Hapes, Kavan (Hapes-System)

Hapan ~ Quirinal ~ Unterirdischer Hangar ~ Firestorm ~ Messe ~ Nekki und Padme


Padme blickte mißtraurisch zu Marl, ihrem R2, der sich glucksend ebenfalls in der Messe der Firestorm befand. Sie hatte nicht gehört, was Nekki zu Marl gesagt hatte, als sie in die Messe hineingekommen war, aber es schien Marl sehr zu mißfallen, denn er fand nach wie vor keinen Punkt. Leider machte er nun ein weiteres Gespräch nicht möglich.

"So, Marl, nun ist aber Feierabend."

Empörtes Quietschen.

"Nekki findet bei dir eine Speicherlöschung notwendig? Ich kann es verstehen."

sagte Padme mit einem Grinsen im Gesicht. Allerdings war es ein Wunder, daß Marl nicht abhob vor Empörung.

"Wenn du die Leute zum Besten hälst, dann wundere dich nicht, wenn sie sich dafür revanchieren."

Die Verteidigungsrede war nicht ohne. Marl zog wirklich alle Register. Jedoch hing Padme viel zu sehr an dem kleinen Droiden, der sie durch viele Gefahren begleitet hatte. Zudem war es immer amüsant, wenn sich Silent in solche Gespräche einschaltete.

"Oh, Marl, wenn du dich weiterhin so aufregst, dann hebst du noch ab. Soll ich dir dabei helfen?"

Padme wußte, daß der Droide das mehr als alles andere haßte. Er stieß nur ein mechanisches Schnauben aus, drehte sich um und verließ die Messe. Padme sah ihm mit einem liebevollen Blick hinterher.

"Er ist manchmal ein bißchen boshaft. Und tut dann so, als wäre er die Unschuld von Droide. Ich soll dir sagen, daß er dir nur das Haus zeigen wollte."

Padme ahnte mittlerweile, was Marl getan hatte, aber Nekki schien nicht böse. Padme strich sich nachdenklich durch die Haare, als Nekki sagte, daß sie trainieren wolle. Sie hatte schon lange nicht mehr Padawane trainiert.

"Also man trainiert viele Dinge. Levitation hast du schon erwähnt. Dann den Kampf mit dem Lichtschwert. Meditation. Übungen, die die körperliche Karft steigern. Dann wieder Übungen, die die geistige Kraft steigern sollen. Dann Dinge, die zur Allgemeinbildung gehören, wie zum Beispiel die Verfassungen, die es in der Galaxie gibt."

zählte Padme auf.

"Und was ebenso wichtig ist wie alle anderen Dinge zusammen, die ich aufgezählt habe, die Achtung vor dem Leben."

Padme zuckte mit den Schultern.

"Und was davon wichtig ist? Bis auf die Achtung vor dem Leben, nichts."

Padme grinste.

"Diese Dinge dienen nur einem Zweck, daß man sich leichter der Macht öffnen kann, sie leichter fühlen kann. Mit ihr verschmelzen kann. Das ist wichtig bei diesen Übungen."

erklärte sie Nekki.

"Vor allem aber sollte man Achtung vor der Macht haben. Sie erschafft alles Leben, was um uns ist. Und um uns ist viel mehr, als wir mit dem bloßen Auge erkennen können. Es sind komplexe Zusammenhänge, die man erst mit Ruhe durchschauen kann. Vielleicht sollten wir in die Gärten gehen. Dann wirst du sehen, was ich meine."

meinte sie nachdenklich.

"Du wirst auch die Dinge lernen, die ich dir aufgezählt habe. Sie können dir in vielen Situationen das Leben retten. Ein Sith kann einen Blaster schnell außer Gefecht setzen und dich mit dem LS angreifen. Deswegen mußt du dich verteidigen können. Levitation kann dir in vielen Situationen behilflich sein, zum Beispiel wenn dir ein Fluchtweg versperrt ist. Mit der Macht kannst du viele Dinge machen."

Plötzlich hielt Padme inne.

"Wir könnten versuchen deinen Bruder zu ärgern. Ich helfe dir dabei. Aber wir könnten ihm, wenn wir ihn erreichen, einen mentalen Schubs geben."

Padme grinste wie ein Kobold. Manchmal war es wirklich unfassbar. Als Mutter, dann als Rätin, nun als Advisorin war sie immer noch so durchtrieben wie als Padawan. Zusammen mit Calli hatte sie sich viele solcher Dinge erlaubt. Dabei hatten beide auch noch den Anschein erweckt, daß sie kein Wässerchen trüben konnte.

"Die Aufgabe ist schwieriger, ich gebe es zu, aber nicht so stupide wie das Abwehren von Schüssen eines Trainingsdroiden, was wir aber auch noch machen werden."

Sie überließ Nekki diese Entscheidung. Vielleicht würde es sie auch freuen, wenn es ihnen gelang, mentalen Kontakt zu ihrem Bruder aufzunehmen. Auch wenn dies kein interstellares Gespräch werden würde. Aber Berührungen, auch mentale, konnten mehr sagen als hundert Worte.


Hapan ~ Quirinal ~ Unterirdischer Hangar ~ Firestorm ~ Messe ~ Nekki und Padme
 
Hapan * Hauptstadt * Königspalast * Flüsterner Brunnen * Casia, Turima und Casia


Es war also genauso gekommen, wie die Königin und er vermutet hatten. Casia de Lieven war also durchwegs immer noch entschlossen, die Republik zu vertreten. Erstaunt war er nur darüber, daß sie sich unterordnete. Aber vielleicht war das auch nur geschicktes Taktieren. Er traute ihr den Ehrgeiz zu, nach dem Kanzleramt zu streben, aber er wußte nicht, ob die notwendigen Mittel für politische Intrigen hatte. Aberihm konnte das gleichgültig sein. Ihn interessierte Hapan, obwohl er durchwegs Sympathien für die Republik hatte.

Ja, in der Tat habe ich da was. Wie sie sicherlich mitbekommen haben, hat Hapan die Republik verlassen. Wir sahen uns zu diesem Schritt gezwungen, da wir sonst ins Visier des Imperiums gefallen wären. Und auf diese Aufmerksamkeit können wir sehr gut verzichten.

Das Nicken Casias bestätigte seine Vermutung. Sie verstand die Lage Hapans durchweg. Und trotz der politischen Beziehung zur Republik hatte sie den Realismus nicht aus den Augen verloren.

Die Königin möchte aber der Republik in Anbetracht des vorhergehenden Zusammenarbeit eine gewisse Anerkennung erweisen. Wir werden die Republik, sofern es unsere Möglichkeiten nicht übersteigt mit Nahrung und Hilfsgütern versorgen. Bewaffnung allerdings können wir vorerst nicht stellen, da wir unsere eigne Lage im Auge behalten müssen.

erklärte er der Ministerin. Sie hielt sich bis jetzt mit jeder Äußerung zurück. Er fragte sich, ob sie dumm genug war, die Hilfe zurückzuweisen. Manche Politiker hätten es getan.

Diese Hilfe wird nicht mit hapanischen Schiffen erfolgen, sondern mit Schiffen, die wir von überall her zusammengekauft haben. Sie müssen ihre Leute darauf einstellen. Zudem brauchen wir eine Kommunikationsbasis mit deren Hilfe wir Treffpunkte vereinabaren könnten. Ihre Leute müssen ebenfalls benachrichtigt werden. Aber nur ein kleiner Kreis sollte die wahren Hintergründe wissen. Für den Rest sind wir Schmuggler.

Iulian hielt kurz inne.

Natürlich nur für den Fall, daß sie das Angebot der Königin nicht ausschlagen.


Hapan * Hauptstadt * Königspalast * Flüsterner Brunnen * Casia, Turima und Casia
 
|| Hapan • Quirinal • Messe || • Nekki, Padme

Marl heißt er also?

Nekki stupste die R2 Einheit leicht an. Sie hatte schon gehört, dass Droiden ohne regelmäßige Speicherlöschung eine eigene Persönlichkeit entwickelten. Dieser Marl war der beste Beweis dafür, hatte sie doch glatt ihre Füße platt treten lassen.

Ok, lasst uns in den Garten gehen. Etwas frische Luft kann nicht schaden, schätze ich.

Eigentlich war es ihr egal, aber sie ahnte bereits, dass Padme ohnehin den Garten bevorzugte und ihr nur der Schein einer freien Wahl gelassen wurde. Wie auch immer sie standen auf und schlenderten gemütlich zum Lift. Nekki warf Marl noch einen bösen Blick zu und gab ihm zu verstehen, dass dies regelrecht nach Rache schrie. Ihr Tempo war nicht gerade das höchste und so konnte sie den Erklärungen ihrer Meisterin über die Macht gut folgen. Sie grinste als sie daran dachte wie sie Vorin einen mentalen Schubser gaben. Doch in den Worten der Rätin schwang kein Sarkasmus mit, das irritierte sie etwas.

Ist das denn wirklich möglich?

Das wäre das größte! Sie wollte es unbedingt lernen. Er würde wissen, dass sie lebte und sie vielleicht erfahren, ob er am Leben war. Womöglich ließ sich auch sein Aufenthaltsort ausfindig machen.

Kann man denn auch herausbekommen wo er ist?

Sie wünschte sich nichts sehnlicher als zu erfahren was mit Vorin geschehen war, wohin es ihn verschlagen hatte, ihn wieder zu sehen. Sie konnte aber noch nicht einmal den mentalen Schubs wirklich glauben. Das hörte sich zu fantastisch an, als dass es wahr sein könnte.

Das will ich unbedingt tun! Spürt man denn ob der “Schubs” angekommen ist?

Sie verließen das prächtige Gebäude über einen Nebenausgang. Draußen war die Sonne inzwischen untergegangen, ein neuartiger Sternenhimmel mit Formationen und Bildern, die Nekki so noch nie gesehen hatte, leuchtete am Himmel. Sie könnte unendlich lang in die Sterne blicken, es war ein unglaubliches Gefühl der Freiheit, die sie vermittelten. Es gab wahrscheinlich auch nichts schöneres als das Fliegen. Wie gut, dass sie vor dem Angriff es noch hatte lernen können.

Der Himmel war von keiner einzigen Wolke überzogen und die Luft von einem süßen Duft geschwängert. Das Zirpen von Grillen oder ähnlichen Tieren dieses Planeten schwebte durch die Nacht. Ein leiser Hauch wehte, aber dennoch war es ungewöhnlich warm.

Es standen noch ein paar Gartenstühle herum, zwei Diener stellten gerade die Tische in einen Schuppen in der Nähe. Nekki blickte sich um, ein kleiner Steinweg führte durch den ganzen riesigen Garten, vorbei an Blumen und Wiesen und am Ende führten Weidenfelder bis hin an die Stadtgrenze. Man konnte am Horizont noch das Blinken der hochgewachsenen Häuser wahrnehmen.


Hat die Macht denn gar keine Grenzen?

Fragte sie naiv und unwissend, denn wenn sie Vorin einen Schubs geben konnten war dies eine eher rhetorische und überflüssige Frage. Aber wie wollte man sich diese Entfernungen auch nur im entferntesten vorstellen? Und zu dem wussten sie ja noch nicht einmal wo exakt er war.

|| Hapan • Quirinal • Garten || • Nekki, Padme
 
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Hapan ~ Quirinal ~ Gärten ~ Nekki und Padme


Padme lächelte, als sie Nekkis Begeisterung sah. Sie hatte sich gedacht, daß eine solche Übung, so anspruchvoll sie auch sein würde, Nekki vielmehr begeistern würde, als diese Trockenübungen, vor denen sich schon ihre Meisterin als Padawan mehr als gerne gedrückt hatte. Gewisse Übungen hatten Calli und sie nur gemacht, um das schlechte Gewissen abzutrainieren. Diese Erinnerung erheiterte sie heute noch.

"Nein, Nekki, die Macht hat gar keine Grenzen."

bestätigte sie lächelnd.

"Nur uns scheint das meistens unmöglich. Und deswegen setzen wir Grenzen, wo eigentlich keine sind. Denn die Macht ist überall und alles."

Sie kamen am Geräteschuppen vorbei, wo der Hausmeister die Stühle einräumte. Er hatte sie heute eingewachst und wollte sie über Nacht trocken stellen, damit das Wachs ordentlich einziehen konnte. Padme grüßte lächelnd und nahm aus dem Schuppen einige Decken mit. Diese würden ihnen gute Dienste erweisen. Langsam schlenderten sie zum Rasen, auf dem ein staatlicher Baum stand. Er stand in voller Blüte und Padme saß gerne darunter.

"Also ich könnte es nicht schaffen, weil ich Vorin nicht kenne. Deswegen könnte ich nicht erreichen. Das ist die beste Voraussetzung, um eine solche Verbindung herzustellen."

erklärte sie Nekki.

"Dir alleine fehlen noch die Möglichkeiten, um diese Macht aufzubringen. Aber gemeinsam können wir es schaffen."

Die Aufgabe würde nicht leicht werden. Sie barg auch große Überraschungen in sich. Sie konnten auch in eine gefährliche Situation stolpern. Aber dann könnte Padme noch immer reagieren.

"Also er wird den Schubs sicherlich merken. Und vielleicht bekommen wir sogar eine Reaktion. Es kommt darauf an, wie lange wir die Verbindung halten können. Wenn wir wirklich gut sind, dann kann es sein, daß er dir sogar antwortet."

Dennoch wollte sie ihrer Padawan nicht zu große Hoffnungen machen.

"Aber sei bitte nicht enttäuscht, wenn das nicht klappen sollte. Schon der Schubs wäre ein großer Erfolg."

bremste sie Nekki und auch sich selbst ein bißchen. Sie wollte keine große Enttäuschung aufkommen lassen. Sie bereitete eine Decke unter dem großen Baum aus, so daß sie sich an den Stamm lehnen konnten. Bevor sie sich setzen, legte Padme noch eine Decke in ihren Rücken. So schön der Ort auch war, die Rinde hinterließ auf Dauer schmerzhafte Abdrücke in der Haut. Dann gab sie Nekki eine Decke zum Zudecken und deckte sich mit der anderen selbst zu.

"Setz dich bequem hin und deck dich zu, damit dir nicht kalt wird. Frierend hat man ein bißchen Mühe, sich auf die Macht zu konzentrieren und wir brauchen alle Konzentration, die wir aufbringen können. Und bei solchen Aufgaben besteht die Gefahr auszukühlen, weil man sich nur auf diese Aufgabe konzentrieren kann."

erklärte sie Nekki. Sie selbst konnte zwar die Aufgabe bewältigen und sich auf ihre Umgebung konzentrieren, aber hier war das nicht nötig. Die Ruhe und der Frieden machten diese Aufgabenteilung nicht notwendig. Umso besser für das bevorstehende Unternehmen.

"Schließ die Augen, Nekki, und entspanne dich. Du hörst um dich herum das Leben. Tiere, Pflanzen, Menschen, die nahe sind. Deine Augen sind geschlossen, aber dennoch siehst du alles, was von der Macht durchdrungen ist. Hier in diesem Garten."

erzählte sie Nekki mit leiser Stimme.

"Benutze den Sinn, den du bisher nicht wirklich wahrgenommen hast, obwohl er Teil von dir ist. Versuche meine Aura in der Macht zu sehen."

Das wäre der erste Schritt. Es war unbedingt notwendig, daß Nekki hier Vertrauen zeigte.

"Hier gibt es nichts Böses an diesem Ort. Keine Vergangenheit und keine Zukunft. Du bist jetzt hier. Hier ist nur Frieden und Ruhe. Du bist allein und doch in einer großen Gemeinschaft. Nach dem heutigen Tag wirst du nie wieder alleine sein."

Padme öffnete ihren Geist, ließ die Macht durch sich strömen. Sie fühlte Nekkis Aura neben sich. Aber nicht nur ihre Aura, sondern die Auren der zahlreichen Lebewesen um sich herum. In der Macht hatten selbst Blumen und Erde ihre Auren. Die Macht durchdrang alles.

"Öffne dich der Macht, Nekki. Vertraue ihr. Sie ist deine Freundin, deine Gefährtin. Immer."

Padme verstummte und ließ Nekki erstmal in Ruhe, damit sie sich zurecht fand.


Hapan ~ Quirinal ~ Gärten ~ Nekki und Padme
 
Hapan ~ Quirinal ~ Sav'jes Zimmer || Sav'jes

Dunkelheit umwölbte ihn; schattenhafte Gestalten griffen nach seiner Seele, er taumelte, wich ihren Fängen aus. Die Umrisse verschwammen, lösten sich wie Dunst auf. Er glaubte zu fallen in ein Loch, dessen Ende er nicht sah. Alles drehte sich und doch sah er nichts. Dann plötzlich grelles Licht. Er glaubte zu erblinden. Das Licht verschwand so schnell wie es gekommen war. Übrig blieben verschwommene Umrisse. Etwas packte ihn am Arm und er wusste nicht was. Aus Instinkt entriss er sich dem Griff. Er wollte weglaufen, doch erst jetzt merkte er, dass er lag. Nichts sehend versuchte er aufzustehen, doch das Gleichgewicht wollte sich nicht einstellen. Mit einem dumpfen Knall schlug er wieder auf dem Boden auf. Er glaubte Stimmen zu hören.

"Er ..... wach ...... hol.......schnell.......sag..........Master........scheid!"

War dies ein Traum, war dies real? Er wusste es nicht. Sein Blick wurde klarer, er konnte eine Decke sehen, die völlig weiß und glatt war. Er war also in einem Gebäude, aber wo? Er drehte den Kopf, sah etwas längliches neben ihm, er blinzelte und sein Blick wurde noch ein Stück klarer. War das ein Bett? Lag er auch auf einem?
Wieder dieser Griff am Arm. Er drehte den Kopf in die Richtung, sah eine Hand am Arm. Plötzlich fiel ihm ein, dass ja auch er sprechen konnte. Doch seine ersten Versuche scheiterten in einem Röcheln. Er musste Husten. Er probierte es weiter doch er brachte nur ein ersticktes "Was?" hervor. Über ihm erschien ein Gesicht, jedenfalls glaubte er das.


"Ganz ruhig. Sie fiebern. Können Sie sich an ihren Namen erinnern?"

Fieber? Name? Er war krank? So etwas hatte er noch nie. Name, wie war sein Name, da war nur ein Nebel. Er durchschritt den Nebel und es wurde klarer, nahm Formen an.

"Ich ...... Sa......Sa......Sav'......jes....Genlyn!"

Dann sank er wieder zurück. Seine Augen schlossen sich und er sank in die Dunkelheit zurück!

Hapan ~ Quirinal ~ Sav'jes Zimmer || Sav'jes
 
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Hapan ~ Hauptstadt ~ Königspalast ~ Flüsterner Brunnen ~ Iulian, Turima und Casia


Casia lächelte, aber in ihrem Inneren fühlte sie eine tiefe Müdigkeit. Sie würde den Teufel tun und irgendwas ausschlagen. Die Republik konnte jede Hilfe gebrauchen, die sie nur bekommen konnte. Für wie dumm hielt man sie eigentlich? Zudem wollte sie diese Furie von Kanzlerin äußerst ungern am Hals haben. Sie würde das persönliche Wiedersehen so lange es ging, hinauszögern. Casia war nicht feige, aber schon in dem Gespräch waren unterschwellige Drohungen gefallen, die ihr das Leben nur unnötig schwer machen würde. Und Casia würde beim nächsten Mal sicherlich deutlicher werden. Für einen solchen Quatsch hatte sie keine Zeit.

"Mit großer Freude nehme ich das Angebot der Königin im Namen der Republik an. Ich weiß diese Geste mehr zu schätzen, als ich es sagen kann."

Was die Formalia betraf, war das wieder eine andere Sache.

"Nun, ich denke, daß mein Sohn bald wieder hier sein wird. Er wird sicherlich wichtige Neuigkeiten haben. Dann müssen wir uns nochmals besprechen, wie wir die Kommunikation gestalten werden."

Casia wollte hier nichts überstürzen. Ein Fehler könnte für Hapan eine Katastrophe bedeuten. Und diese Katastrophe würde jegliche Hilfe unterbinden, die ihnen die Königin zuteil werden ließ.

"Ich werde mich an Sie wenden, sobald ich Näheres weiß. Dies muß mit Bedacht geplant werden, um keine Katastrophe heraufzubeschwören. Ich bin dankbar für die Hilfe."

bestätigte sie nochmals.

"Nun gut, Ministerin de Lieven. Sie werden mich kontaktieren, sobald sie genaure Instruktionen haben. Ich verabschiede mich hiermit. Botschafterin Belandri, Ministerin de Lieven. Einen guten Abend noch."

Iulian verbeugte sich nochmal, dann verließ er den Ort des Zusammentreffens. Es war auch besser, wenn man sie nicht zu lange beisammen sah. Spekulationen und Gerüchte konnten großen Schaden bedeuten. Casia wandte sich an Turima, nachdem Iulian gegangen war.

"Turima, Padme hatte keine schlechte Idee beim Essen. Könnten Sie von hier aus die Gelder, die uns verblieben sind, waschen? Natürlich nur, wenn es für sie keine Umstände bedeuten und keine Gefahr ist."

Sie war gespannt, was Turima sagen würde. Aber als Finanzministerin, selbst wenn sie außer Dienst war, hatte sie den besten Überblick.


Hapan ~ Hauptstadt ~ Königspalast ~ Flüsterner Brunnen ~ Turima und Casia
 
Hapan ~ Hauptstadt ~ Königspalast ~ Flüsterner Brunnen ~ Turima und Casia


Turima musste sich wirklich anstrengen, sich nicht in das Gespräch zwischen Casia und Iulian einzuschalten. Aber wie sie sehr wohl wusste, war diese Verhandlung nicht mehr ihre Aufgabe. Die Königin Mutter hatte Iulian damit beauftragt die heimliche Unterstützung zu organisieren und nicht sie. Außerdem konnte sie so immerhin jegliche Beteiligung damit abstreiten, falls die Öffentlichkeit irgendwie Wind davon bekam. Deshalb beschränkte sie ihre Tätigkeit allein auf ihre Rolle der Botschafterin Hapans. Casias Bitte nachdem Iulian gegangen war stellte sie deshalb vor eine harte Probe, so dass sie auch nicht sofort antwortete. Für einen Moment starrte sie abwesend auf den Brunnen, bevor sie wieder Casias Blick suchte.

Selbst wenn ich wollte wäre es zu offensichtlich, wenn ich von hier aus nochmal für die Republik tätig werden würde.

Sagte sie langsam.

Es gibt welche unter den hapanischen Adligen, die meine Schritte ständig beobachten. Aber es gibt etwas anderes, was ich für Sie tun kann. Sie haben Glück, dass ich diese Daten noch nicht vernichtet habe. Ich verfüge noch über Generalvollmachten für die Konten der Republik, mit denen Sie ohne Probleme auf die Gelder bei den internationalen Banken zugreifen können sollten. Dann können Sie sie selbst waschen. Kommen Sie, auf dem Weg zum Hangar ist es nur ein kleiner Umweg über mein Quartier.

Auch wenn dies vermutlich weiteres Gerede am Königshof gab, war sie dies dennoch der Republik schuldig. Schließlich konnte sie nicht sicher sein, ob diese Daten die Eroberung Corellias überhaupt auf anderem Wege "überlebt" hatten und die NR würde jegliches Geld für den Krieg brauchen. Deshalb verließen die beiden Frauen den Innenhof und machten nur bei Turimas Räumen kurz Station. Dort holte Turima eine Datenkarte aus einem Versteck in ihrer Erfrischungszelle. Da sie nicht sicher sein konnte, ob jemand mithörte, drückte sie Casia die Datenkarte wortlos in die Hand und flüsterte danach leise.

Passen Sie gut darauf auf.

Lauter fuhr sie fort.

Folgen Sie mir bitte, Ihr Shuttle müsste mittlerweile startbereit sein.


Hapan ~ Hauptstadt ~ Königspalast ~ Auf dem Weg zum Hangar ~ Casia und Turima
 
Hapan ~ Hauptstadt ~ Königspalast ~ Auf dem Weg zum Hangar ~ Turima und Casia


Ein Versuch war es wenigstens wert gewesen. Casia hatte die Antwort schon erwartet, aber die Hoffnung starb immerhin zuletzt. Aber immerhin konnte Turima ihr dennoch einen großen Dienst erweisen. Sie würde sich eben wieder in dieses Ressort einarbeiten müssen. Schließlich war sie auch einmal Finanzministerin gewesen, bevor sie zur Kanzlerin berufen wurde. Alle diese Erfahrung mußte ihr nun vom Nutzen sein. Sie blickte Turima ernst an, nachdem diese ihr die Karte gegeben hatte.

"Danke für alles, Turima."

gab sie ebenso leise zurück. Danach führte Turima sie zu ihrem Shuttle, welches sie nach Quirinal zurückbringen würde. Die Karte hatte sie in ihrem Ausschnitt versteckt. Es war besser hier nicht damit in der Hand gesehen zu werden. Schließlich standen sie im Hangar. Casia drehte sich zu Turima.

"Wir werden uns wiedersehen, Turima. Ich werde mir alle nur erdenkliche Mühe geben, damit wir das Ziel erreichen, daß sie aus dem Mutterschaftsurlaub zurückkehren werden."

Sie drückte Turima leicht die Hand.

"Bis dahin passen Sie gut auf sich auf. Und schonen Sie sich, damit das Baby gesund auf die Welt kommt. Ich drücke Ihnen die Daumen. Marana wird mich sicherlich auf dem Laufenden halten, was das anbetrifft."

Casia lächelte.

"Wenn Sie mal ohne Beobachtung sein wollen, dann wissen sie, wo sie eine Zuflucht haben. Marana war sehr erfreut, Sie als Gast zu haben."

Nun hieß es endgültig Abschied nehmen. Für eine sicherlich nicht kurze Zeitspanne.

"Leben Sie wohl, Turima. Danken Sie der Königin nochmals in meinem Namen als ehemalige Kanzlerin dafür, daß sie sich damals entschlossen hat, der Republik beizutreten. Ebenso verstehe ich ihre Entscheidung und halte Sie zwar für bedauerlich, aber für sehr nachvollziehbar und für klug. Auch wenn man mir für diese Worte wahrscheinlich Hochverrat vorwerfen könnte."

Casia lächelte und stieg dann in das Shuttle. Sie winkte nochmal, als das Shuttle losfuhr. Danach sank sie müde in die Polster. In solchen Stunden wünschte sie sich manchmal Beistand. Aber dieser war für sie weit weg gerückt. Das Schicksal hatte sich für sie nicht erfüllt. Ihr war es scheinbar bestimmt, große Abschnitte ihres Lebens alleine zu gehen. Nicht undankbar sein, sprach sie sich im Gedanken selbst zu. Du hattest zweimal großes Glück in deinem Leben. Manche erlebten dieses Glück gar nicht. Sie hatte eine Aufgabe und diese würde sie mit aller Macht zu erfüllen versuchen. Die Dunkelheit war schon heraufgezogen. Sie würde Hapan hinter sich lassen müssen. Ein bißchen bange war ihr schon. Oft hatte sie Verzagheit gespürt, aber immer wieder auch den Kampf auch gegen sich selbst aufgenommen. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihr, daß sie Quirinal bald erreichen würden. Casia war nach wie vor von diesem Anwesen eingenommen. Es hatte einen anderen Charme als Bellvedere, aber war nicht minder schön. Casia fühlte sich sehr wohl dort, aber es war eben nicht ihr Zuhause. Schließlich hielten sie vor dem Eingangsbereich der Villa. Casia bedankte sich bei den Fahrern und stieg aus. Als sie auf die Tür zuging, wurde diese von innen geöffnet. Helles Licht strömte durch die Türöffnung auf den Weg. Casia war überrascht, Marana in der Tür stehen zu sehen.

"Nanu, ist etwas passiert? Du erwartest doch sonst niemanden an der Tür."

fragte Casia überrascht und trat. Marana schloß die Tür hinter ihr.


Hapan ~ Quirinal ~ Eingangsbereich Marana und Casia
 
Hapan ~ Quirinal ~ Eingangsbereich ~ Marana und Casia


Marana unterdrückte einen Seufzer. In der Tat. Sie stand sonst nie an der Tür. Aber der heutige Tag hatte so einiges verändert. Bis auf Ge´la, die bei Padmes Padawan wachte, hatten alle Dienstboten schon längst frei. Marana hatte gedacht, daß der Padawan durchschlafen würde nach der Spritze, aber vor einer halben Stunde war er aufgewacht. Zu Maranas Frustation hatte Ge´la immer noch nicht die notwendige Ausbildung. Sie war sturer als Marana gedacht hatte. Aber sie hatte nicht aufgegeben. Morgen würde die Diskussion in eine neue Runde gehen.

"Nun, Padmes Padawane sind heute angekommen. Wir habens sie heute vom Raumhafen abgeholt. Sav´jes, der Mon Calamari, ist krank. Ich habe den Professor holen lassen, denn das war mir nicht geheuer. Er sollte eigentlich schlafen, aber ist vorhin aufgewacht. Also habe ich den Professor herbestellt. Ich dachte, er wäre es, der ankommt."

Casia grinste, als sie Maranas Erklärung hörte.

"Padawane, sagst du? Sollte nicht einer kommen?"

fragte sie verwundert nach.

"Eigentlich ja, aber du kennst doch meine Tochter. Diese verflixte Macht bescherte ihr eine zweite Padawan. Sie heißt Nekki."

Marana lächelte.

"Sehr symphatisch. Ich mag sie gerne. Cerian hat sie auch schon kennengelernt. Sie mußte ihm natürlich die Gute- Nacht- Geschichte vorlesen. Du kennst ja Cerian, der wollte sie am liebsten direkt in den Pool schleppen."

Casia und Marana lachten beide. Cerians Leidenschaft zu Wasser war enorm. Das hatte er keinesfalls von Padme, die dem Schwimmen eher weniger zugetan war.

"Wie war dein Treffen? Hast du eure Kanzlerin gesprochen?"

Casia nickte und seufzte.

"Nun allzu begeistert bin ich von der Kanzlerin nicht. Aber das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich bin jetzt Minsterin für Wiederaufbau, obwohl sie von meinem Auftauchen nicht begeistert war. Und Hapan hat nun die Republik verlassen."

berichtet Casia. Marana war nachdenklich. Sie war überrascht, daß sich Casia mit der Kanzlerin nicht verstand. Möglicherweise war das ein Mißverständnis. Aber eigentlich hatte sie den Politikern mehr zugetraut.

"Du wirst Hapan also bald verlassen?"

Casia nickte. So sehr der Reiz des Neuen um sie lag, so umwob sie die bevorstehende Trennung mit einem Schleier des Wehmutes. Auch Marana hatte sie sehr an Casia gewöhnt, sie fand es bedauerlich, daß sie nicht mehr lange auf Hapan bleiben würde. Plötzlich hörte sie einen Gleiter draußen. Das war sicherlich der Professor. Und tatsächlich, als sie sie die Tür öffnete, stieg dieser eben aus dem Gleiter.

"Guten Abend, die Damen. Der Patient ist erwacht? Sehr ungewöhnlich. Vielleicht habe ich mich doch vertan. Ich werde die Nacht über hier bleiben. Ge´la wird auch bei mir bleiben?"

Marana konnte nur nicken.

"Versteh nicht, warum das Mädchen nicht Medizin studiert."

Diese Bemerkung entlockte Marana nur ein undamenhaftes Schnauben, während Casia sich das Lachen verbiß. Das war Maranas wunder Punkt.

"Doktor, ich verlasse mich ganz auf sie. Sie können ihre ganze Redseligkeit bei ihr anwenden. Ich bin bis jetzt gescheitert. Dabei wollte ich ihr das Geld vorstrecken, wenn sie es nicht als Geschenk annimmt."

Marana klang gereizt. Ge´la lebte schon als kleines Kind mit ihren Eltern hier. Sie war klug und wäre eine gute Medizinerin, aber stur wie ein Bantha. Marana hatte das Studium bezahlen wollen. Aber die Eltern waren erst dagegen gewesen, daß Ge´la gar nicht studierte. Marana hatte beiden den Kopf gewaschen, bis sie von ihrer Einstellung abrückten. Und nun stellte nur noch Ge´la das Problem dar. Dabei wußte Marana genau, wie sehr sie sich das Studium wünschte.

"Meine Damen, ich finde den Weg alleine. Ich werde mir Mühe geben."

Der Doktor verschwand in Richtung von Sav´jes Zimmer, während Marana und Casia sich in ihre Gemächer zurückzogen.


Hapan ~ Quirinal ~ Maranas Zimmer
 
|| Hapan ? Quirinal ? Garten || ? Nekki, Padme

Ein Baum wartete auf sie, ein großer alter und hochgewachsener Greis, der schon seit Jahrhunderten geduldig wartete, die Menschen genoss und die Sonne, die seine Blätter stärkte und ihn nährte. Zwei Gestalten setzten sich an seinen Stamm, eine davon war schon oft zu ihm gekommen und hatte ihm Gesellschaft geleistet. Er hatte vielleicht kein Bewusstsein, aber auch er war über die Macht verbunden und damit mit den Wesen, die an seiner Rinde knabberten, vorbei an den Wurzeln krochen oder sich in seinen Schatten setzten. Er billigte dies alles, es gefiel ihm, der nahe Kontakt zu anderen Lebewesen gab seiner Existenz einen Sinn. Er war Nahrung für andere, spendete Sonnenschutz und seine Blätter dienten als Dünger für die Erde. Wenn sich Liebende, Trainierende, Menschen und Tiere sich nahe an ihn kuschelten, so regte die Macht seinen pflanzlichen Organismus an, so regte jenes Energiefeld, das er nie begreifen oder bewusst wahrnehmen könnte, einen Namen dafür geben oder ein Gefühl damit verknüpfen, sein Wachstum an, seine Selbstheilung, seine durch Fotosynthese gewonnenen Energieumsätze. Es tat ihm gut, wenn man bei ihm war, wenn die Selbstbewussten unter seiner Krone zusammenkamen, Pläne schmiedeten und Geheimnisse tuschelten. Und so würde er auch noch geduldig warten wenn bereits diese unter ihm nicht mehr waren und Neue, deren Kinder und Kindeskinder, unter ihm saßen und sich an ihn schmiegten.

Nekki hatte sich wie angewiesen in eine Decke gekuschelt, die sie warm hielt. Das mit dem Frieren hatte sie nicht gewusst. Konnte man so leicht abgelenkt werden, war es dann für sie überhaupt möglich etwas mit ihrem bloßen Geist zu bewegen? Es schweiften ihr immer so viele Gedanken vor, so vieles tummelte sich in ihrem Kopf, manchmal schien es ihr als wären die Bilder, Fantasien und Stimmen in ihr realer als all jenes, das um ihr wirklich ablief. Immer wieder zog sie sich zurück, weil ihr die Realität zu viel wurde und suchte die eigene Stimme in ihrem Inneren. Sie war dort niemals alleine und wurde doch gerade dadurch immer einsamer. Wenn die Gedanken lauter waren als alles, das um sie herum abging, dann war irgendwann ein Satz schon viel und die Zeit strömte nur so an ihr vorüber. Im Inneren war Zeit ohne Belang, dort war man ewig jung, dort konnte man alles tun, alles sagen, alles sich vorstellen. Was hatte die Realität dem entgegenzustellen? Wie auf andere antworten wenn man seinen eigenen Gedanken erst Frage und Antwort stehen musste, den eigenen Gedankengängen folgen? Sie blickte sich um, der Baum schenkte ihr eine seltsame Ruhe. Er erinnerte sie an jenen, den sie in ihrem Garten stehen hatten. Sie hatten eine Schaukel an seinen Ästen festgemacht und waren immer auf ihm geklettert. Sie war recht geschickt darin gewesen.

Aber nun musste sie sich der Aufgabe widmen, der Macht. Dem Verschicken mysteriöser Schubser und dem Auffinden von Auren, was immer das auch war.

Sie schloss die Augen, irgendwie schien ihr das richtig und ? Ja was nun?

Eine Freundin konnte sie gebrauchen, sie hatte die Macht schon so oft gefühlt, sogar schon unbewusst benutzt, aber das war in einer anderen Zeit gewesen, das war mehr ein Instinkt als eine Waffe gewesen, die man gegen das Dunkel oder zum Schubsen von Brüdern gebrauchen konnte. Sie versuchte irgendwas zu fühlen, aber genau das war nicht richtig. Wie sollte sie sich zwingen etwas zu fühlen? Vertrauen war das Stichwort gewesen. Vertrauen hieß sich fallen zu lassen, loszulassen, Hoffnung zu haben. Sie seufzte. Dafür war sie genau die Richtige!


Ich bin hier!

Wiederholte sie, etwas genervt und zynisch. Da war nichts!

Nur sie und der Baum und der nervige Wurm, der unter ihrer Decke aus dem Boden grabbeln musste und ihre Gedanken, und die Stimmen.
Die Stimmen.
Sie hörte etwas, ein Rauschen, es war da. Es war immer da!

Das kann es doch nicht sein! Aber wenn der Wurm nicht mit ihr sprach, oder sie drohte schizophren zu werden, dann war da etwas.


W .. o .. w


|| Hapan ? Quirinal ? Garten || ? Nekki, Padme, Mr. Baum
 
Hapan ~ Quirinal ~ Gärten ~ Nekki und Padme


Padme hatte die Augen geschlossen, während sie entspannt wartete. Nekki war sich gar nicht bewußt, welche Präsenz sie in der Macht hatte. Und man konnte sie sehr gut verstehen. Padme wußte, wie schwer Nekki diese erste Lektion fallen mußte. Nicht nur weil die Lektion an sich schwer war, sondern weil es für Nekki eine Herausforderung bedeutete, sich fallenzulassen.

Ich bin hier!

hörte sie Nekki im Gedanken sagen. Padme mußte sich das Lachen verbeißen. Nekki wartete auf ein Echo, was sie an sich schon hören mußte, aber scheinbar nicht zu hören bereit war. Also wartete Padme ruhig ab. Sie griff in der Zeit mit ihrem Geist hinaus. Spürte die Bewohner des Hauses. Die Aura ihres Sohnes, der schön zu träumen schien. Ihren Padawan Sav´jes, der ebenfalls ruhig zu schlafen schien. Casia, die wieder da zu sein schien und Marana, die irgendwas ärgerte. Aber nicht nur diese Auren fühlte sie, sondern auch alle anderen, die sich auf Quirinal aufhielten. Und dann noch die Lebewesen, die um sie herum waren. Den Baum, an dem sie lehnten. Ein guter Freund geworden. Unter ihnen ein Wurm, der den Boden lockerte. Und langsam streckte sie sich im Geist zu den Sternen, die von weit her ihr Licht durch die Galaxie schickten und an denen sie sich oft erfreute.

W .. o .. w

Nekki schien gefunden zu haben, worum Padme sie gebeten hatte. Sie hatte ihren Wiederklang in der Macht gefunden. Padme würde nun durch die Macht mit Nekki sprechen.

Na, Nekki, da bist du ja.

erklang die Stimme Padmes nun bei Nekki im Geist.

Wir können uns durch die Macht unterhalten, deswegen erschreck dich nicht. Fühlst du die Dinge um dich herum? Den Wurm, der sich unter uns durch den Boden gegraben, hast du wahrgenommen.

lobte Padme ihre Padawan.

Fühlst du meine Aura neben dir? Wenn du sie fühlen kannst, dann versuch mir zu folgen. Ich warte bei den Sternen. Laß die Macht noch mehr durch deinen Geist strömen. Bei ihr bist du in Sicherheit. Trau dich ruhig.

ermunterte sie Nekki. Den ersten Schritt hatte Nekki geschafft. Padme war gespannt, ob sie diesen zweiten nun auch gehen würde. Frieden, Ruhe, die Macht war mächtig. Mächtig in ihrem Wirken. Padme empfand dies als Zauber, jeden Tag neu. Jeden Tag mächtiger.


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|| Hapan • Quirinal • Garten || • Nekki, Padme

"Bei den Sternen", hatte sie denn jetzt den Verstand verloren? Was meinte Padme damit? Fühlen konnte sie ehrlich gesagt nichts, sie hörte etwas. War das ein Gefühl? Sie hörte Stimmen und Rauschen, alles schwach und verzerrt. Und ja, sie nahm den Wurm wahr. Aber hatte sie ihn schon mit ihren herkömmlichen Sinnen zuvor gespürt und bildete sich eine Wahrnehmung über die Macht nur ein, oder war es wirklich diese, welche ihr eine neue Art des Erkennens ermöglichte?

Sie würde sich alles trauen, selbst diesen Wurm zu zermatschen, doch wusste sie nicht was sie tun sollte. Sie fühlte sich ein wenig verwirrt von all diesen Eindrücken und den Anforderungen, die sie nicht verstand. Sie wollte keinen schlechten Eindruck erwecken. Aber um so mehr sie “irgendwas” versuchte, um so weniger wollten irgendwelche Sterne erscheinen oder Gefühle sie penetrant belästigen. Sie kam sich irgendwie blöd vor, saß vor einem Baum unter einer Decke und glaubte die Sterne erreichen zu können. Jetzt fehlte eigentlich nur noch, dass Padme den Baum umarmte.

Und was war eine Aura? Sie wusste zwar, was es bedeutete, aber woran erkannte man eine solche.
War es eine Umrandung? - so etwas sah sie nicht.
War es ein Glühen? - Auch das konnte sie nirgends erkennen.
Vielleicht ein Gefühl, wenn man nahe an eine Person kam, ähnlich eines magnetischen Felds? - Nein.
Womöglich war es ein Geschmack? - Nein, nein nein!
Ein Geruch, der sich von Padme ausbreitete? Roch sie etwas? Nichts ungewöhnliches, das nicht schon zuvor zu riechen gewesen wäre und kaum auf eine Person oder einen Gegenstand zurückzuführen war. Dafür vermischte es sich mit den Eindrücken von Blumen und Gräsern zu sehr.
Oder aber waren es Geräusche, die Stimmen, das Rauschen etwa?

Sie versuchte mehr zu erfahren, mehr aus dem wilden Wirrwarr zu isolieren. Es war wie Murmeln von tausend Menschen, es ließ sich keine einzelne Stimme herausfiltern. Es war unmöglich! Aber Padme hatte gesagt es gab keine Grenzen!

Sie folgte den Stimmen weiter, sie glaubte eine Silbe herausgehört zu haben.
“daw”
Was hatte das zu bedeuten? Aber war das denn von Bedeutung, sie hatte etwas gehört. Sie folgte dem Ursprung des Sprechens, der hohen, hellen Tonlage, ohne dabei aufzustehen. Sie spürte in ihrer Begeisterung gar nicht wie sich ihr Geist dadurch langsam löste und aufstieg. Sie erkannte auch gar nicht bewusst, dass sie damit Padmes Aufruf, zu den Sternen zu gehen, folgte, dass sie die Aura neben sich wahrnehmen konnte. Hätte sie nur eine Sekunde um sich geblickt, sie hätte ihre Meisterin mit geschlossenen Augen gesehen. Aber sie war wie vernarrt, viel zu fokusiert und wollte den Sinn hinter den Worten, hinter allem, unbedingt erkennen. Wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält.


Ich sehe Sterne.

Kullernd rannten sie an ihr vorüber, sie drehte sich, sie konnte Hapan sehen. Ein blaues Schimmern zeigte ihr einen Pfad, zeigte ihr etwas. Dorthin musste sie! Das würde sie zu Vorin führen. Sie drehte sich, sie war im Vakuum. Sie konnte nicht Atmen. Sie war hier im Weltraum und bekam keine Luft. Sie schnappte danach, sie war bei den Sternen. Wie war das möglich? Wie konnte sie hier atmen? Sie würde sterben, ihr ganzer Körper glaubte aus tiefster Überzeugung im luftleeren Raum zu schweben, dass er aus einem Reflex heraus wild nach Atem rang. Im Nichts aber bekam er Luft, das verstand er nicht. Das war unmöglich! Er konnte keine Luft bekommen. Er würde sterben!


Ich bekomm keine Luft.

Hechelte sie, von den Sinnen wie betäubt und japsend.
Sie fasste sich an die Kehle und ihr wurde schlecht. Sie dachte schon sich jeden Moment übergeben zu müssen, die Sterne drehten sich wie im Karussell. Sie blinkten in allen Regenbogenfarben und sprangen umher. Ohne Padme wäre all dies nicht möglich, nur mit ihrer Hilfe konnte sie Vorin erreichen, nur mit ihrer Hilfe einen Blick zu den Sternen erhaschen. Sie konnte es beenden, dann wäre sie wieder alleine mit den Geräuschen, den wenigen Silben und der Aura, die sie nicht bewusst wahrnahm und doch sah.

Aber Nekki fing sich wieder, sie kontrollierte ihren Atem und schon bald war die Überzeugung des Körpers sich wirklich im All, zwischen den Sternen, zu befinden abgelegt und er hatte sich damit abgefunden niemals begreifen zu können, was soeben geschah, keine passenden Instinkte für diese Situation parat zu haben. Jahrmillionen der Evolution hatten ihn nicht darauf vorbereitet.

Nekki schaute sich nun etwas genauer um. Der Pfad erschien wieder, sie wusste wohin er führte. Er zog sie regelrecht an und nahm sie mit sich. In einem Wirbel verschwand sie, sie wanderte durchs All.

Da war was!

Etwas lenkte sie ab, etwas. Sie brach aus dem Wirbel, zurück in den Normalraum. Was war das? Sie spürte etwas, etwas großes, Augen, Schatten. Es näherte sich, es war da. Es sah sie! Dunkel grinsten die Augen. Es wollte sie holen! Es wollte sie fangen! Es war Bastion, es waren die Sith. Sie schrie.

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Padme saß physisch an den alten Baum gelehnt in den Gärten ihrer Mutter. Aber psychisch war sie dort nur zum Teil anwesend. Sie überwachte ohne große Aufdringlichkeit Nekki, bereit einzugreifen, wenn es erforderlich sein sollte, jedoch sollte Nekki ihre Erfahrungen überwiegend alleine machen. Padme stellte das Werkzeug. Das Werk mußte Nekki erschaffen. So wartete sie also ruhig ab, was geschehen würde. Sie war gespannt, wie lange Nekki ihren Verstand über die Macht dominieren lassen würde. Sie fühlte die Begeisterung, die endlose Neugier und eine Bereitschaft, sich in das unbekannte Neue zu begeben. Alles Gefühle, an denen Nekki sie sehr großzügig teilnehmen ließ, geboren aus dem Unwissen, sich abzuschirmen. Aber gerade dieses Unwissen war hierfür auch notwendig. Denn mit diesem Wissen hätte Padme es nicht gewagt, mit Nekki eine solche Übung zu machen. So spürte sie die plötzliche Panik Nekkis, nicht atmen zu können, draußen im All ersticken zu müssen. So gut es ging kam sie ihrer Padawan zur Hilfe, aber Nekki mußte alleine ihren Verstand austricksen, der ihr suggerierte, nicht atmen zu können. Aber in der Macht brauchte man sowas Belangloses wie Sauerstoff nicht. Und sie fühlte auch, daß es Nekki gelang, ihren Verstand zu überlisten. Und so begeistert, ließ sie ihre Meisterin weit in hinter sich zurück. Padme ließ Nekki alleine voranschreiten, folgte ihr aber behutsam. Nekkis mentaler Schrei ließ sie etwas zusammenzucken. Behutsam tauchte sie neben der Aura ihrer Padawan auf.

Himmel, Nekki, hör bitte auf zu schreien.

schalt Padme ihrer Padawan belustigt. Selbst die mentale Nähe von Bastion machte sie nicht nervös und sie strahlte diese Ruhe auch auf Nekki aus.

Mir klingeln ja die Ohren. In der Macht sind Schreie, da sie mental geäußert werden, viel lauter als ein normaler Schrei.

versuchte sie ihre Padawan erstmal abzulenken. Zudem würde ihr etwas "Benehmen" in mentaler Kommunikation sicherlich nicht schaden, dachte sie erheitert.

Du bist einem mächtigen Pfad gefolgt. Dem Pfad der Dunklen Seite, der dich direkt nach Bastion geführt hat. Hier ist die Konzentration der Dunklen Seite sehr stark aufgrund der hier versammelten Sith. Aber sie können dir nichts tun.

beruhigte sie Nekki.

Das Einzige, was dir Schaden zufügen kann, das bist du selbst. Du hast Angst und läßt sie über dich regieren.

erklärte sie nun.

Die Sith sind dir nicht unbekannt. Aus der Verbindung zu dir spüre ich, daß du Angst davor hast, daß sie dich fangen, dich holen könnten. Du bist also schon mal mit ihnen zusammengeraten.

Padme konnte sich ausmalen, wie sich dieses Zusammentreffens gestaltet hatte.

Deine Angst gebiert auch deinen Hass gegen andere Lebewesen. Das ist ein Weg zur Dunklen Seite der Macht. Niemand verlangt, daß du sie liebst. Aber nachdem, was Led uns sagte, könnte man fast Mitleid mit den Dienern der Dunklen Seite haben.

Padme blickte auf Bastion hinunter. Die Zusammenballung von dunkler, zerstörerischer Energie war enorm. Nachdenklichkeit beherrschte nun Padme.

Sie sind immer auf der Suche nach mehr. Aber nur nach dem Mehr, was nur ihnen alleine, nicht anderen, einen Vorteil bringen könnte. Am besten auch nur einem von ihnen. Und je mehr sie suchen, desto weniger finden sie, denn es ist eine Einbahnstraße, die sie gehen. Irgendwann führt sie ihre Suche nicht mehr weiter. Sie stehen in einer Sackgasse. Das Böse in ihnen verzehrt sich nach mehr, aber dieses Mehr existiert nicht. Sie sind beschränkt auf das Jetzt und Hier. Da sie nicht eine Zusammenarbeit mit der Macht suchen, sondern sie nur unterwerfen für ihre eignen Zwecke möchten, werden sie niemals eins werden können mit der Macht. Jeder hortet einen großen Teil seines Wissens für sich. Jeder muß sich selbst immer wieder Dinge erarbeiten, die sein Meister nicht mit ihm zu teilen bereit ist.

Padme sah das Ganze mit Besorgnis, aber auch mit Erleichterung.

Nach außen hin sind sie eine Einheit, aber eine sehr fragile Einheit. Jeder von ihnen würde ohne zu zögern, einen anderen töten, um dadurch mehr für sich selbst zu bekommen. Eigentlich können wir ihnen dankbar sein, daß sie sich selbst so bei der Stange halten. Es wäre nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn sie sich vereinen würden. Aber das widerspricht ihrem Wesen.

Padmes mentale Stimme klang ironisch, aber in dieser Ironie war auch eine tiefe Wahrheit begraben.

Schau, Sie haben nicht einmal unsere mentale Anwesenheit wahrgenommen. Und wenn du hinausgreifst in der Macht, wirst du fühlen, daß hier eine Präsenz fehlt. Der Imperator ist nicht auf Bastion. Und ich fühle auch nicht Janem Menari.

Es gab keinen Grund, das Ganze nicht dazu zu nutzen, Nekki eine Lektion in der Wahrnehmung zu geben.

Setz dich mit deiner Angst auseinander, Nekki. Hier bist du sicher, denn die Macht ist bei dir. Und ich auch. Die Sith können dir nichts anhaben, denn dieser Weg ist den meisten von ihnen fremd. Beruhige dich und zieh deine Kraft aus den schönen Dingen der Macht. Die Einheit der Galaxie, der es egal ist, wer gerade einen Herrschaftsanspruch über sie erhebt. Die Lebewesen der Planeten. Selbst auf Bastion, wo die Dunkle Seite der Macht sehr zusammengeballt ist, kannst du auch die Helle Seite spüren. Denn was du spürst, kommt von dir selbst. Du hast die Entscheidung darüber, ob du die Helle Seite über die Dunkle Seite triumphieren läßt. Diese Entscheidung ist ganz alleine von dir bestimmt. Denk an deine Freude, bis wir auf Bastion getroffen sind. Sie ist immer noch in dir, aber versteckt unter deiner Angst.

Padme versuchte nun ihrer Padawan Mut zu machen, sich ihrer Angst zu stellen.

Wenn du es schaffst, deine Angst zu besiegen, wirst du vielleicht auch eine bekannte Aura wahrnehmen können. Aber vorher mußt loslassen. Deinen Schmerz, deinen Hass, deine Angst. Sie lähmen dich nur und machen dir das Leben schwer. Denk an deinen Vater, er kann dich sehen in der Macht, auch wenn er schon lange heimgegangen ist. Und er ist stolz auf dich.

erinnerte Padme Nekki an das von Led Gesagte.

Er würde nicht wollen, daß du Angst vor dem Leben hast. Angst vor den Sith. Auch würde er nicht wollen, daß du Hass in dir trägst, der dich vergiftet, dich in Panik versetzt. Er würde wollen, daß du lebst. Und niemand wußte so gut wie er, daß auch Verlust zum Leben gehört. Und er wußte auch, daß Verluste bitter sein können, aber man diese Bitterkeit nicht zum Lebensinhalt erklären darf, sondern daß man lernen muß loszulassen. Das ist die schwerste Lektion, aber die heilsamste.

Padme lächelte.

Wen immer du festhälst in deinen Gedanken durch Schuldgefühle, Angst und Hass. Lasse diese Person gehen in Frieden. Du sollst sie nicht vergessen, aber du sollst das Gefühl loslassen, daß du Schande auf dich geladen hast. Vieles verstehen wir erst mit den Jahren, manches werden wir nie verstehen. Aber nur wenn wir Ruhe in uns tragen, haben wir erst die Möglichkeit, begreifen zu lernen. Vieles geht unter, wenn wir uns mit Schuldgefühlen beladen.

Geduldig wartete sie nun wieder auf die Initiative von Nekki. Was sie tun wollte. Aber sie hoffte, daß Nekki diese Übung nicht abbrechen würde. Denn die Suche nach ihrem Bruder in der Macht, war vor allem eine Suche nach sich selbst.


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Es war ein Sonnenuntergang, auf den großen Dächern. Majestätisch stieg sie hinab und in stiller zweisamkeit saßen sie zwischen den Schüsseln, die Holonachrichten auch in weit entlegene Orte schicken sollten. Sie mochte diesen Ort, er hatte etwas beruhigendes. Sie hatten sich auf eine große Decke gesetzt, wie bei einem Picknick. Einen schlechteren Ort konnte es für ein Picknick wahrscheinlich nicht geben. Und doch lachten und scherzten sie. Das Essen stammte aus den Vorräten der Belinie Brüder, das machte die kleine Pause nur noch prickelnder. Das war eben die Strafe dafür wenn man sich über eine Jevarin lustig machte!


“Hast du Angst?”

Nekki kicherte als wäre es die lächerlichste Frage, die sie je gehört hatte.

Aber nein.

Sie neigte sich zur Seite, wandte die eine Hälfte aus dem immer schwächer werdenden Sonnenlicht. Winzig kleine Lachfältchen zierten die Seiten ihrer Augen, auf diesem Dach fühlte sie sich sicher.

“Man sucht uns noch immer”

Abfällig schnaubte sie.

Amateure!

Wenn Nekki damals bereits geahnt hätte, dass nur wenige Tage später eine neue Gruppe an Kopfgeldjägern erscheinen würde und das Dach zu einem Schlachtfeld werden würde, was hätte sie dann jetzt wohl gedacht?

"Ich habe Angst. Was glaubst du, wer ist es dieses Mal?"

Nekki konnte sich so etwas wie Angst nicht leisten. Es machte schwach, es lenkte ab. Sie hatte wichtigeres zu tun, sie hatte sie zu beschützen. Sie trug die Verantwortung und wer all jenes erlebt hatte, der besaß irgendwann keine Angst mehr, vor nichts und niemandem. Nicht einmal Respekt empfand sie für ihre Opfer, sie tat, was sie tun musste. Sie lehnte sich etwas nach vorne, das Dach schien sich zu drehen und plötzlich meinte sie die Geräusche der nie zum Stillstand kommenden Stadt wären tatsächlich für den Bruchteil einer Sekunde erloschen. Ein merkwürdiges Kribbeln durchzog ihren Körper. Das war ihre Angst vor dem Kommenden. Sie war doch so naiv! ... so unschuldig.

Besieg deine Angst. Sie kann dir hier nicht helfen.

“…deine Angst zu besiegen… Sie lähmen dich nur”

Wie erstarrt fühlte sie die Blicke des Bösen über ihre Haut fahren. Sie hatte sich von der Neugierde verführen lassen. Sie war dumm gewesen sich von dem Pfad zu Vorin ablenken zu lassen. An schönes denken, Nekki, denk an schönes. Sie hatte nichts, sie fand nichts davon. Sie spürte wie man sie rief, wie die Augen immer intensiver wurden, sich in sie gruben. Sie kannten ihren Namen! Sie kannten ihr Schicksal. Sie würde stark sein und kein zweites Mal schreien. Die Erstickungsängste kehrten wieder. Sie musste zurück! Sie musst den Weg, fort von hier, sich bahnen. Wie sehr beneidete sie Padme für diese Ruhe. Sie war so mächtig, dass sie nicht einmal mehr die Sith fürchtete. Eines Tages würde auch Nekki so mächtig sein! Eines Tages würde sie die Sith vor Furcht erzittern lassen, ihnen nehmen, was das ihrige war.

Sie atmete tief ein, ihr kam doch noch etwas Nettes in den Sinn. Padmes Sohn, Cerian, sie stellte sich vor wie er lachte und Rumpelstilzchen zu sagen versuchte, aber bei jedem Versuch andere Silben verschluckte. Langsam fuhr sie wieder zurück, zurück in den Wirbel, zurück zum blauen Pfad, fort von der Dunkelheit. Sie versuchte sich ein Bild ihres Bruders auszumalen. Es war erschreckend wie verzerrt die Erinnerungen bereits waren. Sie hatte schon Mühe sein Gesicht korrekt zu rekonstruieren. Wie alles verschwamm, die Vergangenheit in einem dichten Nebel verschwand, alles verblasste, vermischte und ungenau wurde, alles, bis auf eine Erinnerung.


Vorin, wo bist du?

Hauchte sie in den Sternenhimmel, vor diesem Baum und unter der Decke sitzend. Sie war wieder zurück und würde sich so schnell nicht geschlagen geben! Sie würde ihn finden und Schubsen wie noch nie jemand geschubst worden ist.

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Padme fühlte, wie sich Nekki von Bastion entfernte. Den Weg, den sie beide gekommen waren, wieder zurückging. Zurück nach Hapan. Auch Padme ging diesen Weg zurück. Ein Teil von ihr blieb bei den Sternen, aber nun war der Teil, der neben Nekki saß, realer.

"Kompliment, Nekki."

lobte Padme ihre Padawan erstmal.

"Das hast du schon mal sehr gut gemacht. Dies ist eine Lektion, für die andere Jahre brauchen. Und du bist schon so weit gekommen."

Zudem fühlte sie den eisernen Willen ihrer Padawan. Andere hätten nach diesem Erlebnis die Übung abgebrochen, zudem man schon einen großen Erfolg verbucht hatte. Aber Nekki wollte mehr. Sie wollte Vorin finden.

"Und eines, Nekki, ich kenne die Furcht. Nur dumme Leute kennen keine Furcht. Und diese Leute sind sehr schnell tot."

Padme hielt es für nötig, ihre Padawan darauf hinzuweisen, daß auch sie das Gefühl der Furcht kannte.

"Ich respektiere die Furcht als meinen Begleiter, denn sie macht mich wachsam und sorgsam. Aber ich lasse nicht zu, daß ich vor Furcht gelähmt werde, oder daß sie mich beherrscht. Bedenke dies immer."

ermahnte sie ihre Padawan ernst. Das war wichtig. Denn aus der Furcht entstand viel Leid, sehr viel Leid.

"Ich merke, daß du weitermachen möchtest. Ich warte auf dich bei den Sternen wie vorhin auch. Und vertraue der Macht. Sie gibt dir alles."

Padme lächelte, als sie an Nekkis Problem dachte, Luft zwischen den Sternen zu bekommen. Padme atmete tief ein und war nun wieder bei den Sternen Hapans.

Du darfst keine Erinnerung erzwingen. Denk an deine Liebe zu Vorin. Gelegenheiten, bei denen ihr zusammengelacht habt. Du brauchst ihm kein Gesicht zu geben. Die Macht benötigt dies nicht. Tief in deinem Inneren weißt du, wie Vorins Aura aussieht. Wie er real aussieht, ist für die Macht irrelevant.

übermittelte sie Nekki mental und wartete dann.


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Schau dich um, es ist erst die Nacht, die den Tag zum Tage macht.

Sie würde nie aufgeben, sie war weiter als andere in Jahren und Vater war stolz auf sie! Sie würde wiederkehren zu den Sternen und dieses Mal würde ihr Weg klar und rein sein, keine Dunkle Seite und keine Furcht durfte dieses eine Mal ihr in die Quere kommen. Wenn es einen richtigen Augenblick ihres Lebens geben sollte, so musste er jetzt sein. Sie atmete aus, sie wusste, dass es hauptsächlich Padme war, der sie dies zu verdanken hatte und sie wusste nicht wie sie es je zurückzahlen könnte. Alles und jeder hatte seinen Preis, es gab keine Leistung ohne Gegenleistung. Sie wusste nur noch nicht was dieses Geschenk kostete.

Ich bin bereit.

Sie kuschelte sich in das kratzigen Gewebe der Decke und wurde eins mit den Stimmen, die von Freude und Leiden zeugten und das Gesicht des Universums in Zorn und Glück signierten. Sie stieg auf wie es nur den Mächtigsten sonst vergönnt war, oder den Toden. Sie sah die Ströme der Macht und wogte sich in diesen. Sie musste nur die Richtung zeigen, das einzige, das Padme nicht für sie zu tun vermochte. Und doch das schwerste, denn die Richtung kannte man nur wenn man sich öffnete. Sie war verriegelt und vernagelt.

Ich bin bereit.

War sie das denn wirklich? Konnte sie mit einem Stein im Herzen das Fliegen lernen? Sie hatte ein Ziel, aber verkrampft konnte sie Vorin nie erreichen. Irgendwo im Hinterkopf wusste auch sie das, irgendwo erkannte auch sie die Fehlerhaftigkeit. Aber wie überwand man sich selbst? Sie versuchte es doch so verkrampft, aber der Himmel wölbte sich und schien sie nur zu verspotten.
Flüchtig gestand sie sich ein: Sie war nicht bereit. Sie würde ihn nicht erreichen!

Das war es, ein Funken strahlte durch das dichte Bollwerk in ihrem Kopf.

Das wilde Geräusch spielender Kinder hallte durch die Luft, getragen von Unschuld und Freiheit wie sie kein Wesen dieses Universums je wieder erlangen würde. Es war eine kurze Zeit, eine Zeit, in welcher der Mensch noch mehr Natur als Intellekt war, seine Welt noch nicht formte, sie noch nicht verstand. Erst der Biss in die bittere Frucht, der erste leuchtende Strom der Erkenntnis, der Intelligenz, hatte diese Welt von den Menschen für alle Zeit genommen und nur die Macht konnte für wenige Sekunden das Vakuum zwischen dem Fluch des Verstehens füllen.

Sie lachte, ihre Stimme schallte, so laut wie nie wieder in keiner Zeit danach, an den Spielzeugen und dem Sandkasten vorüber. Der kleine Bruder hatte seine Burg durch Unvermögen zerstört. Sie half ihm es wieder zu errichten. Sie konnte nicht verstehen, warum er es nicht genauso gut errichten konnte, warum er ihre Anweisungen nicht verstehen konnte. Sie fühlte sich aber stolz ihrem kleinen Brüderchen das zeigen zu können. Sie hatte ihm gelehrt die Burg zu bauen. Es war ihr Werk, ihre Burg. Sie vergas den Gedanken wieder und lachend lief sie ihm hinterher als er mit dem bunten Stein wegrannte. Er war viel langsamer und doch sehr geschickt, letztendlich holte sie ihn aber ein und schmiss ihn einfach um, sie kullerten durchs Gras und sie blickte ihm direkt in die tiefen Augen.

Grüne Augen und blonde Haare, sie grinste. Es war als stünde sie direkt vor ihm. Die Gesichtszügen waren gealtert, sie waren reifer und erwachsener geworden. Das war nicht mehr das kleine Bübchen, mit den dicken Backen und dem frechen Blick, den flinken Beinen. Sie stand vor ihm und sah den Tag. Er glühte hell wie ein Feuerwerk, wie alle Sterne es gemeinsam nicht konnten. Das Leid war nichts gegen diesen einen Moment, das Licht umso stärker vor dem Hintergrund der dunklen Nacht. Eine berauschendes Gefühl jagte ihren Körper. Er lebte !! Er lebte! Ein perfekter Moment. Das erste Mal seit fast einem Jahrzehnt war alles unwichtig, war sie einfach nur noch. Vor Rührung trieben sich ihr Tränen in die Augen, er war so nahe. Sie konnte ihn fast berühren, mit ausgestreckten Armen war er nur Millimeter entfernt. Aber er sah sie nicht und wand sich ab.

Nein, Vorin, ich bin es! Ich bin hier!

Sie trat vor, aber der Moment war vorüber, die Welt drang wieder in sie ein, die Erkenntnis und Furcht. Sie rannte und rannte, aber wie auf einem Fließband wurde sie immer weiter zurückgeschwemmt. Es war wie im Alptraum. So nahe und doch so fern.

Er drehte sich noch ein Mal um, als habe er etwas bemerkt. Er starrte durch sie hindurch, aber er suchte. Er suchte sie!

Es ist erst die Nacht, die den Tag zum Tage macht. Uns zeigt wofür es zu kämpfen lohnt.

Sie trat vor und berührte ihn.


Buh.

Entfuhr es ihr neckisch, ja wahrhaft scherzend. Sie durchfuhr seinen Körper und für den Bruchteil einer Sekunde war aus den Stimmen eine einzige geworden.

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Padme fühlte Wehmut bei Nekkis Gedanken. Keine Gabe ohne Preis? Hatte sie denn nie erlebt, daß etwas gegeben wurde ohne eine Gegengabe zu verlangen? Geben, weil es Freude machte? Einfach nur zu geben, um die Freude des Gegenübers zu erfahren. Das waren Erfahrungen, die soviel wogen, aber oft als niedrig geachtet wurden. Viel zu niedrig. Zuviel Gier gab es in dieser Galaxis. Nachdenklichkeit bestimmte Padme, als sie erneut Nekkis Weg folgte. Mit Nekki verbunden sah sie Nekkis Kindheitserinnerungen, die Unbekümmerheit und Freude am Leben widerspiegelten. Einfache schlichte Freude, vom Herzen kommend. Unschuldig und rein. Und so wertvoll wie es sich nur wenige vorstellen konnten. Und noch weniger, die diese Erinnerungen als wertvoll schätzten. Bedauernswerterweise.
Und plötzlich fühlte sie Nekkis wilde Freude. Freude, daß ihr Bruder lebte. Wieder diese unverfälschte Freude, die das Leben so wertvoll machte.


Gut gemacht, Nekki. Du hast ihn erreicht.

lobte sie ihre Padawan. Und dann verstärkte Padme ihre Verbindung in die Macht nochmals. Und stabilisierte die fragile Bindung zwischen Nekki und ihrem Bruder. Auch sie nahm Vorin in der Macht wahr. Und auch eine andere Präsenzen. Sie spürte durch Vorin die Präsenz von Sarid. Doch sie wagte nicht weiter auszugreifen. Das war Nekkis Stunde. Sie waren nicht hier, um Kontakt zu anderen herzustellen, sondern damit Nekki ihren Bruder in der Macht wahrnehmen. Und dies stellte eine enorme Anstregung dar. Wenn Padme hinausgreifen würde, dann riskierte sie den Verlust der Verbindung. Jener Verbindung, die für Nekki so wichtig war. So wichtig, daß Padme gerne auf anderes verzichtete.

Nekki, sag deinem Bruder bitte, daß er Sarid ausrichten soll, daß ich sie nicht vergessen habe. Wir werden den Weg zu ihnen finden.

bat sie Nekki. Sie wollte Vorin nicht erschrecken, indem sie dazwischen redete. Auch wenn er ihre Präsenz sicher nun auch wahrnahm. Da sie Vorin nicht kannte, würde er eine fremde Präsenz, die ihn ansprach als Eindringen empfinden. Und vielleicht die Verbindung abbrechen. Aber es war ihr wichtig. Ein Kontakt. Auch wenn diese Nachricht von einem "Boten" überbracht wurde. Sie selbst hatte es nicht gewagt, die gesendete Nachricht zu beantworten. Zu gefährlich war es, Kontakt herzustellen. Die Gefahr, daß die Jedi gefunden wurden, war zu groß. Die Zeiten waren stürmisch. Es war besser, sich bedeckt zu halten.

Nekki, plaudere nicht zu lange. Ich muß gestehen, daß diese Erfahrung mich etwas anstrengt. Wir werden die Verbindung nicht lange halten können.

meinte sie, in Geiste lächelnd zu ihrer Padawan. Sie konnte sich nicht ganz aus dem Gespräch entfernen, da Nekki die Unterstützung von ihr brauchte, um die Verbindung zu halten. Das tat ihr leid, da die Geschwister nicht die Ungestörtheit hatten, die sie sich vielleicht wünschten.


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Sie stand in der Tat vor ihm und das war nicht einmal das unglaublichste. Es waren die Gerüche aus Flieder - was diesem Wohlgeruch zumindest am nächsten kam - gemischt mit den typischen Düften des Waldes. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt. Die Stimme Padmes war nur noch ein Schatten, ein Echo unendlich weit entfernt. Sie achtete gar nicht darauf, spürte aber den Effekt, der Kontakt wurde gestärkt und sie auf jenem unbekannten Ort gehalten. Sie durfte bleiben, vorerst, ein weiteres Geschenk, das ihr die neue Meisterin anbot. Es hatte seine Vorteile Schülerin einer Rätin zu sein. Vielleicht hatte sie mit der Wahl Caleb zu verlassen eine sehr nutzbringende Entscheidung getroffen. Dennoch wollten ihr diese Gedanken kaum über die mentalen Lippen, sie hatte Caleb irgendwie doch sehr gemocht.

Vorsichtig getraute sie sich ein paar weitere Schritte nach vorne zu gehen, auf ihren Bruder, der wahrhaftig vor ihr stand, zu. War es wirklich er oder bildete sie sich das nur ein? Sie hatte gehört wie gut das Gehirn darin war den Menschen zu täuschen, Dinge, die es nicht verstand in bekannte Bilder zu projizieren. War das vielleicht gar nicht Vorin? War sie gar nicht bei ihm? Hatte Padme sie, eine Unbekannte, nicht etwas zu schnell aufgenommen und ihr Geschenke wie diese angeboten? Sie zögerte kurz.


Bist du es wirklich?

Fragte sie unsicher, mit flattriger Stimme. Sie wusste nicht ob er sie hörte, sie hatte seinen Ausruf verstanden. Er hatte sie bemerkt. Oder es. Es musste hierfür eine Erklärung geben, es war doch unmöglich ..


Vorin?

Ihre Beine trugen sie noch näher heran und hadernd, wie von unsichtbaren Marionettenseilen gezogen, vollführten die Arme eine stockende Bewegung, die zur Umarmung einlud, aber doch von der Unsicherheit zeugte, den Bildern und dem Unglaublichen gänzlich zu trauen. War erst einmal die erste Begeisterung verflogen nahmen altbekannte Muster, einer Mischung aus Paranoia und Unglaube, etwas Gutes zu erleben, in ihr einen festen Sitz ein und verscheuchten den Enthusiasmus so weit es ging. Aber vergraben ließ er sich dennoch nicht komplett, die Flamme des unbegreiflichen Glücks loderte noch immer und war nur hinter einer Maske aus Selbstkontrolle und einer Mauer aus schlechten Erfahrungen geblockt, das Hingeben an den Moment nur mit Bösem verknüpft und unmöglich geworden. Man konnte wohl einfach nicht aus seinem Körper hinaus! Sie hatte ihren Geist über Lichtjahre gestreckt und stand außerhalb ihres Leibs direkt vor ihrem Bruder, und doch schien der Körper, der Kopf, man selbst, ein Gefängnis unzerbrechlicher Gitterstäbe zu sein. Sie pochte wild gegen das Metall und erntete doch nichts als einen höhnischen Widerhall.


Die Tränen standen ihr in den Augen, sie wusste nur nicht ob in Wirklichkeit oder auf Ossus, dem Planeten, dessen Namen sie nicht einmal kannte und noch nie zuvor gehört hätte, wüsste sie ihn.

Meine Güte!

Sie schluchzte fast, sie wischte sich über die Wangen und zitternd griff sie durch ihn hindurch. Sie lachte hysterisch, denn sie hatte ihn gespürt.

Er erwiderte etwas und sie stand nur dort und wusste nicht was sie sagen sollte. Sie fühlte sich dumm. Jedem anderen wäre jetzt ein lustiger Kommentar oder eine Frage, Aussage, die er dem anderen schon lange hatte sagen wollen, eingefallen. Ihr nicht. Sie starrte ihn nur ungläubig an und konnte es nicht fassen. Die Flamme flackerte wild im Wind und entglühte in unregelmäßigen Abständen wieder zu voller Kraft, das Glück schob sich in Stößen durch ihren Körper, nur von den Phasen des Unbegreifens unterbrochen. Die Seele war wie ein Fähnchen im Wind, zerbrechlich, plötzlich aufwehend und ebenso wieder erschlaffend- eine Achterbahn des Lebens, die am Ende nur zum Anfang wiederkehrte. Ihr Mund fühlte sich trocken an und es kam kaum ein Laut aus ihm, als sie ihn öffnete, die Lippen schienen dürr und dabei war dies doch gar kein echter Körper, nur ihre Vorstellung davon, ihr Geist.


Ich hab dich vermisst.

Kam es schließlich doch aus ihr. Sie hätte ihn so gerne gedrückt. Aber das ging nicht.

Da fiel ihr Padmes Geschwätz wieder ein.

Weißt du was von einer Sarid?

"Ja?"

Ich habe eine Nachricht für sie: Padme hat sie nicht vergessen.

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Padme spürte, wie die Verbindung schwächer wurde. Es wurde Zeit für Nekki und sie zurückzukehren. So langsam es ging löste Padme die Verbindung. Sie wollte kein abruptes Ende herbeiführen, da sie ahnte, daß es schon so schwer genug werden würde für Nekki. Doch sie fühlte auch, daß sie körperlich als auch geistig noch nicht hundertprozentig da war wie früher. Daran würde sie arbeiten. An sich und an ihren beiden Padawanen und mit ihnen zusammen. Und sie wußte, daß nun die Zeit der Trennung anbrach. Sie würde Quirinal und Hapan verlassen. Um sich an die Seite der Jedi zu stellen. Das war ihre Aufgabe und sie hatte sie viel zu lange schon vernachlässigt.

"Sei nicht enttäuscht, Nekki. Du wirst Vorin bald wiedersehen. Mein Entschluß steht schon länger fest. Wir werden in den nächsten Tagen nach Ossus aufbrechen."

meinte sie lächelnd zu Nekki in der Hoffnung, sie auch etwas trösten zu können.

"Ich weiß seit Tagen, wohin sich die Jedi zurückgezogen haben. Aber ich wußte nicht, ob Sarid auch dort ist. Umso froher bin ich, daß ich sie in Sicherheit weiß. Und deinen Bruder auch."

Padme atmete tief ein und ließ die Macht durch sich fließen. Und fühlte die Natur um sich herum. Die Macht. Unverändert und fest. Wie hatte sie nur jemals zweifeln können? Es erschien ihr so sonderbar und unreal. Padme hatte ihre innere Ruhe wiedergefunden. Es wurde nur noch Zeit, daß sie körperlich wieder vollkommen zu Kräften kam. Aber mit kranker Seele konnte man nicht gesund werden. Aber diese Zeit war vorbei.
Padme stand auf und ächzte leise.


"Ich glaube, ich werde alt."

meinte sie belustigt zu Nekki. Aber dann kam ihr noch etwas in den Sinn.

"Ich hoffe, daß du diese erste Lehrstunde, die wir zusammen gemeistert haben, nicht vergessen wird. Wenn du eines Tages einmal verzagt vor einer Aufgabe stehst, dann führe dir vor Augen, was du heute geschafft hast. Bewahre dir diese Erinnerungen in deinem Herzen. Sie sind sehr wertvoll."

sagte sie leise und blickte über die Brüstung hinweg ins Land, welches dunkel vor ihr lag. Dunkel und doch mit einer Schönheit durchwirkt. die besonders in der Nacht zu Tage trat, wenn vieles schlief und mit Ruhe getränkt war.

"So Nekki, du hast dich vorhin gefragt, was der Preis für dieses Geschenk sei. Ich sage es dir. Der Preis ist Teilen und andere daran teilnehmen lassen. Du hast heute gelernt, dich in der Macht zurecht zu finden. Damit hast du Sav´jes einen Schritt voraus. Ich möchte, daß du dir überlegst, wie du ihm begreiflich machen kannst, was du heute gelernt hast und wie du diese Lektion angehen würdest."

erklärte sie Nekki. Das war an sich kein Preis. Es gehörte mit zu der Ausbildung zur Jedi. Schließlich sollten die Padwane von heute, die Meister von morgen sein. Umso wichtiger war es ihnen von Anfang an beizubringen, daß sie nicht nur lernen, sondern auch lehren können mußten. Und Padme befürchtete, daß dies für Nekki eine schwierige Lektion sein würde.

"Und noch eine Bedingung knüpfe ich an diese Übung."

Padme gähnte und hielt sich die Hand vor den Mund.

"Und die heißt: Jetzt ist Schlafenszeit. Wir hatten einen anstrengenden Tag."

Nun wirklich, dieser Tag hatte es wirklich in sich gehabt. Für Padme hatte er mit einem Shoppingmarathon begonnen, der mit der Ankunft ihres Padawans geendet hatte. Dann hatte sie auf einmal zwei statt einen Padawan gehabt. Dann der Besuch Icemans und die Lektion mit Nekki. Nein, Padme konnte mit gutem Gewissen sagen, daß sie an diesem Tag nicht eine Minute verschwendet hatte.

"Gehen wir schlafen. Cerian ist meistens früh wach und er besitzt zu meinem großen Bedauern nicht die Liebenswürdigkeit, jemanden ausschlafen zu lassen."

Padmes Gesichtsausdruck wirkte betrübt, aber sie war sehr belustigt über ihren Sohn. Leider vergaß sie diese Belustigung regelmäßig, wenn er zu unmöglichen Zeiten in ihrem Bett auftauchte, um sich auszutoben. Mehrmals hatte sich Cerian energisch in sein Bett zurückgebracht gefühlt.


Hapan ~ Quirinal ~ Gärten ~ Nekki und Padme
 
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