch, dass Noa ihm mittlerweile genug vertraute, seine Hilfe bei der Suche nach ihrem Bruder zu akzeptieren. Ihre letzten Andeutungen in seine Richtung sprachen jedenfalls dafür.

„Wissen Sie, wo Ihr Bruder sich gewöhnlich um diese Zeit des Tages aufhält?“, erkundigte er sich, während sie beide mit entschlossenen Schritten auf den Ausgang zu bewegten, durch den sie das Restaurant zuvor betreten hatten.

„Wollte er irgendetwas Spezielles erledigen?“

Ohne solche Hinweise würde die Fahndung nach Noas Bruder sich als äußerst kompliziert erweisen – selbst dem Imperium fiel es trotz seines umfangreichen Überwachungsapparats sehr schwer, auf Planeten wie Coruscant einzelne Personen aufzuspüren. Mit Hilfe der Quellen des Geheimdienstes mochte es zumindest möglich sein, festzustellen, ob eine Person mit dem Namen Cortina unter den offiziellen Opfern der Massenexekution oder vor kurzem verhaftet worden war – doch auch diese Möglichkeiten waren vage. Für eine Ortung etwa seines Comlinks fehlten Tacemas Zelle vermutlich die Mittel.

Am Gleiter angekommen überließ Cris es Noa, sich hinter das Steuer des Gefährts zu schwingen. Sie kannte Coruscant bedeutend besser als er – und war die bedeutend bessere Fahrerin.


„Wo wollen Sie mit der Suche anfangen?“


[Coruscant, Mittlere Ebenen, Gleiter]- Noa, Cris
 
[OP] Ich mach jetzt mal weiter, damit es voran geht[/OP]


.:: Coruscant | Untere Ebenen | Gebäudeblock | Wohnung Nr. 2S11M | mit Mara, Sinoué, Arkon, Shana, Miley, Draugir, Atoras ::.


Das seltsame und teilweise doch recht erschreckende Gefühl in der Macht war so schnell wieder verschwunden, wie es gekommen war. Markus konnte sich nur vorstellen, in welchem Ausmaß das Imperium gehandelt haben musste, damit so eine Welle in der Macht überhaupt entstehen konnte.
Während er sich um die beiden Schülerinnen kümmerte - Die Jungs schienen gefasster zu sein oder ihren Gefühlen zumindest nicht allzu viel Freiraum zu ermöglichen - folgte Vorin Mara, die in einen anderen Raum - vermutlich das Badezimmer - geflüchtet war. Unterdessen hatte sich Shana wieder gefasst und fragte nach dem Grund für dieses Erlebnis. Sie erzählte dabei, dass es für sie war, als würde sie in ein schwarzes Loch fallen. Unter anderen Umständen hätte sich ihr Meister jetzt gefreut, denn sie schien endlich Kontakt zur Macht aufzubauen, allerdings war die Ursache alles andere als erfreulich, worüber er die Schüler nur aufklären musste.


"Ihr seid alle machtbegabt, deshalb könnt ihr es spüren, wenn es eine Erschütterung oder ein großes Ungleichgewicht in der Macht gibt."

, begann er zu erklären und sein Blick wanderte langsam von einem zum anderen. Arkon schien von Beginn an zu verstehen. Er hatte seine Erinnerung an die vergangene Ausbildung wiedergefunden. Viel würde Mark ihm nicht mehr beibringen können, da war er sich fast sicher. Gerade jetzt wandte sich der andere Jedi-Meister an sie. Vermutlich hatte er kein Glück gehabt, Mara aus dem Bad zu locken. Markus kannte sie noch nicht gut, aber er hatte die Befürchtung, dass ihre empathische Verbindung zur Macht ausgeprägter war, als bei anderen. Oder sie konnte einfach nicht mit derartigen Ereignissen umgehen, was nach so einem Tag ebenso verständlich war. Auf jeden Fall wollte Vorin noch einmal losziehen, um zusätzliche Decken zu besorgen. Mark hatte nichts dagegen. Er selbst wollte eigentlich nichts anderes sehnlicher, als eine ausgibige Dusche, doch darauf würde er noch eine Weile warten müssen. Während sein Kollege also wieder verschwand, wandte er das Wort wieder an die Schüler - In diesem Moment vor allem an Shana, die die Frage aufgeworfen hatte.

"Ihr habt Tod gespürt, das Ableben zahlreicher Individuen auf einen Schlag. Ich kann nicht sagen, was genau passiert ist, aber dafür hat meist das Holonet eine Antwort!"

Mit dieser Vermutung suchte er nach der Bedienung für den Holoprojektor, der zur Zimmerausstattung gehörte. Dafür war er aufgestanden und durch den Raum gegangen. Schnell war das Gerät gefunden und aktiviert. Der Corellianer stand mitten im Raum und zappte sich durch die Kanäle, bis er auf etwas interessantes stieß. Es handelte sich um eine Nachrichtensendung, die über eine Massenhinrichtung vom Imperium berichtete, welche sich im bzw. auf dem Dach des ehemaligen Jedi-Tempels abgespielt haben musste. Nach den Informationen der Sendung, waren 3000 Wesen gepfählt worden... Wie grausam! Laut Angaben des Imperiums wären sogar Jedi unter den Ermordeten gewesen, doch wieviel konnte man auf die Worte der imperialen Pressesprecher geben? Wie dem auch sein mochte, Jedi waren nicht mehr wert, als andere Lebewesen und Tatsache war, dass eben tatsächlich tausende Unschuldige, höchstwahrscheinlich Zivilisten, ihr Leben geben hatten müssen und das ohne triftigen Grund. Sie hatten sterben müssen, damit das Imperium der Bevölkerung Angst einjagen konnte und seine eigene Macht unter Beweis stellen konnte. Wie jämmerlich!

Der Jedi schüttelte kaum wahrnehmbar den Kopf und schaltete den Projektor wieder aus. Dazu konnte er nun wirklich nichts mehr sagen. Die Schüler hatten ihren Grund für die Gefühle, Geräusche und Visionen erfahren. In seinen Augen brachte es nichts, großartig darüber zu diskutieren. Jeder musste mit dem Gesehenen klarkommen, musste das alles erst verarbeiten. Der Tag war anstrengend genug gewesen. Mark wusste gar nicht, wie lange er selbst schon auf den Beinen war, aber auch seine Kräfte gingen irgendwann dem Ende zu und er musste seinem Körper diese Schwäche eingestehen und langsam für Ruhe sorgen.


"Ich gehe duschen und lege mich dann hin! Ich denke, Vorin hat recht damit, dass wir alle dringend Schlaf benötigen!!"

Mit diesen Worten ging er zur Tür, neben der immer noch Tasche und Rucksack standen. Er ging davor in die Hocke und holte die Trainingsschwerter heraus, welche sie noch retten hatten können. Sie wurden auf dem Boden gestapelt, danach stand er auf, den Rucksack an einem Träger in der Hand haltend.

"Ach Shana - Ich hoffe, dein Laptop hat überlebt!"

Schnell sah er von ihr zur Tasche und wieder zurück. Bevor sie die Aussage begreifen und ihn eventuell dafür tadeln oder gar angreifen konnte - kannte er doch ihr stürmisches Gemüt - ergriff er die Flucht in Richtung Badezimmer, wo sich immer noch Mara befinden musste. Höflich klopfte der dunkelhaarige Mann an und bat um Einlass.

"Könnte ich vielleicht kurz die Dusche benutzen?"


.:: Coruscant | Untere Ebenen | Gebäudeblock | Wohnung Nr. 2S11M | mit Mara, Sinoué, Arkon, Shana, Miley, Draugir, Atoras ::.
 
[Imperial City – Oberste Ebenen – schwebende Plattform – öffentlicher Platz] – Ario via Hologramm, viele Passanten

„Nein. Ich werde alle weiteren Schriften mitnehmen und sobald sich die Möglichkeit gibt die Archive auf Bastion aufsuchen.“

Die kleine, blaue Darstellung des Mannes verbeugte sich leicht, bevor weitere Worte übertragen wurden, die das kleine Gerät einzig für Nergal und zufällige Passanten hörbar wiedergab. Doch seine Nähe wurde mehr als vorsichtig gemieden...

„Nein. Du bleibst hier und gehst dieser Sache nach. Ich reise allein nach Anaxes.“

Unlängst hatte sich der Imperator gemeldet und ihn zu sich zitiert. Nergal war auf Grund dessen immer noch recht zwiegespalten. Einerseits hatte er als Mitglied von Allegious Innerem Zirkel einen Fuß bereits in der Tür, auf der anderen Seite war der Noghri über die Jahre hinweg zu einem ungleich unberechenbarem Wesen geworden. Die Tatsache das er sich ihm unterordnen musste war schlicht ein notwendiges Übel, dass es auszuhalten galt. Und so würde er wie ein treuer Diener auf den Befehl seines Imperators reagieren und nach Anaxes reisen. Glücklicherweise hatte sich die Hinrichtung noch abhalten lassen, schmunzelte der hünenhafte Sith in sich hinein.

„Melde dich wenn du etwas herausfindest, das wichtig erscheint. Ansonsten erwarte meine Nachrichten die neue Anweisungen beinhalten werden.“

Eine letzte Verbeugung der kleinen holographischen Darstellung und die Verbindung wurde unterbrochen. Ario würde auf Coruscant verweilen und den Spuren nachgehen, die sie in den alten Texten entdeckt hatten. Ironischer Weise führten selbige auf Grund ihrer Historie an Vorbesitzern auf eher weltliche und aktuelle Dinge zurück, anstelle Wissen preiszugeben, dass ein Sith erstrebte. Sie waren interessante Werke, die einen Einblick in eine Epoche der Sith gaben, die schon viele Jahrhunderte zurück lag, mehr aber leider doch nicht. Und Nergal würde den größten Moloch der Galaxis hinter sich lassen. Der Imperator hatte gerufen und er musste gehorchen. Ganz gleich wie er dazu stand. Zum einen konnte Allegious allein ob seines Daseins als Herrscher des Imperiums und der Sith über ihn verfügen und er hatte ihn als Mitglied seines Inneren Zirkels an sich gekettet. Egal wie aussichtsreich seine Botschaft auch sein mochte, dass er ihn eines Tages, wenn er die alte Sprache verstand, mehr lehren würde. Nergal war gespannt wie der Noghri darauf reagieren würde, wenn er ihm offenbarte das es soweit war...

„Gorlam. Bereite das Schiff vor. Wir werden Coruscant verlassen.“

Zuständig für weltlichere Dinge hatte der Jünger auf seinem Schiff ausgeharrt und den Wachhund gespielt, während Nergal Coruscant heimgesucht hatte. Und wie er und auch Draconis das hatten.

Voller Genugtuung rief er sich wieder vor Augen, was sich vor nicht allzu langer Zeit auf dem Dach des Jedi-Tempels abgespielt hatte. Erste Berichte im HoloNet hatte auch er schon gesehen. Berichte darüber, wie sich vielerlei Bewegungen euphorisch trafen und frenetische Festzüge abhielten, dass dem Imperium ein derart furioser Schlag gegen den Terrorismus gelungen war. Das allerdings war nur die imperiale Berichterstattung. Was die Galaxis von dieser Tat halten mochte, dass konnte man sich leichthin ausmalen. Bestürzung, Empörung über alle Maßen. Proteste, Revolten in Betrieben, oder auf Welten die weniger gefestigt waren in der Neuen Ordnung. Das war absehbar und musste in Kauf genommen werden, denn auf seine ganze eigene Art und Weise hatte diese öffentlich ausgestrahlte Hinrichtung einen Kreislauf in Bewegung gesetzt, der von vielen republikanischen Anhängern von je her als imperiale Tyrannei bezeichnet wurde, letztlich jedoch bis in die letzten Winkel getragen würde. Die Kernwelten waren bevölkert von schwächlichen und ängstlichen Industriellen, wohlhabenden Kunstliebhabern, Adligen und allerlei anderem Gesocks, dass in seinem Leben noch keinen eigenen Finger krumm gemacht hatte. Zurückgebliebene Idioten die zum einen Teil auf die Opfer herab schauen und zum anderen vor Furcht ob dieser Grausamkeit zurückschrecken würden. Die, die auf imperialen Welten gegen diesen Akt rebellierten würden wiederum selbst Opfer der Doktrin des Terrors und ebenfalls anschauliche Beispiele liefern. Eine Spirale der Gewalt, die sich also durch die ganze Galaxis fressen würde. Die nicht nur imperiale Welten, sondern auch neutrale und republikanische erfassen würde. Draconis und Nergal hatten ein Ereignis geschaffen, dessen Nachhall vermutlich noch in Jahren zu spüren sein würde.

Nergal, der bis eben noch an einer Brüstung gestanden hatte widmete dem Stadtplaneten noch einen letzten Blick. Nahm die Kulisse des Kilometer tiefen Abgrunds vor sich auf. Versuchte sich vorzustellen, wie viele Lebewesen vor ihm ausgebreitet ihrem einfachen täglichen und unbedeutenden Alltag nachgingen. Das schiere Ausmaß der Gebäude die sich bis zum Horizont und weit darüber hinaus erstreckten. Nur ganz leise meldete sich eine Erinnerung zu Wort. Sein ehemaliges Zuhause hier auf Coruscant. Seine Familie. Die Schwester die er hinter sich gelassen hatte. Mehr als ein Jahrzehnt lag dieses Leben nun hinter ihm. Und so ereignislos sein Leben vor dem Orden gewesen war, umso reicher an erlebtem schien die Zeit als Teil der Sith. Eine letzte Sekunde ausharren, dann, als würde er all das zurücklassen und über die Brüstung stoßen, wand er sich ab. Große Schritte des stattlichen Sith-Kriegers ließen den Umhang aus dem so für die Sith so typischen Stoff hinter ihm her wehen. Wie von Geisterhand schien sich die Masse um ihn herum zu teilen. Mancher sprang beinahe vor Schreck zur Seite. Andere, weiter entfernte, zeigten offen mit dem Finger auf ihn. Sprachen halb gehauchte Worte und erinnerten sich nur allzu gut an die beiden Figuren, die die ausführende Gewalt der Hinrichtungen gewesen waren. Andere rissen energisch die Arme ihrer Begleiter herunter. Wie konnte man nur so dumm sein auf den da zu zeigen?! Wusste er denn nicht, dass der Kerl ein Sith war? Vermutlich hatte er schon längst deine Gedanken gelesen! Das Wechselbad der Gefühle gefiel Nergal, sodass es beinahe schade war, als er in einen Gleiter stieg und sich zum Raumhafen bringen ließ...

Dort angekommen war sein Schiff schnell erreicht und Nergal betrat den Nachbau eines alten Schiffs ohne weitere Verzögerung. Im Cockpit traf er zwei Jünger, der insgesamt drei Jünger an, die für den Betrieb des Schiffs zuständig waren. Kleine Gestalten – wenngleich neben ihm fast alle klein erschienen – die geistig gebückt umher humpelten, aber sie waren gierig und das hielt loyal. Die Aussicht auf mehr Wissen, mehr Macht. Ob sie noch auf einen Ausbildungsplatz hofften? Der Inquisitor wischte die Gedanken beiseite.


„Verfasst eine Nachricht für da Büro des Gouverneurs und überstellt ihm meinen Dank, sowie meine Wünsche das sich Courscant weiterhin unter seinem Wirken so positiv entwickelt. Er soll wissen das ich seine Hingabe und sein Tun dem Imperator gegenüber erwähnen werde.“

„....wenn dafür Zeit ist.“ ergänzte er gedanklich und richtete sich dann auf Gorlam, der physisch noch den fittesten Eindruck der drei Jünger machte.

„Setzt sobald die Nachricht übermittelt ist Kurs nach Anaxes. Der Imperator erwartet mich.“

Nur die Nennung des Titels ließ die Jünger schneller arbeiten. Der Imperator erwartete ihren Herrn. Würden sie die Chance haben ihn auch zu Gesicht zu bekommen? Der Imperator erwartete Nergal. Was aber erwartete Nergal auf Anaxes?

[Imperial City – Oberste Ebenen – Imperialer Raumhafen – an Bord der Eparistera Daimones – kurz vor dem Abflug nach Anaxes] – Nergal, 2 Jünger
 
- Coruscant – City – Restaurant „Jewel of the Core“ – Mit Cris –

Das war genau das Problem: Leandro konnte überall sein. Noa fuhr sich durch die Haare, während sie gemeinsam mit Cris das Restaurant verließ. Dass Agent Selby sich dem Duo nicht weiter anschloss, sondern Sheldon ihn zurück geschickt hatte, störte sie keineswegs. Ohne ihn waren sie ohnehin besser dran und Noas Nerven waren auch so genug strapaziert. Sie brauchte nicht zusätzlich noch einen aufdringlichen Clown an ihrer Seite, der nicht wusste wann genug genug war.

“Leandro hat keinen vernünftigen Zeitplan.“

Teilte sie Sheldon draußen mit, als sie den Gleiter erreichten und Noa sich hinter das Steuer klemmte. Statt das Gefährt zu starten, sah sie den Geheimdienstagenten jedoch nur nachdenklich an.

“Jedenfalls nicht so wie andere normale Leute.“

Sie mussten Schritt für Schritt vorgehen, im Zweifelsfall einen Ort nach dem anderen abklappern. Aber wo sollten sie anfangen? Cris Sheldon hatte bereits die richtige Frage gestellt: wo hielt er sich normalerweise um diese Zeit auf? Es waren zwei Antworten, die Noa als erstes in den Sinn kamen: Leandros Wohnung und das Fitnessstudio.

“Es könnte sein, dass er arbeitet.“

Sagte sie, wenn auch mit wenig Hoffnung. Pablo würde es sicherlich schon dort versucht haben, wenn er Leandro gesucht hatte.

“Oder er ist Zuhause und schläft. Das Hauptquartier fällt weg, denn sonst wüsste Pablo Bescheid.“

Die Widerstandskämpferin fuhr sich erneut durch die Haare. Also zuerst das Fitnessstudio. Und wenn er dort nicht war, hatte ihn da vielleicht jemand gesehen oder mit ihm gesprochen. Sie verschwendete keine weitere Zeit und ließ den Gleiter zurück in den Verkehr Coruscants schnellen. Es regnete noch immer, doch dieses Mal schützte das geschlossene Deck seine beiden Insassen davor, nass zu werden. Was war bloß aus Coruscant geworden, dachte Noa, und wie konnte das Imperium nur so grausam sein? Dreitausend Leben einfach so auszulöschen. Was konnten diese armen Leute nur getan haben, um einen solchen Tod verdient zu haben? Nichts. Niemand verdiente es, auf diese Art und Weise hingerichtet zu werden. Es war nur eine weitere, furchteinflößende Methode des Imperiums, den Planeten, den sie sich gewaltsam genommen hatten, zu unterjochen. Und das Volk war schwach. Coruscant sah zu und tat nichts. Noa musste sich zwingen, sich auf den Verkehr zu konzentrieren, während sie den Gleiter steuerte. Die Bilder aus den Nachrichten aus ihrem Kopf zu verbannen war schwierig, vor allem aber die Sorge um Leandro. Warum um alles in der Galaxis meldete er sich nicht? Hatte er nicht gehört, was passiert war? Er musste doch wissen, dass sie sich Sorgen machten. Eigentlich musste er sich im Gegenzug genauso große Sorgen um seine Familie machen und ebenso nach ihnen sehen wie sie nach ihm sahen!

Das Fitnessstudio lag in den oberen Ebenen, zentral in einem riesigen Einkaufsgebiet. Geschäfte und Cafés reihten sich aneinander und das Studio teilte sich eine geräumige Landeplattform für Luftgleiter mit dem benachbarten Shoppingcenter. Noa quetschte den Gleiter in eine schmale Lücke zwischen zwei andere Gefährte, sodass es gerade eben passte. Selbst wenn sie einen der anderen beiden Gleiter gerammt hätte – in diesem Moment wäre es ihr egal gewesen.


“Leandro arbeitet hier.“

Teilte sie Sheldon mit, als sie ausstiegen und sah zu dem großen, fröhlich wirkenden Schriftzug an der Gebäudevorderseite hinauf, der den Namen des Studios beschrieb. Bereits durch die breite gläserne Eingangstür konnte man im Inneren des Studios braun gebrannte, muskelbepackte Männer mit schweren Hanteln trainieren sehen. Noas Bauch fühlte sich plötzlich leer an. Leandro konnte hier sein oder auch nicht und sie war kurz davor, es zu erfahren.

- Coruscant – City – Fitnesstudio – Mit Cris –
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Megablock ▫ Straße || ▫ Vorin ▫ in der Nähe Gaiden & andere

Wenig schmeichelnde Düfte marterten den Geruchssinn des Jedis als er die Tüte mit den Besorgungen ebenfalls im Gleiter verstaute. Eine ungewohnte Situation für ihn. Bestimmt hatte er sich auf dem Hinflug nach Coruscant nicht träumen lassen, dass er das Honey House verlassen und schließlich als Großeinkäufer für seine geflüchteten Geschwister enden würde. Nun, die Macht hielt eben immer wieder Überraschungen bereit. Die große Frage die über diesen ganzen Gedankenfetzen hing war allerdings wirklich diejenige nach dem weiteren Verlauf seines Aufenthaltes. Mit dem Wissen um die neue Grausamkeit des Imperiums und ihrer doch unvorteilhaften Situation, zweifelte er an der Wirkungskraft ihres Handelns. Konnten sie auf diesem Moloch von Planeten tatsächlich noch irgendetwas ausrichten? Nun, wenn man es auf eine gewisse Weise betrachtete, brauchten sie sich theoretisch nicht mehr zurückzuhalten wenn sie gegen das Imperium vorgingen. Es war egal ob sie tatsächlich Dinge taten oder nicht dafür verantwortlich waren, das Imperium fand so oder so irgendwelche Unschuldigen die dafür bestraft wurden. Also warum Sorgen machen, wenn unabhängig ihrer Handlungen "Gerechtigkeit" geübt wurde.

Während er über diesen Umstand nachdachte, den er eigentlich auf morgen hatte verschieben wollen, fuhr er langsam los. Seine Aufmersamkeit wurde jedoch von der inneren Welt abgelenkt und auf das hier und jetzt gerichtet. Etwas hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. War er entdeckt worden? Im gleichen Moment wie ihm klar wurden, dass er sich irrte wurde ihm die Unsinnigkeit dieser Vermutung bewusst. Es hatte nichts mit ihm zu tun, aber es war ein undefinierbares Flackern der Macht. Ähnlich einer Ahnung oder einem Zittern der Macht, dass nicht viel intensiver war als eine leichte Brise, die sich durch die Fenster eines Raums schlich. Irgendetwas in seiner unmittelbaren Umgebung war nicht in Ordnung. Seinem Gefühl nach musste der Ursprung dieser "Anomalie" irgendwo vor ihm liegen, also fuhr er aufmerksam um sich schauend weiter. Er näherte sich gerade der nächsten Abbiegung, als er erneut dieses undeutbare, schwache Flackern der Macht verspürte. Vielleicht gerade eine Sekunde später hörte er auf einmal ein sehr charakteristisches Geräusch einer allbekannten Waffe. Quasi einen Herzschlag später hatte er die verbliebenden Meter zurückgelegt um in die schmale Gasse hineinzuschauen aus der die Kampfgeräusche gekommen sein mussten.

Danach übernahmen seine Instinkte die Kontrolle. Er handelte intuitiv, obwohl es nach ihrer Flucht wohl besser gewesen wäre besonnen und überlegt zu handeln. Wäre Vorin dazu fähig gewesen, hätte er erstmal versucht herauszufinden wer da eigentlich wen gerade angriff, und warum. Seine Prämisse hätte in der Tarnung seiner Identität gelegen und im Verbergen seiner Fähigkeiten. In der speziellen Situation wäre es notwendig gewesen abzuwägen ob sein Handeln wirklich gerechtfertigt war und ob es sich lohnte sich einzumischen. Doch er war ein Jedi, ein Kämpfer und die Macht hatte ihn vorgewarnt - aus irgendeinem Grund. Einfach dazusitzen und zuzuschauen wie jemand auf offener Straße abgeknallt wurde, lag einfach nicht in seinem Wesen. Im Prinzip hatte er gar keine andere Wahl als instinktiv zu handeln, wobei auch die Art des Eingreifens durch die fehlende Abwägungszeit limitiert wurde. Würden die Dinge anders liegen wäre seine Wahl auf etwas raffiniertes, unscheinbares Gefallen.

Doch so blieb ihm nur der schnelle erste Gedanke, der darin bestand den Arm hochzureißen, um durch einen schnellen Machtstoß genau das Gleiche mit dem Arm des erneut agierenden Schützen (Darulon) anzustellen. Dieser hatte wohl noch nicht das gewünschte Ziel erreicht und bezweckte nun mit Übereifer dieses Nachzuholen in dem er drei Schüsse abgab. Der zweite und dritte Feuerstoß gingen in die Luft, bzw. in die gegenüberliegenden Häuserwand, was mit dem ersten Schuss war konnte er nicht genau bestimmen. Der Angegriffene (Gaiden) war zu Boden gestürzt wobei Vorin nicht sagen konnte, ob dies nun eine Reflexhandlung oder doch ein Treffer gewesen war. Doch da Vorin kein Flackern in der Macht wahrnahm, musste das Ziel noch am Leben sein. Ob nun aus eigener Kraft oder durch seine Hilfe, der eigentlich völlig unbekannte Mann lebte noch. Phu! Er hätte keinen Sekundenbruchteil später handeln dürfen. Doch auch wenn er das Opfer vorerst gerettet hatte, waren sie beide noch nicht aus der Situation heraus. Der Schütze war für einen Moment verwirrt, würde sich aber mit Sicherheit sehr schnell klar darüber werden, dass es nicht sein Fehler gewesen war, und das irgendetwas, bzw. irgendjemand anderes für diesen Verlauf verantwortlich war. Vorin sprang aus dem Gleiter und eilte mit schnellem Schritt auf die beiden Kontrahenten zu. Entgegen aller Vernunft würde er sich nun einmischen.


"Hey!" , rief er die Gasse hinunter und griff dabei in seine Jackentasche um den Griff seines Lichtschwertes zu umfassen. Im gleichen Herzschlag wandte ihm der Nichtmensch das Gesicht zu wobei die Beleuchtung nur teilweise einen genauen Blick ermöglichte. Dennoch glaubte Vorin einen Aqualish zu erkennen. Noch war die Waffe nicht auf ihn gerichtet, doch dies konnte sich innerhalb eines Gedankens ändern. Offenbar niemand, der einfach blindlings auf jemanden schoss. Aus den Augenwinkeln nahm der Meister wahr, dass sich der Angegriffene (Gaiden) noch bewegte und verkürzte weiter die Distanz zu den Beiden. Sich weiterhin bereithaltend, sprach er den Angreifer noch einmal eindringlich an: "Lassen Sie die Waffe fallen. Wer sind Sie, dass sie glauben das Gesetz in ihre Hände zu nehmen?"

Vielleicht konnte er den Kerl erstmal ablenken, wobei er nicht wirklich mit großem Erfolg rechnete. Immerhin kam er immer näher, und so ziemlich jeder fing wieder an zu schießen, wenn eine scheinbare Gefahr zu nahe kam. Jedenfalls war er "auf alles" vorbereitet.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Megablock ▫ Seitengasse || ▫ Vorin ▫ Darulon & Gaiden
 
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Seine Hand riss hoch, sodass nur ein Schuss in Richtung des Mannes ging während die beiden anderen nach oben gingen. Der erste Schuss traf die graue, schmutzige duracrete Wand der hohen Häuserschlucht ging und Schmauchspuren hinterließ während der dritte Schuss gegen eine schwarz lackierte Feuerleiter ging und dort ein dampfendes Loch zurückließ welches ein Glied durchtrennt hatte. Da es eines von insgesamt zwei tragenden Strukturen der Leiter gewesen war, knickte diese mit einem knarzenden Geräusch und ging nur noch an einem der beiden Träger. Das war nicht das Ergebnis, welches der Aqualish erwartet hatte. Sein sechster Sinn sagte ihm, das hier etwas gehörig daneben gegangen war und es nicht so einfach werden würde, wie er zuerst gedacht hatte.

Was war hier los? kannte doch den Rückstoß seiner Waffe, hatte sie so oft eingesetzt, sogar vor einigen Augenblicken noch und es war nicht zu so einer Anomalie gekommen. Er war irritiert. Was ihn noch mehr irritierte, war die Einmischung eines Menschen, der sich erdreistete einzugreifen. Er hielt ihn wohl für einen Kopfgeldjäger der seiner Arbeit nachging. Wirklich dumm von ihm sich einzumischen. Was glaubte der Passant, wie ein Kopfjäger handeln würde? Umdrehen, ein "Tschuldigung" nuschelnd und den Verfolgten von dannen ziehen lassen? Naiv. Umso dümmer, als dass er es hier mit einem Agenten seiner Majestät zu tun hatte, einen Agenten des Imperial Intelligence. Jene Männer, die in einer Grauzone des Gesetzes agierten und das Gesetz oft genug brachen um dann jede Spur auszulöschen. Dieser Mann war genau so eine Spur, eine Spur die es auszulöschen galt.


Ich bin das Gesetz. kam die im gurgelndem Basic gesprochene Antwort des Aqualish. Er richtete seinen Blaster zielsicher auf den Mann der gestürzt war und zielte. Diesmal würde er nicht verfehlen, das war doch nur ein reiner Routineeinsatz, dutzende Male bereits erledigt. Er war doch kein Anfänger mehr, sonst hätte man ihm niemals diesen Einsatz übertragen.
Ein Schuss. Das musste reichen um den Mann zu töten. Er wandte sich ab ohne sicher zu gehen, dass er ihn getötet hatte, denn er musste nun einen weiteren Augenzeugen vernichten. Ein anderes Einsatzprofil hätte eine Gefangennahme und damit einhergehende Gehirnwäsche vonnöten gemacht. Vielleicht auch einfach nur eine Drohung und anschließende Observation des Subjekts durch einen Auris Agenten. Doch in dieser heiklen Lage lautete seine Order, keine Zeugen zurückzulassen. Das schloss auch diesen unglücklichen Menschen ein, der sich in Angelegenheiten einmischte die nicht zu seinem Tagesgeschäft gehörten. Was für ein Narr. Während er den Schuss auf den Gestürzten abgegeben hatte, richtete er seine Waffe auf den Menschen der sich eingemischt und hatte und gab einen kurzen Feuerstoß von drei Schüssen von sich...


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**Coruscant – untere Ebenen – abgelegene Gassen – Gaiden, Darulon (nicht entdeckt)

Seine Schritte waren sichtlich langsamer als sie es auf dem Hinweg gewesen waren. Zum Einen war dies mit der zurück gekehrten Ruhe zu erklären, die sich nun, da er nicht mehr im Besitz von jenem ominösen Datapad war, eingestellt hatte. Zum Anderen lag es auch daran, das seine gute Laune gewichen war. Noch vor einer halben Stunde war er guter Dinge gewesen, die nächsten Wochen oder Monate ohne Geldsorgen zu überstehen. Alles über den Haufen geworfen durch einen Hacker, der offenbar weder schnell noch freundlich war. Alles in allem war es richtig beschissen gelaufen, wenn man es positiv formulieren wollte. Es hätte aber auch schlimmer kommen können. Und dies war das Einzige, was ihn in diesem Moment irgendwie ein wenig Genugtuung verschaffte. Das Datapad war erstmal dort, wo es hin sollte, war unbeschadet und so wie es Gaiden einschätzte, auch sicher. Die Credits, die für ihn dabei heraus springen würden, waren ihm sicher und es war nur eine Frage der Zeit bis er seine Entlohnung erhielt. Bei diesem Gedanken erhellte sich seine Miene sichtlich.

Sein Weg führte ihn wieder durch eine der unzähligen Gassen. Doch diese hier schien besonders schlimm. Es stank noch übler als sonst und sie war so verlassen, dass man denken konnte, dass selbst die Bohrratten diesen Ort meiden würden. Gaiden beschleunigte seine Schritte. Solche Orte ließ man am besten schnell hinter sich. Noch dazu, dass ihn schon wieder so ein bedrückendes Gefühl beschlich, wie schon zuvor als er diese Gasse in entgegen gesetzter Richtung entlang gelaufen war. Er tat es wieder als völlig irrational ab. Aber von dem einen Augenblick auf den anderen stockte er in seinem Gang.

Er realisierte nicht wirklich was geschah. Er spürte es hinter sich, spürte die Gefahr. Er dachte nicht nach. Seine ganze Bewegung wurde von Etwas geleitet, das nicht seinem Bewusstsein entsprang. Fast wie als hätte ein ureigenster Instinkt für ihn die Kontrolle übernommen. Er warf sich zur Seite und als er mehr oder weniger kontrolliert auf dem Boden ankam, sah er gerade noch wie ein Blasterschuss gegen die Wand ging. Ein Blasterschuss von hinten! Geschockt drehte er sich um. Warum wurde er beschossen? Er verwarf die Frage so fort wieder, da es eigentlich nur eine Antwort gab. Viel wichtiger war die Frage, wie er es geschafft hatte, dem Schuss auszuweichen und ihn überhaupt kommen zu „sehen“. Eine Frage, deren Beanwortung er verschieben musste, denn der Schütze, ein Aqualish, hatte schon wieder angelegt.

„Dean, du verfluchter P*nner!“, fluchte er noch kurz, bevor er sich zur Seite rollte. Diesmal weit weniger elegant und geschmeidig, wie bei seinem vorangegangenen Sprung. Doch es tat seine Wirkung. Der erste Schuss ging knapp neben ihn in den Boden und die anderen zwei irgendwo in die Luft. Wahrscheinlich gegen die Leiter, die hinter ihm gerade Schlagseite bekam. Gaiden war wohl nicht der Einzige, der überrascht darüber war, dass diese Schüsse derart ihr Ziel verfehlten. Was war hier los? Diese Aneinanderreihung von Zufällen konnte kein Zufall sein. So komisch das auch klang. Und dieser Typ (Darulon) da wirkte auch nicht, wie ein blutiger Anfänger. Das Auftauchen des Mannes (Vorin), machte alles nur noch absonderlicher. Wo kam denn der jetzt auf einmal her? Aber anscheinend, war dieser Kerl seine Rettung. Wer immer es auch sein mochte, er machte einen ruhigen und gefassten Eindruck und ging auf den Aqualish zu. Dieser schien jedoch ein wirklich großes Interesse an Gaiden zu hegen. Denn er zielte schon wieder auf ihn.


"Ihr wollt mich doch verarschen." Auf ein Ausweichen war nicht wirklich vorbereitet gewesen. Der Schuss kam so plötzlich und unvorbereitet, das ein Ausweichreflex zwar vorhanden war, aber dieser reichte nicht aus um dem Schuss zu entkommen. Glühende Hitze erfasste seine rechte Schulter und ließ ihn aufschreien. Er war noch nie angeschossen wurden und nun wusste er, warum er auch nie sonderlich scharf darauf gewesen war. Der Schmerz war höllisch. Wahrscheinlich war es dem Schock und dem Adrenalin zu verdanken, dass er von dem Brennen in seiner Schulter nicht ohnmächtig wurde. Es dauerte eine Weile bis er sich gefasst hatte. In diesem Moment merkte er, wie sehr er am Leben hing. Der Wunsch einfach irgendwie zu sterben, wie er noch vor einem Tag bestand, war wie weg geblasen. Gerade jetzt, wo Hoffnung in Sicht war, sollte er abtreten? Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Er überwand den Schmerz. Zumindest soweit, dass er wieder einigermaßen klar denken konnte und richtete sich auf. Den rechten Arm konnte er nicht bewegen, doch der Knochen schien unverletzt zu sein. Und es gab auch keine Blutung durch die Hitze des Lasers. Alles in Allem war es keine Wunde, an der er sterben würde. Zumindest nicht, wenn sich der Retter nicht als komplett wahnsinnig herausstellte.

**Coruscant – untere Ebenen – abgelegene Gassen – Gaiden, Darulon, Vorin​
 
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