Ian Dice
Semiaktiv
Coruscant – Jedi-Tempel - Eowyns und Ians Zimmer, mit Eowyn
Wäre der Kontext ein anderer, ihr Gespräch wäre nicht nur seltsam, sondern völlig absurd gewesen. Besser arbeiten, oder doch lieber einen gemeinsamen Abend verbringen? Mit dem wirklich bestehenden Hintergrund sorgte jedes Wort, das Ian selbst sagte direkt dafür, dass etwas in ihm entstand, dass so eindeutig mit Trauer zu bezeichnen war, wie kaum etwas anderes. Wenn er einst nur hatte vergessen wollen, wenn er einst nichts mehr hatte spüren können – beides hatte sich so grundlegend verändert. Jetzt war er nicht mehr da, der Wunsch einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen, jetzt war er nicht mehr da, der Wunsch sich an nichts, an rein gar nichts erinnern zu können. Ian spürte so intensiv, so sehnlichst das Bedürfnis danach, die Zeit zurückdrehen, die schlimmsten seiner Handlungen ungeschehen machen zu wollen, wie nie zuvor. Das Wissen über die Unfähigkeit darüber, versetzte ihm einen Stich, der die Schmerzen, die er bei Kyrans erster Heilung empfunden hatte sehr, sehr nahe kamen. Alles würde enden. Und es endete allein deswegen, da er so falsch gehandelt hatte, so falsch und unmenschlich, so wenig empathisch und empfindsam, so egoistisch. Neben allem was er gerade spürte, schlich sich ein anderer Gedanke, der viel eher einer Tatsache zu entsprechen schien, in den Kopf und in das Herz des Dunkelhaarigen. Es war ein Fehler gewesen, sich auf Eowyn einzulassen. Es war ein Fehler gewesen, seine Gefühle nicht zu unterdrücken. Es war ein großer Fehler gewesen, all das zuzulassen. Niemals, niemals hätte er das tun dürfen. Die Höhle – er hätte sie nicht aufhalten sollen. Ian schloss erneut die Augen, diesmal allein deshalb, um den aufkommenden Tränen Einhalt zu gebieten, sie zurückzudrängen hinter seinen Lidern, als wären diese ein Schott, ein undurchdringliches Schott. Besser kurz und intensiv? Der Gedanke war so egoistisch. So egoistisch, wenn er ihn nur zwei Sekunden länger dachte. Ian wusste doch wie es war, einen Menschen zu verlieren. Er kannte das Gefühl der Leere, die danach entstand. Das Loch in das man fiel. Und dem setzte er Eowyn aus. Eowyn, die bereits ihre Familie verloren hatte, die mit den Jedi haderte und – so war für Ian unmissverständlich deutlich geworden – die selbst hier, in ihrer zweiten ‚Familie‘ keinen Vertrauten hatte, mit dem sie sprechen konnte. Sie würde auf sich allein gestellt sein. Völlig allein. Das Herz des Dunkelhaarigen wurde schwerer und als er bemerkte, das er nicht mehr atmete, nicht mehr atmen konnte, öffnete er wieder die Augen. Eowyn war auf Va’art schon einmal an dem Punkt gewesen, kurz vom Durchdrehen, als er sie gehalten hatte. Als sie ihre Distanz – ihre so nötige Distanz zueinander – aufgegeben hatten. Was, was würde geschehen, wenn die Republik ihr Urteil verkündete? Wie würde es Eowyn am Ende gehen? Wie tief würde das Loch, in das sie fallen würde sein? Kam sie daraus jemals wieder heraus? Was, wenn sie sich nicht mehr erholte? Was, wenn sie ihren Glauben an die Republik und die Jedi völlig verlor, wo sie doch längst klar gemacht hatte, dass sie eine Jedi, immer eine Jedi war. Sie würde ins nichts fallen, von ihr würde nichts mehr übrig bleiben! Die Gedanken daran ließen ihn schier verrückt werden, Ian wusste, dass er sie stoppen musste, genau jetzt, denn sie überstiegen alles, was er in jenem Moment in der Lage auszuhalten war.
Ihr leises ‚Okay‘ änderte seinen Fokus und vorsichtig sah Ian zu ihr, sah Eowyns Lächeln, hörte ihr Räuspern. Was er zuerst wissen wollte? Er hatte sich nicht verhört, denn sie rutsche ein wenig zur Seite, eine stille Aufforderung, sich zu setzen und Ians Blick, ungläubig und noch immer verzweifelt, schweifte von ihr zu dem Platz den sie geschaffen hatte. Sie stellte ihre Pflichten zurück, wenn auch längst nicht sicher in ihrer Stimme, sie stellte ihre Pflichten zurück. Was er zuerst wissen wollte, hatte sie gefragt und als ein Wort vor Ians Augen erschien, so deutlich, so klar, trieb es ihm erneut die Tränen in die Augen, diesmal so heftig, dass er sich schnell über jene fahren musste. Abschied. Es klang wie Abschied und vielleicht war es der Prozess, in dem sie sich befanden. Ein langsames, aber stetiges sich voneinander verabschieden. Noch einmal alles über den anderen erfahren um ihn am Ende zumindest mit dem Wissen, ihn mehr, als nur geliebt zu haben, ihn zu kennen, ihn wirklich zu kennen, verlassen zu können. Verlassen zu müssen.
Mit Beinen, die schwer wie Blei waren, ging er den kurzen Weg bis zur Couch, setze sich auf diese und schluckte schwer. „Tut mir leid,“ flüsterte er, für den kleinen Beinaheausbruch, mit dem Anflug eines Lächelns. „Alles,“ sagte er dann. „Ich möchte alles wissen.“ Und vielleicht war es einfacher… „Beginnend damit, wie du aufgewachsen bist“.
Coruscant – Jedi-Tempel - Eowyns und Ians Zimmer, mit Eowyn
Wäre der Kontext ein anderer, ihr Gespräch wäre nicht nur seltsam, sondern völlig absurd gewesen. Besser arbeiten, oder doch lieber einen gemeinsamen Abend verbringen? Mit dem wirklich bestehenden Hintergrund sorgte jedes Wort, das Ian selbst sagte direkt dafür, dass etwas in ihm entstand, dass so eindeutig mit Trauer zu bezeichnen war, wie kaum etwas anderes. Wenn er einst nur hatte vergessen wollen, wenn er einst nichts mehr hatte spüren können – beides hatte sich so grundlegend verändert. Jetzt war er nicht mehr da, der Wunsch einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen, jetzt war er nicht mehr da, der Wunsch sich an nichts, an rein gar nichts erinnern zu können. Ian spürte so intensiv, so sehnlichst das Bedürfnis danach, die Zeit zurückdrehen, die schlimmsten seiner Handlungen ungeschehen machen zu wollen, wie nie zuvor. Das Wissen über die Unfähigkeit darüber, versetzte ihm einen Stich, der die Schmerzen, die er bei Kyrans erster Heilung empfunden hatte sehr, sehr nahe kamen. Alles würde enden. Und es endete allein deswegen, da er so falsch gehandelt hatte, so falsch und unmenschlich, so wenig empathisch und empfindsam, so egoistisch. Neben allem was er gerade spürte, schlich sich ein anderer Gedanke, der viel eher einer Tatsache zu entsprechen schien, in den Kopf und in das Herz des Dunkelhaarigen. Es war ein Fehler gewesen, sich auf Eowyn einzulassen. Es war ein Fehler gewesen, seine Gefühle nicht zu unterdrücken. Es war ein großer Fehler gewesen, all das zuzulassen. Niemals, niemals hätte er das tun dürfen. Die Höhle – er hätte sie nicht aufhalten sollen. Ian schloss erneut die Augen, diesmal allein deshalb, um den aufkommenden Tränen Einhalt zu gebieten, sie zurückzudrängen hinter seinen Lidern, als wären diese ein Schott, ein undurchdringliches Schott. Besser kurz und intensiv? Der Gedanke war so egoistisch. So egoistisch, wenn er ihn nur zwei Sekunden länger dachte. Ian wusste doch wie es war, einen Menschen zu verlieren. Er kannte das Gefühl der Leere, die danach entstand. Das Loch in das man fiel. Und dem setzte er Eowyn aus. Eowyn, die bereits ihre Familie verloren hatte, die mit den Jedi haderte und – so war für Ian unmissverständlich deutlich geworden – die selbst hier, in ihrer zweiten ‚Familie‘ keinen Vertrauten hatte, mit dem sie sprechen konnte. Sie würde auf sich allein gestellt sein. Völlig allein. Das Herz des Dunkelhaarigen wurde schwerer und als er bemerkte, das er nicht mehr atmete, nicht mehr atmen konnte, öffnete er wieder die Augen. Eowyn war auf Va’art schon einmal an dem Punkt gewesen, kurz vom Durchdrehen, als er sie gehalten hatte. Als sie ihre Distanz – ihre so nötige Distanz zueinander – aufgegeben hatten. Was, was würde geschehen, wenn die Republik ihr Urteil verkündete? Wie würde es Eowyn am Ende gehen? Wie tief würde das Loch, in das sie fallen würde sein? Kam sie daraus jemals wieder heraus? Was, wenn sie sich nicht mehr erholte? Was, wenn sie ihren Glauben an die Republik und die Jedi völlig verlor, wo sie doch längst klar gemacht hatte, dass sie eine Jedi, immer eine Jedi war. Sie würde ins nichts fallen, von ihr würde nichts mehr übrig bleiben! Die Gedanken daran ließen ihn schier verrückt werden, Ian wusste, dass er sie stoppen musste, genau jetzt, denn sie überstiegen alles, was er in jenem Moment in der Lage auszuhalten war.
Ihr leises ‚Okay‘ änderte seinen Fokus und vorsichtig sah Ian zu ihr, sah Eowyns Lächeln, hörte ihr Räuspern. Was er zuerst wissen wollte? Er hatte sich nicht verhört, denn sie rutsche ein wenig zur Seite, eine stille Aufforderung, sich zu setzen und Ians Blick, ungläubig und noch immer verzweifelt, schweifte von ihr zu dem Platz den sie geschaffen hatte. Sie stellte ihre Pflichten zurück, wenn auch längst nicht sicher in ihrer Stimme, sie stellte ihre Pflichten zurück. Was er zuerst wissen wollte, hatte sie gefragt und als ein Wort vor Ians Augen erschien, so deutlich, so klar, trieb es ihm erneut die Tränen in die Augen, diesmal so heftig, dass er sich schnell über jene fahren musste. Abschied. Es klang wie Abschied und vielleicht war es der Prozess, in dem sie sich befanden. Ein langsames, aber stetiges sich voneinander verabschieden. Noch einmal alles über den anderen erfahren um ihn am Ende zumindest mit dem Wissen, ihn mehr, als nur geliebt zu haben, ihn zu kennen, ihn wirklich zu kennen, verlassen zu können. Verlassen zu müssen.
Mit Beinen, die schwer wie Blei waren, ging er den kurzen Weg bis zur Couch, setze sich auf diese und schluckte schwer. „Tut mir leid,“ flüsterte er, für den kleinen Beinaheausbruch, mit dem Anflug eines Lächelns. „Alles,“ sagte er dann. „Ich möchte alles wissen.“ Und vielleicht war es einfacher… „Beginnend damit, wie du aufgewachsen bist“.
Coruscant – Jedi-Tempel - Eowyns und Ians Zimmer, mit Eowyn
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