Hapes, Kavan (Hapes-System)

|| Hapan • Quirinal • Garten || • Nekki, Padme

Sie wurde zurückgeschleift, in das kalte solide Hier, auf Hapan. Vorin rief ihr noch einen Namen hinterher. Mit aller Kraft, die ihr in der Verzweiflung blieb, griff sie sich daran fest, hakte sich in die Stimme ihres Bruders. Os.. Os…was kam danach? Sie schleppte ihre Gedanken durch die Karten, die vielen Planetennamen. Ein Planet, der mit Os begann. Oder Oz. Tausende bekannter Planeten, Millionen wenn man auch die Unerforschten, Unbewohnbaren, Vergessenen dazu zählte. Sie verfluchte sich dafür, die Frage erst so spät gestellt zu haben.

“Wir werden in den nächsten Tagen nach Ossus aufbrechen”

Tröstend traf sie der Blick, der ihr von Padme liebevoll entgegengeworfen wurde. Ossus, sie hatte es verstanden. Sie wäre am liebsten aufgesprungen und hätte die Meisterin umarmt. Aber nekki blieb in ihrem Körper, in der kratzigen Decke und starrte sie nur mit leeren Augen an, die von einer Gedankenwelt weitausschweifend und tief vergraben zeugten. Einer Welt, die so tief in ihr war, dass es ihr nicht vergönnt war andere daran teilnehmen lassen zu können.

Sie schüttelte sich und stand auf, massierte die schmerzenden Knöcheln und überdeckte den Krampf, der sich durch die plötzliche Kontraktion in ihren Waden gebildet hatte. Ihr Körper war müde, es war ein langer Tag gewesen. Sie sehnte sich nach einem Bett, nach Schlaf und etwas Ruhe alles überdenken zu können. Ihre Augenlider waren schwer wie von Bleigewichten belastet und sie spürte wie die schwarzen Ränder der sichtbaren Welt immer näher zusammenrückten und die Welt immer kleiner wurde. Sie streckte sich.

Ich werde das nie vergessen.

Vergessen war nie ihr Problem gewesen.

So ganz wollte sie nicht begreifen, was das Teilen müssen für sie bedeutete und nickte gedankenverloren und müde mit ihrem Kopf. Ein paar Haarsträhnen zog sie sich aus dem Gesicht und legte sich die Hand in den verhärteten Nacken, der schmerzte. Sie konnte sich nicht ausmalen wie sie dem Fisch oder sonst wem etwas teilen sollte und warum man etwas ohne Gegenleistung tat. Selbst die Jedi erwarteten das Heil der Erleuchtung oder des ewigen Lebens, wofür sich in ihren Augen das Teilen oder Helfen oder was auch immer lohnte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie es ohne Lohn, ohne lohnenswerten Zweck - wenn auch nur eine immaterielle Gegenleistung - tun würden. Niemand war so gut. Sie waren keine Engel, bestenfalls waren sie von Engel verspottete und zum Amüsement Getestete, Herausgeforderte.


Ich werde ein paar Sprengfallen vor meinem Bett platzieren.

Sie lächelte erschöpft und begab sich in das große, protzige Anwesen. Sie winkte aneilende Sklaven, oder Dienstmädchen wie man sie hierzulande nannte, fort und würde einer die Nase brechen, sollte jemand es wagen ihr mit Hilfe im Weg zu stehen.

Knarrend fiel die Tür hinter ihr ins Schloss und sie setzte sich kopfschüttelnd auf die Bettkante. Die Matratze war nicht zu weich, mit einer wunderbar kräftigen Härte, ohne sich aber wie Stein anzufühlen. Es kam ihr vor als würde es sich automatisch auf den Liegenden einstellen und rückenförderliche Dellen annehmen.

Sie saß noch ein paar Minuten an Ort und Stelle und dachte an Vater und Vorin und Padme, sogar an Fischkopf. Was für ein langer Tag!

Sie stand auf, die alte, unbequem ausgetragene Kleidung schwang sich geschmeidig von ihrer Haut. Sie legte sie beiseite und verstaute sie, wo die Dienstmädchen sie als Dreckwäsche finden würden. Vor einem Spiegel blieb sie kurz stehen, das selbe Bild wie immer. Die selben leeren Augen, die selbe Narbe.

Im Schrank fand sie ein langes, weißes Nachtgewand, das sie sich überstreifte und sich damit in die kuscheligen Kissen und Decken verkroch, die sie in den Schlaf wogen.



Kein Zurück!
Weißt du noch, das warst du, das bin ich, das bist du.
Sie rannte davon, die Büschel streiften sie, kratzen blutig, sie kam an Büschen und Sträuchern vorbei, war in einem Maislabyrinth. Sie wagte sich weiter vor. Es kreiste um sie, und sie kreiste, im Kreis rannte sie und gelangte zwischen blauem Mais hinein in ein Feld so weit und unendlich.
Eine Hand streckte sich aus der Sonne hervor und suchte nach ihr, fuhr aus sie zu holen.
Immer vorwärts, Schritt um Schritt.
Das Mais war ein gelbes Schimmern, das sich immer enger nach innen bewegte und sie zu erdrücken drohte. Nur der Marathon ließ sie von der quetschenden Nähe entkommen, aber immer wieder im Kreis das Selbe erleben.
Sie wollte nur eines, nicht ins Rot des Abends, das im Hintergrund seine Farbe über den Horizont meißelte und dessen Kraft sie zu zerschmettern drohte. Davor rannte sie fort.
Das bist du.
Eine große Hand streckte sich aus der Sonne, kräftig wie Stahl und sie dagegen unendlich klein. Der Regenbogen lachte sie in bunter Farbe aus, war sie doch nur in schwarz und weiß gehalten, während er in gelb und blau und grün und violett und vielen mehr gezeichnet war. Auch das Mais, nur sie stand im Kreis des dunklen und hellen, des zweischichtigen, Bodens.
Die Hand wollte sie zermalmen, und sie schrie und sie schrie.
Sie floh wieder, immer, wie sie es nur konnte, rannte, wollte aus dem Kreis hinaus. Aber nicht dort hin, nicht zum Pinsel, welches das Rot auf den Abend strich. Nicht, zu jenem Platz, dann lieber der Tod.

Schweißnass starrte sie zur Decke, Stille.
Die Decke war hier ohne Kacheln, die man zählen könnte, gleichförmig und ohne Unterbrechung, sie hatte einen majestätisch kräftigen hölzernen Farbschimmer, ohne stechend zu wirken. Sie war glatt. Sie blinzelte. Wie lange? Sie wagte nicht sich zu bewegen und nicht einmal den Blick zur Seite auf den Wecker zu drehen. Also lag sie einfach dort. Eine Ewigkeit mit offenen Augen und tat nichts. Bis er klingelte und sie robotergleich aufstand.


Die größte Bürde ist nicht der Tod, die größte ist das Leben.
Es ist jeder Tag doch gleich, so viel auch passieren mag. Es ist jeder Tag berechenbar. Vielleicht ist das für Leute wie mich immer so. Wir sind nie Teil der Gespräche und Gelächter, immer nur am Rand. Für uns ändert sich nie irgendetwas. Wir machen uns zum Rand, weil wir nicht normal sein können, weil wir nicht wissen wie man ein Gespräch führt, wie man die Leute dazu bringt zu einem zu kommen, wie man loslässt, beachtet wird und so ist man - selbst wenn man dabei ist - immer nur außen.
Padme ist lieb. Sie erwartet zu viel, man kann Menschen nicht ändern.
Das Leben ist mir eine Maske. Erinnert mich an die Maske eines Clowns, der am liebsten weinte.
Hätte ich nur den Mut ein Messer zu nehmen und die Maske zu zerstoßen.

Das Buch schloss sich.


|| Hapan • Quirinal • Haus • Zimmer|| • Nekki
 
Hapan ~ Quirinal ~ Padmes Zimmer


Die Übung mit Nekki hatte Padme etwas erschöpft, aber es war auch für sie sehr aufregend gewesen, den Versuch zu wagen und dabei so weit hinauszugreifen. Diese Erfahrung war die Mühe wert gewesen. Nachdem sie und ihre Padawan ins Haus zurückgekehrt waren, schaute Padme nochmal in Cerians Zimmer nach dem Rechten. Der Kleine schlief tief und fest. Padme stand noch eine Weile am Bett ihres Kindes. Sie wußte, daß ihr die folgenden Tage nur ein Geben, kein Nehmen abverlangen würden. Sie konnte Cerian nicht mitnehmen, sie würde ihn hier lassen müssen. In Sicherheit zwar, aber durch viel Raum und Zeit von ihr getrennt. Zum Glück würde sich Marana um ihren Enkel kümmern. Es war für Padme schon eine Beruhigung ihren Sohn in so liebevollen Händen zu wissen. Aber trotzdem war das Wissen, daß sie viel Zeit in der Entwicklung ihres Sohnes versäumen würde. Nichts würde ihr die Zeit zurückbringen, aber sie wollte den Kampf dafür aufnehmen, damit sie ihren Sohn nicht zurücklassen mußte. Sie wollte, daß er sie begleiten konnte, ohne in Gefahr zu sein. Dafür mußte sie gehen. Auch auf die Gefahr hin, nicht mehr wiederzukommen. Aber bei diesem Gedanken verweilte sie nicht zu lange. Sie brachten nichts weiter ein, als das Gefühl, sich im Kreis zu drehen. Und sie würde ihre Gedanken beisammen haben müssen. Schließlich hatte sie nun zwei Padawane. Sie durfte diese beiden nicht der Gefahr einer Meisterin, die ihre Gedanken nicht beisammen hatte, aussetzen.
Schließlich wandte sie sich ab, um in ihr Zimmer zu gehen. Das gesamte Haus lag friedlich und ruhig da, seine Bewohner schliefen zumeist. Und sie selbst würde das auch tun. Sie zog sich rasch aus und schlüpfte dann in ihren weichen Pyjama. Nun schien es ihr unvorstellbar, daß es Tage gegeben hatte, in denen sie den Pyjama nicht ausgezogen hatte. Die Zeit schien ihr nun so weit weg. Sie legte Leds Lichtschwert auf die Nachtkommode. Dann löschte sie das Licht und war auch bald darauf eingeschlafen. Diesmal wurde sie nicht von Träumen heimgesucht. Padme schlief zum ersten Mal, ohne daß in der Dunkelheit Schatten lauerten. Ruhig und friedlich.



Hapan ~ Quirinal ~ Padmes Zimmer
 
Hapan ~ Quirinal ~ Maranas Zimmer


Marana erwachte früh am Morgen. Die Zeiten, in denen sie lange schlafen konnte, lagen weit zurück. Jetzt, wo sie sich diesen Luxus eigentlich gönnen konnte, vermochte sie es nicht mehr. Außerdem schätze sie diese frühen Stunden, in denen die meisten Bewohner noch schliefen. Insbesondere da Cerian noch schlief. Sie hatte selbst die Kindheit iher beiden Kinder versäumt, weswegen ihr manchmal Cerian Lebhaftigkeit befremdlich vorkam. Aber sie genoß es in vollen Zügen, daß er das Haus mit dem Kinderlachen erfüllte, auf welches das Haus viele Jahre hatte warten müssen. Ein Haus wird eben erst ein Zuhause, wenn eine Wiege darin steht. Die Weisheit dieses Spruches wurde Marana erst klar, als Cerian durch ihre vier Wände tobte. Aber sie fürchtete, daß die Zeit langsam aber beharrlich anfing abzulaufen. Sie ahnte, daß die Republik jede Möglichkeit wahrnehmen würde, um das ihr gehörende Territorium wiederzuerlangen. Und irgendwann würde Padme Cerian zu sich holen können. Sie fürchtete sich auch etwas vor dieser Zeit und hoffte eigennützig, daß es noch länger dauern würde, bis dieser Fall einträfe. Aber selbst dann würde sie den beiden folgen. Sie hatte schon genug Zeit verloren und wollte nicht mehr verlieren.
Marana stand aus ihrem warmen Bett auf und begab sich unter die Erfrischungseinheit. Sie brauchte nicht lange und war kurz darauf auch fertig angezogen. Marana trug ein lose fallendes, cremefarbenes Morgengewand und um das Haar ein Band geschlungen. So angekleidet betrat sie die Terrasse, die noch friedlich darlag. Sie erfreute sich jeden Tag an dem blühenden Garten und so trat sie nun an die Brüstung, die ihr einen Blick in die Ferne ermöglichte. So lange war sie in der Galaxie umhergestreift und hatte erst vor einiger Zeit den Weg nach Hause gefunden. Und sie war froh drum, denn erst bei ihrer Heimkehr hatte sie entdeckt, wie sehr sie ihre Heimat in all den langen Jahren vermißt hatte. Und vor allem hatte sie entdeckt, daß sie ihre Heimat immer noch hatte, obwohl sie diese verloren geglaubt hatte. Dieser Gedanke zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Und so begann sie die Sitzkissen für die Terrassenstühle aus dem Gärtnerhäuschen zu holen. Nachdem sie das getan hatte, holte sie aus dem Wäschezimmer eine frische Tischdecke. Marana liebte die Reinheit ihrer Tischdecken sehr, was dazu führte, daß sie mehrmals am Tag gewechselt wurden, da Cerian auf allerhand dumme Ideen kam, wenn er eine weiße Tischdecke sah. So stand Marana eines Tages entgeistert neben dem Kleinen, der ihr gerade stolz sein neustes Gemälde präsentierte. Dummerweise war er auf die Idee gekommen, daß ein Blatt nicht groß genug war, um es mit seinem Werk zu schmücken, sondern war der Meinung, daß es eines größeren Formates bedurfte, um seine künstlerische Genialität auszuleben. Marana hatte nicht wenig geschmipft, was jedoch an Cerian total abgeprallt war. Der Kleine war trotz Schimpfe voller Bewunderung für sein Werk gewesen. Marana hatte die Tischdecke vom Tisch genommen und sie in die Wäsche gepfeffert. Lange war sie da nicht geblieben. Im heimlichen Großmutterstolz hatte sie die Tischdecke aus der Wäsche geholt und das Bild rahmen lassen. Das hatte sie dem Kleinen nicht gesagt und das Bild zur Seite getan. Nur Casia und Padme hatte sie davon erzählt, welche im Nachhinein sehr großen Spaß an der beschriebenen Szene hatten, obwohl Padme nochmal ein ernstes Wort mit ihrem Sohn sprach. Aber sie prallte an Cerians Kunstbegeisterung für sein eignes Werk ab.
Nachdem sie sich versichert hatte, daß Cerian noch tief und fest schlief, betrat sie die geräumige Küche Quirinals, um das Geschirr fürs Frühstück zu holen, auch wenn das ihre Haushälterin nicht erfreute. Aber heute hatte sie Glück, sie war alleine in der Küche. Rasch stapelte sie Tassen und Teller sowie Besteck auf dem Tablett und brachte es auf die Terrasse und deckte den Tisch. Danach nahm sie sich eine Vase und holte frische Blumen, die sie in der Vase auf den Tisch stellte. Wie vorausgesehen betrat die Haushälterin wutschnaubend die Terrasse mit einem weiteren Tablett, auf denen eine Kaffeekanne sowie viele leckere Dinge. Sie setzte das Tablett klirrend auf den Tisch ab und ging wieder ins Haus. Damit zeigte sie Marana deutlich, daß sie mit ihrem Besuch in der Küche nicht einverstanden war. Mit einem Grinsen im Gesicht sah Marana der treuen, alten Seele nach, bevor sie den Tisch zu Ende deckte und sich einen Kaffee eingoß. So langsam, aber sicher würden jetzt nach und nach alle erwachen und aufstehen.



Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse
 
|| Hapan • Quirinal • Haus • Zimmer|| • Nekki

Photonen flogen in allerlei Richtung, waren die Farbe, deren Kraft sich in die Höhe schwang, eine Farbwahl wie sie gerne für die Liebe, die Stärke, sowie aber auch das Schlechte, Gefährliche gewählt wurde. Womöglich waren es ja ohnehin eins, die Liebe, die Stärke in einem Verbund fest Hand in Hand mit der Gefahr. Ihre Liebe war verloren gegangen, in zwei Personen, die nun nicht mehr hier waren, weit entfernt, tot und lebend an einem Ort, den sie nicht erreichen konnte. Sie wünschte ihnen das Gute, aber sie hatte sich durch die Liebe zu ihnen an einen Ort gebracht, von dem sie allen Anstrengungen und Fortschritten zum Trotz einfach nicht entkam, ein Knast mit Mauern so hoch sie sehen konnte, gelegentlich mit der Hoffnung versehen, hier und da die Illusion von Freiheit oder einer Lücke, aber waren es doch nur unsichtbar gestrichene Wände.

Hinauf stieg die Kraft, die Stärke, die Gefahr, ein weites Band, das den ganzen Horizont umspannte. Es war ein Symbol, sogar eines, welchem der Einzug in ihr Herz gelang. Wie allem gelang aber nichts die ewige Einnistung. Nur Momente schimmerten hier und da auf, sich den Sehnsüchten ergebend, vielleicht aus eben jenen überhaupt erst geboren. Aber wie jedes Gefühl war auch die Sehnsucht vergänglich, bald hatte irgendwer genug davon eben jenes zu erzeugen, dann war auch der Moment vergangen, der Einzug ins Herz wieder ferne Vergangenheit. Das einzige unvergängliche, wahre, tief verwurzelte, dessen Anwesenheit im Herzen nicht von Launen weggewischt werden konnte, sondern nur von Launen und Gefühlen kurzfristig vergessen und übermalt, das war der Schmerz, die Kühle eines grauen Tons der Bitterkeit, es war die Realität. Die Wirklichkeit war kein Gefühl, hatte nichts mit Sehnsucht gemein, es war einfach nur kalt und unantastbar, machte sich nichts aus allem. Das war das grausamste daran, die Sinnlosigkeit und Gleichgültigkeit der Wirklichkeit. Existierten sie denn einfach nur? Auch die Macht existierte einfach lediglich vor sich hin? Weder Leben noch Tod machte wirklich einen Unterschied.

Nekki schaute Sonnenaufgängen sehr gerne entgegen, sie hatten etwas tröstendes. Das brauchte sie jetzt, hatte sie sich gedacht. Nachdem sie schon wieder nicht den Schlaf über die ganze Nacht durchgebracht hatte, sie wieder diesen inneren K(r)ampf über sich ergehen lassen musste. Sie machte sich nicht gerne solche Gedanken, über den Sinn und Unsinn des Lebens. Das war ihr zu hoch und machte sie nur noch betrübter, denn so sehr sie es auch anders wünschte, erkannte sie in ihrem Inneren, das alles doch nur leer und nutzlos war, sie einfach nur wie Tiere waren, die vor sich hinlebten, ohne echten Hintergrund einfach nur Sekunde um Sekunde verbing, dann alles starb und sie entweder weg waren oder ewig vor sich hinvegetierten. Schluss mit diesen Gedanken! Sie musste sich zerstreuen, eine Abwechslung finden, vielleicht eine Tätigkeit, die sie nicht mehr grübeln oder denken ließ. Das hatte sie in ihrem wilden Leben wenigstens nicht so oft tun müssen. Ihr Schmerz holte sie dafür nachts immer wieder ein, wenn nichts als sie selbst existierte, keine Padme oder Sohn mehr, Ablenkung und Tätigkeit bietend.

Es waren diverse geliehene Kleidungsstücke, sowie Bad und Haare, viele knifflige Entscheidungen, ob es denn nun eher ein spitzes schickes, ein figurbetontes kurzes oder kräftig feminines Kleidungsstück sein sollte, eine frei fallende, voluminöse oder zusammengebundene Haarpracht.
Sie taten jedenfalls ihre Arbeit, sie dachte viel lieber daran als an den anderen Kram. Es war ihr zwar nicht sehr beliebt sich über Kleidung so viele Gedanken zu machen, aber einmal auf den Geschmack gekommen gab es einen richtigen Suchteffekt. Es war einmal etwas anderes. Es war eigentlich vielleicht gar nicht mal so übel Dienstmädchen, Kleidungen weit über ihrem Budget und eine vornehme Behausung zu besitzen. Man konnte sich daran gewöhnen! Etwas, das sie eigentlich nicht wollte! Aber etwas, das sie vergessen ließ. Eine dieser kurzen Sehnsüchtige, die übermalten. Besser eine Fassade um den Trümmerhaufen als ihm jede Sekunde ins Angesicht blicken zu müssen, nicht wahr!?

Sie wählte ein langes weißes Kleid, das sich geschmeidig seidig über ihre Figur legte, ohne zu viel Preis zu geben, anstößig oder auffordernd zu wirken, vielmehr einen königlichen, damischen Hauch vermittelte. Ihr langes Haar trug sie offen, glatt, nein eigentlich ein wenig gewellt, legte sich das tiefe Dunkel hinab, einer Dame gleich. Damisch, eine neue Rolle, ein neues Schauspiel - sie konnte doch gut lügen, vortäuschen und vorgaukeln - oder einfach nur ein spielerischer Kontrast?

Padme wartete schon. Sie musste spurten


|| Hapan • Quirinal • Haus • außerhalb des Zimmers || • Nekki
 
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Hapan- Raumhafen


Pascal atmete auf, als er die Kontrollen passierte. Die Anspannung, die sich in seinem Inneren seit seiner Abreise nach Coruscant aufgebaut hatte, fiel von ihm ab. Nun war er war wieder in Sicherheit. Er nahm sein Gepäck und verließ das Terminal, um sich ein Taxi zu rufen, welches ihn nach Quirinal bringen würde. Er hatte allerhand Neuigkeiten im Gepäck und war gespannt darauf, was die anderen zu berichten hatten. Er ließ sich in die Polsterung fallen und nannte die Adresse von Quirinal, welches etwas außerhalb gelegen war. Aber nichts desto trotz fand er das Anwesen wunderschön. Wie stand es wohl um sein Elternhaus? Bellevedere. Ob es durch die Eroberung sehr gelitten haben würde. Er hoffte, daß Bellevedere aufgrund seiner Lage verschont geblieben war. Er hing sehr an dem Haus, in dem er aufgewachsen war. Mit seinen Geschwistern, von dem seine kleine Schwester ihm aufgrund ihrer Entführung fremd war. Er bedauerte das außerordentlich. Und Vail, der war auch abgetaucht. Um seine Sicherheit nicht zu gefährden, war es ihm noch nicht einmal möglich nach Vail zu suchen. Das war eine bittere Lektion und umso mehr bewunderte er seine Mutter, die sich mutig in weitere Aufgaben stürzte. Er fragte sich, ob sie dadurch Vergessen konnte. In diese Gedanken vertieft nahm er im ersten Moment nicht wahr, daß das Taxi angekommen war. Er nahm die Credits, um den Fahrer zu bezahlen und verließ mit seinem Gepäck dann das Taxi. Seine Ankunft war den guten Geistern des Hauses nicht verborgen geblieben und die Tür wurde vom Butler geöffnet.

"Guten Morgen"

grüßte Pascal den Mann freundlich, der hoheitsvoll nickte.

"Guten Morgen, Sir. Wenn sie mir ihr Gepäck bitte geben würden. Möchte der Herr sich frisch machen?"

Pascal mußte sich ein Grinsen verkneifen. Er fragte sich, wo Marana diesen Butler aufgetrieben hatte. Sowas hatte es auf Bellevedere nie gegeben. Trotz politischer Pflichten war Bellevedere immer ein kleiner Haushalt gewesen. Allerdings hatte Pascal den Verdacht, daß Marana die vielen Dienstboten mit dem Haus übernommen hatte, auch wenn sie ihrer nicht wirklich bedurfte. Auch das Verhältnis von Dienstboten und Hausherrin erheiterte ihn sehr. Mehrmals war er Zeuge von Szenen geworden, in denen klar wurde, wer in diesem Haus das Sagen hatte. Und das war eindeutig nicht Marana gewesen. Er gab dem Butler sein Gepäck.

"Vielen Dank, ich brauche mich nicht frischmachen. Sind die Damen schon aufgestanden?"

fragte er und verkniff sich abermals ein Grinsen, als die Augenbrauen des Butlers steil nach oben gingen.

"Die Damen befinden sich auf Terrasse. Soll ich sie hinüber begleiten?"

antworte der Butler würdevoll.

"Nein, danke, ich kenne den Weg."

entgegnete Pascal, wohlwissend, daß seine Antwort dem Butler nicht paßte. Aber er ging raschen Schrittes zur Gartenterrasse, wo sich Marana und Casia aufhielten.

"Nanu, die faule Jedi noch im Bett"

sagte er statt einer Begrüßung. Marana und Casia blickten erstaunt auf.


Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse~ Casia, Marana und Pascal
 
Hapan ~ Quirinal ~ Casias Zimmer

Während das Haus langsam zum Leben erwachte, saß Casia schon an einem Computerterminal und machte sich ein erstes Bild von den Finanzen der Republik. Als ehemalige Finanzministerin fiel ihr das leicht, obwohl ihr die Dinge, die sie dort sah, nicht wirklich glücklich stimmten. Die ohnehin heikle Finanzlage war mehr als gespannt. Sie würde sich wieder stark in diese Sache einarbeiten müssen, weswegen es ihr sehr lieb gewesen wäre, wenn Turima diese Arbeit weitergemacht hätte. Aber sie verstand auch sehr gut, daß diese für Hapan keinerlei Risiko eingehen wollte. Mit einem Seufzer schaltete sie das Terminal ab und erhob sich von ihrem Stuhl. Geräuschlos glitt das Terminal wieder in das Versteck zurück. Sie versteckte die Chipkarten sorgfältig und verließ dann ihr Zimmer. Wie sie erwartet hatte, war Marana schon wach. Lediglich Padme frönte scheinbar noch ihrer Vorliebe für langes Schlafen.

"Guten Morgen. Gut geschlafen?"

grüßte sie Marana und goß sich eine Tasse Kaffee ein.

"Ja, ich bin die Erste, die wach ist, die anderen schlafen noch. Aber es wird sicherlich nicht lange dauern, bis Cerian eine neuerliche Attacke auf meine Tischdecke starten wird."

entgegnete Marana mit einem wehmütigen Blick auf ihre noch strahlend weiße Tischdecke, was Casia zu einem hellen Lachen quittierte.

"Ich habe die ruhige Zeit genutzt und mir einige Dinge angesehen, die die Republik betreffen. Es sieht wirklich übel aus."

seufzte Casia. Marana blickte sie nur stumm an. Mit einem Blick, der soviel sagte wie "Na, was habe ich dir gesagt?" Casia nahm nur einen Schluck Kaffee zu sich und schwieg. Umso erstaunter waren sie beide, als plötzlich eine wohlbekannte Stimme ertönte.

"Nanu, die faule Jedi noch im Bett"

erklang Pascals Stimme und Casia fiel ein Stein vom Herzen. Endlich war er wieder in Sicherheit. Sie hatte sich große Sorgen um ihren Sohn gemacht. Mehr Sorgen, als sie bereit war zuzugeben. Das Leben hatte ihr soviel genommen. Sie hatte einfach nicht mehr die Kraft mehr zu verlieren.


Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Marana, Pascal und Casia
 
Hapan ~ Quirinal ~ Padmes Zimmer


Padme erwachte sanft aus ihrem ruhigen Schlaf. Sie fühlte sich wunderbar ausgeschlafen und vor allem erholt. Sie blieb noch kurz liegen, aber dann schlug sie entschlossen die Bettdecke zurück und stand auf. Sie brauchte nicht lange in der Nasszelle. Sie wählte ein leichtes, bodenlanges hellgelbes Kleid mit weiten Ärmel, die ihr bis über die Ellenbogen fielen. Dann flocht sie ihr Haar zu einem Zopf und steckte diesen am Hinterkopf fest. Wie immer machten sich einige Strähnen selbstständig und umarmeten sanft ihr Gesicht. Sie würde es eben niemals lernen. Flache Ballerinas und ein breiter Paschimaschal in der gleichen Farbe vervollständigten das Outfit. Padme machte noch rasch ihr Bett, wohlwissend, daß sie sich die Ungnade der Hausdame zu ziehen würde und ging dann zu Cerians Zimmer. Der Kleine schlief noch selig, weswegen sich Padme leise aus dem Zimmer stahl und die Terrasse betrat. Cerians Zimmer lag so, daß sie durch den Garten zum Frühstückstisch gehen mußte. Sie atmete den angenehmen Duft des erwachenden Garten tief ein und fühlte sich sehr lebendig. Nekki würde sie ausschlafen lassen. Sie wollte die Padawan nicht wecken. Mal sehen, ob Nekki eine solche Langschläferin war wie sie. Aber heute hatte sie wirklich zeitig aus dem Bett gefunden.
Umso erstaunter war sie die Stimme Pascals zu hören, der vor einiger Zeit nach Coruscant abgereist war. Bei seinen Worten schüttelte sie belustigt den Kopf.


"Oh nein, die faule Jedi ist gerade pünktlich, um sich für diese frivole Bemerkung zu rächen."

Schnell war sie bei Pascal und zauste ihm lachend die Haare.

"Aua, Gnade, die Jedi dürfen doch keine Rache üben."

wehrte sich Pascal lachend.

"Diese Jedi aber schon."

gab Padme ungerührt zurück.

"Ich bitte um Gnade für diese Schmähung, edele Dame."

Padme mußte bei diesen Worten lachen und ließ Pascal los. Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und ging dann zu Casia.

"Guten Morgen, Mama, Guten Morgen, Marana. Ich habe heute irgendwie das Talent, mir den Mißfallen der Leute zuziehen. Bei deinem Butler, Marana, bin ich durchgefallen."

merkte er lustig an. Er griff an der Kafffeekanne und goß Padme und sich jeweils eine Tasse ein und beide nahmen Platz. Gespannt blickten ihn drei Augenpaare an, während er so tat, als bemerke er nichts und widmete sich dem Brötchenkorb. Das Essen an Bord war eine wie erwartet eine Katastrophe gewesen und er hatte Hunger. Auch die drei Damen machten sich ihr Frühstück zurecht. Padme schüttelte dabei den Kopf.

"Du hast Nerven, jetzt rück schon raus mit der Sprache, oder ich spreche mit der Köchin, damit sie dir nichts mehr zu essen gibt. Was gibt es Neues aus der Hölle des Löwen."

Sie trommelte dabei mit den Fingern auf die Tischplatte, während Pascal seelenruhig in sein Brötchen beißen wollte. Doch er biß auf Luft. Marana hatte ihm blitzschnell Teller und Brötchen weggenommen, so daß seine Zähne aufeinanderkrachten. Schmerzend rieb er sich den Kiefer, während die drei lachten.

"Erzähl schon. Danach kannst du essen, bis du platzt."

drängte ihn Padme.

"Noch haben wir Ruhe. Aber nicht mehr lange, Cerian wird nicht mehr lange schlafen."

gab sie belustigt zu.


Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Casia, Marana, Pascal und Padme
 
op: sorry, jetzt hats wohl auch mich erwischt. Plötzlich so viel zu tun.

|| Hapan ? Quirinal ? Haus ? außerhalb des Zimmers || ? Nekki

Das elegante, das irgendwo zwischen hochbürgerlichem und Adel einzuordnende Domizil, der abgestimmte, überlegene Einrichtungsstil, gefielen Nekki immer besser, von Stunde zu Stunde. Das Haus war eine Quelle von Schutz und dem Wissen es besser zu haben. Entgegen ihrer anfänglichen Abneigung genoss sie jeden Schritt, der sie daran erinnerte den Straßen entkommen zu sein, sie war nun etwas besonderes, eine Jedi, ein Gast der Eigentümerin. Warum sollte sie sich denn dagegen sträuben? Sie hatte es im Gegensatz zu dem verhassten Adel und glücklich Begünstigten schwer verdient! Wenn nicht sie, wer sonst sollte das Recht haben im Luxus zu schwelgen?

Der Luxus stimmte sie immerhin kurzfristig zufrieden. Es ließ sie an Gutes denken. Deswegen machte Reichtum glücklich. Ein Reicher war entweder so in Plüsch gebettet oder so beschäftigt; .. von den Fenstern konnte man gar nicht mal mehr richtig die Straßen sehen und der Stadtrand mit seinen Armenvierteln war weit hinter den Hügeln und Feldern. Hier war einfach nur das Paradies, Bedienstete, Leute, die einem immer nur Höfliches sagten und die sich jedes Mal verbeugten wenn sie vorbei kamen. Nekki fand das süß wie schüchtern die Dienstmädchen ihren Kopf senkten und grüßten. Ein überraschter Funke huschte gelegentlich über deren Augen, nachdem sie geantwortet hatte. Warum wusste Nekki nicht, hatte sie etwas falsch gemacht? Sie musste mal Padme fragen. War gar nicht so einfach sich wie eine Dame zu benehmen, wenn man gar nicht wusste was damisches Benehmen überhaupt war. Sie würde sich aber anpassen, wie immer!


Guten Morgen zusammen.

Sie war aufgeweckt und trotz der frühen Tageszeit waren ihre Augen frisch und wach. Kein Wunder, hatte sie doch kaum geschlafen. Spätestens am Folgetag würde sich das bitter rächen, würde sie nicht irgendwann die Energiereserven aufladen können. Aber auch sonst war sie dafür bekannt eine Frühaufsteherin zu sein. Sie schlief nie sehr lange und ausgeschlafen hatte sie schon Jahre nicht mehr. Meistens stand sie mit der Sonne auf.

Gibt es schon was zu Essen?

Nekki legte sich die Hand in den Nacken und streckte sich. Es hätte nur noch gefehlt, dass es knackte. Schnell hatte sie erkannt wie unpassend ihre Geste doch war. Schlechte Angewohnheiten legte man eben nicht einfach so ab. So viel zum Thema Dame. Sie musste sich besser konzentrieren! Viel zu löchrig und durchsichtig war sie geworden. Padme, Caleb, sogar diese verdammten Sith hatten in ihr wie in einem Buch gelesen. Nach Dressilyas Tod hatte sie sich zu viel geleistet. Das musste aufhören! Sie musste wieder zielstrebiger werden. Padme meinte es lieb und für kurze Zeit war sie auf sie eingegangen. Aber sie meinte es zuu gut. Man durfte sich nicht einfach gehen lassen, das ging einfach nicht, das gehörte sich nicht. Man beschämte nur sich und andere. Man musste wenigstens den Schein von Erfolg und Würde wahren. Sie hatte ihr Buch, das war eine nette Idee! Vielleicht half es etwas. Aber andere an ihrem Leid teilnehmen zu lassen hatte sie bisher auch noch nicht sehr viel weiter gebracht, weder bei Vorin, noch bei Padme. Man musste selbst mit Problemen fertig werden. Ach was, welche Probleme denn. Ein Strahlen zeichnete ihre Gesichtszüge und sie setzte sich, dieses mal überaus schicklich. Das war die richtige Einstellung, Image und Wirkung waren am wichtigsten. Sie würde nicht mehr schwach wirken!


|| Hapan ? Quirinal ? Haus ? Gartenterrasse|| ? Nekki, Casia, Padme, Marana, Pascal
 
Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Casia, Marana, Pascal und Padme


Padme grinste, als sie Nekki sah, denn die junge Frau hatte sich ganz nach Maranas Geschmack gekleidet. Trotzdem entging ihr ein leichter Wechsel in Nekkis Verhalten nicht. Das eine schien die Nekki zu sein, die sich einfach nur wohlfühlte und machte, was sie tat. Die andere blickte durch die vermeintlichen Augen anderer Personen und paßte sich an. Padme hoffte, daß sie Nekki klar machen konnte, daß selbst die dickste Schicht einen vor vielen Dingen nicht schützen konnte. Aber das hatte Zeit.

"Guten Morgen, Nekki. Natürlich gibt es schon etwas zu essen. Hier auf Quirinal besteht der Tag aus viel Essen."

erklärte Padme lachend, während die anderen mehr oder weniger zustimmend nickten. Lediglich Maranas Nicken fiel weniger enthusiastisch aus. Trotzdem trieb Padme den Spaß weiter.

"Manchmal habe ich die Befürchtung, daß Marana wie eine Hexe aus Cerians Märchenbuch ihre Gäste mästet, um sie später selbst zu verspeisen."

Während Pascal laut lachte, bemühte sich Casia ihr Lachen hinter der Kaffeetasse zu verbergen. Aber die Rache war auf Maranas Seite und sie ließ nicht lange auf sich warten.

"Aber natürlich, werte Tochter, dich laß ich zuerst schlachten. Damit du mir aber nicht zuviel Fett ansetzt, habe ich Cerian gestern schon gesagt, daß du heute mit ihm in den Pool planschen gehst. Er war mehr als nur angetan von dieser Idee."

meinte Marana süffisant, während Padme laut stöhnte, was besonders Casias und Pascals Heiterkeit nur noch erhöhte. Padmes Aversion gegen Pools war sprichwörtlich. In Zusammenhang mit ihren Sohn verursachten sie Paranoia.

"Gott erbarm. Wenn du das getan hast, dann setz ich dich samt Tisch in den Pool."

drohte nun Padme nicht mehr belustigt. Casia, die nun um Frieden und Tisch, aber sicherlich um ihre eigne trockene Kleidung zu fürchten begann, schaltete sich ein. Sie wandte das Gespräch in eine ganze andere Richtung.

"Guten Morgen, du mußt Nekki sein. Marana hat schon anklingen lassen, daß du Padmes neue Padawan bist. Meine Name ist Casia de Lieven, aber es würde mich freuen, wenn du mich Casia nennen würdest."

meinte sie freundlich zu Nekki.

"Dafür, daß du schon so früh wach bist, müssen wir dir einen Preis zuerkennen. Wahrscheinlich haben wir es dir zu verdanken, daß Padme um diese Uhrzeit schon aus den Federn gefunden hat. Sonst sieht man sie erst zum Abendessen."

beteiigte sich Casia nun an der ausgelassenen Stimmung am Tisch.

"Nun macht mich nicht schlechter als ich bin."

protestierte Padme lachend.

"Deine Mutter ist mindestens so schlimm wie meine, Pascal."

flüsterte sie nicht sonderlich leise Pascal zu.

"Nekki, setz dich und nimm dir reichlich. Während wir essen, muß Pascal nämlich Hunger darben, weil er erstmals erzählen muß."

Mit diesen Worten nahm Padme Pascal das Brötchen, welches er in der stillen Hoffnung, erst essen zu können, ergriffen hatte, wieder ab.

"Mhm, Marmelade. War aber nicht nötig, daß du mir ein Brötchen fertig machst."

meinte Padme belustigt und biss in Pascals Brötchen.

"Nu, erschähl schon."

meinte Padme mit vollen Mund und ignorierte geflissentlich Maranas mißbilligende Miene.


Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Casia, Nekki, Marana, Pascal und Padme
 
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Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Casia, Nekki, Marana, Pascal und Padme


Pascal stöhnte, als Padme anfing, sein Brötchen zu essen.

"Dann mach mir ein neues Brötchen fertig."

gab er frustiert auf. Aber bevor er anfing zu erzählen, stand er auf und gab Nekki die Hand.

"Guten Morgen, wir sind uns noch nicht vorgestellt worden. Ich bin Pascal de Lieven und der Sohn von Casia. Ebenso wie meine Mama wäre ich ihnen dankbar, wenn sie mich einfach Pascal nennen würden."

sagte er freundlich.

"Nun werde ich wohl erzählen müssen, oder der Hungertod ist mir sicher."

seufzte er gespielt und warf Padme, die immer noch sein Brötchen aß, einen gespielt bösen Blick zu.

"Da Padme mir noch kein neues Brötchen geschmiert hat, kommen deine Neuigkeiten erst dann, wenn mein Brötchen vor mir liegt."

erklärte er kurzerhand und grinste, als Padme ein Eiltempo vorlegte, um ihm ein neues Brötchen fertig zu machen.

"Nun, ihr wißt, ich war auf Coruscant. Dort habe ich Captain Bieler vom GD getroffen. Der Widerstand auf Coruscant hat einige empfindliche Einbußen hinnehmen müssen. Mittlerweile hat das Imperium einen neuen Vizegouverneur, namens Disra dort stationiert. Irgendwie ist man scheinbar mit der Situation auf Coruscant nicht zufrieden und möchte Ordnung schaffen."

Die am Tisch anwesenden Damen konnten sich vorstellen, was es bringen würde, wenn das Imperium Ordnung schaffte.

"Bieler war sehr froh, daß du noch unter den Lebenden weilst, Mama, das gleiche gilt für dich. Ich habe hier wichtige Kontaktdaten bekommen, die euch sicherlich nützlich sein werden. Zudem hofft er auf deine Überzeugungskraft.Jedoch wirst du dich mit der Kanzlerin in Verbindung setzen müssen."

Pascal blickte seine Mutter an. Sie war wahrscheinlich nicht untätig gewesen in der Zeit seiner Abwesenheit. Aber Casias Reaktion verblüffte ihn doch. Sie stöhnte leise.

"Erinnere mich nicht an das Dilemma. Ich habe gestern mit ihr gesprochen. Sie war alles andere als glücklich mich zu sehen. Wenn sie keinen Personalmangel hätte, dann würde sie mir vielleicht mit gutem Willen die Aufsicht über einen Besenschrank überlassen. Nun hat sie mich als Ministerin für Wiederaufbau eingesetzt. Und da soviele Minister abgesprungen sind, habe ich wahrscheinlich das Finianzressourt fürs erste."

brachte Casia ihrerseits Pascal und auch Padme auf den neuesten Streit. Padme war anzusehen, daß sie über die Worte, die das scheinbar schlechte Verhältnis wiederspiegelten, nicht gerade glücklich war. Schon einmal waren die Jedi in einen Politikerstreit geraten. Sie hatten viel dabei verloren. Die ganze Republik hatte dabei verloren.

"Ich für meinen Teil werde mich zur Flotte begeben. Dort sehe ich mein zukünftiges Betätigungsfeld."

verkündete er nebenbei seine neue Aufgabe.

"Außerdem soll ich euch beiden schöne Grüße ausrichten. Grüße von Rätin Chesara Syonette."

Er freute sich über die Verblüffung in Padmes Zügen.

"Wir haben sie durch Zufall auf Coruscant entdeckt."

fuhr er fort.

"Keine Angst, es gab keinen Gefahr für sie."

erklärte er rasch, als er sah, daß Padme äußerst beunruhigt war. Durch seine Worte war sie erleichtert.

"Aber ich denke, Padme, daß du und Nekki euch nach Ossus begeben solltet. Chesara gab mir den Namen des Planeten, wenn du zurückkehren möchtest. Die Jedi werden sich freuen, euch wiederzusehen."

Pascal war richtig stolz über seine letzte Neuigkeit, aber Padmes Reaktion erstaunte ihn nicht wenig. Sie lachte. Sie lachte wirklich Tränen.

"Du bist nun der Dritte, der mir mitteilt, wo sich die Jedi befinden. Erst bekomme ich durch den GD eine Nachricht, wo sie sind. Dann durch eine Übung mit Nekki und dann durch dich."

Padme grinste.

"Wenn es noch weiter herumposaunt wird, dann werden die Imperialen vor mir auf Ossus sein und alles, was sich dort befindet, dem Erdboden gleichmachen."

meinte sie spöttisch.

"Das ist unfair, Padme. Sie wollten dir alle helfen."

Padme nickte entschuldigend.

"Nun gut, ich entschuldige mich für diese Bemerkung. Aber auf den Weg nach Ossus werde ich mich in einigen Tagen sowieso begeben. Besonders für Nekki wird es spannend, denn soweit wir wissen, ist ihr Bruder auf Ossus. Sie hat ihn lange nicht gesehen."

erklärte Padme ohne zu überlegen.

"Ich freue mich, Nekki, daß sie ihren Bruder wiedersehen können. Es ist schon viel wert zu wissen, daß diejenigen, die man liebt, noch leben."

Auf Pascals Miene lag ein Schatten. Er dachte an seine Schwester Ami sowie seinen Bruder Vail, die in den Wirren des Krieges verschollen waren. Padme, Amis beste Freudin, legte ihm tröstend den Arm auf die Schulter, machte sie sich nicht minder große Sorgen um Ami.

"Es wird sich alles finden, Pascal. Glaube nur fest daran."

tröstete sie ihn. Aber Casia fiel ihr leise ins Wort. Leise, aber klar und deutlich artikuliert.

"Manchmal ist es schwer noch zu glauben. Ich habe viel verloren, in meinem Leben. Oftmals wünschte ich, daß nie in die Politik gegangen wäre. Vielleicht wäre mein Mann noch am Leben und meine Tochter wäre als Kind nicht verschleppt worden. Es gibt Zeiten, da kann man einfach nicht glauben, daß es weitergeht. Jeder Schritt ist quälend. Schmerzhaft und zäh. Es gibt Tage, da möchte man nicht aufwachen, da das Leid vom Vortag nicht geringer geworden ist. Der Schmerz ist da genauso wie die Leere. Und dann das bohrende Schuldgefühl. Es sitzt wie ein Stachel in deinem Herzen und verteilt sein Gift spürbar, aber langsam. Du fühlst, wie es dich lähmt, dich verhärmt, aber du bist nicht in der Lage, es aufzuhalten. Jedes Gefühl und Wort dieses Giftes kommt dir vor wie eine Wahrheit. Es ist auch eine Wahrheit. Die bitterste von allen. Der Verlust von geliebten Menschen ist schon eine enorme Belastung, aber wenn man sich daran auch noch einen guten Teil Schuld geben kann, dann ist die Belastung übermenschlich."

Casias Tonfall war milde und ruhig. Aber man konnte jede ungeweinte Träne in diesen Worten hören.

"Es zerbricht etwas im Inneren, was sich nie mehr zusammensetzen läßt. Man wird andere Dinge im Leben kennenlernen, aber diese Scherben immer hüten. Und immer wieder werden diese Scherben einem das Herz zerschneiden. Mit der Zeit geht der Schmerz zurück und die Liebe kommt mehr zum Vorschein, aber Vergessen kann man nie."

Casias Blick wandte sich dem Horizont zu und sie blinzelte in die Sonne. Durch ihre Worte war am Tisch Schweigen einkehrt. Padme spürte den Schmerz einer Mutter und einer Frau wie ihren eignen. Casia de Lieven, Ministerin und ehemalige Kanzlerin der Republik hatte nicht wenig durchgemacht.


Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Casia, Nekki, Marana, Pascal und Padme
 
Hapan ~ Quirinal ~ Sav'jes Zimmer || Sav'jes

Nach einer gefühlten Ewigkeit schlug Sav'jes die Augen wieder auf und sofort musste er sie zu Schlitzen verengen, weil das einfallende Licht so ungewohnt war. Wie lange hatte er geschlafen? Er wusste es nicht, aber erinnerte sich daran, wie er in diesen Raum gekommen war. Man hatte ihn hergeführt, als er aus der Gefängniszelle geholt worden war. Und dann schlief er. Er schob die Gedanken daran beiseite und besann sich darauf, warum er überhaupt hier war. Er musste zu Padme Master. Er schob die Decke zurück und stand auf. Er fühlte sich erstaunlich fit, dafür dass er mit Fieber im Bett lag, aber das lag an der Physiologie der Mon Calamari, rief er sich ins Gedächtnis zurück. Allerdings stellte er fest, dass er eine Dusche vertragen könnte, als er seinen Körper näher untersuchte. Er blickte sich im Zimmer um und sah auch eine kleine Waschkabine. Gerade wollte hineingehen, da wurde die Tür geöffnet und eine in weiß gekleidete junge Frau betrat das Zimmer. Offenbar wusste sie, dass er aufgewacht ist, denn sie war keinswegs überrascht ihn so zu sehen.
"Sie fühlen sich also schon wieder so fit, dass sie einfach im Zimmer herumspazieren?"
Er musterte sie kurz mit seinen amphibischen Augen.
"Ja, ich fühle mich sehr gut, der Schlaf hat mir gut getan." Er öffnete die Tür zur Dusche, hielt jedoch inne und blickte die Frau wieder an.
"Sagen Sie, wie lange hab ich eigentlich geschlafen?"
Die Krankenschwester machte sich schon am Bett zu schaffen und antwortete ohne aufzusehen: "Nicht lange, knapp einen Tag. Zuerst waren wir ziemlich überascht über den schnellen Genesungsprozess, aber dann untersuchten wir die Physiologie der Mon Calamarie genauer und naja, es ist normal, dass ihre Spezies Grippeerkrankungen und ähnliches ziemlich schnell wegsteckt."
Einen Tag, dachte er nach, dann hat er nicht allzu viel verpasst.
"Könnten Sie für mich herausfinden, wo sich Padme Master aufhält? Ich muss sie unbedingt sprechen, sobald ich mich frisch gemacht habe."
Sie blickte mit einem wissenden Lächeln auf, als sie gerade das Kissen neu bezog.
"Sie war noch vorhin auf der Gartenterasse, ich hab sie gesehen, als ich zur Krankenstation ging."
Mit einem dankenden Nicken ging er ins Bad und entkleidete sich. Dann stellte er sich unter die Dusche und spürte zufrieden das Wasser auf seiner Haut.
Eine Viertelstunde später war er fertig und hatte sich angezogen. Die Schwester war auch nicht mehr in dem Zimmer und so trat er hinaus auf den Gang und machte sich auf zur Gartenterasse.

Hapan ~ Quirinal ~ auf dem Weg zur Gartenterasse || Sav'jes
 
|| Hapan • Quirinal • Haus • Gartenterrasse|| • Nekki, Casia, Padme, Marana, Pascal

Insgesamt vier saßen an dem runden, weißen Tisch, der im Gegensatz zum sonstigen Möbilar eher schlicht und einfach gehalten war. Ein Sonnenschirm stand zugeklappt am Rand der Terrasse, bildete einen Knubbel in der Mitte, unter dem er von einer Binde umschlungen war. Die junge Jevarin bewegte sich graziös auf die Gruppe zu, sich in ihren Glanzjahren Mitte der 20er befindend und sich doch schon wie ein altes Tier vorkommen müssend, ganz bestimmt gab es nur wenige, die in solch kurzer Zeit so viele Erfahrungen sammeln mussten, das war ihr fester Glaube. Wenn sie schon sonst an nichts glaubte, dann wenigstens an das eigene Drama.

Man stellte sich vor und Nekki konnte nur mühsam folgen wer das denn nun sein solle. Pascal bot ihr die Hand an und sie ließ ihn die eigene nehmen, abgeknickt lag ihre nun in seiner. Er war also der Sohn jener anderen Unbekanntheit. Ob er sich nicht von seiner Mutter lösen konnte, oder dieses Zusammentreffen mehr dem Zufall zu verdanken war? Ihre forschen tiefbraunen Augen schweiften geschwind über ihn und seine Mutter, auf der Suche nach etwas, an dem sie sich aufhängen konnte. Den hin und her Schickungen an Scherzen und Albernheiten begegnete sie mit einem zauberhaften Lächeln, das - so meinte sie es - große Belustigung und Interesse ausstrahlte. Abgesehen davon beteiligte sie sich kaum daran und nur die Erwähnung Ossus ließ ihr sprunghaftes Herz einen Satz machen.

Sie hatte sich an den Tisch, neben Padme, gesetzt und die Beine darunter überschlagen. Das Kleid legte sich schwungvoll über ihre Knie, ungewöhnlich fühlte es sich an, trug sie sonst doch nur Hosen, aber nicht unangenehm. Es war alles vermutlich doch nur eine Sache der Gewöhnung. Fast exakt in der Mitte des Runds standen Butter und etwa drei verschiedene Marmeladesorten aneinander gereiht. Erst einmal griff sie nach dem Brotkorb, aus dem sie ein paar Brötchen fischte, deren dunkle, knackige Hülle sie als typisch hapanisch kennzeichnete. Ein Markenprodukt, das sich nicht nur auf Hapan beschränkte und einen Siegeszug über die ganze Republik, die ehemalige, bestritten hatte. Auch sie hatte gerne auf dieses zurückgegriffen, wenn sie das Geld dafür gehabt hatte. So war er außerhalb von Hapan eher auf Frühstückstischen der Wohlhabenderen zu finden gewesen.


Dürfte ich den Tee haben?

Pascal reichte ihn ihr hinüber. Sie war kein Kaffmensch, das vertrug sie nicht so gut, vielleicht hatte sie ihn deshalb Caleb über die Robe geschüttet. Als sich ihre Tasse langsam mit der klaren, dunklen Flüssigkeit füllte, stieg ein biederer Dampf hinauf. Nekki hatte sich jetzt beinahe komplett aus den Gesprächen ausgeklinkt, und außer ihrer interessierten Miene war nichts mehr von ihr in Verbindung mit jenen Konversationen übrig geblieben. Sie hätte im Nachhinein nicht mehr sagen können worum es darin überhaupt gegangen war. Der Tee war etwas zu heiß und für ihre Zunge ein wenig zu andersartig, sie hätte sich fast daran verbrannt und am Geschmack verschluckt. Also stellte sie ihn nach ein paar zaghaften Schlucken wieder auf den Unterteller zurück.


Wir gehen also nach Ossus?

In der Hoffnung das Gespräch war nicht schon viel zu weit von dem Thema abgekommen versuchte die im Schein zarte Padawan sich doch noch irgendwie bemerkbar zu machen. Es durfte nicht der Eindruck aufkommen sie langweile sich oder wäre in Gedanken bei anderen Dingen. Im Grunde war es eine eher rhetorische Frage, genau genommen musste sie jetzt noch nachlegen wollte sie nicht als schwerhörig oder dumm auftreten. Sie holte sich eine Strähne aus dem Gesicht, die sie langsam zu stören begann, legte sie zackig wieder an Ort und Stelle und war dann wieder mit ihren festen Worten bei den Ohren der anderen angelangt.

Was ist Ossus für ein Planet? Sehr bekannt ist er wohl nicht, ich habe noch nicht sehr viel von ihm gehört. Und die meisten wichtigeren Planeten kenn ich.

Sie blickte fragend in die Runde und legte ihren Kopf in den Nacken, beobachtete jeden einzelnen aus ihren Augenschlitzen. Währenddessen zog sie das Zucker an sich und versuchte dem Tee etwas davon zuzuführen. Sie klopfte den zweiten der Löffel am Tassenrand ab, dass kein Tröpfchen Tee darauf verweilte und beim Überritt ja nicht auf den Tisch platschte.


|| Hapan • Quirinal • Haus • Gartenterrasse|| • Nekki, Casia, Padme, Marana, Pascal
 
Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Casia, Nekki, Marana, Pascal und Padme


Padme war still, nachdem Casia geendet hatte. Sie wußte, worauf Casia anspielte. Sie empfand die Trauer der Frau, Mutter und Geliebten nach. Aber auch die Trauer einer ehemaligen Kanzlerin um das, was sie mitaufgebaut hatte. Casia hatte mit ihren 40 Jahren sehr viel gesehen und erlebt. Padme hatte sie dafür bewundert, daß sie jeden Morgen trotzdem bereit war, dem Leben wieder die Stirn zu bieten und sich von den Widrigkeiten des Lebens nicht aufhalten zu lassen. Aber dabei war sie nie abgestumpft. Nekki unterbrach Padmes Gedanken.

"Natürlich gehen wir nach Ossus, Nekki."

bestätigte Padme.

"Das habe ich dir doch schon nach der Übung gesagt. Ich weiß, daß ich älter werde, aber so senil bin ich noch nicht geworden, daß ich nicht mehr weiß, was ich einige Stunden zuvor gesagt habe."

fügte sie noch gespieltem Ernst hinzu. Marana jedoch hob die Augenbraun in die Höhe.

"Tatsächlich nicht? Und wiso machst du mir immer weiß, daß du dich an viele Dinge, die ich sage, nicht mehr erinnern kannst?"

Padme tat Marana den Gefallen und sah zerknirscht aus. Zumindest ein paar Sekunden, bis Pascal, der gerade einen Schluck nehmen wollte, in die Tasse prustete. Padme grinste kurz und blickte auf ihren Teller, um nicht zu lachen.

"Pascal, welchen Rang wirst du bei der Flotte bekleiden? Du wolltest doch immer zur Flotte, nicht wahr? Warum hast du verzichtet?"

lenkte sie das Gespräch in für sie ungefährliche Gewässer.

"Nun, ich werde den Rang eines Lieutenant Commander tragen am Anfang. Aber du hast recht, ich wollte schon immer zur Flotte, aber das Problem war, daß ich auch der Sohn der damals amtierenden Kanzlerin war. Ich hätte 200- prozentig besser sein müssen als alle anderen und selbst dann wäre noch das böse Gerücht aufgekommen, daß ich alles nur bekomme, weil Mama Kanzerlin sei. Bei der Special Force war das weniger ein Problem, aber da habe ich schon zu spüren bekommen, was es heißt, Sohn einer Kanzlerin zu sein."

Pascal grinste, aber Padme wußte, daß er schwer daran getragen hatte, daß man ihn oft im ersten Moment nur als Sohn wahrnahm und nicht als eigenständige Persönlichkeit. Pascal mochte Casia zwar ähnlich sein, aber er wußte sehr wohl, was er wollte. Und nicht selten deckten sich die Ansichten von Mutter und Sohn in keinster Weise. Jedoch war Pascal nicht umsonst in einen höchst politischen orientierten Haushalt aufgewachsen, um nicht zu wissen, welche fatale Wirkung es gehabt hätte, wenn er zu einem Thema eine gegenteilige Meinung kund getan hätte als seine Mutter. Er wäre unversehens zu einer Gallionsfigur gemacht worden.
Padme wußte aus eigner Erfahrung, welcher Zwiespalt zwischen Wollen und Müssen steckte. Sie hatte als Rat viel gemußt, aber vieles nicht gewollt. Wie manches Mal den Mund zu halten, wenn sie am liebsten schreien wollte.


"Nekki, Ossus ist kein wichtiger Planet. Deswegen hast du nichts davon gehört bisher. Ossus ist genauer gesagt, ein Loch am Ende der Galaxis."

seufzte Padme leise. Sie hatte langsam die Nase davon voll, sich zu verkriechen. Die Jedi lebten im Moment wie Gefangene. Zwar konnten sie gehen, wohin sie wollten, aber mußten es unter Umständen mit dem Leben bezahlen. Plötzlich wurde sie auf Schritte aufmerksam. Als sie aufblickte, sah sie Sav`jes auf den Tisch zukommen. Überrascht stand sie auf.

"Sav`jes, du bist ja wieder auf den Beinen. Das habe ich so rasch nicht erwartet. Bitte setz dich doch und bedien dich."

begrüßte Padme ihren zweiten Padawan erfreut.

"Darf ich vorstellen, das ist Sav´jes Genlyn. Sav´jes, das hier ist Nekki al Jevarin. Sie kennst du bereits. Dort sitzt Casia de Lieven, daneben Marana Che Tah, meine Mutter und hier neben mir, Pascal de Lieven, Lieutenant Commander."

Padme deutete auf die betreffenden Personen, während sie diese beim Namen nannte.


Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Casia, Nekki, Marana, Pascal, Sav´jes und Padme
 
|| Hapan • Quirinal • Haus • Gartenterrasse|| • Nekki, Casia, Padme, Marana, Pascal

Schwungvoll drückte sich die Klinge bedrohlich auf es, rot zauberte sich Nekkis Werk über die gesamte Fläche. Keine Stelle blieb unberührt, in gewissenhafter Ruhe legten ihre feingliedrigen Hände den Leib zurecht und schnitten behutsam durch ihn hindurch. Sie roch zurückhaltend daran und sagte sich, dass die Größe des Zerteilten jetzt genau richtig sei. Die anderen beachteten sie kaum als sie mit dem Messer hindurchdrang und sich alles schön zurecht legte. Sie waren in den Gesprächen vertieft, über die Flotte und den Rang des jungen Manns, der ihr gegenüber seinen Platz gefunden hatte. Seicht runzelte sich ihre Nase als sie ihre Hand zum Mund führte und die weißen Zähne Arbeit fanden. Die Marmelade schmeckte wunderbar und löste ein Gewitter der Sinne aus. Gelegentlich hatte die Vielschichtigkeit der Galaxie doch ihren Vorteil, neben dem Reisen und Fliegen bot es eine unerschöpfliche Menge an Geschmacksrichtungen. Wenn auch “nur” ein Marmeladebrötchen im Gaumen zauberte, so war es das beste, das sie seit langer Zeit zu sich nehmen durfte.

Wollt ihr dann vielleicht ein paar Diener zum Saubermachen mitnehmen?

Herausfordernd ruhten die Augen zynisch auf der Meisterin. Sie konnte sich noch keinen der Anwesenden auf einem “Loch am Ende der Galaxie” vorstellen. Auch selbst hatte sie gehofft den Luxus noch ein wenig länger genießen zu dürfen. Es war wie Urlaub von sich selbst. Sie hatte kaum eine Minute nichts getan, auf diesem Planeten dagegen gab es nichts, das sie nicht anderen auftragen durfte.

Als ein Schatten genau auf sie fiel und die Luft unangenehm kühl werden ließ, drehte sich Nekki bereits nichts Gutes ahnend um. Sav’jes hatte irgendwie wieder den Weg zu den Lebenden gefunden. Im Grunde kein Zustand, den sie ihm für lange wünschte, doch musste sie sich jetzt - schon alleine um vor ihrer Meisterin kein schlechtes Bild abzugeben oder sie zu verärgern - akzeptieren, dass das Fischwesen am selben Tisch aß, die selbe Luft atmete und von der selben Rätin auf gleiche Weise trainiert wurde. Genau genommen hätte er einer jener Diener sein müssen und die Menschinen bewirten, anstatt ihre unverdiente Hingabe beanspruchen zu dürfen. Ihr taten die Mädchen leid, die ihm zugeteilt waren und sich um seine Bedürfnisse zu kümmern hatten.

Ihre Mundwinkel pendelten wie vor wahrer Freude nach oben, für einen Moment, lange genug. Etwas musternd beobachtete sie seinen ungeschickten Gang aus den Augenwinkeln, während sie das Messer zum nächsten Schnitt ansetzte und eine weitere Bortscheibe auf den Teller legte. Türkis, petroblaue Kranzmuster verfeinerten den Rand der sonst weißen Platte berührbar, mit den Fingern gar abfahrbar, zur Verschönerung, was vortrefflich aussah. Ihre Hände spielten mit den verzweigten Beschmückung, als lese sie in Blindenschrift.

Welch eine Überraschung, dann sind wir ja vollzählig oder gibt’s noch mehr Gäste?

Hätten sie nicht ohnehin mit dem Essen gewartet, wären wirklich noch mehr unbekannte Gesichter erscheinen? Sie beschloss sich aufs Essen zu konzentrieren, sehr geistreiches wollte nicht wirklich aus ihr dringen. Sie hatte die Tasse schon fast geleert und fragte sich ob es ihr dieses Mal gelingen würde die Teekanne mit ihren bloßen Gedanken herbeizuverfrachten. Sie traute sich nicht. Aber der Gedanke reizte sie und ließ sie nicht zur Ruhe kommen. Selbst als die Tasse endgültig keinen einzigen Tropfen mehr beinhaltete, goss sie sich nicht nach. Denn dann hätte sie ja die Vorstellung mit der Macht etwas zu bewegen wieder verworfen. Einen Versuch startete sie indessen dennoch nicht. Es war wie ein Schuh, der immer drückte und sie nicht zur Ruhe finden ließ, den man aber unmöglich einfach so ausziehen konnte ohne alle Augen in Herablassung auf sich zu ziehen.

Pascal schien ihre Gedanken gelesen zu haben und plötzlich war die Tasse wieder voll. Ein kurzer boshafter Blick huschte durch ihre höfliche Maske und traf das Muttersöhnchen. Er wollte doch wahrscheinlich nur zur Flotte um seine eigene innere Schwäche zu überdecken! War es denn nicht so? Seine Abhängigkeit zur Mutter überwinden, in dem er den mannhaften Beruf eines Offiziers einging. Aber sie täuschte er nicht, er war eigentlich viel zu weich und verletzlich. Ein Sith bräuchte keine halbe Stunde ihn zu brechen.


Danke Schön. Wie hast du das nur erraten? Der Tee ist wirklich klasse. Was ist das für eine Sorte?


|| Hapan • Quirinal • Haus • Gartenterrasse|| • Nekki, Casia, Padme, Marana, Pascal, Sav'jes
 
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Pascal hatte Padmes neue Padawan von der Seite gemustert, jedoch so unauffällig, daß sie es nicht bemerkte. Er mußte Padme später fragen, wo sie ihre Padawan auf einmal aufgetan hatte, denn bei seiner Abreise nach Coruscant hatte Padme durchwegs alles, was nur entfernt mit Jedi zu tun hatte, tunlichst ignoriert. Aber bei einem war er sich sicher, entweder hatte Nekki von anfang an eine zynische Ader gehabt oder Marana hatte binnen kurzer Zeit wunderbar abgefärbt. Die fortlaufenden "Streitgespräche" zwischen Padme und ihrer Mutter machten nicht nur ihm Spaß, aber niemand wurde ausgespart. Der Ton auf Quirinal war heiter und fröhlich. So wie er vor langer Zeit auch auf Bellevedere geherrscht hatte. Viel zu früh hatten andere Töne diese Harmonie gestört und irgendwann einmal war Bellevedere nur ein Rückzugsort, aber kein wirkliches Zuhause mehr. Umso mehr noch genoß er die ablaufende Zeit auf Quirinal.
Freundlich nickte er wie auch die anderen Damen dem Mon Calamari zu.


"Du legst ein Tempo vor, Padme. Gleich wieder zwei Padawane? Schaffst du das auch in deinem Alter?"

spottete Pascal kurz, bis Padme die Gelegenheit nutzte, um ihn mit dem Ellenbogen in die Seite zu stossen. Gespielt ächzte Pascal.

"Ihr Jedi werdet mit der Zeit auch immer brutaler."

klagte er scherzhaft und lachte dann. Ihm waren jedoch zwei Dinge aufgefallen. Erstens, daß Nekki nicht erfreut war, daß Sav´jes an den Tisch gekommen war und zum zweiten, daß ihre Tasse leer war. Höflich erhob er sich, ergriff die Teekanne und goß Nekki wieder die Tasse voll. Gerade als er sie absetzen wollte, traf ein boshafter Blick. Pascal setzte sich überrascht und stellte die Kanne ab. Was war für eine Frau, die eine einfache höfliche Geste nicht schätzte. War er ihr irgendwie zu nahe getreten? Nein, das konnte er sich nicht vorstellen. Seiner Kenntnis nach war es auf keinem Planeten eine Beleidigung, einer Dame eine Tasse Tee einzugießen. Und plötzlich ahnte Pascal, was sie dachte. Normalerweise prallte sowas an ihm ab, aber irgendwie wurmte es ihn doch. Und er glaubte einen leisen Spott in ihrer Stimme zu hören.

"Das lernt man halt irgendwann im diplomatischen Dienst."

erwiderte er lediglich.

"Die Sorte ist ein Hapanian Grey, wenn ich mich recht erinnere. Du solltest Maranas Küche plündern. Aber das wird Padme mit Sicherheit schon machen, bevor ihr losfliegt."

Seine kurze Verstimmung verflog. Er war ihm an sich schon immer egal, was man hinter seinen Rücken sagte oder dachte. Nur das, was man ihm sagte, interessierte ihn.


Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Casia, Nekki, Marana, Pascal, Sav´jes und Padme
 
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Nachdem Sav´jes sich gesetzt hatte, setze sich Padme ebenfalls wieder. Bei Nekkis Kommentar hob sie Augenbraun.

"Ein paar Diener zum Saubermachen? An sich keine schlechte Idee."

Padme tat so, als denke sie angestrengt über Nekkis Vorschlag nach. Dann seufzte sie leise.

"Leider ist kein Platz mehr. Wenn mein ganzes Gepäck erst eingeladen ist, können wir uns auf dem Schiff gar nicht erst bewegen. Ich bin richtiggehend froh, daß Cerian hier bleibt. Bei seinem Gepäck müßte ich ein zweites Schiff nehmen."

erklärte Padme leidvoll. Pascal ließ es sich nicht nehmen, auch noch einen Kommentar abzugeben.

"Weißt du, das ist der Luxus, wenn man einen höheren Rang bekleidet. Man muß sich über sowas wie Diener keine Gedanken mehr machen. Wozu denn auch? Man hat schließlich Padawane."

Padme grinste jetzt.

"Du siehst, Nekki, mir wird es an Diener nicht mangeln. Bei euch ist es eine andere Sache."

lachte sie dann fröhlich.
Aber Padme war alles andere als weich. Sie hatte früh gelernt, was es hieß sich im Leben durchzuschlagen. Auch wenn sie meistens lachend durchs Leben ging, bedeutete es nicht, daß sie nicht wußte, was harte Arbeit, Schmerz und Leid waren. Körper und Seele hatten harte Lektionen miterleben müssen, aber sie hatte es geschafft, keine Verbitterung mitzunehmen. Padme hatte das glückliche Talent an vielen Dingen, dennoch etwas Gutes zu finden.
Was sie eher nachdenklicher machte, war Nekkis Reaktion auf Sav´jes Erscheinen. Warum hatte sie eine solche Phobie gegen Nichtmenschen? Padme war es schon vorher aufgefallen, aber sie war der Lösung dieses Rätsels noch nicht näher gekommen.
Und umso überraschter war sie, als plötzlich Mißtöne von einer Seite kamen, von der sie es nicht erwartet hatte. Zwischen Nekki und Pascal wurde die Stimmung plötzlich etwas gespannt. War bei Nekki dasselbe Fehler unterlaufen wie vielen anderen schon?
Padme schmunzelte. Sie hatte schon durch Casia früh gelernt, was es hieß mit einer de Lieven am Tisch zu sitzen. Da trafen sich Charaktereigenschaften wie Zähigkeiten und Beharrlichkeit, Ruhe, List vereint mit Liebenswürdigkeit und einer sehr bestrickenden Persönlichkeit, die jedoch im rechten Moment gnadenlos ihren Vorteil verwirklichen konnte. Zu diesem Charakter kamen einer großer Familiensinn, Loyalität und Freundlichkeit, die ergänzt wurde durch eine hervorragende Ausbildung, politisch wie auch menschlich. Padme wußte, daß Casia kein Problem damit hatte, ein Schiff zu kommandieren oder einem versammelten Stab so richtig die Meinung zu sagen. Ebenso wußte Padme, daß Casia eine hervorragende Schützin war.
Casia hatte viel im Krieg gelernt. Pascal dagegen hatte durchgehend eine zweigleisige Erziehung genosssen. Er konnte sowohl auf glattem diplomatischen Parkett brillieren, aber auch ein einfacher Soldat sein.
Nekki hatte einen fatalen Fehler gemacht. Sie hatte sich durch Pascals Manieren und Erziehung täuschen lassen. Es konnte tödlich enden, wenn man in einem Falken eine Taube sah. Nekki mußte lernen, daß man sich nicht so sehr in Sicherheit wiegen konnte, wenn man sich nur auf Eindrücke stützte. Jemand wie Pascal hatte es schließlich auch im Widerstand auf Coruscant weit gebracht. Und seine Leute waren keine geschniegelten Soldaten gewesen, sondern eher das, was die Coruscanter als Pack bezeichneten.
Je mehr Padme sich vorstellte, welchem Irrtum Nekki erlegen war, desto belustigter war sie.
Und sie fand es noch lustiger, daß Pascal Nekki den Gefallen tat, ihre Vorurteile noch zu schüren. Aber diesen Spaß ließ sie sich nicht entgehen.


"Oh ja, den Tee hätte ich um ein Haar vergessen. Eine Tasse Kaffee am Morgen ist zwar ganz nett, aber Tee ist natürlich besser."

Marana hob von gegenüber die Augenbraun. Sie verstand nicht ganz, was Padme nun faselte. Auch Casia blickte irritiert auf.

"Wie in Gottes Namen kommt ihr denn auf den blöden Tee?"

fragte Casia erstaunt. Aber Marana ließ sich die Chance natürlich nicht entgehen. Padme hätte es ahnen müssen. Marana war viel zu ruhig gewesen.

"Du und Pascal seid doch sonst nicht wählerisch. Ihr trinkt doch fast alles. Den Fusel, den ihr euch einmal hinter die Binde gegossen habt, würde ich nicht mal zum Desinfizieren der Toilette nehmen."

Padme stöhnte innerlich auf. Marana konnte einem alles vermiesen.

"Als nächstes wollt ihr Nekki noch Glauben machen, daß ihr bei einer Schlacht pünktlich den Tee einnehmt mit frischgebackenen Plätzchen?"

Marana schien das Thema sichtlich einzunehmen, entgegen Padmes Wunsch war leider noch immer nicht Schluß.

"Herr Sturmtuppler..."

Marana winkte affektiert mit ihrer Hand in der Luft herum.

"Bitte bringen Sie mir doch ein Kännchen Sahne zu meinem Tee. Und bestellen Sie der imperialen Küche, daß die Plätzchen einen Tick zu hart sind."

frozelte Marana mit näselnder Stimme. Pascal und Padme blickten sich nur kurz an.

"Natürlich, wir haben schon eifrig Pläne geschmiedet. Wir werden mitten in der Schlacht eine Teepause einberufen."

stimmte Padme eifrig bei.

"Du hast doch gesagt, die Jedi hätten eine primitive Lebensweise. Jetzt habe ich mich von Pascal endlich belehren lassen, wie man es richtig macht und nun paßt es dir auch wieder nicht."

klagte Padme. Pascal, der Verräter lachte dagegen nur.

"Um gegen Marana anzukommen, Padme, mußt du noch viel lernen."

bekam sie nun von ihm zu hören.

"Ja, aber du auch. Schließlich solltest du wissen, wie man mit corellianischen Whisky die Toilette putzt."

gab Padme lachend zurück.

"Ja, das wird nun mein hartes Los sein. Hoffentlich bekomme ich Handschuhe, damit meine zarte Haut nicht darunter leidet. Du könntest mir etwas von Cerians Creme mitgeben."

seufzte Pascal betrübt. Marana schüttelte nur den Kopf.

"Blagen."

sagte Marana lediglich.

"Nekki, am besten nimmst du die beiden Witzfiguren nicht so ernst."

sagte sie an Nekki gewandt.

"Na, herzlichen Dank, Mama."

beschwerte sich Padme.


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- [Hyperraum nach Hapes - RSD "Legend of the Republic" - Quartier] - allein

Ein Piepen riss ihn aus dem Schlaf. Wes blickte, verschlafen, zur Seite und sah sein Comlink, was blinkte und piepte. Wahrscheinlich hatten sie Hapes erreicht. Einen moment blieb er noch liegen und dann nahm er das Kom und meldete sich. Tatsächlich würden sie in gut 45 Minuten das Hapes System erreichen, wie ihm sein erster Offizier mitteilte. Der Captain murmelte eine Bestätigung und feuerte das Kom aufs Sofa, dann lies er sich wieder in die Kissen sinken. Wieder hatte er nicht ausgeschlafen. Seit Corellia hatte er nur wenig Schlaf bekommen, es gab einfach zu viel was erledigt werden musste.
Auch die "Legend" war nicht im besten Zustand. Eines der Triebwerke lief nur mit 98% Leistung und dann gab es noch hier und da kleinere Defekte. Die Techniker und Ingenieure versuchten alles wieder funktionstüchtig zu machen. Die Hauptarbeiten konzentrierten sich, natürlich, auf das Triebwerk, aber bis jetzt schien es, als habe keiner eine Idee voran es liegen könnte. Der Sternenzerstörer musste dringend mal wieder in einer Werft durchgecheckt werden. Aber darauf würde er noch lange warten können.
Wes schlug die Beine über die Kante seiner Koje und erhob sich vom Bett. Nach einem Gähnen und strecken, schleppte er sich ins Bad und unter die Dusche. Keine 15 Minuten später, hatte er eine frische Uniform angezogen und machte sich auf zur Brücke.
In dem Kommandozentrum des Schiffes herrschte bereits rege Betriebsamkeit. Es würde letzte Checks vorgenommen und alle Stationen bereiteten sich auf den Rückfall in den Normalraum vor. Swanson trat zu ihm und teilte ihm schnell das Wichtigste mit. Das Schiff war bereit, für den Fall das sie bei Hapes eine Falle erwartete. Alle Systeme arbeiteten mit 100%, bis auf das eine Triebwerk. Kurz darauf begann ein Offizier der Navigation den Countdown runter zu zählen.


"10...9...8...7...6...5...4...3...2...1...Rückfall."

Mit einem Ruck trat der Sternenzerstörer der Republic Klasse und die corellianische Korvette aus dem Hyperraum. Sie befanden sich am Rand des Sonnensystems und würden von hier ihre Absichten erklären, vielleicht waren sich auch unerwünscht und so könnten sie schnell fliehen. Allerdings hielt Wes es nicht für wahrscheinlich hier unerwünscht zu sein. Schliesslich befanden sich noch immer republikanische Truppen im System und Hapes war erst vor wenigen Wochen aus der Republik ausgetreten.

"Kommunikation. Rufen sie Hapes und erkläre sie unseren Auftrag und bitten sie um einen Parkplatz im Orbit. Teilen sie auch unseren Streitkräften im System den Grund unserers Besuch mit.", sagte er zu dem Bothaner der sich um die Kommunikation des Schiffes kümmerte.

Dieser gab die Befehle sofort weiter und in wenigen Minuten würden sie wohl eine Antwort erhalten. Wes ging, gefolgt von Swanson hinüber zu dem Bothaner und wartete auf eine Antwort. Sie mussten nicht lange warten. Einer der jüngeren Mannschaftsmitglieder wandte sich zu ihnen herum und teilte ihnen mit, dass man sie auf Hapes Willkommen heiße und ein Parkplatz im Orbit sei auf bereit für die beiden Schiffe der Republik. Wes nickte und wandte sich dem Flugoffizier zu.


"Sie habens gehört, bringen sie uns zu unseren Parkplätzen."

Der Captain ging wieder zu seinem Kommandositz zurück und wartete bis sich beide Schiffe in Bewegung gesetzt hatten. Dann sagte er laut.

"Lieutenant Commander Mike Swanson. Treten sie bitte vor."

Sein erster Offizier trat etwas unsicher vor ihn.

"Ich habe dei Ehre, sie in den Rang eines Commander der Flotte der Neuen Republik zu befördern und ihnen das Kommando über die corellianische Korvette "Silver Ray" zu übertragen."

Wes reichte dem neuen Commander die Rangabzechen und salutierte. Von den Stationen auf der Brücke gab es Applaus und seinem ehemaligen ersten Offizier stand ein breites Grinsen ins Gesicht geschrieben. Wes nickte ihm anerkennend zu und reichte ihm ein Datapad.

"Hier drauf befinden sich alle wichtigen Daten zu ihrem neuen Kommando, Commander. Sobald wir unsere Positionen über Hapes erreicht haben, können sie auf ihr Schiff überwechseln. Ich bin Stolz, einen so guten ersten Offizier gehabt zu haben.", sagte er dazu.

Swanson salutierte und verschwand mit dem Datapad von der Brücke. Er musste seine Sachen packen und sich mit den Daten vertraut machen.
Wes erkundigte sich nach der Zeit bis zur Ankunft in ihrem Orbit und machte sich, als ihm mitgeteilt wurde das es nur noch wenige Minuten sind, auf in den Hangar. Eryell war noch nicht dort, aber er schätzte das sie in wenigen Augenblicken auftauchen würde. Er ging schon mal auf das Shuttle, zu das sie nach Hapes hinab bringen würde. Die Piloten waren bereits dabei alles Abflug bereit zu machen und zwei Elite Soldaten standen rechts und links von der Rampe. Sie salutierten schneidig, als der Captain vor dem Shuttle stehen blieb. Diese beiden, obligatorischen, Wachen würden sie auch mit auf den Planeten begleiten. Sozusagen als Sicherheitsteam...


- [Hapes System - Orbit um Hapes - RSD "Legend of the Republic" - Hangar] - mit Soldaten u. Technikern
 
Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Casia, Nekki, Marana, Pascal, Sav´jes und Padme


Pascal genoß das Geplänkel am Tisch sehr. Momente wie dieser waren rar geworden in seinem Leben. Nachdem Vail und er die Schule absolviert, hatte sich seine Mutter entschlossen, dem Ruf nach Coruscant zu folgen.
Auch wenn sie es niemals zugeben würde, so wußte er doch, daß sie froh war, Corellia und die schmerzlichen Erinnerungen, die mit ihrem Heimatplaneten verbunden waren, hinter sich lassen zu können.
Aber es war erneunt Corellia, wo die Weichen für ihr neues Glück gestellt wurden. Und erneut geschah es auf Corellia, wo dieses neue Glück dahin ging. Und Corellia selbst ging verloren.
Beides mußte ein Schock gewesen sein, aber sie hatte weitergemacht. Stoisch und ruhig, aber Pascal vermutete, daß sie viele Tränen gar nicht geweint hatte. Viele Tränen gar nicht erst weinen hatte können. Als sie auf Coruscant angekommen war, hatte er kurze Zeit das Gefühl, daß sie eine Maske trug.
Und nun hing sie sich an die Republik, steckte ihre Kraft nun wieder in eine Sache, für die sie vor langer Zeit schon gekämpft hatte. Und ihm schien, als ob sie dadurch verhindern wollte, daß der Schmerz zu übermächtig wurde.
Er hätte es seiner Mutter und Led so sehr gegönnt wieder ein Lebensglück zu finden. Aber es hatte nicht sein dürfen, nicht sein sollen.
Die Ruhe Quirinals ließ sie selbst auch zur Ruhe kommen, aber mit der Ruhe kamen unerwünschte Gedanken. Schmerzhaft und verzerrend. Diese schien seine Mutter nicht zulassen zu wollen.
Aber er machte sich Sorgen. Irgendwann einmal würden sie hervorbrechen, möglicherweise würde Casia daran zerbrechen?
Würde er noch mehr von seiner Familie verlieren? Möglicherweise war er am Ende nur noch übrig. Eloise Ambria, Vail Beda und Leon Pascal de Lieven. Drei Kinder, zwei von ihnen verschollen. Möglicherweise tot.
Er bereute sein anfängliches Mißtrauen gegen Ami. Er erinnerte sich an das Foto von ihnen drei und Mama, welches von ihrem Vater aufgenommen worden war. Das Bild hatte den letzten unschuldigen und glücklichen Moment ihres Lebens aufgenommen. Den letzten Tag an dem sie eine wirkliche Familie waren.
Ihre Eltern hatten ihre Kindheit weiterhin liebevoll gestaltet. Aber diese reine Unschuld war mit dem Verschwinden von Eloise weg gewesen. Mama und Papa konnten eines Tages wieder lachen, aber Vail und Pascal war aufgefallen, daß dieses Lächeln anders war. Als wäre durch diesen enormen Schmerz das Lachen immer schwieriger. Das Lächeln beider hatte manchmal etwas in die Ferne schweifendes und Ernstes.
Er hatte Ami niemals sagen können, daß er es bedauerte, daß sie gegangen war, bevor er wußte, wer sie war. Daß er an seinen Zweifel festgehalten hatte und es bereute. Padme und Marana hatten sie gesucht und nicht gefunden.
Pascal wollte sich das Schlimmste nicht ausmalen. Diesmal würde er erst glauben, daß seine Schwester tot war, wenn er ihre Leiche mit eignen Augen sah. Nie wieder denselben Fehler machen.
Hoffnungen wie diese halfen ihm, nicht in Zynismus zu versinken. Gnadenlos würde er schützen, was von seiner Familie übrig geblieben war. Wiederholen, was seiner Familie gehörte, damit sie wieder ein Zuhause hatte, um darin zusammenzufinden. Belevedere. Ein Haus, doch vielmehr als ein Haus. Ein Traum, für den es sich zu kämpfen lohnte.
Corellia, Coruscant, Hapan, Naboo, Alderaan und viele anderen. Das waren Stationen, die er gehen mußte. Und am Ende würde sein Traum stehen. Belevedere.

Das Piepen eines Comms unterbrach die Stille seiner Gedanken und das Gespräch bei Tisch, von dem er nichts mitbekommen hatte. So registierte er nicht, daß es sein Comm war, das dieses störende Geräusch von sich gab. Innerlich fluchend griff er danach und las die Nachricht. Nun war es soweit.


"Ich habe gerade von den stationierten Truppen die Nachricht erhalten, daß Schiffe der Republik angekommen sind. Ich werde meinen Dienst antreten."

erklärte er und stand auf.

"Wenn mich die Damen bitte entschuldigen würden."

sagte er höflich und verbeugte sich leicht. Aber auch Casia, Marana und Padme waren aufgestanden.

"Ich werde mit einem dieser Schiffe Hapan verlassen, Pascal. Ich bin gebeten worden, den provisorischen Sitz der Republik aufzusuchen."

erklärte Casia.

"Ich habe jeden Tag damit gerechnet, aber nun überrascht es mich doch."

sagte sie noch mit Wehmut in der Stimme.

"Marana und ich kommen als Abschiedskommitee mit."

warf Padme rasch ein.

"Vielleicht sind Jedi auf dem Schiff. Die Chance, Kontakt zu schließen, darf ich mir nicht entgehen lassen."

Padme wandte sich an beide Padawane.

"Wenn ihr uns begleiten wollt, dann sorgt dafür, daß ihr nicht wie Jedi aussieht wie Jedi. Nehmt die LS mit, die ich euch gegeben habe, aber versteckt sie unter eurer Kleidung. Nekki, vielleicht solltest du wie ich auf einen langen Kapuzenmantel zurückgreifen."

Padme lächelte bei den Worten. Bald gab es keine Kleider mehr. Dann würden sie Kleidung tragen müssen, die zweckmäßig war.

"Casia, ich helfe dir beim Packen. Und Padme, beeile dich."

Marana trieb die Gruppe an.

"Aber natürlich, wir werden uns beeilen, die Evakuierung zügig und ohne Verluste hinter uns zu bringen."

Mit diesen spöttischen Worten entwischte Padme rasch in ihr Zimmer. Auch die anderen verließen die Terrasse.


Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Casia, Nekki, Marana, Pascal, Sav´jes und Padme
 
-Orbit um Hapes, "Legend of the Republic", Quartier-


Die ganze Zeit blieb die junge Senatorin in ihrem Quartier, wo sie ein wenig geschlafen hatte, gegessen und sich erfrischt hatte. Nebenbei hatte sie sich hingesetzt um im Computer sich einiges anzusehen. Hauptsächlich ging es um die momentane Situation. Es gab viel diplomatische Arbeit, die sie zwar nicht gerne machte aber es musste sein.

Erst als sie einen Ruck spürte, kurz darauf eine Nachricht, daß sie den Hyperraum verlassen hatte, stand Eryell auf und verließ ihr Quartier. Sie ging direkt zum Hangar, wo man sie bereits erwartete.


"Captain Korus...."

Grüsste sie freundlich, auch wenn sie wieder so ein seltsames Gefühl hatte, wenn sie ansah. Aber sie schüttelte innerlich nur den Kopf und stieg in das Shuttle. Das wenige Minuten später schon startete um auf die Oberfläche zu fliegen. Die junge Senatorin kannte Hapes nicht persönlich, auch ein Grund mehr an die Oberfläche zu fliegen aber auch um die ehemalige Kanzlerin zu sehen.

Es dauerte seine Zeit bis die die Oberfläche erreichten, vorher bekamen sie noch die Landekoordinaten. Erst dann konnten sie landen.



-Hapes, zugewiesene Landekoordinaten, Shuttle mit Korus und Crew-
 
Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Casia, Nekki, Marana, Pascal, Sav´jes und Padme


Freundlich begrüßte Sav'jes alle bevor er sich setzte und sich eine Tasse Tee nahm. Als er bei Nekki ankam merkte er natürlich ihren Gesichtausdruck, ließ sich aber nichts anmerken. Vielleicht hatte er sich auch geirrt. Aufmerksam verfolgte er das Gespräch. Immerhin wusste Sav'jes nicht, was alles geplant wurde, als er in seinen unfreiwilligen Schlaf gefallen war. Nachdem eher lapidare Themen wie der wirklich gute Tee durchgenommen worden sind, wurde es plötzlich hektisch. Pascal trat also der Flotte bei und Nekki Padme und er würden jetzt auch wieder verschwinden. Da fiel ihm ein ...

"Ähm, wohin werden wir eigentlich fliegen? Das hat mir noch niemand gesagt?" wandte er sich an Padme.

Das Lichtschwert, dass er in seinem Zimmer vorgefunden hatte, baumelte schon an seinem Gürtel und nun versteckte er es schnell unter de weiten sandfarbenen Umhang, ebenfalls Kleidung, die er nach seinem Erwachen vorgefunden hatte. Ob er wie ein Jedi aussah wusste er nicht - er hatte bis jetzt noch nicht viele gesehen - und so hatte er vorerst nicht vor etwas zu ändern. Die meisten konnten sich wahrscheinlicht sowieso nicht vorstellen, dass ein Mon Calamari ein Jedi sei und ein Seitenblick auf Nekki, die sich gerade erhob, sagte ihm, dass seine Annahme richtig ist. Auch er erhob sich nun.

"Da ich sowieso gerade nichts anderes vorhabe würde ich Euch gerne begleiten."


Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Casia, Nekki, Marana, Pascal, Sav´jes und Padme
 
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