Heute vor 70 Jahren: Beginn der Kämpfe um Guadalcanal
Heute vor 70 Jahren, am 7. August 1942, begannen die Kämpfe um die Salomonen-Insel Guadalcanal, die mit zu den härtesten im Pazifikkrieg zählen. Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Fakten und Ereignisse:
Anfang Mai 1942, vor der Schlacht im Korallenmeer, hatten die Japaner die besetzt. Damit wollten sie ihren Verteidigungsbereich über ihren Hauptstützpunkt Rabaul hinaus ausdehnen, die Nachschubwege zwischen USA und Australien angreifen und unterbrechen. Um dies zu verhindern, landete die 1. US Marineinfanterie-Division am 7.8.1942 auf Guadalcanal, um den von den Japanern fast fertig gestellten Flugplatz bei Lunga Point und einen nahegelegenen Ankerplatz bei Tulagi zu besetzen. Damit begann die alliierte Gegenoffensive im Pazifikkrieg.
Das umkämpfte Gebiet umfasste nur etwa 50 Kilometer an der Nordküste Guadalcanals um den Flugplatz, den die Amerikaner „Henderson Field“ nannten, zum Gedenken an den USMC-Major Lofton Henderson, der bei der Schlacht um Midway gefallen war. Die Landung auf Guadalcanal war die erste große Offensivaktion der Alliierten im Pazifikkrieg, die als riskantes Unternehmen begann, da Japan noch eine deutliche Überlegenheit zur See besaß. Es entwickelten sich lange, verlustreiche Kämpfe um den Flugplatz, die sich über sechs Monate hinzogen und von Grausamkeit und Unerbittlichkeit gekennzeichnet waren. An Land gab es schwere Kämpfe im unerträglich feuchtheißen tropischen Klima. Die US Marines und Soldaten der US Army, die Einheimische und örtliche Kolonialbeamte unterstützten, zeigten die Schwachstellen der japanischen Bodenkampftaktik-Doktrin auf, wenn sie von entschlossenen und gut ausgebildeten Gegnern mit überlegener Feuerkraft konfrontiert wurden.
Parallel zu den Kämpfen an Land gab es eine Reihe von Seeschlachten (Savo, östliche Salomonen, Kap Esperance, Santa Cruz, Guadalcanal I + II, Tassafaronga), ausgelöst durch Nachschub-Konvois beider Seiten. Dabei erzielten die Japaner einige Erfolge, so verloren die USA u.a. die Flugzeugträger Hornet und Wasp. Dagegen verliefen zahlreiche U-Boot- und Luftangriffe vorteilhaft für die Alliierten. Die Schiffsverluste beider Seiten waren etwa gleich hoch. Doch die Japaner besaßen nicht genug Kampfmittel und Ersatzschiffe, um die USA zu besiegen, die auch schwere Verluste leichter verkraften konnten. Ende 1942 waren die Flugzeugträger-Kampfgruppen beider Seiten geschwächt und dezimiert, worauf andere Überwasserschiffe und landgestützte Flugzeuge die brutalen Kämpfe fortsetzten.
Seit diesen Seeschlachten heißt die schmale Meerenge zwischen Guadalcanal und den nördlich gelegenen Inseln „Eisenboden-Sund“, denn dort liegen bis heute zahlreiche Kriegsschiff-Wracks.
Innerhalb und etwas außerhalb des Eisenboden-Sunds bewies die japanische Marine in fünf Schlachten und etlichen Scharmützeln ihre damalige Überlegenheit beim Nachtkampf mit Geschützen und Torpedos. So blieb der Kampf über vier Monate lang unentschieden, und es war unklar, wer siegen würde, bis die Japaner die heimliche Evakuierung ihrer Bodentruppen am Morgen des 8. Februar 1943 beendet hatten. Die Kämpfe um Guadalcanal forderten auf beiden Seiten hohe Verluste an Menschen, Schiffen und Flugzeugen, doch die USA konnten sie wenig später durch Neubauten ersetzen, Japan nicht. Strategisch begann auf und bei Guadalcanal der lange und mit immensen Verlusten an Menschen und Material verbundene Rückzug Japans.
Quellen: H.P. Willmott, Der Zweite Weltkrieg im Pazifik, verschiedene Internetseiten, u.a. die offiziellen Seiten der US Navy und des US Marine Corps
Karte von Guadalcanal
Marines landen auf Guadalcanal