Truuine

[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Trainingsraum - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]

Nach ihrem ersten richtigen Schlagabtausch mit Quasi-Schwertern war ihr Meister zufrieden und überließ sie eine Woche lang sich selbst. Eine Hand voll Techniken würden danach abgefragt werden. Die eine Hälfte war einfach, die andere weniger, obwohl Vorn selbst bei diesen so langsam aber sicher den Dreh raus hatte. Er war milde optimistisch gestimmt, dass das schon funktionieren würde. Einen eher flüchtigen Gedanken trieb ihn aber jetzt wieder um. Es war ja nicht ganz so leicht gewesen in die Tiefschlaftrance zu kommen, weil er Probleme mit der Visualisierung hatte. Diese Hürde könnte er ja überwinden … indem er … sich ein entsprechendes Atmungssystem ansehen würde. Wäre es zu viel verlangt gewesen, einen noch lebenden Menschen einfliegen zu lassen, damit er ihn aufschneiden durfte? Möglichst frisch, vielleicht sogar lebendig? Asters ständige Ermahnungen, das lebende wie künstliche Eigentum des Imperiums nicht unerlaubt zu zerstören, klingelte noch in Vorns Hinterkopf, weshalb er sich nicht sicher war.

Er hatte eine Woche Zeit um das Problem zu lösen und er fand eine Lösung, die ihm so halb zufällig über den Weg gelaufen kam. Vorn hatte erstmals bei den Hutten davon gehört. Das sogenannte Holonet. Damals war es nur eines von unendlich vielen Eigennamen gewesen, der nichts verraten hat und die Gespräche waren auch nie so geführt worden, dass er es ohne direktes Nachfragen hätte herausfinden können. Hier im Imperium hatte er es dann auch immer mal wieder gehört oder sogar Schilder und andere Schriften gesehen, doch es war obskur geblieben. Bis er sich dann verlaufen hatte und in der sogenannten Bibliothek gelandet war. Ort des Wissens wurde er auch genannt. Es gab scheiße viel zu lesen. Also so wirklich richtig viel. Glücklicherweise gab es aber auch Konsolen, an denen man sich informieren konnte, ohne eines von diesen eher klassischeren Dingern benutzt zu müssen, die man überallhin mitnehmen konnte. An sich waren die Konsolen für Vorn auch nicht spannend, weil sie in der Bibliothek standen und folglich ebenfalls nur genutzt wurden, damit man auf ihnen etwas lesen konnte. Bis, ja bis er eben, wie gesagt, zufällig einen der Mitarbeiter dabei beobachten konnte, wie der sich eine Aufzeichnung ansah. Auch dafür gab es entsprechende Bezeichnungen und das Konzept kannte der Hüne sogar aus der Theorie. In der Kolonie waren keine Ressourcen dafür da gewesen, um sich so etwas anzusehen. Hätte man aber gewollt, man hätte es tun können und es war Teil seiner Ausbildung gewesen davon zu hören. Aber jetzt konnte er es sehen. Und es hatte nicht lange gedauert, da hatte er sich selbst vor so eine Konsole gesetzt. In einer Ecke, mit dem Gesicht zum Rest des Raumes. Ist klar.

Nach wie vor nicht willens sich helfen zu lassen, hatte es eine Weile gedauert, bis er dem Computer per Sprachbefehl die richtigen Worte gesagt hatte, aber dann war er am Ziel. Am Anfang war er recht schnell auf Hürden gestoßen, weil er ständig Sachen haben wollte, für die man Freigaben brauchte. Wie zum Beispiel höchst detaillierte Filmaufnahmen von „Obduktionen“ bei noch lebenden Menschen oder sonstige Bilder. Stattdessen bekam er nur Modelle, Zeichnungen und von Software erstellte Filmchen. Von diesen wählte er die, die noch am ehesten der Realität entsprachen und zog sie auf ein Datapad, welches er neben seinem Bett legte und in dieser Woche immer mal wieder ansah, bevor er dann an der Tiefschlaftrance und dem Machtmut arbeitete.

Im physischen Bereich waren sich
Big Q und Vorn diesmal nicht aus dem Weg gegangen. Sie hatten es erst versucht und jeder für sich Droiden bekämpft, doch am Ende hatten sie sich schweigend darauf geeinigt, dass das unbefriedigend war. Sie wollten aufeinander einschlagen und die Macht anwenden und sie taten es – bis auf den ersten Tag – jeden Tag so lange, bis sie beide fix und fertig waren. Übungsschwerter wurden demoliert, Machtstöße zuerst willkürlich, dann gezielt auf Droiden umgelenkt. Machtgriffe abzuwehren schlug weiterhin konstant fehl, doch dafür wurde die Beherrschung der Dämonischen Besessenheit immer besser und sie nutzten ihre Erschöpfung am Ende des Tages um den Machtmut zu üben, da ja nicht beide gleichzeitig zusammenbrachen. Einer stand dann immer noch und war auch gewillt den Tagessieg einzufahren. Das führte dann zu Furcht, Wut und Verzweiflung und das konnte man dann wiederum mit dieser Technik bekämpfen.

Am letzten Tag vor
Asters Rückkehr hatten sie alle Trainingsschwerter aufgebraucht, obwohl man durchaus konstant für Ersatz gesorgt hatte. Gefühlt waren sie aber beide gleich stark, hatte gleich oft den Tagessieg errungen und nun wollten sie noch einmal alles geben. Am Ende hatten die Droiden herhalten müssen. Also ihre Gliedmaßen. Mit den Laserschwertern aufeinander einzuprügeln hatten sie mal kurz versucht, doch am Ende waren sie so übervorsichtig vorgegangen, dass es geradezu lächerlich gewesen war. Es hatte keinen Spaß gemacht und sich nicht nach Fortschritt angefühlt. Dann lieber mit abgeschnitetten Droidenextremitäten kämpfen. Die hielten wenigstens noch was aus, auch wenn ihre Masse natürlich überhaupt nicht zu einem Laserschwert passte. Darum ging es aber auch gar nicht mehr. Big Q hielt noch am ehesten an seiner leuchtenden Waffe fest, doch Vorn fühlte sich wohler, wenn seine Waffe ein höheres Gewicht besaß und er dieses durch seine Besessenheit beschleunigen konnte. Die Wucht dieser Angriffe, die Erschütterungen in seinem eigenen Körper, er konnte sich mühelos darin verlieren. Funken und Schweißtropfen flogen, das Metall kreischte, beide Männer brüllten und stöhnten. Der letzte Tag war – seit langer Zeit – mal wieder ein richtiger guter gewesen, konstatierte Vorn am selbigen Abend.

Wenn es um Erschöpfung ging, verhielt sich die Tiefschlaftrance beinahe wie Schlafen. Es fiel Vorn leichter. Nicht ganz so leicht, weil es eine anfängliche Phase gab, in der der Körper seiner Natur folgen und ihn einschlafen lassen wollte, doch nach diesen paar Minuten half die Müdigkeit dabei in die Trance zu verfallen. Die Videos und Bilder vom Atmungssystem halfen auch. Mit jeder weiteren verstandenen Technik wurde es offensichtlicher, dass Vorn ein visueller Mensch ohne jede eigene Phantasie war. Er konnte die Sachen gut vor dem inneren Auge zum Leben erwecken, aber eben nur bereits gesehenes. Sein eigener Unwillen, den Dingen auf den Grund zu gehen, sie wirklich verstehen zu wollen, stand ihm im Weg. Er hatte kein Interesse daran die Funktionsweise eines Laserschwertes nachvollziehen zu können. Er musste es nur führen und seine Funktionen kennen. Aber nicht was genau geschah, sobald er den Knopf drückte. Big Q sah das offenbar anders. Zumindest glaubte Vorn das. Er hatte den Wookiee hier und da mal beobachten können und das haarige Tier hatte sich die Droiden und auch das Laserschwert viel zu genau angesehen, als wolle er es verstehen. Zeitverschwendung. Offensichtlich. Sie waren keine Mechaniker. Das war der Job von dem Personal. Und seit sie die Macht nutzen konnten, war dieser Umstand sogar noch offensichtlicher geworden.

Wie dem auch sei. Es lief. Vorn hatte alle seine Schwächen kompensiert und konnte nun all das, das dem Wookiee zuvor so leicht gefallen war. Das hatte ihm zwar die Zeit gekostet, um auch weiterhin auf kämpferischem Level vor Big Q zu sein, doch immerhin konnte der Mensch nun nicht mehr im Schlaf überrascht werden.

Das hatte Aster nämlich versucht. Mit einem Können, welches Vorn wohl noch lange fehlen würde, levitierte sein Meister seinen Möbelberg vor der Tür zur Seite. Und platzierte sie danach an ihren vorgesehenen Plätzen. Zu diesem Zeitpunkt in der Woche hatte Vorn das Licht in seinem Quartier angelassen, da er so glaubte schneller kampfbereit zu sein, sollte man bei ihm einbrechen wollen. Deshalb saß er auch auf den Bett, die Beine herunterhängend, das Laserschwert griffbereit neben sich und das Gesicht in Richtung Tür. Diese Form der Körperhaltung war für die Tiefschlaftrance gar nicht mal so hilfreich, das merkte er durchaus, doch innerhalb dieses Ortes reduzierte er lieber die Effektivität dieser Technik und war dafür schneller kampfbereit. Und genau wegen all dieser Vorsichtsmaßnahmen bemerkte er trotz geschlossener Augen die Levitation. Die war nämlich geräuschlos, doch als die Luma an der Decke plötzlich selbst durch geschlossene Augenlider hindurch sichtbar dunkler wurde, bemerkte Vorn das sofort und interpretierte es sogar richtig. Folglich war er schon auf den Beinen, als Aster die Tür öffnete. Nur weil der Akolyth genau mit diesem gerechnet hatte, war seine Waffe noch nicht aktiv. Der dürre Politiker und Hobbyausbilder nickte seinem Schüler zu und verschwand dann wieder.

Grmpf, kommentierte Vorn diese gesamte Aktion grummelnd und begann dann den Möbelberg wieder aufzubauen. Er schützte sich ja nicht nur vor seinem Meister. Aber dank diesem hatte er nun doppelte Arbeit. Danke für nichts, Arschloch.

[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Vorns Quartier - Vorn]
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Ferit-Haus / Lagerraum ] Ivonne und Nira, sowie Quiver

Bei Niras Nicht-Antwort auf Ivonnes Frage nach ihrem Aufenthaltsort, stellten sich die Nackenhaare der Agentin erwartungsvoll auf. Sie hatte Blut geleckt. Spätestens jetzt war klar, dass die Sith etwas zu verbergen hatte. Dann noch die Spannung, mit der sie sich nach vorne lehnte, wie ein Raubtier, zum Sprung bereit. Ivonne war sich mit einschneidender Deutlichkeit der Existenz ihres Blasters an ihrem Gürtel bewusst und musste sich extrem beherrschen diese Nira nicht hier und jetzt an Ort und Stelle zu verhaften. Sie wusste etwas, das Ivonne wissen wollte und wenn sie es nicht freiwillig rausrücken wollte, würde ein bisschen Folter sicherlich ihre Zunge lösen…

Plötzlich klopfte es an der Türe. Beinahe schnell genug, um ihr ein Schleudertrauma zu verpassen, fuhr Ivonnes Kopf herum. In diesem Moment öffnete sich auch schon die Tür. Die Augen der Agentin weiteten sich voller Zorn als sie erst den kleinen, gelben Majordomus erblickte und dann das verhasste Gesicht von Vizegouverneur Severide. Das konnte doch nicht wahr sein! Dieser Sohn einer dreckigen Alienschlampe war doch offworld! Das hatte sie kontrolliert! Konnte er bis zu ihrer Ankunft im Ferit-Haus einfach so angekommen sein?! So viel Pech konnte doch keiner haben?! Verdammte Scheiße!!

In Ivonnes Ohren rauschte das Blut, aufgepeitscht von ihren vielen atoanischen Herzen, sodass sie beinahe die Worte des Mannes an Quiver verpasst hätte. Offensichtlich falsch-freundlich fragte er die Sith wie gut sie sich eingelebt hatte und ob alles nach Plan lief, bevor er sich Ivonne selbst zuwandte. In seinem typischen ‚Ich bin so viel besser als du‘-Etepetete-Drecksack-Ton warf er ihr vor sich in Dinge einzumischen, die oberhalb ihrer Gehaltsklasse lagen, bevor er sich nach der Identität Niras erkundigte. Ivonne platzte bald vor Zorn, als die Sith natürlich sofort Auskunft gab und von Severide angewiesen wurde sich mit ihrer Kollegin im Foyer einzufinden.


„Ich protestiere! Dies ist eine offizielle Befragung, die Sie stören!“

, presste Ivonne zwischen den Zähnen hervor, doch es half alles nichts. Für ihre Worte hatte der Vizegouverneur nur herablassende Verachtung übrig. Imperator, wie sie diesen dreckigen, kleinen Scheißer hasste! Für Quiver hatte Severide dann schon respektvollere Worte übrig, die sich aber trotzdem auf ein ‚Ätschibätsch ich mach das jetzt und fick dich!‘ herunterkochen ließen. Entsprechend wenig erfreut sah die Nautolanerin auch aus, während sie erst die Arme vor der Brust verschränkte und dann antwortete:

„Ich verstehe, Lord Baobhan. Auch ich muss gegen diese willkürliche Einziehung meiner Ressourcen protestieren. Lord Aster wird davon hören.“

Halb hatte Ivonne gehofft, dass Quiver doch noch ihren Einfluss geltend machen würde, doch die Worte der Sith sagten ihr alles, was sie wissen musste. Auch sie gab sich geschlagen! Nira und Severide machten sich von dannen und als sich schließlich die Tür hinter ihnen geschlossen hatten, sprang die Agentin von ihrem Stuhl auf. Wütend fauchte sie wie ein wildes Tier, dem man einen saftigen Bissen vor der Nase weggeschnappt hatte. Grade wollte sie zornig nach ihrem Stuhl treten, beherrschte sich dann jedoch. Noch war sie nicht allein.

„Ich fühle mit Ihnen, Agentin.“

, sagte Quiver mit einem schiefen Lächeln und trat auch zur Tür.

„Ich fürchte aber, wir müssen uns dann fürs erste gedulden. Wie alle anderen auch.“

[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Ferit-Haus / Lagerraum ] Ivonne, sowie Quiver
 
[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Ferit-Haus| Lagerhaus] Matthew, Nira, Quiver und Aghast


Natürlich waren Operative Aghast und Darth Quiver nicht angetan davon das Matthew sich erneut in ihre Angelegenheiten einmischte. Aber für Matthew war es eine notwendige Machtdemonstration. Quiver machte sich zu sehr an den Gouverneur ran und brauchte die Erinnerung das Matthew auf diesem Planeten ebenso eine Machtposition einnahm und sie nur weil sie einen auf Busenfreundin des Gouverneurs machte ihn noch lange nicht überragte. Was die ISB-Agentin anging, Aghast hatte schon seit Matthews Ankunft auf dem Planeten immer wieder ihre Nicht-Menschliche Nase in seine Angelegenheiten gesteckt und anscheinend brauchte die Atoanerin regelmäßige Reminder sich nicht mit ihm anzulegen.

Ohne große Umschweife machte der Anzat sich also zurück auf den Weg ins Foyer, wo die Jüngerinnen bereits auf ihn warteten. Die Sith schien sich Sorgen seinetwegen zu machen, etwas das über seinen Auftritt gerade eben hinaus ging, er konnte jedoch nicht genau sagen warum.

„Sehr gut, Sie beide werden im Praxeum einquartiert, wo sie bis auf weiteres meine Gäste sind. Sagen Sie Miss Merash, haben sie schonmal auf Bastion die Aufmerksamkeit eines Meisters erweckt? Ich habe den Eindruck Sie hätten schon einmal eine Ausbildung erhalten. Entweder das oder ihr habt sehr viel Zeit in der Bibliothek verbracht?“

Die Aura der Reinrassigen Sith machte für eine Jüngerin ungewöhnlich viel her. Die Frau war stark in der Macht das war offensichtlich. Erstaunlich, dass sie nicht längst für eine Ausbildung aufgelesen worden war. Während sie also durch Moraband in Richtung des Gouverneurspalastes spazierten, hörte Matthew den Ausführungen der Sith aufmerksam zu.

„Nun ich hatte den Eindruck das Ihr den Namen meines Meisters bereits vorher schonmal gehört habt? Wenn ich euch effektiv vor Gestalten wie Operativ Aghast und Darth Quiver abschirmen soll wäre es von Vorteil wenn ihr mir Verraten würdet, was Ihr wisst. Seid versichert, ich hege euch gegenüber keinerlei Groll. Ich möchte lediglich sicherstellen, dass die Verwaltung Truuines für kommende Ereignisse gewappnet ist und da ist es schlicht störend, wenn unsere Gäste oder der ISB uns Informationen vorenthalten.“

Wusste Nira etwas über die aktuellen Geschehnisse? War sie im Bilde über den Tod des Imperators? Sicherlich würde sie nichts von den Krath wissen, eine Jüngerin, selbst eine so "mächtige" wie Nira war für seine Organisation absolut uninteressant. Trotzdem, konnte Matthew die Jüngerin dazu bringen preiszugeben, was sie wusste? Vielleicht konnte Nira Merash ein nützliches Werkzeug für Ihn werden.


[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Prachtboulevard| auf dem Weg zum Praxeum] Matthew, Nira und Elara
 

Truuine System - Truuine - Moraband - Nahe des Prachtboulevard - Ferit-Haus - Foyer - Nira, Elara (NPC) und andere NPC


Nach Niras Ansage schwieg Elara, bis jener Mann erschien, der sich als Darth Baobahn vorgestellt hatte. Die ersten Worte führten bei Nira jedoch zu einer gewissen Irritation. Auch wenn der Mann scheinbar die Hierarchie klar definiert hatte, so musterte die Rothaut ihn kurz. Daher schaute sie skeptisch und zupfte ein wenig an ihrer Kleidung.

“Ich hatte einen Meister. Er hieß Darth Nexx. Allerdings hatte ich von höherer Stelle einen anderen Auftrag bekommen. Wir waren zusammen auf Dathomir, wo ich…"

Nira schaute zu Elara und dann wieder zu Darth Baobahn.

“...meine rechte Hand auffinden konnte.”

Mehr musste er dazu erst einmal nicht wissen. So zogen sie mit dem Mann los.

“Ich bin überrascht. Warum bleibe ich nicht bei Darth Quiver?”

Auch wenn Nira schon dankbar war, dass sie aus der Situation befreit worden war, so war es oft nicht gerade ein gutes Zeichen, wenn die Dinge so liefen, wie es gerade hier der Fall gewesen war. Wahrscheinlich kam deswegen die Frage nach dem Meister von Darth Baobahn auch wenig überraschend. Sie war vorsichtig. Die Augen der Rothaut verengten sich und instinktiv spannte sie sich ein wenig an. Ihr Blick wanderte zu Elara, die daraufhin eher versetzt hinter Nira lief.

“Euer Meister… Ich habe ihn gesehen… Und als ich ihn gesehen habe, war er… schwer verletzt, wenn nicht gar tot. Er hat gegen eine Jedi gekämpft… und hätte uns alle fast mit in den Untergang gerissen.”

Das war erst einmal alles, was Nira dazu sagen wollte. Am Ende war die Frage nach dem Wo und Wann ja nicht gestellt worden. Noch nicht, vermutlich. Allerdings wirkte Darth Baobahn vertrauenswürdiger. Auch wenn Nira bewusst vorsichtig war, so schlugen ihre Instinkte noch nicht derart Alarm wie bei Darth Quiver und ihrer Partnerin. Lediglich die leichte Wut, die Nira überkommen hat, als sie erwähnte, dass der Meister Darth Baobahns quasi beinahe auch die Rothaut getötet hatte, verriet wahrscheinlich neben dem Ausweichen bestimmter Details am ehesten eben dieses Gefühl und der damit einhergehenden Mimik, dass Nira mehr wusste als sie verriet. Ein weiterer Sith, ein weiteres Wesen, dem man nicht blind vertrauen durfte. Das war gerade die Realität. Zum Glück war sich die Rothaut ihrer Waffen, dem Bogen und des Lichtschwerts aus dem Tempel auf Dathomir bewusst. Umgekehrt würde sie Darth Nexx nicht verzeihen, dass er sie einfach zu einer willenlosen Marionette hatte machen wollen. Sie! Nira Merash! Jenes Wesen, dass irgendwann alles Lebewesen des Imperiums anführen würde! Nie wieder! Eher würde sie im Kampf sterben.



Truuine System - Truuine - Moraband - Prachtboulevard - Auf dem Weg zum Praxeum - Nira, Elara (NPC) und Mathew
 
[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Prachtboulevard| auf dem Weg zum Praxeum] Matthew, Nira und Elara


Mhm, sein Meister war also besiegt worden? Dennoch wenn dort Jedi waren, die mächtig genug waren, um seinen Meister zu besiegen, dann war er sich auch sicher wer für den Tod des Imperators verantwortlich waren. Matthew ließ sich seine Gedanken nicht ansehen dachte aber darüber nach. Der Umstand, dass Nira so abfällig darüber sprach vom Grafen fast mitgerissen worden zu sein legte nahe das die Rothaut nicht zur Entourage seines Meisters gehört hatte…

„Nun, Ihr wart also auf Kast. Ich vermute Ihr habt dort Wachdienst für den Imperator gestanden?“

Wenn die Rothaut Kast überlebt, hatte dann konnte er sie auf keinen Fall an Darth Quiver zurück geben. Nicht eher nicht sichergestellt hatte das der Plan der Krath aufgegangen war. Es würde besser sein Sie an ihn zu binden. Da er auch aktuell keinen Schüler mehr hatte würde es auch keine größeren Probleme mit dem Orden nach sich ziehen.

„Wie ihr seht weiß ich mehr als Darth Quiver und Operative Aghast über die aktuellen Geschehnisse. Ich weiß nicht, ob ihr euch dessen Bewusst seid, aber der Imperator ist tot. Das Imperium unterliegt einer Nachrichtensperre, um weitgreifende Panik zu verhindern und die Ordnung aufrecht zu erhalten. Was den möglichen Tod meines Meisters angeht... Ich bin nicht sicher, aber ich denke Graf Sturn ist noch am Leben, wenn auch nur gerade so.“

Der beiläufige Ton, in dem er die Informationen preisgab, die Nira Merash als Druckmittel zurückzuhalten versuchte machte Ihr hoffentlich klar, dass er deutlich mehr in der Hinterhand hielt als Sie.

„Nun, wenn Darth Nexx keinen Anspruch auf euch als Schülerin stellt, könnte ich mir vorstellen euch als meine eigene Schülerin anzunehmen. Ich versichere Euch in den kommenden Zeiten wollt ihr euch auf die richtige Seite schlagen.“

Mit einem Mal drehte Matthew sich herum und zog das Lichtschwert von Niras Gürtel mit der Macht zu sich heran.

„Wenn Ihr jedoch ablehnen wollt, um einem Toten Imperator die Treue zu halten so kann ich euch auch gleich hier von eurem Leben trennen.“

Damit zündete er die rote Klinge von Nira und betrachtete sie nachdenklich.


[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Prachtboulevard | vor dem Praxeum] Matthew, Nira und Elara
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Regierungspalast / Ridleys Büro ] Ridley

Mit einem amüsierten Brummen überflog Ridley die offizielle Beschwerde Lady Quivers, die Matthews Beschlagnahmung ihrer Jüngergehilfen beanstandete. Es war schon irgendwie zum Schmunzeln. Der Mann war grade einmal drei Minuten von Zirulast zurückgekehrt und seine erste Amtshandlung hatte darin bestanden der Nautolanerin vor die Karre zu pissen. Natürlich hatte Ridley nicht vor etwas deswegen zu unternehmen. Auch wenn der Mann sich noch immer frustrierend schmallippig gab, so vertraute hen seinem Urteil. Quiver würde sich dann wohl andere Laborgehilfen suchen müssen.

Sacht summend begann Ridley ein Memo an Matthew zu verfassen. In knappen Worten beglückwünschte hen ihn zu Beschaffung einer neuen Staffel Jäger und informierte ihn über Quivers Beschwerde. Grade wollte hen ihn noch bitten ein Paar Gozanti-Kreuzer vom Kelada-Projekt abzuziehen, um die restlichen Jäger nach Truuine zu transportieren, als plötzlich die Tür zu Ridleys Büro ohne Vorwarnung nach innen schwang. Überrascht sah hen auf. Nicht einmal Matthew erlaubte sich einfach so, ohne zu Klopfen, hereinzukommen. Kurz dachte hen erschreckt, dass Vorn seinen unsichtbaren Käfig gesprengt hatte und über das Boulevard herübergewandert war, als hens Blick auf eine Person fiel, an die hen schon wahrlich Monate lang nicht mehr gedacht hatte: Die Ehefrau des Gouverneurs. Hens Ehefrau.

Zoëlla Pulastra-Solaris sah aus wie eh und je. Heute hatte sie wohl blau als ihre Farbe auserwählt, denn sowohl ihr Kleid mit Schleppe, ihre ausladende Hornbrille und ihr modisches Kopftuch strahlten in dem blauesten Blau, das selbst den Truuiner Ozean grün vor Neid erscheinen ließ. Immerhin passte der Farbton zu ihrer perfekt schwarzen Haut, die lediglich mit viel, aber geschmackvoll aufgetragenem, Make-up akzentuiert wurde. Überrascht zog Ridley die Brauen hoch. Hens letztes Update war gewesen, dass Zoëlla damit beschäftig gewesen war einem verschwenderischen Partyleben in Abyston nachzugehen.


„Ach Quinn, dein Geschmack lässt auch wirklich zu wünschen übrig! Wie kannst du nur so leben?!“

, sagte Zoëlla in ihrem üblichen Tonfall und mit Blick auf das tatsächlich etwas magere Dekor. Grade wollte Ridley innerlich die Augen rollen, als hem etwas Merkwürdiges auffiel. Normalerweise waren ausladende Belehrungen ihres Ehemannes Zoëllas Lieblingshobby – weshalb hen sie auch auf Abstand zu halten pflegte – doch heute schien sie mit dem Herz nicht ganz bei der Sache zu sein.

„Was gibt es, Liebling. Was ist los?“

, fragte Ridley, ohne selbst wirklich an einer Antwort interessiert zu sein. Hen hatte Zoëlla damals als Mittel zum Zweck geheiratet. Um als angehender Verwalter den Bonus ‚Treuer Ehemann‘ zu bekommen und von hens eigener Andersartiger abzulenken. Wer sollte hen schon als unschicklich feminin erachten, wenn hen eine äußerst heterosexuelle Ehe vorweisen konnte? Hens Desinteresse nicht sehend, oder zumindest ignorierend, füllte Zoëllas Augen sich mit Tränen.

„Oh Quinn, es ist so schlimm!“

, schrie sie fast und setzte sich auf Ridleys Schreibtisch, einen Stapel Unterlagen einfach so herunterfegend. Wie ein Schlosshund heulend warf sie sich mit dem Oberkörper auf die Tischplatte und verknitterte dabei das Schreiben, das Ridley bis grade noch im Begriff gewesen war fertigzustellen.

„Deine Schwiegereltern wurden verhaftet! Und dein Schwager!“

War Ridley bis jetzt bereit gewesen das Betragen der Frau als typisch Zoëlla abzutun, horchte hen nun auf. War ihre nähere Familie etwa der Verhaftungswelle zum Opfer gefallen? Während Zoëlla lautstark Tränen vergoss, zückte die Gouverneursperson hens Datapad. Früher einmal hätte diese überzogene Zurschaustellung von Emotionen hen dazu bewegt sie trösten zu wollen. Heutzutage ignorierte hen es gekonnt. War hens Gemüt kälter geworden? Weniger empathisch? Doch nein, hen war einfach unempfindlicher gegenüber den Manipulationstaktiken der Frau geworden. Sagte hen sich zumindest.

Wahrhaftig bestätigte das Datapad Zoëllas Angaben. Sylvain und Pascaline Pulastra waren beide festgenommen worden, ebenso wie Zoltan Pulastra und dessen Frau. Tatsächlich schienen sogar auch noch weitere entfernte Verwandtschaft unter dem Namen Pulastra betroffen zu sein! Nachdem hen durch eine Reihe hem bekannter Namen gestöbert hatte, rief Ridley Zoëllas Akte auf. Auch dort entdeckte hen einen Haftbefehl. Zusätzlich stand dort jedoch auch der Vermerk ‚Bis auf weiteres ausgesetzt.‘. Vermutlich hatte Ridleys Status als Gouverneur sie von demselben Schicksal bewahrt, wie der Rest ihrer Familie es erlitten hatte. Hen sah auf und bemerkte, dass Zoëlla inzwischen aufgehört hatte zu weinen und hen nun gespannt über den Rand ihre Brille hinweg ansah. Ihr Gesicht war auf magische Weise völlig trocken.


„DU MUSST ETWAS TUN, QUINN!“

, schrie Zoëlla fast, als sie sich nun wieder sicher war, hens volle Aufmerksamkeit zu genießen. Ridley antwortete jedoch nicht sofort, sondern nahm sich ein paar Herzschläge Zeit, um hens Optionen zu überdenken. War es hem möglich hens Einfluss geltend zu machen und die arkanianischen Behörden dazu zu bewegen die Pulastras freizulassen? Vielleicht nach Truuine zu verschiffen? Sofern sie noch lebten, vermutlich ja. Würde dies eine ganze Menge politischen Kapitals kosten, um einer Frau einen Gefallen zu tun die hen verabscheute – und vermutlich auch umgekehrt? Wiederum, ja. Hätte hen dies – auch zu hens eigenem Nachteil – noch vor vielleicht ein Jahr getan, nur um Zoëlla ruhig zu stellen? Ja zum Dritten.

„Ich denke nicht, dass ich das kann, Schatz.“

, sagte hen jedoch stattdessen. Als hätte hen sie geschlagen, zuckte Zoëlla zurück. Ob dies Teil ihrer Show war, oder sie sich ob der neuen, ihr bislang unbekannten Spur Durastahl in hens Stimme erschreckt hatte, konnte Ridley nicht erkennen. Einen Moment lang schwiegen sie beide. Dann verengten sich Zoëllas Augen langsam zu schlitzen.

„Quinn, versuch mich nicht für dumm zu verkaufen.“

Die histrionische Vorstellung als ineffektiv erkannt, hatte ihre eigene Stimme nun einen eisigen Unterton angenommen.

„Du kannst es und wirst mir diesen Gefallen tun. Dies ist der Handel, den wir beide eingegangen sind. Du hilfst meiner Familie politisch und ich bin das Feigenblatt, um zu verdecken, was auch immer Abartiges du bist.“

Nun war es an Ridley zurückzuzucken. Derartige Worte hatte hen noch nie aus Zoëllas Mund gehört und von einem Moment auf den anderen sah hen sich gezwungen bald sieben Jahre Ehe neu zu denken.

„Ich…“

, begann Ridley, doch Zoëlla unterbrach hen.

„Bedenke genau, was du jetzt sagst, Quinn. Ich bin mit den Chefredakteuren der Boulevardpresse im ganzen Supersektor per du…und ich bin ein exklusives Interview davon entfernt zu enthüllen, wie du nackt aussiehst.“

„…werde sehen, was sich machen lässt. Schatz.“

Völlig baff schaute Ridley hens Ehefrau an. Sieben Jahre hatte hen fest daran geglaubt, dass hen lediglich ein etwas resoluteres Auftreten davon entfernt war, sie auf ihren Platz zu verweisen. Hen war nicht einmal wütend über die grade eben stattgefundene Erpressung. Warum hatte Zoëlla es all die Zeit für nötig gehalten hen mit Krokodilstränen und emotionaler Manipulation unter Kontrolle zu halten?!

„Braves Schatz. Und jetzt bestell mir einen eisgekühlten Pogoyasaft – ich STERBE vor Durst. Die Luft in deiner hässlichen Stadt ist so unerträglich trocken… Und DAFÜR hast du mich von Zeltros kommen lassen…“

Ridley bemerkte erst ein paar Sekunden zu spät, dass hens Mund noch offenstand, als Zoëlla von einer Sekunde auf die andere zurück in ihr übliches Alter Ego wechselte. War es möglich, dass sie tatsächlich das politische Verständnis und Geschick der Pulastras geerbt hatte, aber stattdessen einfach SO sein WOLLTE?! Noch immer perplex gab Ridley die Bestellung an die Küche durch, während sich Zoëlla weiter auf hens Schreibtisch fläzte und sich dabei ununterbrochen in ihrer üblichen Weise beschwerte. Hen hörte nicht wirklich zu. Eine gute Gewohnheit, die hen sich schon früh in ihrer Beziehung zu eigen gemacht hatte. Unterdessen arbeitete hens Verstand fieberhaft, noch immer nicht wirklich nachvollziehen zu könnend, sich so gründlich in ihr geirrt zu haben. Nicht zu fassen. Nach all der Zeit. Zoëlla war nicht deswegen nutzlos, weil es in ihrer Natur lag. Nein, sie stand jeden Morgen auf und SUCHTE ES SICH AUS ihr Leben mit Cocktails und Strandbräune zu verplempern! Unfassbar!

Irgendwann kam dann auch das teuer importierte Getränk von Kelada an und Zoëlla machte sich mit einer theatralischen Verabschiedung von dannen. Grade wollte Ridley ein paar mögliche Vorgehensweisen für dieses Problem niederschreiben, um hens Gedanken zu ordnen, als ein Klopfen an hens wieder geschlossener Tür ertönte.


„Herein.“

, sagte hen und sah überrascht auf. Ein weiteres Mal wanderten hens Augenbrauen in die Höhe, als hens zweiter Überraschungsgast an diesem Tag sich als Operative Ivonne Aghast erwies. Die Agentin trat ein und verschloss sorgfältig die Tür hinter sich.

„Was kann ich für Sie tun, Operative? Sind Sie auch hier, um sich über den Vizegouverneur zu beschweren?“

, fragte Ridley, während Aghast sich, ohne auf eine Einladung zu warten, auf den Stuhl vor hens Schreibtisch pflanzte. Ein Stuhl auf dem Zoëlla natürlich ebenfalls die ganze Zeit hätte Platz nehmen können.

„Nein…nicht ganz.“

, sagte Aghast erst zögerlich, doch Ridley hatte beschlossen ihr keine weitere Vorlage zu liefern. Einen Moment breitete sich ein unangenehmes Schweigen aus, dann sagte sie:

„Ich bin hier, um Ihnen eine potentielle Lösungsmöglichkeit für Ihr Problem vorzuschlagen.“

Die Gouverneursperson zog die Brauen hoch und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Mein Problem?“

„Ihr Problem. Welches so eloquent von Ihrer Ehefrau vorgetragen wurde.“

Hens Miene verdüsterte sich.

„Sie haben gelauscht.“

„Frau Pulastra-Solaris hat die Tür nicht richtig geschlossen.“

„Die Tür an der Sie gelauscht haben.“

Operative Aghast hatte wenigstens den Anstand für einen Moment beschämt zu Boden zu schauen. Vielleicht hatte Matthew ja doch Recht. Sie hatte wirklich ein außerordentliches Talent dafür, ihre Nase in Dinge zu stecken, die sie absolut nichts angingen.

„Alles im Dienste des Gouverneursamtes, Gouverneur. Wollen Sie meinen Vorschlag nun hören, oder nicht?“

Ah, das Limit des Anstands war erreicht. Da Ridley das Gefühl hatte, dass Aghast nicht aufgeben würde, bis sie sich Luft gemacht hatte, bedeutete hen ihr fortzufahren. Wie eine Blume, der man Wasser gegeben hatte, richtete die Agentin sich in ihrem Stuhl auf.

„Auch wenn Sie nun Ihre Kontakte spielen lassen, wird dies sicherlich nicht das letzte Mal sein, dass Ihre Frau dieses Druckmittel spielen lassen wird. Gleichzeitig können Sie sie nicht verhaften lassen. Welchen Vorteil Sie auch immer aus der Heirat gezogen haben wird in das Gegenteil verkehrt werden, wenn Ihre eigene Ehefrau wegen Hochverrats einsitzt.“

„Soweit mein Problem. Und Ihre Idee?“

In Ridleys Magengegend machte sich ein unangenehmes Gefühl breit, dass hen wusste, was die Agentin vorschlagen würde. Gleichzeitig war hen sich nicht sicher, ob hen nicht wollte, dass Aghast genau DAS als nächstes sagen würde.

„Zunächst einmal möchte ich bemerken, dass dieser Raum abhörsicher ist.“

„Sofern die Tür nicht angelehnt ist, versteht sich.“

„Sofern die Tür nicht angelehnt ist.“

, bestätigte Aghast.

„Sicher gegen elektronische und mechanische Abhörmethoden.“

Ridley seufzte und streckte hens Machtsinn aus. Kein Wesen hielt sich in direkter Nähe auf und auch in Aghasts Aura konnte hen keine Täuschung erkennen. Lediglich ein unbändiger Wille von Nutzen zu sein, brannte in ihrem Geist. Kaum merklich nickte hen ihr zu.

„Ein Mordanschlag.“

, sagte Aghast eine Spur zu schnell, fast als müsse sie sich selbst dazu durchringen.

„Wir könnten eine Bombe in einem Ihrer Gleiter platzieren. Oder Frau Pulastra-Solaris‘, äh, Substanzen mit etwas versetzen? Sie müssten sich um nichts kümmern. Es ist mein Job derartige Probleme diskret aus dem Weg zu räumen.“

Bei den Worten der Agentin schloss sich eine kalte Hand um Ridleys Herz. Hatte hen also doch richtig gedacht. Nun, es war ein Schluss, der nahelag. Sicherlich, Aghast legte ihr Jobprofil grade etwas großzügig aus, doch waren auch sonst alle ihre bisherigen Maßnahmen irgendwie zu Ridleys Vorteil gedacht gewesen. Und dass sie nicht einfach gehandelt hatte ohne zu fragen war doch…Fortschritt? Einige Herzschläge lang breitete sich eine unangenehme Stille zwischen den beiden aus, während Ridley nachdachte. So wenig hen es wahrhaben wollte, der Vorschlag machte Sinn. Zoëlla hatte in dem Moment sicheren Boden verlassen, als sie versucht hatte hen zu erpressen. Wegsperren konnte hen sie ohne einen politischen Rückschlag nicht und auch der Forderung nachzukommen war keine gute Idee. Auch ein Mord war riskant. Ridley mochte ein Sith sein und auf Truuine einen gottähnlichen Status einnehmen, doch war auch für hen ein Mord höchst illegal. Doch war dies die am wenigsten riskante Lösung eines äußerst problematischen Problems? Wäre der Anschlag einmal abgeschlossen, wäre es das gewesen. Ridley würde ein Witwer sein, ohne weitere lose Enden, die nur eine kleine Krise davon entfernt waren, hem in den Rücken zu fallen. Geduldig ließ Aghast das Schweigen eine Weile gähren. Sie wusste, dass sie genug gesagt hatte und Ridley nun Für und Wider erwog.

„Ich denke…die Gleiterbombe sollte es sein. Ich will die schlechte Presse einer Überdosis nicht.“

, sagte Ridley schließlich und ignorierte die wachsende Kälte in hens Brust. Aus einem öffentlichen Mordanschlag ohne Verdächtige würde hen sogar noch politisches Kapital für sich schlagen können. Es war die logische Vorgehensweise, nicht? Aghast war linientreu und kompetent, zwei Qualitäten in ihr, die nie zur Debatte gestanden hatten. Zuweilen fehlgeleitet, sicher, doch alles was das brauchte war eine lenkende Hand. Es WAR die richtige Wahl. Operative Aghast nickte.

„Wie Sie wünschen, Gouverneur. Es soll so geschehen.“

Die Agentin stand auf und verließ den Raum, eine äußerst nachdenkliche Ridley zurücklassend.


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Truuine System - Truuine - Moraband - Prachtboulevard - Auf dem Weg zum Praxeum - Nira, Elara (NPC) und Mathew



Manchmal musste man versuchen, seine Karten richtig auszuspielen. Scheinbar wusste dieser Darth Baobahn wirklich mehr als Darth Quiver und ihr lästiger Schoßhund. Als der Sith so nonchalant runter beten konnte, wo Nira gewesen war und was ihre Aufgabe gewesen war, verfinsterte sich ihr Blick kurz und ihre Hand wanderte zwar nicht zum Lichtschwert, sondern zum Bogen. Jedoch kämpfte Nira gegen den Drang, ihren primitiven Instinkten zu folgen.

“Ihr wisst erstaunlich viel…”

Knurrte Nira knapp. Sie versuchte dagegen anzukämpfen, dass sie ihrer primitiven Natur nachgab und die Maske der zivilisierten Person aufrechtzuerhalten. Seine weiteren Worte sorgten nur dafür, dass die Rothaut sich ein wenig weiter nach vorne beugte. Er wusste viel. War er eines jener Wesen, die sie verhört hatte?

“Dann versteht Ihr hoffentlich, warum ich damit nicht gerade hausieren gehe… Die letzten, die mich ausgefragt haben, haben mir mehrere Tage immer die gleichen Fragen gestellt.”

Doch das Gespräch wurde noch unangenehmer. Nicht nur lösten sich ihre Druckmittel in Luft auf, nein! Er sprach ihren Meister an. Dieser Mann… Sie würde sich davor hüten, noch einmal in seine Klauen zu geraten. Dann sprach er von Seiten und Nira legte schnaubend den Kopf leicht schief. Was für Seiten? Was ging hier überhaupt vor? Ja, der Imperator war tot. Sie hatte versagt beim Beschützen und nicht einmal eine Padawan besiegen können! Wut stieg in ihr hoch. In dem Moment wo Nira Luft holen wollte, um auf die Fragen zu antworten, drehte sich Darth Baobahn um und zog Niras Lichtschwert mit der Macht zu sich. Direkt sprang Nira wie ein wildes Tier ein paar Mal zurück und nahm ihren Bogen im Anschlag. Ein animalisches Knurren entsprang Niras Kehle und von der zivilisierten Maske blieb nichts übrig. Ihre Augen funkelten wie jene eines Raubtieres, welches seine Beute im Auge hatte. Unweigerlich fragte sich Nira kurz, ob der Sith auch die Schreie des Lichtschwertes hören könnte, die in ihrem Kopf widerhallen, sobald sie versuchte andere Kristalle in dieses einzusetzen. Doch die folgenden Worte… Nira blinzelte irritiert und grinste diabolisch.

“Der tote Imperator? Er und wer auch immer jetzt kommt, soll nur meinen Platz auf dem Thron warm halten! Mir, doch egal wie viele Imperatoren kommen und gehen. Ich weiß nur, dass ich eines Tages diesen Thron besteigen werde.”

Ohne es zu merken, hatte Nira sich genau zwischen Darth Baobahn und Elara positioniert und damit unfreiwillig, ohne es zu bemerken, gezeigt, dass die ehemalige Nachtschwester für sie mehr war als nur eine bloße ‘Angestellte’.

“Von welchen Seiten redet Ihr da überhaupt? Ich war da, habe den Imperator versucht zu beschützen und hatte mit einer lästigen Padawan zu tun. Scheinbar läuft hier mehr als nur, dass ich im Kampf gegen diese Togruta unterlegen war. Was ist hier los?”

‘...und wann bekomme ich endlich was Vernünftiges zu essen?!’ beendete Nira in Gedanken ihre Fragen. Sie war zum Bersten angespannt. Der Blick war auf ihr Lichtschwert gerichtet. Wenn dieser Mann wirklich ein Darth war, dann würde sie keine Chance haben. Dennoch würde Nira Merash niemals kampflos untergehen, davon war die Rothaut überzeugt und ihre Augen leuchteten regelrecht vor Entschlossenheit, sich bis zum Ende zu verteidigen.




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[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Prachtboulevard | vor dem Praxeum] Matthew, Nira und Elara


Nira bewies, dass sie ausreichend Verstand, um nicht mit ihrem Wissen zu hausieren. Aber sie sagte auch deutlich, dass sie nicht verstand, was eigentlich passiert war. Sie war nur zufällig zwischen die Krath und ihren Aufstieg zur Macht geraten.

„Ambitioniert für eine Jüngerin. Aber ihr seht ein das ihr noch nicht so weit seid, und ihr seid intelligent genug zu erkennen, dass euch das große ganze völlig entgeht.“

Niras bedrohlich gehobenen Plasmabogen ignorierte der Anzat völlig und deaktivierte die Klinge der Jüngerin wieder. Dann warf er eine gehobene Augenbraue auf die schützende Position die Nira vor Elara eingenommen hatte, sagte jedoch nichts dazu.

„Das ihr tatsächlich in Erwägung zieht gegen mich anzutreten. Mutig oder aber töricht. Ihr habt jedoch meine Frage beantwortet es gibt keinen Grund für mich euch zu töten. Ihr möchtet wissen was eigentlich los ist so will ich es euch erklären. Jedoch nicht hier, wo alle Welt zuhören kann. Kommt.“

Dann drehte Matthew sich erneut um und betrat das Praxeum. Mit einigen raschen Befehlen wurden Nira und Elaras Habseligkeiten auf ihre neue Unterkunft verräumt und Matthew führte die beiden Jünger in sein Büro. Ein Magenknurren, nicht laut genug das ein Mensch oder sonst irgendwer es hätte hören sollen machte Matthew auf den Hunger der Jünger aufmerksam. Also setzte er sich in seinem Büro angekommen hinter seinen Schreibtisch und bedeutete seinen Gästen platz zu nehmen und bediente einen Taster auf seinem Intercom.

„Mata, wenn sie bitte etwas Nahrhaftes für meine zwei Gäste auf mein Büro schicken könnten. Brot, Fleisch und ein wenig von dem Meeresfruchtsalat den es in der Kantine gab. Oh, und ein paar Flaschen von dem Fruchtbier aus dem Bestand des Gouverneurs.“

Dann lehnte sich der Vize-Gouverneur zurück und betrachtete die beiden Jünger mit gelassener Miene. Die Ungeduld Niras spürend hob er einen Finger, ehe sie eine erneute Frage stellen konnte.

„Zunächst warten wir auf das Essen, dann werde ich erklären. Im Anschluss bin ich gerne bereit weitere Fragen zu beantworten, im angemessenen Rahmen versteht sich.“

Bald war dann auch das Essen aufgetischt. Matthews Schreibtisch, auf dem fast nie etwas zu essen stand wurde kurzerhand zum regelrechten Buffet. Nachdem die Diener sich zurück gezogen hatten und die Jünger sich mit Heißhunger über die Speisen hermachten, nippte Matthew an dem Fruchtbier, dass der Gouverneur so gerne trank.

„Wie ihr bereits festgestellt habt geht es keineswegs darum, dass ihr bei einem Kampf mit einem Jedi unterlegen wart, Miss Merash. Wie ihr an Graf Sturn sehen könnt, passiert dies auch den besten von Zeit zu Zeit. Außerdem hätte es auch nichts geändert, wenn Ihr den Kampf gewonnen hättet. Den Tod unseres geliebten Imperators haben wir von langer Hand geplant. Da ihr die Aspiration habt selbst einmal den Thron zu besteigen habe ich ein interessantes Angebot für euch.“

Erneut nippte er an dem Getränk, dass für ihn auch jetzt immer noch mehr den Geschmack von Biomüllflüssigkeit hatte als sonst irgendwas anderes. Als er sicher war die Aufmerksamkeit der Jüngerin zu haben fuhr er fort.

„Darth Allegious ist der letzte einer aussterbenden Reihe von Imperatoren, die sich den Thron mit purer Macht und roher Gewalt genommen haben. Solche Anführer sind für ein Imperium wie unseres ungeeignet, da sie häufiger als nicht einfach ein mangelhaftes Verständnis von Politik und Führung haben. Wir, also der Orden der Krath, sind ein Konglomerat aus Politikern, Unternehmern, Militärs und Sith die verstanden haben das wir unserem Imperium eine neue Richtung geben müssen, wenn wir die Rebellion der Neuen Republik unter die Kontrolle bekommen wollen. Wir haben den Untergang Allegious herbeigeführt und werden die neue Imperatorin aus unseren Reihen einsetzen. Nicht weil sie die Mächtigste unter den Sith ist, sondern weil wir die Macht dazu haben einen Anführer für unser Imperium zu stellen. Wenn Ihr tatsächlich einmal Imperatrix werden wollt, müsst ihr mehr als nur die Macht zu nutzen lernen. Ihr müsst Politik verstehen und euch in eine Position bringen, in der man euch die Macht zu Führen anvertrauen kann.“

Dies ließ Matthew zunächst einmal sacken. Hin und wieder nippte er an seinem Getränk.

„Wenn ihr meine Schülerin werdet seid ihr auf eurem Pfad einen Schritt weiter. Ihr werdet Teil der Herrschenden Gruppe und ich bin bereit euch zu lehren, was ihr lernen müsst. Dafür Schuldet Ihr mir Folgschaft und Loyalität. Was sagt ihr dazu Nira Merash?


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Die Situation war für Nira sehr angespannt. Sie würde bei einer falschen Bewegung des Mannes nicht davor zurückschrecken, zu kämpfen. Jedoch entspannte sich die Lage recht schnell. Darth Baobahn deaktivierte das Lichtschwert der Rothaut. Als Reaktion senkte Nira ebenfalls ihre Waffe. Sie schwieg erst einmal, ehe er die Bereitschaft, gegen den Sith anzutreten, ansprach, zuckte Nira mit ihren Schultern.

“Ich denke… wenn ich ohnehin sterben muss… dann kann ich zumindest versuchen, mich zu verteidigen. Ich werde mich nicht einfach ohne Gegenwehr abschlachten lassen… Aber ja… ich habe keine Ahnung, was auf Kast passiert ist, abgesehen von dem, was ich gesehen habe.”

So betraten sie das Praxeum. Man nahm Nira und Elara die Habseligkeiten ab, was die Rothaut anders als die ehemalige Nachtschwester nur widerwillig über sich ergehen ließ. Zusammen ging die Gruppe in ein Büro und nahmen Platz. Nira starrte den Sith nun fast nachdenklich, ja regelrecht skeptisch an. Egal wer dieser Mann war. Er war wichtig genug, um auch hier scheinbar das Sagen zu haben. Fragen würden erst beantwortet, wenn das Essen da wäre. Aus Niras Augen konnte man ablesen, dass sie vermutlich noch nicht oft so viel Nahrung auf einmal gesehen hatte. In ihrer Kindheit wäre so etwas ein Festmahl zu besonderen Anlässen gewesen.
Ohne es zu wissen, offenbarte Nira alleine beim Essen, dass sie nicht nur sprichwörtlich in einer Höhle aufgewachsen war. So schien die Jüngerin das Besteck für Deko zu halten und aß lediglich mit den Händen, während Elara schon fast damenhaft mit dem Besteck umging und eher eine kleine Portion zu sich nahm. Als Darth Baobahn von dem geplanten Tod des Imperators sprach, nickte Nira und schaute dann auf, während sie mit noch vollem Mund antwortete.

“Echt? Ich meine… das heißt, dass eine Jedi-Rätin, die von Bastion entkam und dann den Imperator tötet, was Euer Plan? Genial! Aber warum habt ihr nicht einfach die Jedi gehen lassen, um es in der Öffentlichkeit genau denen in die Schuhe zu schieben, sodass ihr sauber da steht?”

Erst jetzt schluckte die Rothaut und nahm einen Schluck von einem Getränk, während sie weiter ziemlich reinhaute. Erst als es zu den Ausführungen bezüglich Politik und der Kontrolle der Krath kam, hielt Nira inne und man erkannte, dass sie die Worte verstand, aber diese für sie nur bedingt Sinn ergaben.

“Aber sollte nicht das stärkste Mitglied eines Rudels eben dieses anführen? Ich dachte so werden Anführer gewählt. Der Stärkste ist der Anführer. Wenn diese Person, die ihr auf den Thron setzt, aber nicht die Stärkste ist. Oder die Intelligenteste. Ist sie doch auch so gesehen nicht die Mächtigste… Ich will keine Marionette sein! Nicht nachdem Darth Nexx das versuchte…”

Bei dem Gedanken, wieder von jemandem manipuliert zu werden oder gar kontrolliert, senkte sich Niras Blick. Es war ein Vertrauensbruch gewesen. Daher lehnte sie sich mit verschränkten Armen zurück, als das Angebot ausgesprochen wurde, dass sie Schülerin von Darth Baobahn werden könnte. Sie schloss ihre Augen und dachte ernsthaft darüber nach. Es war ein gutes Angebot. Jedoch war es schon fast zu gut. Nachdenklich schaute sie wenig später zu Darth Baobahn.

“Was meint Ihr mit Gefolgschaft und Loyalität genau? Wenn es irgendeinen Gedankenkontrollstein beinhaltet, dann bin ich… davon nicht begeistert. Ich will mir keine unnötigen Ketten anlegen lassen.”

Es viel ihr nicht leicht. Loyalität? Gefolgschaft? Nira wollte doch ganz nach oben, jedoch war das Angebot so gut und wirklich ein Schritt in Richtung ihrer Ziele und Träume. Auf der anderen Seite… wie schlecht konnte ein Wesen sein, dass ihr so gutes Fleisch gab?




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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
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Eine derart schlimme Nacht, wie die zurückliegende, hatte Ridley seit wenigstens dem Beginn von hens Ausbildung nicht mitgemacht. Logisch stand hen noch immer hinter hens Wahl Zoëlla ermorden zu lassen. Die Argumentation hatte sich seit dem vergangenen Tag nicht geändert. Und doch hatte die Entscheidung etwas in hem berührt, das hen nicht einfach so wegrationalisieren konnte. Wieder und wieder hatten hens Gedanken um die Entscheidung gekreist. Hatten Für und Wider erwogen und waren dann unausweichlich immer wieder zum selben Schluss gekommen. Rational war diese Gedankenspirale schon zu Beginn nicht gewesen, doch das hatte hens Kopf nicht daran gehindert zu kreisen. Tatsächlich war dies zu so einem Grad eskaliert, dass hen es nicht einmal mehr geschafft hatte einen meditativen Zustand zu erreichen. Zu schlafen hatte hen natürlich gar nicht erst versucht – ein wenig Würde hatte hen dann doch noch – und so war hen entsprechend gerädert in den Tag gegangen.

Eines hatte die nächtliche Tortur jedoch gebracht: Einen Entschluss. Ein Entschluss, den hen bereits am Nachmittag begonnen hatte in die Tat umzusetzen und nun spät abends, zu vollenden gedachte. Morabands Straßen waren wie leergefegt. Leerer, als es normalerweise zu dieser Uhrzeit der Fall gewesen wäre. Am morgen hatte die tragische Nachricht von Zoëlla Pulastra-Solaris‘ tragischem Tod den Planeten erschüttert. Auf dem Weg heim von einer Party war ihr Gleiter aus bislang ungeklärten Gründen explodiert und gegen Mittag hatte Ridley dann eine Pressekonferenz zu den tragischen Vorkommnissen gegeben. Alle Flaggen Truuines hingen auf Halbmast und der normale Berufs- und Partyverkehr der drei großen Städte war größtenteils zum Erliegen gekommen.

Von der Macht verstärkt, machte Ridley einen Satz in die Höhe. Gekleidet war hen in einen schwarzen Kampfanzug, der an der dunklen Fassade des sich noch im Bau befindlichen Büroturms perfekt verschwand. 35 Stockwerke unter hem lagen die Straßen der Stadt erleuchtet, aber verlassen da. Am Himmel zeugte lediglich ein bläuliches Flackern von der stummen Existenz des Atmosphäreschildes. Geschickt landete hen im offenen Fenster des Rohbaus, stabilisierte sich für einen Moment und schoss dann erneut in die Höhe. Zwei weitere Sprünge und das oberste Stockwerk kam in Sicht. Hens Machtsinn verriet hem, dass hen richtig gelegen hatte.

Vorsichtig zog Ridley sich über die Kante. Baustrahler erleuchteten den Rohbau und hüllten die dunkle Gestalt auf der anderen Seite in ein gelbliches Licht. Die Person stand mit dem Rücken zu Ridley und hatte ein Fernglas in der Hand, mit der sie das leere Dach des neuen Bankgebäudes, einige hundert Meter weiter südlich, beobachtete. Ridley hatte sich schon gedacht, dass hens Ziel zu vorsichtig sein würde, um einfach so am vereinbarten Treffpunkt aufzukreuzen. Vor allem wenn besagter Treffpunkt sich auf einem mysteriösen Zettel ohne Unterschrift in ihrer Aktentasche wiedergefunden hatte.

Kurz kontrollierte Ridley den Sitz von hens Sturmmaske. Schwarzer Stoff versteckte hens Züge und eine dunkle Ski-Brille verdeckte hens Augen. Es war fast schon zu einfach gewesen. Die Agentin war so berechenbar neugierig. Nur mit dem Versprechen kompromittierende Informationen über Darth Quiver zu erhalten, hatte sie sich aus der Deckung locken lassen. Ein Stich der Reue durchfuhr Ridley dann doch, den hens müder Geist jedoch ignorierte. So wie Zoëlla hatte sterben müssen, war auch dies notwendig. Operative Ivonne Aghast war nützlich. Sie war loyal. Sie war zu schlecht darin eine Situation einzuschätzen und gleichzeitig zu willens die Dinge in die eigene Hand zu nehmen. Eine schlechte Mischung, die sie nun zu einem losen Ende machte.

Es war ironisch. Vermutlich hatte die Agentin insgeheim gefürchtet, dass Matthew es sein würde, der sie unverhofft in einer dunklen Gasse erwischen würde. Ridley ging auch davon aus, dass sie hen auch jetzt für ihn halten würde. Fast schon sanft streckte hen die leere Rechte nach der etwa zwanzig Meter entfernt stehenden Frau aus. Langsam bewegten sich hens Finger in einer würgenden Geste aufeinander zu und plötzlich ließ Aghast das Fernglas fallen, als ihre eigenen Hände zu ihrem Hals fuhren. Ohne ein Geräusch lösten sich ihre Füße vom Boden und begannen zu strampeln, während sie wie eine Puppe an Fäden etwa einen halben Meter unter der Decke zu Schweben kam.

Ein letztes Mal stellte hen sich die Frage, ob hen dies wirklich tun wollte. Doch die eigentliche Wahl hatte hen bereits gestern getroffen. Spätestens heute Morgen, als Zoëllas Gleiter explodiert war. Mit einer raschen Handbewegung zerquetschten unsichtbare Finger Operative Ivonne Aghasts Adamsapfel. Ein unnatürlich lautes Knacken, gefolgt von einem verzweifelten Würgen hallte durch den Rohbau, dann wurde die Sterbende in einer kalkulierten Bewegung in die dunkle Nacht hinausgeschleudert. Ridley wartete nicht, bis die Leiche unten aufkam. Stattdessen drehte hen sich auf dem Absatz um und sprang zur anderen Seite des Turms hinaus in die Nacht. Anders als Aghast würde hen sicher unten landen. Und mit einem Mal wusste Ridley, dass hen heute Abend kein Problem damit haben würde zur Ruhe zu kommen.


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Nira und Elara machten sich über das dargebotene Essen her. Nira die mit bloßen Fingern aß, wie eine wilde. Daneben Elara, die genauso gut bei einem Staatsdinner hätte sitzen können. Matthew ignorierte den Mangel an manieren fürs erste und schickte sich an die Fragen der Rothaut zu beantworten.

„Der Plan sah vor die Jedi auf frischer Tat zu fassen. Eine entsprechend öffentliche Hinrichtung abzuhalten und damit nicht nur einen Schuldigen, sondern auch gleich einen Verurteilten der Öffentlichkeit darbieten zu können. Euren Ausführungen entnehme ich, dass dieser Teil des Planes nicht so abgelaufen ist wie wir das wollten.“

Die Ausführungen zum Machtgefüge der Krath schienen für Nira schon schwieriger nachvollziehbar.

„Wenn man als der Stärkste mit purer Kraft regiert macht man sich Feinde. Wenn man der intelligenteste ist und mit überlegener Taktik vorgeht, benötigt es bloß die kleinste Übersicht, um einem Meuchelmörder anheim zu fallen. Wahre Führungsstärke benötigt mehr als das. Kraft und Intelligenz sind Werkzeuge eines Anführers, doch sie sollten nicht die einzigen Mittel im Arsenal eines Imperators sein. Wer es schafft ein anderes Wesen für seine Zwecke einzuspannen und dabei den freien Willen seiner Untergebenen so lenkt, dass diese aus eigenem Antrieb tun was sie sollen… das ist wahre Macht.“

„Damit haben wir auch die Frage geklärt, was ich von euch erwarte. Als meine Schülerin werdet Ihr zu einer Erweiterung meiner selbst. Eure Taten Reflektieren auf mich zurück. Im Gegenzug werde ich euch Ausbilden und eure Macht nähren. So bilden wir ein Geflecht aus Loyalitäten und gegenseitiger Beeinflussung. Selbst wenn eure Ausbildung irgendwann zu Ende geht so werde ich doch weiterhin euer Meister sein. Was unnötige Ketten angeht, lasst mich euch den Kodex der Sith lehren.“


Matthew verfiel in einen rezitierenden Tonfall, der Kodex war nichts was man einfach runter ratterte, diese Worte waren eine der Universellen Wahrheiten dieses Universums:

„Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft.

Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.

Durch Stärke erlange ich Macht.

Durch Macht erlange ich den Sieg.

Durch den Sieg zerbersten meine Ketten.


Die Macht wird mich befreien. „

Im Anschluss endete das Gespräch schon bald. Nira stimmte der Ausbildung zu und Matthew schickte sie für die erste Nacht auf Ihr Quartier. Die Jüngerin hatte in der letzten Zeit mehreren Verhören standhalten müssen und konnte die Gelegenheit sich zu erholen gebrauchen. Daher würde das eigentliche Training ein paar Tage auf sich warten lassen.

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Zwei Tage später, fand sich Matthew mit Nira beim Büro des Gouverneurs ein. Die Jüngerin war in neue Roben gekleidet, von feinster Machart in dunklem Blau, von denen sich Ihre rote Haut stark absetzte. Sie hatten einen Termin beim Gouverneur, Matthew und Ridley standen zwar im ständigen Austausch per Memo doch hatten sich Gouverneur und Vize-Gouverneur schon eine weile nicht mehr persönlich gesprochen. Es war an der Zeit seinen ehemaligen Schüler über die Geschehnisse im Imperium zu unterrichten.

"Einen guten Tag, Gouverneur. Mein Beileid zu eurem Verlust. Ich möchte euch heute meine neue Schülerin Nira Merash vorstellen. Wie ihr bereits von Darth Quiver erfahren habt ist sie kürzlich von Bastion zu uns gekommen. Davor war ihr letzter Einsatzort Kast, wo sie als Leibwache des Imperators zugegen war als der Orden der Krath seinen Plan zu dessen Ermordung in die Tat umgesetzt hat."


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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
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Am nächsten Morgen war Ridley größtenteils wiederhergestellt. Um den Schlafverlust der letzten Nacht auszugleichen, hatte hen die Meditationsdauer verdoppelt. Acht Stunden Tiefschlaftrance waren vermutlich Overkill gewesen, doch hatte hens Geist die Ruhe gebraucht. Nun war hen wieder einigermaßen fit und besserer Laune. Obwohl sich doch noch ab und an Zweifel in hens Hinterkopf äußerten, ob hen wirklich die richtige Wahl getroffen hatte. Doch selbst wenn nicht, war das Kind nun einmal in den Brunnen gefallen. Hen war Witwer. Doch noch schlimmer: Hen war ein Mörder. All die anderen Leben auf hens Gewissen konnte man sicher irgendwie schönreden, doch die Tode von Zoëlla und Ivonne waren kalter, kalkulierter Mord gewesen. Damit würde hen leben müssen, doch hen glaubte, dass dies möglich war.

So war hens Laune auch nicht unbedingt schlecht, als hen Matthew und eine hem unbekannte Frau zu einem Termin empfing. Matthew hatte diesen veranlasst, doch war auch Ridley froh darüber mal wieder persönlich mit ihm sprechen zu können. Im Lichte der jüngsten Ereignisse – wenn auch natürlich geheuchelt – trug Ridley heute eine schwarze Uniform und hatte grau als Augenfarbe gewählt. Zusätzlich hatte hen kalkuliert zu wenig Make-up gegriffen, sodass hens zwar allgegenwärtige, aber normalerweise versteckte Augenringe zur Abwechslung einmal sichtbar waren. Auch das Büro spiegelte die truuiner Staatstrauer wider, waren doch sowohl die imperiale Flagge als auch das Banner von Truuine in der Ecke auf Halbmast gehisst. Alles in allem war hen die perfekte Fata Morgana eines trauernden Ehemannes.

Da der Besuch angekündigt gewesen war, hatte Ridley die beiden schon an der Tür empfangen. Matthew trug seine normale Uniform, doch waren für seine Begleiterin Sith-Roben von hoher Qualität gewählt worden. Wie Ridley nun feststellte, musste es sich bei ihr um ein Sith-Reinblut handeln. Vermutlich jenes, das er Darth Quiver unter der Nase weggeschnappt hatte. Zwar hatte die Gouverneursperson noch nie eine wahrhaftige Sith persönlich gesehen, kannte die Spezies jedoch aus Büchern und dem Holonet. Ridley schenkte beiden Neuankömmlingen ein zähneblitzendes Politikerlächeln und wies mit einer ausgestreckten Hand auf die beiden bequemen Sessel vor hens Schreibtisch.


„Wie schön, dass Sie beide es schaffen konnten. Bitte setzen Sie sich.“

Auch wenn Ridley mit Matthew per du war, war hen der unbekannten Sith wegen zurück ins Sie gefallen. Sorgfältig drückte hen die Tür hinter den beiden ins Schloss und setzte sich dann selbst hinter hens Schreibtisch. Matthew begrüßte hen nun seinerseits, bevor er sein Beileid ausdrückte und die Sith als Nira Merash vorstellte.

„Ich bin sehr erfreut Sie kennenzulernen, Miss Merash. Lord Baobhan muss große Stücke auf Sie halten, Sie so direkt vorzustellen und Sie in meinem Heim unterzubringen.“

Ridley warf Matthew einen belustigten Blick zu. Dass so plötzlich unbekannte Elemente in hens Praxeum untergebracht geworden waren, hatte hen leicht auf dem falschen Fuß erwischt. Hen hatte so gar kein Interesse daran, dass hens Gaslightingoffensive gegenüber Vorn und Qowrow durch unbedachte Worte ein paar dahergelaufener Jünger in Bedrängnis gebracht werden könnte. Doch die beiden würden ohnehin am Wochenende zurück nach Ith’aqua verlegt werden. Die ursprüngliche Idee, dass Vorn hier einen besseren Zugang zur Tiefschlaftrance finden würde, war bereits erfolgreich gewesen.

„Jedenfalls freue ich mich Sie auf Truuine und speziell hier in Moraband begrüßen zu dürfen.“

Freundlich nickte Ridley der Sith zu. Je nachdem wo sie herkam, war ihr vermutlich der Beiname Korribans bekannt, nachdem hen die Hauptstadt Truuines benannt hatte.

„Ich bin sicher Ihr Meister hat Ihnen bereits von mir erzählt, aber lassen Sie mich mich noch einmal vorstellen. Ich bin Ridley Solaris, Gouverneur dieses schönen Planeten. Als Lord Baobhans Schülerin können Sie mich aber als Darth Aster, oder schlicht Mylord ansprechen.“

Nun ging Matthew mit knappen Worten darauf ein, dass Nira in der Tat erst vor kurzem in Quivers Diensten von Bastion angekommen war, bevor er etwas so Absurdes sagte, dass Ridley für einige Sekunden einfach vergaß zu antworten. Hatte Matthew grade wirklich einfach so in einem Tonfall, als redete er über das Wetter, erklärt, dass die Sith auf Kast gearbeitet hatte? Und dort den Tod von Darth Allegious I. durch die Hand des Ordens der bitte was nochmal beobachtet hatte? Bei den stählernen Eiern ebenjenes Imperators, hä?!

„Miss Merash, könnten Sie uns vielleicht für einen Moment alleine lassen, bitte?“

, fragte Ridley mit steinernem Gesichtsausdruck an die Sith gewandt und wartete geduldig, bis sie den Raum verlassen hatte. Dann sagte hen zu hens ehemaligem Meister:

„Matthew…sag mal möchtest du mich eigentlich verarschen?“

Kurz ließ Ridley die Nachricht für sich selbst kurz noch einmal sacken, dann fuhr hen fort:

„Wochenlang bist du zugeknöpfter als eine Knopffabrik zum Paradetag und dann kommst du einfach hier hereinmarschiert – mit deiner neuen Schülerin, als wäre rot grade in Mode – und eröffnest mir, dass der Imperator tot sein soll?! Nein, nicht nur tot, sondern ermordet. Vom Orden der Dingsda. Vermutlich erzählst du mir gleich auch noch, dass wir beide dazugehören und genau deswegen auf der richtigen Seite der Verhaftungswelle stehen.“

Während Ridley die Worte aussprach, sagte irgendetwas hem, dass hen mit der Annahme richtig lag. Logisch verstand hen die Worte und knüpfte bereits die korrekten Zusammenhänge, doch hatte hen diese Wahrheit emotional noch lange nicht verarbeitet. Es war eine Überforderung, die sich grade in unpassender Flapsigkeit bahnbrach.

„Matthew, mein guter Freund. Mein Augapfel, Licht meines Lebens, HAST DU EIGENTLICH LACK GESOFFEN?!“

Spätestens jetzt würde sich ja herausstellen, ob das Büro bei geschlossener Tür wirklich so abhörsicher war, wie die verstorbene Agentin garantiert hatte.

„Ich verstehe ja, Wein und Lack, das schmeckt für dich ganz ähnlich. Aber ich denke du verstehst, dass ich bevorzuge solche Nachrichten nicht mal eben so nebenbei im Beisein einer Fremden gesteckt zu bekommen, bevor wir wieder übers Wetter reden. Ich nehme an, du verstehst auch warum ich dir grade gerne meinen Holoprojektor, den Schreibtisch und – ach was soll’s – die verdammte Seachange an den Kopf werfen möchte?!“

Ridley stützte sich mit den Ellenbogen auf den Armlehnen von hens Sessel auf und sah halb wütend, halb belustigt auf Matthew hinab.

„Herr Ober, einmal reinen Wein bitte. Zum hier trinken. Ohne zugesetzten Lack, sonst gehe ich gleich wirklich meine Yacht holen.“


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Regierungspalast / Ridleys Büro ] Ridley und Matthew, Nira vor der Tür
 
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Mit belustigter Mine sah Matthew dabei zu wie seinem ehemaligen Schüler sämtliche Gesichtszüge entglitten. Einige Sekunden sah der sonst stets fesche und überall und immer in Kontrolle befindliche Gouverneur aus, als hätte man einer Puppe die Fäden geschnitten. Dann gewann er für einen Augenblick seine Kontrolle zurück und bat Nira doch draußen zu warten. Matthew deutete ihr mit einer Geste der Bitte nachzukommen aber nicht zu weit weg zu gehen.

Die nächsten Worte des Gouverneurs sorgten bei dem Anzat lediglich für noch mehr Belustigung. Zugeknöpfter als eine Knopffabrik zum Paradetag? Ridley übertraf sich in seiner Rage selbst. Noch ehe Matthew zu einer Antwort ansetzen konnte, lies der völlig überfahrene Gouverneur die nächste Reihe Sprüche los. Mein Augapfel? Licht meines Lebens? Eine Augenbraue Matthews wanderte leicht nach oben, aber er unterbrach den Gouverneur auch weiterhin nicht. Blumig wie sonst selten regte Ridley sich weiter bei ihm ab bis er schließlich in seinem Sessel auf der Kante sitzend und äußerst farbig danach Verlangte das man ihm reinen Wein einschenkte.

„Ridley, liebster.“, Matthew konnte sich die Flapsigkeit schlicht nicht verbieten. Sollte Ridley doch die Seachange nach ihm werfen, gäbe das immerhin ein beachtliches Schauspiel. „Der Orden der Krath. Eine Organisation, die schon lange Zeit daran arbeitet das Imperium von seinem doch beachtlichen Abstieg loszubrechen, hat vor einigen Jahren meinen eigenen Meister in deren Reihen geholt. Folglich bin auch ich Mitglied der Krath und somit auch du. Allegious, hat mit den Friedensverhandlungen angefangen und mit dem Corusant Virus schließlich erweitert unser Imperium in einen Stillstand versetzt, der entgegen dem steht, wie unser Imperium funktioniert. Seitdem haben wir mit dem Aufstand der Dushkan Liga und den Yevethanern als Spitze des Eisberges mit zivilen Unruhen und dergleichen mehr zu kämpfen. Also hat der Orden Mitglieder in allen Bereichen unseres Imperiums gesammelt. Wirtschaft, Militär, IGD, Orden der Sith es gibt keinen Bereich, wo wir nicht in einer Opportunen Position sind, um ein aufkommendes Machtvakuum zu füllen. Alles, was es noch brauchte, war ein solches. Mit dem C-Virus hat unser verstorbener Herrscher leider den Orden der Jedi davon überzeugt das er ein auszuschaltendes Übel ist und mit ein wenig Hilfe unsererseits hat der Jedi-Orden trotz aller Inkompetenz es tatsächlich geschafft einen Anschlag auf Allegious durchzuführen. Leider hat der letzte Teil des Plans, dass festsetzten der Jedi durch Graf Sturn augenscheinlich keinen Erfolg gehabt.“

Nach diesem Wortschwall gab Matthew dem Gouverneur einen Moment Zeit um das gesagte zu Verarbeiten.

„Wie du recht angenommen hast, Schatz, ist die Verhaftungswelle dem nun im Gange befindlichen Putsch zuzuordnen und wir befinden uns auf der richtigen Seite der Geschehnisse. Weshalb ich dich bisher nicht ins Bild gesetzt habe, ist schlicht schlechtes Timing. Eine Vermutung, dass der Imperator tot ist, habe ich seit meinem Absturz am Südpol. Die Bestätigung kam mit der Inhaftierung der Familie unseres geschätzten Moffs. Danach war ich rigoros eingebunden in die Verhaftungen und sonstige anfallende Vorgänge und dann war ich auch schon auf dem Weg nach Zirulast. Ich hatte schlicht noch keine Gelegenheit dich zu informieren, nachdem ich endlich die Bestätigung hatte das es mit dem Plan vorran geht.“

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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Regierungspalast / Ridleys Büro ] Ridley und Matthew, Nira vor der Tür

Gespannt hörte Ridley zu, während Matthew nun endlich mit der Sprache herausrückte. Hens Kinn auf eine Faust gestützt, hatte hen sich auch wieder vernünftig hingesetzt, während hens Verstand versuchte alles zu verarbeiteten, was da grade auf hen eingeprasselt kam. Matthew war also über seinen Meister, Janus Sturn, Teil des Ordens der Krath, die den Tod von Imperator Allegious von langer Hand geplant und schließlich mit einigen Jedi als ihr Werkzeug durchgeführt hatten. Der Imperator war also auch wirklich tot und die schwere Erschütterung der Macht, die sie vor einiger Zeit gespürt hatten, war sein Fanal gewesen. Das Ereignis rückte natürlich so einiges in die richtige Perspektive, was Ridley bis grade eben noch ein Rätsel gewesen war.

„Das C-Virus? Ich dachte, dass das Imperium etwas damit zu tun hatte, waren nur rebellische Fake News?“

, fragte Ridley, ohne aber Matthews Redefluss zu unterbrechen. Die Frage war ohnehin rhetorisch. Wenn die Sache ein paar Jedi dazu veranlasst hatte den Imperator in seiner eigenen Domäne auf Kast anzugreifen, barg die Geschichte eventuell ja doch mehr Wahrheit, als hen angenommen hatte. Der Friedensvertrag war natürlich auch so eine Sache, doch dafür gleich Allegious ermorden zu lassen? Der letzte gewaltsame Thronwechsel war im Imperialen Bruderkrieg gemündet, der das Reich tief gespalten und geschwächt zurückgelassen hatte. Auf den ersten Blick klang die Verschwörung zutiefst unvernünftig, auf den zweiten Blick wie heller Wahnsinn. Doch schien sie jetzt grade bereits erfolgreich im Gange zu sein?

Ridleys Hirn ratterte und Matthew enthüllte, dass hens vorherige Annahme wirklich korrekt gewesen war. Bei der Verhaftungswelle handelte es sich wirklich um einen Putsch, der zu diesem Zeitpunkt jedoch noch im Gange war. Als Matthew hen dann in Anspielung auf hens vorherige Flapsigkeit mit ‚Schatz‘ ansprach, schnaubte die Gouverneursperson unwillig und warf ein – zu Matthews Glück zugeschraubtes – Tintenfass nach dem Mann. Der Wurf war gut gezielt und das Fässchen prallte von seiner Stirn ab. Der Anzat ignorierte es gekonnt und schloss seine Erklärung damit ab, festzustellen, dass er einfach seit Beginn des Putsches noch keine Gelegenheit gehabt hatte Ridley einzuweihen. Daraufhin schnaubte hen erneut und nahm sich vor gleich noch etwas dazu zu sagen. Jetzt grade gab es jedoch dringlichere Fragen.


„Hm. Und wer regiert uns zurzeit? Machtvakuum schön und gut, aber noch einen Bruderkrieg kann sich das Imperium nicht leisten.“

, stellte hen fest, nahm jedoch an, dass wer auch immer brillant genug gewesen war Allegious in dessen eigenem Hinterhof zu ermorden, schlau genug war diese Frage bedacht zu haben.

„Und Jedi waren es am Ende, wirklich? Das bedeutet Krieg, und zwar bald. Hast du bereits Investitionen in Rüstungsfirmen getätigt? Wenn nicht, dass sollten wir das möglichst gestern erledigt haben. Wenn wir klug investieren, können wir vermutlich einen Gutteil der Schulden Truuines in Einem zurückzahlen. Vermutlich könnten wir sogar unseren Deal mit Gouverneur Antares erweitern. Eventuell gibt er uns sogar einen Discount, wenn wir in der Lage sind die Zeche direkt zu bezahlen…“

Ridley fuhr noch einige Herzschläge lang fort, hielt dann jedoch inne, als eine weitere Frage sich hem aufdrängte.

„Die Krath haben Lord Sturn rekrutiert, der dich rekrutiert hat. Was hat dich veranlasst mich nicht zu rekrutieren? Seit dem vermuteten Mord waren wir schwer beschäftigt – schön und gut – aber warum informierst du mich generell erst jetzt, wo alles in trockenen Tüchern zu sein scheint. Vertraust du mir nicht?“

Die Frage war kühl und Ridleys heute graue Augen suchten Matthews Blick. Über hens Machtausbildung hinweg und spätestens seit der Waljagd auf Manaan hatte hen angenommen mit Matthew ein äußerst enges Verhältnis zu pflegen. Dass der Mann die ganze Zeit über Teil einer regiziden Geheimgesellschaft gewesen war und nicht einmal den Versuch unternommen hatte hen zu rekrutieren, traf hen schon etwas.

„Du sagtest ich bin bereits Teil der Krath. Ich muss also kein Beitrittsschreiben oder sowas mehr ausfüllen? Bleiben die Krath so schattenhaft wie bisher, oder wird dies etwas sein, womit wir uns politische Vorteile verschaffen können?“

Einige Minuten lang löcherte Ridley Matthew mit weiteren technischen Fragen zur aktuellen Lage des Imperiums, zum Handeln der Krath und zu hens eigenem Platz innerhalb der Organisation, bis hen einigermaßen zufrieden war. Noch signalisierte hen hens ehemaligem Meister aber nicht, dass dieser Nira wieder hereinrufen konnte. Hen hatte beschlossen, dass hen noch in eigener Sache noch ein paar Worte unter vier Augen mit ihm wechseln wollte.

„So. Da du mich eben so erfolgreich und gründlich überfahren hast, habe ich ebenfalls noch ein kleines Attentat auf dich vor. Wo warst du gestern Abend zwischen 1800 und Mitternacht? Das müsstest du nämlich einmal so einrichten, dass wir in dieser Zeit zusammen trainiert haben, wenn’s recht ist.“


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Regierungspalast / Ridleys Büro ] Ridley und Matthew, Nira vor der Tür
 
[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Praxeum | Büro des Vize-Gouverneurs] Matthew, Ridley, Nira vor der Tür



Die folgende Erklärung zu den Krath und ihren genauen Plänen, von denen Matthew ja selbst erst vor kurzem alle Details erfahren hatte unterbrach der Gouverneur nicht. Das der C-Virus tatsächlich Imperium gemacht war, war für Ridley ebenso überraschend, wie es für Matthew gewesen war, aber daran ließ sich nicht rütteln.

Aktuell gibt es offiziell noch keine neue Regierung. Der Tod des Imperators ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Ein neuer Imperator, genau genommen eine Imperatrix wird von den Krath eingesetzt, sobald wir alle wichtigen und notwendigen Positionen im Imperium gesichert haben. Das ist auch, womit sich quasi alle Mitglieder des Putsches seit Jahren beschäftigen. Das ist auch der Grund, warum ich sie bisher nicht erwähnt habe. Seit ich auf Truuine bin habe ich von den Krath nichts mehr gehört. Kein Kontakt, nichts. Ich hatte auch keine Möglichkeit ein Mitglied des Ordens zu sprechen, um deine Einweihung zu erbitten. Erst nach dem Tod des Imperators, als der Befehl kam meine Position als Vize auszunutzen konnte ich dich in den Orden aufnehmen lassen. Eigentlich sollte ich dich und deine Frau festsetzen, da die Pulastras als gefährlich einflussreich galten. Wie du siehst, war es keine Frage meines Vertrauens in dich.“

Die Realisierung, dass es bald Krieg geben würde, machte der versierte Politiker in Ridley innerhalb eines Herzschlages. Investitionen in Rüstungsfirmen würden sich durchaus lohnen, sie mussten jedoch immer mit dem Orden alle Vorgänge abstimmen, so wollte man schließlich verhindern, dass auf einen Schlag die Mitglieder der Krath in die Rüstungsindustrie einstiegen und ihr Insiderwissen damit offenbarten.

„Investitionen in Rüstungsfirmen werden wir nicht in dem Maße angehen können, wie du gerne willst. Wenn wir offen die Kriegsmaschinerie anwerfen, ehe wir die Kontrolle im Imperium gesichert haben würden wir unsere Karten verspielen. Ich habe allerdings um einen Vertrag in der Schiffsbau Industrie gebeten, sobald die Zeit dafür reif ist. Unsere Fabriken lassen sich leicht auf Jäger und Transporter umrüsten und damit können wir dann immer noch gute Einnahmen erzielen. Ich habe einen Kontakt, den ich dir später zusende über den alle fraglichen Angelegenheiten geregelt werden. Außerdem gibt es ein verstecktes Symbol, das wir in Offizielle Dokumente übernehmen werden.“

Matthew zog ein Stück Filmsi hervor und reichte es dem Gouverneur. Darauf war das Imperiale Symbol zu sehen an dem bloß ein winziges Detail verändert war.

„Damit können die Mitglieder des Ordens sich gegenseitig erkennen. Diese Variante ist bereits lang genug im Umlauf, dass es keine Aufmerksamkeit erregen wird wenn wir unsere Offiziellen Dokumente entsprechend abändern. Achte darauf es ab sofort auf allen deinen Schreiben zu übernehmen. Dadurch können wir uns wenn die Krath offen auftreten auch Diplomatische Vorteile verschaffen, doch alles zu seiner Zeit“

Dann kam der Gouverneur auf ein gänzlich anderes Thema zu sprechen, und wenn Matthew seinen Bericht von heute Morgen korrekt im Kopf hatte, so war er überrascht, dass ausgerechnet Ridley ein Alibi für den Mord an Operative Aghast benötigte.

„Sicher sicher. Ich war gestern mit Papierkram beschäftigt, vorallem damit mich auf Stand zu bringen also passt mir eine Trainingssession da sehr gut in den Kalender. Wollen wir noch schnell meine Schülerin auf deine Akolythen abstimmen. Wir wollen ja nicht das die eine Rothaut der anderen etwas erzählt was deine Pläne ruiniert.“



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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
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Aufmerksam hörte Ridley hens ehemaligem Meister zu, während dieser sich daran machte hens Fragen zu beantworten. Dass es aktuell noch keine neue Regierung gab war leicht besorgniserregend, doch wurde dieser Umstand gleich durch die nächste Information überschattet. Es würde eine ImperaTRIX geben? Also eine weibliche Herrscherin? Natürlich wusste Ridley, dass es sich auch bei Allegious nicht um einen Menschen gehandelt hatte, wobei die imperiale Propaganda in dieser Sache immer ein wenig vage geblieben war. Dass auch seine Nachfolge nicht dem imperialen Idealbild entsprechen würde, empfand hen als gute Nachricht.

Auf die Vertrauensfrage, warum Matthew hen nicht von vornherein in die Verschwörung eingeweiht hatte, hatte er dann – vermutlich nicht ganz überraschend – eine gute Antwort. Erst hatte sich die Gelegenheit nicht geboten und als sie es dann doch getan hatte, hatte er Ridley direkt mit in die Verschwörung aufgenommen. Lediglich hen zu informieren war aufgeschoben worden. Dass nur Matthews Eingreifen am Ende verhindert hatte, dass Ridley und Zoëlla das Schicksal der anderen Pulastras erlitten hatte, war, wenn auch nicht überraschend, dann ein Schlag in die Magengrube. Dass einfach der glückliche Zufall sich mit dem Schüler Janus Sturns angefreundet zu haben hens Karriere gerettet hatte und nicht hens Qualitäten als Verwalter…das war schon eine bittere Pille zu schlucken.


„Ich verstehe, Matthew. Ich weiß deine Freundschaft und deine Unterstützung wirklich zu schätzen.“

, antwortete hen schließlich mit einem Nicken. Das Ehrlichste, was hen sagen konnte. Gegen hens Idee in Rüstung zu investieren, hatte Matthew dann ebenfalls einen guten Grund, den Ridley auf die Schnelle nicht bedacht hatte. Eben weil dies ein kluger Schritt war, war es auch ein wunderbarer Weg, um zu enthüllen, dass man mehr wusste als einem zustand. Immerhin würden sie nicht mit ganz leeren Händen aus der Sache herausgehen, da Matthew ihnen bereits einen Schiffsbauvertrag gesichert hatte. Zufrieden nickte Ridley und lauschte einer kurzen Erklärung über verdeckte Erkennungszeichen und diplomatische Vorteile in der Zukunft.

„Ich sehe, das ist alles bereits wohl durchdacht.“

, kommentierte hen und grinste. Hen mochte eine begabte Verwalterin sein, doch in allem, was mit Nacht-und-Nebel-Verschwörungen zu tun hatte, kannte hen sich bislang so gar nicht aus. Gut, dass das Schlimmste mit der Ermordung Allegious‘ bereits vorbei war und hen noch immer Matthew an hens Seite hatte. Bis hen auf der Höhe war, würde er Ideen ähnlich jener in die Rüstungsindustrie zu investieren, absägen können.

Schließlich kam dann noch die Frage bezüglich Ridleys Alibi für den vergangenen Abend zur Sprache, gegen die Matthew jedoch erwartbar nichts hatte. Auf seinen Vorschlag Nira auf hens Lügen Vorn und Qowrow gegenüber abzustimmen, schüttelte Ridley jedoch den Kopf.


„Nein, nicht direkt zumindest. Wenn ich Nira in das Lügengeflecht einweihe, kann sie potentiell mehr Schaden anrichten, als wenn ich sie einfach von den beiden fernhalte. Aktuell gibt es keinen Grund, warum sie mit den beiden interagieren müsste…und selbst wenn, spricht sie Shyriiwook? Wenn nicht wird es keinen organischen Grund geben, warum sie mit Qowrow kommunizieren sollte. Was Vorn angeht…manchmal bin ich froh, dass ich aus ihm herausbekommen habe, wie er heißt. So einen störrischen, mürrischen, maulfaulen, denkfaulen Troglodyten habe ich vor ihm noch nie getroffen. Ich denke es ist besser, wenn deine Nira sich erst einmal als vertrauenswürdig erweist, bevor ich die nächste...äh, was ist nochmal das Gegenteil von gewieft? – in meine Pläne bezüglich der Akolythen integriere.“

Ridley lächelte verschmitzt und erhob sich. Gemeinsam traten Meister und Schüler zur Tür, die Ridley öffnete.

„Ich danke Ihnen beiden für Ihren Besuch. Sagen Sie gerne Bescheid, wenn Sie noch eine dritte Person zum Training brauchen. Miss Merash“

Ridley streckte der roten Frau hens Hand zum Handschlagen entgegen

„Eine Freude Sie kennenzulernen. Ich hoffe Sie leben sich rasch ein.“

Nachdem alle sich verabschiedet hatten, trat Ridley zurück in hens Büro. Mit einem Seufzen warf hen einen Blick auf hens Schreibtisch. Die unverhofften Nachrichten hatten viel bewegt, was nun bedacht werden wollte.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Regierungspalast / Ridleys Büro ] Ridley
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Gasse neben dem Bauturm ] Zahur Kofi, sowie weitere Polizei

Über den Rand seiner halbmondförmigen Brille betrachtete Kommissar Zahur Kofi die gerötete Stelle, an der sein gerichtsmedizinisches Team die Überreste von Operative Ivonne Aghast vom Asphalt gekratzt hatte. Seine schwarze Oberlippe, samt dem wie mit einem Stift gezogenen, weißen Schnurrbart, hatten sich in einer Geste des Ekels gekräuselt. Die Farbe war falsch, das sah sein geübtes Auge fast sofort. Die Agentin war keineswegs ein Mensch gewesen, wie sie versucht hatte alle in ihrem Umfeld glauben zu machen. Imperator, wie er diese Wechselbälger hasste!

Fastmenschen. Alleine dieser Begriff sollte verschleiern, was diese Brut in Wirklichkeit war. Täuscher, Lügner, deren bloße Biologie bereits versuchte sich als etwas BESSERES auszugeben als sie war. Die Agentin war genau so jemand gewesen. Eine Atoanerin, wie er ihm zur Verfügung gestellten IGD-Informationen entnommen hatte. Eine Atoanerin, die genau das bekommen hatte, was ihresgleichen verdient hatte. Nämlich als roter Matsch auf dem Asphalt irgendeiner unbedeutenden Seitengasse zu enden. Kommissar Kofi trauerte dem gewaltsamen Tod der Agentin nicht nach. Nein, das war nicht der Grund, warum er die Ermittlungen in diesem Fall an sich gerissen hatte. Nicht einmal, dass er eine Nase für Fälle hatte, denen ein gewisses Odeur anhing. Dieser spezielle Fall stank zwar zum Himmel, doch das war es auch nicht.

Nein, Kommissar Zahur Kofi hatte ein Gefühl, dass dieser abartige Gouverneur Solaris hier irgendwie mit drinhing. Gestern erst war seine Frau bei einer Gleiterbombe ums Leben gekommen. Heute sprang seine geheimdienstliche Beraterin vom höchsten Gebäude Morabands? Irgendetwas war hier faul und Kofi würde es herausfinden. Er würde es herausfinden und Solaris dafür drankriegen, was auch immer er getan hatte. Von allen hinterhältigen, widerwärtigen Fastmenschen Truuines war Solaris der schlimmste. Er hatte nicht nur seine natürliche Lüge dafür benutzt sich das höchste Amt des Planeten zu erschleichen, sondern das Lügengeflecht auch noch aktiv vorangetrieben! Nein, es war Kofi keineswegs entgangen, dass Solaris erst seine Hände und dann seine Augen durch Implantate ersetzt hatte, die ihn noch menschlicher wirken ließen! Kofi würde dieses dreckige, kleine Kuckuckskind zur Strecke bringen und wenn es das letzte war, was er tat.

Eine leichte Brise wehte durch die Straße, während Kofi ein Plastoid-Beweistäschchen aus seiner Mappe holte. In ihrem durchsichtigen Innern wurde ein Flimsi-Zettel vor den Elementen geschützt. Vermutlich genau der Zettel, der der Agentin zum Verhängnis geworden war. In gedruckter Schrift versprach ein Unbekannter Aghast darauf Informationen über Darth Quiver, Solaris‘ erst jüngst angeschleppte Alienhure. Zu diesem Informationsaustausch lud der unbekannte Schreiber zu einem Treffen auf dem Dach des neuen Bankgebäudes ein. Die Agentin war sogar so klug gewesen nicht direkt zu diesem Treffen zu gehen, doch musste, wer auch immer den Zettel geschrieben hatte, dies berücksichtigt haben.

Natürlich war Kofi dem Zettel bereits nachgegangen. Keine DNA-Spuren, dafür jedoch ein Drucker, aus dem die Nachricht ausgespuckt worden war. Dass es sich dabei um einen öffentlichen Drucker im Regierungspalast gehandelt hatte, hatte den Kommissar nicht gewundert. Dass es keine direkte Holokameraüberwachung gegeben hatte auch nicht. Wer auch immer diesen Mord – an einen Selbstmord hatte er zu keiner Sekunde geglaubt – begangen hatte, war amateurhaft clever gewesen. Das musste er dem Mörder lassen. Doch Kofi war cleverer.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Gasse neben dem Bauturm ] Zahur Kofi, sowie weitere Polizei
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum ] Ridley

Als es am nächsten Tag wieder einmal Zeit für die Trainingseinheit der Akolythen wurde, hätte Ridley am liebsten abgesagt. Die Nachricht vom Tod des Imperators – auch wenn dieser Fakt noch lange nicht reichsweit bekannt war – hatte viel verändert. Und das hatte Ridley die letzten Stunden über fieberhaft in hens eigene Pläne und Annahmen integrieren müssen. Selbst der Krieg mit Port Ryloth wirkte im Vergleich zu neuerlichen Kampfhandlungen mit den Rebellen wie ein unwichtiger Nebenschauplatz. Den Ausschlag hatte am Ende jedoch die Notwendigkeit gegeben die beiden Akolythen wieder aus dem Praxeum ausziehen zu lassen. Matthews neue Schülerin war zurzeit noch ein unberechenbares Chaoselement, das hen so weit wie möglich von den Akolythen fernhalten wollte. So weit wie möglich waren in diesem Fall also ein paar Tausend Kilometer weiter südlich.

Als Ridley den Trainingsraum heute als letzte betrat, trug hen noch immer die schwarze Gouverneursuniform. Nach außen hin würde hen auch die nächsten Wochen noch um Zoëlla trauern, innerlich galt die Farbe jedoch Imperator Allegious. Hen hatte den Mann natürlich nie persönlich getroffen und hatte bis auf offizielle Details rein gar nichts über ihn gewusst, doch gebührte einem großen Führer wie ihm zumindest dieses bisschen Respekt. Egal ob seine Handlungen letztendlich dazu geführt hatten von einer schattenhaften Organisation zum Wohle des Imperiums ermordet zu werden. Allegious hatte das Reich aus deinem blutigen Bürgerkrieg heraus und in eine Periode der Stabilität geführt, die es – egal was mancher sagen mochte – jetzt wieder dazu befähigte es mit dem Erbfeind der Rebellion aufzunehmen. Bis Ridley vor einer neuen Macht das Haupt neigen musste, war hen also fest dazu entschlossen Darth Allegious I. allen gebührenden Respekt zu erweisen.

Zufrieden bemerkte Ridley, dass der Trainingsraum alle Spuren intensivem Training trug. Irgendetwas schien in der vergangenen Woche richtiggelaufen zu sein, denn nicht nur hatten die Akolythen viel Zeit darin versenkt ihre Übungen zu absolvieren, sie hatten sogar gemeinsam trainiert! Alles in allem schienen sie also gleich mehrere Meilensteine genommen zu haben. Ridley war unsicher, ob dies hens Trainingsmethoden geschuldet war, oder die beiden sich einfach selbst berappelt hatten. Hen hatte jedoch den Verdacht, dass dies eher etwas mit Qowrow und Vorn selbst zu tun hatte als mit hem.


„Guten Morgen, die Herren.“

, begrüßte Ridley die beiden und nickte ihnen zu.

„Hallo, Meister. Mein Beileid zu Ihrem Verlust.“

, brummte Qowrow als Antwort. Einen Moment schaute hen ihn verdutzt an, bevor hen realisierte, dass die beiden im Praxeum einen Holonetzugang genossen hatten. Vermutlich hatte der Wookiee die Berichterstattung über Zoëllas Tod mitbekommen.

„Danke, Mister Qowrow.“

, sagte hen fast schon ein wenig gerührt. Eine Beleidsbekundung war tatsächlich so ziemlich das letzte, was hen von den beiden erwartet hatte. Nun, zumindest von Qowrow, denn Vorn sagte natürlich nichts in diese Richtung.

„Beim letzten Mal habe ich Ihnen einige Hausaufgaben aufgegeben. Wer möchte anfangen – und womit?“

, fragte Ridley, woraufhin Qowrow auch direkt vortrat. Offensichtlich war er ganz heiß darauf Vorn zu übertrumpfen.

„Ich fange mit der Kata an.“

, grummelte er und zog schon sein Lichtschwert, um zu beginnen, als Ridley noch einmal die Hand hob, um Qowrow Einhalt zu gebieten.

„Was im Namen von Allegious haben Sie mit Ihrem Lichtschwert gemacht?!“

, fragte Ridley Qowrow mit von einem Moment auf der anderen entgeisterter Miene, als hen versuchte zu verstehen, was genau hen da vor sich hatte. Von dem ziemlich langweilig, aber auch standardmäßig zusammengebauten Lichtschwertgriff, den hen dem Wookiee zur Verfügung gestellt hatte, war visuell rein gar nichts mehr übrig. Die Waffe hatte deutlich an Umfang und Länge zugenommen und schien nun deutlich angemessener für Qowrows Körpergrößte und Hände zugeschnitten, als sie es zuvor gewesen war. Natürlich hatte aber das Material des alten Griffes nicht ausgereicht, um dieses Ziel zu erreichen, weswegen die erweiterten Teile ein hässliches Flickwerk aus Metall waren. Augenscheinlich hatte der Wookiee mehrere schlecht zusammenpassende Blechplatten irgendwie zusammengeschweißt und dann mit etwas umwickelt, das wie entkernte Kabeln aussah. Letzteres wohl, um die Waffe besser greifen zu können.

„Hab‘ ich geupgraded.“

, gab Qowrow etwas kleinlaut zurück, während er das Lichtschwert aktivierte, wohl um zu demonstrieren, dass es noch funktionierte. Ridley legte den Kopf schief, als der Griff ein gedämpftes Fiepen von sich gab, doch da fuhr der Wookiee auch schon fort:

„Hatte keine Teile, also hab‘ ich improvisiert.“

„I-improvisiert?“

, fragte Ridley ungläubig und streckte hens Hand nach der Waffe aus. Augenblicklich kam der Griff auf hen zugeschossen. Anstatt das Schwert jedoch zu fangen, sprang hen mit einem überraschten Laut zur Seite, als die Klinge sich entgegen allen Gepflogenheiten nicht mit Verlassen von Qowrows Händen deaktivierte. Natürlich kam das Schwert nicht einmal in die Nähe davon Ridley ernsthaft zu bedrohen, doch vollführte hen ein ähnliches Manöver wie Vorn beim letzten Mal, nachdem blaues Plasma genau dort vorbeisauste, wo sich eben noch hens Kopf befunden hatte. Anschließend machte das Schwert also in der Luft kehrt und landete im nächsten Moment wieder in hens Fingern. Machtangriffe abzuwehren hatten die beiden also noch nicht gemeistert, genauso wenig wie kompetenten Lichtschwertbau. Gut zu wissen.

„Der Grund, warum Lichtschwerter sich von selbst deaktivieren, ist damit man sich nicht selber kleinschneidet, wenn man mal im Dreck landet.“

, erklärte Ridley und deaktivierte die Klinge. Einige Sekunden lang begutachtete hen Qowrows gefrankensteintes Machwerk. Der Wookiee hatte den Emitter durch einen einrastenden Schiebeknopf ersetzt! Einen Schiebeknopf! Doch der war bei weitem nicht die einzige vorhandene Sünde. Von nahem sah der Griff noch hässlicher aus – wenn das überhaupt möglich war – als von weitem. Als Hobbybastler in Sachen Lichtschwerter musste Ridley bei der kreuz und quer zusammengeschweißten Hülle einen Würgereiz unterdrücken und wagte es erst gar nicht sich vorzustellen, wie das Ding von innen aussehen mochte. Wenigstens war der Griff schon einmal deutlich schwerer als erwartet. Dass das Schwert noch nicht explodiert war, war aber auch alles. Grade wollte hen es Qowrow zurückgeben, als der Griff ein weiteres Mal dieses mysteriöse Piepen von sich gab. Dieses Mal jedoch in einer Deutlichkeit und Lautstärke, die von hens Augen als Binär erkannt und mit Untertiteln versehen wurde:

„Bitte um Rettung! Hilfe! Der Fellball hat mich entführt! Muss meine Direktive erfüllen! Muss Nachricht an Clerk Gijunta überbringen! SOS! SOS!“

Das zweite Mal in zwei Tagen um Worte verlegen, starrte Ridley den sprechenden Lichtschwertgriff an. Hen war normalweise keine Person, der das oft passierte, doch was auch immer das hier war, hen hatte es nicht kommen sehen. Qowrow unterdessen brummte frustriert auf und antwortete, wohl in Richtung seiner Waffe:

„Halt die Klappe, L0-06. Dein Gejammere hilft dir jetzt auch nicht mehr weiter!“

Dies resultierte jedoch nur in noch empörterem Piepen und Pfeifen:

„Mein Name ist MSE-6-U3FG67P, Fellball! Diese Verfälschung meiner Direktive wird nicht akzeptiert! Muss meine Nachricht überbringen!“

„Ach, das hat der manchmal.“

, sagte Qowrow, während das Lichtschwert sich in einen piependen und kreischenden Wutanfall hineinsteigerte.

„Am unteren Ende des Griffes ist ein Notaus, der trennt ihn von der Energiezelle. Wenn er aufwacht ist er meist besserer Laune.“

Ridley tat wie geheißen und L0-06 verstummte inmitten einer schrillen Forderung endlich seine Nachricht überbringen zu dürfen.

„Was…haben Sie…getan?“

, fragte Ridley noch immer entgeistert, sich so langsam jedoch berappelnd. Hen hatte noch nie davon gehört einen Droiden in ein Lichtschwert einzubauen, konnte sich jedoch vorstellen, dass es einige interessante Usecases dafür gab. Abhängig natürlich davon, wie geeignet der Droide für entsprechende Aufgaben war.

„Ich hatte nicht genug Material, also habe ich einen Mausdroiden auseinandergenommen. Aktuell kann der noch nicht viel außer sich zu beschweren, aber das kommt noch. Bis dahin habe ich wenigstens jemanden mit dem nötigen Intellekt für eine kohärente Unterhaltung.“

, sagte Qowrow mit Seitenblick auf Vorn und fletschte seine Zähne zu einem breiten Grinsen. Ridley schnaubte belustigt und warf ihm den Lichtschwertgriff wieder zu. Dann entrang sich hem tatsächlich ein echtes Lachen und hen schüttelte den Kopf.

„Ich werde ein bisschen Material zur Verfügung stellen, bevor Sie mir noch anfangen die Silbergischt auseinanderzunehmen. Und jetzt bitte, Sie wollten die Kata demonstrieren.“

Dies ließ der Wookiee sich nicht zwei Mal sagen und ging die Schrittfolge fehlerlos von vorne bis hinten durch. Die Form war gut, doch gab es bei seinen Ständen noch immer Abzüge in der B-Note. Ein paar Minuten verwendete Ridley darauf die Fehler zu korrigieren, bevor sie zum nächsten Teil übergingen. Auch in Sachen Perfektionierter Körperbeherrschung machte Qowrow mit selbstzufriedenem Seitenblick auf Vorn eine gute Figur und mit einem zufriedenen Nicken stellte Ridley fest, dass alles, was Qowrow brauchte, herausforderndere Übungen waren.

„Sehr gut. Erwartungen erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Den Machtmut heben wir uns nachher fürs Sparring auf.“

, der Wookiee röhrte seinen Triumpf heraus, bevor er sich wieder neben Vorn aufstellte, das Gesicht zu einem felligen Feixen verzogen.

„Mister Meri, dann lassen Sie uns doch einmal sehen, was Sie die Woche über gemacht haben.“

, sagte Ridley und schaute den roten Menschen erwartungsvoll an.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Trainingsraum ] Ridley und Vorn, sowie (NPCs) Qowrow
 
[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Trainingsraum - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]

Am Morgen des nächsten Treffens mit Aster fühlte sich Vorn trotz der Tiefschlaftrance gerädert. Er hatte es ein wenig übertrieben, hatte in den Tagen zu viel schaffen wollen. Und das erfolgreich, wenn eben auch mit einem Preis. Bei jeder Bewegung schmerzte es irgendwo und als er sich wusch und irgendetwas in dem duftenden Zeugs, welches diesen vor Blasen nur so starrenden Schaum erzeugte, brannte in den vielen kleinen Wunden, die Vorns passive Heilungsfähigkeiten nicht hatten schließen können. Er war eben noch nicht so gut wie sein Meister. Der Schmerz war aber nicht nur erträglich, sondern auch ein indirektes Zeichen für die „Lebendigkeit“ des Menschen. Und er hatte sich dafür entschieden, weil es ihm diente. Durch Sklavenarbeit kaputt gearbeitet zu werden, fühlte sich auf der physischen Eben genau so an, als hätte er einfach nur trainiert. Aber im Kopf gab es einen signifikanten Unterschied. Wie genau das funktionierte, darüber konnten die *piep* vom Imperium sicherlich jahrelang reden, doch Vorn würde sich hüten nachzufragen. Fakt war, dass er diese Schmerzen leicht ertragen und sogar mehr einfordern konnte. Es fühlte sich endlich wieder nach Fortschritt an.

Im Trainingsraum selbst fiel dem rothäutigen Hünen fast sofort das veränderte Laserschwert des Wookiee auf. Der hatte dieses, nachdem sie es am Anfang der Woche kurzzeitig für eine Trainingseinheit verwendet hatten, nicht mehr mitgebracht. Zu dem Zeitpunkt hatte Vorn das dankend angenommen, da es für ihn einen Vorteil dargestellt hatte, doch nun sah er das Resultat. Der stinkende Affe hatte den Griff an seine große Pranke angepasst, während Vorn einfach nur den Haken so verändert hatte, dass besagter Zylinder nun nicht mehr ständig bei jeder Bewegung an sein Oberschenkel schlug. Aber die Waffe selbst so zu verändern, darauf war er gar nicht gekommen. Er wollte sich schon kindisch vor sich selbst rechtfertigen, da fiel ihm eine durchaus ehrlich befriedigende Antwort ein. Das Laserschwert war ohnehin nichts für ihn. Es war zu leicht und deshalb das Schlaggefühl mies. Mit den Droidenextremitäten zu kämpfen, hatte viel mehr Spaß gemacht. Hatte sich... richtiger angefühlt.

Aber nun gut. Selbst wenn. Vorn hätte sich ohnehin nicht an diese beschissene Waffe herangetraut. Wie aus einem solch kleinen Stück Metall eine so potente Energie(?)klinge kommen konnte, überstieg seinen Intellekt. Es war regelrecht Sithmagie. Oder imperiale Magie. Was auch immer. Für solcherlei Dinge gab es aus gutem Grund Personal.

Als
Aster endlich hereinspaziert kam und sie begrüßte, erwiderte der Wookiee etwas, dass den Meister stutzen ließ. Vorn rollte innerlich mit den Augen. Ja, so ging es ihm auch immer, wenn der Affe ihn am frühen Morgen auf unverständliche Weise anbrüllen musste. Der Politiker antwortete aber wie einer und überspielte die Sache. Sie sollten nun ihre Fortschritte zeigen und Big Q wollte offenbar anfangen. Bevor er das aber konnte, schien Aster unbedingt über die Veränderungen am Laserschwertgriff reden zu wollen. Und die leichenblasse Bohnenstange war nicht erfreut. Das konnte Vorn nur bedingt nachvollziehen. Klar, aus seiner Sicht war alles, das aus Big Qs Richtung kam, unerfreulich. Aber die Modifikation am Griff waren doch gut oder nicht? Die Hände beider Akolythen waren viel zu groß für diese Zylinder, die offenbar für imperiale „Männer“ und Frauen angefertigt wurden.

GENAU! Während Aster und Big Q weiter über das Laserschwert schwafelten, konnte sich Vorn nicht des eben entflammten Geistesblitzes erwehren. Das Laserschwert war buchstäblich eine Waffe für Frauen und folglich auch imperiale Männer. Für den Anfang schon einmal leicht vom Gewicht her. Dann brauchte es keine Kraft um verheerenden Schaden anzurichten und es war als Kämpfer tatsächlich sogar ein Vorteil, war man klein und wendig. Sicher, ein Vorn oder Big Q konnten mit großer Gewalt zuschlagen und so eine Frau mit Laserschwert entwaffnen, doch wieso sollte so ein Kontrahent diese Art von Schlagabtausch eingehen? Alles fügte sich zusammen und plötzlich schaute Vorn auf seine eigene Waffe herunter. Und es war Ekel und Verachtung, welche aus seinen Augen tropften. Natürlich hatte die *piep* ihm eine Weiberwaffe angedreht! Ihr Zerstörungspotential war unglaublich. Das konnte und wollte ihr Vorn nicht absprechen. Technologisch war das Imperium halt ganz weit vorne. Darüber zu reden oder zu denken war sinnlos. Man konnte es überall sehen. Aber das Wie und Wo war eine andere Sache. Wo diese Technologien von wem wie eingesetzt wurden. Und Laserschwerter waren die Waffen einer Frau. In einer Galaxie voller großer böser Monster hatte das Imperium einen Weg gesucht, um die schwache Hälfte ihrer Bevölkerung dennoch bewaffnen zu können und bei
Magga, sie hatten Erfolg gehabt. Vorn konnte das honorieren. Aber Scheiße nochmal, er war keine Frau! War das Asters Methode gewesen, um den Akolythen wenigstens metaphorisch zu *piep*? War die Klinge deshalb auch blau? Und Asters eigene weiß? Hatte der Politiker ihn gedemütigt, ohne das er es überhaupt gemerkt hatte? Was … eine … *piep*!

Plötzlich war die Sache vorbei und Vorns Name fiel. Er hatte das ganze Hin und Her beobachtet, doch da er ja immer nur die eine Hälfte des Gesprächs verstand und das *piep* nervig anstrengend war, wollte er das alles verfolgen und verstehen, hatte er es gar nicht erst versucht und sich lieber in seinen eigenen Gedanken verloren. Aster und Big Q waren ohnehin beste scheiß Freunde. Vermutlich brauchte der Politiker noch ein Haustier, das ihn obendrein in den kalten Nächten *piep* konnte! Doch was auch immer. Big Q hatte seine Fortschritte demonstriert. Ähnlich wie er selbst, hatte der Wookiee natürlich an Techniken gearbeitet, während er nicht mit Vorn in einem Raum gewesen war und sie nun offenbart. Er hätte wohl lieber weniger Zeit in seinen Laserschwertgriff investieren sollen!

Das Kata hatten sie geübt, während sie beide in einem Raum gewesen waren. Folglich arbeitete Vorn diesen Teil einfach ab, wurde ähnlich wie Big Q hier und da korrigiert, aber alles in allem nichts erwähnenswertes. Was schwerlich überraschen konnte. Ein scheiß Kleinkind hätte das schaffen können. Dann kam Vorns „geheimer“ Fortschritt.
Aster hatte sie bei der Dämonischen Besessenheit (Perfektionierte Körperbeherrschung) im Grunde nur Aufwärmübungen machen lassen. Doch Vorn war schnell klar geworden, dass man diese Technik auch offensiver einsetzen konnte. Vor allem, wenn man sie kombinierte. Zu diesem Zweck ließ er einen Droiden antanzen. Der rote Akolyth stellte sich vor diesem auf und begann ein inzwischen recht ausführlich ausgearbeitetes Gedankenprozedere durchzuarbeiten, sodass er relativ schnell die Besessenheit „aktivieren“ konnte. Später, davon ging Vorn aus, würde er das alles in der Bewegung machen können. Schon beim auf den Droiden zugehen würde er die Macht in seine Extremitäten lenken und dann geradezu beiläufig abfeuern können. Doch so weit war er noch nicht. Jetzt war alles sehr viel statischer. Doch dafür mindestens genau so spektakulär.

Ihm war zuvor schon aufgefallen, dass er es gegen einen Aster schwer haben würde, da der so klein, schmal und wendig war. Vorn musste seinen Körper also beschleunigen, wollte er mithalten können. Und Stufe 1 seines Plans sah so aus:

Die rechte Faust des Hünen hob sich so schnell es ihm physisch möglich war, ohne diese Prozess aber mit der Macht zu beschleunigen. Dann, als er in Position für einen normalen Nasenbrecher war, schlug er mit der Besessenheit zu. Wie auch bei allen vorherigen Versuchen kugelte er sich dabei beinahe selbst den Arm aus, doch seine Faust schoss unnatürlich schnell auf den Kopf des Droiden zu. Hielt aber wie geplant kurz davor an. Doch genau an diesem Punkt floss die Macht aus Vorns Arm in seine Knöchel und wurde explosionsartig entladen. Der Machtstoß riss dem Droiden nicht den Kopf ab, warf ihn aber zurück auf den Boden, wo er sich nun wieder aufrappelte. Vorn drehte sich zu Aster um.

„In einem Kampf trifft die Faust. Und der Machtstoß zerfetzt sein Herz.“ beschrieb der Akolyth seine Gedanken und bei dem Wort „sein“ landete sein Blick natürlich mit voller Absicht auf Big Q. Er würde diesem scheiß Affen das *piep* Herz, die Lunge und wer weiß was noch in einem einzigen Angriff in Fetzen schießen.

Vorn hatte erst versucht so einen Machtstoß einfach so abzufeuern, eben aus einer gewissen Entfernung, doch er war zu schlecht im Fokussieren. Mit jedem weiteren Meter verlor der Stoß derart viel an Durchschlagskraft, das er für seinen Organzerfetzer im Grunde wirklich direkt vor seinem Kontrahenten stehen musste. Und das er dafür seinen Arm überhaupt beschleunigte musste, war auch leicht erklärt. Er konnte es sich im Moment nur so vorstellen. Nur so visualisieren. Er hatte es auf anderem Wege versucht. Hatte in seinem Quartier die Hand auf die Brust eines zu ihm beorderten Droiden gelegt und ihn dann mit einem Machtstoß die „Organe“ zerfetzen wollen. Aber es wollte nicht so recht klappen. Dieses ganze einfach nur Hand auflegen und dann einen katastrophalen Angriff auszuführen, konnte Vorn nicht umsetzen. Er brauchte die Physis dahinter. Er musste sich seiner vielen Erinnerungen bedienen, in denen er Leuten mit seiner normalen Faust schlimmes angetan hatte. Das konnte er dann leicht in die magische Gedankenwelt der Macht übertragen. Aber aus einer ruhenden Hand eine Wände einreißende Kraft entlassen? Dafür war es noch zu früh.

Nach dieser Demonstration zeigte Vorn eher unspektakuläres, wenn auch alles mit der Dämonischen Besessenheit. Sprünge, Ausweichbewegungen, eine generelle Beschleunigung all seiner Bewegungen. Da er immer noch Probleme damit hatte seinen Kopf so zu stützen, dass er bei diesen übernatürlich schnellen Abläufen nicht diesig im Schädel wurde, übertrieb er es aber nicht so, wie er es im Training getan hatte. Es war nicht der richtige Zeitpunkt um Aster auf die Schuhe zu kotzen...

[Truuine System - Truuine -Moraband - (Jedi) Praxeum - Trainingsraum - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]
 
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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Trainingsraum ] Ridley und Vorn, sowie (NPCs) Qowrow

Aufmerksam verfolgte Ridley Vorns Demonstration der Shii-Cho Kata. Wie auch Qowrow hatte er offensichtlich geübt und so war Ridley erfreut über den Fortschritt. Natürlich gab es auch hier allerhand Fehler zu korrigieren, doch hatte hen mit nichts anderes erwartet. Wie auch dem Wookiee zuvor, spendierte hen Vorn einige Minuten individueller Fehlerbehebung, bevor sie zur nächsten Technik übergingen. Hier hatte der Mensch sich dann etwas ausgedacht, wo zur Abwechslung einmal Qowrow Augen machen musste. Mithilfe eines Droiden demonstrierte Vorn, dass er seine Perfektionierte Körperbeherrschung dazu einsetzen konnte seine Schläge zu verstärken und sie sogar mit einem Machtstoß kombinieren konnte. Grade wollte Ridley nachfragen, ob er darüber nicht die Turnanwendung der Technik vernachlässigt hatte, doch auch dahingehend legte Vorn eine zufriedenstellende Präsentation ab. Durchaus beeindruckt nickte Ridley.

„Sehr gut, Sie beiden. Mister Qowrow, passen Sie auf, dass Sie Offensiv nicht hinter Mister Meri zurückbleiben.“

Der Wookiee grummelte irgendetwas, das Ridleys Augen nicht verstanden, doch es war ein guter Ansporn, wenn das Pendel auch einmal in diese Richtung schwang. Sie würden ja sehen, ob es auch bei der nächsten Technik dabei blieb.

„Bevor ich Sie beide weiter in Sachen Shii-Cho drille, will ich Ihnen auch die zweite Lichtschwertform zumindest einmal nahegebracht haben. Soresu ist eine äußerst defensive Form, die Sie entweder alleine anwenden können, oder auch in Ihre Shii-Cho Techniken hineinmischen können. Sobald irgendjemand einen Blaster auf Sie richtet, ist Soresu überlebensnotwendig, wird Ihnen jedoch auch im Nahkampf gute Dienste leisten. Beachten Sie die Ausgangsposition.“

In der nächsten Stunde verfuhr Ridley deckungsgleich, wie hen es bereits mit Shii-Cho beim letzten Mal gemacht hatte. Zunächst wurde der Stand eingeübt, dann Schwünge und Schritte. Schließlich folgte eine zweite Kata, die hen den Akolythen auftrug bis zum nächsten Mal einzuüben. Dies geschafft, hatten sie sich auch schon bereits die Grundlagen für die nächste Übung erarbeitet. Mit einem schmalen, vorfreudigen Lächeln trat Ridley zu einer Kiste und holte zwei Sithmasken hervor. Beide hatte hen im Laufe der letzten Woche schall- und blickdicht gemacht, sodass sie dem Träger derlei Sinneseindrücke vorenthalten würden.

„Die letzte Technik, die Sie beide lernen, bevor wir das Gelernte vertiefen werden, nennt sich Voraussicht. Wie der Name schon sagt, geht es darum ein Ereignis kommen zu sehen, bevor es überhaupt passiert. Dies ermöglicht es Ihnen im Kampf übernatürlich schnell zu blocken und zu kontern, Blasterfeuer verlässlich abzuwehren und selbst unerwarteten Gefahren zuvorzukommen. Falls Sie also je auf die Idee kommen zu versuchen mich aus der Ferne mit einem Scharfschützengewehr erschießen zu wollen…überdenken Sie das am besten noch einmal.“

Ridley grinste belustigt.

„Für die nächste Übung werden Sie sich diese Masken anziehen. Dann wird ein kleiner Droide versuchen Sie mit schwach-energetischen Blasterbolzen zu schocken. Ihre Aufgabe ist es die Bolzen abzuwehren. Dafür werden Sie sich auf die Macht verlassen müssen. Ein weiteres Mal ist dies eine Umstellung zu allem, was Sie bisher gemacht haben. Es geht nicht darum die Macht zum Handeln zu benutzen, nicht darum sie in Ihren Körpern zu kanalisieren und auch nicht, um emotional resistenter zu werden. Stattdessen müssen Sie versuchen der Macht zu lauschen. Ist sie Ihnen gefügig, wird sie Sie warnen. Vor kleinen Dingen, wenn Sie nach Ihnen suchen. Vor Gefahren, quasi permanent. Wie zuvor kann ich Ihnen dies nur begrenzt detailliert erklären. Wie bei allem anderen auch, müssen Sie zu dieser Technik einen eigenen Zugang finden.“

Beide Akolythen nahmen sich einen Helm und zogen ihn auf. Dann aktivierte Ridley die beiden zur Übung gehörigen Droiden und erlaubte sich ein fettes Grinsen in vorfreudiger Erwartung an zumindest ein bisschen kathartischer Quälerei, bevor die beiden anfangen würden Fortschritte zu machen.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Trainingsraum ] Ridley und Vorn, sowie (NPCs) Qowrow
 
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