Weltraum (Imperium)

Mondoberfläche ~ Sumpf ~ mit Padme, Tomm und War

Anakin nickte dem Tomm dankend zu, als dieser sich bei ihm entschuldigte. Obwohl er sich bereits damit abgefunden hatte, dass seine Idee zuvor etwas rücksichtslos gewesen sein musste, bewunderte er die Entscheidung des Rates sich nun doch dem in der Nähe wartendem Sith zu stellen. Anakin hätte genauso gehandelt, hätte seine kurze Auseinandersetzung mit Janem zuvor nicht bewiesen, dass er hoffnungslos unterlegen gewesen wäre. Dass er sich mit Padme hatte in Sicherheit bringen konnte verdankten er lediglich einem Trick der mit Sicherheit kein zweites Mal funktioniert hätte. Sie selbst schien über Tomms Entscheidung wenig Begeisterung zu empfinden. Deutlich konnte er in ihrem Gesicht und ihrer Aura einen Ruck der Empörung und des Erstaunens wahrnehmen. Unweigerlich erinnerte er sich an die Zeit auf Corellia und was für ein ungleiches, aber bestens funktionierendes Team sie abgegeben hatten.

Ohne sich auf weitere Diskussionen einzulassen war Tomm losgezogen. Anakin hätte seinen Wunsch alleine gegen Janem zu kämpfen respektiert und mit den anderen den Mond verlassen. Es war eine ehrenvolle Geste und eine Verpflichtung die Tomm empfand, die Anakin seinerseits gut nachvollziehen konnte. Die Reaktionen der beiden anderen Mitstreiter erschien ihm hingegen als zu emotional und ungerechtfertigt. Allerdings verstand er nur zu gut den Wunsch ihren Freund nicht alleine kämpfen zu lassen. Wahrscheinlich war die Bindung der Drei untereinander der Grund, warum sie so reagierten wie sie reagierten und warum Anakin eben nicht. Tomm kannte er nur vom sehen, viele Wörter hatten sie wohl nie gewechselt und von War wusste er nichts außer seinen Namen und das hinter dem Helm wohl das Gesicht eines menschlichen Mannes zu erwarten war. Ein bekannter Soldat, aber auch ein Fremder.

Die Beiden folgten Tomm während Anakin ihnen einen Moment nachschaute und seine Arme vor der Brust verschrenkte und sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Die Suche nach Padme hatte sich in eine wahnwitzige Situation gewandelt - ganz nach seinem Geschmack. Gestrandet auf fremden Terrain, zwischen ihnen und dem Fluchtweg ein zähnefletschender Sith, eine Flotte im Orbit, Drama ohne Ende. Selbstironisch flüsterte der Jedi kopfschüttelnd zu sich selbst:
"Vielleicht hätte ich in meiner Bar auf Nar Shadda bleiben sollen."

Er löste sein Lichtschwert vom Gürtel und schloss schließlich schnell auf. Während War sich von der Gruppe trennte um die Umgebung zu sichern und Tomm geradewegs seinen Duellpartner zuging, war er bei Padme um sich um einen weiteren, ungeübteren Sith zu kümmern. Die Aura der Jedi verschwand neben ihm. Bestenfalls würde man nur Anakin wahrnehmen, der seinerseits Mühe hatte seine weniger große Präsenz in der Macht zu verbergen. Es spielte keine Rolle, denn der Überraschungseffekt war da und wenn er ihr Ziel wegen seiner Unfähigkeit sich abzuschrimen verlieren sollte, müsste er eben auf die Jagd gehen.

Mondoberfläche ~ Fels der Entscheidung ~ mit Padme, Tomm und War bei Janem und Vincent
 
[ Hyperraum - ISD II Black Star – Brücke ] Vice Admiral Sam Blade

Der Kommandant der ISD Black Star stand Zentral auf der Brücke des Sternzerstörers und beobachtete den Austritt des Schiffes aus dem Hyperraum. Er trug immer noch die alte Admiralsuniform der Neuen Republik, auch wenn das Schiff wie auch die gesamte Besatzung in der vergangenen Zeit zunächst unter den Forces of Hope gedient hatte und dann längere Zeit als Piratenschiff unterwegs gewesen war. Die Besatzung fühlte sich immer noch als Teil der Forces of Hope, auch wenn diese nicht mehr wirklich existierten. Trotzdem hatte der alte Admiral stets dafür gesorgt, dass man die militärischen Strukturen beibehalten hatte. Darum auch seine Uniform.
Der Hülle des Sternzerstörers ließ schon erahnen, dass sich das Kriegsschiff nicht mehr im allerbesten Zustand befand. Ohne Zweifel handelte es sich um eine furchteinflößende und einsatzbereite Waffe. Allerdings waren die finanziellen Mittel in letzter Zeit so knapp ausgefallen, dass für Wartung und Ersatzteile wenig übrig geblieben war. Der Antrieb brachte keine volle Leistung mehr, einige Turbolaserbatterien waren ausgeschlachtet worden und etliche Bereiche des Schiffes waren nicht mehr bewohnbar. Auch die Anzahl der Crewmitglieder war gerade so bei Minimalbesetzung.
Als Kommandoschiff des damals noch „Captain“ War Blade hatte die Black Star bei vielen entscheidenden Schlachten ihren Teil zum Erfolg der Neuen Republik beigetragen. Der einzige hier, der noch deutlich mehr Schlachten erlebt hatte, war der Kommandant des Schiffes. Da er unter einem anderen Namen wieder den Streitkräften beigetreten war, wusste niemand an Bord dieses Schiffes, dass ihr Admiral Selor Johnson eigentlich eine Legende der vergangenen Kriege war. Trotz seines Alters von nun mehr über 70 Jahren stand er immer noch auf der Brücke. Obwohl er geistig noch vollkommen klar war, so spürte er doch in seinen Knochen, dass sein Körper unter der Last des halben Jahrhunderts als Soldat langsam müde wurde. Dabei hatte Sam Blade, wie der richtige Name des alten Mannes lautete, stets geglaubt, dass er die Kommandobrücke seines Schiffes bis an sein Lebensende nicht verlassen würde.
Sein Blick wanderte über die Hülle des etwas mitgenommenen Schlachtschiffes, schweifte dann weiter nach draußen in das Meer der Sterne und fixierte sie schließlich auf den Sternzerstörer der Defender-Klasse in einiger Entfernung. Die DSD Interceptor war etwas kleiner als die älteren Zerstörer der Imperial-Klasse, war gemessen an der Feuerkraft aber mindestens ebenbürtig. Die chromfarbene Hülle ließ das Schiff zudem deutlich eleganter wirken.
Er wandte sich von Fenster ab und gab seinem Kommunikationsoffizier mit einem Nicken zu verstehen, dass er die eingehende Verbindung annehmen sollte. Ein lebensgroßes Hologramm einer weiblichen Twi’lek erschien direkt vor ihm.


„Vice Admiral Selor Johnson, hier spricht Captain Lyn O’ula von der DSD Interceptor.“

Er sah eine gewisse Erleichterung in den Augen der jungen Frau. Sein Sohn hatte um Hilfe im Kampf gegen die imperialen Einheiten unter dem Kommando eines Sith-Lords gebeten. Noch hatte er keine Ahnung, was sie erwartete, aber in einem solchen Fall waren zwei Sternzerstörer auf jeden Fall besser als einer.

„Lord Blade hat uns die neuen Koordinaten gesendet und mitgeteilt, dass sich zurzeit zwei feindliche Kreuzer der Vindicator-Klasse und ein Abfangkreuzer der Interdictor-Klasse im System im Orbit um einen Sumpfmond befinden.“

Der Titel des „Lord“ gefiel ihm ebenso wenig wie er seinem Sohn gefallen hatte. Es erinnerte irgendwie an einen Sith, auch wenn die Bezeichnung eher daraus entstanden war, dass er beim FoH-Stützpunkt auf Belkadan in einer alten Burg gewohnt hatte.
Der Admiral nickte langsam und stricht mit der Hand dann langsam und nachdenklich über seinen ergrauten Bart. Mit einer solchen Streitmacht konnten sie es auf jeden Fall aufnehmen. Abfangkreuzer waren aber solch kostbare Schiffe, dass sie eventuell mit weiterer feindlicher Verstärkung rechnen mussten.


„Admiral, auch wenn wir nur wenige Minuten bis zu den Zielkoordinaten benötigen ist dennoch Eile geboten. Ich unterstelle hiermit die Interceptor ihrem Kommando.“

Die Twi’lek schien es ja wirklich sehr eilig zu haben. Bevor man sich Hals über Kopf unüberlegt in eine Schlacht stürzte, so musste man sich als guter Stratege zunächst ein paar Gedanken machen. Aber das würde sie sicher auch irgendwann noch lernen. Er verzichtete in diesem Fall auf eine Zurechtweisung. Sam Blade nickte abermals und ging dann mit entschlossenen Schritten zu seinem Kommandosessel.

„Alle Mann auf Gefechtspositionen, Energie auf die Schild- und Waffensysteme. Starten Sie alle Jäger und Bomber und bringen Sie uns mit der Interceptor in Gefechtsformation. Sobald dies geschehen ist leiten sie den Hyperraumsprung zu diesem Sumpfmond ein.“

Seine Rückenschmerzen gingen deutlich zurück, als er sich erst einmal dem bequemen Sessel niedergelassen hatte. Von dieser Position aus konnte er nun wunderbar überwachen, wie seine Befehle zügig umgesetzt wurden.
Bereits fünf Minuten später befand sich die Black Star wieder im Hyperraum. Er ließ die Jägerstaffel bereits vor dem Hyperraumsprung starten, damit sie direkt nach dem Austritt direkt zuschlagen konnten. Mit dem Eintreffen bei dem Sumpfmond sollten die Raumjäger die feindlichen Jäger beschäftigen während die B-Wings der Interceptor und Y-Wings der Black Star den feindlichen Abfangkreuzer unter Beschuss nahmen. Falls die beiden Schlachtschiffe unter seinem Kommando nage genug an den Abfangkreuzer heran kamen, würden sie das Schiff ebenfalls unter Beschuss nehmen. Wenn nicht, würden sie das Feuer auf einen Vindicator konzentrieren. Es ging ihm schließlich nicht hauptsächlich darum, die Feinde zu vernichten. Er wollte sie in erster Linie in die Flucht schlagen, um seinem Sohn das Verlassen des Sumpfmondes zu ermöglichen. Er rechnete aber nicht unbedingt damit, dass dies so einfach werden würde. Womöglich mussten sie Bodentruppen auf den Mond schicken. Im schlimmsten Fall würde das Imperium weitere Verstärkung erhalten. Sam Blade lehnte sich in Erwartung auf die Schlacht in seinem Sessel zurück, als die Schiffe dann schließlich ganz in der Nähe des Sumpfmondes aus dem Hyperraum fielen.


[ In der Nähe des Sumpfmondes - ISD II Black Star – Brücke ] Vice Admiral Sam Blade

[op: Ich werde bis etwa 15. August nur sehr eingeschränkt/garnicht zum Posten kommen ]
 
[Sammelpunkt "Boer" : 'Phönix' : Besprechungsraum : Jarred, Jake, Kard]

Entspannd lehnt Jarred immernoch mit den Stuhl gegen der Wand, als sich Stück für Stück alle Piloten versammelten. Alle in ihren Fliegerkombis so wie es Luger befohlen hatte. Selbst Yvanna hatte die Kombi an und nicht ihr Rüstung wie sie es vorhatte. Anscheinend hatte sie Korr wohl nicht mehr erreichen können. Letztenendes schlenderte nun auch Luger in den Saal und stellte sich in die Mitte mit einen breiten grinsen. So langsam fiel Jarred auf das diese Lächeln für den Feind nix gutes zu heißen hat.

Ohne Umscheife erklärte der Kuati die Situation und die folgenden Angriffsziele der Operation. Denon. Ein im Mid-Rim günstig gelegenes System was, wie Luger erwähnte das Tor zu den Kernwelten werden sollte. Desweiteren erklärte Luger der Gruppe das er die Führung über die Night Hawks übernehmen würde, aber mit keinen Wort erklärte er was aus den Wolfsmenschen (Korr) geworden ist. 'Dieser Mangel an Informationen ist doch sehr beunruhigend.' dachte sich der Corellianer.


Als Luger die Gruppe schon entlassen wollte hob Jarred seinen Arm um eine Frage zu stellen.

"Captain, Sir. So wie ich es der Staffelaufstellung entnehmen kann soll ich die Rotte 3 anführen, ist das so richtig? Ich meine mit welchen Vergnügen hab ich das denn nur verdient?" fragte der blonde Corellianer grinsend.

Nachdem Jarred die Frage stellte sah er wie sich die Sterne am Sichtfenster zu Linien formten. Die 'Phönix' und die restlichen Schiffe waren in den Hyperraum übergegangen. Sie waren nun unterwegs nach Denon. In Kürze würden sie aktiv in das Kriegsgeschehen einschreiten. Es kribbelte ihn in den Händen.

[Hyperraum nach Denon : 'Phönix' : Besprechungsraum : Night Hawks]
 
[Weltraum | Sammelpunkt "Beor" | MC40a "Phönix" | Besprechungsraum ] Night Hawks

Als Luger die Besprechung angesichts der kurzen verbleibenden Zeit schnell beendete saßen seine Piloten einen Augenblick lang noch verdutzt da, bevor sie den ernst der Lage begriffen und zu ihren Helmen griffen.
Anscheinend mussten sie die Nachricht doch erstmal verdauen. Obwohl man es schon ahnen konnte, dass so etwas bevorstand war doch jeder überrascht.
Dass ihr eigentlicher Staffelprimus Korr nicht dabei war verunsicherte die jungen Piloten dabei nur noch mehr.
Der Shistavaner war stets eine lebende Festung der republikanischen Ideologie. Der Fels in einer Brandung aus Unsicherheit. Und trotzdem konnte Luger in den Augen der Meisten eine tiefe Entschlossenheit sehen.
Im Gegensatz zu vielen der Piloten war Luger niemand der einen innigen tiefen Hass gegen das Imperium hegte.

Er wusste, wie das Leben im Imperium war. Auch wenn er es nur aus der Sicht eines kuatischen Jungen aus der Oberschicht kannte. Trotzdem musste es gestoppt werden.
Luger wusste, dass diese Form der Regierung und die Rassenpolitik des Imperiums untragbar waren. Und eine andere Sprache als Blasterfeuer sprach das Imperium nicht.

Viele der Hawks verließen den Raum rasch und machten sich auf zum Hangar, wo ihre nagelneuen E-Wings standen. Auf dem Weg nach draußen hielt ihn der Corellianer Jarred kurz auf.

"Captain, Sir. So wie ich es der Staffelaufstellung entnehmen kann soll ich die Rotte 3 anführen, ist das so richtig? Ich meine mit welchen Vergnügen hab ich das denn nur verdient?" Luger war überrascht, dass ihn der sonst recht undisziplinierte Sub-Lieutenant mit "Captain, Sir" ansprach.

"Mehr als die Hälfte unserer Jungs sind noch nie unter echtem Feuer geflogen. Rease ist die einzige die das noch machen könnte, und sie hat die zweite Rotte.
Du bist der einzige Corellianer, wen hätte ich denn deiner Meinung nach sonst für den Posten einteilen sollen?"
er zwinkerte Jarred zu und schnappte sich seinen Helm, der auf einer Bank neben dem Ausgang lag.

Der grellorange Overall der "Night Hawks" war von einem großen runden Abzeichen auf der Schulter gezierte.
Der Neongrüne Falke auf schwarzem Grund war stets ihr Zeichen und würde es auch jetzt wieder sein.

Irgendwie machte es den jungen Kuati stolz diese Staffel in die Schlacht zu führen. Ein witziger Gedanke, fand Luger.


[Weltraum | Sammelpunkt "Beor" | MC40a "Phönix" | Besprechungsraum ] nur noch Jarred und Luger
 
[ Weltraum (Imperium) - Hyperraum nach Ryloth - „Silver Spear” - Torryn, Iouna, EsNine (NPC) ]


Torryn und EsNine gingen gerade einige Listen durch, was die Versorgungs- und Ausrüstungslage an Bord der „Spear“ anging, als Iouna auftauchte. Pünktlich war sie jedenfalls. Diese Lektion in der Bibliothek war also wirksam gewesen. Sie machte für Torryn einen gehetzten Eindruck, als sie sich zu ihm und EsNine begab. Etwas verblüfft über ihre Frage stand Torryn nun in der Einstiegsrampe. Mit einem Stirnrunzeln blickte er zu ihr. Sie versuchte ihr Gesicht abzuwenden, damit sich ihre Blicke nicht trafen, als er mit ihr sprach. Eher schien sie ihren Kopf leicht gesenkt zu halten, damit man ihr Gesicht nicht sehen konnte. Torryn überlegte kurz und stellte fest, dass Iouna überhaupt nur, über das an Kleidung verfügte, was sie am Körper trug. Für eine Frau sicherlich keine schöne Situation. Ein Blitzlicht der Erinnerung glühte mit Wucht auf. Verwahrlosung.

„Natürlich.“

entfuhr es ihm geradezu, als er sie mit sich verglich, wie er tagelang in dem verdreckten Apartment gewartet hatte. Gewartet in einem Müllhaufen, ohne Nahrung, mit Wasser aus der Nasszelle, bis seine zugedröhtnen Erzeuger wiederauftauchten und ihm Essen hinwarfen, wie für ein Haustier. Wie unterwürfig er gewesen war und wie dankbar, wie dankbar für dieses Almosen, das er hinunterschlang. Anders hatte er es nie kennengelernt, anders als es in den Holosoaps gezeigt wurde. Die Familie. Auch sein Meister hatte da seine speziellen Erfahrungen gemacht. Die heile, liebende Familienwelt existierte nicht. Liebe war nur ein Wort. Ein Wort, das trotzdem ein Echo bei Torryn erzeugte. Ein Echo, das er nicht verstand oder verstehen wollte.

„Meine Shirts sind sicher zu weit, aber auf Ryloth werden wir das passende für dich finden.“

Freundlichkeit. Es war verrückt, was hier passierte und zu ihrem Glück war Meister Ian nicht anwesend, um zu beobachen, was sich gerade abspielte. Durfte ein Sith freundlich sein? Sicher, denn die Schauspielerei gehörte zum subtilen Arsenal der Waffen, die ein Sith nutzte, um sein Ziel zu erreichen. Manipulation. Es war ehrlich gemeint und nicht gespielt. Torryn hatte sie in der Bibliothek gedemütigt, um ihr zu zeigen, auf was für einem Gebiet sie sich befanden. Er war ein Sith-Adept und sie eine frische Jüngerin der Sith. Zugleich waren sie Partner, was den Auftrag seines Meisters anging. Irgendwie wünschte sich Torryn, dass Meister Ian doch hier wäre. Er würde dem Ganzen eine andere Richtung geben. Torryn war es nicht gewohnt mit jemandem zusammenzuarbeiten oder zu führen. Möglicherweise war das die Intention, die sein Meister damit verfolgte. Torryn sollte lernen, im Team zu agieren, zu führen und Untergebene entsprechend zu behandeln.

„Drinnen ist es etwas enger. Es liegt alles nebeneinander. Such’ dir eine der Capsules aus. Irgendwo auf einer Ablage liegt auch mein Rucksack, da sind Shirts drin.“

EsNine piepste und Torryn blickte auf dessen Display.

EsNine wird dir das Schiff und seine Annehmlichkeiten zeigen.“

Tier wurde unruhig in Iounas Gegenwart und übertrug diese Unruhe an Torryn. Es war wieder ihr Geruch. Er sog ihn mit einem tiefen Atemzug durch die Nase ein, als sie an ihm vorbei in das Schiff ging. Torryn wartete einen Moment und tippte noch eine Nachricht für seinen Meister, mit dem Link zu dem gefundenen Bericht und dass sie nach Ryloth aufgebrochen seien. Dazu übertrug er die Schiffs-ID, falls Meister Ian sie kontaktieren wollte. Dann ging er in die „Spear“ und direkt zum Cockpit. Er streckte sich und setzte sich in den Sitz des Piloten. Auf den Nvigationscomputer schauend, sah er, dass EsNine bereits die Navigationsdaten für den Flug nach Ryloth programmiert hatte. Torryns Fingerspitzen berührten sich und seine Atmung ging regelmäßiger. Er zählte die Atemzüge und die Ruhe kam. Vielleicht konnte er diesen Kontakt wieder herstellen, wie unten in der Werkstatt. Er hielt die Handfläche mit abgespreizten Fingern über die Steuerinstrumente der „Silver Spear“. Es dauerte, bis sich die kleinen Mosaiksteinchen zuzsammenfügten zu einem Bild, einer Anleitung, einem Verständnis. Genauso war es, er hatte es nicht vergessen.

Nachdem die Startfreigabe erfolgte, startete die „Silver Spear“ in den weiterhin wolkenverhangenen Himmel von Bastion. Torryn nutzte den Leitstrahl der Flugüberwachung um die Atmosphäre zu verlassen. Im Normalraum gewann das Schiff dank seiner Sublichttriebwerke schnell genügend Abstand für den Sprung in den Hyperraum. Sternenpunkte wurden zu Strichen, als sich das Hyperraumfenster öffnete und das speerförmige Raumschiff in den Hyperraum eintauchte.



[ Weltraum (Imperium) - Hyperraum nach Ryloth - „Silver Spear” - Torryn, Iouna, EsNine (NPC) ]
 
[Tiefenraum | Sammelpunkt "Rubin" nahe Denon | SSD 'Event Horizon ' |Brücke] Konteradmiral Ak’lya mit Mannschaft

Beeindruckend, anders konnte Konteradmiral Ak’lya die Aussicht die sich ihm bot nicht beschreiben. Selbst nach so vielen Stunden welche er nun auf diesem Schiff verbracht hatte, war der Ausblick einfach beeindruckend. Hier am vorderen Sichtfester der Kommandobrücke, bot sich ihm ein beeindruckender Ausblick auf sein Schiff. Genau genommen war es nicht sein Schiff, natürlich gehörte es dem Militär der Neuen Republik und formell hatte er nicht einmal das Kommando über das Schiff. Doch die 'Event Horizon' war sein Flaggschiff, ein Schiff wie die es derzeit kein zweites in den Reihen der Neuen Republik gab. Es gab einfach keinen vergleichbaren Ausblick, wie den von der Kommandobrücke eines Sternenzerstörers der Executer-Klasse. Der spitz zulaufende Bug des Sternenzerstörers erstreckte sich über Kilometer vor ihm. Um ihn herum konnte er mit bloßem Auge weitere Schiffe seines Verbandes erkennen. Eine beeindruckende Ansammlung an Schiffen und auch wenn der Verband keine richtige Flotte war so, kam Ak’lya auf Grund der Sonderstellung, welchen der Republik-Verband einnahm, eine ähnliche Stellung zu wie der eines Flottenkommandanten und darüber war Ak’lya mehr als erfreut. Eine Stellung die fast nicht mehr zu übertreffen war. Auch wenn er immer sehr ehrgeizig gewesen war und immer schon hoch hinaus wollte, hätte er es sich nicht träumen lassen in einer solchen Position zu enden.

„Herr Admiral!“, erklang eine Stimme hinter ihm und riss ihn von dem fast schon berauschen Anblick der sich ihm bot los.

„Ja, Kapitän!“

„Die letzten Bereitschaftsmeldungen sind eingetroffen, der Republik-Verband ist bereit!“

„Sehr gut, nach Plan fortfahren!“

„Jawohl, Herr Admiral!“

Kapitän Spaun, sein Stabschef, salutierte und entferne sich wieder in den rückwertigen Teil der Brücke. Nachdem Konteradmiral Ak’lya vor kurzem die Einsatzbereitschaft des Republik-Verbandes an Admiral Stazi und Admiral Altmin gemeldet hatte, waren die Einsatzorder schneller gekommen als er erwartet hatte. Es schien fast so als hätte Admiral Stazi nur darauf gewartet die Meldung von ihm zu erhalten. Unter größter Geheimhaltung hatte ihn der Admiral in einige Grundzüge eines Planes eingeweiht, welchen sie nun umsetzten. Geheimhaltung war das Schlüsselelement in diesem Einsatz wie Admiral Stazi mehr als einmal betont hatte. So hatte man langsam und unter Einhaltung strengster Sicherheitsmaßnahmen damit begonnen den Republik-Verband Stückchenweise an den Sammelpunkt "Rubin" zu verlegen. Aufgrund der Geheimhaltung hatte die Verlegung der Schiffe viel länger bedauert, als es in Normalfall möglich gewesen wäre. Nun hatte ihm Kapitän Spaun die Meldung gebracht das der Verband vollständig und bereit war. Mann war bereit, sobald Admiral Stazi nach ihm rufen würde konnten sie zuschlagen. Dann würde die Zeit gekommen sein, um zu zeigen, dass er mit der ihm übertragenen Aufgabe bestens zurecht kam.

[Tiefenraum | Sammelpunkt "Rubin" nahe Denon | SSD 'Event Horizon ' |Brücke] Konteradmiral Ak’lya mit Mannschaft
 
Mieses Schlammloch - Lichtung im Dschungel - Fels der Entscheidung War - Padmé - Anakin - Tomm - Janem - Vincent


Lange musste Janem auf seine Beute nicht mehr warten. Nachdem die Gruppe ersteinmal aus dem Wald getreten war schienen die Jedi keine Zeit mehr verlieren zu wollen. Sie machten sich ohne Umschweife auf den Weg zu dem Felsen, den Janem mit seinem Schüler bestiegen hatte und kamen zu ihm herauf. Der Sith konnte nun auch ganz deutlich Tomm Lucas erkennen. Der Zorn kam in Wellen in dem Executer hoch und manifestierte sich zu einem steten Druck in seinem Inneren. Die Macht der dunklen Seite durchströmte ihn nun intensiver so als hätte er sich in einen Supraleiter für die dunklen Energien verwandelt.

Jede Minute die er hier wartete brachte Erinnerungen zurück an jede Begegnung die er mit dem Jedi schon gehabt hatte. Die Demütigungen und der Hohn und der Spott des arroganten Mannes hatten ihn lange Zeit begleitet. Janem hatte ihn gefoltert, verfolgt und bekämpft und jedes Mal hatte Tomm Lucas es geschafft dem Tod im letzten Moment von der Schippe zu springen. Nicht diesesmal...

Janem hatte Nachricht erhalten, dass ein Landungstrupp von der imperialen Flotille im Orbit des Mondes bereits die Absturzstelle der Kron gesichert hatte und siche weitere Einheiten auf dem Weg hierher befanden. Die Jedi sassen in der Falle und würden hier ihr Leben lassen.


Vincent, halte deine Laserschwert bereit. Es wird keine Gefangenen mehr geben und keine Disukssionen. Diesesmal sind wir auf Tod aus und wir werden ihn bekommen.

Janems Klinge erwachte fauchend zum Leben, in dem Moment als sich von dem Hügel eine Gerölllawine löste und nach unten rauschte. Der Zugang zu deisem Gebiet war damait ersteinmal abgeschnitten. Die Jedi hatten die Anöhe fast komplett erreicht.

Wenn ihr glaubt das eine Ansammlung Geröll imperiale Einheiten aufhalten kann dann habt ihr euch geirrt Jedi. Sie werden bald hier sein auch wenn sie dann vermutlich nur noch eure Leichen hier fortschaffen können.

Janem linker Arm aus Metall hing immer noch leblos am Körper des Sith. Die Elektronik war durch den Ionenbescguss im Orbit zerstört worden aber was brauchte Janem schon mehr als einen Arm? Seine Fechtkunst hatte sich seid dem Verlust seines Armes auf das einhändigt führen des Laserschwert spezialisiert.

Tomm Lucas.... Ich hätte nicht gedacht dich noch einmal zu sehen und doch bin ich erfreut, dass ich es sein werde der dich vom Antlitz der Galaxis tilgt und kein anderer den Erfolg für sich wird verbuchen können.

Janems brachte sein Schwert in eine Aufrechte Position vor seinem Gesicht und schloss die Augen. Er liss die dunkle Energien in seinem Köper frei und griff nach seiner Umgebeung. Das Geröll dass die Jedi eben noch benutzt hatten um den Weg nach hier zu versperren, geriet langsam in Bewegung. Ein Sturm kam auf, erst langsam dann immer schneller werdend. Unsichtbare Hände griffen nach den Steinen, als Janem einen Machtstorm entfesselte. Einem Tornado gleich hoben sich die Steine spralfömig empor und bildeten eine kreisförmige Wand aus Geröll um die Jedi und die Sith.

Janem öffente die Augen und grinste seinen Gegnern entgegen.


Und jetzt... bringen wir es hinter uns....

Janem schnellte nach vorne zu Tomm während sich gleichzeitigt größere und kleinere Brocken aus dem schwebenden Geröll lösten und auf die Padmé und Anakin unter Beschuss nahmen. Erst wenige dann immer mehr.


Mieses Schlammloch - Lichtung im Dschungel - Fels der Entscheidung War - Padmé - Anakin - Tomm - Janem - Vincent
 
[ Weltraum (Imperium) - Hyperraum nach Ryloth - „Silver Spear” - Torryn, Iouna, EsNine (NPC) ]

Anscheinend fand Torryn angemessen Iouna freundlich zu begrüßen. Mehr verwirrt als beruhigt folgte sie EsNine durch den schmalen Raum bis zu der Ablage, auf der sie Torryns Rucksack fand.
Nachdem Torryn die Einstiegsluke geschlossen hatte und mit schnellen Schritten, ohne sie weiter zu beachten, zum Cockpit ging, zuckte sie mit der Schulter und widmete sich dem Rucksack, in dem sie seine Shirts fand. Völlig zerknüllt lagen sie darin. Sie leerte den Rücksack und streifte jedes davon glatt, dann legte sie sie ordentlich nebeneinander. Das dunkelgrüne zog sie an. Auf der nackten Haut fühlte sich der weiche Stoff gut an und dunkelgrün war ohnehin ihre Lieblingsfarbe. Dann knotete sie ihre Haare hoch und durchkramte die vorderen Taschen. Ein Snack! Alleine bei dem Anblick begann ihr Magen zu knurren, sie steckte ihn in die Hosentasche, schloss den Rucksack und stellte ihn auf die Ablage zurück.

Noch vor dem Eingang zum Cockpit musste sie aber an Ian (Dice) denken. Ein brennender Schmerz durchzuckte ihren Körper. Aber still war es in ihr. Und es weinte nicht. Es flehte sie nicht an. War sie so schnell schmerzmüde? Sie seufzte, dann straffte sie das Shirt um die Hüfte und ging ins Cockpit.
Gerade war Torryn dabei die Helligkeit des Navigationsystems einzustellen. Gut roch es hier, im Cockpit. Die Dunkelhaarige ging zu Torryn und nahm den Snack aus ihrer Hose.
„Ich habe es in deinem Rucksack gefunden. Wollen wir ihn uns teilen? Ich habe seit gestern Mittag nichts gegessen und brauche etwas im Magen, bevor ich mir die Daten ansehe.“
Dann steckte sie die Speicherkarte in Torryns Datapad und setzte sich auf dem Boden, zwischen Torryns Pilotensitz und EsNine.
„Damit auch du die Daten sehen kannst.“, sie blickte zu ihm und lächelte unsicher. Unruhe, furchtbare Unruhe.

Die dunkelhaarige lehnte nun an den Sitz und während sie ins Datapad ‚Glitteryll’ eintippte strömte auf einmal eine angenehme Wärme über die linke Schulter bis zu ihrem Brustkorb – Torryns Körperwärme! Versehentlich lehnte sie an Torryns Arm. Die linke Schulter war also warm, Torrynswarm, die rechte aber eiskalt. Während die eine noch lebte, fühlte sich die andere wie abgestorben an. Für einen Moment verschwammen die Buchstaben vor ihren Augen. Sie tat so als ob sie es gar nicht kapiert hätte, dass sie an seinem Arm lehnt. Als ob sie immer noch glauben würde, dass er, sein Arm, alleine die Sitzlehne sei. Reglos verharrte die schöne Frau in dieser Stellung. Und wenn Ian sie jetzt so sehen würde, wie sie sich an Torryns Schulter lehnt, absichtlich, nahezu berechnend, im Grunde hinterhältig, und dass sie gewissermaßen einen unerhörten und unverständlichen Anspruch auf diese Berührung erhebt, erzwingt, erbettelt - schlimmer wie ein Hund, einen Anspruch auf etwas, was ihr nicht zusteht, auf was sie keinerlei Anspruch hatte, dann würde er sie noch mehr hassen, verachten, unendlich. Er würde es ihr niemals vergeben, dieser Steinchenwerferin, denn Torryn war seins.
Wie vor Schmerz verzog Iouna das Gesicht, nahm ihre ganze Kraft zusammen und warf den Oberkörper nach vorne. Gelöst von dem Sitz, von Torryns Arm gelöst, richtete sie den Blick auf das Display.
Fast eine Minute brauchte sie, um die nötige Konzentration wieder zu erlangen, dann begann sie die Besorgungsliste durchzugehen.


„Sobald wir gelandet sind, will ich alles, was wir auf der Nachtseite brauchen bestellen. Die Klamotten, Proviant. Sie sollen es zum Schiff liefern. Es wäre zu schade den Tag wegen Shoppen zu verschwenden. In der Zeit können wir uns um andere Dinge kümmern. Ich habe herausgefunden, dass auf Ryloth Führungen in diese Höhlen organisiert werden. Nichts offizielles. Diese illegale Firma heißt ‚Solitude’. Nur für Leute, die wirklich viele Credits haben. Vielleicht könnte für uns diese Info irgendwie nützlich sein. Und bevor wir auf die Nachtseite aufbrechen, sollten wir ein paar Stunden schlafen. Du auch, Torryn.“, sagte sie, ohne ihn anzusehen. Dann wechselte sie den Modus und las die gespeicherten Daten. Nun der Glitteryll. Und nun die Energiespinnen. Ursprung: die Minensysteme des Asteroiden Kessel. Irgendwann nach Ryloth transportiert und weiter gezüchtet. Mit dem auf Ryloth vorhandenen Gewürz Ryll gefüttert. Dadurch würden die Tiere monströs riesig, ihre Spinnenetze würden aber nicht nur Glitterstimm wie bei den Kessel-Spinnen, sondern den sehr kostbaren Glitteryll enthalten, der aufgrund des komplizierten Herstellungsprozesses zu einer seltenen und in manchen Kreisen begehrten Modedroge wurde.

„Interessant. Die Energiespinnen nehmen an Größe zu, wenn sie in der Nähe von Nuklear-Batteriekästen gehalten werden, da sie diese Energie aufnehmen können. Das heißt, wir könnten eine Energiequelle organisieren, um sie abzulenken, wenn wir dort sind. Zur Not geht es auch mit Licht. Oder wir nehmen einfach einen Köder mit. Sie fressen die Energie der lebenden Wesen durchaus gerne.“, sie grinste böse. „Nun werde ich auf die Liste noch die Macro-Ferngläser setzen. Die Spinnen leben in einer vollkommenen Dunkelheit, und werden eben vom Licht angezogen. Also wir beide können ihre Aufmerksamkeit gar nicht brauchen. Blasterschüsse seien unwirksam, aber mit Ionenwaffen lassen sie sich gut verschrecken. Haben wir Ionenwaffen? Fall man es schafft sie zu verwunden, fliehen sie ja – das ist doch erfreulich, finde ich.“
Die junge Frau legte das Datapad auf die Knie und atmete tief durch.
„Stell dir doch mal vor, Torryn, wir würden den verbliebenen Zeugen auf Telos Glitteryll verabreichen.“, sagte sie. „Dann müssten wir sie gar nicht töten. Die Kinder würden am Leben bleiben. Verstehst du? Das wünschte doch auch…dein Meister.“, sie hielt den Atem an. Sehnsucht. Schmerz. Verzerrende Sehnsucht. „Ich lasse dich doch nicht alleine, Torryn.“, sagte sie leise. Weich. Kaum ein Flüstern.

Was hatte sie eben gesagt? Zu wem hatte sie es gesagt, sprach sie mit ihrem Henker auf diese Weise? Wusste Torryn etwa, wie ihre Reise endet? Wusste er bereits, wie er Iouna töten würde? Würde er sie in seiner Hand wie einen kleinen Vogel zerdrücken? Gnade…
Gewiss würde Torryn sie erst am Ende der Mission töten, nicht vorher, nicht hier am Schiff. Hier durfte sie sich noch sicher fühlen. Nützlich war sie noch für ihn. Das würde auch seine Freundlichkeit erklären, die sie sich nicht anderes erklären ließ, als dass sie gespielt worden war. Es konnte gar keine andere Erklärung geben, eher eine logische Konsequenz der Ereignisse. Wie ein Lamm würde sie ihm folgen, überallhin - um Ian zu schützen…Das wusste Torryn doch. Ian war ein Sith. Torryn war ein Sith. Warum ausgerechnet diesem Torryn sollte Iouna vertrauen? Selbst Ian durfte, konnte, sie nicht vertrauen - entsetzlich, aber gerecht. Warum sollte sie zu Torryn stehen, warum ausgerechnet ihm - einem völlig fremden Sith ein albernes Versprechen geben, das sie vermutlich nie halten könnte. Ihm, Torryn, Ians Vollstrecker. Ians Besitz. Selbst wenn Torryn sie jetzt, in diesem Moment an der Schulter berühren würde und sagen würde: ‚Iouna, siehst du, ich bin nicht abgeschirmt, du brauchst keine Angst vor mir haben, du darfst dich bei mir gut fühlen, du musst dich nicht mehr wehren.’, oder: ‚Ich werde dich nicht wie einen Vogel zerdrücken, dir passiert nichts, wenn ich bei dir bin.’, würde sie ihm dann glauben wollen?

„Ich meinte natürlich nur die Mission.“, korrigierte sie sich, dann wandte sie sich zu ihm und sah ihm misstrauisch in die Augen.

[ Weltraum (Imperium) - Hyperraum nach Ryloth - „Silver Spear” - Torryn, Iouna, EsNine (NPC) ]
 
Zuletzt bearbeitet:
[Weltraum | Sammelpunkt "Beor" | MC40a "Phönix" | Besprechungsraum C] Night Hawks

Kard hörte mit Erstaunen und Verwunderung, dass ihre Staffel so kurz vor ihrem ersten Einsatz noch einmal bedeutend umgestaltet wurde. Ein Umstand, der ihm nicht wirklich gefallen mochte. Aber andererseits änderte dies an seinen Aufgaben nichts. Diese beschränkte sich weiterhin auf fliegen, kämpfen und überleben - wer dabei der Anführer war, spielte eigentlich eine untergeordnete Rolle.

Die Besprechung, die eigentlich nur eine kurze Ansprache des frisch gebackenen Captain Farell war, endete ebenso schnell wie sie begann. Alles ging Schlag auf Schlag und Kard Tonzac hatte das Gefühl, dass die Ereignisse ihn jeden Moment überholen oder überrollen konnten. Er war in diesem Augenblick nicht sicher, ob er ausreichend vorbereitet war. Doch als er den Blick über die Gesichter seiner Kameraden und Anführer schweifen ließ, erkannte er in fast allen Gesichtern den gleichen Ausdruck grimmiger Entschlossenheit, und er konnte gar nicht anders, als sich dieses Gefühl ebenfalls zu eigen zu machen. Ein Zurück gab es nicht, nur noch den Weg nach vorne - den sie sich gemeinsam freischießen würden! Sie waren die Night Hawks! Mochten die imperialen Wald- und Wiesenpiloten doch kommen; schon in ein paar Stunden sollten sie nichts mehr sein als Abschussmarken auf ihren E-Wings!

Natürlich schwang die Angst mit. Doch der Grimm vermochte diese zu unterdrücken. Und aus der Anspannung erwuchs Aktivität. Sie alle sprangen auf, und auch Kard lief gemeinsam mit den Kameraden zur Tür des Besprechungsraums hinaus, im Gehen seinen Helm aufschnallend.

Ihm fiel auf, dass Jarred zurückfiel; offenbar hatte er noch etwas mit Luger zu besprechen. Der Ugnaught verlangsamte seinen Schritt (der aufgrund seiner kurzen Beine ohnehin etwas langsamer war als der seiner hoch gewachsenen Kollegen) und gab seinem Flügelmann so die Möglichkeit, zu ihm aufzuschließen.


»He Jarred, ich habe vorhin mit meinem Astromech geredet«, sagte er im Laufen. »Offenbar können unsere Droiden in Funkkontakt bleiben, sofern wir ihnen erlauben, sich an die Sendeanlagen unserer Maschinen anzukoppeln. So können sie sich über unsere Manöver austauschen. R1 sagt, es gibt keine Probleme, wenn dein Droide kein totaler Idiot ist. Zitat Ende.«

Sie erreichten den Hangar und Kard lief hinüber zu seinem E-Wing. Er bedauerte es, dass er noch keine Zeit gefunden hatte, dem Flieger einen Namen zu geben und diesen - unerlaubterweise - zusammen mit seinem eigenen Spitznamen ›Porky‹ auf den Rumpf zu sprühen. Naja, vielleicht nach der Schlacht. Falls dann noch etwas vom Rumpf übrig war. Aber vielleicht musste die Maschine dann ohnehin neu lackiert werden...

Schon aus einiger Entfernung konnte der Ugnaught sehen, dass sein Vogel gerade nochmals durchgecheckt wurde - dass er vollgetankt und bewaffnet war, hatte Kard schon früh am Tag überprüft. Doch dann fiel ihm auf, dass zwei Techniker, die eigentlich die Arbeit der Droiden überprüfen sollten, mit einem Ding herumspielten, das sie offenbar im Cockpit gefunden hatten und auf das sie sich keinen rechten Reim machen konnten.


»Das nehme ich besser wieder«, sagte Kard, einem der Menschen das kleine Ionenpulsgewehr aus der Hand nehmend. »Ich hoffe, ihr habt nichts kaputt gemacht.«

Was für Idioten...

Schnell erklomm er seinen E-Wing, kletterte ins Cockpit, verstaute die Waffe wieder im Gepäckfach und schnallte sich an. Die Armaturen erwachten zum Leben und die Diagnoseprogramme gaben grünes Licht. R7-R1 meldete mit freudigem Piepsen seine Bereitschaft.

Der kleinwüchsige Pilot aktivierte den Staffelkanal, überlegte eine Sekunde und schaltete ihn dann wieder aus. Er benötigte noch einen Moment, um sich zu erinnern, welchen Platz er in der neuesten Aufstellung der Staffel innehatte. Dann funkte er:


»Hawk 10, startklar!«

[Weltraum | Sammelpunkt "Beor" | MC40a "Phönix" | Hangar | E-Wing] Night Hawks
 
[Hyperraum nach Denon : 'Phönix' : Besprechungsraum : Night Hawks]

Der blitzbeförderte Captain Farell erklärte den corellianischen Piloten warum nur er die Rotte 3 anführen konnte und erst letzteres Argument überzeugte ihn wirklich. Weil Jarred der einzige Corellianer ist. Anscheinend wusste Luger wie man Corellianer einen Job schmackhaft machte. Innerlich platzte Jarred voller Stolz, das Luger ihn für fähig hielt eine Rotte anzuführen. Ob der Major ihn da auch zugetraut hätte, fragte sich der blonde Pilot in Gedanken.

"Sir, Rotte 3 wird ihr bestes geben." sagte Jarred, machte noch eine militärisch zackige Geste und verschwand aus dem Besprechungsraum.

Auf dem Flur bemerkte er das der Ugnaught Kard etwas langsamer lief als die anderen und es sah so aus als würde er auf ihn warten. Als der Corellianer sich dann näherte begann Kard auch schon zu reden. Der technisch versierte Ugnaught erklärte Jarred wie ihre Astromechs in Kontakt bleiben konnten wenn sie mitten in der Schlacht sein würden.

"Alles klar Kard, werden wir das wohl so machen!" grinste der Corellianer während sie den Flur entlangliefen

"Und ich denke mal nicht das mein Astromechlein kein Idiot ist! Da müsste der imperiale Geheimdienst uns schon sabotierte Schrottklumpen untergeschoben haben." fuhr er amüsiert fort.

Im Hangar angekommen waren die meisten Piloten sowie diverse Mechaniker dabei die Maschienen vorzubereiten. Jarred sah auf sein Chrono und machte sich dann auf zu seinem Jäger wo ihn schon einige Schrauberlinge warteten.

"Na Meister, was darfst denn noch sein? Denn der Flieger ist soweit durchgecheckt und alles ist Tiptop. Habt die Dinger wohl grad erst bekommen oder? Naja geht mich ja nix an was die da oben entscheiden, aber lasst euch die Dinger nicht auseinanderschießen!"
sagte der etwas ründlicher Mechaniker in gelassener Haltung.

"Man ihr seit ne fleißige Truppe hier auf der 'Phönix'!" sagte Jarred den umstehenden Mechanikern.

"Und was das Angebot angeht; ob ich noch was brauche, da hätte ich noch ne Idee. Ich brauch im Cockpit unbedingt ein Getränkehalter!" scherzte der Corellianer und fuhr fort

"Nein im Ernst gute Arbeit, packt ihr noch den Astromech rein und dann solltes es das gewesen sein. Und keine Sorge ich bring die Kiste hier schon wieder heil nach Hause." sagte Jarred läßig und klopfte dem ründlicheren Mechaniker auf die Schulter.

Der blonde Corellianer schwingte sich die Leiter hinauf ins Cockpit, ließ sich in den Sitz gleiten, schloß die Augen und Atmete tief ein. Einige ruhige Momente später, öffnete er die Augen schnalte sich an, aktivierte die Systeme und ließ der R7-Einheit alles checken. 'Soweit alles klar.' dachte sich Jarred.

"Ok mit wenn habe ich heute die Ehre?" fragte er seine R7-Einheit, die ihm auf dem Display antwortete.

"R7-S1, Kosename: 'Blitzer'" las der Corellianer

"Und warum nennt man dich Blitzer?" fragte er neugierig.

"Weil Leute in meiner Nähe meist ein kleinen Stromschlag bekommen." stand auf den Display.

"Super Blitzer freut mich." sagte Jarred.

Als alle Vorbereitungen abgeschloßen waren öffnete der Corellianer den Staffelkanal und meldete ebenfalls die einsatzbereitschaft.

[Hyperraum nach Denon : 'Phönix' : Hangar : Night Hawks]
 
Weltraum | Sammelpunkt "Beor" | MC40a "Phönix" | Besprechungsraum ] Night Hawks



Jake zog die Brauen hoch als Luger die Mission darlegte. Sie würden als "Kavallerie" den Angriff auf Denon unterstützen. Entweder traute das republikanische Oberkommando der jungen Staffel viel zu oder es bedarfte wirklich jeden Piloten der zur verfügung stand. Allerdings mussten sie ihrem Namen gerecht werden. Luger sprach auch an, dass sie die Night Hawks waren und worin ihre Pflichten bestanden. Sie waren keine standard Staffel Rot, Grün oder Blau. Sie waren die Night Hawks, deshalb war so ein Einstand wahrscheinlich nicht so waghalsig wie er auf den Firrerreo und dem Rest der Staffel wirkte.

Jake stand nicht sofort auf als Luger in die Hände klatschte, er sammelte sich noch ein paar sekunen und erhob sich dann langsam um sich auf den weg zu seiner maschine zu machen, sein R7 folgte ihm.

Im Hangar nickte Jake den Meschanikern zu die sich an seinem E-Wing zu schaffen machten, einer übernamm Sunny und verband den Astromech mit dem Jäger. E-Wings hatten den Vorteil das die Droiden nicht von außen sichtbar waren und nichtmehr so leicht abgeschossen werden konnten wie es bei X- oder Y-Flüglern der Fall war.
Rease war auf dem Weg zu ihren E-Wing welcher in der nähe von Jakes stand. Luger hatte zuvor noch darauf hingewiesen dass sie ihn im schlimmsten falle ersetzen würde. Für Jake, Yvanna und Kit war die junge Frau sowieso der Befehlshaber da sie ihre Rotte leitete.
Rease sah Jake an als sie an ihm vorbei lief.


"Das wird kein Spaziergang da draußen, aber ich bin zuversichtlich dass du klar kommen wirst."

sie lächelte und zog ihren Helm an. Wärend einiger testflüge hatte sie häufig bemängelt das Jake Defizite in der Ausführung von Anweisungen aufzeigte. Es freute den Firrerreo und ermutigte ihn dass Sie versuchte ihm mit diesem Zuspruch trotzdem zu zeigen dass sie ihn für fähig hielt.
Er nickte anerkennend zurück und zog seinen Helm auf.

Kurz darauf saß er fest im Sattel und ging alle systeme durch.


"Bist du bereit Sunny?"

"Alles bereit und Einsatzfähig" erschien die Schrift auf seinem Monitor.
Nacheinander drangen die Bereitschaftserklärungen seiner Staffelkameraden durch die Kommunikationsanlage.


"Hawk 7, bereit.

[Weltraum | Sammelpunkt "Beor" | MC40a "Phönix" | Hangar | E-Wing] Night Hawks
 
[ Weltraum (Imperium) - Hyperraum nach Ryloth - „Silver Spear” - Torryn, Iouna, EsNine (NPC) ]


Der Schlaf hatte ihn eingeholt. Aus der Meditation war Schlaf geworden. Ein entsetzlicher Schlaf. Ein Schlaf voller Albträume. Immer wieder sah er sich selbst. Erniedrigt, gedemütigt, gequält und trotzem nach etwas gieren, das in der Literatur als Liebe beschrieben wurde. Das einizge, das Torryn mit Liebe verbinden konnte, war Leidenschaft. Es gab auch die Liebe zum Kampf oder zu Waffen. Es musste nicht das sein, was im zwischenmenschlichen Bereich ablief. Nein. Es konnte auch um die Befriedigung der Triebe gehen. Gefühle ließen sich abschalten. Das hatte bisher immer funktioniert. Nur im Schlaf, im Traum entzog sich alles seiner Kontrolle. Tier war dann nur ein Beobachter. Ein Beobachter dessen, was aus Torryns Unterbewusstsein hervorstieg und ihn malträtierte. Die Erinnerung. Erinnerungen, an denen sich Tier labte, um stärker zu werden. Sie waren die zerstörerische Energie, die in Torryn wütete und auf ihre Freilassung wartete. Ein innerer Kampf, der täglich neu geführt wurde. Tier war es zu verdanken, dass Torryn tagsüber den Kampf gegen sich selbst gewann. Ein Kampf, den Torryn verlor, sobald er einschlief. Die Einsichten, die Torryn bisher gewonnen hatte, ließen ihn hoffen, hoffen, dass er die Erlösung fand. Erlösung im Kampf, um sich von dieser Fessel zu lösen, die ihn förmlich einschnürte.

Torryn rieb sich die Augen. Das Cockpit war nicht besonders hell erleuchtet. Nur das Licht der einzelnen Anzeigen alleine machte einen Großteil der Lichtquellen aus. Er streckte sich und schüttelte den lästigen Schlaf ab. Schweißperlen waren auf seiner Stirn. Er konnte sich nicht mehr genau daran erinnern, was er geträumt hatte, aber es war verstörend gewesen. Es war die leblos Einöde, die ihn verzehren wollte. Aber er lebte. Er fühlte seinen kräftigen Herzschlag, den starken Puls und Tier.

Im Cockpit wurde es nun heller, da Torryn einfach die Helligkeit des Navigationscomputers hochgeregelt hatte. Iouna kam herein und hielt ihm einen Energieriegel hin. Ein grünes Shirt hatte sie angezogen, das natürlich für sie viel zu groß war, aber sie hatte es irgendwie tailliert, so dass es ihre Figur doch noch betonte. Wieder hatte sie es geschafft, ihn für einen Moment mit ihrer Freundlichkeit sprachlos zu machen. Wie viel konnte diese Frau ertragen? Meister Ian hatte sie gedemütig. Torryn auch. Aber sie war wieder da, als wenn nichts gewesen wäre. Torryn hätte schon lange einen Blaster gezogen und abgedrückt, aber sie war einfach da. Er dachte an die Worte Meister Ians, was das Verhältnis von Meister und Schüler betraf. Hatte der Schüler Furcht vor seinem Meister, konnte sich diese Furcht in Zorn wandeln, der ausreichte, um den Meister später zu töten.

Er lehnte den Snack ab, den sie ihm anbot.


„Hinten im Aufenthaltsbereich steht ein Nahrungsautomat, der hat eine bessere Auswahl.“

Dann hörte er ihren Ausführungen über die Ergebnisse der Recherche aufmerksam zu. Torryn unterbrach sie nicht. Diesmal nicht. Es ging darum, Tatsachen zu schaffen. Tatsachen, die für den Ausgang dieser und vielleicht weiterer Missionen wichtig waren, denn Torryn hatte das ungute Gefühl, dass er Meister Ian vielleicht längere Zeit nicht wiedersehen würde. Er war dann auf sich allein gestellt. Der Adept sollte auf diesem Weg reifen. Mit Iouna. Und deshalb auch der Bau der Lichtwaffe.

EsNine dies ist doch ein Scout-Schiff. Hat der Vorbesitzer nicht einiges von der Ausrüstung an Bord gelassen, die wir für unseren Ausflug benötigen können?“

Das Piepen von EsNine kam einem Nicken gleich, als dieser über seinen Holoprojektor Gegenstände zeigte, die dem entsprachen, was sie brauchten.

„Alles ausgelegt für vier Personen. Perfekt, oder?“

Die Antwort Iounas wartete Torryn gar nicht ab, sondern griff hinter sich und zog eine lange Vibroklinge hervor, die er mit einer schnellen Bewegung direkt unter Iounas Kinn hielt.

„Das war meine bisherige Parierklinge. Sie gehört jetzt dir. Ich habe keine Ahnung, wie du dich im Kampf verteidigen kannst und will das herausfinden.“

Torryn ließ die Klinge los, packte sie im Fallen am Ende ihrer Schneide und drehte sie mit dem Griff zu Iouna. Gerade so, dass er sich nicht selbst verletzte. Mit dem Griff zuerst schob er die Vibroklinge zu Iouna herüber.

„Ich gebe zu, dass du ungemein attraktiv bist, aber das ist nicht der Grund, warum du noch lebst. Es ist die Mission. Du musst beweisen, dass würdig bist, eine Sith zu werden, wie ich Meister Ian verstanden habe oder wirklich sterben und ich muss beweisen, dass ich mehr als ein Adept zu leisten im Stande bin.“

Nüchtern und rational trug Torryn Iouna seine Gedanken vor.

„Problemtisch ist nur, dass wir uns aufeinander verlassen müssen, ohne immer daran denken zu müssen, dass der eine den anderen im Schlaf umbringt.“

Torryn hob eine Braue.

„Das ist die Situation. Wenn ich anfange, dir ein paar Dinge über den Nahkampf beizubringen, dann musst du mir einfach folgen, egal, was passiert.“

EsNine kümmerte sich um die Steuerung der „Spear“, als Torryn in den hinteren Aufenthaltsbereich ging. Der Platz hier war zwar auch relativ eng bemessen und ließ keine akrobatischen Manöver zu, aber darum ging es auch gar nicht. Er musste Iouna dazu bekommen, dass sie ihre Kontrolle verlor. Das Lamm musste zum Wolf werden, sonst wäre es ihr Ende. Sie kam mit der Vibroklinge in der Hand hinter ihm her. Gut. Torryn zog das Katar mit der rechten Hand und stellte sich ihr gegenüber. Sie schien nicht sehr vertraut mit einer größeren Nahkampfwaffe zu sein.

„Fangen wir an.“

Torryn machte einen kurzen Ausfallschritt nach vorne, verpasste Iouna eine schallende Ohrfeige mit seiner linken Hand, wich wieder zurück und senkte seine Hand, wie es beim Makashi der Fall war. Tier war wach und wertete diesen Kampf als reines Imponiergehabe. Endlich.

„Zeige mir, wie wütend du werden kannst.“

Herausfordernd und abwartend sah Torryn in ihre Augen.


[ Weltraum (Imperium) - Hyperraum nach Ryloth - „Silver Spear” - Torryn, Iouna, EsNine (NPC) ]
 
Orbit - an Board des Linientransporters – Alisah’s Kajüte - allein

Ruhig war Alisahs Reise Nicht. Sie machte sich Sorgen um Radan. Am liebsten wäre sie auch sofort zu ihm zurück um ihm zu helfen, dafür zu sorgen das er wieder gesund wurde und ihn irgendwie auch vor den Jedi zu beschützen. Aber sie machte sich auch Gedanken. Gedanken darüber wie es werden würde, wenn er sich wirklich der Neuen Republik und den Jedi ergab. Wie würde das werden? Sie eine Sith er.. was auch immer er dann war. Leicht würde es auf keinen Fall werden. Aber sie würde auch nicht zulassen, das sie beide das auseinander brachte. Hm, im Grunde war das alles ein Grund mehr die Lage auf Eriador iin den Griff zu bringen. Dann wäre immer noch dieser Planet ihrer beider Zufluchtsort. Dort waren sie nicht Sith, Jedi oder was auch immer. Dort waren sie einfach Alisah und Radan. Da gab es keine Hürden, wie die, die sich zwischen Alisah und ihrer Familie aufgebaut hatten…
Wie oft hatte Alisah während der Reise das rosa glitzernde Billigcom in die Hand genommen und es lange angestarrt, so wie sie es jetzt auch wieder tat. Nicht nur über Radan und sie hatte sie nach gegrübelt, sondern auch über ihre Familie und vor allem über Adrian! Sie vermisste ihn. Nach dem treffen auf Malastare sogar noch mehr als zuvor, auch wenn er ihr da doch eher klar gemacht hatte, das er seine Schwester nicht so akzeptieren konnte wie sie im Moment war. Nicht gerade Jedilike fand Alisah und hatte das kleine Komunikationsgerät dann auch mehrfach wutschnaubend wieder in ihre Tasche gestopft um es bald darauf dann doch wieder hervor zu ziehen und nach zu grübeln, ob sie ihm nicht doch schreiben sollte. Sie wollte schon Kontakt zu ihm. Und was wenn es wirklich so war, das auch er und ihre Familie oft geschrieben hatten? Was wenn wirklich Charon und Allegious beide diesen Kontakt unterbunden hatten? Schließlich hatte sie am Anfang ganz oft geschrieben und nach Adrian’s Worten kam auch das niemals bei ihnen an. Zuzutrauen wäre das ihren Beiden meistern durchaus! Hm, wenigstens ausprobieren, ob die Comnummer, die Adrian ihr gegeben hatte, echt seine war, oder er vor Chesara und Akemi nur den großherzigen Bruder raus kehren wollte, musste Alisah schon. Ja, genau! Die Chance musste sie ihm geben und wenn da eine Antwort kam, dann wüsste sie ganz genau woran sie war. Tja, aber was sollte sie schreiben?
Es brauchte noch 7 Anläufe bis Alisah endlich einen Text zusammen hatte, den sie nicht gleich wieder löschte.


*******Comnachricht an Adrian Reven*******

Ehm, Hallo!

Das hier ist. Also, das hier ist mein Test ob du mich mit der Comnummer nur verarscht hast oder ob du wirklich wieder Kontakt willst.
Ich, also, ich weiß nicht was ich sagen soll!
Hm!
Hast du Mama gegrüßt?
Was hat Dad gesagt?
Wie geht’s ihnen?
Und dir?
Na ja, du wirst von mir ja nichts wissen wollen, weil die doofe Sithschwester dir ja nich wichtig ist, so lange sie nicht macht was du willst.
Ach Mist, vergiss den letzten Satz. Ich will nicht mit dir streiten.
Ich wollte nur wissen, ob wir wenigstens auf dem Weg wieder Kontakt haben können. Du musst dir auch keine Gedanken machen, ich hab ein extra Com mit einer eigenen Nummer, nur für Nachrichten an dich alleine, gekauft und sende die Nachricht während des nächsten Zwischenstopps ab. Das is so sicher wie’s nur irgend geht! Denn auch wenn du mir nicht glaubst, mein Meister is gefährlich und es macht ihm Spaß alles zu zerstören, was ich liebe!
Sooo, ich mach jetzt erst mal Schluss für heute.

A.

*******Comnachricht Ende*******​

Einen Moment lang schwebte Alisahs Finger auch dieses Mal über dem „löschen“ Knopf, dann jedoch drückte Alisah energisch auf „Senden“ und wenn sie das Comgerät bis dahin nicht irgendwie zerstören würde, ging diese Nachricht beim nächsten Sprung aus dem Hyperraum, auf Reise zu Adrian.
Tief atmete Alisah durch und steckte das pinke, kleine Gerät wieder gut weg.
Ob Adrian ihr wirklich seine Nummer gegeben hatte. Bekam sie irgendwann Antwort…
Sie beschloss sich nicht mehr den Kopf darüber zu zerbrechen! Jetzt war es an Adrian zu reagieren und wenn nicht, dann würde sie ja endlich wissen das es an niemand Anderem als ihm lag, das sie keinen Kontakt hatten. Aber was wenn er antwortete…?
Nein, sie würde sich nicht jetzt den Kopf zerbrechen. Sie würde ja sehen war passierte. Mit diesem Gedanken lies sie sich auf ihrem Bett nieder und schlief Sekunden später auch schon erschöpft ein!

Den Zwischenstopp des Transporters hatte sie verschlafen, aber jetzt hallte eine Nachricht durch alle Räume des Transporters. Sie würden bald aus dem Hyperraum aus und in das System Bastion‘s eintreten.


Orbit - an Board des Linientransporters – Alisah’s Kajüte - allein
 
[ Weltraum (Imperium) - Hyperraum nach Ryloth - „Silver Spear” - Torryn, Iouna, EsNine (NPC) ]

Mit einem kühlen Schweigen überging Torryn Iounas Ausführungen über die Recherche. Dann prüfte er nun auf dem Holoprojektor die verfügbare Ausrüstung auf dem Schiff.
Auf dem Schiff würde sich die Ausrüstung für vier Personen befinden.
„Perfekt, oder?“, sagte er. Perfekt? Sie wünschte, sie könnten jetzt schon mit der Planung der Mission anzufangen. Gab es überhaupt etwas wichtigeres als dies? Offenbar hatte Torryn darauf gar keine Lust. Und wenn seine Frage auch nur ein völlig misslungener Versuch der Verständigung zu sein schien, hatte alleine der Tonfall seiner Worte die junge Telosianerin beunruhigt. Als ob dieses Etwas in seiner Stimme die Luft auf einmal verändern würde, sie schmierig, klebrig machen würde. Ja perfektnatürlich, wollte sie sagen, nun wie wäre es mit einem DEMP-2, einem Ionen-Gewehr gegen die Energiespinnen? Aber bevor sie ihre Stimme wiederfand, und selbst bevor sie diese eine Gegenfrage im Kopf ausformulierte, blitzte schon eine lange Vibroklinge in Torryns Hand, die er augenblicklich unter ihr Kinn setzte. Verdutzt und schockiert erstarrte die junge Frau. Sie spürte wie sich in ihrem Mund Speichel sammelt, doch sie wagte nicht mal zu schlucken. Wie gelähmt stierte sie Torryns missmutiges Gesicht. Was zum…? Dann hielt sie den Atem an, der verdammte Herzschlag zentralisierte sich genau unter seiner Klinge am Kehlkopf. Furcht. Was hatte er gerade gesagt? Das wummernde Pochen des Blutes schwamm seine Stimme von ihr wieder fort.

Langsam löste Torryn den Druck der Klinge auf ihrem Kinn, dann überreichte er sie ihr. Seine Klinge. Wie Iouna sich im Kampf verteidigen könne, wolle er aber unbedingt wissen.
Nun veränderte sich Torryns Stimme wieder, klang ruhig und bedacht, so wie eine Lehrerstimme, Polizistenstimme, eines gelangweilten imperialen Beamten. Als ob er sich plötzlich nur um ihr Wohlergehen sorgen würde. Sie würde sich aber beweisen müssen, ob sie wirklich würdig sei eine Sith zu werden, fuhr er fort. Klare Regeln bräuchten sie beide. Damit meinte er selbstredend - Torryns Regeln. Nichts mehr von der früheren Freundlichkeit zu spüren, er hatte sie getäuscht. Iouna seufzte. Wie dumm sie doch war! Wie schwach und wie verwirrt. Wie lächerlich sie sich machte, als sie mit ihm den elenden Riegel teilen wollte. Aus purer Höflichkeit tat sie das, sonst nichts. Am liebsten würde sie jetzt gleich zu den Capsules gehen, seinen Rucksack von der Ablage holen, auf den Boden werfen und treten. Torryn ausgrenzen. Diese unerträglichen Enttäuschungen. Und dann immer wieder dieser bittere Selbsthass, wegen all der vergeblichen Hoffnungen, die sie je hatte. Wann würde das endlich aufhören, wann…es machte sie so müde, so unendlich müde und verbittert.

Betreten schwieg sie als er ihr diese Regeln, also seine, Torryns Regeln, erklärte. Nun, sagte er, wenn er jetzt anfinge ihr den Nahkampf beizubringen, solle sie ihm einfach folgen, egal was passierten würde. Dann stand er auf, ohne sie anzublicken ging an ihr vorbei und verließ das Cockpit.
Was sollte sie dazu sagen, jetzt hatte sie gar keine Lust mehr auf Gespräche mit ihm. Auf Diskussionen. Ihr Gesicht brannte vor Wut. Also abwarten. Ihm folgen? Sich ihm unterwerfe? Ohne Vertrauen? Wie ginge das? Hatte Furcht etwas mit Vertrauen gemensam? Gegensätze waren das! Aber wegen Ian sollte die Telosianerin ihm folgen, einen anderen Weg als diesen gab es nicht. Sie war Torryn ausgeliefert. Noch! Erst als sie sich erhob, beruhigte sich ihr Atem, und im Aufenthaltsraum stand Torryn schon und wartete. Auf sie. In seiner rechten Hand hielt er das Katar.

„Zeige mir, wie wütend du werden kannst.“, sagte er herausfordernd. Kalt. Lieblos. Nein, sie war gar nicht wütend, sie mochte ihn in dem Augeblick nur nicht, das war alles.
Noch bevor er ausholte, sah sie seine Hand wie in Zeitlupe auf ihren Kopf zukommen, und als der Schlag sie traf, hielt sie noch ihren Blick auf ihn gerichtet. Brennendheiß. Hass. Hass schoss in ihr Blut, in ihre Muskeln, ein weiß glühender Hass, glänzend wie Sonne, berauschend wie Weinbrand. Erschrocken über diese in ihr tobende Gewalt, atmete sie tief durch.

Dabei drang Torryns Geruch in ihre Nase, tausend mal stärker als je zuvor und sie schüttelte überrascht den Kopf als sie bemerkte, wie seine wilden Emotionen sie selbst wild machten, und sein Zorn zornig – als ob sie aus ihm, Torryn, trinken würde. Sie strauchelte kurz, fing sich aber gleich wieder. Er stand regungslos vor ihr, breitete langsam seine Arme wie zu ihrer Begrüßung und wartete.
Ihre Hände fühlten sie trocken an als sie die die Klinge fester umfasste. Gut. Kein Angstschweiß. Kein Zittern. Die dunkle Seite spülte jetzt auch den letzten Rest der Müdigkeit fort, und an der leeren Stelle erwachte ein Instinkt, ein mitreißender, inbrünstiger Instinkt.
Nur eine Sekunde später holte sie mit der Klinge schon aus, zielte auf Torryns linken Arm. Mit nur einem lächerlichen Sprung wich er ihr aus, sie stürmte auf ihn dann mit vollem Körpereinsatz. Und nun nur einen winzigen Schritt trat er zurück, verzweifelt und wütend stach trotzdem noch auf ihn - traf genau auf seine Parierklinge.
Nun versuchte sie ihm mit der Linken einen Hieb in die Seite zu verpassen, doch bevor sie mit der Klinge ausholte, packte er ihre beiden Arme und stieß die Frau gegen den Tisch, sie taumelte, fing sich wieder und knurrend oder eher besinnungslos stürmte sie auf ihn, hing sich mit ihren scharfen Nägel in seinen Oberarm. Wenigstens gelang es ihr, ihn leicht zu verletzen! Als er sie von seinem Arm abschüttelte, schreiend knallte sie mit dem Rücken auf den Boden, sprang dann auf und aus dem reinem, unendlichen Frust und Deprimiertheit über ihre offensichtliche Niederlage, winkelte sie ihr Bein und trat Torryn gegen das Schienbein. Endlich eine Wirkung, denn Torryn schwankte kurz und war gezwungen sein Gewicht von einem auf das andere Bein zu verlagern. Blitzschnell nutzte sie die geringe Veränderung, warf sich vor seine Füße und schob ihre lange Klinge tief zwischen seine Beine.

Im gleichen Augenblick legte er die trennscharfe Schneide seines Katars auf ihr Genick. Für einen kleinen Moment hielt sie den Atem an. Dann drückte sie ihre Klinge noch fester an seinen Körper, sie spürte den Widerstand… in dem gleichen Moment als Torryns Katar die obere Schicht der Haut an ihrem Genick durchtrennte, es war ein Brennen - kein Schmerz. Auf Torryns Stirn schwellte eine pulsierende, bedrohliche Ader an, mit einer Befriedigung presste die Telosianerin die Spitze der Vibroklinge noch ein wenig höher, noch ein wenig, bis sie genau zwischen seinen zwei Atemzügen hörte, wie der Stoff seiner Hose aufreißt. Sie wusste, er würde die scharfe Klinge jetzt auf seiner Haut spüren! Es zu wissen war für die schöne Frau irgendwie wichtiger als die Sorge um das Katar auf ihrem Genick! Vor Anspannung versteiften sich ihre Muskeln, ein heftiger Schlag ihres Pulses - aber keine Furcht. Sie öffnete den Mund. Blut rann ihr übers Genick, aber es war gar nichts gegen den Anblick des Schweißtropfens, der sich gerade von Torryns Haaransatz löste und auf seine schön gebogene Braue zulief. Ein winziger Muskel zuckte über der Lippe der Frau. Wie ein kleines spöttisches Lächeln, das versehentlich über ihr Gesicht huschte. Ein skurriles Lächeln. Ein böses. Ein gieriges. Nur ein kleiner kurzer Ruck mit der Klinge würde reichen, diese zwei, drei verfluchte Zentimeter, die noch fehlten, um… auch um zu sterben. Ihre Hand zitterte vor diesem tödlichen Verlangen, Iouna holte die Luft tief ein, beim ausstoßen entwich ihr ein Stöhnen. Beinahe abgestoßen blickte sie zu Torryn und diesmal holte sie die Luft noch kräftiger ein und spuckte ihm ins Gesicht.


[ Weltraum (Imperium) - Hyperraum nach Ryloth - „Silver Spear” - Torryn, Iouna, EsNine (NPC) ]
 
[ Weltraum (Imperium) - Hyperraum nach Ryloth - „Silver Spear” - Torryn, Tier, Iouna, EsNine (NPC) ]


Wütend war Iouna tatsächlich geworden. Sie musste ihn auch hassen, so wie er sie behandelte. Aber das musste sie auch, um aus ihren Zwängen zu kommen, die sie sich selbst auferlegt hatte, solange sie immer noch und immer wieder an seinen Meister dachte. Es waren ihre Ketten, die sie hinderten, frei zu sein, frei von den Zwängen, die man in sich trug. Während des Kampfes fühlte er, wie ihre Leidenschaft wuchs, ihr Drang ihm weh zu tun, ihm Schmerz zuzufügen, ihm zu zeigen, wie zornig sie war.

Nachdem er sie geohrfeigt hatte, war ein Schalter bei ihr umgelegt worden. Ungestüm stach und hieb sie auf ihn ein. Es war ein leichtes für Torryn, ihr auszuweichen oder ihre Schläge zu parieren. Richtig verletzen wollte er sie nicht. Ihren Zugang zur dunklen Seite wollte er sehen, sich daran berauschen. Mit jeder Sekunde, die der Kampf dauerte, wuchs die Präsenz der dunklen Seite. Torryn ging es gar nicht so sehr um den Kampf selbst, sondern er atmete das Dunkle ein, dass Iouna verströmte. So fein, so süß. Die Art von Pheromonen, die Tier liebte und nicht nur Tier. Immer wieder attackierte sie und immer wilder wurde sie. Er spürte, wie nahe sie der Grenze bereits war. Frustration und Resignation. Was sollte sie auch tun, sie war nicht kampferprobt. Vor nicht allzu langer Zeit stand er selbst an dieser Grenze. Er war entkommen, entkommen aus dem Gefängnis, aus dem Zwinger, in dem er Jahre verbracht hatte. Überlebt hatte er, aber er war gebrochen, zerbrochen. Torryn hatte sich gefragt, was eigentlich das Menschsein, die eigene Eixstenz bedeutete. Seine Welt war nur ein Abbild dessen, was er in den vier kargen Wänden erlebte, zwischen dem Unrat, zwischen der Gewalt an Seele und Körper. Frustration und Resignation.
Auf dem Dach des Hauses hatte er gestanden und nach oben geschaut. Dort pulsierte das Leben mit allen seinen Farben und Facetten. Sein Leben war nur jämmerlich im Vergleich dazu. Nichts wert. Sie hatten ihn nicht einmal verfolgt. Nach unten hatte er geschaut. Er war nur einen, kleinen Schritt entfernt davon gewesen, die letzte Grenze zu überschreiten. An genau diesem Tag hatte er mit Tier seinen Pakt geschlossen. Tier hatte immer wieder und immer öfter zu ihm geflüstert. Ihn in seiner Isolation begleitet, geführt und beschützt. Ein Teil von ihm wollte Tier werden, ein Teil seiner Seele, seines Körpers. Mit dem Sprung war der Pakt besiegelt worden. Torryn stürzte sich in die Tiefe. Knochen gaben nach und brachen, Haut zerriss und öffnete den Weg für das Blut, aber er starb nicht. In dem Schleier, der sich über ihn senkte, der seine letzten Atemzüge begleitete, war sie da, die dunkle Energie, die ihn antrieb, einen Unterschlupf zu suchen, um zu überleben. Dem Schatten war er gefolgt, hinterher gekrochen, um in der Sicherheit der Anonymität unterzutauchen. Die körperlichen Wunden heilten schneller als erwartet, aber für die Wunden, die noch auf seiner Seele lasteten, brauchte es eine andere Behandlung.


***
Beobachten. Beobachten, lernen und handeln. Mehr hatte ich bisher nicht getan. Torryn war gediehen. Ich war ein Teil von ihm, seine dunkle Seite, sein Portal zur Macht. In seinen Träumen kommunizierten wir miteinander oder er spach mit mir, wenn ich mich manifestierte. Ich, der Schattenwolf, die Düsternis, die Ausgeburt der dunklen Seite der Macht. Ich, sein Retter. Torryn war meine Hülle, die ich nutzen konnte, um selbst zu wachsen. Er war meine Möglichkeit nach außen zu treten, mein Instrument. Er war so schwach und kränklich gewesen, als ich ihn fand und unter meine Obhut nahm. Nie hatte er sich gewehrt, wenn ich die Kontrolle über ihn und sein Bewusstsein übernahm, wenn ich ihn verdrängte. Dankbar war er dafür, um so aus dem entsetzlichen Leben zu flüchten, in das er hinein geboren wurde. Das kleine, unwissende Kind war für mich wie geschaffen, um es zu formen. 15 Jahre waren seitdem vergangen. 15 Jahre in denen aus dem schwachen Kind ein starker, harter, junger Mann geworden war. Die perfekte Hülle. Es waren auch 15 Jahre gewesen, in denen ich viel Geduld aufbrachte und wartete. Ich wartete auf meine Zeit und die war nun angebrochen. Torryn hatte die Ausbildung zum Sith begonnen. Mein Ziel und sein Ziel. Untrennbar verbunden waren wir, aber nicht völlig autonom. Torryn hatte gelernt, wie er mich zurückdrängen konnte, was ihm aber nur solange gelang, wie ich es zuließ. Das Bild eines wimmernden Schwächlings reichte, damit er verstand.
***


Diese Gedanken hatten gereicht. Torryn war abgelenkt gewesen, als Iouna ihm gegen das Schienbein trat. Überrascht musste er sein Gewicht verlagern und öffnete dabei seine Verteidigungsghaltung. Vieles ließ sich berechnen, aber nicht die erfolgte Reaktion, der jungen Frau, als sie die Grenze überschritten und sich von ihren Zwängen gelöst hatte. Ihre Zurückhaltung war verschwunden. Die Vibroklinge berührte seine Hose direkt im Schritt. Sein Katar ruhte auf ihrem Genick und die dunkle Klinge hinterließ eine dünne blutige Spur auf Iounas weicher, makelloser Haut. Die Vibroklinge hatte bereits den Stoff seiner Hose durchstoßen. Eine Schweißperle bildete sich auf Torryns Stirn und rann langsam herunter. Sie schaute ihn. Keine Hemmungen. Sie spuckte ihm in das Gesicht. Keine Hemmungen.

***
Der warme Speichel, der nun auf Torryns Wange klebte, hatte eine fast extatische Wirkung auf mich. Ich war nahe an der Oberfläche und erlebte alles mit. Ihre Pheromone verzehrten mich und ihn. Verlangen.
***


Ein schneller Handgriff reichte aus, um Iounas Waffenarm zu packen und im gleichen Moment einen Schritt seitwärts über sie hinweg zu machen. Iouna drehte sich mit und ließ die Waffe fallen. Hätte sie es nicht getan, wäre ihr Arm ausgekugelt. In ihrem Gesicht loderte immer noch das Feuer. Nein, sie unterwarf sich nicht. Mit einer Handbewegung schob sich die Vibroklinge aus Iounas Reichweite. Torryn steckte seine Waffe weg und fixierte Iouna mit unsichtbarer Kraft auf dem Boden. Animalisch. Er kniete nun über ihr und beugte seinen Oberkörper weit herunter. Ihr Atem ging stoßweise. Ihr Herz hämmerte. Ihren Augen hatten den dunklen Glanz der dunklen Seite der Macht. Torryn richtete sich wieder ein wenig auf. Mit der rechten Hand stützte er sich ab und seine linke Hand hielt er offen vor sich gestreckt. Immer noch wurden Iounas Arme nach hinten auf den Boden gedrückt. Ihr Brustkorb füllte sich mit Luft, die mit einem langen Atemzug wieder ausstieß. Torryns Herz begann immer schneller zu schlagen. Tiers Sinne tasteten nach ihr.

***
Ihre Präsenz war unwiderstehlich. Ich nutzte die Fähigkeiten, die uns der Meister nahe gebracht hatte. Denn Macht war auch mein Ziel. Ich war die dunkle Seite. Aber auch ich musste lernen meine Macht zu lenken und zu formen. Anfangs war auch ich nur ein Welpe gewesen. Wir waren so gleich, was dies betraf und doch unteschiedlich. Koexistenz und Symbiose. Ich sandte meine Sinneseindrücke an Torryn.
***


Was er ertastete war das Shirt, dessen Zusammensetzung und die Gegenwart von Tier, das sich an der Lust erfreute, die in ihnen beiden weiter erstarkte. Jede einzelne Faser des Stoffes konnte er sehen und auch die scharfe Kralle, die präzise einzelne Fasern zu durchtrennen begann, so dass ein Riss entstand, der sich immer weiter vom Hals abwärts nach unten ausdehnte.


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Was war gerade passiert? Welchen Fehler sie begangen hatte, wusste sie nicht, und auch das Klirren ihrer fallenden Vibroklinge kam überraschend für sie. Sie schrie, als Torryn ihren Arm plötzlich verdrehte. Dann drehte sich um die eigene Achse und schlug mit dem Rücken hart gegen den Boden. Noch streckte sie ihre Hand um das Messer zu ergreifen und spannte sie die Bauchmuskeln um aufzuspringen, denn immer noch wollte sie sich wehren, wollte Torryn angreifen, ihn verletzen, ihn verstümmeln, als er sie mit seiner unsichtbaren Kraft gegen den Boden drückte. Erschrocken blickte sie zu ihm hoch. Wie eine Statue ragte er über sie. Eine Gefahr. Und dann auf einmal erwachte in ihr ein Verlangen, das sie fassungslos machte, ihr etwas Angst machte. Geh weh Torryn, geh jetzt lieber weg, jetzt!
Ihr stockte der Atem, als Torryn sich über sie beugte und Schatten über sie warf, einen düsteren Schatten, der das taube Wummern der dunkeln Macht in ihrem Pulsschlag steigerte. Mit der freien Hand fixierte er mit der unsichtbaren Kraft ihre Arme.

Die Nähe war zu groß, der Schatten zu dunkel. Verzweifelt versuchte Iouna einen Gedanken zu fassen, doch es war zu spät, die Gedanken vergingen, sie verdichteten sich, verschmolzen zu einem finsteren Etwas, wurden von diesem Etwas lebendig verzehrt. Keine erkennbaren Gedanken. Nichts, was zu ihr, Iouna, bisher gehörte. Was sie ausmachte. Nur noch ein letztes, schwaches Aufblitzen des Widerstandes in ihr erinnerte sie an sich selbst, wie sie gegen Torryns unsichtbare Kraft kämpfte, die sich längst ihres Körpers bemächtigte. Sie ruckte an den Fesseln, doch statt in ihm Mitleid zu wecken, schien sie ihn damit nur anzuspornen. Denn er beugte sich noch näher an ihr Gesicht und roch jetzt gierig nach ihr und grinste. Als er dann die Luft ausstieß, streifte sie sein heißer Atem und brachte ihre Wangen zum glühen. Ein bitterer Hauch. Ein herber Hauch. Paralysierend. Berauschend.
Dann glitt Torryns Blick über ihren Körper, er musterte sie, auch ihr errötetes Gesicht, sie riss die Augen weit auf und holte die Luft ein. Furchtbares begann sich in ihrem Kopf zu formulieren, schreckliche Worte, wirre Buchstabenreihenfolge, die sich auf ihren Stimmbändern formten, etwa wie a o h m h.

Um ihren Körper legte sich Torryns Dunkel. Torryns animalischer Geruch. Das Dunkel schloss sie in seiner Umarmung, und dann auf einmal troff etwas in ihren Bauchnabel, der längst voll gewesen war. Die dunkle Seite der Macht drang in jede Zelle der jungen Frau, in jede Muskelfaser, rauschte in ihrem Blut. Vergebens suchte sie aus dem verbliebenen Rest des Widerstands noch nach einem entspannten ‚was fällt dir denn ein?’ Es war bereits zu spät.
Dafür fand sie aber einen unerträglichen Durst in ihr, eine Gier, einen wütenden Lebenswillen, eine bizarre Sehnsucht nach Selbstverlust, nach, entbrennen, verglühen….in ihm. Sie ruckte an ihren Fesseln. Eine Schweißperle auf Torryns Stirn bahnte sich den Weg über die Schläfe und lief seine Wange herunter, bis sie unschlüssig und glänzend an seinem King hängen blieb. Wie paralysiert starrte die Frau sie an, und als sie sich endlich löste, öffnete sie den Mund…

Sie glaubte in dem Dunkel der Macht Torryns Herzschlag wahrzunehmen, ein pumpendes, hartes Geräusch. Jetzt starrten sie sich in die Augen…sein hypnotischer Blick. Ein Triebhafter. Schwarz. Unersättlich. Doch etwas Angst… War schon jemand von Verlangen gestorben?
Berühre mich, jetzt! Sofort! Sonst töte ich dich!
Ein winziges rotes Äderchen verschmolz mit seiner grauen Iris; die Pupillen – ein schwarzer Sog.... Für einen Sekundenbruchteil sah sie in ihnen: Tier. Bestie. Abstoßend und zugleich wunderschön: sie sah sich selbst, wie sie vor Tier kniete und ihre weiße Hand zu ihm streckte, während Tier um sie unruhig, aufgebracht herumkreiste, und dann…dann kamen schreckliche Bilder nacheinander, anstößige Bilder. Sie gefielen ihr. Schnell wandte sie den Blick von Torryn ab und ihr Gesicht verzog sich in einer Grimasse. Was verbarg sich aber nun in ihr? Sie würde es niemals wissen wollen!

Als Torryn sich aufrichtete, lösten sich die unsichtbaren Fesseln um ihre Gelenke. Noch eine Weile musterte sie sein Gesicht, ihr Blick glitt dann über seinen Körper herunter, langsam und bedächtig. Brennendes, nicht auszuhaltendes Verlangen…
Sie stürmte auf Torryn zu, und packte ihn flehend an der Brust, wie besessen riss an seinem Shirt, dann schlug sie auf ihn ein, um ihn dann schließlich von sich zu stoßen. Tier aufreizen wollte sie. Mit einem Ruck zog Torryn sie an sich und drückte an sich fest.
Als er endlich seine Kralle auf ihrem Sternum platzierte, erzitterte sie. Sie spürte, wie er Faser um Faser das Shirt öffnete. Dann schlug sie ihre Arme um ihn, schob die Hände unter sein Shirt, auf dem Rücken ertastete sie eine seltsame Wölbung, fuhr dann entlang der Wirbelsäule hoch, erschüttert über ihre Entdeckung hielt sie den Atem an, dann presste sie die Augen zusammen und leise wimmernd bohrte sie ihre Fingernägel in seinen Rücken und zog sie mit einem Ruck nach unten.

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Seine eigene Initiative hatte Torryn zurückweichen lassen. Er war über Iouna gewesen. Sie war ihm ausgeliefert gewesen, aber zeigte keine Angst, im Gegenteil. Hunger. Hunger nach etwas anderem, dem Rausch der dunklen Seite. Verwirrt und wie in einem Nebel gefangen nahm Torryn nur noch das Rauschen seines Blutes im Körper wahr, den Herzschlag, die sich erweiternden Poren, die seinen Schweiß und Pheromone ausströmten. Sein Blut sammelte sich im unteren Bereich seines Körpers. Es war der Trieb, der ihn übernommen hatte, ihm entglitt die Kontrolle. Torryn wehrte sich nicht mehr. Es war zu spät.

***
Was tat er? Das Weibchen war bereit und er zog den Schwanz ein, wie ein räudiger Hund um sich zu verdrücken? Ich verlor die Geduld. Ich war so nahe an der Oberfläche, um den Orkan der Energie in mich aufzunehmen, der um uns herum tobte. Mein Hunger musste gestillt werden. Und was machte der Trottel? Er wich von ihr zurück. Meine Wut war grenzenlos, ich drückte ihn mit Gewalt in das finsterste Loch unseres Bewusstseins. Da saß er nun, zusammengekauert, unfähig, sich zu befreien. Lernen sollte er, lernen, dass er mir folgen sollte, nicht der sogenannten Menschlichkeit, die immer noch in ihm vorhanden war. Ich war das Dunkel, dass ihm die Macht gab. In diesem Moment gab es nur mich. Einen winzigen Teil von ihm ließ ich frei. Er sollte es miterleben.
***


Statt sich in Ekel von ihm abzuwenden, trat Iouna näher an Torryn heran. Sie packte ihn und drückte ihn an sich. Toryn erwiderte ihre Gesten bereitwillig und folgte nur noch dem Trieb. Auch als sich ihre Finger in seine alten Narben und Verkrustungen gruben. Diese schlanken Hände mit den langen Fingern und Nägeln hatten Kraft. Die dünne, junge Haut gab dem Druck nach und warmes Blut rann an den Wundmalen herab. Es war ein süßer Schmerz, der entstand und sich vermischte mit den Eindrücken, die auf ihn einwirkten, sie steigerten. Als sich ihre Lippen berührten, war das Gewitter an Energie perfekt, wie ein Stromkreis, der geschlosen wurde, duchfuhren sie heftige Entladungen, die sich auf ihre Physis auswirkten und ebenso heftige Bewegungen zur Folge hatten. Nur einmal, war ein kalter Schauer in all der Hitze bei Iouna zu spüren, als sie teils verwirrt, teils entsetzt auf ihre Hände und auf Torryn sah, der nicht mehr er selbst zu sein schien. Ihre dunklen Augen verloren den Schrecken so schnell, wie er gekommen war. Andere Emotionen hatten die Oberhand gewonnen, andere, stärkere, die ihren Hunger stillen wollten. Die dunkle Seite war frei, wild und ungehemmt.

***
Meine animalischen Instinkte lenkten mich. Sie schien dem Ganzen nicht mehr abgeneigt. Sie folgte. Ein Glück für mich, denn sie war so zerbrechlich und doch so stark. Als sie sich in mich krallte, bemerkte sie zunächst gar nicht wie ich aus Torryns Hülle drang, ich das dunkle Tier, der aufrechtstehende Wolf. Den Schmerz, den sie durch das Verletzen der alten Narben auf meiner Hülle verursachte, löste noch mehr Hunger nach ihr aus. Als sich unsere Münder berührten, sah sie mich. Entsetzen. Ich war nicht Torryn und Torryn war nicht ich. Ich war der Schemen, der sich von ihm gelöst hatte, der Schatten, der ihn umfloss, wie ein wabernder Mantel. Das Entsetzen wich, als ich mich wieder zurückzog. Sie war fixiert auf Torryn, nicht auf mich. Trotz der Schwierigkeiten, die ich nun hatte, mich zurückzuziehen in diesen Wellen, die mich durchfuhren und durchzuckten, war es meine Gnade, die ich Torryn gewährte und ihn wieder aus dem Loch holte. Er sollte den letzten Akt genießen.
***


Torryn hatte eine Decke über Iouna gelegt. Die kleinen Härchen auf ihrer Haut hatten sich aufgestellt. Ein Zeichen dafür, dass sie frierte, obwohl sie schlief. Mit einem leicht schräg gelegten Kopf musterte er sie. Ihre Finger. Blut klebte an ihnen. Torryn strich sich über den Rücken. Ja, die Kratzer waren neu, genau, wie die Kratzer auf ihrem Rücken. Falten legten sich auf Torryns Stirrn. Was genau war passiert? Alles lag in einem diffusen Licht, das ihm an einen klaren Blick auf das Geschehene hinderte. Tier hatte gesiegt. Er war zornig auf sich selbst und kratzte mutwillig eine seiner Narben auf, wie er es immer getan hatte, wenn er sich selbst spüren wollte, spüren, dass er er selbst war. Das war der Preis.
Die kalte Dusche hatte gut getan. Sein Blut hatte sich wieder in seinem Körper verteilt und nicht nur die unteren Regionen ausgefüllt. Torryn hatte sich einen Becher Kaffee mit in das Cockpit genommen. und die Füße hoch gelegt. Er war allein. EsNine war im Maschinenraum und ging den normalen Wartungszyklen nach.


„Warum hast Du das getan?“

„Die gleiche Frage könnte ich Dir stellen.“

„Warum?“

„Weil Du immer noch nicht verstehst, was es heißt, das Dunkel zu leben. Hier ist kein Platz für irrationale Gefühle.“

„Handle ich irrational. Sie ist eine verängstigte, junge Frau. Einfach aus ihrem alten Leben gerissen.“

Ein böses Lachen war zu hören.

„Dein Mitleid wird unser Tod sein, wenn Du dich nicht endlich davon löst. Es sind die Fesseln. Verstehe das endlich. Denke daran, wie du dein altes Leben ausgelöscht hast und die Familie unseres Meisters. Hat dich das erfüllt mit Macht?“

„Ja.“

„Siehst Du. Das ist dein Weg. Ich werde dich zerbrechen, wenn Du nicht folgst, vergiss das nie.“

„Ja.“

Es wurde wieder still im Cockpit. Nur die technischen Instrumente summten ihre monotone Melodie. Torryn trank von dem Kaffee und blickte aus dem Fenster der Kanzel. Dunkelheit lag vor ihm.


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Der Kaffee war inzwischen kalt geworden. Torryn hatte sich nicht mehr mit Tier gestritten, sondern geschwiegen. Tier zog sich zurück und Torryn gönnte sich diesen Moment der Ruhe. Es war ein weiter Flug nach Ryloth. Die Hyperraumtriebwerke der Pathfinder arbeiteten auf Hochtouren. EsNine stellte die Energieleitungen neu ein, um mehr Schub erzeugen zu können. Seit dem letzten Flug hatte es da immer wieder Probleme gegeben. EsNine übertrug auf ein Terminal, dass er den Fehler behoben hätte, aber der Antrieb dringend in einem Raumhafen gewartet werden müsste. Torryn besah sich das Diagramm mit einigen Kurven, die die Schubleistung der „Spear“ darstellten. Tatsächlich, sie ging langsam, aber stetig nach unten. Neue Kristalle mussten her. Wieder Kristalle.

***
Ich ließ Torryn in Ruhe, sein Zustand war zerbrechlich. Weitere Drohungen oder zornerfüllte Aktionen könnten das filigrane Gemüt meines symbiotischen Zwillings beeinträchtigen. Er durfte mich nicht hassen, sonst würde er immer öfter versuchen, sich zu verletzen, um mich damit zurückzudrängen. Das war auch für mich eine Gefahr, denn er war die Hülle für uns beide, mein Fixpunkt. Unser Meister war nicht in der Nähe. An ihn hatte sich Torryn gehalten, sich führen lassen. Meister Ian gab Torryn, und damit uns, Stabilität. Nun war er weit entfernt und damit auch die Stabilität. Stattdessen war das Weibchen hier. Wie eine marode Mauer bröckelte die Struktur, die uns halt gab, als das Weibchen unsere eigene Welt betrat. Nicht nur ich hatte Emotionen entwickelt, auch, wenn ich zugeben muss, sie eher triebhafter Natur waren, nicht so wie bei Torryn, den es eher verwirrte. Er tat mir wirklich etwas Leid, wie sollte er auch mit solchen Gefühlen umgehen, er hatte sie nie kennen gelernt. Ich war da anders, kalkulierter.
Ich hatte eine Idee: Sie war es, die neue Sicherheit. Torryn wäre dem sicher nicht abgeneigt. Statt sie zu töten, würde ich ihre Gegenwart ausnutzen. Es würde Torryn beherrschbar machen, solange Meister Ian nicht an seiner Seite war. Für den eigenen Vorteil tat man Vieles. Ich lachte.
***


Erheiterung in diesem Dunkel. Tier lachte irgendwo in seinem Bewusstsein. Aber es war kein Lachen über ihn, sondern ein gewinnendes Lachen, ein Lachen der Zuversicht und Überlegenheit. Es drang bis zu Torryn hoch, dessen Stimmung dadurch ein wenig aufgehellt wurde, obwohl er nicht wusste, warum. Torryn blickte auf den Navigationscomputer. Noch ein paar Stunden, dann hatten sie den Normalraum erreicht. Seine Finger tippten auf dem Display und er las nocheinmal die Daten über Ryloth, die Iouna gesammelt hatte. Iouna. Sie hatte ein emotionales Chaos ausgelöst. Bisher hatte er sich nie um Frauen geschert. Prostituierte auf Coruscant, aber nichts, was mit einer Beziehung oder ähnlichem zu vergleichen wäre. Meister Ian hasste sie, für das was sie einst getan hatte. Musste Torryn sie deshalb auch hassen?

„Nein. Meister Ians Hass ist nicht deiner. Du hasst eher dich selbst und damit auch mich. Aber das müssen wir schleunigst ändern.“

„Ach, Selbsthass nennst du meinen Hang zur Selbstzerstörung.“

„Werde nicht zynisch.“

„Ich bin realistisch genug. Ich weiß auch, dass wir untrennbar zusammengehören, aber du nimmst mir nicht, was gerade am Entstehen ist.“

„Genau das ist der Punkt, Torryn. Sie ist es. Ihr Tod wird uns beiden nicht helfen. Außerdem hat Meister Ian dies auch nicht angeordnet.“

„Und darüber bin ich auch froh. Ich hätte Skrupel. Du nicht.“

„Das ist wahr. Meine Skrupellosigkeit ist deine Stärke, um das nicht zu vergessen.“

„Ja. Und? Was nun?“

„Du hast mich schon verstanden. Sie wird uns bei der Bewältigung dessen, was vor uns liegt, helfen. Sie ist nützlich.“

„Sie ist kein Gegenstand.“

„Nein, aber man kann sie gebrauchen, wie einen solchen.“

„Du bist krank.“

„Ich bin du.“

Ein bitterer Moment des Schweigens trat ein. Torryn musste akzeptieren, dass Tiers Einschätzung der Lage irgendwie richtig war. Es brach das Schweigen.

„Wie wäre es mit etwas Wärme?“

„Aber.“

„Ich weiß doch, was in dir los ist. Ich sitze immerhin an der Quelle. Es dürfte dir also nicht schwer fallen. Vor mir kannst du nichts verheimlichen.“

„Das ist also dein Plan?“

„Lass es einfach zu, mehr will ich nicht. Noch nicht. Gewinne so deine und unsere alte Stärke wieder. Wie oft muss ich dich daran erinnern, dass Zweifel tödlich sind. Erinnere dich an den Innenhof. Meister Ian hätte dich und damit uns fast getötet, wenn ich nicht interveniert hätte. Ich bin der Ursprung und du das Werkzeug.“

„Ich bin nicht dein Sklave und nicht dumm. Ich habe begriffen, was du von mir willst. Aber ich gebe zu, dass es verlockend ist. Allerdings hat meine ewige Dankbarkeit auch ihre Grenzen.“

„Wie meine Gnade.“

Mit den Kopf gestützt zwischen den Händen saß Torryn nun im Cockpit. Er meinte, irgendwo Helligkeit zu erkennen, auch, wenn sie trügerisch war.


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Langsam wachte Iouna aus einem traumlosen Schlaf auf. Eingekuschelt in die warme Decke blieb sie noch einen Moment liegen. Es gab keinen Grund aufzustehen, das tiefe Murren der Hyperraumtriebwerke des Schiffes verriet, dass sie sich immer noch im Hyperraum befanden. Und sie war in der Capsule alleine. Angenehm kribbelte es in ihren schweren Gliedern als sie sich streckte. Erstaunlich entspannt und gut fühlte sie sich. Erstaunlich. Als ob nichts geschehen wäre. Als ob gar nichts geschehen wäre. Iouna schlug die Augen auf und seufzte. Torryn. Dieser Mann. Dieser Sith. Was war nun passiert? Und wie hatte er sie in seine Bahn gezogen. Und was hatte er mit ihr gemacht? Gekämpft hatten sie, und dann… Ihr Mund verzog sich in einem schiefen Lächeln. Nicht an alles konnte sie sich erinnern, vor allen Dingen nicht an die Reihenfolge, nicht an Worte, einzig was geblieben war, waren nur schemenhafte Bilderausschnitte, unzusammenhängende Puzzleteile. Aber die Sinneseindrücke, die Empfindungen, an die erinnerte sich ihr Körper und reagierte. Um das neu entflammende Verlangen zu unterdrücken, zog Iouna unter der Decke die Beine an den Bauch und atmete tief durch. An seinen Mund dachte sie - sie musste denken. An den Hunger, an den ersehnten Moment als er sie endlich, endlich an sich zog und küsste.
Und dann erinnerte sie sich doch noch genauer: er hielt seine Hand an ihrem Hinterkopf, grub sie in ihre Haare, beugte sich zu ihr und berührte mit seinem Mund, seinem schönen Mund ihre Lippen.

Und es war der Moment, als ihr Blick einer Bewegung im Raum instinktiv folgte. Er folgte einem Schatten, der völlig unerwartet in ihr Gesichtsfeld getreten war. Einem Rauchschwaden folgte sie, der einen fremden Geruch verströmte. Und es war nicht der Torrynsgeruch. Es hatte nichts mit dem berauschenden Torrynsgeruch gemeinsam, ganz im Gegenteil und ganz anders war er, gegensätzlich, beißend und schlecht war er, und ihre Augen brannten davon ein wenig. Dann aber blickte sie auf einmal in ein paar fremden Augen. Wütende, hungrige Augen. Nicht Torryns Augen waren es. Diese Augen starrten sie an. Rot waren sie und glänzten wie in eine furchtbare, dunkle Maske eingelassene Edelsteine. Ein entsetzliches schwarzes Gesicht sah sie, kein menschliches Gesicht, eine Fratze. Tier. Eine Bestie. Also ein Tierkopf schmiegte sich an ihrem Gesicht, und streckte eine abscheuliche, raue Zunge ihrem Mund entgegen. Ein muskulöser, haariger Nacken, in dessen dichtes Fell ihre Finger eingegraben waren. Entsetzen! Faszination. Furcht. Bann. Sie hielt inne. Und im nächsten Augenblick bohrten sie Tieres Krallen in ihren Rücken.
Torryn! Fast wie ein leises wimmern klang Torryns Stimme als er sein Gesicht in ihre Halsbeuge drückte, seine Arme um ihre Schulter schlug und dann sie so eng an sich zog, dass sie Angst hatte, jetzt würde er ihr die Rippen wirklich brechen. Dann aber küsste er sie, zärtlich, dann wieder aber stürmisch, sie hatte keine Angst mehr…es war vorbei, sie flüchtete sich also zu ihm und vergaß Tier.

Iouna schlug die Decke auf und befühlte ihren Rücken. Kratzer. Nicht mehr. Aber sie brannten als sie über sie mit der Handfläche strich.
Es geschah ihr nur recht. Ihr Blick fiel auf die blutigen Finger. Blutkrusten unter ihren Fingernägeln. Torryns Blut. Was hatte sie nur getan? Warum hatte sie es getan? Warum hatte sie Torryn weh getan? Nicht, nein, sie dachte nicht an Ian als sie die Narben auf Torryn Rücken unter ihren Fingern spürte. Woran dachte sie sonst? Woran?! An nichts dachte sie, an nichts, gar nichts. Eine falsche Verknüpfung im Gehirn war es wohl - durch einen zu langen Schlaf ausgelöst, einen zu tiefen, zu entspannten Schlaf, einen zu raschen Übergang von der Tiefschaf- in die REM-Phase, in dem sich die Traumereignisse mit der Erinnerung vermischten. Irgendwas musste bestimmt schief gelaufen sein.
Denn es waren auch nur flüchtige Sekundenbruchteile der gewaltigen Bilderflut, die sie von in dem Moment als sie Torryns Narben ertastete trennten, bis sie ihre Fingernägel in seinen Rücken krallte. Ein Reflex. Diese schreckliche Bilderflut, der kleine Junge im Garten... Sein Körper, der nie wieder heilen würde. Dies alles waren alleine die vom Tastsinn übertragene Bilder…Ian war schuld, dass sie Torryn verletzte. Ian war schuld. Ian…Ian war an nichts schuld…an gar nichts…sie war es doch.

Iouna sprang vom Bett auf und lief direkt in die Nasszelle. Duschen musste sie. Sofort duschen. Aber auch in der Nasszelle spürte sie Torryns Präsenz. Die Wände der Dusche waren noch nass. Schlimme Sehnsucht, vage, verzehrende Sehnsucht… sie drehte den Wasserhahn auf, brühend heiß ließ sie über ihren Körper das Wasser laufen. Sie seifte sich ein mal, mehrmals, dann stellte sich unter das Wasserstrahl. Sie biss die Zähne zusammen als das heiße Wasser gegen ihren zerkratzten Rücken prallte, verharrte aber so lange bis ihr die Tränen in die Augen schossen. Doch sie war stark, und als sie aus der Dusche stieg, nahm sie ein Handtuch - Torryns Handtuch, noch etwas nass - und wischte die Tränen energisch weg. Dann kauerte sie sich in die Ecke, warf das Handtuch über den Kopf, drückte es fest ans Gesicht und atmete tief ein.

Etwas später schneidete sie ihre Fingernägel kurz, sehr kurz. Ihre Fingerspitzen waren gereizt und taten jetzt weh. Aber sie waren endlich glatt und ebenmäßig, niemanden mehr könnte sie verletzen. Torryn nicht, und auch Ian nicht. Nie wieder, nicht so. Niemals. Nicht mal in Gedanken.

Dann ging sie zum Aufenthaltsraum, zog Torryns Shirt an, nahm einen Becher Kaffee und schlenderte zum Cockpit. Als sie hereinkam, saß Torryn mit dem Kopf gestützt zwischen seinen Händen. Iouna zögerte, unsicher, ob sie ihn gerade störte. Dann ging sie doch zu ihm. Einen Moment lang zögerte sie, dann aber wie magisch angezogen berührte sie kurz seinen Rücken.

„Du hast mich zugedeckt als ich geschlafen habe.“, sagte sie und nahm einen weiteren Schluck Kaffee.

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Leise, kaum merklichliche Schritte hörte Torryn, die sich dem Cockpit näherten. Wie lange, er in die mit Leuchtstreifen durchzogene Dunkelheit des Alls geschaut hatte, wusste er nicht. Das Gespräch mit Tier hatte eine neue Wendung gebracht. Natürlich war es im gewissen Sinne gefährlich, weil er Iouna eigentlich vor ihm selbst schützen wollte, damit sie nicht eines Tages Tod vor ihm lag. Aber es gab nun eine Übereinkunft. Eine Übereinkunft, die Torryn in dieser Form gerne bereit war zu akzeptieren. Tier gewährte es ihm. Und das war gut so. Er seufzte, als ein wohliger Schauer seinen Rücken herabfuhr. Es war kein unangenehmer Druck. Es war ein sanfter Druck, einem Streicheln ähnlich. Iounas Hände. Torryn schaute über seine Schulter nach hinten zu ihr.

„Ja. Du hattest gefroren.“

Es war, als müsste sich seine Stimme einer neuen, fremden Tonlage anpassen. Sie klang so belegt, als ob er sie noch nie benutzt hätte, aber die Klangfarbe hatte sich verändert. Das Bedrohliche war gewichen. Was sollte er nun sagen? Da war gerade etwas passiert, dass eine ziemliche Nähe zwischen ihnen beiden ausgelöst hatte. Und es war anders gewesen, als bei den Malen, die Torryn vorher erlebt hatte. Ein kurzes Schaudern, ließ ihn dran erinnern, was Tier einmal angerichtet hatte, als Torryn dafür bezahlt hatte. Die Kratzer auf Iounas Rücken waren eine Kleinigkeit dagegen.

„Tut mir leid, wegen der Kratzer.“

***
Stümperhafte Annäherungsversuche, aber immerhin. Zusammengesackt war seine Unnahbarkeit, aber er war auf dem Weg. Warum musste er sich bloß diese Erinnerung hervorholen? Ich war noch unerfahren und Torryn zu schwach, um mich zu beherrschen, als ich rücksichtslos meinem Trieb folgte. Die richtige Bezahlung hatte Torryn vor unangenehmen Fragen bewahren können, als wir die Absteige verließen. Er war wütend auf mich und auf das, was ich angerichtet hatte, aber auch das verging wieder. Mit der Zeit arrangierten wir uns und ich lernte auch, mich zu kontrollieren, was ganz in Torryns Sinne war, denn alles was geschah, fiel auf ihn zurück und nicht auf mich.
***


Auch mit einem Becher Kaffee in der Hand setzte sich Iouna in den anderen Pilotensitz. Sie hielt den Becher mit Kaffee zwischen ihren Händen und sah Torryn an, der noch immer verschiedene Möglichkeiten durchging, wie er das Gespräch weiter führen sollte. Wie konnte man nur so unerfahren wirken, so kindisch, so lächerlich? Das war völlig gegen seine Natur. Niemals hatte er sich so verhalten. Wie sie ihn anschaute. Unsicherheit stieg auf. Es brauchte einige, konzentrierte Atemzüge, damit Torryn wieder eine Spur an Sicherheit gewann und dieses Gefühl abschütteln konnte, das ihn so verwundbar machte. Am liebsten hätte er Tier gefragt, was nun zu tun sei, aber in Iounas Gegenwart konnte er nicht mit Tier sprechen. Er suchte gedanklich nach ihm.

***
Wieder einmal griff ich ein. Ich sandte Torryn einige emotionalen Wellen in sein Durcheinander, um etwas Ordnung zu schaffen. Er entspannte sich. Eine dissoziative Identitätsstörung hatte mich einmal ein Medi-Droid genannt, als Torryn sich nach einem Kampf behandeln lassen musste und törichterweise in Gegewart des Droiden mit mir über den Verkauf des Kampfes sprach. Torryn hatte als Antowort darauf den Droiden genüsslich demontiert und ihm zunächst die Gliedmaßen mit den Händen herausgerissen und zum Schluss den Kopf von den Schultern getrennt, den er dann in den Händen hielt, und ihm erklärte, dass ich wohl etwas mehr sei. Das hatte mich schon irgendwie beeindruckt.
***


Torryn begann zu lächeln. Auf einmal fühlte er sich gut. In Gedanken dankte er Tier. Sie waren aufeinander angewiesen, also halfen sie sich auch. Es gab zwar oft genug Differenzen, aber im Augenblick war Torryn wieder froh, nicht allein zu sein. Vielleicht konnte er doch so etwas, wie Lockerheit zeigen und damit den Ernst ihrer eigentlichen Lage mildern. Immerhin stand Iouna oder stand noch immer auf der Todesliste seines Meisters. Aber Torryn hoffte nun, dass er sie davon gestrichen hatte. Er nahm seinen Becher und trank den mittlerweile kalten Kaffee. Ein Schütteln durchfuhr ihn, als die dunkle Brühe seinen Hals hinunterrann.

„Ich hatte ganz vergessen, wie schlecht der Computer dieses Zeug zusammenbraut.“

***
Ich war zufrieden. Es trat ein, was ich gewollt hatte. Torryn verhielt sich zwar noch irrationaler als sonst, aber er hatte eine, ihm fremde, Bahn eingeschlagen. Ein neuer Orbit sozusagen. Meine Sinne waren da geschärfter, was die Körperhaltung des Weibchens, ihre Gestik und Mimik anging. Sie interessierte sich für ihn und das war gut. Seine Ablehnung schwand. Noch besser. Er würde anfangen, so etwas wie Verantwortung für sie übernehmen zu wollen und das machte ihn für mich manipulierbarer. Bloß sterben durfte sie nicht. Ich war zufrieden mit meiner Bösartigkeit.
***


Tiers böse Gedanken waren für Torryn plötzlich präsent. Es wiegte sich in Sicherheit. Aber Torryn hatte gelernt, sie herauszufiltern, sie zu verstehen. Tier plante wieder. Alles war geplant. Iouna als Druckmittel, um ihn zu manipulieren? Niemals. Sie war nun hier und das war gut. Ein gutes Gefühl. Auch positiv. Tier musste sich damit arrangieren und wenn es das nicht tat, würde Torryn sich seine Klinge zwischen die eigenen Rippen stoßen, um damit ein Ende zu bereiten. Ohne Torryn gab es auch kein Tier. Einfach. Er konnte es nicht unterdrücken. Er musste mit Tier reden, auch in Iounas Gegenwart.

„Denkst Du das wirklich? Glaube nicht, dass du alles über micht weißt oder mich steuerst, so wie es dir gefällt.“

„Ach ja?“

„Natürlich. Ich brauche deine Kraft, die auch meine ist, sonst wird nichts daraus, was du ‚Verantwortung übernehmen’ nennst oder was meine Ausbildung zum Sith angeht. Wir können nur beide gemeinsam das Ziel erreichen. Es hat sich etwas geändert an unserem Pakt.“

„Dann hast du also eine Entscheidung getroffen. Amüsant. Das hatte ich nicht erwartet. Sie sitzt neben dir, nicht wahr?“

„Ja, sie hört alles mit und das ist gut so. Nun kennt sie dich. Meine andere Hälfte.“

„Sie kennt mich schon.“

„Du hast dich Iouna also schon gezeigt?“

„Ja, aber es war eher ein Versehen.“

„Ein Versehen. Verstehe endlich, dass sich die Regeln geändert haben. Ich bin am Zug und nicht du allein.“

***
Gar nichts war amüsant. Er hatte gewonnen. Ich war ein Idiot gewesen. Er hatte mich ausgetrickst, weil ich zu engstirnig geplant hatte. Er würde sie verteidigen. Stärke entwickelte sich nicht nur aus Hass. Leidenschaft war auch ein Attribut, das Stärke vermittelte. Und genau dies hatte Torryn gezeigt. Eine neue Form der Stärke, die ich nicht kannte und die auch mir Kraft gab. Das war nun doch amüsant. Aber nun war er in Erklärungsnot. Sie saß direkt neben ihm, als wir uns unterhielten und sie meine dunkle, knurrende Stimme hören konnte. Ich hatte es herausgefordert. Ein Fehler, wie ich mir nun eingestehen musste. Ich zog mich wieder zurück.
***


Das Brummen des Repulsors von EsNine hatte sich in seinen zornigen Dialog mit Tier gemischt, begleitet von einem binären Fiepen. Der Blick ging zu einem Display, das EsNines Sprache anzeigte. EsNine ging an eine der Kontrollen und fuhr einen seiner Interaktionsmechanismen aus, den er mit den Schiffskontrollen verband, während Torryns Gesichszüge langsam zu entgleiten drohten und er auf die Systeme starrte. Iouna saß direkt neben ihm und hatte alles mitangehört.

„Ich bin schlecht, was Erklärungen angeht. Aber…Gleich verlassen wir den Hyperraum und sollten uns anschnallen. Danach versuche ich es, denn ist mir wichtig.“

Torryn nahm seinen Gurt und schnallte sich an. In ein paar Minuten würden sie in den Normalraum von Ryloth eintreten. Ein paar Minuten und dann? Dann begann die eigentliche Mission, die jetzt schon einen Verlauf genommen hatte, den Torryn so nicht erwartet hatte. Vieles stand nun auf dem Spiel.

„Und etwas kompliziert.“

***
Eiskalt hatte er mich erwischt. Nichts war mehr wie vorher. Ich wartete die Reaktion von dem Weibchen, namens Iouna ab, bevor ich Torryn Bilder und Emotionen sandte, die ihm vielleicht bei seiner Erklärung helfen konnten. Hatte ich nicht selbst daran gedacht, dass sie uns Stabilität geben würde? Nun war es mein Fehler, der diese unschöne Situation provoziert hatte. Für mich war es plötzlich instabil. Kompliziert war noch untertrieben.
***



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