Weltraum (Imperium)

- Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - von Bastion nach Koornacht -Route zu den Kernwelten - Ironhide - Trainingskammer - Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Darth Sting, Darth Sikarius

Es war ihm sofort klar, nachdem er schon sein letztes Wort gesprochen hatte: Sabar hat einen gewaltigen Fehler begonnen und die Reaktion seines Meisters, den erst die Ausführungen seines Planes und dann die Worte an Sikarius sprachlos machten, war beschreibend: Der Adelsmann hatte seinen Rat bezüglich Sikarius nicht nur über Bord geworfen und sich seiner scheinbar grenzenlosen Arroganz gänzlich hingegeben, sondern sich auch über die Autorität Sting’s hinweggesetzt, damit dessen Autorität hinterfragt und somit höchstwahrscheinlich großen Unmut in diesem geweckt. Der ziemlich kurze Moment der Stille erfüllte Sabar mit grenzenlosem Hass auf sich selbst und seine Worte, die lediglich den Schein des unantastbaren Milliardärs, der offen gesagt noch nicht einmal einer richtiger war, wahren sollten. Es würde entweder Sting, oder Sikarius sein. Sabar erkannte es im einen Fall an der sich blitzschnell verfinsterten Aura und der aggressiven Körperhaltung Stings, und im anderen Fall am gelinde gesagt wirren Gesichtsausdruck von Sikarius. Ja, das war ein gewaltiger Fehler. Sabar Muraenus hatte sich endgültig zu viel herausgenommen. Ein lautes, irres Lachen entwich Sikarius Kehle und synchron dazu versteinerte sich Sabar’s Mimik immer mehr. Der vernarbte Sith Krieger drehte sich um und griff nach seiner am Boden liegenden Klinge.

Reflexartig schellten sämtliche Alarmglocken in Sabar, dem nun eine Sache gewiss war: Das war sein Ende! Er würde von diesem verfluchten, minderwertigen und ekelerregenden Geschöpf in wenigen Momenten getötet werden, auf welche Art und Weise auch immer. Der Graf blickte noch einmal zur Seite, wo vorher sein Meister noch neben ihm stand, doch dieser ist während der perplexen Starre Sabars verschwunden. Es war aus. Nachdem der verhasste Krieger eben noch seine Klinge in der Luft hielt, warf er diese dann mit der Geschwindigkeit eines Geschoss mit der Klinge voran auf Sabar. Er reagierte zwar ziemlich schnell und versuchte sich in eine seitliche Position zu bringen, um die potentielle Fläche des Aufpralls zum einen zu verringern, die wichtigen Organe unterhalb seines Hauptes aber ebenso zumindest halbwegs außer Gefahr zu bringen, doch es war letztlich vergebens. Ungläubig blickte der Mensch mit einem hektischen Zucken auf seinen Oberkörper, aus dem massig Blut quoll. Der Schmerz war unvergleichbar dessen, was ihm bisher wieder verfahren ist, doch der Anblick des eigenen Leibes, in dessen Brustnähe eine Klinge vollständig steckte und um sie herum Blut in Strömen herausfloss, übertraf alles. Sabar taumelte einige Meter zurück, die Klinge mit seinen beiden Händen umklammert, dann ging er keuchend zu Boden. Ein letzter ungläubiger Blick traf Darth Sikarius und einige heraneilende Gestalten, dann wurde es Sabar Muraenus endgültig schwarz vor Augen.

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Imp. Weltraum, auf der Ironhide, Hyperraumflug nach Koornacht, auf dem Weg zur Medi-Station im Gang der imp. Fähre: Adria und der Sanitäter


Als Adria einige Schritte getan hatte, stand wartend Tom West da. Er schien auf sie gewartet zu haben. Groß geworden in der düsteren Welt des Ordens und ihren Eigenheiten waren diese freundlichen Aufmerksamkeiten fremd für sie. Sie gefielen ihr. Sie ließ sich das aber nicht anmerken. Gefühle waren im Grunde keine Schwäche, sondern eher der Schlüssel. Hier lag es aber verzwickter. Freundlichkeit und Mitleid führten rasch zu Verachtung und man wurde für schwach empfunden. Die Schwachen wurden ausradiert aus der Galaxis! Das wusste sie von ihrem Meister! Tommy war ja soooo süß! Sie sollte kommen, sagte er. Sie genoss es dennoch.

Um ihren Meister würde man sich schon kümmern, gab er ihr zu verstehen. Nun, da ihr Messerchen, klein und fein und gut in ihrer zarten kleinen Hand liegend, und im ersten Moment für einige womöglich von Belustigung, aber Widerhaken in der Klinge hatte, war jede Wunde fies, die damit zugefügt wurde. Besonders beim Herausziehen zerfleischte die Klinge die Stelle nochmals gehörig. Es gab keine glatten, dafür zerfetzte Wundränder und die Heilung würde sich, schwieriger als gedacht, zeigen. Auch hatte er ziemlich was von Sting einstecken müssen und die Sanis hatten wohl in der Tat mit ihm mächtig zu tun, glaubte sie zumindest. Sie konnte eh nichts für ihn tun. Nein, aufhalten oder ablenken wollte sie die Sanis nicht.


Mit dem Gräflein waren sie schon davon gehastet. Ihn hatte es schlimm getroffen. Selbst schuld! Schweigend ging sie neben Tom her. Sie ließ alles nochmal Revue passieren, denn schließlich hatten sich die Dinge ziemlich überschlagen gehabt! Selbst Adria musste ihre Gedanken und Gefühle ordnen. Dennoch hatte sie wieder ein strahlendes Gesicht.

"Wo ist Sting eigentlich hin?"

Sein Schüler war angegriffen worden und er hatte es einfach so akzeptiert? Wenn sie da an Hybris und Sharoh dachte!? Und überhaupt, hatte er sich einfach aus dem Trainingsraum gestohlen.

Auf der Medi-Station angekommen. sprangen alle um das Gräflein herum. Der OP wurde fertig gemacht, konnte man vom herum wuselnden Personal hören. Ein riesiger Bactatank wurde angeworfen und das heilende Bacta eingelassen. Ein Bactatropf sollte auch her. Befehle wurden wild durcheinander gerufen. Hektik war angesagt!

"Das Gräflein kann froh sein! Ihm ist gar nicht bewusst, dass ich ihm vielleicht seinen kleinen Hintern gerettet habe. Unbewusst! Hätte ich in dem Moment nicht Sikarius angegriffen, hätte er ihn fertig gemacht! Sikarius macht nämlich keine halben Sachen! Dafür muss er mir dankbar sein! Er schuldet mir einen Gefallen!",

sagte sie leise zu West. Sie dachte da schon an etwas Spezielles!

Man hatte sie bemerkt. Nun kamen die Sanis auf sie zu. Sie musste sich auf eine Liege legen. Sie wurde gescannt und etliche Fremdkörper (Splitter) wurden angezeigt. Ihre Unterarme waren innen bereits blau. Das war von West`s künstlicher Hand! Als man an ihre blau unterlaufende Schulter erneut fasste, gab sie dem Sani instinktiv einen Machtstoß und schrie:

"Au, lass das!"

Sie ahnte nicht, dass durch das vorherige, erst kürzliche Auskugeln der gleichen Schulter beim Kampf mit dem Gräflein, das Ganze durch überdehnte Bänder rasch noch einmal geschehen war, und sie so vor einem zertrümmerten Schultergelenk bewahrt worden war. Auf der gegenüberliegenden Pritsche lag West. Sie grinste ihm zu. Ihre Aktion mit dem Machtstoß fand sie sooo lustig. Der Sani kam total eingeschüchtert mit hoch rotem Kopf und Angst im Blick zurück und verarzte sie besonders zaghaft und zärtlich. Er musste ihr noch 14 winzige Splitter entfernen.

Sie waren beide zeitgleich verarztet und auch fertig geworden. Es war eine Menge Bactasalbe verbraucht worden. Ihr Magen knurrte laut, als sie von der Liege stieg und ihre Lippen waren staubtrocken und spröde.


"Bekommt man hier nun endlich mal etwas zu trinken oder zu essen? Das ist ja hier wie im Dschungel auf Noe!",

fragte sie fordernd an West gewandt.

Beim Herausgehen entdeckte sie ihren Meister schlafend im Bactatank. Genau daneben das Gräflein! Was für ein Anblick! ? Adria drückte ein Küsschen an die Scheibe des Tank`s mit ihrem Meister.

Sie stiefelten in Richtung Kantine. Duschen sollten sie frühestens in zwei Stunden, wenn die Salbe eingezogen war. Es gab ja Leute, die stanken wie die Tiere. Doch sie waren Menschen und dies traf doch eh nur fast auf Aliens zu. Adria war zwar mit einem feinen Näschen ausgestattet, liebte natürlich keinen Gestank, war aber nicht sonderlich verpimpelt, was das betraf. Sie hatte schon schlimme Dinge schnuppern müssen! Angefangen vom Leichentuch, was ihr als Kleidung dienen musste!

Geruch nach Essen strömte dafür bald darauf Adria ins wohl geformte Näschen. Hah, sie hatten heute ohne sie dort auskommen müssen. Sie waren sicher froh gewesen. Es gab bereits Mittagstisch. Es gab alles unglaublich früh. Es war erst elf Uhr Standardzeit, wenn Adria sich nicht verguckt hatte.

Man sah Adria argwöhnisch an. Sie musste schmunzeln. Adria wurde etwas albern.


"Schön viel! Essen 1 und doppeltes Kompott!" ,

forderte sie energisch. Sie hatte nicht viel zu melden! War eben noch eine kleine Schülerin! Aber, dass gelang! Das man ihr alle Wünsche von den Lippen ablas und erfüllte, verstand sich von selbst.

"Danke, Ihr Süßen!"

Das war natürlich sarkastisch! Adria und West fanden rasch einen kleinen Tisch in der Ecke.

"Lass es dir schmecken. Ich habe heute noch gar nichts gegessen und getrunken! Aber, macht nichts! Soviel wie im Tempel auf Bastion und hier an Bord habe ich noch nie zu essen bekommen! Auf Noe teilten Sikarius und ich uns alle paar Tage einen kleinen gebratenen Vogel oder einen Fisch."

Schon waren sie bei Fel und West formulierte umständlich die Frage, warum sie Sikarius angegriffen hatte und er sich noch darüber gefreut hatte.

"Er wollte uns alle töten. Mich auch. Ich kenne ihn. Ich habe es sofort gemerkt. "

Sie trank einen großzügigen Schluck.

"Woran man es erkennen konnte? Woher ich es wusste? Mein Geheimnis!"

Sie würde doch nicht ihr Geheimnis ausplaudern! Weder das mit den vielen Persönlichkeiten, noch wie sie es an der Stimme erkannt hatte. Es war beides für sich ein pikantes Detail, was keinen Anderen zu interessieren brauchte. Schließlich hielten sie zusammen wie Pech und Schwefel! War doch klar! Dann war da die Frage, warum sich Sikarius gefreut hatte.

"Er hätte mich wohl sonst als unwürdig betrachtet, eine Sith unter seiner Fuchtel zu werden. Das mit dem Küchendienst hatte ihm gar nicht gepasst. Als ich ihn angegriffen hatte, gefiel ich ihm viel besser. Ich soll eine mutige tapfere Kriegerin werden. Er verlangte schon von mir als kleine Neun-oder Zehnjährige, ich weiß nicht mehr so genau, ich alterte so rasant, dass ich jemanden töte. Ich soll so werden wie er. Vielleicht sieht er es auch als meine Bestimmung an, ihn irgendwann zu töten? ! Viele Sith sehen das so. Der Schüler muss irgendwann seinen Meister töten. Ich will es nicht! Aber, wenn ich auf ein Insekt treten muss, darf auch meine Sohle blutig werden."

Sie zuckte mit den Schultern. Sie hatte es in der Bibliothek gelesen gehabt, dass das oft der Weg der Sith war. Wenn man von seinem Meister nichts mehr lernen konnte, wenn er nur noch ein unnötiges Übel war, der einen ausbremste und über einen bestimmte, dann taten das einige Schüler und entledigten sich ihrem Meister. Doch sie konnte noch viel von ihm lernen und liebte ihn. Sie brauchte ihn! Sie könnte sich das aus dem Grund nicht vorstellen! Doch, wenn es darum ging, entweder sie oder er, dann war die Sache klar!

Sie schlürfte ihr Glas leer. An den Tischmanieren musste noch gearbeitet werden.


Imp. Weltraum, Hyperraum, auf der Ironhide, auf dem Weg nach Koornacht, Fähre, Essenraum: Tom West und Adria Guldur
 
[ Hyperraum Richtung Koornacht :: Iron Hide :: Auf dem Weg zur Krankenstation ] Darth Sikarius, Adria Guldur, Sabar Muraenus und Tom West

Tom wählte ein eher langsames Tempo für den weg, zur Krankenstation. Es war schmerzhaft scheinbar normal und unbeschwert zu laufen. Doch Tom wollte sich keine schwäche anmerken lassen vor Adria. Irgendwie war das keine gute Idee bei Sith. Sie hatten eindeutig alle einen ziemlichen Hang zur unnötigen Gewalt. Das wissen das sie wieder mit einem Lichtschwert und einen ziemlich unschön geformten Dolch bewaffnet war, machten es nicht unbedingt leichter. Da überraschte sie ihn mit einer frage. Tja wo war der Wurm? Auch dieser war Verletzt und damit wohl ziemlich gewaltbereit. Nach den letzten Ereignissen, war ein aufeinandertreffen vielleicht nicht unbedingt die beste Idee. "ich weiß es leider nicht, aber ich lasse wohl lieber nach Darth Sting suchen und auf die Krankenstation begleiten. Vielleicht beruhigen sie sich wieder, wenn sie keine Schmerzen mehr haben."

Tom war froh endlich auf der Krankenstation anzukommen. Natürlich ging es dort gerade ziemlich hektisch zu. Die Ärzte kämpften und Sabar Muraenus leben. Tom setze sich Adria gegenüber auf eine Behandlungsliege und musterte sie neugierig. Irgendwie glaubte er ihr aufs Wort, das Sikarius weiter gemacht hätte, wenn sie nicht eingegriffen hätte. "Das dürfte dem Grafen gar nicht gefallen, wenn er davon erfährt, das er tief in deiner Schuld steht Adria." Das sie überhaupt eingegriffen hatte um sein Leben zu retten, machte Tom ein ganz klein wenig Hoffnung.

Das nur die zwei Sanitäter wirklich Zeit hatten, sich um sie zu kümmern, war nicht verwunderlich. Tom konnte nicht verhindern erleichtert zu seufzen als die schmerzen nachließen. Bacta war wirklich etwas feines und schnelles Heilmittel. Das Darth Sikarius betäubt wurde, war noch eine viel besser Nachricht. Zumindest die nächsten Stunden hatten sie alle vor ihm ruhe. Einen Moment überlegte Tom ernsthaft, die Ärzte anzuweisen, ihn in ein künstliches Koma zu schicken, bis zum Ziel ihrer Reise. Das würde bestimmt einige Probleme vermeiden. Der Sanitäter brauchte bei Tom ein wenig länger, den er hatte dank Adria fast überall am Körper blaue Flecken, die mittlerweile eine ungesunde Farbe angenommen hatten. Zumindest hatte er sich nichts gebrochen, bei dem Kampf. Was er wohl nur der geringen Schwerkraft zu verdanken hatte, die ein klein wenig den Schlägen, die Wucht geraubt hatte. "Bevor ich es vergesse, einer der VIP Gäste, hat auch etwas abbekommen, lassen sie nach Darth Sting suchen. Sie sollen ihn Höflich und Unterwürfig Bitten sich behandeln zu lassen." Sprach Tom einen der Sanitäter mit nachdruck an.

Als er Adrias Schrei hörte, hoffte er nur, das der Sanitäter das überleben würde. Den leisen eingeschüchterten Entschuldigungen nach lebte der Sani wohl noch, obwohl es ziemlich gescheppert hatte. Sie wurden durch die leichte Verzögerung, etwa zur selben Zeit fertig. Als Adrias Magen nun auch hörbar knurrte konnte Tom sich ein schmunzeln nicht ganz verkneifen. "Mal sehen was die Kantine zu bieten hat, es ist zwar nichts besonderes, aber es füllt den Magen" erwiderte er auf Adrias frage hin und deutete mit der Hand in die Richtung, die sue zu gehen hatten.

Gemeinsam liefen sie los in Richtung Kantine. Diese war schon ein kleines Stück weit entfernt. Das laufen fiel Tom nach der Behandlung zum Glück schon ein wenig leichter und war jetzt schmerzfrei. Zum Glück war die Kantine nicht gerade überfüllt um diese Uhrzeit, so das die Schlange recht kurz war und sie alsbald an die Essensausgabe kamen. Tom hatte Adria den Vortritt gelassen und beobachtete Neugierig wie sie bestellte. Schön viel? Das war Imperialer Kantinenfraß! Etwas was zumindest dem Namen nach essen sein sollte. Es hielt einem zwar am leben, aber schmackhaft war etwas anderes, nach Toms Meinung. Natürlich viel Adria auf in der Kantine, wie ein Bunter Banta. Das lag mit daran, das sie als einzigste Zivil trug und natürlich an ihrer lebendigen Persönlichkeit.

Tom fragte sich, was Adria angestellt hatte, den die trägen Schnarchnasen von Köchen, konnten sich auf einmal schnell bewegen, um Adrias wünschen sofort nach zu kommen. Sie bekam sogar eine zweite Schüssel mit Kompott. Was Tom nun doch verwunderte, eigentlich war die Küche ziemlich geizig mit so etwas. Tom wusste zwar nicht genau warum, es war schließlich nur Kantinenfraß. "Ich nehme Nummer 3, das Überraschungssteak" sagte Tom sarkastisch lächelnd, als er an die Reihe kam. Überraschungssteak deshalb weil Banthafleisch, nach Geflügel schmeckte. Geflügel schmeckte nach Kommerken, alles nur eben nicht, wonach es eigentlich hätte schmecken sollen. Leider hatte die Trägheit wieder von ihnen Besitz ergriffen, nach dem sie Adria bedient hatten. Schnell holte Tom für sie beide noch etwas zum trinken. Tom hatte sie zu einem der kleinen Tische für Offiziere geführt. Dort unterhielt man sich eigentlich ein wenig ungestörter.

"Guten Appetit" sagte Tom, soweit das zumindest möglich war, bei diesem Essen und nahm erst einmal einen tiefen Schluck von dem Saftersatz Getränk. Je mehr er aus ihrem Leben erfuhr, desto mehr ärgerte er sich über diesen Wahnsinnigen. Was hatte er Adria alles angetan und vorenthalten. "Mir kommen die Ausbildungsmethoden der Sith ein wenig verrückt vor. Darf ich fragen, warum du Sikarius angegriffen habt Adria? Ich werde irgendwie nicht schlau daraus." Zumindest die Antwort war vielversprechend, den Arm hatte sie schon einmal erwischt, es konnte nur besser werden. Tom wünschte ihr wirklich, das sie ihr Ziel erreichen würde. Der Kerl war leider komplett wahnsinnig. Bis jetzt hatte er aber nur von ihr gehört, was er von ihr verlangte. Aber was wollte sie eigentlich? Über ihre Tischmanieren sah er stillschweigend hinweg. Auch Tom hatte großen Hunger und machte sich über das Essen her. Sie wusste es aber wohl auch nicht besser. Für Adrias Manieren war wohl keine Zeit in ihrer Ausbildung platz geblieben, geschweige den das Sikarius so etwas überhaupt kannte. Was genau wohl rasante Alterung bedeutete?

Einen Augenblick musterte er Adria nachdenklich ehe Tom aufstand und ihre beiden Tabletts wegbrachte. Vielleicht war es an der Zeit, ihr ein paar angenehmere Erfahrungen näher zu bringen. Tom zermarterte sich ein wenig den Kopf auf den Weg zu ihr zurück, wo er anfangen sollte. Sie hatte erzählt das sie ihre Kindheit ziemlich übersprungen hatte. Vielleicht sollte er dort ansetzen bei ihr. "Mir ist gerade eine Idee gekommen, wie wir uns ein wenig die Zeit vertreiben können" und lächelte Adria einladen an. Er hasste Anstandsregeln, warum bei den verfluchten Jedi nochmal, durfte man keine Frau nach ihrem Alter fragen? Als ob die Frage etwas an Tatsachen ändern konnte. Adria war künstlich gealtert worden, sie sah zwar Erwachsen und zum anbeißen aus. Aber sie konnte aber auch erst zehn oder elf Jahre alt sein und das war eigentlich deutlich unter dem Mindestalter, das Tom für sich festgelegt hatte.

Tom führte sie erst einmal in Richtung seines Quartiers und trat kurz ein. Es war ein wenig kleiner, als die Quartiere, die sie bekommen hatten., konnte sie von der Tür aus erkennen. Tom zog seine Kiste unter dem gemachten Bett hervor. Das erste was er sich einsteckte war sein Kampfmesser und eine Blasterpistole. Niemals wieder würde er unbewaffnet herum laufen wenn ein Sith in der nähe sein könnte. Dann steckte er noch ein paar Credits ein und schob die Kiste wieder zurück unter das Bett. Auf dem kleinen Tisch im Zimmer konnte sie eine kleine Holofotografie, seiner Familie sehen. Die Aufnahme musste bereits älter sein, den Tom wirkte etwas jünger und hatte noch seine beiden Arme. Weiter ging es in Richtung der Mannschaftsquartiere. Tom musste mit einem seiner Männer reden, Sergeant Hawks um genau zu sein, den er wusste das dieser einen Vorrat an Süßigkeiten hortete und bei jeder sich bietenden Möglichkeit wieder auffüllte.

Die Verhandlungen verliefen zum Glück recht kurz und man wurde sich irgendwie einig. Das lag zum einem an Adrias Anwesenheit, in dessen nähe sich der zwei Meter große Berg von einem Mann, sichtlich unwohl füllte, so ganz ohne Rüstung und Waffen. Auf der anderen Seite knöpfte er Tom dafür auch eine menge Credits und eine Gefälligkeit ab. "Sie haben Glück Sir. Meinen eigenen Vorrat würde ich nicht verkaufen. Aber ich habe für meinen kleinen Neffen Jonas ein Geschenk besorgt. Er hat nächsten Monat Geburtstag. Natürlich bräuchte ich deswegen Ausgang im nächsten Raumhafen, um für Ersatz zu sorgen." warf Hawkes noch mit einem schmunzeln ein, das Tom misstrauisch machte. Aber was sollte er sonst tun, außer nickend zuzustimmen.

Als Sergeant Hawkes zwei Minuten später wieder lächelnd zurück kam, war es Tom der das Gesicht verzog. Leider hatte der Sergeant nicht gelogen, als er gesagt hatte, es wäre ein Geschenk für seinen kleinen Neffen. Mit einem "Hier bitte Sir" und immer noch schmunzelnd drückte er Tom einen Teddy in die Hände. Verdutzt und ein wenig entsetzt schaute Tom das Ding an. Sein Blick hob sich und wollte Hawkes am liebsten mit den Augen einäschern. Was sollte der scheiß jetzt? Da spürte er etwas hartes im Innenleben, dieses schlechten Scherzes. "Wie gesagt Sir, es war eigentlich für meinen Neffen, zum Geburtstag" warf Hawkes nun doch noch schnell entschuldigend ein. "Die Schokolade ist im inneren Sir, er hat auf dem Rücken einen Verschluss" Als ob es das besser machen würde. Tom kam sich mit dem Ding in den Händen ziemlich lächerlich vor. Was ihm so ganz und gar nicht gefiel. Mit einer lockeren Bewegung warf er die Scheußlichkeit Adria zu. "Hier Adria, Nervennahrung" Tom würde ganz bestimmt nicht, damit in den Händen durch das Schiff laufen!

"So jezt aber ohne weitere Umwege" Zusammen liefen sie nun weiter, tiefer in das Schiff hinein. Mit einem Lift fuhren sie bis in die nähe der Antriebssektion der Ironhide. Dort gab es einen etwas abseits gelegenen Raum mit Fahrzeugsimulatoren. Um auch an Bord des Schiffes, nicht aus der Übung zu kommen. Der Raum war zwar groß, aber die verschiedenen Simulatoren nahmen darin eine menge Platz ein. Es gab einige Simulationen zur Bekämpfung Ziviler Unruhen, die nicht allzu schwer sein sollten, für den Anfang. Soviel Tom wusste. Zivilisten waren eigentlich nur Kanonenfutter und leisteten nur schwachen widerstand. So das sie es leicht haben sollte "Wie wäre es du steuerst einem 2-M Saber Repulsorpanzer oder einem A5 Juggernaut? Verkehrsregeln gibt es keine" Ok normalerweise würde Tom eine Frau niemals zu so etwas ausführen, aber Adria war auch irgendwie anders.

[ Hyperraum Richtung Koornacht :: Iron Hide :: Simulatorraum ] Adria Guldur und Tom West
 
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Ohne Umschweife kehrte der Lamproid zu seinem Quartier zurück. Schmutzig und blutig wie er war kroch er durch die Gänge des Kriegsschiffes und ignorierte alle Wesen, denen er begegnete, sowie die Blicke, die sie ihm verstohlen zuwarfen. Wenn er vor ihnen auftauchte, machten sie ihm Platz, alles andere interessierte ihn nicht. Er erreichte unbehelligt und ohne unnötige Verzögerungen seine Kabine, schloss die Tür hinter sich und rollte sich in einer Ecke zusammen. Er war nun mit sich und seinen Gedanken allein.

Erstaunlicherweise war Darth Stings Zorn auf seine nichtsnutzigen Begleiter schnell wieder verraucht. In dem Moment, als er sich entschied, die Jagd ohne sie fortzusetzen, war es ihm, als würde eine Last von seinen Schultern genommen. Natürlich war er weiterhin nicht bester Laune, aber nichts drang mehr danach, als gewaltsamer Ausbruch nach draußen zu dringen. Das unterschied ihn vielleicht mehr als alles andere von Darth Sikarius: Chiffith war schon immer geduldig gewesen. Als geborener und leidenschaftlicher Jäger beobachtete er seine Beute oft lange, bis er eine Gelegenheit zum Zuschlagen fand. Ebenso hatte er lange ohne einen Meister im Tempel zu Bastion gelebt, ohne sein Ziel aus den Augen zu verlieren. Auch jetzt hatte er nicht vor, sich von dem Rückschlag abschrecken zu lassen. Das Jagdteam war einen Versuch wert gewesen, doch es hatte sich als Fehlschlag erwiesen - nun musste er nach anderen Möglichkeiten suchen. Welchen, die ohne zweifelhafte Verbündete auskamen, die mehr Ärger machten als sie nützten. Im Grunde musste er seinen Plan nur unwesentlich abwandeln, damit er ihn auch allein durchführen konnte. Der Weg nach Koornacht war derselbe und die Reise als blinder Passagier auf einem yevethanischen Schiff schien die beste Methode zu sein, ihn zu bewältigen. Natürlich würde er noch mehr auf Heimlichkeit setzen müssen, wenn ihm die Kampfkraft von Darth Sikarius und den beiden Sith-Schülern fehlte. Aber dafür konnte er sich allein viel leichter verstecken als eine ganze Gruppe aus plumpen Humanoiden mit ihren unflexiblen Körpern und viel zu hohen Ansprüchen. Ans Ziel zu kommen, sollte machbar sein. Dann allerdings würde es für ihn allein viel schwieriger werden, nah genug an Kal Fraan und seine Brut heranzukommen. Heimlichkeit würde auch bei diesem Part helfen, aber dieser Teil des Vorhabens baute vor allem auf nackter Gewalt auf. Es würde nicht unmöglich sein, aber weit mühsamer als mit einem funktionierenden Team. Einfacher allerdings als mit einem Haufen von Spinnern, die zum Gelingen gar nichts beitrugen, weil sie nur mit sich selbst beschäftigt waren.


Während er darüber nachgrübelte, warf er einen Blick auf seine Verbände. Sie waren bei dem Kampf verrutscht und einer von ihnen war mit Blut getränkt. Der machtverstärkte Schlag des Würgers von Taris hatte die Wunde aufplatzen lassen und das textile Material hatte sich mit seinem purpurnen Lebenssaft so vollgesogen, dass ein Teil davon sogar durchgesickert und in einem kleinen Rinnsal seinen Leib hinab geflossen war. Ärgerlich und unangenehm, aber nicht weiter dramatisch. Er hatte schon schlimmere Verletzungen gehabt, die ihn stärker beeinträchtigt hatten. Die Verbände waren steril und mit starker, bactahaltiger Medizin getränkt gewesen, so dass er auch nach dem Aufbruch der Wunde keine Infektion zu befürchten hatte. Er ging davon aus, dass die Verletzung sich von allein wieder schließen und ihn bald nicht mehr beeinträchtigen würde. Schneller würde es natürlich gehen, wenn er sich noch einmal auf der Krankenstation behandeln ließe, aber dort befanden sich derzeit wohl die Überlebenden der Schlacht im Trainingsraum. Er wusste nicht, wie viele Tote es gegeben hatte, doch wahrscheinlich hatte es nicht alle drei Sith tödlich erwischt. Keinem von ihnen wollte er jetzt begegnen; nicht weil er weitere Streitigkeiten mit ihnen befürchtete oder weil er sich vielleicht nicht in der Gewalt hätte, sondern weil er mit ihnen durch war und jede Auseinandersetzung mit ihnen als Zeitverschwendung sah.

Deshalb reagiert er zunächst auch nicht, als die Türglocke seines Quartiers schellte. Er ging davon aus, dass Sikarius oder Muraenus draußen war. Obwohl Sikarius vielleicht nicht geklingelt hätte, sondern einfach herein gekommen wäre: Die Kabine war unverschlossen. Der Ton erklang erneut und abermals ignorierte er ihn. Dann endlich schwang die Tür auf und zwei ihm nicht bekannte Menschen kamen herein.


»Sanitätsdienst, Sir. Lieutenant West schickt uns«, sagte einer von ihnen. »Entschuldigen Sie unser Eindringen. Wir konnten nicht ausschließen, dass ein Notfall vorliegt. Dürfen wir uns Ihre Verletzung ansehen?«

Sting wäre lieber allein geblieben und war nicht erfreut über das ungebetene Eindringen, aber eigentlich kamen die Sanitäter ihm gelegen. So konnte er seine Wunde behandeln und neu verbinden lassen, ohne den Raum verlassen zu müssen. West hatte mitgedacht und damit schon mehr zum Gelingen der Mission beigetragen als Sikarius und Adria. Sting gab kein Wort von sich, bewegte sich aber in eine andere Position, so dass die Männer an den durchnässten Verband heran kommen konnten. Sie interpretierten die Situation richtig, knieten sich vor ihn auf den Boden und packten ihre Ausrüstung aus. Ihr Angebot, sie auf die Krankenstation zu begleiten, lehnte Darth Sting entschieden ab, also taten sie vor Ort was in ihrer Macht stand. Sie entfernten den vollgesogenen Stoff, stillten die Blutung und klammerten die Wunde. Dann legten sie einen frischen Verband an. Es dauerte nicht lange, bis sie fertig waren und ihre Sachen wieder einpackten.

»Wir sind fertig, Sir. Mit Ihrer Erlaubnis kehren wir auf die Krankenstation zurück.«

»Erinnert West an mein Shuttle«, gab der Lamproid ihnen noch mit auf den Weg.

Die Tür schloss sich hinter ihnen und Darth Sting war wieder allein.

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Es musste den Sanitätern aufgefallen sein, dass Sabar aufgewacht war. Die in weißen Kitteln gekleideten Männer und Frauen eilten nämlich urplötzlich umher, als sich die hinter einer Atemmaske verborgenen Augen des Grafes langsam öffneten. Sabar hatte keine Ahnung wo er gerade war und was passiert war, doch deutete die Substanz um in herum darauf hin, dass er sich gerade in einem Bacta-Tank befand. Es musste eine Behandlung stattgefunden haben, denn der Adelige fühlte sich nicht wirklich wohl und spürte ein merkwürdiges, hartes Stechen unterhalb seiner Brust. Er hatte sich noch nie in einem solchen Tank befunden und fühlte sich in gewisser Weise äußerst unwohl, auch wenn er noch gar nicht richtig bei Sinnen gewesen ist und keinen klaren Gedanken fassen konnte. Er schwebte einfach nur in diesem Bacta-Tank umher, während das Geschehen um ihn herum von enormer Hektik strahlte.

„Lord Muraenus, wenn sie mich verstehen können, bewegen sie einen ihrer Finger.“

Ertönte die männliche Stimme aus dem Comlink der Maske und ein junger, blonder Mann stellte sich vor den Tank und achtete genauestens auf jede einzelne Bewegung des adeligen Mannes.

„Bewegen sie einen ihrer Finger…“

Wiederholte er noch zwei, drei Mal und langsam verstand der Graf. Ziemlich unbewusst kam er der Aufforderung des Arztes insofern nach, indem er ihm seinen rechten Mittelfinger zeigte und der Mann antwortete.

„Wie fühlen sie sich, Lord Muraenus?“

Sabar ballte seine Faust wieder zusammen und allmählich wurde ihm klar, was sich hier abspielte: Er war in einem Bacta-Tank und musste folglich schwere Verletzungen erlitten haben, bevor er hierein gesteckt wurde. Das Puzzle aus Erinnerungen begann sich zusammenzusetzen und der Aristokrat erinnerte sich an Darth Sting, Adria, Tom West und…Sikarius. Ein lautes Seufzen entwich ihm.

„Holen…sie mich…hier…raus.“

„Wir werden sie in 180 Sekunden aus dem Tank herausholen, Graf Muraenus. Sie werden mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit Schmerzen erleiden. Ein schmerzlinderndes Mittel steht bereit.“

Die Sekunden vergingen wie gefühlte Stunden, ehe sich der Tank endlich öffnete und Sabar mit einer ungeheuren Härte zurück in die Wirklichkeit befördert wurde. Draußen stieß ihn der Schmerz unter seiner Brust nämlich beinahe um und zahlreiche Mediziner kamen herangeeilt und verabreichten dem Adeligen zahlreiche Spritzen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sich unter seiner rechten Brust eine rote Wunde befand, auf die Momente später ein Bacta-Pflaster geklebt wurde. Umgehend bekam Sabar Unterwäsche, eine schwarze Hose, ein paar Schuhe, sowie ein weißes Hemd, bevor ihn die Mediziner in dem kleinen Raum allein ließen und er sich langsam anzog. Er verspürte eine immense Hitze und zahlreiche Schweißperlen bildeten sich an seiner Stirn. Schon bald kamen zwei männliche Sanitäter zurück in den kleinen Raum und stützten Sabar ab, der sich mit dem Laufen noch ziemlich schwertat.

„Was ist geschehen?“

Entrann es ihm lediglich mit einem nachfolgenden Keuchen.

„Eine Klinge ist in der Nähe ihres Herzes eingedrungen. Sie hatten enormes Glück, dass sie das Herz nicht durchbohrt hat, doch gehen wir davon aus, dass sie schon morgen wieder fit sein werden. Die Bacta-Behandlung hatte eine hervorragende Wirkung auf ihren Körper, Lord Muraenus.“

Mit einer ungeheuren Wucht erfasste Muraenus die bittere Erkenntnis der Geschehnisse. Er hatte Sikarius provoziert und dafür zahlen müssen, immer mehr schloss sich der Kreis der Bruchstücke der Erinnerungen. Die Klinge, die bis zum Schaft in seinem Leib steckte, erschien dem Grafen und niedergeschlagen bewegte er sich nun mit langsamen und unsicheren Schritten zur Kantine, die beiden Sanitäter hatten ihn mittlerweile alleine gelassen. Er hatte sich wie ein verdammter Narr benommen! Er hatte vorhin nicht nur Darth Sting’s Pläne hinterfragt und seinem Meister mangelnden Respekt entgegengebracht, sondern auch dessen teuren Rat bezüglich dieses verfluchten Halbaffen namens Sikarius missachtet. In der Kantine angekommen ließ sich der Graf auf einem der Stühle nieder und griff nach einer der beiliegenden Flaschen Wasser. Das Trinken wirkte sich denkbar positiv auf den Zustand des Grafen aus, der mittlerweile nur noch dasaß und die Wand anstarrte. Was war noch passiert? Schließlich gab es auch noch den Angriff Adria’s auf ihren Meister. Hass staute sich im tiefsten Inneren Sabar's auf...

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Tom war sowas von nett. Er brachte ohne eine von ihr vorgebrachte Morddrohung ihr Tablett mit weg. So ganz von alleine! Als er wieder kam, hatte er eine gute Idee, was sie jetzt tun könnten. Immerhin hatte Adria jetzt eine Menge Freizeit. Ihr Meister war im Tank! Sting hatte sich verzogen! Und sein Gräflein war auch erstmal für ein Weilchen im Tank. Dem war ja das Blut nur so über seinen Brustkorb und Rücken gelaufen. Die Kompressen, die die Sanis eilig aufgelegt hatten, waren blitzschnell vom Blut vollgesogen gewesen. Den hatte es doch für einige Stunden entschärft! Daher nickte sie Tom zu. Sie hatte Zeit und war gut gelaunt.

Tom nahm sie erstmal mit zu seinem Quartier. Mit der Sorglosigkeit eines sehr jungen Mädchens stand sie im Türrahmen und sah sich sein Zimmer an. Naja, ihr Geschmack war es nicht. Sehr zweckmäßig, wenig Farbe! Dort hinten stand ein Foto von seiner Familie wahrscheinlich? Sie levitierte das Bild kurz zu sich in die Hände und betrachtete es genauer. Darauf war ein kleiner Junge zu sehen. Es waren seine Augen! Das war Tom. Oh war er süß gewesen. Er hatte eine richtige Familie gehabt!


“Du hattest es gut. Du hattest eine normale Kindheit mit einer Familie! Ich bin im Dschungel groß geworden! Und davor im Labor!”

Sie levitierte es zurück. Nun, es lag jetzt an der Stelle, wo es zuvor gestanden hatte. Zum Glück war Tom ein Gentleman und hatte nichts Abscheuliches mit ihr im Sinn. Allerdings kannte sie diese Gedanken nicht! Sie gingen weiter. Adria war gespannt.

“Du spannst mich ja ganz schön auf die Folter.”

Dann nahm er sie mit zu irgendeinem Typen. Adria wartete gelangweilt im Gang. Was tat er da? Wo blieb das Interessante, was sie tun wollten? Plötzlich bekam Adria von Tom etwas zugeworfen. Etwas Weißes! Etwas, was der Typ vorher West gereicht hatte. Sie fing es und ihr Herz begann vor Freude zu hüpfen und ihr Gesicht zu strahlen.

“Ein Teddy! Ein Sturmtruppenteddybär!”

Sie bewunderte ihn und schaute ihn sich wie ein kleines Mädchen von allen Seiten an.

Ihr erstes Kuscheltier war eine ausgestopfte Ratte mit langem Schwanz gewesen. Ihren ersten Teddy, in pink, nahm sie einem Kind bei Bantha-King weg. Sie tauschte sozusagen Ratte mit Teddy. Dieser kleine Gefährte war sogar noch nach ihrem Absturz im Dschungel an ihrer Seite gewesen oder hatte sie so einen Ähnlichen gefunden gehabt, sie wusste es nicht mehr genau?! Doch er verbrannte dann. Fel hatte ihn nicht gerettet! Als sie daran dachte, sah sie es wie heute vor sich, wie die Flammen um ihren geliebten Teddy züngelten, letztlich über ihn zusammenschlugen und er dann aufging wie eine Fackel. Sie hatte damals sehr darunter gelitten und war emotional sehr ergriffen und aufgewühlt gewesen. Von Sylvia bekam sie einen alten Teddy. Sie freute sich erst. Der Teddy hatte ihrer Tochter gehört. Er war schon abgenutzt und war braun gewesen. Adria musste Sylvia töten. Ihre Kinderseele hatte darunter gelitten gehabt. Auch das schöne Haus war explodiert und abgefackelt. Ihre Mutter schenkte ihr dort zu wenig Aufmerksamkeit. Adria verarbeitete das damals, indem sie den Teddy zerstörte. Adria rächte sich damals an ihm. Sie hatte den Kopf auf dem Pfahl des Zaunes, dem Teil, der noch stehen geblieben war, aufgespießt, wo vorher Fel die Köpfe von Sylvia und den von ihrem Mann aufgespießt hatte, um sie zu trocknen.

Nun hatte sie wieder einen Teddy und der war unglaublich süß. Er war in der weißen Sturmtruppenuniform, hatte ein Gewehr im Arm und hatte ein drolliges niedliches Gesichtchen. West lief bereits weiter und sie sollte kommen, doch sie war beschäftigt und blieb noch stehen. Als sie den Bär umdrehte, entdeckte sie einen Reißverschluss. Adria war richtig aufgeregt. Ein Geheimfach! Sie zog den Reißverschluss auf. Zum Vorschein kamen lauter kleine Minischokoriegel. Sofort holte Adria sich einen Riegel heraus und schloss den Verschluss wieder. Sie klemmte sich den Bären unter den Arm und versuchte West einzuholen und packte den Riegel aus und schob sich das erste Stück Schokolade ihres Lebens in den Mund. Das war ein Genuss. Bonbons kannte sie von ihrer Mutter schon. Sie hatte auch Schokolade gekauft, doch hielt es dann zurück, als Adria so rasch, schneller als andere Kinder, wuchs. Wahrscheinlich empfand sie es auch etwas unheimlich. Sie hatte sie immer gefilmt gehabt. Und nach dem Absturz war alles weg! Genüsslich ließ sie ihn auf ihrer Zunge schmelzen.


“Sowas habe ich ja noch nie gegessen! Danke für den Teddy. Danke, danke, danke! Ich werde ihn Tommy nennen.”

Sie hatte ein ehrliches unschuldiges freudestrahlendes Lächeln im Gesicht. Dann kamen sie auch schon in einem Raum an, der lauter Simulatoren irgendwelcher Fahrzeuge hatte.

“Wow, cool!”

Sie durfte zwischen Zweien wählen. Verkehrsregeln gab es wohl nicht! Adria entschied sich rasch. Sie stieg in das erstbeste Fahrzeug ein und das war der A5 Juggernaut. Man verschwand darin, wie in einer übergroßen Fischbüchse.

Das Gefährt brauchte zwei Piloten und Tom kam natürlich als Fahrlehrer eh mit hinein. Natürlich wurde der Teddy liebevoll platziert und sogar angeschnallt. In Adria kam völlig das Kind durch. Sie stopfte sich noch einen Schokoriegel in den Mund, als Nervennahrung gewissermaßen. Spaßig sagte sie mit vollem Mund:

“Hinsetzen und anschnallen, es wird turbolent!”

Adria startete den zehn Meter großen blechernen Koloss. Ein Film begann, das Gefährt vibrierte. Es ging los. Sie fuhr schnell. Vor ihnen lag ein eher ebenes Gelände, allerdings nur auf dem ersten Blick. Es war ein unbefestigtes Gelände, mit riesigen Schlaglöchern, weicher Erde und irgendwie doch leicht hügelig. Es störten keine Bäume oder so, höchstens einige Sträucher. Das Ding zu lenken war nicht schwer, doch musste man erstmal ein Gefühl dafür bekommen. Und dann, hoppla, senkte sich die Schnauze des Gefährtes und dann ging es wieder hoch. Das spürte man deutlich! Man fiel erst nach vorne und dann legte sich das Gefährt nach hinten. Man brauchte einen starken Magen. Und warm und stickig war es hier drin. Eng auch! Die wenigen Sträucher, die in einer Gruppe standen, zogen Adria regelrecht an. Sie wollte daran vorbei lenken, doch hielt irgendwie doch drauf zu und nahm alle mit. Doch dem Gefährt störte das nicht. Ein Panzerfahrzeug eben! Adria fand das spaßig. Andere Panzer fuhren mit ihnen, holten sie ein oder überholten. Ein ganzer Verband! Sie kicherte dabei herum und gluckste vergnügt. Ein Dorf wurde sichtbar. Sie sollte in das Dorf einfahren. Der Befehl, Übungsbefehl, lautete, Dorf einnehmen und sichern. Sie fuhr auf das Dorf zu. Dazu musste sie durch ein schmales flaches Flussbett fahren. Ein anderer Panzer machte es ihr vor. Es schien keine Probleme zu machen. Sie nahm die selbe Stelle, so dürfte es keine Überraschungen geben. Kein Problem mit dem Panzerwagen. Dann fielen Schüsse. Man versuchte ihr Einfahren zu verhindern. Adria rief West zu:

“Schießen! Versohle ihnen den Hintern!”

Da der Fluss sich gegabelt hatte, mussten sie über eine Brücke fahren und den Fluss erneut überqueren. Das wurde jetzt brenzlig. Adria musste ganz schön lenken. Die Brücke war schmal! Immer nur ein Panzerfahrzeug nach und nach durften darauf. Die Brücke würde sonst zusammenrechen! Das war eine richtige Herausforderung, doch Adria schaffte es. Sie fuhr auch sehr langsam darüber. Man versuchte sie dahinter aufzuhalten. Eine Alienkette hatte sich vor ihnen abwehrend positioniert und Adria hielt drauf zu und durchbrach diese. Wenn die so im Wege herumstanden?! Und dann noch absichtlich! Dann fuhr sie die Hauptstraße und einzige Straße des kleinen Dorfes lang. Ein Haus brannte. Leute liefen ihr vor ihren Panzer. Selbst schuld, dachte Adria. Pech gehabt! Einen Gartenzaun nietete sie um. Eine Häuserecke nahm sie auch mit! Sie fuhr bis zum Marktplatz. Dort hielt sie an. West schoss ringsherum. Er stand in dem Schützturm, der sich um 360 Grad drehen konnte und ballerte die Feinde um.

Plötzlich ging West sein Funkgerät. Das war echt, bekam Adria mit. Sie hörte, wie man von Sting sprach. Sting kam in der Simulation nicht vor! Er wollte ein Shuttle, meldeten die Sanitäter, da er von Bord wollte, allein. Sie hätten ihn wohl medizinisch, wie befohlen, versorgt, aber auf seinem Zimmer, da er sich geweigert hatte, auf die Medi-Station mitzukommen. West meinte nur, dass er sich um die Angelegenheit persönlich kümmern würde und sich selbst davon nochmals überzeugen wollte, dass er ein Shuttle wünschte. Er beendete das Funkgespräch und die Simulation.

“Will der etwa abhauen? Hat der kalte Füße bekommen und Angst vor den Aliens? Was du da im Trainingsraum abgespielt hattest, war ja auch krass!”

Sie duzte Tom die ganze Zeit vertrauensvoll. Adria schnallte ihren Teddy ab, nahm ihn wie ein Baby in den Arm und verließ das Gefährt.


Imp. Weltraum, Hyperraum, auf dem Weg nach Koornacht, Fähre Ironhide, Simulatorraum: Tom und Adria
 
[Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum | Janus, Saphenus, Zoey

Janus war zufrieden als er spürte, dass der Ärger seines Verbündeten langsam abflaute, Saphenus würde lernen müssen, dass es in der Politik auf Selbstkontrolle ankam. Egal wie sehr man jemanden hasste, man musste ihm gegenüber die Form wahren und falls nötig sogar mit ihm kooperieren, persönliche Animositäten hin oder her. Gerade für Sith, die naturgemäß Kraft aus ihren Emotionen zogen, war dies keine leichte Aufgabe, doch mit genügend Übung und Erfahrung konnte man es weit bringen. Der Graf spielte dieses Spiel schon lange genug und hatte deshalb einen ausgesprochen pragmatischen Blickwinkel, zwar vergaß er Beleidigungen und Feindschaften nie, war jedoch bereit, für den persönlichen Vorteil darüber hinweg zusehen. Das zeigte sich auch in der Wahl seiner Diener und Helfer, trotz seiner Sympathien für das imperiale Bild von der überlegenen Menschheit und seiner Geringschätzung von gewöhnlichen Wesen hatte er kein Problem damit mit ihnen zusammenzuarbeiten und sich ihre Fähigkeiten zu Nutze zu machen. Ein guter Spieler verwendete alle Figuren auf dem Brett, ob sie ihm nun gefielen oder nicht.

Saphenus nannte den Namen des Fürsten, der ihm zugeteilt worden war, ein gewisser Antrafflan von der Welt Ettiatu. Eine vergleichsweise unbedeutende Welt und somit gab auch Janus wenig auf den Titel dieses Mannes. Ein Piratenherzog oder Emporkömmling, das war er wohl. Provinzadel. Der Verbündete des Vollstreckers machte seinem Ärger über diesen Aufpasser Luft. Janus blieb ruhig und lächelte dünn.


„Wer weiß. Ein Niemand aus der Provinz mit großem Ego ist ein leicht zu kontrollierendes Werkzeug. Unterschätzt den Großmoff nicht. Hasst ihn meinetwegen, doch unterschätzt ihn nicht. Er ist seit vielen Jahren in dem Haifischbecken der Politik unterwegs, und das mit Erfolg.“


Riet der blasse Halbechani dem Einäugigen. Sie kamen auf die McCathys zu sprechen und mit einem Grinsen erklärte Saphenus, dass Jennifer McCathy nicht sonderlich intelligent war und er berichtete von seinem Erlebnis auf der Gala. Janus lächelte dünn und nickte leicht.


„Nun, wenn sie so angetan von Euch war, dann haben wir bereits einen Fuß in der Tür.“


Macht machte attraktiv und der geheimnisvolle und gefährliche Ruf der Sith wirkte auf manche Leute sehr anziehend. Vielleicht würde etwas Charme genügen, um sie zu überzeugen, doch damit würden sie sich später befassen müssen. Saphenus informierte ihn, dass er plante den Anführer seiner Leibgarde auf Korriban zu lassen, um ein Auge auf den Fürsten zu haben, was Janus mit einem wohlwollenden Nicken quittierte. Noch einmal kam der Zabrak auf seine Abneigung gegen diesen Mann zu sprechen.


„Solange Ihr ihn nicht tötet oder verstümmelt. Oder Euch dabei erwischen lasst“


Meinte der Graf nonchalant, es war das verbale Äquivalent eines Schulterzuckens. Die Nachricht von Raziils Tod ließ Saphenus wie erwartet kalt, spitz kommentierte er, dass der Vollstrecker mit seiner neuen Schülerin hoffentlich eine bessere Wahl getroffen hatte und sie vor der Tür wartete. Janus reagierte nicht auf die kleine Spitze und sein Gesichtsausdruck blieb unverändert, als die Tür mit der Macht geöffnet wurde und Selura zu Vorschein kam. Saphenus drehte sich zu ihr um und humpelte auf sie zu, und obwohl sein Gesicht dem Grafen abgewendet war bemerkte dieser, dass der Einäugige seine Schülerin irgendwie zu kennen schien. Janus erinnerte sich daran, was Voth ihm damals berichtet hatte, Selura war im selben Atemzug wie Talitha genannt worden.

Für den Moment jedoch ließen alle Anwesenden dieses Thema ruhen, Saphenus kündigte an, seine Leibgarde rufen zu wollen und schickte Zoey los, der Gouverneur schlug vor, auf der Birthright zu reisen, um sich so leichter absprechen zu können.


„Einverstanden. Es ist mir eine Ehre, solch illustre Gäste zu befördern.“


Stimmte der Fastmensch charmant zu. Der Gouverneur verließ die Yacht und Janus nickte Selura zu.


„Er kennt Euch, nicht wahr?“


Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, Janus bedeutete seiner Schülerin sich zu setzen und legte die Fingerspitzen aneinander. Kurze Zeit später wurde der Graf von einem Diener informiert, dass Saphenus, Zoey und eine weitere Frau (Talitha) an Bord der Yacht waren, das Schiff des Gouverneurs würden den Transport seiner Leibgarde übernehmen. Zufrieden lächelte der Vollstrecker, der bereits eine Ahnung hatte, und gab die Anweisung an seine Kämpfer, sich an Bord des Angriffsshuttles zu begeben, ein Teil würde auf der Yacht mitreisen. Nachdem alle drei Schiffe vollständig beladen waren, aktivierten sie ihre Triebwerke, stiegen vom staubigen Boden in die Höhe, beschleunigten und rasten hinaus ins All. Rasch wurden die Koordinaten berechnet und synchron sprangen die Schiffe in den Hyperraum nach Brentaal. Janus ließ seine Diener Tee und Gebäck im Konferenzraum auftischen und machte es sich gemütlich.


[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Brentaal | | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum | Janus, Selura, im Rest des Schiffes: Saphenus, Zoey, Matthew, Talitha (NSC)
 
Korriban, Raumhafen, Birthright, Konferenzraum: Zoey, Graf Sturn und Gouverneur Saphenus


Saphenus sprach gerade von seinen Problemen, die er mit seinem Stellvertreter sah. Er schimpfte auf die Adligen und Zoey fürchtete, Janus könnte sich auf den Schlips getreten fühlen. Allerdings wies Saphenus darauf hin, dass der Fürst Antrafflan, der einen blöden Namen trug, eben kein Sith war. Daher blieb Janus auch ruhig und gelassen und stimmte Saphenus sogar zu und beschwichtigte ihn. So sahen also die Sith auf Nichtsith! Ein Glück gehörte sie nun dazu!

Lord Saphenus war immer noch nicht runter gekommen. Er war geladen wie ein Pulverfass! So gerne sich Zoey selbst reden hörte, wusste sie, wann man lieber schweigen sollte. Sie hätte etwas zu dem Volk des Stellvertreters sagen können, wenn auch nur belangloses Zeug, was aber nicht unbedingt unwichtig bezüglich des Fürsten sein musste. Zum Beispiel, dass die Fürsten gerne Großwild jagten. Sie wollte aber nicht wieder zu seiner Zielscheibe werden. Er konnte schnell Zoeys Leben auf eine Anreihung von Folter und Bestrafung reduzieren. Außerdem wirkte Janus so wunderbar deeskalierend auf ihn ein.

Sie bemühte sich nach Kräften, dem Gespräch weiter zu folgen, doch ihre Gedanken wanderten immer wieder zum Schüler des Grafen zurück. Sie versuchte den Vorfall, dass er sich geschnitten und farblos durchsichtig wie Wasser geblutet hatte, beiseite zu schieben, doch ihre Gedanken streuten immer wieder dahin zurück. Sie war immer noch schwer davon beeindruckt, was sich vor ihren Augen abgespielt und was sie da mitbekommen hatte. Was würde das für eine Ausgeburt der Hölle werden? Schließlich wurde er auch noch in der Macht unterrichtet! Wie viele Leute hatte er auf einmal leer gesaugt? Er hatte mächtigen Appetit und Durst gehabt! Wie viele Leute hatte Korriban? Sie konnte sich ausrechnen, wann sie womöglich als Mahlzeit auf seiner Speisekarte stehen würde!? Bei der zweiten oder dritten Ernte?! Und, wollte er nicht auch dem Gespräch beiwohnen? Musste er gerade seinen Blutdurst stillen? Sie musste sich beruhigen und sollte dem Gespräch weiter zuhören! Aber, sie müsste es Saphenus rasch erzählen! Unbedingt!

Ihr war heiß bei den aufwühlenden Gedanken geworden. Sie zog ihren schwarzen Umhang aus und präsentierte sich im schicken azurblauen taillierten kurzen figurbetonten Kostüm, wie sie es auch vorgehabt hatte und legte den Umhang über ihren Arm.

Ihr Meister sprach nun von einer jungen Dame, die er auch auf der Gala kennengelernt hatte. Miss Mc Kathy. Sie sei blond und blöd, verkündete ihr Meister und schimpfte nun über sie. Doch sie würde das Bindeglied zu ihrem Vater sein, der als möglicher Geldgeber in Betracht kam. Das man sich mit ihr gut stellen sollte, wusste sogar Zoey, obwohl Wirtschaft ebenso wie Politik nicht ihre Steckenpferde waren. Zoey hatte gar nicht mitbekommen, dass er auf der Gala mit einer blonden Dame gesprochen hatte oder doch?!

Ihr Blick ruhte nun auf Janus. Er ließ sich nichts davon anmerken, dass sie eine gemeinsame Nacht verbracht hatten. Seine Aufmerksamkeit galt ausschließlich ihrem Meister. Es war korrekt, professionell und richtig so, dass wusste sie und doch schmerzte es ein wenig.

Doch dann kam etwas, was sie fast von den Socken hieb. Der Graf schenkte ihnen reinen Wein ein, wie es zum Tod seines Schülers gekommen war. Saphenus konnte es sich nicht verkneifen, daraufhin eine Spitze zu schmeißen. Der Graf ignorierte es gekonnt, doch die Archäologin war sich fast sicher, dass er sich dafür an anderer Stelle rächen würde. Und dann kam es! Der Graf sagte doch tatsächlich eiskalt, dass man immer ein Ass im Ärmel bereit halten sollte, um Verluste auszugleichen! Ihr geliebter netter Graf hatte solche Gedanken? So würde das ihr Meister höchst wahrscheinlich auch sehen, noch dazu es ihm der Graf als Lektion verkaufte. Ein Leben war also nicht einmal einen Pfifferling wert! Sollte ihr etwas zustoßen, wäre es lediglich ein auszugleichender Kolateralschaden, der nicht weiter schlimm sein würde. Völlig fassungslos blickte sie Graf Sturn an.


“So viel sind wir Schüler also wert!”,

sagte sie trocken und ernüchtert mehr zu sich selbst, obwohl sie eigentlich hatte schweigen wollen.

Ihr Meister meinte, Janus seine neue Schülerin würde vor dem Konferenzraum warten und sich nicht hinein trauen. Saphenus stand auf und begutachtete Selura, wie sie wohl hieß. Ihr Meister benahm sich merkwürdig und war irgendwie sarkastisch und auf Ärger aus.

Dann wies ihr Meister sie an, zu packen und alles hier her zu holen. Sie würden mit dem besseren Schiff des Grafen reisen. Na, ein Glück! Sie nickte folgsam.


“In Ordnung, Meister! Sie entschuldigen mich!?”,

meinte sie zu den beiden Sith und verließ den Konferenzraum und warf nun selber einen Blick auf die neue Schülerin des Grafen. Mit einem charismatischen charmantem Lächeln flötete sie:

“Hey, ich bin die Archäologin und Autorin Dr. Zoey Liviana, die Schülerin des Gouverneurs. Schön dich kennen zu lernen. Du bist also der Ersatz für den tödlich verunglückten Schüler Raziil.”

Ja, ein, “Ich bin Zoey”, hätte vermutlich auch gereicht, aber ein bisschen Stutenbissigkeit konnte nicht schaden, denn Selura hatte den ranghöheren Meister als Zoey erwischt. Da konnte man ruhig ein wenig auf die Kacke hauen. Und, es war ja ungelogen! Eigentlich hätte sie noch sagen können:”..und die Geliebte deines Meisters!” Doch das ließ sie lieber und dann noch vor Janus, der es hören könnte! Nein, das konnte sie nicht bringen. So wusste Selura aber gleich, dass man es mit ihr nicht machen konnte!

Dann spazierte sie hinaus und zurück auf die Schrottmühle, die ihr Schiff war. Sie traf auf Fey!

Mister Fey, wird denn mein Zimmer auch für die Soldaten benötigt oder kann ich getrost meine Sachen dort lassen? Mein Haustier auch?”

“Nein, die Doppelstockbetten für die Soldaten werden in den Meditationsraum und in die Folterkammer gestellt.”

Hatte er den Raum tatsächlich Folterkammer genannt, indem sie gefoltert worden war? Der Raum diente nur diesem Zweck? Sie musste um Fassung ringen. Er fuhr längst fort.

“In ihrer Stelle würde ich das Haustier mitnehmen. Ich werde es nicht füttern können, denn ich werde hier bleiben.”


"Aha. Gut, danke. Könnten Sie mir beim Hinüberschaffen des Terrariums behilflich sein? Ich habe dann schon mein Gepäck.”

“Natürlich, Lady Liviana, wie Sie wünschen!”

“Danke, ich werde dann erstmal rasch alles zusammen packen!”

Zoey ging in ihre Kabine und packte schnell zwei Koffer zusammen. Sie nahm hauptsächlich passende Kleidung für Verhandlungen mit und hoffte damit richtig zu liegen. Vielleicht würde man dort auch Shoppen können? Dann ging sie hinaus, schloss ihre Kabine zu und rief nach:

Mister Fey!? Ich wäre dann soweit.”

Sie zog ihre Rollkoffer und Fey nahm das Terrarium und die Tasche mit Futter und solchen Dingen für das Voorpak. Er brachte sie rüber zum Schiff und überreichte es am Eingang einem Diener von Janus. Ein Weiterer führte sie zu ihrer Unterkunft. Ein Anderer nahm ihr die Koffer ab. Das war Service!

Zum Einen freute sich Zoey, dass sie eine Reise antreten würden. Es versprach Abwechslung. Zum Anderen durfte sie die Annehmlichkeiten des Schmuckstücks von Schiff von Janus nutzen und könnte seine Gegenwart genießen. Doch sie würden mindestens eine halbe Standardwoche unterwegs sein und mit an Bord war ein Blutsauger. Wann bekam er wieder Hunger? Besorgt verließ sie die Kabine und war auf der Suche nach ihrem Meister. Sie spürte seine Aura in der Nebenkabine. Sie klopfte unsicher und zaghaft an.


“Ich muss Sie unbedingt kurz sprechen, Meister. Darf ich kurz eintreten?”,

fragte sie ihren Meister, der ihr geöffnet hatte. Kaum drinnen und kurz Talitha einen Blick zugeworfen, die überraschender Weise mitkam, begann Zoey schnell:

“Ich fürchte Matthew, der Schüler von Janus, ist ein Vampir. Ich weiß nicht, ob er es selber weiß, wer sein Schüler ist!? Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen! Daher das Attentat auf die Kultisten! Matthew hatte Hunger! Ich bekam es mit, als er sein Vibroschwert reparierte und sich schnitt. Er blutet wässrig, durchsichtig. Ich machte so, als würde ich es nicht sehen. Hoffentlich stellt er keine Gefahr für uns an Bord dar. Ich bin etwas besorgt.”

Hoffentlich war das Schiff nicht verwanzt und sie wurden abgehört? In dem Moment hoben sie ab.


Korriban, Raumhafen, Birthright, Saphenus`Kabine beim Start: Zoey und Gouverneur Saphenus und Mätresse Talitha
 

[Hyperraum | Yacht "Birthrigt"] - Saphenus; Talitha (NPC)


Einquartiert in eines der vier annehmlichen Gästezimmer der Yacht starrte Saphenus durch den Transparistahl in das bläuliche Licht des Hyperraumtunnels hinein. Als kleines Kind hatte er sich immer vorgestellt auf interstellaren Reisen die Sterne beobachten zu können, erst im Laufe der Zeit war ihm die Sinnlosigkeit dieser Romantik bewusst geworden. Eine Tasche mit ein paar wenigen Annehmlichkeiten darin lag auf dem großzügigen Bett. Lom Fey hatte sie einem von Janus‘ Dienern in letzter Minute in die Hände gedrückt, ansonsten hätte der Gouverneur während der durchaus mehrere Tage andauernden Reise keine Kleidung zum Wechseln gehabt. Er selbst hatte keinen Gedanken an diesen Umstand verschwendet.

Seufzend wandte er sich von dem monotonen Ausblick ab. Talitha saß neben der Tasche auf dem Bett, die Arme um ihren Körper geschlungen. Sie sah aus als würde sie frieren, doch Saphenus spürte, dass sie sich unwohl fühlte. Etwas hilflos sah er sie an. Ihr Blick glitt unruhig durch den Raum. Der Zabrak fragte sich woran es lag. Missfiel ihr der Gedanke in Janus‘ Schiff zu sein, reiste sie nicht gerne, fühlte sie sich wieder eingesperrt? Dabei hatte sie doch keinen Grund dem Grafen zu misstrauen, bisher war er stets freundlich aufgetreten.


„Was ist los?“, fragte Saphenus betreten und sah seine Dienerin unschlüssig an. „Du wirkst als würdest du dich nicht wohlfühlen. Sie warf ihm einen eindringlichen Blick zu und schüttelte leicht den Kopf. „Mir geht es gut.“ Jedes einzelne Wort davon war gelogen. Saphenus spürte eine gewisse Unruhe in sich aufsteigen, er ärgerte sich über diese Unwahrheit. „Tut es nicht.“, entgegnete er schnippisch und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Wand. „Ich spüre es.“ „Dann solltest du auch spüren wieso es mir nicht gut geht.“, antwortete sie mit einer ungewohnten Hörte, die ihn zusammenzucken ließ. Beide blieben für ein paar Minuten stumm, dann seufzte Talitha. „Ich will nicht schon wieder eingesperrt sein.“, flüsterte sie. Langsam löste sich der Zabrak von seiner Wand, setzte sich neben sie und legte ihre die Hand auf die Schulter. „Du bist nicht eingesperrt.„Doch, das bin ich. Dieses Mal ist es nur ein anderes, größeres Schiff. Die Zelle aber bleibt die Gleiche. Ich kann mich wieder nicht frei bewegen, bin wieder eingepfercht.“ Saphenus überlegte bevor er antwortete. „Ich dachte du würdest gerne nach Brentaal reisen. Der Planet soll beeindruckend sein. Dort gibt es niemanden, der dir…“ Mitten im Satz stockte er und verlor die Sprache. Er wollte nicht schon wieder auf Ignavius zu sprechen kommen. Talitha wusste jedoch genau, was er hatte sagen wollen. „Nein. Trotzdem werden mich die Soldaten begleiten, ist es nicht so?“ „Ja, aber es ist nur zu deinem Besten. Ich könnte mir einfach nicht verzeihen wenn dir etwas zustößt.“ Ich brauche dich, fügte er in Gedanken hinzu als er mit einem Schaudern an die Albträume dachte, die in der Dunkelheit lauerten und nur durch ihre zarte Berührung ferngehalten wurden. Wieder seufzte Talitha. „Ich werde es schon irgendwie überstehen.“, sagte sie und machte deutlich, dass sie nicht mehr darüber sprechen wollte. Widerwillig akzeptierte Saphenus das.


Ein Klopfen ertönte an der Tür zu ihrem Quartier, er spürte seine Schülerin davor stehen. Er öffnete ihr und winkte sie herein. Sie schien aufgeregt zu sein als würde ihr etwas auf der Zunge brennen. Ungeduldig betrat sie das Zimmer und warf Talitha einen flüchtigen Blick zu. Zwischen den beiden Frauen gab es eine missgünstige Verbindung, die Saphenus nicht begriff und auch nicht tolerierte. Wie nicht anders von seiner Schülerin gewohnt schossen die Worte aus ihrem Mund heraus und ein weiterer ihrer Monologe begann. Er sah wie Talitha die Augen verdrehte und sich abwandte. Nun war es an ihr hinein in das Blau des Hyperraums zu starren. Saphenus indes stützte sich auf seinen Gehstock und hörte seiner Schülerin aufmerksam zu.

„Ein Vampir?“, wiederholte er ungläubig und verzog seinen Mund zu einem spöttischen Lächeln. „Bist du dir sicher nicht bei einem schlechten Holovideo eingeschlafen zu sein? Die einzigen Bücher, die ich jemals über diese Fabelgestalten lesen konnte gehörten in das Reich der Fiktion.“ Saphenus tat ihre Behauptung schon als lächerlich ab, da ließ er doch noch einen kritischen Gedanken zu. Die Morde an den vielen Kultisten war in der Tat merkwürdig gewesen, sie zeugten von mangelnder Disziplin und Hunger. Doch bisher hatte er geglaubt Janus‘ Schüler sei einer Rage verfallen, die er selbst nicht mehr kontrollieren konnte. War es möglich, dass in Zoeys Behauptung tatsächlich ein Funken Wahrheit steckte?


„Ich glaube nicht, dass es diese sagenumwobenen Kreaturen wirklich gibt.“, schlug er etwas versöhnlichere Töne an und warf Zoey ein belangloses Lächeln zu. „Du solltest dich nicht von dem, was du siehst, täuschen lassen. Unsere Augen können uns verraten. Deswegen habe ich selbst nur noch eines.“, sagte er und lachte bei seinem schlechten Scherz. „Sag mir, was hast du gespürt als du Matthew begegnet bist? Wie hast du seine Aura wahrgenommen, wie hat er sich in der Macht verhalten? Deutete das darauf hin, dass er ein Vampir ist, wie du es nennst? Vergiss nicht die unzähligen Spezies, die in unserem Universum zuhause und teilweise nicht jedem bekannt sind. Vielleicht ist er ein Mischling, eine Kreuzung? Vielleicht entstammt er sogar den unheiligen Kellern der Alchemisten. Sie haben ihre Freude an Missgeburten. Du musst wissen, Zoey, dass Janus mittlerweile einen Rang im Orden bekleidet, der ihm einen großen Einfluss und sehr viel Macht sichert. Ihm stehen Türen offen, die uns noch verschlossen sind. Du darfst ihn nicht unterschätzen, auch wenn du ihn im Moment durch eine rosarote Brille sehen magst. Vergiss niemals, dass er ein Sith ist und jeder Sith ist sich selbst die wichtigste Person. Frage dich, was er davon haben könnte dich zu täuschen. Möchte er deine Angst nähren um dich stärker an ihn zu binden? Vielleicht möchte er Misstrauen sähen. Das alles solltest du in Betracht ziehen bevor du voreilige Schlüsse ziehst!“


[Hyperraum | Yacht "Birthrigt"] - Saphenus; Zoey Liviana; Talitha (NPC)
 
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Korriban, Raumhafen, Birthright, Saphenus`Kabine: Zoey und Gouverneur Saphenus und Mätresse Talitha


Zoey hatte kaum angefangen, zu sprechen und das Wort Vampir in den Mund genommen, da lächelte ihr Meister schon belustigt, was ja richtig gut begann, nachdem Talitha sich nach einem Augenverdrehen abgewendet hatte, was Zoey versuchte, beflissen zu ignorieren, denn was wollte sein Liebchen eigentlich!? Sie war doch nur nerviger Balast! Zoey versuchte, aufgeregt wie sie war, zum Punkt zu kommen und in wenigen Sätzen das Wichtigste zu schildern, was ihr stets schwer fiel und glaubwürdig dabei zu wirken, denn offensichtlich erheiterte sie gerade Saphenus! Sie wollte aber auf eine ernst zu nehmende Gefahr hinweisen, meinte es bitterernst und wollte nicht der Belustigung dienen. Warum musste Grin aber auch ohnmächtig sein? War er eigentlich auf Korriban bei Fey geblieben oder flog samt den Soldaten auf der Beeska mit? Sie könnte jetzt Schutz gebrauchen!? Gerade jetzt! Wie sollte sie hier ruhig schlafen können?! Doch Ohnmächtige konnte man nicht einfach mal so wecken! Scheinbar war es auch keine Ohnmacht, sondern ein Koma, solange das dauerte, bis er wieder zur Besinnung kam! Apropo Flug, das Rütteln hatte zum Glück längst sein Ende gefunden und sie waren im Hyperraum. So drifteten ihre Gedanken rasant schnell hier- und dahin ab, was wohl eine Schutzfunktion war, als Saphenus von Vampirholofilmen sprach. Energisch schüttelte sie den Kopf, ließ ihn aber höflich und unterwürfig ausreden. Vampirfilme?! So was musste sie sich jetzt auch noch anhören! Was sie alles ertragen musste, war schier unglaublich!

“Ich versichere Ihnen, Meister, dass es mein purer Ernst ist! Ich wollte eigentlich nicht als Witzfigur auftreten! Nein, ich habe auch schon seit Ewigkeiten keinen Vampirfilm mehr gesehen. So was gucke ich nicht! Sie sind mir zu gruselig! Ich halte mir bei diesen Filmen eh immer nur die Augen zu. Und Zeit hatte ich seit Monaten dazu auch nicht!”

Doch dann schien sie ihn zum Nachdenken gebracht zu haben. Was war es gewesen? Das sie keine Vampirfilme sah? Die Aussage über die Kultisten? Sein Blick wirkte jetzt weniger belustigt, eher freundlich gewogen. Doch, er verwarf ihre Theorie, denn mehr war es bislang nicht, und erklärte ihr, dass die eigenen Augen einen täuschen konnten. Sie hatte sich definitiv nicht verguckt! Daher hätte er nur eins!? Sollte das jetzt etwa witzig sein? Ja, wie es schien! Er machte widerliche Witze! Sie machte kurzes Pflichtlachen. Er sollte sie ernst nehmen, verdammt nochmal!

Doch dann wurde es peinlich! Sie sollte ihm sagen, was sie in der Macht gespürt hatte, als sie Matthew gesehen hatte. Sie begann zu schwitzen. Sie hatte es vergessen! Sie war so lange Nichtmachtnutzer gewesen, dass sie die Macht vergaß zu nutzen. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als es zu zu geben:


“Ich fürchte, ich habe bedauerlicherweise zu meiner Schande meinen Machtsinn nicht genutzt. Ich muss mich erst daran gewöhnen, ihn zu haben. Doch vorhin, als ich es mit Euch geübt hatte, da fiel mir nichts Merkwürdiges an ihm auf. Untot erschien er mir nicht. Er hatte ein Herz, welches schlug. Vielleicht etwas langsam, vielleicht ist das aber auch jetzt nur Einbildung!? Vielleicht hatte ich mich aber auch nicht intensiv genug mit ihm beschäftigt, da ich auch die Anderen mittels der Macht gesucht hatte und sie offensichtlich ihre Machtverschleierung gelernt hatten, wobei ihre Machtaura flackerte, was ich übrigens auch gerne erlernen würde.”,

erwähnte sie nun zum zweiten Mal. Beim ersten Mal hatte sie darauf keine Antwort erhalten.

Dann fuhr er fort, aufzuzählen, was mit Matt noch alles sein könnte. Sie begann zu grübeln. Er hatte natürlich recht! Sie kannte durch die Erlernung der vielen Sprachen etliche Spezies, aber längst nicht alle! Und ein Mischling wäre auch denkbar! Durchaus! Selbst ein Laborexperiment wie Yui könnte er sein. Im Imperium war alles möglich! Anders als in der Republik, wo es Gesetze zum Schutz vor so etwas gab und auch umgesetzt und eingehalten wurden.


“Ja, Ihr habt recht. Das wäre gut möglich! Er ist jedenfalls nicht wie Fey!”,

gab sie fast erschöpft zu. Und Fey fand sie schon gruselig! Schon der Gedanke, dass Fey nur rohes Fleisch aß! Seine Art und Weise war es auch! Doch sie gewöhnte sich allmählich an ihn! Sie wäre froh, wenn Matt wie Fey wäre, ein Pau`aner!

“Und, Matthew glaubt, dass seine neue Mitschülerin ihn rasch einholen könnte. Er schwärmt von ihren Fähigkeiten in der Macht! Und doch scheint er zu befürchten, von ihr überholt zu werden.”

Dann kam ihr Meister auf Janus. Wie es schien, glaubte Saphenus zu wissen, dass Janus schon im Bilde war, was Matt betraf. Sie sollte ihn nicht durch eine rosarote Brille sehen! Sein Kommentar ließ sie erröten. Wie betäubt schüttelte sie den Kopf. Sie wusste schon, auch wenn man das schnell vergessen wollte, dass Janus sie fast getötet hatte.

“Ich weiß. Er hat mich damals fast erwürgt! Seine Lichtschwertklinge hat mich fast geköpft! Ich weiß, wie er sein kann, wirklich! Man sollte nicht sein Feind sein! Doch jetzt ist alles anders!”,

versicherte sie ihm matt.

Als sie das gesagt hatte, spürte sie Talithas Blick bohrend im Rücken. Das war sicherlich keine Täuschung! Wieder hatte Saphenus erwähnt, dass Janus es weit im Orden gebracht hatte.


“Aber, ich weiß garnicht, welches Amt der Graf im Orden bekleidet und welchem Zirkel er eigentlich angehört, wenn ich ehrlich sein soll? Und, was hätte er davon mich zu täuschen? Ich verstehe es einfach nicht?”

Fragend und irritiert sah sie ihren Meister an und unterschwellig unterstellte sie ihm Missgunst, was das Liebesverhältnis betraf. Er hatte seine Ablehnung mehr als einmal nachdrücklich verdeutlicht! Eifersucht? Besitzdenken? Aber es irritierte sie, dass er es auch vor seiner Geliebten aussprach!


Korriban, Raumhafen, Birthright, Saphenus`Kabine: Zoey und Gouverneur Saphenus und Mätresse Talitha
 
[Hyperraum | Yacht "Birthrigt"] - Saphenus; Zoey Liviana; Talitha (NPC)

Man konnte Zoey ansehen wie sich ihre Gedanken um das Thema Vampire zu drehen begannen. Sie schüttelte den Kopf, ihre brünetten Haare flogen hin und her und man konnte meinen, dass ihre Frisur damit zerstört wäre. Saphenus grinste belustigt während er darauf wartete was sie wohl sagen würde. Sie war noch nicht in der Lage ihre frühere Karriere als Archäologin abzulegen, sie war es nicht gewöhnt diejenige zu sein, die weniger wusste als ihr Umfeld. Sie versicherte, dass sie es absolut ernst meinte und das ganze nicht als Witz zu verstehen war. Dennoch konnte Saphenus sein Grinsen nicht ablegen. Er genoss es mit anzusehen wie sie energisch für unseren Standpunkt kämpfte. Schließlich fing er laut an zu lachen als Zoey sogar betonte, dass sie Angst vor Vampirfilmen hätte.

„Du hältst dir die Augen zu?“, wiederholte er spöttisch. „Du hast dich entschlossen meine Schülerin zu werden und im Tempel zu dienen, du hast dich der Untoten eines verrückten Gouverneurs erwehrt und unter der Folter der dunklen Seite der Macht gelitten. Trotzdem hast du Angst vor Vampirfilmen?“ Die Ironie dieser Aussage wurde Saphenus mehr und mehr bewusst während sein Lachen lauter und lauter wurde. Schließlich hielt er sich sogar den Bauch und musste sich einen Moment zurücknehmen um die anflutenden Schmerzen in den Griff zu kriegen. „Sehr köstlich.“, schaffte er es schließlich zu sagen, dann riss er sich zusammen und brachte sein Lachen unter Kontrolle. Sein exzessiver Lachanfall hatte wohl als Katalysator für die Schmerzen in seinem Bein gedient, ächzend musste er sich auf das Bett niederlassen. Sein Bein schien plötzlich sehr schwach zu sein. Kurz sah Talitha besorgt zu ihm, wurde sich dann aber wieder der anwesenden Person bewusst und wandte sich wieder um. Das Blau des Hyperraums schien auf sie eine hypnotisierende, beruhigende Wirkung zu haben während es Saphenus kalt ließ. Schnell wanderten die krallenhaften Finger des Zabrak über seinen Oberschenkel, verärgert biss er die Zähne aufeinander. Das war es nicht wert gewesen. Trotzdem täuschte er Geduld vor und hörte seiner Schülerin weiter zu.

„Du bist erst seit Kurzem meine Schülerin, dennoch solltest du dich daran gewöhnen deinen neuen Sinn niemals zu vernachlässigen. Du würdest auch nicht bewusst die Augen schließen und versuchen dich durch den mörderischen Verkehr auf Taris zu kämpfen. Denk daran, die Macht ist ein Teil von dir.“, klärte er sie gönnerisch auf und versuchte trotz seiner Schmerzen eine normale Stimmlage anzunehmen. „Dir ist nichts an ihm aufgefallen? Keine Fluktuation in der Macht? Keine gefärbte Aura? Keine Merkwürdigkeiten? Das alles spricht gegen deine These. Die dunkle Seite der Macht hat nichts für derartige Abscheuligkeiten und Missgeburten übrig. Sie wirkt durch sie nicht wie durch dich oder mich.“ Saphenus legte Überzeugung und Nachdruck in seine Stimme ohne sich wirklich sicher zu sein ob er wirklich Recht mit dem hatte, was er da sagte. Dennoch war er nicht bereit die Alternative zu akzeptieren: dass es untote Wesen unter ihnen gab, die nicht ihres Verstandes beraubt worden waren. Dennoch nahm er sich vor Janus zu der richtigen Zeit darauf anzusprechen.


„Wir werden uns noch um die Verschleierung kümmern.“, sagte Saphenus eine Spur genervt als sie abermals auf diese Technik zu sprechen kam. Er selbst beherrschte sie nicht, sein Meister hatte versäumt sie ihm beizubringen. Er wollte sich jedoch nicht die Blöße geben das zuzugeben, hatte der Graf doch eben erst bewiesen, dass er sehr gut über diese Technik Bescheid wusste. Säuerlich biss sich Saphenus auf die Lippe, bemerkte diese Geste aber sofort und ließ es wieder bleiben. Seine Hand glitt unentwegt über seinen Oberschenkel. „Vorher solltest du dich lieber darum kümmern deine Machtsinne aufrecht zu erhalten.“, ermahnte er sie streng und funkelte sie aus seinem verbliebenen Auge an.


Dennoch schienen seine Worte auf fruchtbaren Boden zu stoßen. Sie schien immer verunsicherter zu werden und gab ihm schließlich Recht. Auf ihre Bemerkung Matthew sei nicht wie Lom Fey nickte er bloß. Der Pau’aner hatte seinen Wert bewiesen.


„Soll Matthew glauben was er will.“, sagte Saphenus abfällig als sie auf ihn und Selura zu sprechen kam. „Was interessieren mich Janus‘ Schüler? Sie werden mich nicht überflügeln und darauf kommt es an. Kümmere du dich nur darum, dass sie dir nicht überlegen sind.“ Er überlegte einen Moment, dann fügte er hinzu: „Wo du aber Janus‘ neue Schülerin ansprichst: ich möchte, dass du dich mit ihr beschäftigst und mehr über sie herausfindest. Was sie die letzte Zeit getrieben hat, wo sie herkommt, was sie will. Sie und…“, er warf Talitha einen kurzen Blick zu, „haben eine gemeinsame Vergangenheit. Darüber möchte ich Bescheid wissen. Aus ihrem Standpunkt.“ Talithas würde er noch erfragen müssen, doch er wollte sie nicht mit weiteren, schlechten Erinnerungen belasten. Immerhin hatten die damaligen Ereignisse dazu geführt, dass sie in den Kerkern des Ordens gefoltert und verhört wurde bis es ihm gelungen war sie zu befreien.


Janus ist ein Sith.“, wiederholte Saphenus als wäre es ein lebenserhaltendes Mantra und sah Zoey an. „Er wird dich nicht lieben, nicht so wie du dir das vorstellst. Er wird dich für seine Zwecke gebrauchen und wegwerfen wenn er keine Verwendung für dich hat. Du brauchst dir nur Raziil vor Augen zu halten.“, erinnerte er sie und hoffte damit endgültig zu ihr durchzudringen.


Janus gehört zu den Inquisitoren, seine Ankunft auf Korriban war kein Zufall. Vielmehr kam er im Auftrag höherer Stellen. Zu seinem Rang werde ich dir nichts sagen, du musst nur wissen, dass er mächtiger ist als wir beide. Umso mehr müssen wir uns deswegen vor ihm in Acht nehmen.“ Er dachte kurz nach. „Mach dir keine Sorgen vor Abhörgeräten. Er weiß wie ich denke und wäre enttäuscht darüber würde ich es nicht tun.“ Er lächelte schief. Janus möchte seinen Einfluss vergrößern und du bietest ihm eine sehr leichte Gelegenheit dafür.“


[Hyperraum | Yacht "Birthrigt"] - Saphenus; Zoey Liviana; Talitha (NPC)
 
Korriban, Raumhafen, Birthright, Saphenus`Kabine: Zoey und Gouverneur Saphenus und Mätresse Talitha


Sie hätte es wissen müssen! Wie konnte sie ihm nur sagen, dass sie Vampirfilme nicht mochte, da sie Angst dabei hatte!? Ja, vielleicht war das auch absurd?! Sie kämpfte sich durch düstere Tempel, hatte es mit boshaften Sith, die zu gerne anderen Schmerzen zufügten, mit Sithgeistern, perfiden Fallen und Untoten zu tun, hatte aber Angst vor Vampirfilmen!? Sie biss sich auf die Lippe. Sie war Fünfzehn gewesen, als sie noch Zeit hatte, so was zu sehen und hatte da wohl den letzten dieser Filme gesehen. Danach war sie ein Workaholic geworden. Saphenus konnte nicht mehr aufhören sie schallend aus zu lachen. Er konnte sich gar nicht mehr beruhigen! Er äffte sie nach, zählte ihre realen durchlebten Gefahren und Tortouren auf! Sie hob die Hand, um es richtig zu stellen! Erfolglos! Er lachte so laut, dass es vergebliche Mühe gewesen wäre. Wie hatte sie sich nur so blöd ausdrücken können, schalt sie sich innerlich! Wie stand sie jetzt da? Sie war hochrot angelaufen. Er fand es köstlich! Der Lachanfall hatte ihn aber verausgabt. Er ließ sich auf das Bett sinken und massierte wieder hektisch sein Bein, um die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Jetzt hätte Zoey es richtig stellen können, wagte es aber nicht. Er hatte fiese Schmerzen und sie wusste, wie schnell seine Laune umschlagen konnte. Die Schmerzen zerrten an seinen Nerven. Das war die Richtigstellung nicht wert! Es würde eh jetzt wie eine Lüge, wie eine Ausrede wirken. Verdammter Mist! Zoey stand nur ungerne so dämlich da! Und dann auch noch vor Talitha, seiner Schnepfe!

Sie fuhr mit dem Wesentlichen fort, weshalb sie hier war. Leider hatte er ihr nun eine unbequeme Frage gestellt. Sie hatte vergessen, ihren Machtsinn einzusetzen. Das Gespräch verlief gerade irgendwie unangenehm! Erst hatte sie dafür gesorgt, heftig ausgelacht zu werden und nun das. Doch zu lügen wagte sie nicht, da es sinnlos war. Er blieb ruhig und erklärte ihr wohlwollend und lehrerhaft, dass dies nun ein wichtiger Teil von ihr war. Puh! Er brachte ein Beispiel. Sie fühlte sich wie ein kleines Schulmädchen. Sie wusste, dass es wichtig war und hatte den Nutzen längst erkannt, noch ehe sie die Macht hatte. Sie hatte es aber vergessen! Sie sollte zukünftig bewusst daran denken, trichterte sie sich ein!

Doch sie erwähnte, wie sie Matt bei der Übung vorhin wahrgenommen hatte. Ihr Meister fragte nochmal genauer nach.


“Fluktation in der Macht? Nun, wie gesagt, seine Aura flackerte wegen dieser Verschleierungsübung.”

Auf was wollte er sonst hinaus?

“Seine Aura war dunkel wie bei allen Sith und Sith-Schülern. Keine Merkwürdigkeiten. Nein, mir ist auf die Schnelle nichts aufgefallen.”

Sie hatte natürlich keine Erfahrungen bisher groß darin gesammelt.

Saphenus hatte plötzlich eine überzeugende und machtgeschwängerte Stimme, mit der er erklärte, dass die dunkle Seite für solchen Abschaum wie Vampire nichts übrig hätte und es ein Paradoxon wäre, wenn die Macht durch sie wie durch uns andere dunkle Machtnutzer fließen würde. Zoey nickte erst, als Bestätigung , dass sie zugehört und verstanden hätte, doch dann wurde ihr Blick ungläubig, da ihr etwas einfiel.

“Und was war mit den Untoten , die die Leibwache von Ignavius dargestellt haben? Sie besaßen Machtkräfte! Ganz schöne! Und sie waren der Abschaum der Galaxie!”,

begann sie mit ihm zu diskutieren.

Auf die Verschleierungstechnik reagierte er genervt und meinte, sie würden sie später erlernen. Nun ritt er wieder darauf herum, dass sie erstmal, ihren Machtsinn gebrauchen, erlernen und üben sollte. Ok, vielleicht wäre es auch zu viel auf einmal. Sie nickte daher zustimmend. Sein Auge funkelte streng und ehrfurchtgebietend. Sie musste seinem Blick ausweichen und sah rasch nach unten.

Dann kam er mit Argumenten, was alles Matthew sein könnte, wogegen sie keine Argumente fand, sondern ihm zustimmte, da es so sein könnte. Sie erzählte ihm dann, was Matthew so bezüglich Selura glaubte und Saphenus meinte fast schroff, dass es ihn nicht interessiere, was der Schüler von Janus glaubte. Hm, überrascht sah Zoey auf. Sie hatte doch den Auftrag bekommen, dass sie etwas in Erfahrung bringen sollte und nun interessierte es ihn nicht oder war das eine herablassende Geste, weil er die Schüler von Janus verachtete und nicht leiden konnte?

Sie sollte sich nur darum kümmern, dass sie ihnen nicht unterlegen war. Zumindest konnten sie die Machtverschleierung und sie selbst noch nicht! Wie lange waren sie die Schüler von Janus? Matthew müsste ungefähr mit ihr angefangen haben, in der Macht ausgebildet zu werden. Tja, und was Selura drauf hatte, wusste Zoey nicht. Sie holte nur rasant auf und war wohl gut darin und sah ziemlich gruselig aus! Und ihre Spezies war sehr kriegerisch und sie wurden von klein auf trainiert. Nun, Zoey war jetzt keine Kriegerin! Wenn sie daran dachte, war ihr ein wenig unwohl. Sie musste denen mit dem Köpfchen überlegen sein. Matt hatte fast alle Kultisten nieder gemetzelt. An diese Gefühlskälte und Mordlust reichte sie nicht heran! Soviel war sicher!

Saphenus pausierte und dachte nach. Zoey sah ihn erwartungsvoll an und erhielt dann eine Aufgabe. Zoey sollte sich mit Selura beschäftigen. Also, ungern dachte Zoey, denn sie war ihr nicht sehr sympathisch, schon wegen ihres Äußeren, doch es gab schlimmere Aufgaben. Sie sollte eine ganze Menge herausfinden. Woher sie kam, was sie wollte, was sie so getrieben hatte!? Okay, dachte Zoey. Wofür war das so wichtig? Doch dann wurde es spannend! Saphenus meinte, sie und sah dann zu Talitha, sprach aber ihren Namen nicht aus, hätten eine gemeinsame Zeit verbracht und darüber sollte sie sie aushorchen. Spionierte er Talitha nach? Doch, er gab ja laut vor ihr die Anweisungen! Also, was machte das für einen Sinn? Zoey sah forschend Talitha an, doch sie hatte sich rasch wieder umgedreht und starrte hinaus in den Hyperraum. Ah, er wollte es aus ihrer Perspektive hören. Aus Seluras! Langsam gefiel Zoey ihre Aufgabe. Sie war interessanter als ursprünglich angenommen! Vielleicht würde Zoey auch etwas über Talitha in Erfahrung bringen, denn bisher konnte Zoey kein Wort mit ihr wechseln. Sie war die Geheimnisvolle, die nur in Saphenus` Gemach blieb und mit niemandem redete.


“Wie Ihr wünscht, Meister!”

Dann waren sie bei Janus. Was er ihr da sagte, missfiel ihr. Sie ging nahe an ihn ran, damit Talitha sie nicht hören konnte, denn sie störte gerade ziemlich! Fast zu nah! Etwas unangenehm war es ihr schon. Sie beugte sich vor und zu ihm runter und sprach leise in sein Ohr:

“Sie sind auch ein Sith! Sie wollen mir doch nicht weis machen, dass sie das auch alles Talitha antun werden, alles, was sie Janus Sturn unterstellen!?”

Sie rückte schnell wieder ab. Unsicher sah sie ihn an. Zum Einen könnte er es als frech auffassen. Mit Raziil hatte er leider recht und außerdem einen wunden Punkt getroffen und sie war keine gute Schauspielerin. Man sah ihr rasch alles an. Es war schon immer so. Leider! Ihre Augen verrieten sie meist! Ihre Aura sowieso!

Dann glaubte sie sich zu verhören. Der Graf gehörte zu den Inquisitoren der Sith?! Jene waren für ihre Grausamkeit bekannt und der verlängerte Arm des Imperators, wusste sie. Es verschlug ihr die Sprache. Sie ging vor Schreck einen Schritt rückwärts und schlug ihre beiden Hände vor den Mund und unterdrückte einen Aufschrei. Ihre Beine gaben nach und sie setzte sich auf einen der Sessel. Sie war wie vor den Kopf geschlagen. Den Posten bzw. Rang verschwieg er ihr. Ihr Graf, mit dem sie eine wunderbare zärtliche Nacht verbracht hatte, war ein Inquisitor, einer, der sich aufs Aushorchen, Manipulieren und Verhören verstand. Sie nutzten dafür raffinierte geistige wie physische Mittel. Ihr wurde schlecht! So was wie Geheimdienst und so ging ihr durch den Kopf. Als ihr bewusst wurde, dass sie auf Saphenus`oder Talithas Sessel saß, auf dem auch Kleidung lag, stand sie unverzüglich wieder auf, dass heißt, sie sprang auf. Deshalb warnte Saphenus sie vor ihm! Jetzt wurde ihr das richtig klar, warum. Hätte er das doch bloß schon mal eher erwähnt!? Ihr Herz schmerzte! Tränen sammelten sich in ihren Augen. Sie bekam Liebeskummer!


“Vielleicht haben wir aber auch etwas davon, dass er seinen Einfluss vergrößert? Es muss ja nicht unbedingt immer schlecht sein, dass man jemanden von oben gut kennt?!”,

versuchte sie sich schluchzend zu verteidigen. Vielleicht war es doch so? Warum musste immer alles mies sein? Er gönnte ihr ihr kleines Glück mit dem Grafen nur nicht! Er war Inquisitor! Sie konnte es nicht glauben und nicht fassen!


Korriban, Raumhafen, Birthright, Saphenus`Kabine: Zoey und Gouverneur Saphenus und Mätresse Talitha
 
[Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum | Janus, Saphenus, Zoey. Selura vor der Türe wartend


*Die Tür öffnete sich und Saphenus kam herraus. Kurz musterte er sie und auch sie musste sich kurz anstrengen...sie hatte ihn schonmal gesehen doch da war er noch im ganzen...Natürlich! Die Szene spielte sich in ihrem Kopf ab diese Talitha....und er waren auf diesem Gang sie waren gerade unterwegs mit diesen Informationen die sie angeblich hatte...Edgar... ein kurzes schmunzeln bildete sich auf ihren Lippen als Saphenus weiterging und dann seine vermutlich seine Schülerin ebenso aus dem Raum begab*

“Hey, ich bin die Archäologin und Autorin Dr. Zoey Liviana, die Schülerin des Gouverneurs. Schön dich kennen zu lernen. Du bist also der Ersatz für den tödlich verunglückten Schüler Raziil.”

*So sollte es also weiter gehen...spielereien und sticheleien, nun Selura hatte nun zwei möglichkeiten...entweder sie streift diese Titel liebende einfach ab..oder spielte mit. Warum gönnt man sich denn nicht den Spaß! Dachte sich Selura und setzte ein sanftes und liebevolles lächeln auf*


Freut mich, ich bin Selura...einfach nur Selura den namen merkt man sich einfacher. Und was diesen Raziil angeht...nun wenn sein Tod dazu geführt hat das ich den besten Meister überhaupt zu haben...dann war sein Tod für mich die pure freude.

*Selura grinste und neigte nochmal zum Gruß ihr Haupt beim Reden ehe man sich wieder aufrichtet und ein kurzes aufblitzen aus ihren Augen ist zu sehen. Es hatte nichts mit der Macht zutun es war einfach dieses Spiel von nettigkeit und freude das sie amüsiert. In wirklichkeit war ihr egal wer Raziil war oder was dazu führte das Er die Bühne verlassen hatte, aber mit etwas glück würde die Archäologin sogar glauben sie hätte etwas damit zutun. Amüsiert über den Gedanken sah sie zu Janus welcher ihr nun zunickt und würde den Raum betreten, doch zuerst...*

Verzeiht werte Dr. Liviana...aber mein Meister verlangt nach mir...

*Und so wandert Selura zu ihrem Meister an den Tisch, sie war sich nun nicht sicher ob sie sich jetzt auch niederknien müsste oder nicht aber Janus erkannte ihre unsicherheit und bat ihr einfach an Platz zu nehmen was sie dann auch tut nun konnte sie schließlich seine Frage beantworten*

Ja...ich denke schon. Wobei kennen ein zu großes wort für "nur kurz gesehen" ist. Er war damals wohl ein Freund einer gewissen Talitha...sie hatte informationen die für den Verrat des Bibliothekar´s Edgar standen...sie hatte glück das ich einen Groll gegen diesen Stinkenden kerl hatte und so habe ich ihr geholfen...mehr oder weniger..Sie ging irgendwann verloren und ich habe es auch nicht weiter beachtet.


*Selura würde ihren Meister alles erzählen wenn ihm diese kleine Einführung nicht schon gereicht hätte. Schließlich hatte man ja nun die zeit immerhin blieb Selura nicht verborgen das sich das Schiff bewegte und in den Hyperraum flog, Janus ließ Tee und Gebäck bringen vermutlich genug für 5 auf diesem Tisch und Selura hatte ohnehin noch nicht gefrühstückt, gesittet und nicht wie sonst in der Kantina von Bastion beginnt die Rattataki zu essen und weiter zu erzählen. Sie ließ kaum ein Detail darüber aus, sie erzählte von Voth dem Vierarmigen Twilek und den anderen kleineren Fischen daneben. Dem Informant in den Katakomben der sie Jagen ließ mit diesen Riesen Schlägern und auch das sie in den Katakomben zum ersten mal richtig kontakt mit der Dunklen seite hatte*


Erlaubt ihr mir eine frage Meister....wie sind die nächsten Pläne für Mich und Matthew was unsere Reise angeht.


*Erstaunlich das sie Matthew erwähnte...normalerweise würde sie sich ja nur um sich selbst kümmern aber sie mochte ihren Mitschüler es war eine angenehme mischung zwischen Rivalität und...Selura viel kein Wort für die gegenseite ein und ersetzt es in ihren Gedanken einfach mit "mögen". Selura hatte wirklich Hunger und so verschwand nach und nach immer etwas vom Gebäck und....naja auch vom Tee. Auch wenn Selura nicht gerade ein Tee fan war aber der war nicht schlecht.*


[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Brentaal | | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum | Janus, Selura, im Rest des Schiffes: Saphenus, Zoey, Matthew, Talitha (NSC)
 
[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Brentaal | | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum | Janus, Selura, im Rest des Schiffes: Saphenus, Zoey, Matthew, Talitha (NSC)

Die Gelegenheit war günstig, um mehr über Saphenus in Erfahrung zu bringen, und so lächelte Janus dünn, als sich seine Schülerin setzte. Wissen war Macht, besonders das Wissen um die Schwächen und Verfehlungen anderer. Der Graf machte sich keine Illusionen, sein Verbündeter war nützlich und an Kooperation interessiert, doch sie waren beide Sith und das bedeutete, dass eine gewisse Vorsicht mehr als angebracht war. Es konnte stets der Moment kommen, in dem der andere zur Belastung oder Bedrohung wurde, und für diesen Moment musste man vorbereitet sein. Auch wenn ein kleiner Teil des Vollstreckers dies fast schon bedauern würde, der Einäugige war so ein nützliches Werkzeug und teilte seine Ansichten, was die Zukunft der Sith und des Imperiums anging. Vielleicht würde ihre Zusammenarbeit ja doch eine langfristige sein, solange sie beide Vorteile davon hatten, gab es keinen Grund, sie zu beenden. Eine unbekannte Variable in dieser Gleichung war der ehemalige Meister des Zabrak, doch nach allem was Janus wusste war dieses Verhältnis nicht positiv. Er würde noch mehr darüber in Erfahrung bringen müssen, um ein abschließendes Urteil fällen zu können.

Für den Moment jedoch war die Vergangenheit von Saphenus interessant und Selura war in dieser Hinsicht eine exzellente Quelle. Die Rattataki berichtete, dass sie den Gouverneur eher flüchtig kannte und hauptsächlich als Freund von Talitha, der Jüngerin, die damals die Intrige gegen den Scriptor ins Rollen gebracht hatte. Danach war sie offenbar verschwunden, doch der Graf glaubte zu wissen, was aus ihr geworden war. Das bestätigte seinen Verdacht, dass dem Zabrak mehr an dieser Frau gelegen war als bloß ihr Wert als Informantin. War sie die Frau, mit der Saphenus die Yacht betreten hatte? Es musste so sein. Die Implikationen aus dieser Erkenntnis eröffneten Möglichkeiten. Konnte man sie als Druckmittel verwenden? Gewiss, doch das barg das Risiko, den Einäugigen völlig zu verstimmen. Diese Angelegenheit musste mit Fingerspitzengefühl angegangen werden und Janus entschied, zunächst einmal noch mehr Informationen in Erfahrung zu bringen und auszutesten, wie sein Verbündeter reagieren würde. Vielleicht konnte er auch Zoey aushorchen, sie wusste bestimmt einiges über ihren Meister.


„Sehr interessant.“

Meinte der blasse Halbechani nachdenklich und legte die Fingerspitzen aneinander, während sich Selura über Tee und Gebäck hermachte, dabei angesichts ihres aristokratischen Meisters aber wohl etwas mehr auf Tischmanieren achtete als üblich. Sie erzählte auch, was weiteres auf Bastion geschehen war, und Janus hörte aufmerksam zu. Es deckte sich mit dem, was er von Voth erfahren hatte, das sprach für die Glaubwürdigkeit der Geschichte und er konnte auch keine Täuschung in der Macht erkennen. Anerkennend wölbte Janus eine Augenbraue und nickte seiner Schülerin zu.

„Es spricht für Euch, dass Ihr diese Ereignisse nicht nur überlebt habt, sondern sogar gestärkt daraus hervorgegangen seid. Nur die Starken sind es würdig, Teil unseres Ordens zu sein, und nur die Besten haben die Ehre verdient, als Schüler ausgebildet zu werden.“


In der Macht strahlte der Vollstrecker Zufriedenheit und Lob aus. Selura erkundigte sich, was der Graf mit ihr und Matthew während der Reise vor hatte, die Erwähnung des Anzati fiel dabei freundlich aus. Die Rivalität der beiden schien ein recht gesundes Ausmaß zu haben, Janus war nicht dafür, dass seine Schüler ob der Konkurrenz seine Pläne störten. Dieses Risiko schien nicht zu bestehen.


„Wir werden weiter die Techniken trainieren, die wir angeschnitten haben. Noch seid ihr beide weit von deren Beherrschung entfernt, doch eure Fortschritte stimmen mich zuversichtlich. Da Ihr gerade davon sprecht, zeigt mir, wie weit Eure Machtsinne fortgeschritten sind. Konzentriert Euch auf die Yacht und beschreibt mir die Lebewesen an Bord.“


Beiläufig griff der Sith nach einer Tasse Tee und gönnte sich einen Schluck. Sie würden einige Tage unterwegs sein, genug Zeit, um die Fähigkeiten seiner Schüler weiter auszubauen und sie und sich selbst für Brentaal vorzubereiten. Janus rechnete mit schwierigen Verhandlungen und war nicht allzu optimistisch, doch wenn nötig würden sich Mittel und Wege finden lassen, um McCathy davon zu...überzeugen, Korriban zu unterstützen.


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*Selura schmunzelte immerhin war ihr Meister zufrieden mit ihren erzählungen und war durchaus interessiert...warum konnte sie sich derzeit nicht wirklich denken...aber es waren Sith angelegenheiten...also konnten sie nur gegen Saphenus sein...aber das war nicht teil ihrer Gehaltsklasse derzeit, ihr Meister würde ihr schon auftragen wenn er etwas wollte. Genießend futterte sie weiter und genoss die Macht die sie umgab als Janus wieder ihr einen teil davon zeigte und letzendlich sprach Janus davon das es für Selura sprach das sie dieses Szenario von damals überlebte und schon gleich danach erklärte Janus was seine nächsten pläne sind*


Ich spühre das sich das geübte festigt und ich es besser machen kann Meister. Ich bin froh das ich eure Erwartungen erfülle und werde auch nicht nachlassen.

*Janus forderte Selura auf ihm zu zeigen wie es um ihre Machtsinne steht, natürlich hatte Selura sie doch noch nicht allzu ausgereift. Seid sie in dem Tank war hatte sie zumindest eine ahnung davon was es heisst dinge in der Macht zu sehen und so schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Die Erste Machtpräsenz die sie Spührte war definitiv vor ihr und klar das es Janus war. Auf den Gängen spührte sie einige Wachleute und Diener die ihre Arbeit vollrichteten aber sie konnte nicht Hundertprozentig sagen wer welcher Diener war...es war nur zu erahnen an die Handgriffe aber all diese waren nicht so stark wie in einer Kabine auf der Yacht. Sie konnte Zoey spühren und eine Frau und vermutlich würde sogar Saphenus dorten sein aber sicher war sich da Selura nicht mehr. Sie schüttelte den Kopf und öffnete wieder die Augen*

Nun....einige Diener die ihre Arbeit vollrichten und Wachen die an ihrem Posten stehen...ein paar glaube ich unterhalten sich...in einer Kabine war die Präsenz dieser Zoey und noch einer Frau...die konnte ich gut erkennen aber der rest war Schleierhaft und ich konnte es nicht erkennen.

*Hoffentlich reichte das ihrem Meister denn sie war nicht besonders darin dinge durch Wände zu sehen....auch wenn sie sich es vorstellen konnte so geheuer waren ihr die Dinge nicht die sie nicht mit eigenen Augen sehen konnte. Langsam wurde auch der Magen der Rattataki satt und sie lehnte sich in den Stuhl zurück und wirkte dann überrascht als Janus fragte wie sie sich im Vergleich zu Matthew sieht und kurz musste sie nachdenken ehe sie eine passende antwort gab*


Nun...Matthew hat seine Stärken und ich die meinen....keine frage. Davon abgesehen ist Er mir in vielerlei dinge noch vorraus doch ich denke das Er im direkten Kampf immer leichter zu werden scheind. Er ist sehr schnell und das ist immer überraschend, ich kann seine Bewegungen manchmal immernoch nicht nachvollziehen weil ich sie einfach nicht gesehen habe und ich bin nicht Blind. Durch ihn lerne ich aber schneller zu sein. Vielleicht lernt er ja auch einige dinge von mir, aber da fragt ihr ihn besser selber.

*Sie lächelt Janus charmant an und zieht ihre Beine etwas an um sie an der Stuhlkante abzustützen und legt ihre Arme drum herrum, sie sieht ihren Meister dann erneut fragend an*
Meister....ihr sprecht mich mit "Ihr" und "Euch" an....nicht das ich euren Respekt diesbezüglich nicht genießen würde aber ich denke wenn es jemanden erlaubt ist mich zu duzen dann ist es ja wohl mein Meister. Ihr seid natürlich der einzige der das entscheiden kann wie er mit mir spricht das versteht sich von selbst.

*lächelt Janus nun amüsiert an wärend sie immer wieder von ihrem Tee einen schluck macht und zieht das Messer aus der Halterung um es auf den Tisch zu legen ehe es leicht in die Luft schwebt, es sollte wohl Selura´s fingerfertigkeit mit der Macht sein diese Übung mit dem Messer so oft wie möglich zu machen um ihr Gefühl darin zu stärken, aber mit jedem Training ist das Messer kontrollierter in der Luft und sie lässt ihren Blick nicht von Janus ab da sie es nun versuchte ohne hinzusehen*

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[ Hyperraum Richtung Koornacht :: Iron Hide :: Simulatorraum ] Adria Guldur und Tom West

Tom schnallte sich vorschriftsmäßig an. Es war zwar nur ein Simulator, aber Adria war am Steuer. Mit einem leichten vibrieren, startete die Simulation, als sie den Anlasser betätigte. Tom saß schräg hinter ihr, auf einem der Bordschützenplätze. Wie er sehen und spüren konnte beschleunigte sie sofort ziemlich rasant. Zum Glück begann die Simulation in einer offenen Ebene, trotzdem nahm sie alles mit unter die Räder, was sich als Ziel anbot. Selbst vor Senken machte sie nicht halt und raste einfach mitten durch. Tom musste Adria zugestehen, das sie einen ziemlich robusten Magen hatte. Dann kam endlich das Dorf in Sicht.

Natürlich entschied sie sich für die Strecke durch den Fluss. Der Hang hinab bis zum Wasser war nicht all zu Steil, zum Glück für sie. Auch der Fluss war nicht besonders tief an dieser Stelle sondern eher breit und Flach. Der Vordermann, dem Adria gerade folgte spritzte eine menge Wasser nach hinten und überzog die Sichtscheibe mit einem Sprühregen. Dann waren sie durch und sie ersten Häuser erschienen in Ufer nähe. Aus einigen offenen Fenster kam ihnen Blasterfeuer entgegen. Aber das war Harmlos, als wollte man mit einem Messer, einen ganzen Berg abtragen. Tom erwiederte das Feuer kurz mit den deutlich energiereicheren Waffen des Fahrzeugs. Links und rechts von ihnen fuhren weitere Einheiten, die sich um den Rest kümmerten. Dann kam eine Brücke in Sicht, über die sie mussten.

Adria bremste erst im letzten Moment und schlängelte sich, ein wenig schlingert, in die Reihe mit ein. Langsam bekam sie den dreh heraus, wie man das Monstrum steuerte. Überraschend behutsam gab sie Gas und fuhr langsam an, als sie an der Reihe war. Die Brücke war recht schmal konstruiert, sie hatte gerade einmal zehn Zentimeter platz auf jeder Seite, trotzdem Schafte sie es ohne sich einen virtuellen Kratzer einzufangen, am Fahrzeug. Es war irgendwie süß, wie sich Adria nur auf das Fahren konzentrierte und angestrengt auf den Bildschirm starte. Zwei Querstraßen weiter, nach der Brücke, kam ihnen auf der Straße eine kleine Gruppe Demonstranten entgegen. Steine wurden geworfen. Entschlossen gab sie Gas und fuhr mitten in die Menge hinein. Man spürte es nur ganz leicht, wie ein dutzend oder mehr Lebewesen unter die Reifen gerieten.

Dann wurde Adria wirklich wagemutig und Tom war froh das es nur eine Simulation war und alles nur Pixel. Vorgärten umzupflügen war ja noch irgendwie lustig anzusehen. Aber das halbe Gebäude, was sie mitnahm, als sie um eine Ecke bog, rüttelte sie doch beide ziemlich durch. Da wurde Tom abgelenkt, als sein Kommgerät sich bemerkbar machte. "Sir, wir haben den VIP Notdürftig verarztet, aber er wollte nicht auf die Krankenstation. Wir sollen ihnen ausrichten, das sie sein Shuttle nicht vergessen sollen." Einen Moment sah Tom auf das Gerät und verdrehte die Augen ein wenig. Das war gar nicht gut. Adria hatte wohl einen Teil des Gesprächs mitbekommen, ihren fragen nach.

"Nein ich bezweifel stark das Darh Sting abhauen möchte, ich glaube auch nicht das er Angst hat, er ist selber ein Fremdwesen. Er wird das das alleine durchziehen wollen, ohne uns, ohne Ärger. Den bisher haben wir kaum mehr Geschafft als zu versuchen uns gegenseitig umzubringen." Was Tom gar nicht zulassen konnte, bei dem Ärger, den die Sith bisher angerichtet hatten, brauchte er eine erfolgreiche Mission oder einen lebendigen Schuldigen. Um irgendwie sauber aus der Geschichte heraus zu kommen. Darth Sikarius bot sich dafür überaus gut an, für diese Rolle. Aber eine Mission des Imperators scheitern zu lassen für das kurzweilige vergnügen, den Verrückten nach Kessel schicken zu können, war es einfach nicht wert. Eigentlich nicht einmal einen Gedanken.

"Gut ich muss das wohl ein wenig in die Hand nehmen. Ich kann nur hoffen das dein Meister irgendwo noch ein Stück Vernunft übrig behalten hat" und sah Adria an. "Tut mir leid, aber wir müssen hier abbrechen." Das war einfach wichtiger. Zusammen gingen sie zurück auf die Krankenstation. Mittlerweile waren beide Verletzte in einem Tank gelandet. Kein schöner Anblick. Kurz sah sich Tom um und ging auf einen Schreibtisch zu und durchsuchte diesen, bis er einen Stift gefunden hatte. Er schnappte sich die erstbeste Folie, die er finden konnte. Kurz überlegte Tom was er schreiben sollte.

Moin

dein Ordensbruder will alleine aufbrechen,
Zusammenarbeit sieht irgendwie anders aus.
Er will ein Shuttle, bis morgen Mittag las ich mir Zeit.
wenn du noch etwas geradebiegen möchtest!?


Dann nahm Tom ein Stück Klebeband aus einem der vielen Schubladen und befestigte das ganze in Gesichtshöhe, von Darth Sikarius Bactatank. Hoffentlich kam die Botschaft auch bei ihm an. Viel direkter konnte er wohl kaum werden. Kurz lies er seinen Blick über den Bewusstlosen Graf Muraenus wandern. Zumindest lebte er immer noch "Stellen sie gefälligst einen Sichtschutz zwischen die beiden Tanks!" Sagte Tom im Befehlston. Mehr konnte er hier wohl nicht tun für Darth Sikarius. Der Sith sollte wohl besser nicht sofort als erstes die Person sehen, die er versucht hatte zuletzt umzubringen. Leider musste er jetzt mit dem Commander der Ironhide reden. Um einerseits wohl den verwüsteten Trainingsraum zu erklären und warum es wichtig war die Shuttles bis morgen Mittag mit Wartungsarbeiten still legen zu lassen. Für beides hatte er keine ausreichende Erklärung. Die Antwort, es sind nun mal einfach Sith würde wohl kaum zählen.

[ Hyperraum Richtung Koornacht :: Iron Hide :: Krankenstation ] Adria Guldur, Tom West, (Sikarius und Sabar Muraenus im Tank)
 
[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Brentaal | | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum | Janus, Selura, im Rest des Schiffes: Saphenus, Zoey, Matthew, Talitha (NSC)

Die Informationen von Selura würden sich noch als nützlich erweisen, davon war Janus überzeugt. Je mehr er über seinen Verbündeten und dessen Vergangenheit wusste, desto leichter würde es sein, ihn einzuschätzen und zu beeinflussen. Ein Hinweis dort, ein richtiges Wort hier, das war das Geheimnis hinter der Kunst, andere für seine Zwecke einzuspannen. Der Graf sah sich selbst gerne als Schachspieler, doch Lebewesen unterschieden sich von den Figuren auf dem Brett dadurch, dass sie über einen freien Willen verfügten. Jedenfalls in einem gewissen Ausmaß. Man konnte sie nicht bewegen, sondern musste einen Weg finden sie dazu zu bringen und jederzeit bestand das Risiko, dass sich jemand nicht an den Plan hielt. Anpassungsfähigkeit war deshalb umso wichtiger und zeichnete einen guten Spieler aus, stets musste man die Situation analysieren und ein Ass im Ärmel behalten, wie er es gegenüber dem Gouverneur formuliert hatte. Zoey war von dieser Aussage nicht begeistert gewesen, das war ihm nicht entgangen. Die Archäologin musste noch viel lernen, wenn sie in der Schlangengrube des Ordens überleben wollte. Ob Saphenus ebenfalls einen Plan B hatte, was sie anging? Janus schätzte den Zabrak nicht als sonderlich sentimental ein, doch fehlten ihm die Ressourcen und Kontakte, über die der Graf verfügte. Auch das gehörte zu einem guten Spieler, die Fähigkeit andere für sich einzunehmen und dadurch wiederum auf die Ressourcen zugreifen zu können, über die sie verfügten. Letztendlich spielte es kaum eine Rolle, ob Zoey scheiterte oder nicht, zumindest nicht für die Pläne des Vollstreckers.

Selura äußerte sich positiv, was ihre Fortschritte anging, und bedankte sich für sein Lob, was den schlanken Halbechani zu einem gönnerhaften Lächeln veranlasste. Bestätigung und Anerkennung, Grundbedürfnisse der meisten Lebewesen und umso wichtiger, wenn sie von jemanden kamen der mächtiger war als man selbst. Janus fütterte seine Schüler mit kleinen Happen von Zufriedenheit, um ihren Hunger nach mehr zu fördern, und stärkte damit zugleich ihre Bindung an ihn. Er war derjenige, der lobte und tadelte, der gab und forderte, der Leben gab und nahm. Es war berauschend, diese Macht, doch niemals so sehr, dass er sich davon überwältigen ließ. Und mit der Macht über seine Schüler war sein Ehrgeiz noch lange nicht gestillt, er strebte nach weitaus höherem. Der Jubel auf Sernpidal war bloß die Ouvertüre gewesen zu einem meisterhaftem Stück, das seinen Vorgaben folgte. Die ganze Galaxis würde sein Genie erkennen und selbst die Jedi würden gestehen müssen, dass er besser war als sie. Besser in allem. Dieser Gedanke sorgte dafür, dass die grünen Augen des Aristokraten golden schimmerten und er lachte leise in sich hinein, bevor er sich wieder auf die Gegenwart konzentrierte. Noch war es nicht so weit, noch mussten viele Figuren in die richtige Position gebracht werden.

Mit höflichem Interesse verfolgte er die Bemühungen seiner Schülerin, mit den Machtsinnen das Schiff zu erfassen und zu durchforsten. Die Rattataki hatte in der Tat Fortschritte erzielt und berichtete, dass sie einige Personen hatte erkennen, doch vieles blieb für sie verschleiert und unklar.


„Mit der Zeit werdet Ihr lernen, deutlicher zu sehen. Man entwickelt eine Art...Gespür für die Präsenzen anderer. Wenn es darauf ankommt, dann konzentriert Euch nur auf eine Aura und versucht sie zu visualisieren, blendet die anderen aus. Zumindest zeitweise.“


Erklärte der Vollstrecker mit einem Nicken.


„Wie schätzt Ihr Euch aktuell im Vergleich zu Matthew ein?“


Wollte er anschließend wissen, Selbstreflektion war ein wichtiger Teil der Ausbildung, auch wenn es fast ein wenig jedihaft klang. Die kahlköpfige Frau wirkte ein wenig überrascht und dachte kurz nach, dann antwortete sie. Ihre Stärken lagen woanders als seine und er war ihr noch voraus, doch sie holte auf und lernte besonders was die Geschwindigkeit anging von ihm. Die Rattataki lächelte, was ihre exotische Attraktivität betonte, und wünschte zu erfahren, warum er sie stets so respektvoll und höflich distanziert ansprach, rasch fügte sie hinzu, dass die Entscheidung darüber natürlich allein bei ihm lag und trank dann einen Schluck Tee. Janus´ Lippen formten ein amüsiertes Lächeln und er schwieg einen Moment, Selura zog derweil ihr Messer und ließ es in der Luft schweben, ihr Blick blieb dabei auf ihren Meister gerichtet.


„Eine Angewohnheit, die ich meiner Herkunft verdanke, nehme ich an. Umgangsformen sind sehr wichtig in den Kreisen, aus denen ich stammte. Und wie Ihr schon sagtet, meine Schülerin: Es ist ein Zeichen des Respekts, denn dieser...“


Die ruhige Stimme des Grafen wurde kurz etwas eindringlicher und das Funkeln in seinen Augen stärker, als in der Macht hinaus griff, das Messer in die Höhe schweben ließ und es auf seine Stirn deuten ließ, all das, ohne auch nur einen Finger zu rühren.


„...muss verdient werden. Und das habt Ihr. Nicht zuletzt durch Eure Arbeit auf Bastion. Ich würde gerne mehr darüber hören. Der Bericht meines Dieners war zwar ausführlich, doch kann er unmöglich alle Details kennen.“


Ein selbstsicheres Lächeln, dann ließ der Sith das Messer wieder in seine ursprüngliche Form zurückkehren. Die Ausbildung seiner Schüler schritt voran, und dies war äußerst erfreulich, hingen seine Pläne doch teilweise davon ab. Als nächster Schritt stand jedoch erst einmal Brentaal auf der Agenda, Janus nahm an, dass Saphenus mit ihm ihr weiteres Vorgehen besprechen würde. Wohl nicht sofort, dachte sich der Graf nicht ohne Belustigung, denn allem Anschein nach war er mit seiner Schülerin und der Frau beschäftigt, bei der es sich wohl um Talitha handelte. Was der Einäugige im Moment mit ihnen besprach, war nicht sonderlich relevant, doch würde es Janus nicht schätzen, wenn man ihn zu lange warten ließ.


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[Hyperraum | Yacht "Birthrigt"] - Saphenus; Zoey Liviana; Talitha (NPC)

Seine Schmerzen begannen langsam abzuebben, synchron zu ihnen wurden auch die Bewegungen seiner Hand langsamer. Bald schon strichen die Finger nur noch über den Stoff seines Umhanges statt sich in ihn und das darunter liegende Fleisch zu krallen.

„Seine Aura flackerte?“, wiederholte er. „Das ist wohl kaum ein Grund zur Sorge und bei diesen Übungen sicherlich normal. Dass sie ansonsten unauffällig war spricht nicht für deine These. Wie ich dir bereits gesagt habe.“, imitierte er ihren hochnäsigen Vorlesungsstil, mit dem sie nur zu gerne ihr Wissen preisgab. "Matthew ist noch ein Schüler, er könnte die Abartigkeit seines Seins nicht verbergen wenn er wirklich zu dieser Spezies gehören würde. Dazu ist er noch nicht in der Lage. Selbst deine ungeschulten Sinne sollten fähig sein ihn zu durchschauen.“ Er konnte einen leicht genervten Gesichtsausdruck nicht unterdrücken als Zoey motiviert und aufgeregt auf die Untoten zu sprechen kam, die sich ganz eindeutig der Macht bedient hatten. Wieder lächelte er abfällig.


„Du kannst diese Untoten nicht mit lebendigen Wesen vergleichen. Sie mochten in gewissen Grenzen zu einer Art selbstständigem Denken fähig gewesen sein. Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass sie Marionetten einer höheren und mächtigeren Gewalt waren. Dunkle Sith-Magie hat sie gesteuert, doch dafür ist ein mächtiger Fürst notwendig, der die entsprechenden Fähigkeiten beherrscht. Matthew wird wohl kaum von jemand anderem gesteuert werden.“ Saphenus‘ Geduld begann zu schwinden, das Thema ermüdete und langweilte ihn. Der Teil von ihm, der sich noch an seine eigene Ausbildung erinnerte, hatte Verständnis für ihre tiefgehenden Fragen. Ein anderer, größerer Teil wollte das Gespräch jedoch am liebsten beenden. Dennoch riss er sich zusammen. Zoey hatte sich im Großen und Ganzen bewiesen, diese Unterweisung sollte die Belohnung für ihr akzeptables Verhalten sein.


Zoey kam näher, offensichtlich störte sie sich an Talithas Anwesenheit. Die hatte ihnen noch immer ihren Rücken zugedreht, doch Saphenus konnte spüren, dass sie ungeduldiger wurde. Zoey war der Beweis für Saphenus‘ Zugehörigkeit im Orden. Mit ihr in der Nähe konnte Talitha das nicht ignorieren und musste sich deutlich vor Augen halten wen sie an ihrer Seite duldete und brauchte. In Anbetracht der Ereignisse auf Korriban stellte sie das vor eine große Herausforderung. Saphenus‘ Auge blitzte leicht auf als sie ihm eine weitere Frage ins Ohr flüsterte. Seine Mundwinkel verzogen sich und sein Gesicht wurde ausdruckslos. Innerlich begann er wieder die Macht um sich herum zu sammeln. Sofort bereute er es seine Schülerin in den letzten Augenblicken noch gedanklich gelobt zu haben. Langsam stand er auf und nutzte seine Körpergröße um auf seine Schülerin herabzusehen. Er kam einen Schritt näher auf sie zu sodass sich ihre beider Körper beinahe berührten.


„Talitha hat nichts mit alledem zu tun.“, zischte er bedrohlich. Seine linke Hand hatte sich bereits zu einer Faust geballt, bereit jeden Moment zu zuschlagen. „Halt sie da raus. Du weißt nichts, du hast keine Ahnung. Strapazier meine Geduld und meine Toleranz nicht. Ich bin noch immer dein Meister!“ Er wartete einen Moment und ließ die Drohung sacken. Dann entspannte sich seine Hand wieder.Janus und ich haben unterschiedliche Sicht- und Herangehensweisen, was viele Dinge im Orden anbelangt. Mach nicht den Fehler zu glauben alle Sith wären komplett gleich. Das sind sie nicht. Gemein haben sie nur das Streben nach Macht, nach Einfluss, nach der dunklen Seite. Janus verfolgt das gnadenlos, jeder um ihn herum ist ein Werkzeug, das nur so lange toleriert wird wie es nützlich ist. Ich sehe das anders. Talitha spielt ihre Rolle, mehr werde ich dir nicht sagen.“ Den letzten Satz flüsterte er so leise wie möglich auch wenn Talitha merklich ihre Ohren spitzte. Saphenus entfernte sich wieder von seiner Schülerin. Er ignorierte die Tränen, die sich in Zoeys Augen bildeten und schließlich ihren Weg über ihr Gesicht suchten. Kurz setzte sie sich in einen Sessel, stand aber schnell wieder auf. Er genoss ihr Leid und ihre bittere Erkenntnis welchem Zirkel der Graf angehörte. Gefühle tobten in ihrem Inneren und hinterließen eine Schneise der Verunsicherung und der Enttäuschung. Eine Schneise, die Saphenus selbstverständlich ausnutzen würde.


„Natürlich haben wir etwas davon. Wir werden nur nicht davon profitieren, dass du zu seinem Einflussgebiet gehörst.“, sagte Saphenus beinahe freundschaftlich als wollte er sie vor einem großen Fehler bewahren. „Er wird von dir mehr profitieren als du von ihm. Zumindest wenn du dich ihm alleine und freiwillig hingibst statt auf meinen Rat zu hören. Ich habe dir bereits gesagt, dass es ein leichtes für ihn ist deine Gedanken zu lesen, insbesondere wenn du in Ekstase bist.“ Er fing an anzüglich zu grinsen. „Tust du das nochmal liegen unsere Geheimnisse vor ihm offen dar. Was könntest du im Gegenzug von ihm bekommen, teuren Schmuck? Ich bitte dich, lass dich nicht mit derartigen Dingen ködern wenn ich dir anbiete die Wege der Macht zu zeigen. So dumm kannst du nicht sein. Ich kann dich vor ihm beschützen, gemeinsam können wir von ihm und seinem Wissen profitieren. Alleine bist du aufgeschmissen und wirst sterben wenn er dich eines Tages nicht mehr braucht.“


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Weltraum Imperium, Hyperraum, Birthright, Saphenus`Kabine: Zoey und Gouverneur Saphenus und Mätresse Talitha


Saphenus wiederholte ihre Worte. Das sei wohl normal, sagte er fast arrogant. Das wusste sie selbst, dass die Aura beim Verschleiern der Macht flackerte, wenn man es übte. Es war logisch! Angeblich könnte Matt seine Abartigkeit, wenn es so wäre, nicht verbergen. Dann kam ein Vorwurf! Selbst ihre ungeschulten Sinne sollten Auffälligkeiten ansonsten bemerken können. Na toll! Woher sollte sie wissen, dass man es so einfach sehen könnte, denn sie hatte bisher kaum Auren erfasst.

Er verzog das Gesicht, als Zoey die Untoten ins Spiel brachte. Er wies darauf hin, dass Sithmagie bei den Untoten zur Anwendung gekommen war. Das war also nicht vergleichbar. Darauf hätte Zoey auch selber kommen können. Missmutig nahm sie zur Kenntnis, dass er im Oberlehrerton mit ihr sprach. Sie hasste das! Sie konnte es kaum ertragen. Matthew würde wohl kaum fremdgesteuert werden, sagte er herablassend. Betreten sah sie ihn an. Das hatte sie auch weder gedacht, noch gemeint. Doch sie sagte nichts dazu weiter.


Dann erwiderte Zoey eine Erklärung mit einer Gegenfrage in einer heiklen Angelegenheit und verglich ihre Position mit Talithas. Sofort verzog er das Gesicht und sie bemerkte seine Anspannung. Sie konnte die aufkommende Wut in ihm sofort bemerken. Sie ging sofort ein Stück rückwärts. Das war wohl taktlos gewesen?! Und Talitha genoss eine Sonderstellung! Wie eine Prinzessin! Doch der Vergleich erschien ihr doch recht passend! Er stand auf und kam auf sie zu und ging mit ihr auf Tuchfühlung. Er überschritt damit eine Grenze, einen gewissen Wohlfühlabstand, den man normalerweise aufrecht erhält, wenn man nicht gerade ein Liebes-oder Ehepaar oder Mutter und Kind oder ähnliches ist. Er hielt diese Distanz mit Absicht nicht ein. Er rückte ihr bedrohlich auf die Pelle! Ihr wurde unbehaglich. Sie wurde blass. Ängstlich sah sie zu dem hoch gewachsenen Mann auf und rechnete schon wieder mit allem. Ihr Herz pochte wild. Er zischte ihr zu, sie solle Talitha da raus halten. Sie hätte mit dem nichts zu tun. Sie nickte rasch und ging einen kleinen Schritt rückwärts, doch sie stieß schon an den Sessel hinter sich an. Sie hatte nicht wirklich zurückweichen können. Sie senkte ihren Blick, da sie dem Seinen nicht standhalten konnte. Sie hatte es mal wieder schön hinbekommen! Sie sollte seine Geduld und Toleranz nicht strapazieren! Er wäre immer noch ihr Meister!

“Verzeiht, Meister! Das war nicht richtig von mir!”,

entschuldigte sie sich hastig, aber kleinlaut und mit zittriger Stimme. Dann sprach er erklärend weiter. Sie entspannte sich. Langsam konnte sie ihn auch wieder anschauen. Auch seine Stimme klang jetzt wieder anders. Er bekräftigte nochmal, dass der Graf voll und ganz ein Sith war, aber er und Saphenus hatten andere Ansichten und Herangehensweisen. Dennoch strebten sie alle nach mehr Macht. Janus würde nur alle als Werkzeuge sehen. Und nur so lange sie nützlich wären! Er sah das anders, betonte er und leise zischte er ihr ins Ohr, dass Talitha ihre Rolle hätte. Zoey fragte sich sofort welche?! Er brauchte wohl ein Liebchen, sonst wäre er gar nicht mehr zu ertragen. Unterwürfig nickte sie einfach dazu, dass sie verstanden hätte. Sie hatte zumindest verstanden, dass Talitha auf einem hohen Sockel saß und absolut, in jedem Belang, unantastbar war. Am besten, man erwähnte sie nicht groß. Ihre Feindin durfte man nicht werden und auch nicht dazu zählen! Er entfernte sich nun endlich wieder und sie hatten nun wieder mindestens einen Meter Distanz zwischen sich, was wohl der Anstand als Wohlfühlzone und Unantastbarkeit der Persönlichkeit des Gegenübers, vorschrieb bzw. sich empfahl.

Zoey erfuhr nun, in welchem Zirkel der Graf war. Das war ziemlich hart. Sie war betroffen, verunsichert und enttäuscht. Sie hätte das dem Grafen nicht zugetraut. Bloß, was hätte sie ihm zugetraut? Sie hatte sich die Frage wohl absichtlich nie gestellt! Nachdem sie das nun wusste, ergaben Saphenus Worte mehr Sinn und Gewicht. Sie fühlte sich jetzt schon ausgenutzt! Dennoch war ihr Verstand wacher denn je und wog alles ab. Sie kam trotz allem unter Tränen mit einem Gegenargument. Saphenus ging darauf ein. Sie würden natürlich davon profitieren, aber nur, wenn sie nicht zu seinem Einflussgebiet gehören würde. Er klang jetzt vertrauensvoll. Sie verstand. Sie würde ihm immer mehr nützen als umgekehrt. Sie sollte auf seinen Rat hören. Er könnte immer ihre Gedanken lesen. Besonders, wenn sie in Ekstase wäre!? Saphenus grinste anzüglich. Sie wurde rot, wie schon so oft heute. Ihre Wangen schienen zu glühen. Würde sie das nochmal tun, würden ihre Geheimnisse, vor ihm darliegen!? Hatten sie welche? Und, warum nicht schon beim ersten Mal? Sie wagte nicht nachzufragen. Vielleicht log er absichtlich, um ihr das zu verbieten und abspenstig zu machen!? Er fragte nach, was sie im Gegenzug bekommen würde. Teuren Schmuck?! Erschrocken sah sie ihn an. Sie fühlte sich plötzlich schäbig! Billig! Sie sollte sich nicht davon ködern lassen. Er bot ihr dagegen an, die Macht nahe zu bringen.

“Ja, Meister, ich verstehe. Ich lasse mich nicht mehr ködern. Ich nahm den Schmuck an, weil er glauben sollte, dass er mich kaufen könnte, weil Matt die Kultisten ermordet und er mitbekommen hatte, dass ich alles mitgehört hatte. Als er dann nämlich ins Zimmer kam, fürchtete ich seine Reaktion. Der Graf verriet es Euch dann wider erwartend selbst. Damit hätte ich nicht gerechnet. Was ihn dazu plötzlich bewogen hatte? Ich wollte es Euch immer berichten. Das sagte ich Euch längst, denn Euch habe ich meine Loyalität geschworen. Sicher gefielen mir die alten antiken Stücke auch, das gebe ich zu. Auch kam mir der Gedanke, für die Nacht bezahlt zu werden, doch er räumte diesen Gedanken aus. Es wäre nur ein passendes Geschenk für eine Archäologin, versicherte er mir. Ein Geschenk und/oder Schweigegeld war es tatsächlich!”

Ihr Meister sprach davon, dass er sie beschützen könnte. Gemeinsam könnten sie vor ihm bestehen, sie alleine nicht. Gemeinsam könnten sie davon profitieren. Er warnte sie, dass es sonst ihren Tod am Ende bedeuten könnte. Sie bekam einen Schreck und alles Blut wich aus ihrem Gesicht. Sie sank vor ihrem Meister schluchzend auf die Knie und sagte:

“Ja, Meister, ich werde es beherzigen!”

Dann erhob sie sich und sagte:

“Ich muss mich kurz frisch machen und die Spuren meiner Tränen beseitigen. Wenn Sie mich entschuldigen würden!? Der Graf soll es ja nicht unbedingt bemerken.”

Ihr war klar, dass man sich schon bald wieder zusammensetzen und Pläne schmieden würde.

Talitha, ich habe Eure Stiefel aus der Residenz mitgebracht. Ich fand sie dort.”

Bewusst hielt sie sich mit ihren Ausführungen knapp, um Lord Saphenus nicht unnötig erneut aufzuregen, wenn sie vom fehl geschlagenen Rettungsversuch sprechen würde. Sie könnte sie erst beim Sturz von Ignavius gefunden haben.

Zoey knickste nochmal und verließ den Raum und stürzte in ihr Bad. Das Leben war doch echt beschissen! Ihr Liebhaber war ein Wolf im Schafspelz und eigentlich hatte sie es immer gewusst, schalt sie sich selbst. Sie fühlte sich benutzt und schmutzig! Sie konnte nicht anders und musste duschen. Danach zog sie ein weißes Etuikleid an und passende weiße kniehohe Stiefel mit hohen Absätzen dazu. Dann schminke sie sich nochmal neu und fühlte sich dann besser, als hätte sie alles Schlechte abgewaschen! Die weiße Farbe, die sie trug, kam ihr recht. Sie stand für Reinheit. Sie fühlte sich nun nicht mehr schmutzig. Beim Armreif überlegte sie hin und her. Erst tat sie ihn weg. Doch dann kam ihr der Gedanke, dass der Graf misstrauisch werden würde. Deshalb legte sie ihn wieder um ihren rechten Oberarm an. Der Pelkokäfer wirkte wundervoll und glänzte in saphirgrün.

Erhobenen Hauptes mit wiedergewonnenem Selbstbewusstsein ging sie hinaus. Sie spürte ihren Meister im Konferenzraum. Sie begab sie dorthin. Sie nickte Saphenus und dem Grafen professionell als Begrüßung zu und setzte sich dazu. Des Grafen Anwesenheit verursachte dennoch Herzklopfen. Selura war auch da. Sie hatte sich genau neben sie gesetzt. Sie hatte einen Auftrag zu erfüllen. Sie schlug ein Bein über das Andere und vermied es den Grafen anzusehen. Das konnte sie momentan einfach nicht.


Weltraum Imperium, Hyperraum, Birthright, Konferenzraum: Janus, Selura, Saphenus und Zoey
 
[Hyperraum | Yacht "Birthrigt"] - Saphenus; Zoey Liviana; Talitha (NPC)

Zoeys Schluchzen erfüllte den ganzen Raum, Saphenus brachte dafür nur ein verächtliches Schnauben zustande. Auch wenn er es genoss wie verwundbar und steuerbar seine Schülerin war, wie leicht sie sich aus der Fassung bringen ließ, so ging ihr Verhalten nun ein Stück zu weit. Schließlich sank sie sogar vor seinen Füßen zu Boden und starrte verzweifelt zu ihm herauf. Talitha beobachtete diese Szene, drehte sich jedoch wieder um bevor man ihren Gesichtsausdruck wirklich deuten konnte.

„Du brauchst nicht direkt den Boden zu putzen.“, sagte Saphenus und wartete darauf, dass sich Zoey wieder erhob. „Das ist einer Sith nicht würdig. Du kniest wenn ich es dir befehle, ansonsten bleibst du gefälligst auf deinen Füßen stehen. Dafür sind sie da. Deine Enttäuschung ist verständlich und du kannst sie nutzen. Forme sie zu Zorn, der in dir schwelt und jederzeit entfacht werden kann. Daraus wirst du Stärke ziehen können, schon bald wird sich deine Macht vergrößert haben. Hör aber auf rumzuheulen und dich zu bemitleiden. Das kannst du bei den Jedi machen!“ Sein Ton wurde rauer während er sprach. Zoey entschuldigte sich kurz, verständlicherweise hatten die Tränen ihr Äußeres ruiniert. Zwar verstand der Zabrak nicht wieso die Archäologin derart viel Wert auf ihr Aussehen legte, dennoch entließ er sie mit einer abweisenden Handbewegung. Ihre Eitelkeit erinnerte ihn zu sehr an Je’ana und ihre stundenlangen Sitzungen vor dem Spiegel bis sie endlich bereit war auszugehen. Kurz überreichte Zoey Talitha noch ein Paar Stiefel, das wohl ihr gehörte, dann verschwand sie auch schon. Erleichtert seufzend setzte sich Saphenus auf das Bett, einen Moment später ließ sich Talitha neben ihm nieder.


„Zuerst hatte ich Mitleid mit ihr.“, flüsterte sie während sie Löcher in die Luft starrte. „Doch jetzt denke ich, dass sie ihr Schicksal verdient.“ „Wieso Mitleid?“, fragte Saphenus abfällig während sein Blick unweigerlich an Talithas entstelltem Ort hängen blieb. Es störte ihn nicht. „Mitleid weil sie deine Schülerin ist. Weil sie schon bald von der dunklen Seite besessen sein wird. Weil ihr Leben ruiniert ist.“, erwiderte Talitha leise worauf er nichts sagen konnte. Er wusste um ihre Sichtweisen und Standpunkte und er wusste, dass er sie niemals vollends auf seine Seite ziehen konnte. Ihr Herz war erfüllt von einem Licht, das selbst durch die Jahre im Tempel nicht getrübt werden konnte. Auch wenn es ihm schwer fiel sich das einzugestehen, glaubte er dennoch, dass das der Grund war wieso sie seine Albträume fernhalten konnte. „Sie wird lernen damit umzugehen.“, sagte Saphenus betont optimistisch. „Sie hat mit einem Sith geschlafen und geglaubt die große Liebe zu finden.“ In Talithas Stimme lag nichts als Abscheu. „Ihr ist nicht mehr zu helfen. Wie viel Verstand kann sie angesichts dieser Tatsache besitzen?“ „Du bist bei mir.“, entgegnete Saphenus leise. Zwischen ihnen breitete sich Stille aus, dann drehte Talitha ihren Kopf zu ihm und sah in sein Auge. „Wir sind verloren, wir beide. Das ist etwas völlig anderes.“ Bittere Hoffnungslosigkeit lag in ihrer Stimme, die Saphenus die Sprache verschlug. Jetzt war es an ihm auf den Boden zu starren. Keiner wusste mehr was er sagen sollte, schließlich stand der Zabrak auf. Kurz berührte ihn Talithas Hand an seinem Rücken.


„Der Graf erwartet mich bestimmt.“, sagte Saphenus mit einem gequälten Lächeln während er versuchte das Gespräch abzuschütteln. Er wollte nicht darüber nachdenken. Ihm war als hörte er Je’anas hämisches Lachen aus der Ferne, die verborgene Armee tat es ihr gleich. Er schüttelte den Kopf, griff nach dem Gehstock, warf Talitha einen vielsagenden Blick zu und verließ das Zimmer. Die automatische Tür glitt hinter ihm sanft in ihr Schloss, sofort holte er tief Luft. Widerwillig schlug er den Weg in Richtung des Konferenzraumes ein, kündigte sich mit einem höflichen Klopfen an und ging hinein. Janus und Selura waren hier, er nickte beiden zu und ließ sich ungebeten in einem der Stühle nieder. Sie waren bequem und machten einen teuren Eindruck.


„Ich hoffe ich störe nicht?“, fragte Saphenus unschuldig obwohl er sich sicher war, dass genau das der Fall war. Den Zabrak interessierte es jedoch nicht. Er hatte die letzten Minuten damit verbracht das Schlamassel zu beseitigen, das der Graf mit seiner ungestümen Liebesnacht angerichtet hatte, jetzt stand es ihm zu hier zu sein. „Es ärgert mich wie ein Bittsteller nach Brentaal reisen zu müssen.“, meckerte er und verzog theatralisch das Gesicht. „Wir hätten ihm auf Korriban sicherlich einen angemessenen Empfang bereiten können. Er wird uns vorführen, das sagt mir mein Gefühl.“ Wieso waren sie dann überhaupt auf dem Weg dorthin, fügte er in Gedanken hinzu. Letztlich vertraute er Lom Fey, darauf gründete sich die ganze Reise.

Zoey betrat den Raum, auch sie nickte ihnen zu und setzte sich. Damit waren sie beinahe vollständig, lediglich der sogenannte Vampir fehlte noch. Saphenus unterdrückte ein belustigtes Lachen als er an ihre Theorie zurückdachte. Die Archäologin stach mit ihrem leuchtend weißen Kleid aus der Gruppe deutlich hervor, missbilligend bemerkte Saphenus, dass sie sich sogar neu geschminkt hatte. Ihre Eitelkeit ist ihre Schwäche...eine davon, dachte er und machte sich eine gedankliche Notiz.


Janus, unsere geschätzte Dr. Liviana ist sehr neugierig auf die Technik, die du deinen Schülern gezeigt hast. Sie möchte sich auch in der Macht verbergen um unschuldiger zu wirken. Eine dunkle Aura passt nicht zu ihrem weißen Kleid und sie möchte es doch soooo gerne tragen. Mir fehlt dafür die Geduld, die Schmerzen…du verstehst sicherlich. Bitte, sei so gut. Lass uns an deinem Wissen teilhaben.“, sagte Saphenus etwas übertrieben und grinste Janus an.


[Hyperraum | Yacht "Birthrigt" | Konferenzraum] - Saphenus; Zoey Liviana; Janus Sturn; Selura Arka
 
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