Teth-Dschungel nahe Peroon- mit Ferak Koltari
Der junge Zabrak versicherte noch einmal, dass seine Begegnung sicher ein Jedi war und Sahra schmunzelte über die ausgeschlossene Möglichkeit, dass es der Gärtner war.
"DA wär ich vorsichtig. Es gibt Jedi, die einen sehr sehr grünen Daumen haben und ihre Zeit gern mit der Pflege der Gärten verbringen. Also möglicherweise war das doch einer unserer Gärtner."
Das Ferak sich allerdings entschuldigte, lies Sahra zumindest wieder etwas ernster werden.
"Mach dir eine Sorgen, Ferak. Du bist niemandem auf den Schlips getreten und selbst wenn...wir sind hier unter uns un es würde auch unter uns bleiben. Ich denke, meine Frage rührte eher von dem her, was ich schon erlebt und kürzlich wieder erfahren habe. Aber das soll nicht deine Sorge sein. Es reicht, wenn ich hinter jeder Ecke einen Räuber vermute. "
Leider war das wohl langsam wirklich der Fall, aber das hatte auch erst so richtig angefangen, seit Radan wieder im Orden war. Es würde sicherlich interessant werden, wo das noch hinführen würde.
Feraks Erklärung , was die Macht war oder besser, was sie für ihn war, war garnichtmal übel.
"Du hast Recht. Die Macht ist überall. Sie wird von allen Lebewesen gemeinsam erschaffen. Andersrum ist kein Leben ohne sie möglich. Da könnte man jetzt sicher drüber philosophieren, bis man graue Haare bekommt...."
Die Jedi nahm eine Strähne ihres Haares in die Hand und sah sie skeptisch an. Nein, noch hatte sie keine grauen Haare. Glück gehabt.
"Ein Problem, dass du nicht haben würdest."
Sie grinste ihren neuen Schüler an, um ihren Scherz deutlich zu machen.
"...aber man kann das auch einfach als Gegeben hinnehmen und sich auf wichtigeres konzentrieren. Das du noch Mühe hast, die Macht bewusst wahrzunehmen, ist normal. Dir fehlt die Übung."
Demonstrativ zeigte sie ihm ihre Hand, führte die Finger untereinander, wie man die Hand normal durch einen Pulloverärmel führte.
"Mit der Hand ist diese Bewegung kein Problem. Aber könntest du das auch mit deinem Fuss machen? Der Muskel, um den kleinen Zeh in Richtung des grossen Zehs zu ziehen, wäre da. Aber die Wenigsten können diese Bewegung ausführen, weil wir sie schlicht nicht mehr brauchen, seitdem wir aufrecht gehen können. Man kann es wieder erlernen, aber dafür muss als erstes das Gehirn wieder lernen, diesen Muskel anzusteuern. Mit der Macht ist es das selbe. Du weisst, dass sie da ist. Du weisst auch, dass du sie wahrnehmen kannst. Aber du musst als erstes lernen, bewusst mit ihr in Kontakt zu treten. Da hilft dir Meditation und immer wieder versuchen. So lange, bis du den Weg gefunden hast. "
Das Ferak sich als leeres Gefäss beschrieb, fand Sahra merkwürdig. Natürlich war das eine bekannte Metapher, aber Sahra fand den Vergleich irgendwie falsch.
"Erstens gibt es praktisch keine leeren Gefässe. Es ist meistens zumindest Luft darin. Zweitens wäre es sehr Schade, wenn du ein Gefäss wärst.Und es wär schlimm, wenn dein Geist ein Gefäss wär. Gefässe sind starr in ihrer Form. Der Geist ist es, bei der Macht, nicht. Der Geist will über seine Grenzen raus. Immer. Ich könnte dich in ein Zimmer stecken, das zehn Quadratmeter gross ist. Du wärst zufrieden, bis du dir der Wände um dich herum bewusst wärst. Dann würdest du wissen wollen,was dahinter ist. Und das wär auch bei einem hundert Quadratmeter-Zimmer so. Irgendwann kommt immer der Punkt, an dem man wissen will, wie es weiter geht. Das ist auch das Wesen unseres Geistes. Immer weiter, immer grösser, immer neugierig. Darum ist es drittens auch nicht meine Aufgabe, deinen Geist zu füllen. Meine Aufgabe ist es, dich zu ermutigen, Fragen zu stellen. Und dann ist es meine Aufgabe, dir dabei zu helfen, die Antwort auf deine Frage zu finden. Weil dieser Weg: Fragen stellen- Antworten suchen. Dieser Weg wird dich durch dein Leben begleiten. "
Sie lächelte ihren Padawan an und wies dann auf den Wald um sich herum.
"An Orten wie diesen ist die Macht besonders stark. Weil viel Leben hier ist. Vom kleinsten Insekt bis zum Raubvogel im Baum dort. Alle leisten ihren Beitrag. Lass uns ein Spiel spielen. Du kennst "Ich sehe was, dass du nicht siehst"? Ich spiele " Ich spüre was, dass du nicht spürst."...wobei auch andere Sinne mit rein dürfen. Ausser vielleicht die Augen. Mach sie zu. Und dann fang ich an. "
Sahra schloss die Augen, atmete tief ein und nahm gleich das, was ihr als erstes auffiel.
"Ich rieche etwas, dass du nicht riechst. Es riecht erdig, modrig, aber noch nicht schimmelig.Wenn man zu viel von diesem Geruch in die Nase bekommt, muss man vielleicht niesen. "
Der Duft von morschem Holz war nicht einfach zu beschreiben, wenn man nicht das offensichtliche benennen wollte. Aber dieses Spiel war gut, um sich der anderen Sinne bewusst zu werden. Die Augen dominierten die Wahrnehmung viel zu sehr. Und es machte auch neugierig, was man noch alles wahrnehmen konnte. Vielleicht folgte Ferak ihr mit seiner Aufmerksamkeit zu den immer kleineren , feineren Reizen, die dann bald nicht mehr von den herkömmlichen Sinnen wahrgenommen werden konnten. Zu dem pulsieren der Macht, von dem Ferak schon gesprochen hatte und das ihm sonst nur auffiel, wenn er seinen Körper stärkte. Und es fokussierte den Geist, wenn man nach einer Wahrnehmung suchte, die man beschreiben konnte. Und es war entspannt, da es ein Spiel war. Alles konnte, aber nichts musste geschehen. Gut möglich, dass sie heute wirklich nur bei den 4 Sinnen blieben, die mit geschlossenen Augen noch übrig waren. Aber an einen Ort wie diesem war das keine verschwendete Zeit. Es war wohltuend für Körper und Seele.
Teth-Dschungel nahe Peroon- mit Ferak Koltari