Coruscant

Coruscant - Ebene 1311 - Jedi-Tempel/ Provisorischer Außenposten Ios - Kath, Emerald, Maxard, Owen, Pathran, Krina, zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte

Freier Händler also? Dachte der gestandene Jedi-Ritter. Als Ermittler war der Mon-Cal geschulten Auges, und meinte eine Unsicherheit in Kath Nero zu erkennen. Doch er widersprach dem Neuankömmling nicht. Er war hier, das zählte. Noch war ihm nicht ganz klar, was der KelDor genau beim Orden suchte, doch er nahm den in seinen Augen ernstgemeinten Vorschlag mit Vorbehalt an.

"Keine Sorge, Kath Nero. Wir führen hier kein Bewerbungsgespräch. Wenn du davon überzeugt bist, dass die Ideale des Ordens auch deine Ideale sind, dann bist du hier willkommen."

Ein Lächeln folgte und die Kräftige Fischhaut bot dem Fremden den gemeinsamen Weg an.

"Du bist also freier Händler auf tugendreicher Mission." fasste Darug zusammen und neigte sein zu ihm gewandtes Auge dann kurz zu ihm herüber. "Das ehrt dich, auch dass du so konkret weißt, wie du uns unterstützen kannst. Sahst du viele Sicherheitskräfte scheitern?" Der Mon-Calamari bohrte weiter. Er wollte den Kel'Dor noch ein wenig aus der Reserve locken, wo er sich doch scheinbar sicher war, für Sicherheit sorgen zu können. Darug war in der Tat ganz Ohr ...

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Das Lufttaxi rauschte zielgerichtet durch die Dunkelheit, während die Gruppe sich im Inneren über Jedi-Weisheiten unterhielt. Krina holte Luft und atmete dann direkt in Richtung Pathran aus. Wortdreherei.

"Pathran hör zu. Wir haben uns seiner Zeit bereit erklärt, mit der Republik zu kooperieren, weil wir ihre Ideale im Großen und Ganzen teilen. Doch wir mischen uns nicht ein, um alles vermeintlich zum Guten zu wenden, wenn wir glauben, dass es das ist." sie hatte über ihre Sitzschulter zurückgeschaut und bedachte den gefiederten Schüler mit einem 'so einfach war das nun mal nicht' Blick. "Und nach der Auffassung der Ideale, die wir mit der Republik teilen, ist stehlen nun mal falsch, genau so wie diabolische Bestrafungen und Mord." Sie schloss die Erklärung und drehte sich um. "Oder hast du schon mal von einem Jedi-Tempel auf einer imperialen Welt gehört?"

Kein nächstes Mal. Sie würde aufhören über die grundlegenden Dinge in dieser Galaxis zu sprechen.

"Ich möchte, dass du dir den Kodex schnappst wenn du zurückkommst und eine Interpretation findest, die den Jedi gerecht wird." Gut und Böse war nicht weit genug gedacht.

In einer anderen, späteren Szene war die Gruppe bereits im Lazarett angekommen. Mit einem Zischgeräusch deutete sie dem Seargent seine bewaffnete Polizistentruppe aus dem Bereich der Kranken zu entfernen und generell so unauffällig wie möglich zu bleiben. Im Lazarett war es immer noch so voll, wie das Briefing versprochen hatte. Gerade einmal zwei Heiler waren noch hier. Beides Ritter. Zum einen die Heilerin Shila und der Heiler Tylas. Ihre Gesichter verrieten, dass sie schon lange ihre Kraftreserven nicht mehr dafür verwendet hatten, sich selbst ein wenig Kraft zurück zu geben, sondern ihre gesamte Kunst anwandten, um ein paar Lebewesen vor dem Tod zu retten, oder ihnen selbigen leichter zu machen. Ihr Blick führte sie einmal durch den gesamten Raum. Sie zählte fünf, zehn, fünfzehn, mindestens zwanzig Notleidende. Gerade so überschaubar. Das alte Hotel hatte also hergegeben, was man von ihm verlangte. Abgeschiedenheit. Der Plan war, die Patienten handverlesen auszusuchen und herzubringen, ohne dass die provisorische Krankenstation vollständig überrant würde. Krina tauschte den Status mit den beiden Heilern aus, die sie vertraut in den Arm nahmen. Beide Kollegen berührte sie jeweils an den Händen. Sie waren fix und fertig. Und gerade einmal 48 Stunden hier. Regelmäßig kamen Droiden, um Verstorbene herauszubringen. Shila meinte sogar, dass sie aufgehört hatte zu zählen, wieviele sie schon verloren hatten. Die dunkelhäutige, gestandene Heilerin runzelte die Stirn. Nachdem sie auf dem Rückweg zur Gruppe war, stellte sie fest, wie Pathran schon neue Kontakte zu knüpfen schien.

"Joras richtig?" sie gab dem Blinden einen Impuls von Wärme, einen Hauch der Macht. "Shila hat mir von deiner Hilfe erzählt und meinte, dass du gute Arbeit leistest und mit Naturheilkunde gut kannst. Wir sind im Auftrag des Rats hier, um zu helfen. Komm doch kurz mit." sie deutete dem Sathari mit einem milden Lächeln an, es ihm gleich zu tun und zeigte mit dem Arm auf Maxard, Owen und Emerald, die noch erstaunt den Droiden und Sicherheitskräften auswichen.

Als sich die wuschelhaarige Ritterin versichert hatte, dass alle Schützlinge anwesend waren, setzte sie zu einer erneuten Erklärung an.

"Gut, dass ihr hier seid."

Die Heilerin wechselte plötzlich ihre sonst so zynische Strenge gegen eine gewisse bestimmende Ruhe. Sie verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken.

"Wir haben vom Rat einen wichtigen Auftrag bekommen."
ja sie hatten richtig gehört. Es war der Rat, der alle Heiler aufforderte Unterstützung in allen Rängen zu sammeln, und sich in den unteren Ebenen nützlich zu machen. "Nahe zu alle Heiler aus dem Tempel sind nun auf dem gesamten Planeten verstreut, um zu helfen. Auf einen Heiler kommen jeweils kleine Gruppen wie ihr." fuhr sie dann fort ihre Haltung öffnend. "Euch hier her zu bringen ist keine einfache Entscheidung, denn bis auf wenige von euch, seid ihr frisch im Orden, kennt die Lehren nicht oder habt viel zu wenig Erfahrung im Umgang mit der Macht." Doch wo Samen gesät wurde, wuchs etwas, wenn man ihn goss. "Und dennoch sind wir auf eure Hilfe angewiesen. Nicht jedem von euch wird es sofort gelingen, und nicht jeder von euch wird überhaupt etwas damit anfangen können, doch jede Unterstützung, die ihr leisten könnt hilft uns Leben zu retten. Und deshalb sind wir hier." in ihrer Stimme war mittlerweile sogar etwas berührend geworden. "Wir möchten, dass ihr uns beim Heilen mit der Macht helft, alle solange Darug noch nicht aufgeschlossen hat. Er hat später noch einen anderen Auftrag, bei dem er Hilfe brauchen wird."

Shila und Tylas schlossen zu ihrer Schwester auf und nickten den Schülern würdigend zu. Sie hatten ihre Robe schon lange abgelegt und ihre lange Heilerkleidung war mittlerweile schmuddelig gewesen. Ihre Augen brachten die Erschöpfung hervor, doch sie strahlen immernoch Hoffnung und Hingabe aus.

"Wir bilden drei Gruppen. Lernt euch kennen, lernt von eurem Mentor und lernt von einander. Das ist unfassbar wichtig." Unterstrich sie dann in alter Mannier, in dem sie sich in die Hände schlug. "Maxard, Pathran wir bilden das erste Team. Joras und Owen, ihr geht bitte mit Shila." und vorerst blieb nur eine Schülerin übrig. Einzelunterricht. "Emerald, geh bitte mit Tylas."

Tylas war ein kleinwüchsiger Nosaurianer von gutmütiger Natur. Er hatte schon unzählige Individuuen mit seinen Heilkünsten geholfen. Vor allem aber war es seine effiziente Art, die ihn für diesen Außenposten so wertvoll machten. Ohne, dass sie die Menschliche verstehen konnte, da der gehörnte Jedi keine für die meisten verwertbare Sprache sprach, führte er die junge Schülerin durch die Macht zu dem, was er vor hatte. Zuerst einmal musste Emerald nämlich fühlen, was es bedeutete zu heilen, wenn sie es nicht eh schon wusste.

Shila tat es ihm gleich und nahm Owen beinahe an die Hand. Sie erklärte dem Nachwuchs aufgeregt, wo alles war, zeigte die Ausrüstung auf der Station, was man womit anstellen konnte und was man besser nicht anfasste. Sie kannten nun den Platz für kleine Bactareserven, allerhand medizinische Analysegeräte, manuelle Werkzeuge oder Hautregeneratoren. Joras kannte in etwa, wo alles war, er hatte eine ähnliche Führung bekommen, nur detaillierter.

"Toll, dass ihr euch hier runter getraut habt. Wart ihr schon mal bei einer Heilung dabei?" Sie schaute aufmerksam in die Augen der beiden Schüler. Shila fühlte sich unter ihres Gleichen sehr wohl. Eine aufgeschlossene, aufgeweckte Person, die stets bemüht war, ihrer Umgebung ihr freundlichstes zu geben. Man konnte auch sagen, dass sie ihren Patienten allein mit ihrem Lächeln schon ein wenig Linderung verschaffte. "Tylas geht gleich aufs Ganze." sie warf dem Nosaurianer einen verspielten Blick zu, der eine angenommene Herausforderung andeutete, dann machte sie ein undeutbares Geräusch, welches der Nosaurianer mit etwas noch viel undeutbarerem erwiderte. "Dann machen wir das auch. Ich werde jetzt in die Macht eintauchen, ihr wisst wie das geht, richtig?" sie zögerte noch kurz. "Joras, du wirst meine Hand erspüren müssen." Eine zusätzliche Schwierigkeitsstufe, doch Shila hatte in den letzten Tagen gesehen, was in dem jungen Machtsensitiven steckte. Er brauchte seine Augen nicht und Shila bewunderte das.

"Wie ist dein Name?" wandte sie sich dann an den älteren Mann. Sie lächelte aufgeschlossen und begann dann mit der Behandlung. "Legt eure Schreibhand auf eine meiner Hände." Dann begann sie, ihre Fühler in der Macht auszustrecken, sammelte ihre Kraftreserven zusammen und ließ die salbende Energie frei, die sie in ihren Händen kanalisierte.

Die beiden Heiler hatten sich je einem Infizierten gewidmet. Sowohl Tylas als auch Shila wussten, dass sie für ihre Patienten nichts weiter tun konnten, außer ihre Schmerzen zu lindern. Präsent sein und ihnen Wertschätzung entgegen bringen war dabei selbstverständlich.

"Nun, wir sollten auch direkt loslegen." meinte Krina dann. Die Heilerin war wieder in ihrem Element und wurde wieder daran erinnert, dass sie hier nicht nur einen Heilauftrag, sondern auch einen Lehrauftrag hatte. "Welchen Patienten wählt ihr. Entscheidet gemeinsam." fragte sie dann ernst gemeint. Es standen massig zur Auswahl, die meisten lagen in den Betten. Krina hatte ihre klare Struktur, doch sie wollte wissen, ob der rundliche Frischling und der Federmann sich ähnlich entscheiden würden.

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"... lass mich dir folgenden Vorschlag machen." der Jedi-Ermittler hatte weiter mit Kath gesprochen. Ihn über seine Person befragt, was er getan hatte und was er dachte genau in den unteren Ebenen tun zu können. Da Darug die Macht in ihm spürte, bot er ihm ohne zu zögern das Vertrauen an, indem er seine Hand auf seine Schulter legte. "Ich spüre die Macht in dir, Kath. Und ich möchte verdammt sein, ein Potenzial hier einfach stehen zu lassen. Was hältst du also davon, wenn du uns durch die Unterstadt navigierst. Ich gebe dir einen Navpunkt, aber keine Route." der Mon-Cal war sofort im Begriff den Neuankömmling zu testen. Und wenn er mal nicht weiter wusste, war das auch kein Problem. Er konnte eingreifen, denn er war kein schlechter Pilot und hatte den sichersten Kurs auf seinem Comm.

"Wähle die sicherste Route aus. Und ..." er hustete. "Vertrau dabei nicht auf dein Wissen, sondern auf deinen Instinkt, o.k.? Auf das, was du fühlst."

Coruscant - Ebene 1311 - Jedi-Tempel/ Provisorischer Außenposten Ios - Kath, Emerald, Maxard, Owen, Pathran, Krina, zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte
 

[Coruscant, obere Ebenen, Jedi-Tempel, Eingangshalle | Kath Neroh, Darug, verschiedene Jedi]



Kath versuchte so freundlich zu sein, wie es ihm eben möglich war. Nicht, dass es schwierig für den Kel’Dor ein Problem wäre. Er war von Natur aus ein ruhiges Individuum. Insgesamt war er sogar erstaunlich ruhig gemessen an dem wie er gerade aussah. Irgendwie mochte Kath den Mon Cal jetzt schon. Er war wirklich sympathisch. So waren die Worte des anderen Mannes wirklich eine kleine Erleichterung, hatte er bisher noch Sorgen gehabt wegen der zweifelhaften Vergangenheit abgelehnt zu werden. So deutete der Kel’Dor eine Verneigung an und nickte knapp.

“Keine Frage. Ich glaube unsere Ideale sind die Gleichen. Somit sollte unser gemeinsamer Weg wohl ohne Komplikationen verlaufen.”


Dankbar nahm Kath das Angebot an den Weg gemeinsam fortzuführen. Es war erstaunlich wie angenehm er aufgenommen worden war. Bei den weiteren Worten musste Kath unter der Maske ein wenig gegen ein schmunzeln ankämpfen. Aus den Worten des Jedi klang es wirklich nobler, als die Sache gewesen war. Auf seine Frage hin musste Kath ein wenig nicken.

“Die Stadt wird ab einem bestimmten Punkt gerne unterschätzt. Es gibt Sicherheitskräfte, die glauben sicher zu sein, nur weil sie ein paar Mal unversehrt ihren Weg wieder zurück in die oberen Ebenen geschafft hatten. Sobald sie Credits verlangten scheiterten sie.”


Er verschränkte die Arme vor der Brust. Ein Zeichen, dass er ein wenig nachdachte. Keineswegs meinte Kath diese Geste abweisend. Auch wenn es großspurig klang, wusste Kath was in den niedrigeren Ebenen abging. Auf dem weiteren Weg wurde er befragt. Kath antwortete ehrlich. Er gab zu geschmuggelt zu haben, aber im Regelfalle darauf bedacht gewesen war, den Schaden möglichst Gering für die Opfer zu halten und stets dafür gesorgt hatte, irgendwie anderen Wesen zu helfen. Lügen brachte nichts. Und Ehrlichkeit war für Kath wichtig. Er spürte die macht in ihm? Das war kein Wunder. Er wusste schon seit Klein auf davon bescheid. Lediglich der Weg hierher hatte gedauert.

“Ich bin nicht vertraut mit fremden Fluggeräten. Es wäre aber sicher eine interessante Erfahrung…”


Er klang ruhig. Jedoch überlegte er ob des Sinnes dieser Aufgabe. Ohne weiter darüber nachzudenken stief der Kel’Dor in das Fluggerät und wartete auf Darug.

“Ich bin schon öfters hier gewesen... Jedes Mal war es ein Erlebnis.”


Die Worte waren ehrlich. Der Speeder flog geradezu in die tiefen der Stadt. Wi so oft bemerkte er wie mit jeder Ebene die Stadt mehr zu verfallen schien. Er schaute langsam ernster. Den Blick nicht von der Flugbahn lenkend fragte er noch nach dem genauen Ziel. Langsam würde er den Weg nämlich entsprechend anpassen müssen.



[Coruscant, nahe Ebene1311 | Kath Neroh, Darug]
 
[ Coruscant | Jedi-Tempel | Eingangshalle | Emerald, Owen, Maxard, Pathran Helshar, Krina A'Qin ,Darug, Hilfesuchende ]

Das Gefühl war seltsam - seitdem Emerald mit den anderen die Eingangshalle betreten hatte fühlte sie sich seltsam. Natürlich wollte sie helfen - aber eigentlich zog sie die Flucht vor solchen Situationen vor. Jetzt aber würde sie nicht weglaufen sondern den anderne beistehen. Und das schien mit einem mal so viel mehr Mut von ihr zu verlangen als bisher.
Also hielt sie sich im Hintergrund und beschäftigte sich mit den Gedanken daran wie sie die Unsicherheit denn vertreiben könnte. Dem anderen Anwärter (Pathran Helshar) begrüßte sie nur mit einem kurzen Winken der Linken. Nur kurz wurde sie hellhörig als Meisterin Krina ihnen klar machte das sie im Falle sie würden von der Gruppe getrennt werden zur Landeplattform zurückkehren sollten. 03, Landeplattform 03. Das zumindest prägte sie sich ein.

Im Shuttle angekommen versuchte Emerald den Kopf damit freizubekommen das sie die auf diesem Planeten unendliche Stadt betrachtete. Aber auch das schien nur teilweise zu funktionieren. Die philosophische Unterhaltung ging etwas an ihr vorüber. Sie hatte gestohlen wenn sie musste und wenn es sich anbot. Sie hatte seitdem sie von ihrem Heimatschiff geflohen war allerdings auch wenig zu verlieren gehabt, jetzt sah das ganze anderst aus.

Paradoxerweise nahm Emeralds Zuversicht zu als sie ankamen. Massen von Wesen gaben ihr weit mehr Sicherheit, denn dort wo sie kaum jemand bestimmtes länger als ein paar Sekunden ausmachen konnte konnte auch niemand sie ausmachen. Auch wenn das Trainingslichtschwert an ihrem Gürtel noch beim Tempel die Aufmerksamkeit von Zivilisten erregt hatte, konnte man im dichteren gedränge nur selten ausmachen was genau jemand am Gürtel trug.

Kaum erreichten sie das Lazarett im Hotel wich Emerald auf eine Seite des Raumes. Bei aller Vertrautheit mit Droiden kam ihr die Szenerie grespenstig vor. Es waren nicht die Kranken die so viele Stellen des Lazarett in beschlag waren, sie suchte Abstand von den Droiden welche Verstorbene hinaus transportierten. Emerald hatte schon gesehen wie Verletzte abtransportiert wurden, aber Tote waren etwas anderes. Es dauerte einen Moment während dem sie den Droiden hinterher auf die sich schließende Tür starrte bis sie bemerkte das Krina ihnen die genaue Aufgabe erklärte.

Sie sollten Heilen und sie wurde von Krina dem nosaurianischem Jedi zu gewiesen, welcher sie zugleich mit sich zu einem Nikto winkte der auf einer Liege lag. Nach einem tiefen Luft holen folgte Emerald dem Aufruf und kaum war sie an der Seite Tylas' waren die Droiden ersteinmal vergessen. Mit einemal spürte sie eine Einschätzung wie schlecht es dem Patienten ging - eine Weisung des Jedi's neben ihr wie sie realisierte. Auch wenn er nichts gesagt hatte und sie auch nicht anschaute als sie den Kopf drehte schien es doch so klar als hätte man es ihr gerade erzählt.
Tylas deutete auf den Unterarm des Nikto und nahm dabei Emeralds rechten Unterarm. Ebenso schweigend - Emerald schien es unpassend selbst zu sprechen - führte sie ihre Linke an den Unterarm des Patienten und schloss die Augen. Die ersten Momente war das Lazarett laut und störend um sie herum, aber nach einigen Atemzügen konnte sie es ausblenden. Der Jedi neben ihr war deutlicher für sie zu spüren als sie es erwartet hatte, aber vielleicht lag das an der Berührung. Und vor ihr versuchte sie den Patienten zu erspüren und dies war schwierig - viel schwieriger als sie es erwartet hatte. War es das Lazarett das sich so von den Übungsräumen unterschied? Und als sie etwas gefunden hatte konnte sie nicht sagen ob es auch jener Patient war. Gerade als sie nun doch die Stimme zu einer Frage erheben wollte spürte sie die Weisung des Nosaurianers welche sie zurück zu der Presenz führte die wohl in der Tat zu dem Nikto gehörte.
Emerald taste sich langsam und vorsichtig vorwärts - in der "sterilen" Umgebung des Trainings war ihr der Gedanke noch nicht gekommen, aber da sie nun einen völlig Fremden "abtastete" war sie unsicher wie weit sie dabei gehen sollte oder durfte. Nach einer, für Emerald , gefühlten Ewigkeit des Vorantasten fiel ihr ein Unterschied auf. Bisher war keine der Presenzen auch nur annähernd wie die Nächste gewesen aber hier schien etwas anderst, als wäre es eine raue Oberfläche wo es doch gänzlich glatt sein sollte. Und auch wenn sie bisher wenig Erfahrung mit anderen Spezies hatte schien dies doch falsch sein.

[ Coruscant | Ebene 1311 | Provisorischer Außenposten Ios | Emerald und Tylos (einer der Jedi Heiler) bei einem Nikto-Patienten; Owen, Maxard, Pathran Helshar, Krina A'Qin ,Darug und eine weitere Jedi-Heilerin in der Nähe]
 
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Ξ Coruscant Ξ Lufttaxi Ξ Unterwegs zur Ebene 1311 Ξ Pathran Helshar, Krina A'Qin und Darug (NPCs von Elise), Emerald, Owen und Maxard Ξ

Seine Bemühungen für das Menschenküken nicht bedrohlich zu wirken hatte wohl seinen Effekt verfehlt. Obwohl sie nicht wirklich aussah, als hätte sie Angst, kam es dem Sathari so vor, als habe sie vor ihm die Flucht ergriffen. Nicht panisch, aber sie hatte doch bestimmt die Szenerie verlassen. Mit seinem Schnabel klackerte der Aviane einmal in Abneigung, als sie ihn einen „Vogelmann“ nannte. Es gab nichts wofür er sich ob seiner Abstammung zu schämen hatte. Schließlich waren es doch die Menschen, die in der Natur ausgeliefert waren. Sie waren weder schnell, noch flink, noch hatten sie Krallen um sich zu verteidigen oder konnten gut in der Nacht sehen. Ihr einziger Vorteil war, dass sie sich wie Ungeziefer schnell verbreiteten. Von seinen eigenen Gedanken erschreckend, die verdächtig nach den Worten seines Vaters in Bezug auf die Imperialen klangen, schüttelte Pathran sein Haupt, als wolle er so die Gedanken auch physisch loswerden.

„Wie unhöflich.“ nuschelte Pathran, während zwei seiner Fortsätze an seinem Schnabel hin und her schwangen, als er den gefiederten Kopf schüttelte.

Das Mädchen war jedoch längst an ihm vorbeigehuscht. Da sie sich den Arm hielt, musste sie wohl auch verletzt sein. Ob die Verletzung durch das Virus verursacht wurde? Der Sathari konnte es nicht genau sagen. Eigentlich war er kein Heiler und verstand auch nicht viel von der Physionomie von Menschen, die hier dominant waren. Doch wollte er sich, ambitioniert wie er war, diese Gelegenheit nicht entgehen lassen um zu helfen um die Meister im Orden zu beeindrucken. Der Mann vor ihm brauchte seine Hilfe nicht, auch wenn das Pathran überraschte. Reichte ihm der Stab, nach dem er gerade tastete, tatsächlich um seine fehlenden Augen zu ersetzen? Zwar hatte er auf Arbooine hier und da blinde Sathari gesehen, doch waren sie dort eine Seltenheit. Bei ihren zwei Augenpaaren kam es, wenn es nicht angeboren war, selten dazu, dass ein Sathari völlig erblindete. Seine vier Augen blinzelten abwechselnd, motorisch unterbewusst, als er daran dachte. Überraschend war für ihn auch, dass niemand die lokalen Kräfte darüber in Kenntnis gesetzt hatte, dass Jedi bald kämen, wenn doch die Sicherheitskräfte bereits bescheid wussten. Andererseits, woher sollte der blinde Mann vor ihm das wissen? Erkennen würde er sie an ihrer Jedi Robe nicht und wenn er so viel Zeit auf allen vieren verbrachte, konnte man ihn leicht übersehen.


„Mein Name ist Pathran Helshar, ich bin Teil einer Gruppe von Jedi die hierher geschickt wurden um zu helfen.“

Beim Reden machte er eine ausholende Geste, die sein Gefieder gut durchschüttelte. Die Geste, die auf andere eigentlich immer einen Eindruck machte, war hier natürlich völlig fehl am Platze, sein Gegenüber war schließlich blind. Der Sathari versuchte den Faux-pas zu kaschieren und strich sich mit dem rechten Arm verlegen über den linken. Bevor er jedoch eine Folgefrage stellen konnte, kam Jedi Ritterin Krina A'Qin hinzu. So erfuhr der Sathari auch den Namen des Blinden: Joras. Scheinbar war dieser Mann in der Heilkunst belesen, das Lächeln mit dem Krina ihm begegnete, aber für Joras unsichtbar blieb, zeugte von mehr Wärme, als die Jedi sie ihm entgegengebracht hatte. War auch sie voreingenommen, weil er kein Mensch war? Weil er auch kein Fastmensch war und so herausstach? Woher diese Gedanken auf einmal kamen, wusste Pathran nicht. Es gefiel ihm nicht. War es dieser Ort, der ihm das einflüsterte? Er hatte gehört, dass bestimmte Orte und ihre negative Aura, gezeugt von Leid und Qual, solche bleibenden Eindrücke an Orten hinterlassen konnten.
Krina jedenfalls wies die beiden wieder zur Gruppe aufzuschließen. Pathran bot dem Blinden seinen Arm an, doch schien dieser sich gut auch so orientieren zu können. Als sie zur Gruppe aufgeschlossen hatten, begann die Jedi Ritterin mit dem unwegsamen Hauptgefieder erneut eine Ansprache zu halten. Er konnte nicht genau sagen was an ihr plötzlich anders war, doch sie schien sich anders zu verhalten. Weniger negativ, mehr wie das Bild einer Jedi, dass der Sathari kannte. War das hier alles also nur Show? Versteckten sich die Jedi hinter einer Fassade? Das alles waren Eindrücke, die er später verarbeiten musste. Jetzt galt es erstmal ihren Anweisungen zu lauschen.
Seine Aufmerksamkeit wurde jedoch auch von den hinzukommenden Jedi Heilern abgelenkt. Die Spezies eines Jedi hatte er noch nie gesehen. Seine Haut war schuppig, mit einigen Hornfortsätzen auf dem hinteren Teild es Kopfes. Eine langgezogene Schnauze voller kleiner spitzer Zähne offenbarte sich, als er zu einem Lächeln ansetzte. Aufgrund seiner kleinen Statur türmte der Sathari über den Jedi, doch hatten ihn die Meister gelehrt, dass Größe für einen Jedi unbedeutend ist, es ist die Verbundenheit zur Macht, die einem Jedi Stärke verleiht. So zumindest hieß es in den Schriftquellen. Dieser Jedi war wohl der Heiler, den Krina mit dem Namen Tylas benannte. Pathran wurde nicht ihm, sondern Krina zugeteilt, er sollte mit Maxard, der bisher auffällig still gewesen war, zu einer Gruppe zusammengeschlossen.

Während die anderen beiden Grüppchen zu einer Übung in der Wahrnehmung der Macht ansetzten, sollten Pathran und Maxard sich mit den Patienten beschäftigen. ER sollte sagen, wer als erstes behandelt wurde. Er war kein Heiler, beileibe nicht. Mit Glück wusste er die Dosierung von Schmerztabletten und war selbst dort vorsichtiger als es nötig gewesen wäre. Er schaute Krina einen Moment lang mit seinen zwei Augenpaaren an, in der Hoffnung sie würde stumm verstehen, worin die Schwierigkeit lag, doch deutete sie mit einem Blick auf die Feldbetten an, dass er sich in Bewegung setzen sollte. Der Sathari seufzte und ging die Feldbetten entlang, versuchte Symptome zu erkennen. Ein Sullustaner schien verwirrt zu sein. Zumindest glaubte der Sathari das, denn der Patient wiegte den Kopf hin und her, ließ seine großen schwarzen Augen kreisen und rede sehr schnell und sehr wirr. Was das allerdings zu bedeuten hatte, konnte Pathran nicht sagen. Als sich der Sathari zu ihm niederbeugte, griff der Sullustaner nach dem Gefieder des Padawananwärters, was ihn zurückschnellen ließ. Sein Gleichgewicht hatte er jedoch unterschätzt, sodass er nach hinten plumpste. Von dieser Begegnung irritiert sah er zum Bett ihm gegenüber. Dort saß ein Duros, der sich den Bauch hielt und sich vor und zurück wog, die großen roten Augen dabei zu Schlitzen zusammengezogen. Der Sathari brachte von ihm in Erfahrung, dass dieser über Krämpfe litt, die sich bereits am Vorabend manifestiert hatten, nachdem er in einer Bar mit einer Dame sich geküsst hatte. „Interessant“ dachte der Sathari, vielleicht wurde die Krankheit ja über Körperflüssigkeiten übertragen. Mit Körperflüssigkeiten kam er schneller in Kontakt als es ihm lieb war, denn als er sich zu einem Bothaner wandte, der ihm mit seinen gläsrigen Augen tief in seine beiden Augenpaare blickte, übergab dieser sich direkt vor den Füßen des Sathari.


„Maxard? Maaaxaarrd?!“ rief der Sathari leicht mit der Situation überfordert, starr und unbeweglich vor dem Bothaner und seiner Asphaltpizza stehend. Eine Helferin eilte bereits herbei um das Erbrochene wegzuwischen. Körperflüssigkeiten waren ja nach wie vor ein Überträger der Krankheit. Das Elend, mit dem sie hier konfrontiert wurden war für ihn neu. Erschreckend neu. Pathran hoffte einfach, dass der Mensch mit ihm übereinstimmen würde, dass dieser Patient ihre Aufmerksamkeit brauchte.

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Owen vergrub seine Hände weiter in den Taschen seiner Robe während er Krina zuhörte. Bei der Aufteilung der Gruppe, schaute er mit einem kurzen Seitenblick zu Joras. Er würde also mit dem Blinden zusammen arbeiten. Das könnte interessant werden. So ganz konnte er den Mann noch nicht einschätzen. War er bereits in der Lage zu heilen und das trotzdem er nichts sehen konnte? Das wäre wirklich beeindruckend. Noch ehe Owen auf etwas reagieren konnte, wurde er von Shila bereits in Beschlag genommen.
Sie redete für seinen Geschmack zu schnell und zu viel. Was war das für ein Gerät? Das sollte er besser anfassen, nein nicht anfassen oder doch. Oh man.. Owen konzentrierte sich darauf nicht all zu sehr planlos zu wirken. Leider bemerkte er zu spät, dass Shila ihm eine Frage gestellt hatte. Es dauerte einige Sekunden ehe Owen realisierte, dass er angesprochen wurde. "Ehm.. Owen" antwortete er leise. "Für mich ist das hier alles ... neu" fügte er noch schnell an.

Owen folgte Shilas Blick zum Nosaurianer. Aufs ganze gehen? Na hoffentlich konnte man hier nichts kaputt machen oder die Patienten kränker machen. Er musste sich unbedingt wieder fokussieren. Owen atmete hörbar tief ein. Er hatte zwar früher bereits einiges gelernt, aber das hier gehörte definitiv nicht dazu. Auf der anderen Seite war es eine Möglichkeit etwas neues zu lernen ohne sich auf die alten Sachen zu sehr zu versteifen. Er war bereits einmal gescheitert und es wäre sicherlich klüger mit Dingen anzufangen, die nicht vorbelastet waren.

Owen streckte seine rechte Hand nach vorn und legte sie auf Shilas Hände. Sie fühlten sich warm und angenehm weich an. Owens andere Hand nahm er aus seiner Tasche. Er schaute mit einem prüfenden Blick zu Joras. Einen winzigen Augenblick später realisierte Owen, dass er ihn ja gar nicht sehen konnte und dementsprechend die stumme Frage auch nicht hören konnte. "Du kommst klar?" fragte er ehrlich. Dann wand er sich wieder der eigentlichen Aufgabe zu. Die Übung, wie er in der Macht eintauchte, hatte er heute bereits gelernt bzw. aufgefrischt. Er schloss die Augen und erinnerte sich an die Worte aus der Trainingseinheit. Owen atmete ruhig aus und ein. Dabei streckte er seine Fühler nach außen. Wieder spürte er diesen 'Wasserfall' um sich herum, welches alles wie durch einen Schleier zu maskieren schien. Doch Shilas Hand konnte er deutlich wahrnehmen. Owens rechter Mundwinkel ging für einen Sekundenbruchteil nach oben. Ein kleines Erfolgserlebnis.

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--- Coruscant - Ebene 1311 - Provisorischer Außenposten Ios - Emerald, Maxard, Owen, Pathran, Krina, zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras ---

Verschiedenste Geräusche drangen wie immer an die empfindlichen Ohren des Blinden, gerade in einem sehr notdürftig, aber funktionell eingerichtetem Lazarett wie diesen. Joras drehte den Kopf leicht nach rechts und legte die Stirn in Falten. Er vernahm bruchstückhaft Sprachfetzen, aus verschiedenen Richtungen. Garniert waren sie mit Lauten verschiedenster Art, quietschende Schuhe, kreischendes und offenbar rutschendes Metall, kleineren und größeren Hustanfällen und offenbar sogar vor Schmerzen stöhnenden Patienten. Er vernahm sogar das Surren der Luftfilter in den Wänden und der Geruch von Krankheit, Schweiss und Tod schien sich mit der frischen Luft zu vermischen. Ein merkwürdiges Klackern schien es zu begleiten und der Blinde war sich relativ sicher, dass es von vorne kam. Interessanterweiße klang es nur rein garnicht metallisch klirrend. Ob er sich hier wirklich länger wohlfühlen würde? Für einen Moment begann er zu zweifeln, dieser Ort hier - von Coruscants großen Plätzen ganz zu schweigen -, begann bereits langsam an seiner Konzentration zu nagen. Müdigkeit kroch in seine Glieder und der Blinde fragte sich langsam, wie lang er eigentlich schon wach war. Sein Zeitgefühl...welches Zeitgefühl eigentlich? Zeit war etwas, dass er sich gerade nicht leisten konnte. Zeit war etwas, was sich Coruscant und der Jedi-Orden sich gerade nicht leisten konnten. Und Joras war sich dessen durchaus bewußt.

Die fremde Person mit der krächzenden Stimme stellte sich als Pathran vor, als Mitglied einer Gruppe von Jedi. Der Orden also! Wollte ihn wohl seine eigene Vergangenheit einholen? Oder die Macht ihn wieder zurück zu den Jedi leiten, welche er vor mehreren Jahren verlassen hatte? Na gut, der Orden war daran nicht schuld gewesen, sondern er selber. Vielleicht hätte man, zumindest im Nachhinein bedacht, ihm helfen können - aber dennoch - mit dem Tod seiner Eltern hatte Joras selber klarkommen müssen. Mit oder ohne Hilfe des Ordens und wie so oft hatte er sich zum Trauern und wie üblich an schlechteren Tagen in ruhige Räume zurück gezogen. Räume, welche eigentlich zur Meditation vorgesehen gewesen waren und ja, er hatte meditiert und in seiner Kammer oft geweint. Stundenlang, bis ihn seine Müdigkeit übermannt hatte. Mit der Zeit und dem Vergehen von Tagen, Wochen, Monaten wurde es langsam besser und Joras hatte die Nähe zu den Jedi wieder ein wenig gesucht, sich hin und wieder mit ihnen unterhalten. Es hatte Tage gegeben, an welchen der blinde Chalactaner sich durchaus mal nach draußen in die Sonne getraut hatte, wenn es auch nur der Eingang zur provisorischen Notfallbasis gewesen war. Nicht selten hatte er das Gefühl gehabt, angestarrt zu werden. Wann sah man denn schon jemanden mit verbundenen Augen und einem Holzstab am Straßenrand stehen? Eigentlich DAS Klichee schlechthin - und ein guter Schutz für Joras. Nicht nur vor Gegenständen wie zum Beispiel kleinen Ästen im Kopfhöhe, sondern auch vor neugierigen Blicken und dem Sonnenlicht. Der Blinde hatte keine Ahnung davon, wie Licht überhaupt aussah, aber er wußte, dass es ihm in den Augen weh tat, wenn er sie öffnen würde. Es war wie ein leichtes Brennen, besonders in geschlossenen Räumen, draußen in der Sonne war es noch durchaus länger zu ertragen. Wahrnehmen konnte er nur die Wärme der Sonne auf seiner Haut, die Welt um ihn herum lag in undurchdringlicher Dunkelheit - mit oder ohne Augenbinde. Joras konnte die Bedeutung von Dunkelheit und Helligkeit nicht einmal zu ordnen.

Der Blinde legte wieder die Stirn in Falten und zog nun die Augenbrauen etwas nach oben, er spürte rechter Hand etwas Wärmestrahlendes. Nur für einen kurzen Augenblick, bevor die Quelle so plötzlich wieder verschwand, wie sie gekommen war. Zeitgleich vernahm der auch den Klang seines Namens und die Bitte, dass er zu der Person kommen sollte. Der Stimmklang war ruhig, fast schon zu gelassen für diesen Ort. Es schwang aber noch etwas anderes mit, ein freudiger Unterton. Der Chalactaner neigte seinen Kopf ein wenig nach rechts und fragte sich wohl, was er nun mit dem Ganzen zu tun hatte. Schließlich war er selber kein Heiler und gewiss bei einem vollerem Lazarett auch keine alzugroße Hilfe. Ganz abgesehen von den ganzen Stolperfallen und Orientierungsproblemen, welche an solchen Orten nunmal anfielen. Sein leichtes Nicken war zunächst widerwillig, aber nach und nach begriff Joras, dass es nun möglicherweiße etwas gab, was ihn aus dem tristen Alltag herausholen könnte. Der blinde junge Mann liess die Hand, welche den schulterlangen Holzstab festhielt, etwa in die Mitte des Taststabes rutschen, um diesen etwas nach vorne drehen zu können. Das einfache Stochern mit dem Stock, was er mit Begleitung verwenden konnte, würde ihm hier wohl kaum helfen, wenn er alleine war.

Joras spürte den festen Widerstand, auf welchen der diagonal nach unten gehaltene Taststock stiess. Langsam bewegte er nun die Hand, welche den Stab hielt, etwas nach Links und Rechts, so dass der Stab zu pendeln begann. Der Bereich, den er so erfassen konnte war zwar klein, vielleicht höchstens 1-2 Quadratmeter, aber doch reichte es ihm. Der Chalactaner würde schon früh genug merken, ob Hindernisse vor ihm lagen, der Boden uneben war oder sogar anstieg oder ob es sogar kleinere Löcher auf seinem Weg gab, denn er vernahm das leise Streichen des Taststabes über den metallischen Boden. Joras hatte seinen Kopf mit den geschlossenen Augen nun etwas nach unten geneigt. In seinem Gesicht konnte man eine gewisse Ernsthaftigkeit und Anspannung herauslesen, fast wirkte er sogar abwesend. Dann setzte er vorsichtig, fast geräuschlos, einen Fuß vor den anderen.

Es vergingen einige Sekunden, bis der Blinde schweigend bei der Gruppe eingetroffen war und wieder wurde er mit einem Redeschwall quasi überfahren. Nun helfen! Natürlich - und wie sollte er nun die Leute finden, mit welchen er in eine Gruppe eingeteilt wurde? Joras seufzte leise und beschloss, erst einmal abzuwarten. Irgendwann würde sich schon herausstellen, wie viel Schritte sich von ihm entfernten und seine Chance war 50/50, die richtige Gruppe zu treffen. Aber immerhin, mit Shila hatte er schon mehrmals Kontakt gehabt, vielleicht konnte er ihr Schrittmuster erneut erkennen. Leicht abfedernd, agil, aber dennoch mit einer gewissen Bestimmtheit. Der Chalactaner hob etwas den Kopf an und wenn er die Augen nicht geschlossen gehabt hätte, hätte man meinen können, dass er nach vorne geblickt hätte. Immernoch war sein Gesicht und seine gesamte Körperhaltung angespannt, denn Geräuschsfetzen von überall her begannen nun an seine Ohren zu drängen. Kaum merklich richtete er den Kopf etwas nach ihnen aus, in der Hoffnung, zumindest einen Orientierungspunkt finden zu können. Dieser Krach! Etwas genervt zog sich seine Stirn über den Augenbrauen etwas zusammen und mit einem leisen Seufzen senkte der Blinde seinen Kopf etwas nach rechts unten. Seine Hand umklammerte nun etwas fester den Holzstab. Ob sie wohl wußten, wie laut hier alles war? Es war wohl definitiv der falsche Ort für ihn.

Verwirrt stand Joras nach einigen Sekunden noch immer an der selben Stelle, vergeblich versuchend, in der vollkommenen Dunkelheit die ihm umgab, zumindest einen Hinweiß zu finden. Es war ganz leise! Fast hätte es Joras selber in dem Wirrwar von Stimmen, Hust- und Brechanfällen, schmerzhaftem Stöhnen und derlei Bewegungsgeräuschen nicht vernommen. Schritte, leicht abfedernd - und daneben eine etwas schwerere Gangart. Der Blinde drehte sich nach Rechts, tastete sich langsam und einem seltsamen Impuls folgend nach vorne. Die Schritte und die dazugehörigen Personen waren deutlich schneller als er - und er musste konzentriert und aufmerksam bleiben. Der Chalactaner war in der Regel nicht gerade sehr scharf darauf, mit Etwas oder Jemanden zusammen zu stoßen. Von daraus resultierenden Verletzungen ganz abgesehen. Und diesen metallischen harten Klang hatte er auch nicht vermisst...metallisch?! Der blinde junge Mann blieb stehen und pendelte erneut mit seinem Holzstab etwas nach rechts, und wieder dieser Klang. Joras bewegte seine freie linke Hand etwas nach vorne, es dauerte nicht lang bis er diese Kälte an den Fingern spürte. Doch er berührte es nicht mit der ganzen Hand, nur mit den Fingerkuppen. Glatt war es, kalt, und offenbar auch hart, aber auch stabil. Joras runzelte die Stirn, senkte den Kopf nach unten und versuchte erneut den Taststab etwas einzusetzen. Wieder das gleiche Ergebnis. Kaum merklich schüttelte der Blinde den Kopf, das war wohl etwas größeres, wie ihm jetzt nach und nach klar wurde. Die Schrittmuster, welche er vorhin vernommen hatte befanden sich jetzt links...und sie entfernten sich von ihm. Seufzend begann der Chalactaner mit der linken Hand nun etwas nach oben zu tasten, und er schien keine Kante zu finden. Na super, woran war er denn jetzt wieder geraten? Ein leises Schnauben war zu hören, es war zum verzweifeln! Dann atmete er leise durch, versuchte er doch, Bekanntes mit diesem Unbekannten hier zu vergleichen. Konnte es wirklich eine Wand sein? Metallisch? Es blieb Joras wohl nur eines übrig, und das wußte er nur zu gut, nämlich, der Wand einfach zu folgen. Sie würde ihm wohl die Orientierung etwas leichter machen. Gedacht, getan. Der Chalactaner wechselte seinen Taststab von der einen in die andere Hand und ertastete mit der Rechten nun vorsichtig die kalte, metallene Wand. Angestrengt und mit einem Stirnrunzeln lauschte er nun in die vollkommene Dunkelheit, während er sich mit seinem Taststab pendelt in der Nähe der Wand nach vorne tastete. Er würde die beiden Personen auch nicht so schnell einholen - dafür war er generell zu langsam mit der Orientierung. Das war Joras durchaus bewußt.

Ein paar Minuten und Räume später, auch nach den Einrichtungserklärungen für Owen, bei welchen Joras oftmals am Türeingang der Räume stehen blieb um nicht im Weg zu sein, kamen sie wohl so langsam an ihrem Ziel an. Der Blinde merkte nun deutlich die Folgen seiner Müdigkeit, Konzentrationsschwächen und träge Muskulatur. Aber er versuchte, eher zuversichtlich der ganzen Situation entgegen zu gehen, auch wenn seine Konzentration langsam der Trägheit der Gedanken wich. Die schlaflosen Nächte zuvor hinterliesen langsam ihre Spuren. Mittlerweile hatte er es allerdings zumindest geschafft, Shila und einen Neuen der angekommenen Gruppe einzuholen und beinahe hätte er die Frage von Shila überhört. An den Besuch einer Jedi-Heilung konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern. Der Blinde wirkte weiterhin konzentriert, mit einem abwesenden Gesichtsausdruck und weiterhin geschlossenen Augen. Seine Stimme war nur sehr leise und genauso abwesend zu vernehmen.


Nicht bei einer Jedi-Heilung, Meisterin Shila.

Joras senkte etwas den Kopf nach links und der abwesende, konzentrierte Gesichtsausdruck wich einem Fragenden. Begleitet wurde das Ganze von einem leichten Hochziehen der Augenbrauen, denn der Ruf (Pathran) welchen er vernahm war sehr leise und schien offenbar von hinten links zu kommen. Der Blinde verlangsamte etwas seine Schritte und begann zu lauschen. Nein, nichts! Keine Gefahr...zumindest keine direkte, bei welcher er hätte handeln müssen. Joras schüttelte leicht den Kopf, begann damit, wieder der Wand und den beiden Personen zu folgen - begleitet wurde er von dem leisen, so vertrauten Schleifen seines Taststabes. Es dürfte doch garnicht mehr so weit zu dem Raum sein, zu welchem sie wollten, zumindest, wenn er es richtig in Erinnerung hatte. Der Chalactaner spürte eine Art Erhebung an den Fingerkuppen der Hand, welcher der Wand folgte und begann erneut die Stirn zu runzeln. Langsam folgte er der Erhebung, spürte eine Kante und vielleicht eins, zwei Zentimeter weiter die zweite Kante und ein flache Abschrägung. Im gleichen Moment bemerkte er, wie die zwei Personen vor ihm wohl die Richtung nach rechts geändert hatten. Sie mussten also tatsächlich da sein! Joras atmete entspannt durch, dann folgte er ihnen langsam und eher vorsichtig vorwärts tastend. Viel Hall entstand nicht bei den gesprochenen Worten, offenbar war wohl dieser Raum nicht besonders groß. Zudem war ein leises Atmen zu hören, möglicherweiße von einer dritten Person, und wenn man dem Klang vertrauen konnte - auch etwas weiter weg. Der junge Mann vernahm Shilas Bitte, das er ihre Hand ertasten sollte. Für eins, zwei Sekunden stand Joras still und fragte sich, ob er seinen Ohren wirklich trauen konnte. Diese Idee gefiel ihm nicht! Nicht dass er Shila nicht nur unabsichtlich verletzen konnte, nein, er achtete einfach die Privatsspähre anderer Lebewesen. Selbst wenn sie ihn sogar darum baten, etwas zu ertasten, begann er sich ein wenig dagegen zu sträuben. Joras wollte keineswegs unangenehm sein.

Der blinde Chalactaner seufzte, Shilas Stimme war nicht gerade weit von ihm weg. Vorsichtig streckte der junge Mann seine freie rechte Hand aus, streckte die Finger nach vorne und bereitete sie damit quasi auf eine Art Aufprall vor. Doch irgendwas, wahrscheinlich Stoff, begann damit seine Fingerkuppen zu kitzeln. Erst eine, dann zwei, dann mehrere Finger. Joras senkte den Kopf mit seinen geschlossenen Augen etwas zur Seite, runzelte wieder die Stirn und zog dabei etwas die Augenbrauen nach oben. Es fühlte sich so weich und so warm an. Wie Federn. Aber da war noch mehr! Er brauchte wenige Sekunden, um zu erkennen, was er da gefunden hatte. Hinter dieser weichen Oberfläche verbarg sich etwas härteres und Joras fuhr darauf mit der Hand hinauf und wieder runter. Offenbar schien es sich hierbei um einen Arm zu handeln, denn die röhrenartige Form, die Wärme und die gewisse Widerstandshärte ließen ihn zumindest darauf schließen. Der junge Mann drehte seinen Kopf mit den geschlossenen Augen wieder in seine Ursprungsposition zurück, während seine Hand gleichzeitig weiter nach unten wanderte. Er spürte die Wärme des "Gegenstandes", welchen er grad ertastete. Und es war keineswegs heiß, sondern angenehm warm. Joras war vorsichtig, er selbst benutzte zum Ertasten seiner Umgebung zumeist nur seine Fingerkuppen. Nicht viel später kam die tastende Hand an Shilas Handwurzel an und wurde hier etwas langsamer. Joras spürte den Widerstand der Haut, die kleinen Häärchen, welche sich gegen seine eigenen Handbewegungen sträubten - aber auch die typische gebogene Form bis hin zu den einzelnen Extremitäten der Hand. Abgewechselt wurde dieser Eindruck von den so typischen kleinen Kuppeln der Hand- und Fingerknöchel.

Vorsichtig griff der Blinde nach der Hand, keineswegs fest, vielleicht sogar kaum spürbar und Joras Daumen fuhr etwas nach oben in seine neue Ausgangsposition. Seinen Taststab lehnte der junge Mann an die eigene Schulter, bevor die zweite Hand zu der ersten aufschloss und sich eher vorsichtig darüber legte. Die Begleitung von Shila, Owen, fragte ihn ob er klar käme woraufhin Joras eher stumm nickte. Er hatte seinen Kopf nicht in die Richtung der fremden Person gedreht, dieser befand sich stur in der Ausgangsposition, obwohl Owen etwas weiter links vom ihm stand. Hörbar sog der Blinde Luft durch die Nase ein, gefolgt von einem leisen Ausatmen. Die Lider seiner Augen hoben sich an und die milchig-weiße Farbe schimmerte hindurch. Seine Puppille war nur sehr schwer bis kaum zu erkennen. Joras starrte vermeintlich die Wand an, doch wer genauer hinsah, hätte sicher bemerkt, wie ziellos und leer der Blick seiner Augen wirklich war. Wenn da überhaupt etwas war...

Begrüßt wurde diese Aktion durch ein leichtes Brennen, was zur Folge hatte, dass der Blinde so schnell wieder die Augen schloss, wie er sie geöffnet hatte. Joras hatte es vergessen, dieses Gefühl, wenn er offenbar in einem Raum mit künstlichem Licht stand. Er hatte keine Ahnung, wie Licht wohl aussah, denn nie hatte es einen Unterschied gemacht ob er die Augen verbunden, offen oder einfach nur geschlossen hatte. Zumindest konnte er in allen Fällen nichts wahrnehmen, die so typischen Reize waren nicht da. Außer dieses Brennen, manche sagten durchaus, dass es von den fehlenden Schutzfunktionen der Pupillen kam, andere glaubten ihm wiederrum garnicht dass so etwas überhaupt eine Art Brennen Auslösen konnte. Genervt seufzte der Blinde leise, er hätte dran denken müssen. Und er verwarf diesen Gedanken, versuchte den Schmerz wieder zu ignorieren, denn irgendwann würde er sowieso wieder abklingen. Es lag wohl eine Aufgabe vor ihm, die er nun irgendwie lösen musste.

Davon zeugte auch die Aussage Shilas, dass sie nun ihre Schreibhände auf die ihre legen sollten. Ohne wirklich zu wissen warum, versuchte Joras den Fluss der Macht insich zu finden. Diese Wärme, welche er schon einmal gespürt hatte. Und er fand sie! Seine Gesichtszüge entspannten sich, wirkten aber dennoch weiterhin konzentriert, als er versuchte diese Wärme aktiv zu lenken. Er hatte es schonmal geschafft, vor einigen Jahren, vielleicht würde es ja wieder klappen. Der blinde junge Mann bewegte seine untere Hand leicht und spürte nun, wie sich der Fluss dieser Wärme veränderte. Sie durchströmte nicht mehr so stark seinen gesamten Körper. Nein, es schien so, als würde sie sich aufteilen. Langsam und in den eigenen Armen spürbar, floss sie ebenfalls in Richtung der Hände, welche auf Shilas Hand ruhten.


--- Coruscant - Ebene 1311 - Provisorischer Außenposten Ios - Emerald, Maxard, Owen, Pathran, Krina, zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras ---


Joras ist - vorallem bei künstlichem Licht - sehr empfindlich, falls ihr euch wundert. In der Realität ist das bei Blinden auch so, obwohl ich mir bei Geburtsblinden nicht sicher bin. Ich halte es aber für möglich, dass es da aufgrund diverser Sicherheitsmechanismen des Auges durchaus so sein könnte. Dafür ist es ein rein körperlicher Schmerz, Sinnesreize werden da nicht übertragen. Ich schreibe das hier, damit es, gerade auch durch die Heiler (die es wissen könnten) eingebaut werden kann. ;)

 
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[Core | Corusca-System | Coruscant | Überwachungsstation der Planetaren Sicherheit in der Nähe des Tempelvorplatzes| Leland Fontaine und Benjamin Anderson, sowie Andersons Marine Zug (NPC); auf dem Tempelvorplatz: Aelfstan und Leyla]


Leland war froh, dass sie die Eckdaten der Mission schnell geklärt hatten. Lieutenant Anderson hatte einen guten Punkt geäußert. Aber Da der Agent sowieso kein Risiko eingehen wollte, war es am besten die Frau direkt mit einzukassieren, vor allem da sie sich so verdächtig verhielt und nicht für ihre Systeme zu identifizieren war. Im schlechtesten Fall fiel ihnen ein Druckmittel in die Hände im Optimalfall, wie er annahm, eine Imperiale Agentin.


„Wir schnappen die Frau einfach direkt mit und entwaffnen sie, dann haben wir das Problem nicht, meine Herren!“, Lelands Antwort war kurz und befehlend. Er machte sich wirklich keine Gedanken, wie schön es für die beiden Ziele werden konnte, oder eben nicht.


„In Ordnung, da wir das dann alles geklärt hätten, bitte ich um Eile. Im Hangar sollte ein ziviler Speeder bereitstehen, den wir nehmen können, ich bitte sie aber, sich zu beeilen, schließlich haben wir die beiden ZPs gerade optimal an einem leicht zugänglichen Ort!“

Er hatte eine kurze Pause gemacht, falls sich noch jemand mit einer Frage melden würde, doch dem war nicht so gewesen. Daher ging er nun voran zurück in den Hangar. Dabei aktivierte er noch über sein Geheimdienst-Tablet die Kameraüberwachung, sodass er seine beiden Ziele auch während der kurzen Fahrt im Auge behalten konnte. Die Marines gingen schnell und konzentriert an die Arbeit. Sie rüsteten sich entsprechend aus und bestiegen den Speeder. Leland prüfte ebenfalls noch einmal seine DS-6 Blasterpistole und lud sie durch. Im Zweifel wollte auch er vorbereitet sein. Er hoffte jedoch, dass die gesamte Aktion ohne Zwischenfälle oder gar Blutvergießen ablaufen würde. Ob die Soldaten so viel Disziplin und die entsprechende Ausbildung besaßen, würde sich noch zeigen müssen.

Danach stieg Leland auf die hintere Sitzbank des Speeders und die Gruppe setzte sich in Bewegung. Es dauerte nicht lange, bis die Rodianerin neben Leland auf dem Rücksitz das Wort ergriff und nun das genaue Vorgehen von Lieutenant Anderson wissen wollte. Dieser ging sofort darauf ein und legte recht schnell dar, wie er sein Team positionieren wollte. Im Grunde deckte sich der Plan des Marines mit dem des Agenten, jedoch hatte Leland geplant, deutlich rücksichtsloser und schneller vorzugehen. Aber nun, da er den anderen Plan gehört hatte, leuchtete es ihm ein, dass es erst einmal besser war, besonnen und ruhig vorzugehen. Vielleicht kooperierten die beiden ja. Ansonsten konnten sie immer noch Gewalt einsetzen. Also nickte Leland langsam zur Bestätigung des Planes.

„Ich stimmen mit ihrer Vorgehensweise überein, Lieutenant Anderson. Dennoch halte ich es für besser, die Frau auch direkt mitzunehmen und sie durchzuchecken. Die wenigsten ‚normalen‘ Menschen tauchen in keiner planetaren Datenbank auf. Am besten lassen sie mich reden und ich werde versuchen es den beiden so schonend wie möglich zu erklären, warum sie mitkommen müssen…“

Im Endeffekt würde Mr. Bancroft auch nichts weiter geschehen, wenn er kooperativ war. Es ging lediglich um seine Verbindungen und Beobachtungen auf Tirahnn. Wie viele Mitglieder des Sicherheitsapparates der Neuen Republik plädierte Leland für schärfere Kontrollen neuer Mitglieder des Jedi-Ordens, das würde dann solche Situationen wie diese hier vermeiden. Er hätte dann stattdessen einfach auf ein entsprechendes Dossier zurückgreifen können, wo die wichtigsten Fragen bereits beantwortet waren. Und hätte es dann noch immer offene Fragen gegeben, hätte er Mr. Bancroft einfach offiziell über den Orden einbestellen lassen können. Aber nein, er musste ein Marine-Kommando rekrutieren und den Mann von der Straße auflesen. Was das für Kosten verursachen musste… Aber es schien ja niemanden im Apparat zu stören, also wischte Leland diese Gedanken bei Seite.


Der Flug dauerte natürlich nur kurz. Glücklicherweise gab es gegenüber des Restaurants einen Speeder-Parkplatz. Die vier-köpfige Gruppe um den Agenten wartete zuerst einmal auf dem Platzt gegenüber um die Lage zu sondieren. Der Imbiss war gut frequentiert und entsprechend gut konnte man sich hier verstecken. Leland machte sogar ein uniformiertes Mitglied der planetaren Sicherheit aus, dass wahrscheinlich hier seine Mittagspause verbringen wollte. Der Lieutenant hätte auch etwas zu essen vertragen können, doch dafür war jetzt gerade keine Zeit. Stattdessen musste er arbeiten. Die Frage war, sollten sie warten, bis der Uniformierte weg war und so riskieren, dass sie hier entdeckt wurden. Selbst mit ihrer Zivilkleidung würden sie früher oder später auffallen. Auf der anderen Seite konnte der Uniformierte ihnen so in die Quere kommen und unnötigen bürokratischen Aufwand verursachen. Und Leland musste sich schnell entscheiden.

„Gut, haben sie alle unsere Zielpersonen im Blickt?“, vergewisserte er sich noch einmal. Die beiden waren leicht auszumachen, Mr Bancroft saß mit dem Rücken zur Menschenmenge, die Frau (Leyla) ihm gegenüber, aus der Perspektive Lelands und der Soldaten nicht wirklich einzusehen, aber dennoch wollte er auf Nummer sicher gehen. „Gut, sie haben sicherlich den Uniformierten gesehen, der gerade seine Mittagspause dort verbringt. Ich hoffe er wird uns keinen Ärger machen, wenn doch, übernehme ich ihn und werde die Situation bereinigen, verstanden? […] dann Zugriff!“


Ohne weitere Worte bedeutete er seinen drei Begleitern, sich in Position zu begeben und zuzuschlagen.



[Core | Corusca-System | Coruscant | Imbiss auf dem Tempelvorplatzes| Leland Fontaine und Benjamin Anderson, sowie Andersons Marines (NPC), Aelfstan und Leyla]
 
Coruscant-Jedi-Tempel- Kantine- mit Nono und anderen

Das Nono die Wände des Tempels zu glatt waren, konnte Alicia gut verstehen. Ihr Padawan hatte ja auch einiges mehr an Gewicht, im Vergleich zu seinen hier vertreten Artgenossen.

"Ist schon in Ordnung. Ich möchte ja nur, dass du diesen Vorteil für dich nutzen kannst in Zukunft und er nicht in Vergessenheit gerät. Vielleicht findest du in Zukunft Möglichkeiten, die Macht zur Hilfe zu nehmen. Wer weiss."

Alicia hatte Jedi schon die unglaublichsten Dinge tun sehen. Also warum sollte ihr Padawan nicht ebenfalls Wege finden, unglaubliches zu tun? Er würde sie sicherlich noch überraschen. Bei den Interessen des Harch grinste Alicia in sich hinein. Lichtschwert-Kunst. Natürlich.

"Der Umgang mit dem Lichtschwert steht normalerweise nicht ganz vorne im Lehrplan. Um ein Lichtschwert sicher führen zu können, muss man sich seiner Verbindung zur Macht bewusst sein und sie nutzen können. Und bis dahin hast du noch ein paar andere Schritte zu gehen. Aber keine Sorge, ich seh zu, dass du möglichst bald mal ein Trainingslichtschwert in die Hand bekommst. Und wenn du schon ein bisschen Erfahrung mit Stabwaffen hast, dann kann dir das vielleicht zugute kommen. "

Auf dem Weg änderte Alicia ihren Plan, Nono in einen Trainingsraum zu führen. Statt dessen führte sie den Arachnoiden in die zugegeben noch ein bisschen verwilderten Gärten des Tempels.

"Magst du die Natur, Nono? Bist du gern draussen? "

Auch wenn ihr Padawan schon gesagt hatte, dass seine Art die heimischen Höhlen praktisch nie verliess, konnte es ja auch unter ihnen Pflanzenliebhaber geben und solche, die vielleicht Gärten hatten.

"Alles Lebendige erzeugt die Macht, wir sind alle ein Teil von ihr. Darum ist es einfacher, mit der Macht in Verbindung zu treten , wenn man sich mit Lebendigem umgibt. So wie hier zum Beispiel. Jede Pflanze trägt ihren Teil bei. "

Alicia setzte sich auf einen kleinen Stein, der vor einem Busch lag.

"Machs dir bequem, Nono. Gefällts dir hier?"


Sie wollte, das ihr Padawan sich wohl fühlte und so vielleicht besser loslassen konnte.

Wie fühlst du dich? Versuch es so genau zu beschreiben, wie du kannst."

Für einige war das schon eine Herausforderung, da unter ein bis zwei vordergründigen Gefühlen oft auch anderes verborgen war. Es war jedes Mal eine Überraschung, was man so alles in sich entdeckte.

Coruscant-Jedi-Tempel-Gärten- mit Nono
 
Coruscant - Unterwegs nach Ebene 1311 - Kath und Darug

Kath
hatte sein Herz am rechten Fleck, das beruhigte den langjährigen Beschützer. Sein Eifer rührte von seiner eigenen Erfahrung in der Unterstadt und auch wenn da noch immer etwas Skepsis in seinem großen Kopf war, so konnten das Gefühl seiner Aufrichtigkeit und Offenherzigkeit diesen Zweifel übertünchen. Der Flug in die unteren Ebenen war etwas holprig, hatte der Kel'Dor doch noch keine Erfahrung mit Flugtaxis dieser Art gemacht. Das verblüffte den Mon-Cal, in der Regel hatten die Piloten, die er kennengelernt hatte dutzende Fluggeräte ausprobiert und waren wahr Asse in allen Lebenslagen. Diese Imperfektion brachte ihm einen wichtigen Sympathiepunkt bei. Und so flogen sie weite Teile der Strecke mit dem Hilfscomputer, der Navigationen durch engere Passagen durchführte. So weit schlug sich Kath nicht schlecht, und brauchte nur wenig Mithilfe. Beinahe instinktiv ließ er das Taxi immer tiefer gen Erboden sinken. "Versuche zu spüren, welcher der richtige Weg ist." Es war nicht einfach so eine doch schwierige Aufgabe mit der Macht zu lösen, doch wenn der Kel'Dor verstand, was Darug meinte, dann würde er wissen, was gemeint war.

Nach über einer Stunde kamen dann auch Kath und Darug im Lazarett an. Der Neuankömmling mit dem verstohlenen Äußeren hatte die beiden erfolgreich um das ganze Getümmel herum gelotst, sodass die beiden wesentlich schneller bei ihrem Ziel ankamen, als es die erste Gruppe geschafft hatte. Ein arbeitsames Bild ergab sich den Neuankömmlingen. Nach einem kurzen Sondieren erblickte der Ritter seine Kollegin. "Krina!" die dunkelhäutige Jedi mit der chaotischen Frisur reagierte auf den Ruf. "Ja?! Du musst schon herkommen, Darug, wir sind mitten in einer Behandlung." Pathran und Maxard hatten eine Wahl getroffen und einen Patienten auserwählt. Einen Patienten, der offenbar schon nahe an seinem Ende war. Es war schwierig mit der Situation umzugehen, gab es doch nicht viel mehr zu tun als hier eine Art Sterbebegleitung zu geben. Auch hier konnte die Macht helfen, Schmerzen lindern, einen ruhigen Schlaf unterstützen und so weit.

"Das hier ist Kath." deutete der Jedi-Beschützer auf den neusten Neuankömmmling in der Runde. "Ich habe Kath hergebracht, da ich ihn genau wie die anderen Schüler, für ein Potenzial für den Orden halte." Darug erzählte in einer kurzen Zusammenfassung die bisherige Geschichte, und dann Krina im Vertrauen, weshalb er dachte, dass er hier durchaus seinen Wert beweisen konnte. Danach bat die Heilerin den Kel'Dor sich einem der kleinen Heilteams anzuschließen, und auszukunden wobei er helfen konnte.

Bei Emerald lief alles super. Sie hatte mit ihrem stummen Mentor begonnen, eine Heilung durchzuführen. Der alte Nosaurianer Tylas lobte die junge Schülerin für ihren Einsatz mit einem tief respektvollen Nicken. Auch wenn sie Zweifel in der Anwärterin spürte, so konnte er ihre Begabung durchaus feststellen. Und mit der gegebenen Führung ihrer Kräfte, konnten sie ihre gemeinsamen Anstrengung zu einer Heilung lindern. Der Patient war schließlich ruhig eingeschlafen.

Owen und Joras waren der beinahe überdrehten Heilerin ebenfalls eine Hilfe. Auch ohne Augenlicht bewies der Chalactaner, dass er Talent besaß. Zwar hatte er dann und wann Schwierigkeiten mit dem Handicap seiner fehlenden visuellen Wahrnehmung, doch er schlug sich gut. Als Shila bemerkte, welche Unannehmlichkeiten Joras mit der Beleuchtung zu haben schien, dimmet sie diese merklich ab. Sie konnte sich nicht ausmalen, was das für Schmerzen gewesen sein mussten. Wie würde das wohl erst sein, wenn man durch diese Augen in die Sonne schaute?! In Zukunft würde er sicher schneller lernen ohne Augen zu sehen, als er vielleicht jetzt noch dachte. "Das macht ihr super, ihr zwei!" Owen schien zögerlich, doch schlussendlich gab auch er ihr seine Hand und streckte sich in der Macht aus. Auch hier konnte sie wieder spüren, dass der Weg ein steiniger werden würde, doch das stellte kein Problem dar, jeder musste einmal anfangen zu lernen. Mit ihren Kräften hatte sie sich nach den der beiden Schüler ausgestreckt, um sie die warme Ummantelung der Macht spüren zu lassen, die auch ein Patient spürte, wenn man mit einer Machtheilung begann. Dann kannten sie den Zielzustand und wussten worauf sie sich konzentrieren mussten, welcher Zustand zu erreichen war.

Mehrere Stunden und Heilungen später war es Zeit für eine Pause. Der Strom an Patienten ließ nicht nach und mindestens einer der Heiler musste weiter machen mit der Behandlung. Für die Ritter kein Problem, den sie waren bewandert darin sich auch Kräfte durch die Macht selbst zurückzugeben. Doch als Schüler waren diese Belastungen erheblich. Jeder hatte seine ersten Erfahrungen gemacht und die heutige Schicht würde noch nicht enden. Nach einigen Erklärungen zu Feinheiten und Anwendungsmöglichkeiten von Krina ging es wieder weiter mit den nächsten Patienten. Diverse Leiden warteten noch auf die kleine Gruppe.

Darug allerdings mischte sich kurz ein, bevor es weiterging.

"Nun, da ihr nun Schüler des Ordens seid oder im Begriff welche zu werden, gibt es neben der wichtigen Aufgabe der Heilung auch noch weitere Dinge zu tun."
schließlich waren vom Rat alle möglichen Aufgaben ausgeschrieben, nicht nur das Errichten eines Lazaretts. "ich brauche dafür zwei Freiwillige, die mit mir auf Patrouille gehen."

Nach einem Moment des Sammelns und Sortierens, fanden sich diese doch schneller als erwartet. Es war gefährlich da draußen, so viel war mal klar!

"Danke euch für eure Bereitschaft. Also, hört bitte zu. Auf einigen Sicherheitskanälen ist zu hören, dass die Sicherheitskräfte zum Teil Schwierigkeiten bei der Aufrecherhaltung der Ordnung haben. Ihr seid wie Jedi gekleidet und ihr habt Übungswaffen mitgenommen, also werden wir uns auch als solche zu erkennen geben, wo es notwendig ist. Ergreift nicht die Initiative, beobachtet, analysiert, nehmt eure Umgebung wahr. Und ausdrücklich: greift nicht ein, egal wie sicher ihr euch seid. Einen Jedi dabei zu beobachten wie er Gewalt anwendet kann schnell missinterpretiert werden. Und wir wollen nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig auf uns ziehen. Die Aufgabe heißt Präsenz zeigen, nicht die Zellen der Gefängnisse füllen. Die Mission wird von den hiesigen Sicherheitskräften geleitet."
der Mon-cal schaute beide eindringlich aber wohlwollend an und schloss das kurze Briefing dann damit, dass beide kurz die Hand des Ritters auf ihrer Schulter spürten. "Wir starten in zehn Minuten. Nehmt nur das nötigste mit, wir werden ein paar Stunden unterwegs sein."

Coruscant - Ebene 1311 - Jedi-Tempel/ Provisorischer Außenposten Ios - Kath, Emerald, Maxard, Owen, Pathran, Joras, Krina, Darug, Krina, zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Elise' Quartier- mit Riuen

In gewisser weise hatte Riuen Recht. Traute sich die Rittern selber zu, diese Mission zu überstehen? Sie war gut trainiert, hatte sich weiterentwickelt, seit sie von Wes in den nächsten Rang befördert wurde. Betrachtete man diesen Kosmos, war die Antwort ja. Doch es war etwas anderes, wenn man dabei noch eine weitere Verantwortung hatte. Aber war es nun wirklich an dem, dass sie ihre Teilnahme an der Mission einfach absagte? Sie war sich darüber im Klaren, dass sie keine Schlüsselrolle spielte. "Vielleicht ist es sogar das beste, wenn die Mission hier und jetzt für mich endet." gab sie dann mit verschränkten Armen zu. Gefühlte ewig andauernde Momente starrte sie durch ihr Fenster in den dunklen Himmel, ohne zu zwinkern oder sich zu regen. Doch war das sinnvoll? Aus ihrer persönlichen Sicht war es nicht wirklich ein aufgeben oder ein Zurückweichen vor der Aufgabe. Die Entscheidung hätte durchaus Gründe gehabt, die ihre Daseinsberechtigung untermauern. Aber schließlich kam sie zu dem Schluss, dass aufgeben keine Option war. Der Hand-Brust-Vergleich war etwas blumig ( :P ), doch Elise verstand Rius Argument.

"Wir fliegen nach Bastion. Egal, was gerade zwischen uns steht. Und auch wenn du es unangebracht findest, es wird verdammt hart. Aber wir werden das schaffen!" sie würden viel trainieren müssen.

Drehte sie sich dann wieder um, halb auf dem Tisch sitzend. Ihn fragen, was sie tun konnte? Sie hatte daran gedacht, sich aufzudrängen, doch empfand sie es eben als genau das. Doch vielleicht hätte allein die Frage und die Offenbarung zur Bereitschaft dem Chiss schon geholfen.

"Sei wütend, alles was nötig ist." zwinkerte sie dann. "Und tu uns den Gefallen und friss nichts nichts in..." sie schaute ihn an. "Nein okay, ausgeschlossen. Das würdest du nicht tun." Sie schaute ihn mit einem sanftmütigen Lächeln an. "Ich werd ein bisschen auf dich aufpassen." Nach Aufforderung nun fragen, was sie tun konnte? No way.

Eli hatte sich ihrer Robe entledigt, wackelte leicht mit dem Kopf und ging dann scherzhaft mit einer pseudoerotischen Geste ihrer Hand auf den vielleicht unbeabsichtigt zweideutigen Kommentar Riuens ein, bevor sie beschloss die Tür zu ihrem Quartier ganz zu öffnen und ihren Padawan mit einer Handbewegung mit dem Ausgang bekannt zu machen.

"Wir machen das folgendermaßen." Elise erklärte kurz bildhaft, was sie sich vorstellte. "Da wir kurz vor dem Aufbruch sind, ist es vielleicht ganz gut, wenn wir uns in die Situation hineinversetzen, die da kommt."

Die beiden waren aufgebrochen.

"Also Therish" Elise hatte kurz in das Missionsbriefing geschaut und Riuens Steckbrief geöffnet "mir fällt es am einfachsten, wenn ich versuche, meine Machtkräfte zu unterdrücken. Was nicht von dir ausgeht, kann auch nicht von anderen empfunden werden. Die Schwierigkeit ist, diesen Zustand hoher Konzentration dauerhaft auszuhalten."

Eli räusperte sich, während die beiden durch die Flure gingen und machte es vor, während sie beschrieb, was sie empfand. Er musste nun deutlich spüren, dass ihre Präsenz abwechselnd aufflackerte und wieder verschwand, bewusst.

"Wir kennen unsere Präsenzen. Also lass uns die Grundlagen kurz an einem ruhigen Ort durchgehen und dann trennen wir uns. Du wirst dich vor mir verbergen, ich werde Ausschau nach dir halten."

Zugegeben, die ersten Male würde Elise ihn spielend finden, doch Riuen hatte bereits zuvor bewiesen, dass er unter Druck arbeiten konnte und rasant dazulernte. Also wozu mit Dingen anfangen, für die sie sowieso keine Zeit hatten?

"Wenn ich dich finde, solltest du fliehen." Die Ritterin hob eine Augenbraue, um ihre Absicht zu unterstreichen. Und nein, ihr stand nicht der Sinn danach ihm Leid zuzufügen, doch vielleicht war es eines Tages auf Bastion notwendig, fliehen zu müssen. "Wie man sich mit der Macht beschleunigt fortbewegt, haben wir ja schon mal geübt. Keine Hetzjagd, kein Hindernisparcour. Versprochen." Elise hustete in ihre geöffnete Faust und rollte kurz die Augen. "Fragen, Wünsche, Wutausbrüche?"

Als sie in einem kleinen offenen Garten ankamen, der gerade mal aus wenigen Quadratmetern Grünfläche bestand, beschloss die Ritterin, dass das der perfekte Platz war, um zu trainieren. Doch zuvor wollte sie ihrer Fürsorgepflicht nachkommen, auch wenn er nicht viel Wahl hatte. "Fühlst du dich körperlich dazu in der Lage?"

Coruscant - Jedi-Tempel - Kleiner Garten - mit Riuen
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Trainingsraum] Arkon, Leela

Die schlanke Ärztin betrat den Trainingsraum und entledigte sich so wie Arkon ihrer Robe, die sie sorgfältig gefaltet auf einer Bank an der Seite ablegte. Ihre beiden Blaster behielt sie wie immer bei sich. Zu jeder Zeit bewaffnet zu sein, war gute Tradition auf Lianna, aber für Leela war es mehr als das. Die junge Frau fühlte sich ausgesprochen unwohl, wenn sie sie nicht trug. Während sie wieder zu ihrem Meister zurückkehrte, der eben zwei Trainingslichtschwerter aus einem Spind nahm, runzelte sie nachdenklich die Stirn, über dessen Bemerkung über ihre Machtsinne.


"Es war schon immer ein Teil von mir? Dann habe ich schon immer diese Fähigkeit gehabt?"


In diesem Licht betrachtet erhielten manche Dinge in ihrer Vergangenheit eine ganz neue Dimension. Wären ihre Sinne schon früher so präzise Instrumente gewesen, wie es offenbar bei Arkon der Fall zu sein schien, hätte sie... Leela blieb keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn ihr Meister reichte ihr gerade eines der Lichtschwerter und einen Helm, der ihr Sichtfeld während des Trainings verdecken sollte. Schon bevor die Padawan ihn aufsetzte, spürte sie wie ihr Herz schneller zu schlagen begann und ihre Hände feucht wurden, aber sie preßte entschlossen die Lippen aufeinander und schloß die Augen während sie ihn über den Kopf zog. Enge und Dunkelheit behagten ihr ganz und gar nicht. Aber es war nur ein Helm. Nur ein Helm. Das beklemmende Gefühl, dass da ein Gewicht schwer auf ihrer Brust lastete und sie am Atmen hinderte war nicht real. Es war nur ein Helm.

Sie atmete ein paarmal tief durch und umfaßte den Lichtschwertgriff fester. Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder auf das besann, was sie schon gelernt hatte und so reagierte die Padawan einen Augenblick zu spät als sie Arkons Warnung hörte. Das Lichtschwert streifte ihre Schulter und sie wich zurück, nunmehr hellwach und das Trainingslichtschwert etwas erhoben, um den nächsten Schlag abwehren zu können. Noch einmal tief durchatmen, konzentrieren... die Dunkelheit unter dem Helm als Hilfe begreifen, die Ablenkung verhinderte. Nach den gemeinsamen Meditationen wußte sie inzwischen recht gut wie Arkon sich in der Macht anfühlte. Und tatsächlich, ohne sich zu ihm drehen zu müssen, erkannte sie, dass er sich seitlich in ihren Rücken bewegte. Aber wo war sein Lichtschwert? Diesmal gerade noch rechtzeitig wandte sich Leela ihrem Meister zu und hob ihre Waffe. Doch ohne zu erkennen, wo sich Arkons Klinge befand, misslang es erneut, sie zu parieren und ein schmerzhafter Treffer am Handgelenk ließ sie zurückzucken. Auch wenn es ihr nicht leicht fiel, widerstand Leela der Versuchung daraufhin ihrerseits anzugreifen, ging zurück in die Grundstellung und versenkte sich wieder in die Macht. Diesmal würde sie sich nicht treffen lassen...


[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Trainingsraum] Arkon, Leela
 
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“Die Erlaubnis meiner Meisterin habe ich bereits, denn sie sagte wir würden nach Coruscant fliegen um mir eine Übungsklinge zu besorgen. Und sie wollte noch ein paar andere Dinge erledigen.“

Entgegnete Ferak dem Knaben, der dann erwiderte das ihm schon einige Kampftechniken beigebracht wurden. Der Zabrak neigte den Kopf nun etwas zu Ty und fragte dann:

“Was für Techniken? Waffenlos, Messer, Knüppel, Stock, Speer? Wie würdest du mit einem Angreifer wie mir verfahren? Ich bin viel größer und stärker als du, was könntest du als Vorteil für dich nutzen?“

Nicht das der Zabrak den kleinen angreifen wollen würde, doch es interessierte ihn was er in diesem Bereich konnte. Und ob seine Mutter ihm wirklich einige der Kniffe gezeigt hatte, die einfach waren aber mörderisch effektiv. Auch wenn die Physiologie nicht bei allen Wesen der Galaxie gleich waren, so gab es doch bei jedem Wesen Schwachstellen, die man Attackieren konnte oder Schwächen die man zu seinem Vorteil ausnutzen konnte.

Das Thema über die Blutfehde wollte der Padawan nicht mehr weiter ausführen und so nickte er nur auf die Aussage von Sahra’s Sohn. Das sich der kleine wünschte das sich seine Eltern wieder vertragen würden war irgendwo verständlich, doch nicht sehr wahrscheinlich. Auch wenn Ferak nur die Variante seiner Meisterin kannte, klang diese doch sehr plausibel und ihre Gefühle, zumindest die der Zabrak zu dem Zeitpunkt wahrnehmen konnte, waren nicht die der Täuschung sondern Enttäuschung, Trauer und ein wenig Wut. Ob er dem kleinen etwas dazu sagen sollte? Oder würde er damit Offenbaren, das er seine Mutter kannte? Während Ferak noch überlegte, kam die Aufforderung von Firedevs den Kodex zu rezitieren, was der Zabrak tat und Ty munter mit einstimmte. Freydis hingegen blieb zunächst stumm, wartete den Wortwechsel zwischen Ty und seiner Tante ab. Die zu klären versuchten ob Jedi nicht sterben könnten. Für den Jungen vielleicht eine wichtige Frage, doch für Ferak war klar das alles sterben konnte und solange es blutet könnte man auch alles töten. Ob diese Sichtweise sehr Jedihaft war? Auf jedenfalls war es die Sichtweise des Kriegers von Iridonia. Mhh die Ausführung von Meisterin Kenobi sprach von einem Kreislauf in dem es zwar den Tod gab aber kein Endgültiges ende mit dem Tod sondern eher ein neu Anfang in der Macht. Und trotzdem konnte man ein Leben beenden das dann in diesen Kreislauf wieder einging, zumindest verstand der Zabrak es so.
Freydis führte dann einen weiteren Kodex aus, das die Jedi Friedenswächter seien, sie ihre Kraft nur zum Schutz der schwachen einsetzten dürften und das Leben achten sollen. Sie dienten, anstatt zu herrschen, sie würden nach Vervollkommnung von Geist, Körper und Wissen streben. Ein Jedi hätte nie ausgelernt, wenn man glaubt angekommen zu sein, würde man aufhören etwas zu erstreben.

Auch eine interessante Sicht, was Meisterin Kenobi bestätigte, doch dann einige Einschränkungen hinzufügte. Die Schwache oder die Opfer wie sie sie bezeichnete wären nicht immer leicht zu erkennen aber man würde später mit Erfahrung seinem Gefühlen und seinem Instinkt vertrauen können. Dann schlug sie vor sich zu dem Moral-Kodex Notizen zu machen, wie er heute von einem Interpretiert würde und wie man ihn später als Ritter sehen würden.

Doch etwas störte Ferak noch etwas und so fragte er mit seine dunklen Stimme:


“Meisterin, was machen wir wenn es keine Opfer oder Schwache gibt? Wenn beide Seiten gleichsam Opfer und Täter sind? Wenden wir uns ab oder entscheiden wir uns für das kleinere der Beiden übel?“

Ferak wartete auf die Antwort während er aus dem Augenwinkel sah wie der Waffenwart sein Mahl beendet hatte und sich anschickte zu gehen. Der Zabrak stupste Ty an und fragte dann:

“Meisterin ist es euch genehm, wenn Ty und ich uns entfernen? Ich glaube einer der Trainigsräume ruft nach uns.“


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-- Coruscant - Ebene 1311 - Provisorischer Außenposten Ios - Kath, Emerald, Maxard, Owen, Pathran, Joras, Krina, Darug, Krina, zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte --

Noch immer brannten seine Augen und entlockten dem Chalactaner einen leisen Seufzer. Es brauchte einfach nur eine gewisse Zeit, bis es wieder abklang und mit dem Schließen der Lider war es bereits deutlich besser geworden - so gut, dass es ihn nicht mehr so sehr ablenken konnte. Langsam fiel es Joras wieder leichter, sich auf die vor ihm liegenden Aufgaben zu konzentrieren und Shila hatte dem Fremden - welcher auf den Namen Owen hörte - und ihm selber gezeigt, wie man mit der Macht heilen konnte. Oder zumindest etwas, was einer Heilung gleich kam. Es war schon faszinierend, vorallem dieses Gefühl, zumindest etwas neben der Naturheilkunde beitragen zu können. Auch wenn es nur von kurzer Dauer sein sollte, was sich aber Joras durchaus bewußt war. Der Virus selber war nicht heilbar, zumindest noch nicht. Zweifellos war dies ein Wettlauf gegen die Zeit, denn immer mehr griff es nun in den unteren Ebenen um sich. Auch wenn sich die Todesfälle der letzten Monate noch in Grenzen hielten, sicher waren sie auf keinen Fall. Der blinde Mann hatte das recht schnell begriffen, als die ersten Verstorbenen zur Verbrennung abtransportiert wurden. Und es traf besonders die ärmeren Bevölkerungsschichten aufgrund von Versorgungsmängeln und der Gier der oberen Schichten. Coruscant war ein Stadtplanet geworden, das Ökosystem war durch eine Wetterkontrolle ersetzt worden. Städte brauchten keine Natur oder Pflanzen, sie brauchten vorallem aber eines - Energie, Importwaren und eine geregelte Müllverbrennung um zu funktionieren. All dies war im Juwel der Galaxie zweifellos vorhanden, nur wurde der Müll von den oberen Ebenen in die Unteren geschickt. Ein Umstand, der durchaus die Verbreitung von Krankheiten fördern konnte, wenn man es nicht von Grundauf bekämpfte. Doch nun war es zu spät und den wenigen Jedi des Ordens und die Krankenhäuser, welche mit der Bekämpfung des Viruses betraut waren, konnten nur die Wogen glätten. Die Schmerzen lindern, das Sterben angenehmer und menschenwürdiger machen. Aber tatsächlich das Virus heilen? Selbst mit der Macht als ein starker Verbündeter konnten das vielleicht nur eine Hand voll Jedi. Viel zu wenige für einen Planeten mit über einer Trillion Lebewesen. Viel zu wenige!

Joras war sehr angespannt, als er sich erneut auf den warmen Fluss in seinem Körper konzentrierte und ihm folgte. Seine Gedanken rasten wie wild umher, den Nervenbahnen entlang, wollten in alle Richtungen flüchten, als er erneut mit Owen und Shila eine Machtheilung anwandte. Der blinde Mann hatte aufgehört zu zählen, aber es musste mittlerweile der neunte oder zehnte Patient sein, an dem sie die neue Technik übten. Und so langsam bemerkte er eine kleine Verändungerung in der Art, wie er sie anwandte. Es fühlte sich leichter an, fast wie ein Bach der langsam zu einem großem Strom wurde und vor sich hin zu fließen begann. Die Geräusche, welche Joras zu jeder Zeit vernahm, schienen dumpfer zu werden, leiser. Die Wärme,welche in ihm innewohnte, jedoch vertrauter. Es war wie...früher...in den ersten Stunden mit Eowyn. Seine erste Meditation, die Geisterhand, mit welcher er die Taste der Klaviatur bedient hatte - ganz allein. Der blinde Mann versuchte, den Gedanken zu verdrängen. Der warme Fluss in seinem Körper ebbte ab, aber nach und nach begann sich Joras erneut zu fangen. Einem kurzen Seufzer folgend versuchte er sich erneut zu entspannen, um den Fluss der Macht in sich finden zu können. Diese Wärme, welche ihn sein ganzes Lebes bereits begleitet hatte. Er dachte das erste Mal an seine beiden Hände, welche in Höhe des Magens über einem erkrankten Lebewesen schwebten und er spürte, wie dieser Fluss der Wärme sich langsam ihren Weg zu den Händen bahnte. Es umschloss sie wie eine Hülle und verlor sich dann in der ewigen Dunkelheit, welche ihm umgab. Joras konnte nur ein erleichtertes Aufatmen vernehmen, was ihn leicht schmunzeln lies. Offenbar hatte er wohl sein Ziel gefunden.


Wie kommst du denn zurecht, Owen?

fragte er dann nach einigen Sekunden Verschnaufpause in die vertraute Dunkelheit herein. Joras hatte in den letzten Stunden den Klang seiner Schritte nicht weit von sich vernommen, daher nahm er an, dass die Person auch nicht sehr weit weg von ihm stand. Hörbar durchatmend, die letzte Heilung hatte ihm wohl etwas mehr zugesetzt als erwartet, griff er wieder vorsichtig nach dem alten Taststab aus Holz, welcher ihm sein Vater einst geschenkt hatte. Wie so oft hatte er ihn, sofern er länger stehen blieb, an seine Schulter angelehnt. Eine durchaus entspannendere Haltung, über welche sich auch seine langsam schmerzenden Muskeln freuten. Er musste mittlerweile fast zwei Tage auf den Beinen sein und der immer intensiver werdenden Lautstärke der Geräusche würde es wohl noch länger werden, bis er eine kurze Ruhephase einlegen konnte. Die Arbeit würde ihm für die nächsten Monate wohl eher nicht ausgehen, auch wenn sie für ihn durchaus schwer zu bewältigen war.

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[Weltraum (Republik) | Hyperraum nach Coruscant | Consular-Klasse „TTX-17“ | Quartier | Arkadi Duval

Seltsam war es, nach Hause zurückzukehren, wenn man so etwas wie ein Zuhause im Grunde gar nicht besaß. Der Gedanke drängte sich wie ein böser Geist in Arkadis Kopf, als der Agent mit hinter den Rücken verschränkten Armen auf das endlose Häusermeer Coruscants blickte. Er war auf Mon Calamari groß geworden, einer Welt der Meere, Insel und Strände, und auch wenn es dort natürlich große urbane Zentren gab, war Coruscant noch einmal eine ganz andere Sache. Nicht wenige Besucher waren regelrecht erschlagen, wenn sie zum ersten Mal diese Welt betraten, sich in den Massen von Lebewesen bewegten und sich umgeben von unzähligen Hochhäusern vorkamen, als wären sie bloß ein winziges Rädchen in einer gewaltigen Maschine. Eine Maschine, die aufgrund der imperialen Besatzung, der Übergabe an die Neue Republik und den C-Virus zwar ins Stottern geraten war, aber immer noch weiter arbeitete. Es grenzte an ein kleines Wunder, dass der Stadtplanet noch nicht unter dieser Last zusammengebrochen war, und auch wenn sich die Lage mittlerweile langsam entspannte, war Coruscant immer noch eine blutende Wunde, die massive Ressourcen band und jederzeit wieder mehr in Richtung Chaos kippen konnte. Schlussendlich hatte die Neue Republik keine große Wahl, sie musste den Planeten entweder retten und damit der ganzen Galaxis demonstrieren, dass sie handlungsfähig war, oder ihn aufgeben und eingestehen, dass sie nicht stark genug war, dort wieder Ordnung und Sicherheit zu schaffen, wo sich das Imperium zurückgezogen hatte. Angesichts dieser Situation nahm Coruscant auch für den NRGD eine Schlüsselstellung ein, erst recht, nachdem gemeinsame Operationen mit den Jedi enthüllt hatten, dass sich bei dem C-Virus mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit um eine vom Imperium entwickelte und eingesetzte biologische Waffe handelte. Die schiere Monstrosität dieses Verbrechens war selbst für einen erfahrenen, abgestumpften Geheimdienstoffizier wie Arkadi niederschmetternd, der Erzfeind der Neuen Republik war offenbar zu allem bereit und entschlossen, jede moralische oder rechtliche Grenze zu überschreiten, um den endgültigen Sieg zu erringen. Währenddessen erstickten die Verteidiger der Neuen Republik in einem Meer von Vorschriften, Bürokratie, Trägheit, politischer Spielchen und dem eitlen, weltfremden Geschwätz derer, die im sicheren Elfenbeinturm auf eine brennende Galaxis blickten und sich erdreisteten, den Feuerwehrmann zu kritisieren, wenn er versuchte, diese Brände zu löschen.

Es war frustrierend, es war ernüchternd, und es war genug, um die Kopfschmerzen wieder aufflammen zu lassen, die die in dem Becher Caf schwimmenden Tabletten des Agenten zumindest ein wenig gemildert hatten. Der ehemalige Soldat gab sich einen mentalen Ruck und schüttelte die Gedanken, die weit jenseits seiner Gehaltsstufe lagen, ab. So verfahren die Lage auch war, das war weder eine Ausrede für Untätigkeit noch für Selbstmitleid. Er hatte Arbeit zu erledigen, seinen Beitrag zu leisten, und das würde er. Geduldig wartete der blonde Mensch ab, während sein Transportschiff die üblichen Kontrollen – nur teilweise durch das Militär, dem der Geheimdienst so sensible Informationen nur ungern überließ – durchlief und anschließend die Landefreigabe für Coruscant erhielt. Die Besatzung und auch Arkadi wurden medizinisch untersucht und erneut über die Sicherheitslage und Schutzmaßnahmen gegen den C-Virus informiert, anschließend brachte ein unauffälliger ziviler Speeder Arkadi zu einer nahe gelegenen NRGD-Operationsbasis. Der Agent trug Dienstkleidung, als er persönlich bei seinen Vorgesetzten vorstellig wurde und seinen – gekürzten – Bericht über die Ereignisse auf Kafrene abgab. Man zeigte sich von Seiten der Höherrangigen zufrieden mit der Abwicklung, der Satz „Eine große Krise ist bereits mehr als genug“ fiel und es wurde angeordnet, alle Informationen zu der freien KI als Verschlusssache zu behandeln. Sektion 03 würde sich um die Details kümmern und ihr Repräsentant, ein drahtiger Muun, war der einzige, der genuines Bedauern äußerte. Zu gerne hätte er die Technologie genauer untersucht. Die Gesichter der anderen Geheimdienstler sprachen in dieser Hinsicht Bände und so wurde das Thema rasch abgehakt. Arkadi erhielt eine Belobigung, die er mit einem erzwungenen Lächeln aufnahm, und ihm wurde nahe gelegt, sich doch mindestens eine Woche von den Strapazen zu erholen. Eine Empfehlung, die er höflich ablehnte und sich nachdem dieser Teil erledigt war machte er sich unverzüglich auf, um seinen wahren Vorgesetzten Bericht zu erstatten. Die Sektion Null unterhielt für solche Zwecke einen speziellen Bereich in der Operationsbasis, getarnt als banale administrative Unterabteilung. In einem grauen, schmucklosen Büro saß Arkadi also schließlich „Lieutenant Showalt“ gegenüber, einem Duros, der so grau und schmucklos wirkte wie seine Umgebung. Aber das war er nicht. Nichts hier war, wie es schien.


„Nun,
Duval, Sie wissen, was unsere Abteilung von liegengebliebenen Problemen hält. Diese KI, diese Trallok...ich denke nicht, dass die Sache schon gänzlich erledigt ist. Unsere Leute in der Sektion 03 werden sich das nochmal genauer ansehen. Da steckt zu viel Potential drin, um es einfach abzuhaken. Die andere Angelegenheit, diese Slicerin – Nani, richtig? Sie sind sicher, dass sie tot ist?“

Arkadi nickte ruhig, seine Miene glatt und neutral. Er sah keinen Anlass, das Ende der Sephi aus emotionaler Sicht und mit einer gewissen Distanz zu den Ereignissen zu bedauern, auch wenn der Verlust an intellektuellen Ressourcen unerfreulich war. Lieutenant Showalt legte bedächtig die Fingerspitzen aneinander und lehnte sich ein wenig zurück, bevor er dem blonden Menschen kurz zulächelte.


„Gut. Ein Problem weniger. Solche Leute können nützlich sein, sind aber oft zu unabhängig und zu schwer zu kontrollieren. Ich würde sagen, Sie haben Ihren Auftrag zufriedenstellend erfüllt. Was mit ein Grund ist, warum wir bereits in Kürze wieder auf Sie zurückgreifen werden. Ich weiß, dass die Zusammenarbeit mit den Jedi schwierig ist – besonders für Leute wie uns. Aber wir brauchen sie, und sie brauchen uns, auch wenn sie das nicht gerne zugeben. Was ich Ihnen jetzt sage, fällt unter Geheimhaltungsstufe 4. Sie wissen, was das heißt. Also. Die Jedi haben eine von ihren Leuten verloren. Genauer gesagt, eine von ihnen ist zum Feind übergelaufen.“


Mit versteinerte Miene hörte Arkadi zu, während Lieutenant Showalt ihn über die Ereignisse auf Alderaan in Kenntnis setzte. Die Überläuferin war nicht irgendeine unbedeutende Padawan, sondern Brianna Kae, eine Jedi-Heilerin, die es im Holonet zu einiger Prominenz gebracht hatte. Ebenso spektakulär wie öffentlich hatte sie sich während ihrer Mission auf Alderaan gegen den Jedi-Orden und die Neue Republik gestellt und war zusammen mit dem Sith Janus Sturn offenbar in das Imperium gereist, um sich dem dunklen Orden anzuschließen. Als die Zusammenfassung endete, herrschte für einen langen Moment Stille in dem Büro, Lieutenant Showalts Augen funkelten und in seiner Stimme lag eine grimmige Gewissheit.


„Sprechen wir es ruhig aus: Das ist eine mittlere Katastrophe. Sektion 02 arbeitet bereits fieberhaft daran, den Schaden in den Medien zu begrenzen, aber ebenso gut könnten sie versuchen, Mon Calamari trocken zu legen.
Kae ist nicht irgendjemand, sondern eine Art Star, insbesondere ihre Arbeit auf Coruscant hat sie berühmt gemacht. Wir gehen fest davon aus, dass sie schon bald eine ähnlich prominente Rolle in imperialen Propagandasendungen spielen wird. KOMENOR wird Ansprüche anmelden, und dieser Sturn ist ausgesprochen medienaffin.“

Der Duros machte eine Pause und tippte nachdenklich auf den Tisch, bevor er den Kopf hob und Arkadi ansah. Einen Moment lang überlegte der ehemalige Soldat und fragte dann ebenso ruhig wie frei heraus.


„Was wird man dagegen tun? Wenn sie sich auf Bastion aufhält, ist es ausgesprochen schwierig, an sie heranzukommen.“


Lieutenant Showalt nickte langsam und präsentierte seine spitzen Zähne in einem Lächeln, das bar jeder Freundlichkeit war.


„Korrekt. Es gibt...Protokolle für solche Fälle. Nicht das erste Mal, dass wir hinter den Jedi aufräumen müssen. Aber das tangiert weder Sie noch mich, Agent
Duval. Es unterstreicht allerdings die Notwendigkeit, den Orden im Auge zu behalten. Ganz genau im Auge zu behalten. Sie werden in Kürze entsprechende Anweisungen erhalten. Machen Sie Ihren Job, lassen Sie nichts persönlich werden, und wenn es hart auf hart kommt, zögern Sie nicht. Für die Bewahrung unserer großen und freien Republik.“

Der Duros erhob sich und reichte Arkadi kurz die Hand.


„Für die Bewahrung unserer großen und freien Republik.“


Wiederholte der blonde Mann ruhig, seine kühlen blauen Augen starrten für einen Moment abwesend in die Ferne, bevor sie ins Hier und Jetzt zurückkehrten. Sich fokussierten, sich konzentrierten. Seine Arbeit war nicht getan – sie fing gerade erst an.


[Coruscant | Obere Ebenen | NRGD-Operationsbasis ALEPH | Administrative Unterabtleilung 0012 | Büro | Arkadi Duval, „Lieutenant Showalt“ (NSC)
 

[Coruscant, nahe Ebene1311 | Kath Neroh, Darug]




Kath steuerte den Speeder immer weiter in die Tiefen Coruscants. Es war ein Bild welches für ihn schrecklich war. Dennoch. Er schaffte es die Unruheherde größtenteils zu umfliegen. Auch wenn Kath aus diesem Bereich der Unterwelt kam, war es für ihn doch ein wenig furchterregend was da passierte. Diese Form der Fluggeräte war einfach was Neues für den Kel’Dor. Aber ab einem gewissen Punkt verstand er aber wie man das Teil steuerte. Es war mehr ein Instinkt. Wie damals auf dem Schiff des Alten welches nun das seine war. Ruhig führte er die Beiden zu ihrem Ziel. Einer Art Lazarett. Sehr vorsichtig stellte Kath das Fluggerät auf die Landeplattform und stellte die Maschinen ab. Während er ausstieg hielt er den Blick auf den Mon Cal gerichtet. Jedoch bemerkte der Kel’Dor das geschäftige Treiben. Überall rannten die Wesen herum. Viele mussten versorgt werden. Eine Sache, welche eindeutig nicht die größte Fähigkeit von Kath war. Schon bald rief Darug nach einer anderen Jedi. Am Ende stellte sich der Kel’Dor direkt neben den Mon Cal und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Lage war schlimmer als er gedacht. Man würde kaum etwas machen können. Ein Bild welches den Kel’Dor ob der Hoffnungslosigkeit traurig stimmte. Sobald Darug ihn vorstellte verneigte sich Kath vorsichtig, wenn auch leicht unbeholfen. Es war ein neues Gefühl eine solche Geste zu vollführen. Sobald man ihn bat sich einem der Heilerteams anzuschließen wurde folgte der Kel’Dor der Anweisung. Er setzte sich schon bald zu einem Wesen. Es war schwer Krank und sehr geschwächt. Etwas bedrückt nahm er die Hand der sterbenden Frau in die Seine. Ruhig schaute er die Frau an. Redete aufmunternd mit ihr. Versuchte die letzten Minuten ihres Lebens nicht unangenehm werden zu lassen. Im Gegenteil. Er ließ sie die schönen Momente ihrer Existenz erzählen. Fragte nach. Genauso wie er es seinerzeit bei dem alten Mann getan hatte, der mit ihm zusammen so vieles erlebt hatte. Es war wohl eine nötige Erfahrung gewesen. Eine Erfahrung die ihm nun half zumindest diesen Wesen hier ein angenehmeres Ableben zu verschaffen. Die Welt um die beiden herum verschwamm während Kath die eine oder andere Geschichte hörte. Umso länger die Frau redete, desto glücklicher wurde sie. Kath spürte wie dieses Wesen in Einklang mit sich selbst kam. Die negativen Gedanken ablegte und schließlich glücklich einschlief. Einen Schlaf der wohl unendlich sein würde. Ein paar Minuten wartete der Kel’Dor an dem Bett. Schaute der Frau in das Gesicht. Sie war noch jung. Viel zu jung für ein so frühes Ende. Aber wenigstens war sie in ihren letzten Momenten ruhig eingeschlafen. Glücklich. Ein Ende was später in ihrem Leben vielleicht nicht möglich gewesen wäre. Erst als der Tod sicher festgestellt worden war Stand Kath auf und schaute sich wieder in der Station um. So viele Wesen… So viele Wesen die alleine heute sterben würden. Der Tod schwebte wie ein Monster über diesen Ort. Die Machtlosigkeit gegen eben diese machte Kath alles andere als glücklich. Eigentlich hatte er immer gedacht, dass die Jedi nahezu Götter wären. Ihre Macht grenzenlos und doch begriff er nun immer mehr, wo die Hilfe blieb. Warum er so oft die Jedi verteufelt hatte, wenn er die unteren Ebenen betreten hatte. Alleine die Hilfesuchenden am Eingang des Tempels waren nicht wenige gewesen. So war es also auch hier unten. Innerlich wollte Kath sich selbst ohrfeigen ob der Blindheit derer er verfallen war.


Bald rief Darug nach Freiwilligen. Kath gesellte sich zu ihm und verneigte sich. Seine Fähigkeiten lagen einfach nicht in der Heilung. Er war jemand der den Tod begleiten konnte. Die Wesen beruhigen. Aber effektiv war er genauso hilflos wie jene die hier gerade das Leben aushauchten. Sein Können war demnach nicht der Rede wert. Die Sicherheitskräfte steckten in Schwierigkeiten. Eine Sache die nicht überraschend war. Zumindest nicht für den Kel’Dor. Die Lage in diesem Bereich der Stadt war schon seit Wochen angespannt. Schon lange braute sich etwas zusammen. Nun war also der Zeitpunkt gekommen wo die ersten Ausläufer dieser ersten Zeichen diesen Ort erreichten.Da Darug von “Wie Jedi gekleidet” sprach verstand Kath es als Zeichen, dass eine Wahl getroffen worden war. So blieb Kath vorerst alleine zurück und schaute sich ratlos im Lazarett um. Nichts was er an Fähigkeiten besaß war hier nützlich. Er konnte wohl kaum den Verletzten ein paar seiner Bäumchen geben damit sie diese beschnitten. Zumal es eher eine Tätigkeit war, die der Zukunft zugewand war. Nicht für Wesen die dem Tod in das Auge sahen. Aber was sollte er tun? Man konnte trotz des Vocoders und dem Schutz seiner Augen die Ratlosigkeit regelrecht ablesen.





[Coruscant, nahe Ebene1311, Lazarett | Kath Neroh, Darug, Jedi und Verletzte/Kranke]
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Elise' Quartier- mit Elise

Entweder versuchte Elise gerade, ihn noch mehr aus der Reserve zu locken, was angesicht der Tatsache, dass es das nicht brauchte, lächerlich war, oder sie war nicht ganz bei Trost. Oder sie machte schlechte Witze. Es konnte nicht das Beste sein, wenn die Mission hier und jetzt für sie endete! Denn das hätte auch das Ende für ihn bedeutet und Riuen hatte sich ebreit erklärt, auf Bastion zu helfen, hatte dafür Arda im Stich gelassen. Arda. Kurz an die Partisanin gedacht, versetzte es dem Chiss einen heftigen Stich. Während Elise aus dem Fesnter starrte, war Riuen nicht sicher, ob er Elise den Hals umdrehen, oder weiter an Arda denken wollte, der er, nahm er es genau, noch eine Antwort schuldig war. Eine Ewigkeit verging, ehe sich seine Meisterin ihm wieder zuwandte, einen Entschluss gefasst hatte, der Riuen hörbar ausatmen ließ.

„Natürlich wird’s hart. Sieh dir uns an. Das wäre auch so hart geworden“, lag ein Zwinkern in seiner Stimme. Für ihre erste Mission hatten sie sich jedenfalls einen Härtner ausgesucht, doch man wuchs mit seinen Aufgaben und zu Beginn alles in die Waagschale zu werfen würde ihn entweder zu einem guten Jedi oder zu einer guten Leiche machen.

Die blaue Haut zog schließlich eine Braue in die Höhe und unterdrückte ein Lachen, als Elise gedachte, auf ihn aufzupassen. Abgesehen von der Tatsache, dass er schon eine Hand verloren hatte (was Elise sicher zu einer geeigneten Aufpasserin machte), war Riuen der letzte, der so jemanden brauchte oder
wollte. Besser, Elise passte auf sich selbst auf.
Sie öffnete ihre Türe schließlich ganz, deutete an, ihm zu folgen und schlug, noch während sie ihr Quartier verließen vor, sich in das kommende Szenario hineinzuversetzen. „
Alles klar“, kam wenig überzeugt, denn Riuen war nicht klar, was Elise genau meinte, bis sie weiter ausholte, ihn bei seinem Decknamen nannte. Verbergen. Darum würde es also gehen. Sich zu Verstecken war Riuen nicht fremd, aber Machtkräfte zu unterdrücken allemal. Während sie durch die Gänge streiften, machte Elise genau das. Als wäre sie eine Lampe mit Wackelkontakt. An-aus-an-aus. Es war beeindruckend sie erst deutlich zu spüren, dann wiederum gar nicht mehr.

„Falls du mich nicht findest, will ich einen Orden.“
Sie würde, was nicht nur ihr ‚wenn‘ deutlich gemacht hatte. Dann aber, warf er ihr einen Blick zu. „Dauerkonzentration ist total mein Ding. Ich bin absolut in der Lage“, kam staubtrocken. Disziplinierte Konzentration war ganz sicher nicht seine Stärke, Riuen wusste um diese Schwäche, so wie er eben auch wusste, dass es essentiell war, das hier ernst zu nehmen. „Ich freue mich auf Hide and Seek. Hab ich Ewigkeiten nicht mehr gespielt.“ Der kleine Garten war nicht gerade gut dafür geeignet, aber sie würden ja nicht hierbleiben müssen.
„Du zählst also bis 100 und dann darfst du kommen. Aber nicht schummeln!“ Der Chiss setzte sich in Bewegung und versuchte das, was Elise demonstrativ vorgemacht hatte. Ohne Erfolg. Versuchte er, seine Machtfähigkeit zu unterdrücken, konnte er sie nicht nutzen, um sich schneller fortzubewegen und da gab Riuen es auf, lief allein durch die Kraft seiner Muskeln und versuchte erneut, sich in der Macht zu verbergen. Aber wie sollte er feststellen, ob es gelang? Während Elise wie ein Lämpchen geflackert hatte, spürte der Chiss nichts. Weder, ob er Erfolg hatte, noch, ob nicht.
An eine Statue gekauert blieb er in der Hocke sitzen, schloss die Augen und zwang sich, zur Konzentration. Was deutlich spürbar war, war die Macht, aber den Fluss zu unterbrechen? Schien unmöglich. Die Augen wieder öffnent, starrte er die Statue an. Ihre Beschaffenheit war deutlich spürbar, die Temperatur und die Härte des Materials. Sonst war sie nicht fühlbar, da keine Präsenz von ihr ausging. Ein Zustand, an dem er sich erneut versuchte. Wenn er sein Licht irgendwie einschloss, dann würde es nicht mehr hell sein. Aber ob das, was theoretisch so einfach klang, es praktisch auch war?


Coruscant - Jedi-Tempel - Kleiner Garten - mit Elise
 
Coruscant - Ebene 1311 - Lazarett - Kath, Emerald, Maxard, Owen, Pathran, Joras, Krina, Darug, Krina, zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte

Es hätte schlimmer laufen können. Das beschreibt die vergangenen Stunden ziemlich gut. Es hätte schlimmer sein können. Keiner hatte wegen ihm ein Arm verloren, oder war verblutet oder sonst irgendwie irreversibel geschädigt worden. Das war für Owen eine echte Erleichtung. Natürlich hatte er in seinem Leben die ein oder andere Verletzung behandeln müssen. Aber das waren Kleinigkeiten gewesen und die meisten davon, hatte er sich selbst zugezogen und versorgen müssen. Aber das hier war etwas gänzlich anderes gewesen. Der Druck, den er sich selbst mache, war immens. Hier waren so viele Leute abhängig von anderen und er war in diesem Moment einer dieser 'anderen'.

"Ich hab noch niemanden umgebracht, schätze das ist gut." beantwortete Owen Joras Frage. Sein Blick wanderte zu ihm. Für ihn musste die Sache hier noch schwieriger sein. Owen verdrängte diesen Gedanken. Vermutlich wollte Joras kein Mitleid haben - selbst in Gedanken - und er wurde das Gefühl nicht los, dass der Blinde besser hier zurecht kam als er selbst. "Und du?" stellte Owen die höfliche Gegenfrage.

Dann kam die erlösende Ansprache von Darug. Patrouille. Das war doch eher etwas für Owens kragenweite. Neben ihm schien sich der Kel‘Dor dafür zu interessieren, ihn hatte er vorher nicht wirklich bemerkt. Owen machte sich bei Darug bemerkte und signalisierte, dass er sich für eine Patrouillie melden will. Sein Blick ging zu Kath, der sich im Begriff war wieder zurück zu ziehen, als Darug etwas von Jedi Kleidung sagte. "Wirf dir doch einfach ne Robe drüber. Dann siehst du schon aus, wie ein Jedi." flüsterte er in seine Richtung. Owen hatte gelernt, dass die Leute das sehen, was sie sehen wollen und Owen fand, dass sich Kath nicht so einfach abbringen lassen sollte. Darug würde schon etwas sagen, wenn ihm etwas nicht passte... hoffte Owen zumindest. "Wenn du willst, kannst du auch gern meine haben." bot er an.

Coruscant - Ebene 1311 - Lazarett - Kath, Emerald, Maxard, Owen, Pathran, Joras, Krina, Darug, Krina, zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte
 
Coruscant-Jedi-Tempel- Kantine-mit Firedevs, Freydis und Ferak an einem Tisch- in der Nähe: andere Jedi und Helfer.

Ty lauschte Freydis´ Vorstellung des Kodex. Für sie schien die Aufgaben der Jedi ebenfalls sowas wie ein Kodex zu sein. Der Junge fand das komisch, aber vielleicht hatte er sich unter einem Kodex auch immer etwas falsches vorgestellt. Auf jeden Fall schien man über diese Sache stundenlang diskutieren zu können. Schon fast gelangweilt stützte er seinen Kopf auf eine Hand und sah zum Fenster raus. Erst als seine Tante erklärte, dass Jedi sehrwohl sterben konnten, sah der Junge wieder die anderen am Tisch an.

„Aber es ist mega schwer, einen Jedi zu töten. Weil die so gut kämpfen können.“

Ty sah Freydis grinsend an.

„Da hast du mit Tante Firi wirklich Glück. Sie ist super mit dem Lichtschwert. Sogar besser als Mom. Immer, wenn die beiden gegeneinander kämpfen, steht Mom früher oder später ohne ihr Lichtschwert da und Tante Firi hat ihr Lichtschwert dann meistens an Mom´s Hals.“

Oder an einer anderen empfindlichen Stelle. Es geschah nur äusserst selten, dass es andersrum war.
Aber dafür konnte seine Mutter andere Dinge gut, die seine Tante nicht konnte. Ferak interessierte sich dann dafür, was für Kampftechniken seine Mutter ihm beigebracht hatte und zählte allerhand Waffen auf. Ty sah den Krieger mit grossen Augen an.


„Ich darf nur am Esstisch Messer nehmen und wenn ich sowas wie nen Knüppel hätte, würde Mom mir aber was erzählen. Mom hat mir aber gezeigt, wie ich mich verteidigen kann,wenn jemand mich anfassen will.“


Der Hüne fragte dann, was er gegen einen so grossen Angreifer wie ihn tun würde. Ty musterte den Zabrak und zuckte dann mit den Schultern.

„Grösse ist nicht immer ein Vorteil. Ich bin sicher schneller und wendiger als du. Wollen wir das mal ausprobieren?“


Zu seinem Glück schlug Ferak seiner Tante dann auch vor, in einen Trainingsraum zu gehen. Der Junge war sofort Feuer und Flamme und legte sich beinahe quer über den Tisch.

„Au ja. Dürfen wir? Bitte, bitte,bitte!“

Und um den Zabrak ein bisschen zu ärgern, fügte er ein

„Ich versprech auch, ihm nicht weh zu tun.“

an. Danach sah er breit grinsend zu dem grossen Zabrak. Angst hatte der Junge kein Stück. Er sah darin einer Herausforderung, die vielleicht auch lustig werden konnte. Nein. Nicht vielleicht. Ganz sicher.

Coruscant-Jedi-Tempel- Kantine-mit Firedevs, Freydis und Ferak an einem Tisch- in der Nähe: andere Jedi und Helfer.
 
--- Coruscant - Ebene 1311 - Provisorischer Außenposten Ios - Emerald, Maxard, Owen, Pathran, Krina, zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras, Kath ---

Der Klang in seiner Stimme war tatsächlich für den Blinden gut hörbar gewesen, so stark, dass selbst die übliche Geräuschskulisse des Lazaretts in den Hintergrund trat. Owen musste also sehr nah bei beim ihm stehen, vielleicht 1-2 Meter entfernt. Joras hatte das Gefühl, eine Spur Enttäuschung gemischt mit einer Wut auf sich selbst heraus zu hören. Langsam und eher andächtig hob der Blinde den Kopf an und richtete ihn nur scheinbar nach seinem Gesprächspartner aus. Er versuchte das Hintergrundrauschen verschiedener Laute auszublenden und es gelang ihm durchaus, sich auf die Stimme der anderen Person zu konzentrieren. Sie wurde lauter, fast intensiv laut und sie war so nah! Die Worte klangen lebendig, so unterschiedlich und doch schienen sie eine recht einsame, traurige Geschichte erzählen zu wollen. Schuld, Wut auf sich selbst, eine Spur Enttäuschung. Der junge Weißhaarige sog hörbar Luft ein, denn er wußte, was dies zu bedeuten hatte. Owen hatte Angst, Angst vorallem vor sich selbst zu versagen und vielleicht auch noch vor anderen. Joras kannte dieses Gefühl...diese Scham, wenn der eigene Hals vor Angst und Sorge zugeschnürrt war. Wenn die eigenen Worte einem im Halse stecken blieben, obwohl man sich dagegen wehrte. Die einzige Medizin dagegen war, sich wohl der Angst zu stellen.

Immerhin hast du noch deinen Humor!
Die Andeutung eines Lächelns huschte über das Gesicht des jungen Weißhaarigen, welcher wie immer seine Augen geschlossen hatte. Joras setzte nun leise und eher vorsichtig zum nächsten Satz an und ein wenig neigte er den Kopf nach unten. Wenn du wirklich so schlechte Arbeit geleistet hättest.... Joras begann seine Stirn etwas zu runzeln. Dann hätte Meisterin Shila das angesprochen.

Der Blinde hob den Kopf an und drehte diesen leicht nach rechts, versuchte er doch neue Klangmuster der Schritte zu zu ordnen. Wieder hob er ein wenig fragend die Augenbrauen an, denn diese Schritte kamen ihm unbekannt vor. Zumindest hatte er sie im Lazarett noch nie gehört. Erst nach einigen Sekunden realisierte er dann, dass Owen ihn erneut angesprochen hatte. Nur langsam drehte Joras seinen Kopf wieder in die Richtung der ihm mittlerweile bekannten Person und seufzte leicht. Er mochte diese Fragen eigentlich nicht, aber der Höflichkeit halber, war er durchaus bereit diese zu beantworten. Leicht verzog sich die Gesichtsmiene des Blinden dennoch.


Der Anfang vor einigen Wochen war sehr schwierig. Wie du sicher bemerkt hast, ist es im Lazarett durchaus sehr laut und bisweilen auch etwas zu durcheinander. Joras schüttelte kaum merklich mit dem Kopf, während er sich weiter auf seinen Holzstab stützte. Es ist kein besonders schöner Ort für jemanden wie mich. Allerdings...fühle ich mich mittlerweile sehr wohl, man lernt damit umzugehen, auch wenn es..überaus anstrengend ist. Es ist gute Arbeit. Erneut runzelte der Blinde nun etwas nachdenklich die Stirn und neigte den Kopf etwas zur Seite. Naja, zum Glück gibt es hier auch einige sehr ruhige Ecken. Es gibt durchaus Situationen, in welchen ich Hilfe brauche, aber sie sind bisher recht selten vorgekommen. Und ich hoffe, dass dies so bleibt.

Dem Blinden lag viel an Selbstständigkeit. Und er wirkte mit den letzten Worten etwas angespannter, als er in seinen Erinnerungen einige Wochen zurück kramte. Seine ersten Tage waren der reinste Horror gewesen, von der üblichen Lautstärke und dem Gewusel einmal abgesehen. Er hatte es tatsächlich nur wenige Stunden in diesem Chaos aushalten können, gut, bisher hatte sich das auch nicht weiter verändert. Und es würde sich auch nie verändern, hier war der Chalactaner wohl einfach zu empfindlich. Unzählige Male war er über diverse Utensilien gestolpert, kleinere Dosen, diverse Woll- und Kleiderutensilien, Decken und was eben noch so auf dem Boden herumlag. Und wie so oft, hatte die Schulter des Blinden unangenehme Bekanntschaften mit größeren Hindernissen wie Schränken oder Wände gemacht. Der Gedanke daran lies einen dumpfen Schmerz durch die rechte Schulter ziehen. Sie war wohl am meisten in Mitleidenschaft gezogen worden.

Von Rechts vernahm der Chalactaner nach einer gewissen Zeit eine ihm unbekannte Stimme und sehr langsam drehte er seinen Kopf etwas in die Richtung. Wieder spürte er diese Wärme um sich herum. Eine der Quellen schien intensiver zu wirken, konnte es etwa die Person sein, welche gerade sprach? Nur mit halben Ohr hörte der Blinde zu, denn die Hintergrundgeräusche des Lazarettes schienen wieder lauter zu werden. Entnerft neigte Joras den Kopf nach unten, begleitet von einem Seufzer. Patroullien also! Der sehr junge Weißhaarige wußte, dass dies nichts für ihn war. Dafür war er zu langsam, zu unsicher und vielleicht auch zu schreckhaft. Im Kampf war der Chalactaner keine große Hilfe, wohl eher eine Behinderung. Er verachtete das Kämpfen nicht, im Gegenteil, manchmal war es notwendig um zu überleben. Aber mehr als eins, zwei Schlägen konnte er nicht standhalten - ganz zu schweigen davon, sie abwehren zu können. Joras hatte durchaus eine hohe Körperkraft durch die jahrelange Feldarbeit als Kind erlangt, aber nie das Kämpfen gelernt und er hatte es bisher nicht gebraucht. Owen jedoch, schien von der Idee einer Patroullie nicht abgeneigt zu sein. Und wer konnte dies der neuen Bekanntschaft des Blinden verübeln? Schließlich war seinen Worten durchaus zu entnehmen, dass er sich im Lazarett und bei der heilenden Arbeit nicht so wohl fühlte. Joras machte ihm sicher keinen Vorwurf, verstand er doch selber aus eigener Erfahrung, wie schwer das Heilen wirklich war. Auch wenn sie vielleicht nicht viel über die Heilung mit der Macht gelernt hatten, so hatte er sehr wohl gespürt, wie sehr diese Kraft kostete. Und Owens Worte schienen wohl Joras Ansicht offenbar zu bestätigen.


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Kath musterte den Mann der hinter ihm das Wort erhob. Ein Mann der wohl hier gearbeitet hat. Er sprach die fehlenden Roben an was Kath nur belustigt den Kopf schütteln ließ während er langsam auf den Mann zuging. Er verschränkte die Arme vor der Brust. Legte den Kopf leicht schief und klang trotz seines Vocoders sehr freundlich sobald er antwortete.

“Alles gut. Mir geht es nicht um die Roben. Darug hat wohl nur seine Wahl bereits getroffen…”

In diesem Moment fiel Kaths BLick auf einen anderen jungen Mann. Der Taststab und der Gesichtsausdruck ließ ihn vermuten dass der Weißhaarige wohl blind war. Aber dennoch wirkte der vermutlich Blinde nicht so als wäre er hier als Hilfesuchender. Im Gegenteil. Kath verneigte sich respektvoll vor den beiden jungen Männern. Sobald er sich aufrichtete schaute er beide nacheinander an.

“Ich will erst einmal höflich sein… Ich bin Kath Neroh. Und… ich glaube… Jedi Anwärter? Ich konnte meinen Status leider nicht richtig klären bevor ich mit Darug aufbrach…”


Ruhig musterte der Kel’dor die beiden Männer und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. Er wusste, bei aller Bescheidenheit, dass er hier nicht wirklich helfen konnte. Seine Fähigkeiten waren bisher eher der offensiven Natur. Durch die jetzige Körperhaltung könnte Owen den Blaster unter Kaths Mantel zumindest erahnen. Allgemein wusste Kath um sein Auftreten dass eher an einen Schmuggler erinnerte als an einen Jedi. Dennoch zeigte seine Körpersprache einen ruhigen und friedfertigen Charakter. Nun musste er abwarten was sie sagten.

“Ich bin leider nicht wirklich mit der Arbeit in Lazaretten vertraut… ich bin eher auf anderen Gebieten bewandert.”


Nun. Es war wohl offensichtlich was er meinte. Dennoch stand seine bisherige Profession in einem krassen Gegensatz zu Kaths Verhalten.


[Coruscant - Ebene 1311 - Lazarett - Kath, Emerald, Maxard, Owen, Pathran, Joras, Krina, Darug, Krina, zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte]
 
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