Dschungelmond von Va'art, im Dschungel mittendrin, mit Ian
Eowyn biss sich auf die Lippen. Das war nicht die erste, wenn auch diesmal sehr direkte Andeutung, die Ian seine Zukunft betreffend machte. Und sie wünschte, sie könnte etwas darauf erwidern, dass positiv war, etwas, das Hoffnung machte. Aber das konnte sie nicht, und selbst, wenn sie es tun würde - Ian würde wissen, dass es erstens nur ihre Ansicht war, dass sie nichts zu sagen hatte, und sie zweitens nicht dahinterstand. Ja, sicher, man würde sie im Rat anhören. Aber die letztendliche Entscheidung, was am Ende Ians weiteres Schicksal sein würde, war nicht die ihre. Sein Tonfall, die nebensächliche Art und Weise, wie er es sagte, täuschte nicht darüber hinweg, dass er fest damit rechnete, dass seine Freiheit mit der Ankunft auf Lianna ein Ende haben würde. Aber - als ob selbst ein Hochsicherheitsgefängnis ihn würde aufhalten können, wenn er dort nicht bleiben wollte. Und das würde dem Rat ebenfalls sehr wohl bewusst sein. Damit blieben nicht mehr viele Alternativen, und Ian schien dies zu wissen - "im besten Fall." Dennoch... "Wir haben nicht das Recht dazu, jemandes Leben einfach so zu beenden." Sie hatte es selbst gesagt, und dies galt in ihren Augen in jedem Fall. In jedem.
Würde der Rat es genauso sehen? Eowyn wusste es nicht. Es hatte keinen ähnlichen Fall in den letzten Jahren gegeben, zumindest hatte sie nichts davon gehört oder erinnerte sich nicht daran. Sie hoffte inständig, dass der Rat es genauso sehen würde. Wenn nicht... Sie schauderte. Darüber wollte sie nicht nachdenken. Erst recht nicht für Ian, aber auch nicht für sich selbst, denn in einem solchen Fall würde sie nicht wissen, ob sie so würde weitermachen können. Oh, nein, das war falsch. Sie würde wissen, dass sie so nicht würde weitermachen können. Und es bliebe die Frage... nein. Es half nichts, sich über ungeschehene Dinge Gedanken zu machen. Momentan wusste sie noch nicht einmal, ob sie Lianna überhaupt erreichen würden. Den Beruf haben sie sicher schon gewechselt... redete sie schließlich vor sich hin, nur, um überhaupt irgendetwas darauf zu antworten. Und dann, nach längerem Überlegen, fügte sie schlussendlich doch fest hinzu: Und ich glaube nicht, dass Ihr zukünftig ein Gefängnis von innen sehen werdet. Es stimmte schließlich. Sie glaubte nicht daran - sie wusste nur nicht, ob die Alternativen besser oder schlechter werden würden. Auch wenn sie auf ersteres hoffte. Und vielleicht bemerkte er die kleine Spitzfindigkeit ja nicht.
Naja. Man konnte ja hoffen.
Sie wurde sogar ein wenig rot und wandte den Blick ab, als Ian das Wörtchen "wir" so betonte. War sie es nicht immer gewesen, die auf Zusammenarbeit gepocht hatte? Auch wenn es ein wenig gemein von ihm war, das jetzt so einzusetzen. Dennoch... er hatte sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Ja, es handelte sich um ihr Lichtschwert, dennoch, es war jetzt wichtig für sie beide, und im Geiste der Zusammenarbeit hatte er ein Mitspracherecht. Sie selbst hatte ihm so oft vorgeworfen, dass er Entscheidungen traf und sie nicht mit ihr besprach, dass er sie bevormundete. Touché, murmelte sie. Sie konnte immerhin eingestehen, wenn sie daneben lag. Ich hoffe nur, dass wir diese Lösung auch tatsächlich finden. Aber ja. Eine beinahe unwillkommene Erleichterung durchströmte sie bei der Erkenntnis, dass er ihr quasi diese Entscheidung abgenommen hatte. Unwillkürlich wanderte ihre Rechte an ihre Seite, um zu fühlen, ob das Schwert noch an seinem Platz war - was keinen Sinn ergab, denn sie konnte das gewohnte Gewicht durchaus spüren.
Plötzlich wurde ihr unangenehm bewusst, dass sie es aufgegeben hatte, sich abzuschirmen, spätestens gestern, als ohnehin alles zusammengebrochen war. Bisher hatte sie das nicht gestört, sie hatte eigentlich nichts zu verbergen. Nicht mehr, über dieses Stadium war sie hinweg. Aber in diesem Moment... als ihr das klar wurde war sie froh, dass sie sich wieder zum Gehen gewandt hatte, denn nun wurde sie wirklich rot. Jetzt allerdings wieder damit zu beginnen, sich abzuschirmen käme einem Eingeständnis gleich, und dazu war sie dann doch zu stolz, wie sie sich unzufrieden eingestehen musste.
Sie widerstand mit Mühe dem Drang, die Augen zu verdrehen, als Ian noch weiter auf ihrem Vorschlag herumstichelte. Ein Lichtschwert war doch nicht vergleichbar mit Ästen... Aber gut, er hatte seinen Punkt gemacht, da musste sie nun durch. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ein Lichtschwert wärmt nicht direkt. Solltet Ihr das nicht wissen? Arglos hob sie die Augenbrauen.
Die Macht ihnen den Weg weisen. Ja. Langsam begann sie wirklich darüber nachzugrübeln, weshalb weder sie noch Ian das Gefühl hatten, dass eine Richtung besser wäre als eine andere. So völlig orientierungslos, so völlig ohne Führung... Weshalb ließ die Macht sie beide so "im Stich"? Seit dem Absturz hier hatte sie kein bisschen instinktiv gefühlt oder gehandelt, was ihre Reise anging. Und wenn das einen Grund hatte, dann konnte das nur eines bedeuten - es war egal, wohin sie gingen, denn es machte keinen Unterschied. Es war alles aussichtslos.
Sie vertraute der Macht. Tief genug, dass sie sich schon allzuoft in lebensgefährliche Situationen begeben hatte, nur mit ihr und vielleicht ihrem Lichtschwert als Schutz. Dass jetzt so eine "Stille" herrschte machte sie schon ein wenig unruhig. Doch die Ansichten und Theorien über die Macht gingen auseinander. So viel die Jedi darüber auch philosophierten, keiner wusste alles über die Macht, ihre Mysterien, ihren Ursprung. Wie auch? Und so gab es verschiedene Ansichten darüber, inwiefern es den sogenannten "Willen" der Macht überhaupt gab. Woher konnte sie wissen, wie ihre Führung funktionierte?
Und vielleicht gab es doch mehrere Gründe, weshalb sie keinen Weg bevorzugen konnte. Vielleicht erkannte sie sie nur nicht.
Aber vielleicht... vielleicht auch nicht.
Sie seufzte.
Ja, es wäre zu einfach. Auch wenn ich zugeben muss... dass es mich ein wenig beunruhigt, dass da so gar nichts ist. Nun ja. Vielleicht war ja auch der Weg das Ziel. Oder Hilfe war schon längst unterwegs.
Positiv denken. Immer weiter positiv denken.
Dschungelmond von Va'art, im Dschungel mittendrin, mit Ian
Eowyn biss sich auf die Lippen. Das war nicht die erste, wenn auch diesmal sehr direkte Andeutung, die Ian seine Zukunft betreffend machte. Und sie wünschte, sie könnte etwas darauf erwidern, dass positiv war, etwas, das Hoffnung machte. Aber das konnte sie nicht, und selbst, wenn sie es tun würde - Ian würde wissen, dass es erstens nur ihre Ansicht war, dass sie nichts zu sagen hatte, und sie zweitens nicht dahinterstand. Ja, sicher, man würde sie im Rat anhören. Aber die letztendliche Entscheidung, was am Ende Ians weiteres Schicksal sein würde, war nicht die ihre. Sein Tonfall, die nebensächliche Art und Weise, wie er es sagte, täuschte nicht darüber hinweg, dass er fest damit rechnete, dass seine Freiheit mit der Ankunft auf Lianna ein Ende haben würde. Aber - als ob selbst ein Hochsicherheitsgefängnis ihn würde aufhalten können, wenn er dort nicht bleiben wollte. Und das würde dem Rat ebenfalls sehr wohl bewusst sein. Damit blieben nicht mehr viele Alternativen, und Ian schien dies zu wissen - "im besten Fall." Dennoch... "Wir haben nicht das Recht dazu, jemandes Leben einfach so zu beenden." Sie hatte es selbst gesagt, und dies galt in ihren Augen in jedem Fall. In jedem.
Würde der Rat es genauso sehen? Eowyn wusste es nicht. Es hatte keinen ähnlichen Fall in den letzten Jahren gegeben, zumindest hatte sie nichts davon gehört oder erinnerte sich nicht daran. Sie hoffte inständig, dass der Rat es genauso sehen würde. Wenn nicht... Sie schauderte. Darüber wollte sie nicht nachdenken. Erst recht nicht für Ian, aber auch nicht für sich selbst, denn in einem solchen Fall würde sie nicht wissen, ob sie so würde weitermachen können. Oh, nein, das war falsch. Sie würde wissen, dass sie so nicht würde weitermachen können. Und es bliebe die Frage... nein. Es half nichts, sich über ungeschehene Dinge Gedanken zu machen. Momentan wusste sie noch nicht einmal, ob sie Lianna überhaupt erreichen würden. Den Beruf haben sie sicher schon gewechselt... redete sie schließlich vor sich hin, nur, um überhaupt irgendetwas darauf zu antworten. Und dann, nach längerem Überlegen, fügte sie schlussendlich doch fest hinzu: Und ich glaube nicht, dass Ihr zukünftig ein Gefängnis von innen sehen werdet. Es stimmte schließlich. Sie glaubte nicht daran - sie wusste nur nicht, ob die Alternativen besser oder schlechter werden würden. Auch wenn sie auf ersteres hoffte. Und vielleicht bemerkte er die kleine Spitzfindigkeit ja nicht.
Naja. Man konnte ja hoffen.
Sie wurde sogar ein wenig rot und wandte den Blick ab, als Ian das Wörtchen "wir" so betonte. War sie es nicht immer gewesen, die auf Zusammenarbeit gepocht hatte? Auch wenn es ein wenig gemein von ihm war, das jetzt so einzusetzen. Dennoch... er hatte sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Ja, es handelte sich um ihr Lichtschwert, dennoch, es war jetzt wichtig für sie beide, und im Geiste der Zusammenarbeit hatte er ein Mitspracherecht. Sie selbst hatte ihm so oft vorgeworfen, dass er Entscheidungen traf und sie nicht mit ihr besprach, dass er sie bevormundete. Touché, murmelte sie. Sie konnte immerhin eingestehen, wenn sie daneben lag. Ich hoffe nur, dass wir diese Lösung auch tatsächlich finden. Aber ja. Eine beinahe unwillkommene Erleichterung durchströmte sie bei der Erkenntnis, dass er ihr quasi diese Entscheidung abgenommen hatte. Unwillkürlich wanderte ihre Rechte an ihre Seite, um zu fühlen, ob das Schwert noch an seinem Platz war - was keinen Sinn ergab, denn sie konnte das gewohnte Gewicht durchaus spüren.
Plötzlich wurde ihr unangenehm bewusst, dass sie es aufgegeben hatte, sich abzuschirmen, spätestens gestern, als ohnehin alles zusammengebrochen war. Bisher hatte sie das nicht gestört, sie hatte eigentlich nichts zu verbergen. Nicht mehr, über dieses Stadium war sie hinweg. Aber in diesem Moment... als ihr das klar wurde war sie froh, dass sie sich wieder zum Gehen gewandt hatte, denn nun wurde sie wirklich rot. Jetzt allerdings wieder damit zu beginnen, sich abzuschirmen käme einem Eingeständnis gleich, und dazu war sie dann doch zu stolz, wie sie sich unzufrieden eingestehen musste.
Sie widerstand mit Mühe dem Drang, die Augen zu verdrehen, als Ian noch weiter auf ihrem Vorschlag herumstichelte. Ein Lichtschwert war doch nicht vergleichbar mit Ästen... Aber gut, er hatte seinen Punkt gemacht, da musste sie nun durch. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ein Lichtschwert wärmt nicht direkt. Solltet Ihr das nicht wissen? Arglos hob sie die Augenbrauen.
Die Macht ihnen den Weg weisen. Ja. Langsam begann sie wirklich darüber nachzugrübeln, weshalb weder sie noch Ian das Gefühl hatten, dass eine Richtung besser wäre als eine andere. So völlig orientierungslos, so völlig ohne Führung... Weshalb ließ die Macht sie beide so "im Stich"? Seit dem Absturz hier hatte sie kein bisschen instinktiv gefühlt oder gehandelt, was ihre Reise anging. Und wenn das einen Grund hatte, dann konnte das nur eines bedeuten - es war egal, wohin sie gingen, denn es machte keinen Unterschied. Es war alles aussichtslos.
Sie vertraute der Macht. Tief genug, dass sie sich schon allzuoft in lebensgefährliche Situationen begeben hatte, nur mit ihr und vielleicht ihrem Lichtschwert als Schutz. Dass jetzt so eine "Stille" herrschte machte sie schon ein wenig unruhig. Doch die Ansichten und Theorien über die Macht gingen auseinander. So viel die Jedi darüber auch philosophierten, keiner wusste alles über die Macht, ihre Mysterien, ihren Ursprung. Wie auch? Und so gab es verschiedene Ansichten darüber, inwiefern es den sogenannten "Willen" der Macht überhaupt gab. Woher konnte sie wissen, wie ihre Führung funktionierte?
Und vielleicht gab es doch mehrere Gründe, weshalb sie keinen Weg bevorzugen konnte. Vielleicht erkannte sie sie nur nicht.
Aber vielleicht... vielleicht auch nicht.
Sie seufzte.
Ja, es wäre zu einfach. Auch wenn ich zugeben muss... dass es mich ein wenig beunruhigt, dass da so gar nichts ist. Nun ja. Vielleicht war ja auch der Weg das Ziel. Oder Hilfe war schon längst unterwegs.
Positiv denken. Immer weiter positiv denken.
Dschungelmond von Va'art, im Dschungel mittendrin, mit Ian