- Coruscant – Untere Ebenen – Schleuse zu den Mittleren Ebenen –
Die Tore waren fest verschlossen und würden es auch bleiben, vorerst. Tausende Menschen standen vor ihnen und warteten darauf, dass sie sich öffnen würden. Wenn das geschehen würde, würden sie hindurch strömen, aus den Armen des Virus hinaus in die rettende Sicherheit der mittleren Ebenen. Und genau aus diesem Grund würde es nicht passieren. Sie würden weiter warten. Die Regierung wollte keine Flüchtlinge. Sie wollten nicht, dass sich das Leid, das sich in den unteren Teilen des Planeten ausgebreitet hatte, auf die Oberen Ebenen übertrug. Es war eine kalte Kalkulation, die sich auf Logik und Berechnung stützte: was musste man tun, um den größtmöglichen Anteil der Bevölkerung zu retten? Man ließ einen Teil sterben. Man opferte die, die ohnehin verloren waren zu Gunsten derer, die man glaubte retten zu können. ChesaraSyonette war eine erfahrene Jedi. Sie hatte viel gesehen, viel erlebt. Sie kannte den Krieg, die Wirren und das Chaos einer Schlacht, in der es oft um mehr ging als Ressourcen oder territoriale Uneinigkeiten. Es ging oft um Macht, um Politik, um Prestige und nicht selten um Traditionen und Religionen. Die Gründe für Krieg waren vielfältig, ebenso wie die Konsequenzen. Die Leidtragenden aber waren immer die selben: es war das Volk, die Zivilgesellschaft und von denen meistens die Armen, die die ohnehin schon wenig hatten. Sie litten am meisten. Das war immer das gleiche Muster, auch wenn sich das große Geflecht unterscheiden mochte. Man hätte meinen sollen, dass Chesara nach so vielen Jahren als Jedi Routine im Umgang mit gewissen Situationen erlangt hätte und das stimmte. Doch es gab auch Dinge, die nie zur Routine werden durften. Dazu gehörte, niemals leichtfertig Entscheidungen zu treffen, die den Tod für einige bedeuten konnten, selbst wenn dadurch andere gerettet wurden. Interessanter Weise tat sich Chesara damit heute schwerer als früher. Sie war dem Kodex strenger gefolgt, als sie noch jünger gewesen war. Je älter sie aber wurde, das stellte sie nicht zum ersten Mal fest, desto weicher wurde sie. Das Schicksal derer, die vor den geschlossenen Toren standen, berührte sie besonders. Sie waren Gestrandete, geflohen aus Elend und Verzweiflung, die wie alle anderen versuchten dem Tod zu entfliehen. Aber man ließ sie nicht. „Das Boot ist voll.“ Schien man ihnen sagen zu wollen. „Es gibt keinen Platz für euch.“
„Misses, ich sagte Ihnen bereits, wir können nichts für Sie tun.“
Sichtlich genervt versuchte der wachhabende Offizier sie weg zu schicken. Er trug schwere Schutzkleidung und seine Stimme klang durch die Atemmaske, die sein Gesicht vollständig verbarg, seltsam verzerrt.
„Bitte treten Sie zurück. Der Wartebereich ist farblich gekennzeichnet.“
“Captain, ich kann nicht länger warten.“
Obwohl der Name des Mannes ihr unbekannt war, war sein Rang für Chesara durch seine Abzeichen leicht zu erkennen. Er war ein Mann der seine Anweisungen befolgte und gleichermaßen an seine Männer weitergab. Er folgte den Richtlinien, vermutlich ohne sie zu hinterfragen, das war sein Job, doch Chesara hatte ebenfalls einen Job zu erledigen.
“Ich sagte Ihnen bereits, weswegen ich hier bin. Ich bin auf dem Weg in die Oberen Ebenen. Ich trage Forschungsergebnisse bei mir, die die Suche nach einem Gegenmittel des C-Virus beeinflussen könnten.“
„Und ich habe Ihnen gesagt, dass die Tore geschlossen bleiben.“
Der Captain seufzte.
„Ma’am…“
“Rätin.
Fiel Chesara ihm ins Wort.
“Ich bin Jedi-Rätin ChesaraSyonette und ich muss in die Oberen Ebenen.“
„Rätin, Ihr Status ist uns bekannt und ein Antrag zur Überstellung läuft bereits. Das ist das Protokoll. Ohne Autorisierung und medizinische Untersuchung können wir Sie nicht passieren lassen. Bitte warten Sie innerhalb der gekennzeichneten Flächen.“
Chesara drehte sich um. Was sie sah war kein Wartebereich, sondern ein Auffanglager. Wer es bis hierher geschafft hatte hielt so lange aus wie er konnte: auf Bänken, in Zelten, auf dem blanken Boden. Viele trugen Papiermasken vor dem Gesicht. Wer keine hatte, versteckte Mund und Nase unter einem Schal. Tausende waren hier gestrandet, ein Meer von Verzweifelten, aber die Boote waren voll und jene die bereits drin saßen würden alles tun um zu verhindern, dass sie kenterten.
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Die Tore waren fest verschlossen und würden es auch bleiben, vorerst. Tausende Menschen standen vor ihnen und warteten darauf, dass sie sich öffnen würden. Wenn das geschehen würde, würden sie hindurch strömen, aus den Armen des Virus hinaus in die rettende Sicherheit der mittleren Ebenen. Und genau aus diesem Grund würde es nicht passieren. Sie würden weiter warten. Die Regierung wollte keine Flüchtlinge. Sie wollten nicht, dass sich das Leid, das sich in den unteren Teilen des Planeten ausgebreitet hatte, auf die Oberen Ebenen übertrug. Es war eine kalte Kalkulation, die sich auf Logik und Berechnung stützte: was musste man tun, um den größtmöglichen Anteil der Bevölkerung zu retten? Man ließ einen Teil sterben. Man opferte die, die ohnehin verloren waren zu Gunsten derer, die man glaubte retten zu können. ChesaraSyonette war eine erfahrene Jedi. Sie hatte viel gesehen, viel erlebt. Sie kannte den Krieg, die Wirren und das Chaos einer Schlacht, in der es oft um mehr ging als Ressourcen oder territoriale Uneinigkeiten. Es ging oft um Macht, um Politik, um Prestige und nicht selten um Traditionen und Religionen. Die Gründe für Krieg waren vielfältig, ebenso wie die Konsequenzen. Die Leidtragenden aber waren immer die selben: es war das Volk, die Zivilgesellschaft und von denen meistens die Armen, die die ohnehin schon wenig hatten. Sie litten am meisten. Das war immer das gleiche Muster, auch wenn sich das große Geflecht unterscheiden mochte. Man hätte meinen sollen, dass Chesara nach so vielen Jahren als Jedi Routine im Umgang mit gewissen Situationen erlangt hätte und das stimmte. Doch es gab auch Dinge, die nie zur Routine werden durften. Dazu gehörte, niemals leichtfertig Entscheidungen zu treffen, die den Tod für einige bedeuten konnten, selbst wenn dadurch andere gerettet wurden. Interessanter Weise tat sich Chesara damit heute schwerer als früher. Sie war dem Kodex strenger gefolgt, als sie noch jünger gewesen war. Je älter sie aber wurde, das stellte sie nicht zum ersten Mal fest, desto weicher wurde sie. Das Schicksal derer, die vor den geschlossenen Toren standen, berührte sie besonders. Sie waren Gestrandete, geflohen aus Elend und Verzweiflung, die wie alle anderen versuchten dem Tod zu entfliehen. Aber man ließ sie nicht. „Das Boot ist voll.“ Schien man ihnen sagen zu wollen. „Es gibt keinen Platz für euch.“
„Misses, ich sagte Ihnen bereits, wir können nichts für Sie tun.“
Sichtlich genervt versuchte der wachhabende Offizier sie weg zu schicken. Er trug schwere Schutzkleidung und seine Stimme klang durch die Atemmaske, die sein Gesicht vollständig verbarg, seltsam verzerrt.
„Bitte treten Sie zurück. Der Wartebereich ist farblich gekennzeichnet.“
“Captain, ich kann nicht länger warten.“
Obwohl der Name des Mannes ihr unbekannt war, war sein Rang für Chesara durch seine Abzeichen leicht zu erkennen. Er war ein Mann der seine Anweisungen befolgte und gleichermaßen an seine Männer weitergab. Er folgte den Richtlinien, vermutlich ohne sie zu hinterfragen, das war sein Job, doch Chesara hatte ebenfalls einen Job zu erledigen.
“Ich sagte Ihnen bereits, weswegen ich hier bin. Ich bin auf dem Weg in die Oberen Ebenen. Ich trage Forschungsergebnisse bei mir, die die Suche nach einem Gegenmittel des C-Virus beeinflussen könnten.“
„Und ich habe Ihnen gesagt, dass die Tore geschlossen bleiben.“
Der Captain seufzte.
„Ma’am…“
“Rätin.
Fiel Chesara ihm ins Wort.
“Ich bin Jedi-Rätin ChesaraSyonette und ich muss in die Oberen Ebenen.“
„Rätin, Ihr Status ist uns bekannt und ein Antrag zur Überstellung läuft bereits. Das ist das Protokoll. Ohne Autorisierung und medizinische Untersuchung können wir Sie nicht passieren lassen. Bitte warten Sie innerhalb der gekennzeichneten Flächen.“
Chesara drehte sich um. Was sie sah war kein Wartebereich, sondern ein Auffanglager. Wer es bis hierher geschafft hatte hielt so lange aus wie er konnte: auf Bänken, in Zelten, auf dem blanken Boden. Viele trugen Papiermasken vor dem Gesicht. Wer keine hatte, versteckte Mund und Nase unter einem Schal. Tausende waren hier gestrandet, ein Meer von Verzweifelten, aber die Boote waren voll und jene die bereits drin saßen würden alles tun um zu verhindern, dass sie kenterten.
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