Weltraum (Imperium)

Kast | Anflug auf den Mond | Yacht „Birthright“ | Janus Sturn, Kira Guldur, Zoey Livianna, Adria Guldur, Ribanna Noida, Ari´a Sinya, Daemon Midracha, Sedros Xyrtademus

Kira hörte
Sedros' Bericht aufmerksam zu, während sie ihre Hände verschränkte und ihre Lippen leicht zusammenpresste, um ihre Gedanken zu sammeln. Die Geschichte von der geheimnisvollen Anlage und den alten Klingen weckte ihre Neugier und Faszination. Sie spürte, seinen Ehrgeiz und seine Euphorie, als Sedros von den Mächten in der Anlage und den geheimnisvollen Klingen sprach.
Als der rothäutige Jünger dann ausführlicher von den Schwertern sprach und von ihrer mächtigen Wirkung schwärmte, konnte Kira nicht anders, als selbst fasziniert zu sein. Die Idee, was man mit solch mächtigen Waffen anstellen könnte, ließ ihre Gedanken kreisen. Eine solche Rüstung oder ein Schiff mit unzerstörbarer Panzerung könnte den Lauf der Geschichte verändern.


“Hast du die Schwerter bei dir?”

Fragte sie beiläufig und in Gedanken versunken.
Während des Gesprächs mit
Sedros spürte Kira plötzlich eine intensive Präsenz in der Macht und wandte ihren Blick zu Graf Sturn, der den Aufenthaltsraum betreten hatte. Seine Berührung, kurz aber intensiv, sandte ein wohlvertrautes Gefühl der Vertrautheit durch ihre Verbindung mit der Macht. Kira antwortete in gleichem Maße und ließ eine sanfte Woge der Verbundenheit und Treue zu ihm zurückfließen.
Als
Sturn sich dann Daemon näher ansah, bemerkte Kira die Fokussierung ihres Grafen auf den Jünger mit echanischen Wurzeln. Es war nicht überraschend, dass Sturn ein besonderes Interesse an Daemon zeigte, da auch in seinen Adern Echaniblut floss. Die Verbindung zu den Halb-Echanis war immer von Bedeutung gewesen und Sturn schien dies genau zu erkennen und zu nutzen. Leider war auch Brianna daher immer wieder in seinen wohlwollenden Fokus geraten. Ein lästiger Dorn in den Augen von Kira und sie war froh, dass dieses Weib nicht hier war.
Kira beobachtete die Interaktion zwischen
Sturn und Daemon mit ruhigem Interesse. Sie wusste, dass Sturns Aufmerksamkeit oft auf diejenigen fiel, die das Potenzial hatten, großes zu erreichen. Es war ein Teil seiner Fähigkeit, die Talente und Fähigkeiten anderer zu erkennen und zu fördern. Sie vertraute darauf, dass Sturns Urteil in dieser Hinsicht weise und wohlüberlegt war und wandte sich dann wieder dem Gespräch mit Sedros zu, denn auch dieser schien voller Potential zu stecken, denn sonst wäre er nicht von dem Dunklen Lord eingeladen worden. Vielleicht sollte sie sich seine Fähigkeiten zu Nutze machen. Schon allein seine Spezies war etwas besonderes.
Sie hörte ihm weiter zu, versuchte den Mann einzuschätzen und belohnte ihn für seine Worte, indem sie ihm weiter Aufmerksamkeit schenkte.


“Ich, Kira Guldur- Sith Exekutorin, bin beeindruckt von deiner Leistung und du scheinst Geschmack und Rückgrat zu haben. Ich werde dich beobachten und ganz genau im Auge behalten. Wie ist dein Name? Einen Schülerplatz habe ich noch frei. Vielleicht kannst du ihn dir erkämpfen. Mein letzter Schüler hat mich erst kürzlich schwer enttäuscht. Und glaube mir, ich rate niemanden, mich zu enttäuschen.”

Kayn für sein Versagen zu töten, war verlockend, doch leider gehörte dieser Mann nun zu den Handlangern von Sturn. Vielleicht würde das Schicksal ja auf Kast zuschlagen und ihm seine verdiente Zukunft bieten. Für Versagen folgte bekanntlich der Tod.

Die Landung auf Kast begann und ein beklemmendes Gefühl beschlich Kira. Ja, vielleicht war es Furcht, die sie da versuchte niederzudrücken, doch rein optisch ließ sie sich nichts anmerken.
Als Graf
Sturn alle zur Ordnung rief und die Ernsthaftigkeit der bevorstehenden Schlacht betonte, richtete Kira ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Die Idee von Verrat und Ruhm, gepaart mit der Symbolik des Imperators, der sich in einem herabgesetzten Refugium versteckte, ließ sie ihre Entschlossenheit stärken. Sie war bereit, sich dieser Herausforderung zu stellen, aber sie würde auch wachsam bleiben und sicherstellen, dass ihre Verbündeten nicht von ihrer Begeisterung geblendet wurden. Letztendlich würden Sturn und sie an der Spitze stehen und niemand anderes. Genau aus diesem Grund gesellte sich die dunkelhaarige Sith zu Sturn und zündete ebenfalls ihre blutrote Klinge und entledigte sich ihrem schwarzen Ledermantel und gab ihre trainierten Oberarme damit preis. Mutig und bereit zu kämpfen stand sie an der Landerampe neben Sturn an der Spitze, um eine Schneise der Verwüstung zu schlagen.

“Es ist nun also soweit. Der Sieg wird unser sein. Niemand wird uns aufhalten. Wir kämpfen und werden jeden niederstrecken, der sich uns in den Weg stellt. Es gibt keine Gnade, nur Macht!”

Sprach Kira zu
Sturn und drehte ihre Klinge elegant in der Hand, bereit jene blutrote Klinge durch den nächsten Leib zu rammen, der sich ihr in den Weg stellen würde. Die Zeit war nun also gekommen.

“Das Leichentuch der dunklen Seite wird fallen!”

Und sah vor ihrem geistigen Auge bereits den Tod des
Imperators.

[Kast | Festung des Imperators | Hangar 1B | Janus, Kira, Zoey, Adria, Sedros, Daemon, Kayn, Ribanna, Ar´ia

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[Hyperraum auf dem Weg nach Kast | Yacht „Birthright“ | Janus Sturn, Kira Guldur, Zoey Livianna, Adria Guldur, Ribanna Noida, Ari´a Sinya, Daemon Midracha, Sedros Xyrtademus

Daemon saß neben
Sedros im Aufenthaltsraum der "Birthright", seine Gedanken noch immer von den Worten und der Präsenz von Lord Graf Janus Sturn erfüllt. Die plötzliche Anwesenheit von Kira neben ihnen riss ihn aus seinen Überlegungen und er richtete seinen Blick auf sie, während sie sich zu ihnen setzte. Ihr mächtiges Auftreten und der Ausdruck in ihren Augen verrieten Daemon, dass sie ebenfalls wie Sturn eine sehr wichtige Persönlichkeit war.
Dann trat der
Graf selbst ein, flankiert von seinen Leibwächtern und Daemon spürte sofort die Intensität seiner Präsenz. Als Sturn sich ihnen näherte, fühlte Daemon einen Anflug von Nervosität, doch er zwang sich, ruhig zu bleiben und sich dem Grafen angemessen zu präsentieren.
Als
Janus ihn direkt ansprach, lauschte Daemon aufmerksam seinen Worten und spürte die tiefe Bedeutung hinter ihnen. Die Frage nach seinem Blut und seinen Taten durchdrang Daemons Geist und er überlegte sorgfältig, wie er antworten sollte.

"Ich danke Euch, Lord
Sturn, für Eure großzügige Einladung und die Gelegenheit, an Eurer Seite zu stehen. Mein Name ist Daemon Galdore Midracha."

Begann Daemon seine Worte ruhig und bedacht wählen.

"Lord
Sturn, es ist mir eine Ehre und ein Privileg, an Ihrer Seite zu stehen und Ihren Befehlen zu folgen. Ihre Worte von Stärke, Führung und dem Streben nach einem neuen Zeitalter der Sicherheit und Stabilität haben mich tief berührt. Es sind nicht nur unsere Abstammung und unsere Blutlinie, die uns erhaben machen, sondern auch unsere Taten und unser Streben nach Macht und Einfluss, die uns vorantreiben. Ich stehe bereit, meine Fähigkeiten und meinen Willen in den Dienst unseres Ordens und unserer Vision zu stellen."

Daemons Stimme war ruhig, aber fest, als er seine Loyalität und Entschlossenheit ausdrückte. Er spürte die Intensität der bevorstehenden Mission und die Bedeutung ihrer Aufgabe, die sie mit
Janus Sturn teilten. Es war ein Moment, in dem Daemon sich bewusst wurde, dass er an einem Wendepunkt seiner Sith-Laufbahn stand und dass jede Handlung und jedes Wort von nun an eine Rolle in der Gestaltung der Zukunft spielen würde.
Während er sprach, hielt Daemon den Blick respektvoll, aber bestimmt auf
Janus Sturn gerichtet, bereit, seine Worte und Taten zu untermauern und seinen Platz in der sich entwickelnden Geschichte zu finden.

"Mein Blut mag von den Echani stammen, aber ich glaube fest daran, dass wahre Größe nicht allein durch Abstammung definiert wird, sondern durch die Taten und Entscheidungen eines jeden Einzelnen. Ich habe mein Leben dem Sith-Orden gewidmet und bin bereit, alles zu tun, um seine Ziele zu erreichen und seine Feinde zu vernichten."

Daemon spürte die Schwere seiner Worte, während er sie aussprach, und er hoffte, dass sie die Erwartungen von
Lord Graf Janus Sturn erfüllten. Die bevorstehende Mission auf Kast würde zweifellos eine der größten Herausforderungen seines Lebens werden.
Als die "Birthright" schließlich Kast erreichte und in den Hangar der Festung des Imperators einflog, spürte Daemon eine Mischung aus Anspannung und Aufregung. Die Atmosphäre an Bord war elektrisiert, da jeder wusste, dass der Moment der Wahrheit bevorstand. Daemon war sich bewusst, dass dies der Beginn eines entscheidenden Kapitels in seinem Leben als Jünger sein würde.
Als
Sturn die Rampe hinunterging und die anderen ihm folgten, stand Daemon auf und folgte ebenfalls. Die Luft in Kast war schwanger von Spannung und Macht und Daemon konnte die Anwesenheit von starken Machtanwesenheiten spüren, sowohl von Verbündeten als auch von Feinden.
Als er aus dem Raumschiff trat und die Weite des Hangars vor sich sah, erfüllte ihn ein Gefühl der Entschlossenheit. Dies war der Ort, an dem er beweisen würde, dass er würdig war, an der Seite von
Janus Sturn zu stehen und das Imperium zu verändern.
Die Geräusche des Hangars, das Summen von Maschinen und die gedämpften Stimmen der Soldaten, die sich auf den bevorstehenden Kampf vorbereiteten, vermischten sich zu einem Hintergrundrauschen, während Daemon seinen Fokus auf das bevorstehende Geschehen richtete.
Er spürte die Energie der Dunklen Seite um sich herum pulsieren und bereitete sich darauf vor, sie zu seinem Vorteil zu nutzen. Daemon war bereit, alles zu geben, um den Grafen zu unterstützen und die Mission auf Kast erfolgreich zu gestalten. In diesem Moment fühlte er sich lebendiger und entschlossener als je zuvor, nahm sich jedoch vor erstmal im Hintergrund zu agieren.


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Weltraum (Imperium) - an Bord der Serpent nahe dem Telos-System auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor | Kal Andrim, diverse Crewmitglieder

Die Trauerfeier für die gestorbenen des vergangen Gefechtes wirkte...surreal. Einerseits hatte Kal jeden einzelnen der 8 TIE-Piloten, die gestorben waren von der Akademie her ziemlich gut gekannt und hatte noch ihre Gesichter vor Augen. Andererseits spielten sie kaum eine Fußnote in der Zeremonie und so fühlte es sich irgendwie so an als wäre Kal auf einer Beerdigung anwesend, deren Teil er nicht sein sollte.

Die kommenden Tage bewiesen, dass absolut wahr war, was man über das Leben beim Militär sagte. Schier endlose Strecken absoluter Eintönigkeit und Langeweile, die nur von kurzen und hektischen, dafür ebenso tödlichen Momenten unterbrochen wurden, wenn überhaupt. Kal und die anderen Neulinge bekamen zu spüren, dass sie von den alt eingesessenen Piloten als minderwertige Frischlinge angesehen wurden, das war schon das aufregendste was ihnen in der nächsten Zeit widerfuhr. Kal bemühte sich, das nicht persönlich zu nehmen. Ein gewisses Maß an Schikanen war zu erwarten gewesen und derzeit befand er sich nun einmal am unteren Ende der Nahrungskette was die Veteranen betraf. Die Worte seiner kommandierenden Offiziere und die Belobigung, die seiner Dienstakte hinzugefügt worden waren, wogen ohnehin schwerer als alles, was die Piloten tun oder sagen konnten. Spätestens mit der nächsten Mission würde er ihnen schon zeigen können, was in ihm steckte. Und dann würde sich ihre Haltung zu ihm schon ändern. Davon war Kal überzeugt.

Die Reparaturen an der Empress sollten tatsächlich noch drei Tage dauern, bis sie wieder sprungfähig war und die Kampfgruppe Serpent ihre eigentliche Aufgabe der Piratenjagd wieder aufnehmen konnte. Das gab den Nachrichtendienstlern an Bord der Serpent mehr als genug Zeit, die gefundenen Daten an Bord der erbeuteten Schiffe zu rekonstruieren, zu entschlüsseln und auszuwerten. Die Computersysteme an Bord der Marauder-Klasse Korvetten waren zwar unwiederbringlich vernichtet worden, sodass man die erbeuteten Prisen nicht einmal zurück ins Kernland senden konnte. Doch an Bord hatten sich einige Raumfähren befunden, die ihre Widersacher vor dem Entern nicht hatten ebenfalls säubern können. Und das war alles, was die Nachrichtendienstler benötigten, um ihre Magie walten zu lassen und potentielle Ziele für sie zu ermitteln. Nachdem alle nützlichen Informationen aus den feindlichen Schiffen herausgeholt worden waren, wurden deren Hauptreaktoren auf Überladung gestellt, sodass die Schiffe sich selbst zerstörten und von niemandem mehr geborgen werden konnten.

Die Aussicht darauf, endlich voranzukommen, machte sich spürbar in der Stimmung an Bord der Serpent bemerkbar. Die Moral an Bord war tatsächlich einigermaßen angespannt gewesen. Die zurückliegenden Gefechte hatten an den Reserven, der Imperialen Soldaten genagt und insbesondere der Verlust der Nebulon-B Fregatte Trident und einem Großteil der Raumjäger der Kampfgruppe drückte die Stimmung doch merklich. Das änderte sich aber, als die Runde machte, dass eine Reihe von potentiellen Stützpunkten der Piraten identifiziert worden waren. Endlich ging es voran und die Crew der Serpent und der Rest der Kampfgruppe war versessen darauf, ihre gefallenen Kameraden zu rächen.

Ihr erstes Ziel war eine verlassene Minenkolonie unweit ihrer jetzigen Position auf einem der Monde im Telos-System. Die Raider-Klasse Korvette Stalker würde ins System springen, um den Hinweisen auf den Grund gehen und sofern sich der Verdacht erhärtete, den Rest der Kampfgruppe alarmieren, damit diese mit den Telemetriedaten der Stalker möglichst nahe am Zielort aus dem Hyperraum kommen konnten. Der Plan barg gewisse Risiken, insbesondere für die Crew der Stalker. Die Aussicht aber, ihren Feind zur Abwechslung mal überraschen und überrumpeln zu können, machte es das wert.

Und so fand sich Kal im Cockpit seines frisch reparierten TIE/in wieder und wartete gespannt mit den anderen Piloten, auf den Start ihres Einsatzes. Natürlich war keineswegs garantiert, dass die Stalker auch etwas fand. Dennoch hoffte jeder an Bord darauf, denn es brannte ihnen allen unter den Nägeln, in die Offensive zu gehen. Die Uhr tickte. Sie waren schließlich eine halbe Stunde über der erwarteten Meldezeit der Stalker, dann 45 Minuten und dann, kurz bevor die Stunde schlug, ertönten die Alarmsirenen an Bord der Serpent, die alle zu den Kampfstationen rief. Der Sprung in tiefer in das das Telos-System stand unmittelbar bevor. Kal versiegelte seinen Helm und sein Cockpit. Er konnte es kaum erwarten, in den Einsatz zu gehen.

Weltraum (Imperium) - Hangar der Serpent nahe dem Telos-System auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor | Kal Andrim, Crewmitglieder, andere TIE/in Piloten

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Weltraum (Imperium) - an Bord der Serpent nahe dem Telos-System auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor | Kal Andrim, Crewmitglieder, andere TIE/in Piloten

Die letzten Tage nach der Schlacht im Telos-System waren ruhig verlaufen. Die Vorurteile über das Militärleben erwiesen sich als schnöde Wahrheit. Kurze Perioden puren Schreckens unterbrachen lediglich den langen, eintönigen Alltag. Es war wichtig wachsam zu bleiben, damit der Geist nicht abstumpfte wegen Unterbeanspruchung. Gestern waren die Reparatur- und Wartungsarbeiten an den TIE/in abgeschlossen worden und so gab es heute unglaublich wenig zu tun. Kampfgruppe Serpent befand sich nahe eines unbewohnten, öden Planetoiden und versteckte sich knapp unter dessen Asteroidengürtel im Sensorschatten einiger großer, eisenhaltiger Bruchstücke. Das Sternensystem hatte keinen Namen, lediglich eine Nummernkennung. Kal hatte sich nicht die Mühe gemacht, diese zu merken. Sie war ohnehin vollkommen uninteressant. Die Geheimdienstler waren noch dabei, die gewonnen Daten auszuwerten oder mit Commodore Varalei die nächsten Schritte zu besprechen. Als einfacher Flight Lieutenant war Kal da natürlich außen vor. Also blieb ihm nur, sich um seine Maschine zu kümmern, seine Rotte zu drillen und sich mit den anderen Offizieren irgendwie die Zeit zu vertreiben.

Letzteres war tatsächlich gar nicht so einfach. Kals eigenmächtiges Handeln, hatte ihm nicht gerade dabei geholfen, hier Freunde zu finden. Aber deswegen war er auch gar nicht hier. Die Serpent war für den Kuati bestenfalls eine Zwischenstation. Er hatte vor, sich hier seine Sporen zu verdienen und mit einer guten Abschussliste einen Namen zu machen, mit dem er eine Versetzung in eine prestigeträchtigere Linieneinheit bekommen konnte. Das 152. Raumjägergeschwader sollte sein Sprungbrett sein, nicht mehr und nicht weniger. Und damit war es ihm auch einigermaßen gleichgültig, was seine Kollegen hier von ihm dachten. Sie stammten ohnehin alle aus dem einfachen Volk. Die meisten waren irgendwelche armen Schlucker von einer Randwelt, von der man noch nie gehört hatte. Wahrscheinlich hatten sie sich nur verpflichtet, weil ihre Heimat ihnen keine geregeltes Auskommen bieten konnten oder eine ähnliche rührselige Geschichte, die niemanden interessierte. Nun zumindest interessierte sich Kal dafür nicht.

Stattdessen konzentrierte er sich lieber auf sich selbst und seine Leistung. Im letzten Einsatz hatte er es geschafft, zum Ass zu werden. Das war ein guter Anfang, doch wenn er Karriere machen wollte, war das keinesfalls die einzige Metrik auf die er sich konzentrieren musste. Die Leistungen seiner Rotte waren ebenfalls wichtig. Sie hatten bisher noch jede Mission erfüllt. Sei sie nun vom Staffelführer Captain Dimbain zugeteilt oder von Kal durchgedrückt worden. Das war schon einmal nicht schlecht. Dennoch waren sie alle mehr als einmal dem Tod von der Schippe gesprungen und mal hier, mal dort mehr aus purem Glück überlebt, während Streiftreffer ihre tiefgreifenden Spuren auf den fragilen TIE/in hinterließen und zum Beispiel das Cockpit nur so eben verfehlten. Ihre Fähigkeiten waren also ausbaufähig und die konnte man nur durch echte Kampferfahrung verbessern.

Oder zumindest durch Simulationen. Kals...Ruf in der Staffel kam ihm da tatsächlich entgegen. Die anderen Rottenführer ließen sich gerne für Simulatorkämpfe einspannen, niemand wollte immerhin vor den neuen Leuten zurückstecken und was gab es da besseres als die jungen Heißsporne im Simulator vor den Augen aller abzuschießen? Insbesondere Rotte 4 sprang auf das Angebot an, aber auch die Rotten 2 und 3 waren mit dabei. Es gab für die Piloten ohnehin nichts besseres zu tun derzeit. Captain Dimbains Staffel war die Elite der Kampfgruppe, daher brauchte sich keine der Rotten vor der Leistung der anderen zu verstecken. Sie starteten ein kleines Turnier mit mehreren Szenarien. 2 gegen 2, 1 gegen 1. Die Rotten traten in allen möglichen Konstellationen gegeneinander an. Niemand blieb von einem Abschuss im Simulator verschont und sie alle lernten voneinander.

Gegen Veteranen anzutreten war schon ganz etwas anderes als gegen andere Kadetten auf der Akademie zu fliegen. Doch Kals Rotte war nach den vorherigen Einsätzen auch nicht mehr völlig grün hinter den Ohren und so konnten sich die drei ganz gut behaupten. Aus Fehlern konnte man viel mehr lernen als aus Erfolgen und so begrüßte Kal die Herausforderungen, die die konkurrierenden Rotten ihm boten und zürnte ihnen keinen ihrer Erfolge. Er war mehr fokussiert auf seine eigene Leistung und analysierte die eigenen Simulatordaten akribisch, um Flugfehler zu ergründen und sich vertrauter mit dem Tie/in zu machen. Das gesammelte Wissen würde ihm in den kommenden Schlachten noch nützlich sein. Es war klar, dass ihre Widersacher keine militärisch ausgebildeten Piloten aufbieten konnten, doch das war kein Grund nachlässig zu werden. Draußen im All konnte der kleinste Fehler den Tod bedeuten und Kal hatte keinesfalls vor, hier draußen im Niemandsland für nichts und wieder nichts sein Leben zu lassen.

Das kleine Turnier neigte sich dem Ende zu als eine Einsatzbesprechung für den kommenden Tag angesetzt wurde. Offensichtlich hatten die Geheimdienstler und Commodore Varaleis Stab auf die nächsten Schritte geeignet. Die nächste Schlacht würde nicht mehr lange auf sich warten lassen und Kal begrüßte alles, was auf sie warten würde.

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Das Turnier ging noch am Abend zu Ende. Kals Rotte landete auf dem dritten von vier Plätzen, wobei seine persönliche Leistung ihn persönlich mit zwei der anderen Piloten an der Spitze der Staffel verordnete. Die Punktunterschiede zwischen den dreien waren so gering, dass sie dem Zufall oder Glück zugeordnet werden konnten. Sie alle, vor allem aber Kal und seine Flügelmänner lernten viel während des Turniers und damit sah der Kuati sein Ziel erreicht. Dass sie sich so mehr in die Staffel einfügten, ein neues Zugehörigkeitsgefühl entstand und Animositäten abgebaut wurden, war dabei für Kal nur ein nebensächlicher, ja unbedeutender Nebeneffekt.

Die ausgelassene Stimmung der Abschlussfeier des Turniers am Vorabend war mehr oder weniger schon wieder verschwunden als am Vormittag des nächsten Tages die angekündigte Einsatzbesprechung anstand. Die ganze Staffel war anwesend. Einige Stühle blieben leer als düstere Erinnerung an die Piloten, die sie im Laufe der letzten Wochen verloren hatten. Die Staffeln auf den anderen Schiffen waren hinzugeschaltet, sodass Major Gradore am Rednerpult gleichzeitig zu allen Kampfpiloten der Kampfgruppe sprechen konnte. Captain Dimbain saß in der ersten Reihe, während Kal sich einen Platz im Mittelfeld genommen hatte.

„Der letzte Einsatz war ein voller Erfolg, gute Arbeit zusammen. Doch wir sind noch lange nicht am Ende der Operation. Wie Sie alle mitbekommen haben, scheint unser Gegner schier unerschöpfliche Nachschubquellen für Material und Personal zu haben. Wir sind daher mittlerweile überzeugt davon, dass wir es nicht mit einer einfachen Piratengruppe zu tun haben.“

Der Feind war also keine Piratengruppe? Das war wirklich mehr als offensichtlich für jeden der Kampfpiloten. Selbst für die Neuen wie Kal. Kein normaler Pirat agierte so todesmutig wie diese Leute. Piraten waren auf Profit aus, sie suchten sich also möglichst wehrlose Beute und legten sich erst recht nicht mit dem Militär an, wenn sie es vermeiden konnten. Diese Truppe aber stürzte sich auf Kampfgruppe Serpent, wann immer sie auf sie trafen als hätten sie einen Todeswunsch und das allein hatte ihr Arbeit erheblich gefährlicher gemacht. Nun, es war zumindest gut zu hören, dass diese Erkenntnis endlich auch bei der Führung der Kampfgruppe angekommen war.

„Wir haben dem Feind einen schweren Schlag versetzt. Die Piratenaktivität ist in den letzten Tagen erheblich zurück gegangen, doch geben Sie sich keinen Illusionen hin. Es ist noch lange nicht vorbei. Wir haben drei Ziele ausgemacht, die wir schnellst möglich ausschalten werden, um die Einsatzfähigkeit in dieser Region endgültig zunichte zu machen. Die Empress wird mit der Valor, Basilisk und Stalker zusammen ein feindliches Nachschublager in einem Asteroidenfeld ausschalten. Währenddessen wird die Serpent zusammen mit der Defiance und Buster am Transitpunkt 257-HW-17A des Hydian Way einen feindlichen Horchposten ausschalten. Dafür werden 9 TIE/sa von der Empress temporär auf der Serpent stationiert.“

Kal verengte die Augen. Sicher, wenn sich die Kampfgruppe aufteilte, konnten sie ein größeres Gebiet abdecken und mehrere Ziele gleichzeitig verfolgen. Doch das letzte Mal, als die Kampfgruppe sich aufgeteilt hatte, war sie nur knapp einer Katastrophe entkommen. Wäre Kals Nachschubkonvoi nicht zufällig aufgetaucht als er es getan hatte, hätten sie erheblich mehr als nur die Trident verloren. Commodore Varalei spielte hier also ein aggressives, riskantes Spiel. Sie wollte die zurückliegenden Erfolge nutzen und verhindern, dass der Gegner wieder auf die Füße kommen konnte. Dieses aggressive Vorgehen zauberte ein kaltes, grausames Lächeln auf die Gesichtszüge des Kuatis. Er hätte es gar nicht anders haben wollen.

Zwei Tage später saß Kal wieder in der Kanzel seines TIE/in und führte seine Rotte durch die Canyons eines Planetoiden. Hinter ihm flogen neben seinen Flügelmännern die 9 TIE/sa, die die Serpent mit an Bord genommen hatte. Der schwere Kreuzer war zusammen mit der Defiance und Buster auf der von der Basis aus gesehenen abgewandten Seite des Planetoiden aus dem Hyperraum gekommen. Die Idee war ein Überraschungsangriff. Schon bald würden die Serpent, begleitet von den beiden Raider-Klasse Korvetten den Planetoiden umrundet haben und mit dem Ablenkungsangriff beginnen. Kals Rotte als Neulinge fiel die wenig ruhmreiche Aufgabe zu, den Bombern als Aufklärer zu dienen und direkt vor dem Angriff aktualisierte Zieldaten zu übermitteln. Und natürlich würde es sich ganz und gar nicht gut machen, würden zu viele der Bomber während der Mission abgeschossen werden.

Doch Kal hatte sich bereitwillig der ihm zugeteilten Aufgabe gestellt. Er hatte mit mittlerweile 12 Abschüssen bewiesen, dass seine Akademieleistungen kein Zufall waren und seine Beförderung zum Flight-Lieutenant zum Dienstantritt tatsächlich gerechtfertigt gewesen war. Außerdem galt er nun bereits als Ass. Und auch wenn er nicht so eitel war, unbedingt seinem TIE/in die dazugehörigen roten Markierungen zu verpassen, war er stolz auf seine Leistung. Nicht zuletzt der Gedanke, dass sich seine bisherige Leistung mehr als gut für die Zuteilung seines nächsten Postens machen würde, erfüllte den Kuati mit einer tiefen Zufriedenheit. Da würde er sich von einer potentiell schwierigen Aufgabe nicht vermiesen lassen.

Kurz vor dem Horizont konnten sie nun etwa 20 Energiesignaturen aufsteigen sehen. Es war ein bunter Mix aus CloakShapes, Z-95 Kopfjägern und ein paar Preybirds. Offenbar hatten die Piraten endlich ihr Ressourcenlimit erreicht und konnten keine homogenen Staffeln mehr aufstellen. Na endlich. Das war das erste gute Zeichen seitdem Kal sich der Kampfgruppe Serpent angeschlossen hatte. Es dauerte nicht lange, bis Lichtblitze den Himmel erleuchteten, das Raumgefecht hatte offenbar begonnen und auch Kal und die Bomber hatten es nicht mehr weit zu ihrem Ziel. Kal beschleunigte nun seinen TIE/in und seine Flügelmänner machten es ihm gleich. Schnell ließen sie die Bomber hinter sich, doch genau das war der Plan.

Kals Rotte sollte über die Basis fliegen und die gewonnenen Sensordaten an die Bomber weitergeben, damit diese gezielter ihre Bombenlast ins Ziel bringen konnten. Damit hatten Kal und seine Flügelmänner die gefährlichste Aufgabe heute. Nicht nur machten sie sich damit zur Zielscheibe etwaiger Verteidigungssysteme des Horchpostens. Nein, sie mussten nach dem Überflug auch noch aufsteigen, damit sie die in den Canyons versteckten Bomber auch anfunken konnten. Je nachdem, wie stark der Horchposten also befestigt war, führten sie gerade ein Himmelfahrtskommando durch. Und er hätte es gar nicht anders haben wollen.

Weltraum (Imperium) - Transitpunkt 257-HW-17A auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor, in einem TIE/in | Kal Andrim, seine Rotte und die drei Rotten TIE/sa
 
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Weltraum (Imperium) - Transitpunkt 257-HW-17A auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor, in einem TIE/in | Kal Andrim, seine Rotte und die drei Rotten TIE/sa

Kals Rotte verließ das Canyonsystem und schnell konnten sie die ersten Positionslichter des so genannten Horchpostens sehen. Allein schon anhand der Zahl der Lichter konnte man erkennen, dass das hier nicht ein einfacher Horchposten war. Zugegeben, die 20 aufsteigenden Raumjäger hatten schon vermuten lassen, dass die Anlage eine nicht zu unterschätzende Größe hatte. Schnell kamen sie ihrem Ziel näher, auf dem halben Weg begannen Turbolaserstrahlen von der Basis in den Himmel zu steigen. Die Basis hatte also eindeutige eigene Verteidigungsanlagen, die Kals Rotte und den Bombern zum Verhängnis werden konnte. Lange Zeit darüber nachzudenken, hatten sie natürlich nicht.

In atemberaubender Geschwindigkeit näherten sich die drei
TIE/in dem Rand der Basis und für einen Moment konnten sie tatsächlich das Ausmaß der Anlage überblicken. Der so genannte Horchposten hatte neben einem ansehnlichen Raumjägerhangar drei in das Gestein gefräste Landebuchten in Korvettengröße, aus einer der drei Buchten stiegen die Turbolaserblitze auf. Die Basis selbst schien also tatsächlich keine Geschütze zu haben und stattdessen feuerte wohl eine gelandete Korvette auf die imperialen Schiffe im Orbit. Glück im Unglück, konnte man da wohl sagen, doch Zeit sicher darüber zu freuen, hatten sie natürlich nicht.

Geschickt bewegte sich
Kals Rotte keine 5 Meter über dem Boden und stieg erst auf eine vernünftigere Höhe von 20 Metern auf als sie den Rand der Basis erreichten. Jeder der drei gab einige Lasersalven ab, um Gelegenheitsziele zu beschießen. Hier eine Antennenanlage, dort ein Treibstofftank und nicht zuletzt auch der Flugkontrollturm selbst, dessen großen Transparistahlfenster ein verlockendes Ziel abgaben. Natürlich waren die Laserkanonen der TIE/in hauptsächlich auf den Kampf gegen andere Raumjäger ausgelegt und so blieb der Schaden an der Basis nur oberflächlich. Innerhalb von wenigen Sekunden dann waren sie auch schon über die Basis hinweg geflogen.

Hier teilten sie sich auf, um für die Verteidiger kein allzu leichtes Ziel abzugeben. Die verwundbaren Sekunden des Aufstiegs waren purer Nervenkitzel, denn das spärliche Abwehrfeuer vom Boden schwenkte nun auf sie um. Zusätzlich zu den
Turbolasern der Korvette in der Landebucht stimmten nun auch kleinere Laserbatterien mit ein, die nicht die Reichweite hatten, um in das Gefecht im Orbit einzugreifen, während die TIE/in in optimaler Distanz für sie waren. Doch die kleinen, agilen Abfangjäger waren kein leichtes Ziel und keiner der drei Piloten war ein Anfänger, der sich auf vorhersehbare Ausweichmanöver verließ, um dem Feindfeuer auszuweichen.

500 Höhenmeter reichten schließlich aus, um die Daten an die
TIE/sa zu übertragen und damit war ihre Aufgabe im Gefecht an sich erledigt. Jetzt hieß es nur noch, zu überleben und den Bombern den Rest zu überlassen. Natürlich interessierte das die Abwehrgeschütze kein Stück und so wurde Kals Leben in diesem Moment kein Stück leichter, was nur dadurch bewiesen wurde, dass einer seiner Flügelmänner gerade abgeschossen wurde. Kal verzog dabei keine Miene. Er hatte schlicht nicht die Zeit, sich um derlei gerade Gedanken zu machen. Stattdessen ging er in einen Sinkflug, um Schutz an der Oberfläche zu suchen.

Auf dem Weg nach unten kamen ihm einige der
Lasersalven gefährlich nahe. Nahe genug, dass ihm das untere Backbordsolarpaneel durchlöchert wurde, doch das Ablenkungsmanöver zeigte seine Wirkung. Die TIE/sa stiegen auf, um ihren Überflug über die Basis zu beginnen und das sorgte offensichtlich für Panik unter den Verteidigern. Ihr Abwehrfeuer wurde sporadisch, sie mühten sich, ihre Geschütztürme zu drehen und der neuen, größere Bedrohung zu begegnen. Die Protonenbomben begannen zu fallen und verfehlten ihre Wirkung nicht. Etwas über 100 Bomben vielen insgesamt auf die Basis und hinterließen nichts als Trümmer und Weltraumschrott. Alle Lichter der Basis gingen aus und nicht einmal die Korvette in der Landebucht schien den Angriff überstanden zu haben.

Erst jetzt erlaubte
Kal es sich, durchzuatmen und eine genaue Bestandsaufnahme zu machen. Sein TIE/in schaffte vielleicht noch 70 % Leistung und Kal reduzierte die Energiezufuhr zum Antrieb, um seine Lasserbatterien wieder voll aufzuladen. Jetzt konnte er sich erlauben, den Verlust seines abgeschossenen Kameraden zu spüren. Wirklich nah war er niemandem auf der Akademie gekommen, doch hatte Kal ihn für sein fliegerisches Können stets geschätzt. Verlässliche Piloten waren viel Wert und Kal grämte jetzt schon das Training, das nötig war, einen neuen Piloten in seine Rotte zu integrieren. Sein übrig gebliebener Flügelmann schien zum Glück unversehrt. Das Gefecht über ihnen tobte noch, sie selbst hatten einen TIE/in und einen TIE/sa an das Verteidigungsfeuer der Basis verloren und dabei offenbar ihr Ziel vollständig zerstört. Das war eine gute Quote. Mission erfüllt, er könnte sich zurücklehnen und auf das Rückrufsignal warten. Doch das Gefecht über ihnen tobte noch.

Von den Feindjägern waren vielleicht noch 13 übrig, doch auch
Captain Dimbains Staffel hatte Verluste einstecken müssen. Die Serpent, Defiance und Buster konnten ihre Geschütze nur spärlich einsetzen, da sie sonst ihre eigene Jägereskorte gefährden würden und das gab Kal ein Schlupfloch, um ins Gefecht einzugreifen. So lange das Gefecht da oben noch tobte, bestand die Gefahr, dass ich eine Rotte aus dem Gefecht löste und die Bomber in Gefahr brachte. Natürlich konnte er sie nicht ganz schutzlos zurück in die Canyons schicken, das würde man ihm später nur anlasten und so befahl er seinem Flügelmann bei den Bombern zu bleiben, während er selbst seinen TIE/in nach oben ausrichtete und wieder volle Energie auf die Antriebe gab, um schnell aufzusteigen.

Schnell erreichte er das Gefecht über der in Trümmern liegenden Basis und kündigte das mit nur einem kurzen Funkspruch an die Flugkontrolle an. Und damit stürzte er sich schon mitten ins Getümmel.
Kals TIE/in war zwar leicht beschädigt, doch im Gegensatz zu allen anderen Kampfbeteiligten waren seine Energiereserven voll aufgeladen und so konnte er für den Moment recht freimütig Schüsse abgeben. So konnte er in schneller Folge bei drei Abschüssen unterstützend eingreifen, auch wenn ihm diese Abschüsse nicht zugeordnet werden konnte. Doch dann bot sich ihm genau diese ersehnte Gelegenheit.

„Captain Dimbain, brechen Sie auf mein Zeichen nach Steuerbord aus!“

Ein Preybird war dem angeschlagenen Captain Dimbain auf der Spur und der war mangels noch lebender Flügelmänner seinem Häscher quasi schutzlos ausgeliefert. Kal nahm Kollisionskurs mit Captain Dimbain auf und näherte sich so unbemerkt im Sensorschatten seinem Ziel.

„Jetzt!“

Captain Dimbain brach wie angewiesen aus und keine Sekunde zu spät, das Laserfeuer von Kal entging ihm so nur ganz knapp und traf dafür den Preybird hinter ihm. Der feindliche Pilot hatte keine Chance. Die erste Lasersalve wurde noch von seinem Frontdeflektorschild absorbiert, doch die nächsten fraßen sich in den Rumpf des Preybirds und brachten ihn zur Explosion. Und das auch keine Sekunde zu früh. Kal flog viel zu schnell als dass er dem Preybird noch hätte ausweichen können. Stattdessen wurde sein TIE/in nur ordentlich durchgerüttelt, als er durch die zurückbleibende Trümmerwolke flog und sich schon das nächste Ziel suchte, fand und unter Feuer nahm. Doch seine kleine Heldentat sollte heute Kals einziger sauberer Abschuss bleiben. Immerhin hatte er damit seinen Staffelführer gerettet und das zählte doch sicher für etwas. Oder nicht?

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Weltraum (Imperium) - Tiefraum auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor, an Bord der Serpent im Büro des Flugleitoffiziers | Kal Andrim, Captain Dimbain, Major Gradore

Eine halbe Stunde dauerte die Schimpftirade von Captain Dimbain nun schon an. Ihm gefiel Kals, wie er es ausdrückte, aufmüpfiges Verhalten ganz und gar nicht. Sie befanden sich im Büro des Flugleitoffiziers und Major Gradore saß hinter ihrem Schreibtisch, während die beiden Männer davor standen. Sie widmete ihre gesamte Aufmerksamkeit ihrem Datenterminal, während sie Captain Dimbain es überließ, Kal für seine eigenmächtige Aktion herunterzuputzen. Der Staffelführer unterstrich seine zornigen Worte mit wildem Gestikulieren, während Kal Habachtstellung eingenommen hatte und starr einen imaginären Punkt an der Wand vor ihm unglaublich interessant fand. Jener hörte auch gar nicht richtig zu, ohne dass es Captain Dimbain aufzufallen schien.

Der Kuati hatte schon als Kind die Kunst erlernt, ein aufmerksames zuhören zu heucheln, während sich seine Gedanken, um etwas ganz anderes drehten. Das war einer der Vorteile, in einer in der Politik aktiven Familie aufzuwachsen und von Kindesbeinen an, an diplomatischen Empfängen teilzunehmen. Die Bälle Kuats waren eine wahre Schlangengrube an politischen Intrigen und die Dramen von Aufstieg, Fall, Rache und Vergeltung, die dort gesponnen wurden, machten diesen offen zur Schau gestellten Wutausbruch Dimbains einzig zum Theaterstück eines seine Gefühle nicht unter Kontrolle halten könnenden Kleinkindes in Kals Augen. Die ganze Sache war in seinen Augen einfach nur peinlich für Captain Dimbain und als diesem endlich der Atem ausging, konnte Kal auch endlich antworten.

„Wenn Sie es bevorzugen, werde ich mich das nächste mal an meine Befehle halten, nicht darüber hinaus meine Pflicht erfüllen und Ihnen das nächste mal dann auch nicht das Leben retten...Sir.“

Kals Ton war ruhig und berechnend. Er bewies damit eine Selbstkontrolle, die Captain Dimbain gerade völlig abzugehen schien und ließ dabei eine Arroganz durchblicken, die mehr als deutlich zeigte, was der Kuati von Captain Dimbain und dieser Situation dachte, ohne dabei ausfallend zu werden und dadurch Anlass für eine Bestrafung oder Verweis wegen Beleidigung eines Vorgesetzten zu geben. Letzterer würde sich negativ auf seine Karriere auswirken und Kal hatte nicht vor, so schnell auf's Abstellgleis geschoben zu werden. Wie er erwartet hatte, nahm Captain Dimbain seine Widerworte alles andere als gut auf. Sein Kopf lief buchstäblich rot an, sodass sich Kal kurz fragte, ob er nicht an Bluthochdruck litt und vielleicht sogar ein Choleriker war. Von neuem Furor erfrischt setzte er bereits an, Kal noch einmal herunterzuputzen, doch nun endlich schaltete sich Major Gradore in das Gespräch ein. Sie hatte die Hände erhoben und klatschte langsam und betont. Begleitet wurde dieser Beifall von einem eiskalten Lächeln, das einzig und allein Kal galt. Ihr Blick ließ tatsächlich einen kalten Schauder über seinen Rücken laufen, er erinnete ihn an seine Mutter.

„Danke Captain Dimbain. Ich denke, Sie haben Ihre Meinung mehr als eindrücklich herüber gebracht. Das wäre im Moment alles, kümmern Sie sich bitte um Ihre Staffel. Unser Problemkind hier wird meine persönliche Aufmerksamkeit erfahren.“

Major Gradore nickte Captain Dimbain zu und übernahm nun das Gespräch. Doch bevor sie sich an Kal wandte, entließ sie ihren Staffelführer, was diesem nicht so recht zu gefallen schien und Kal konnte nicht wirklich deuten, ob das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Was auch immer sie Kal zu sagen hatte, Captain Dimbain sollte es nicht mitbekommen. Nachdem sie seinen Salut abgenommen und er das kleine Büro verlassen hatte, stützte sie die Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab und verschränkte ihre Hände vor dem Gesicht, um Kal über ihre Fingerknöchel hinweg still zu betrachten. Eine unheimliche Stille breitete sich im Raum aus. Der Kuati war überzeugt davon, das Major Gradore ihn testen wollte, sehen wollte, ob er unter dem aufgebauten Druck irgendwie brach. Doch Kal hatte nicht vor, ihr diesen Gefallen zu tun. Er hatte unter seiner Mutter, einer erheblich böswilligeren, grausameren Frau gelernt, seine Gefühle und Gedanken nicht von seiner Mimik spiegeln zu lassen.

„Setzen Sie sich, Flight Lieutenant.“

Kal setzte sich, wie befohlen. Majore Gradore wandte den Blick vom Kuati ab und griff zu einem Datapad, um dort seine Personalakte zu betrachten, wie aus ihren folgenden Worten deutlich wurde.

„Was haben wir denn hier? Ah. Das verwöhnte Kind reicher und einflussreicher Eltern. Das bedeutet, Sie haben keinerlei Ahnung, wie die normalen Bürger des Imperiums leben und keinen Respekt vor den Regeln der Normalsterblichen. Sie haben sich freiwillig zum Militärdienst gemeldet statt ein Leben im Luxus zu genießen und ihre wilden Jugendjahre an einer Eliteuniversität zu verbringen. Das bedeutet, dass sie sich selbst irgend etwas zu beweisen haben. Außerdem halten Sie sich sehr offensichtlich für etwas besseres und haben keine Scheu, es auch zu zeigen.“

Das Datapad wurde zurück auf den Schreibtisch gelegt und Majore Gradore schaute wieder zu ihrem Gast.

„Ihre Ausbilder an der Akademie lassen keinen Zweifel an ihrem fliegerischen Können und Ihre bisherige Leistung hier draußen beweist, dass die Bewertungen nicht nur Schmeicheleien waren, um keinen Ärger mit Ihrer Familie zu bekommen. Nichtsdestotrotz sorgt Ihr Gier nach Ruhm für Probleme unter meinen Untergebenen.“

An sich wäre jetzt die Gelegenheit für Kal gekommen, ihr seine Sicht der Dinge zu erklären, doch sie ließ ihn mit einem erhobenen Zeigefinger nicht zu Wort kommen.

„Glauben Sie bloß nicht, dass mir auch nur irgend etwas entgeht, wenn es um meine Piloten geht. Ehrgeizige Piloten wie Sie gibt es wie Sand am Meer und die meisten bringt ihre Risikobereitschaft eher früher als später ins Grab. In der Regel erinnert sich kaum einen Monat nach ihrem Ableben niemand mehr an Sie. Ist es das, was Sie wollen? Ein aufregendes, aber kurzes Leben? Junger Mann, es interessiert mich nicht, wie sie leben und sterben wollen, doch so lange Sie unter meinem Kommando stehen, bringen Sie mit ihren eigenmächtigen Aktionen nicht nur meine Untergebenen sondern auch die Mission in Gefahr.“

Das ließ Major Gradore für einen kurzen Moment sacken, doch wieder verbot sie Kal mit einer Geste, ihr etwas zu erwidern.

„Das macht Sie zu einem Problem. Nicht nur für mich sondern für die ganze Kampfgruppe. Und auch wenn Sie das aufgrund Ihrer privilegierten Familie nicht verstehen, das Imperium hat gewisse für Sie ziemlich unangenehme Prozesse, um solche Probleme aus der Welt zu schaffen.“

Erneut gab sie Kal keine Gelegenheit zur Antwort.

„Ich weiß, ich weiß. Ihre Familie wird dafür sorgen, dass Sie nicht die nächsten 5 Jahre in einem Umerziehungslager verbringen werden. - Ich bin mir sicher, dass Sie mit einem kleinen Anruf sogar verhindern können, dass Sie strafversetzt werden. Aber glauben Sie deswegen noch lange nicht, dass ich keine Möglichkeiten habe, Ihr Leben hier so unangenehm wie möglich zu machen.“

Um das zu betonen, tippte Sie auf das Datapad auf ihrem Schreibtisch.

„Wenn es mir beliebt, kann ich eine Bewertung für Sie schreiben, die dafür sorgt, dass Sie nur noch für Hinterweltlerkommandos in Frage kommen und in keiner Fronteinheit mehr dienen können. Und selbst wenn Sie es irgendwie schaffen, dass Ihre Dienstakte bereinigt wird, glauben Sie ja nicht, dass das irgendwie helfen wird. Die Offiziere reden miteinander und wenn Sie sich erst einmal einen Ruf erarbeitet haben, macht das auch die Runde. Jeder Elitekommandant wird nach Dingen fragen, die nicht in der Dienstakte stehen, bevor er Sie für seine Einheit in Betracht zieht. - Was soll es also sein, Flight Lieutenant? Soll Kampfgruppe Serpent für Sie ein Sprungbrett für Ihre Karriere sein oder wollen Sie Ihre Karriere hier zu Grabe tragen?“

Jetzt erst gab sie Kal Gelegenheit zur Antwort und er nahm sich einen Moment Zeit, seine Worte genau zu formulieren. Es war mehr als klar, dass sie mit Captain Dimbain nicht guter Cop/ böser Cop gespielt hatte und hier keineswegs so tat, auf seiner Seite zu sein. Ganz im Gegenteil, sie hatte ihm ein Ultimatum gestellt und Kal hatte keinen Zweifel daran, dass sie ihre unverhohlene Drohung auch wahr machen würde. Er musste seine Antwort also sehr bewusst wählen. Eine zweite Chance würde es mit ihr ganz sicher nicht geben, das hatte sie klar gemacht.

„Sie haben recht, ich bin nicht hier, um eine Pflichtzeit abzusitzen und suche auch keinen ruhigen, bequemen Posten, um bequem der Armut zu entkommen.“

Kal war sich sicher, dass Major Gradore kein Interesse an seiner Familiensituation hatte, das hatte sie ja auch selbst gesagt. Also versuchte er gar nicht erst, zu erklären, warum er zum Militär gegangen war. Letztenendes schien seine angenommene Familiensituation ihn sogar in einem gewissen Maße zu schützen. Es war also sicher alles andere als gut, zu versuchen, sie davon zu überzeugen, dass er auf diesen Schutz nicht zugreifen konnte oder zumindest es nicht wollte.

„Ich bin hier, um die Feinde des Imperiums zu bekämpfen. Eine Sabotage der Mission war nicht meine Intention. Wenn ich im Einsatz etwas zu enthusiastisch vorgegangen bin, dann werde ich in Zukunft etwas mehr Umsicht zeigen.“

Er gab ihr, im Gegensatz zu Captain Dimbain, keine Widerrede. Er spürte genau, dass das hier nur gegen ihn arbeiten würde. Major Gradore hatte ihren Standpunkt mehr als klar gemacht und er konnte es gar nicht gebrauchen, dass sie ihn mit einem Bericht auf die Agenda des Imperialen Sicherheitsbüros setzte. Das war dann doch überaus lästig und ihrem Blick zufolge hatte er keinen Zweifel daran, dass diese Möglichkeit auf dem Tisch lag. Dabei achtete er gleichzeitig darauf, auch kein Schuldeingeständnis abzulegen oder sich zumindest zu entschuldigen. Ein Schuldeingeständnis an dieser Stelle könnte ihm später noch zum Verhängnis werden und auch wenn er nicht darüber stand, sich zu entschuldigen, so hatte er nicht das Gefühl, dass eine geheuchelte Entschuldigung ihm hier irgendwie helfen würde.

„Meine Loyalität gilt voll und ganz dem Imperium. Wenn Sie mir also zeigen können, wie ich der neuen Ordnung besser dienen kann, bin ich für jeden Rat dankbar.“

Das war noch nicht einmal gelogen. Aller familiärer Probleme zum Trotz gehörte Kal zu einem der großen Gewinner der Imperialen Gesellschaft und würde viel dafür geben, seine nicht unbeträchtlichen Privilegien unter der neuen Ordnung nötigenfalls auch mit Gewalt zu verteidigen. Dass er eine gewisse Leidenschaft fürs Töten zu entwickeln begonnen hatte, war dabei hoch willkommener, glücklicher Zufall.

„Das ist es, was ich hören wollte, Mister Andrim. Sie werden in den kommenden Tagen von mir hören, das wäre im Moment alles.“

Major Gradores Mimik blieb hart und ihr Ton auch eiskalt. Dennoch entging Kal keineswegs, dass sie ihn zum Abschied namentlich angesprochen hatte, statt nur seinen Rang zu benutzen. Das war eine subtile Geste des Wohlwollens, die den Kuati zuversichtlich stimmte, diese kleine Krise richtig angegangen zu sein. So erhob er sich und salutierte zackig zur Verabschiedung und verließ das Büro.

Weltraum (Imperium) - Tiefraum auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor, an Bord der Serpent im Büro des Flugleitoffiziers | Kal Andrim, Captain Dimbain, Major Gradore
 
Weltraum (Imperium) - Tiefraum auf dem Weg ins Listeholsystem, an Bord der Serpent im Büro des Flugleitoffiziers | Kal Andrim

Die folgenden Tage waren...ereignislos. Major Gradore ließ sich bei den Piloten nicht blicken und sie meldete sich erst einmal auch nicht bei Kal, wie sie es angekündigt hatte. Captain Dimbain war da das genaue Gegenteil. Er war ständig präsent und ließ die Piloten eine Übung nach der nächsten fliegen. Die Sitze in den Simulatoren wurden nicht kalt und insbesondere Kal hatte er im Fadenkreuz. Der Staffelführer ließ dem Kuati kaum eine ruhige Minute und war offensichtlich erpicht darauf, ihm etwas mehr Bescheidenheit beizubringen, indem er ihn bis an die Belastungsgrenze und darüber hinaus trieb. Kal nahm die Herausforderung gerne an. Er war ein guter, um nicht zu sagen ein hervorragender Pilot, davon war er überzeugt. Doch er war ebenso überzeugt davon, dass er noch viel besser werden konnte.

Captain Dimbain schindete Kal so sehr, dass ihm die Arme und Beine am Ende eines jeden Tages zitterten und seine Uniform komplett durchgeschwitzt war. Erst Dutzende, zum Ende der Woche hunderte Male war er im Simulator abgeschossen worden und jede Übungseinheit erschien ihm unmöglicher als die letzte zu sein. Aber Kal blieb entschlossen, Captain Dimbain und auch Majore Gradore nicht die Genugtuung geben zu wollen, unter dem Druck zusammen zu brechen. Schnell wurde klar, dass der Kuati über alle Maßen ungerecht behandelt und in den Simulationen vor unmögliche Aufgaben gestellt wurde. Doch er erhielt nicht allzu viel Zuspruch von den anderen Piloten. Zu tief saß bei den Piloten das von den Akademien eingedrillte Konkurrenzdenken und Kals bisheriges Auftreten hatte ihn auch nicht gerade zum Sympathieträger gemacht.

Kal war das nur recht. Als Sohn des Kuatiadels interessierte er sich nicht wirklich für das Schicksal des gewöhnlichen imperialen Untertans und so war ihm die professionell, kühle Distanz, die zwischen ihm und den anderen Piloten bestand, mehr als recht. So musste er sich nicht großartig mit gekünstelter Höflichkeit herumschlagen und konnte sich auf die gesteckten Ziele konzentrieren. Nicht, dass Captain Dimbain ihm überhaupt noch viel Zeit für privates ließ in diesen Tagen. Am Ende der Höllenwoche erreichte Kal endlich eine Nachricht von Majore Gradore. Es war kaum mehr als eine kurze Notiz, der nüchterne Befehl, sich bei ihr am folgenden Morgen in ihrem Büro einzufinden.

Er stand in aller Frühe auf, um sich für die Besprechung fertig zu machen und so achtete er penibel darauf, dass seine Uniform in einem tadellosen Zustand war und polierte selbst seine Stiefel auf, die in der wiederaufbereiteten, staubfreien Luft an Bord gar nicht wirklich schmutzig werden konnten. Darüber hinaus erledigte er seine Rasur von Hand mit einer scharfen Klinge. Elektrische Rasierer erbrachten einfach nicht dieselbe Perfektion. Die Haare wurden mit etwas Gel perfekt frisiert und selbst das Gesicht frischte er mit einem Minimum an sündhaft teurer Schminke so auf, dass ihm die Strapazen der letzten Tage nicht mehr ansehbar waren. Als der
Kuati fertig war und sich auf den Weg zum Büro des Flugleitoffiziers machte, hätte er genauso gut auf dem Weg zu einem roten Teppich oder einer Aufnahme für Rekrutierungsposter oder -Filmaufnahmen sein können. Kein Makel war ihm mehr anzusehen als er exakt zum für seinen Termin angegebenen Zeitpunkt den Summer der Tür zum Büro von Major Gradore betätigte. Er musste nicht lange warten, um herein befohlen zu werden.

Flight Lieutenant Andrim meldet sich zum Dienst, Sir!“

Lehrbuchmäßig betrat er das Büro und schloss die Tür wieder hinter sich. Es folgte ein perfekter Salut, den er hielt, bis Major Gradore ihn abnahm, ohne von ihrem Schreibtisch aufzustehen oder Kal großartig zu beachten.

„Rühren Lieutenant, ich bin gleich bei Ihnen.“

Wie befohlen nahm Kal Habachtstellung ein. Dabei fixierte er einen imaginären Punkt an der Rückwand des kleinen Büros und wartete auf das nächste Wort von Major Gradore. Es wurde schnell ein Geduldsspiel und Kal war davon überzeugt, dass Major Gradore ihn testete, während sie weiter in aller Seelenruhe ihren Arbeiten am Datenterminal auf ihrem Schreibtisch nachging. Nach etwa 10 Minuten schaute sie schließlich auf und musterte das Gesicht des Kuatis eindringlich.

„Setzen Sie sich Lieutenant.“

Kal setzte sich vorschriftsmäßig auf den Besucherstuhl, während Major Gradore zu einem Datapad griff, um die Daten darauf zu lesen.

„Sie haben sich gut gemacht diese Woche, erheblich besser als Captain Dimbain und ich erwartet haben. Und nicht einmal haben Sie sich über das Arbeitspensum beklagt. Das sagt mir, dass in Ihnen mehr steckt als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Es besteht also Hoffnung, dass wir mit ein wenig Feinschliff also aus Ihnen noch einen guten Piloten und Offizier machen werden können.“

Mit den letzten Worten schaute sie auf zu ihm, doch da sie keine Frage gestellt hatte, blieb er still und wartete ihre nächsten Worte ab. Seine Reaktion oder der Mangel daran wurde von Majore Gradore abgenickt. Sie behielt ihre Gesichtszüge unter Kontrolle und stoisch, sodass er nicht ablesen konnte, ob sie das gut oder schlecht fand, als sie weiter redete.

„Die Kampfgruppe begibt sich derzeit in Position für das nächste Gefecht und wir erwarten nicht, dass der Widerstand geringer ausfällt als bisher. Ich brauche also alle meine Piloten in Bestform und das schließt Sie mit ein, junger Mann.“

Der Kuati verstand ihre Worte als Warnung und Drohung zugleich. Dafür musste sie nicht deutlicher werden, das war einfach nicht nötig. Dieser kommende Einsatz würde seine einzige Chance sein, sie von sich zu überzeugen und seine vorangegangenen Kompetenzüberschreitungen nicht unbedingt vergessen zu machen, aber zumindest vergeben zu bekommen.

„Verstanden Sir, was erwarten Sie von mir?“

Major Gradore nickte seine knappe, auf den anstehenden Einsatz beschränkte Antwort ab.

„Sie und Ihr Flügelmann werden auf die Defiance verlegt. Zwei weitere Teams werden die Stalker und Buster begleiten. Wir planen eine kleine Überraschung für den Feind und werden Sie daher aus dem anfänglichen Gefecht heraushalten. Sobald wir den Feind gebunden haben, werden Sie eingreifen und für ein größt mögliches Chaos sorgen. Details dazu werden Sie von der Kommandantin der Defiance erfahren. Lieutenant Commander Garladd erwartet Sie bereits.“

Mit diesem Worten überreichte sie ihm ein Datapad mit dem Verlegungsbefehl.

„Das wäre soweit alles, Lieutenant, weg getreten.“

Major Gradore gab ihm also keine Gelegenheit für Rückfragen oder Einwände. Dieses Recht hatte er sich offensichtlich noch nicht verdient. Er erhob sich also ohne zu zögern, salutierte zackig und verließ das Büro wie befohlen. Auf dem Weg zurück zu seinem Quartier überflog er seine neuen Befehle ein erstes mal. Er hatte nur wenige Stunden, um die Übersetzung zur Defiance vorzubereiten. Die Kampfgruppe war in Bewegung und am nächsten Sprungpunkt würden sie nicht lange verweilen. Die nächsten Stunden würden also geschäftig sein. Kal freute sich schon auf den nächsten Einsatz. Er barg große Risiken, bot jedoch auch die Chance für zahlreiche weitere Abschüsse und dafür seinen Wert zu beweisen. Der Kuati freute sich schon auf diese Gelegenheit.

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Die Zeit war reichlich knapp gewesen, doch sie hatten das Übersetzen zur Defiance vollenden können, ohne die Weiterreise der Kampfgruppe zu verzögern. Kal war äußerst zufrieden über diesen Umstand, auch wenn er dafür kein Lob erhielt. An Bord der kleinen Raider-Klasse Korvette war ihr Empfang recht kühl verlaufen. Die Crew war Kal und seinem Flügelmann nicht wirklich feindseelig gegenüber eingestellt, doch an Bord hatten die Kampfpiloten keine wirkliche Funktion und auf dem kleinen Schiff war es so eng, dass sie quasi überall im Weg waren, wenn sie sich nicht gerade im kleinen Hangar aufhielten, der zur Zeit von ihren TIE/in derzeit belegt wurde. Also hielten sich Kal und sein Flügelmann die meiste Zeit genau hier auf.

Lieutenant Commander Garladd für ihren Teil hatte sie nur einmal kurz begrüßt und sich dann wieder ihren Aufgaben auf der Kommandobrücke gewidmet. Seither wurden Kal und sein Flügelmann von ihr nicht weiter beachtet. Zum Ende der Woche jedoch war eine Einsatzbesprechung angesetzt worden. Bis dahin mussten sie sich nur irgendwie die Zeit vertreiben. An Bord gab es leider keine Flugsimulatoren, sodass sie nicht für den kommenden Einsatz trainieren konnten und die Raumjäger zu überprüfen und zu warten konnte man auch nur so häufig durchlaufen, bis es langweilig wurde. Aller Einsatzschäden zum Trotz hatten die Reparaturcrews der Serpent beste Arbeit erledigt. Die beiden TIE/in waren im Topzustand und das ließ naturgemäß nur wenig Raum für zeitraubende Arbeiten an den für die Reise geparkten Maschinen.

Den beiden Kampfpiloten blieb also letztlich hauptsächlich die körperliche Ertüchtigung und der Konsum von Unterhaltungsmedien, um sich die Zeit zu vertreiben.
Kal achtete besonders darauf, dass nichts davon den Alltag an Bord irgendwie störte. Einerseits konnte er sich nach den zurückliegenden Reibungen mit Captain Dimbain und Major Gradore keine weiteren Querelen leisten, andererseits hatte er auch gar keine Lust darauf, sich wegen nichts hier an Bord irgendwelche Feinde zu machen. Also fügte er sich in den Plan für den kleinen Sportraum an Bord ein und verbrachte so viel Zeit wie möglich damit, sich zu ertüchtigen. Sich die neuesten Unterhaltungssendungen auf einem Datapad anzuschauen, war nun wirklich nicht Kals bevorzugte Art, sich die Zeit zu vertreiben.

Die Einsatzbesprechung brachte nun nicht viel neues zutage. Sie näherten sich dem nächsten Einsatzort. Es ging darum, den Handelsumschlagplatz eines
Hutten zu überprüfen, der mit dem Feind Handel treiben sollte. Es ging um irgendwelche Schwarzmarktgeschäfte. Der Hutte kaufte wohl die erbeuteten Güter des Feindes an und versorgte sie im Gegenzug mit allerlei Waffen. Kal hatte bei der Erklärung nicht so wirklich hingehört. Es hatte ihn einfach nicht interessiert. Sie griffen den Feind an und würden jeden Widerstand mit maximaler Feindseeligkeit niederschlagen, musste er mehr wissen? Wenn es nach dem Kuati ging, war die Antwort ein klares Nein.

Viel interessanter war da die Frage nach seiner Rolle in der folgenden Operation. Angedacht war eine klassische Hammer und Amboss Strategie. Die
Serpent würde zusammen mit der Valor und Basilisk den Feind direkt stellen und binden, während die drei Raider-Klasse Korvetten Stalker, Defiance und Buster dem Gegner in den Rücken fallen sollten. Jede der Korvetten hatte zwei TIE/in an Bord, die erst im letzten Moment starten würden, damit der Gegner den Angriff der Korvetten unterschätzte. Den kurzen Moment der Überraschung sollten die Kampfpiloten und Korvetten dann ausnutzen, um so viel Chaos in den Reihen des Feindes wie möglich zu stiften.

Die Aussicht auf den Einsatz zauberte ein gefühlskaltes, grausames Lächeln auf
Kals Gesicht. Commodore Varalei hatte wie üblich eine aggressive, risikoreiche Strategie gewählt. Sie barg nicht wenige Gefahren und versprach gleichzeitig eine gute Gelegenheit für Kal, sich einen Namen zu machen und seine Kampfstatistik aufzubessern. Er hätte es gar nicht anders haben wollen.

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Kast - Festung - über dem zerstörten Thronsaal, mit Marrev, Gaya (!) und Eowyn(!) an Bord der Nightmare

Behutsam zu levitieren war keine einfache Sache, vor allem nicht, wenn jede Faser, Faszie oder was auch immer, im Körper vor Schmerzen schrie. Richtig schreien wollte wohl auch Eowyn, aber sie biss sich tapfer auf die Unterlippe und Riuen war beinahe erleichtert, als sie endlich an Bord der Nightmare waren und er Eowyn auf eine der Liegen ablegen konnte kam ihr Schrei und obwohl er diesen Ausdruck kaum verdiente, war es doch das Einzige, was ihre Schmerzen ausdrückte. Ein Ton, der keine Worte brauchte.
„Tut mir leid“, wandte er sich aufrichtig an die Blonde und bedeutete Gaya, die sich schon an den Medikamenten zu Schaffen machte, zuerst Eowyn zu helfen.
Sie hatten Glück mit der Nightmare, dessen war sich Riuen sicher. Ian hatte mit Sicherheit dafür gesorgt, dass sein Frachter ein Lazarettschiff mit allen nur möglichen Medikamenten war. Kein OP-Droide an Bord, aber alles andere, was notwendig war. Außerdem hatten sie doppelt Glück, wenn man so wollte: Immerhin sah die Togruta nicht ganz so mitgenommen aus, wie Eowyn oder der Chiss, der sich setzte und für einen Moment die Augen schloss. Etwas, dass er sofort bereute, denn irgendwie schien er just mit dieser Geste dafür zu sorgen, dass er sich zu intensiv auf seinen Körper konzentrierte. Von wegen, aus den Augen, aus dem Simm. Geschlossene Augen, offene Konzentration. DAS wäre richtig gewesen.
Riuen gab sich nicht die Mühe, ein leises Stöhnen zu unterdrücken, musste im Anschluss aber tatsächlich lachen. Vielleicht, damit ein paar Hormone ausgeschüttet wurden, um ihm einen Bruchteil des Schmerzes zu nehmen? Das wäre Ians kluge Antwort gewesen, aber Riuen lachte nicht deswegen. Oder vielleicht nicht nur deswegen.
Scheiße“, erklärte er dann, „wir haben überlebt.“ Auch etwas, dass neben den ganzen Schmerzen langsam in sein Bewusstsein dran. Gut, streng genommen war da noch immer die Möglichkeit, dass sie starben, aber Riuen war nicht der Typ, alle pessimistischen Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.
„Wir sind verdammt mitgenommene, halb kaputte, aber lebendige Helden.“ Ja, dabei fühlte der Chiss sich wie ausgekotzt und wollte gar nicht wissen, wie es Eowyn ergehen musste. Trotzdem. Nein, deswegen. Sie waren Helden. Alle. Erneut schloss er die Augen, als sein Bein ihn emfpindlichst daran erinnerte, dass ihm ein Bacta-Pflaster nicht genug war und auch das Hinsetzen war nicht gerade die klügste Entscheidung gewesen.


Weltraum – unendliche Weiten – nicht mehr über dem zerstörten Thronsaal, mit Marrev, Gaya und Eowyn, raus aus dem Nightmare- :p an Bord der Nightmare
 
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Kast - Festung - über dem zerstörten Thronsaal, mit Marrev, Gaya und Riuen an Bord der Nightmare

Eowyn bekam am Rande mit, wie Marrev Gaya etwas zuschrie, die Padawan daraufhin ins Cockpit flitzte und kurze Zeit später die Nightmare verließ. Sie war allerdings schneller wieder da, als Eowyn sich Gedanken machen konnte. Kurze Zeit später spürte sie, wie die Vibrationen der Nightmare sich veränderten - sie bewegten sich wohl. Verließen Kast. Die anderen..? Aber Marrev würde wohl nicht wegfliegen, wenn er nicht sicher war, dass der Rest der Truppe eine zweite Fluchtmöglichkeit hatte, also sollte sie aufhören, sich darum Gedanken zu machen.
Riuen entschuldigte sich, was Eowyn trotz ihrer Schmerzen ein
Vergiss es, herausquetschen ließ. Der Chiss hatte ihr nun schon zum zweiten Mal die Flucht ermöglicht, ihr dabei keine Schmerzen zu verursachen wäre wohl etwas anmaßend gewesen. Und dann begann der Verrückte auch noch zu lachen. Zu lachen. Was bei allen verrottenden Sonnen sollte das denn nun?!

Er schob zum Glück seine Erklärung gleich hinterher, und Eowyn versuchte, seine Worte irgendwie zu erfassen. Überlebt. Überlebt... Ja, irgendwie schon. Irgendwie. Wenn man das Schlagen eines Herzens überleben nennen konnte - dann ja... Vielleicht hatte irgendetwas von ihr überlebt, aber andere nicht. Ahna nicht. Der Eigentümer dieses Schiffes vermutlich nicht. Das, was sie ausmachte, nicht. Und... Allegious nicht.

Sie hatte den Imperator getötet.
Den
Imperator.

Die unermessliche Tragweite dieses Faktes war noch immer nicht ganz in ihr angekommen, aber langsam sickerte es ein.

Der Krieg würde ausbrechen, vermutlich schon in wenigen Stunden bis Tagen. Und man würde sie vor Gericht stellen, Befehl und Trauma hin oder her. Und vor den Rat. Immerhin würde sie ihren Titel so im Eiltempo wieder verlieren, immerhin etwas Gutes. Ahnas Aufforderung, dass sie die Schatten übernehmen sollte, würde dann wohl null und nichtig sein. Was ohnehin Sinn machte, denn was war eine Schatten, die nicht einmal ihre verfluchten Beine bewegen konnte?

Riuen aber sah das alles irgendwie... anders. Helden? Nun ja, immerhin hatten sie das Virus, ja. Und mit etwas Glück war auf Coruscant schon ein ganzer Forschertrupp dabei, dieses Ding zu analysieren und auseinanderzunehmen. Vielleicht würde ihnen das etwas Bonus einbringen bei dem, was sie hier, heute, getan hatten. Sie hatten ein
Attentat ausgeübt. Natürlich war ihnen das vorher klar und bewusst gewesen, doch Eowyn war ohnehin davon ausgegangen, dass die Chancen, das hier zu überleben, ziemlich gering waren. Nun waren sie aber irgendwie mit schlagendem Herzen aus der Sache herausgegangen - und die Folgen würden warten.

Helden.

Was für ein Wort... Ein Wort, das Eowyn niemals mit sich selbst in Verbindung gebracht hätte und es auch jetzt nicht tat. Sie war ein Wrack, eine lebende Tote, eine Verräterin, eine Person ohne Ehre, Integrität, Würde, Stolz oder Glaubwürdigkeit; ein Nichts. Wenn sie eines, nicht war, dann...

Eowyn spürte, wie Gaya sich ihr näherte und sie offensichtlich untersuchen wollte. Sie. Die sie ohnehin schon halbtot war, und, falls sie den Flug überlebte, nicht einmal ansatzweise eine angenehme Zukunft vor sich hatte. Während Riuen da irgendwo neben ihr saß, mit unter Umständen tödlichen Wunden, und noch seiner ganzen Jedi-Karriere vor sich. Ja, vielleicht war sie augenscheinlich mehr verletzt als Riuen, aber genau deshalb... genau deshalb musste Gaya erst den Chiss durchchecken und abklären, wie gefährlich seine Wunden waren. Und falls sie selbst noch auf diesem Flug verstarb, dann war das ganze Imperatorenattentatsproblem mit ihr gestorben. Großartig, oder?
Ihr gebrochener Rücken würde auch in einer halben Stunde noch da sein, und der Rest... nun ja, innere Blutungen würde Gaya wohl alleine ohnehin nicht wirklich stoppen können, oder?
Nein, Gaya. Erst Riuen. Und bevor Gaya oder Riuen auch nur die Chance hatten, einzuschreiten und dagegen zu protestieren, schob sie zum ersten Mal in ihrem Leben etwas hinterher. Das ist ein Befehl, kam hart aus ihrem Mund gepresst. Noch war sie Rätin, und sie gedachte, diese Befehlskette auszunutzen. Triage. Ein Wort, das sie von ihren gelegentlichen Besuchen auf der Krankenstation während der letzten Monate noch allzu gut kannte. Fehlende Ressourcen, in diesem Fall Heiler, bedeuteten eine Abschätzung der Erfolgsaussichten. Und sie, der nicht einmal laufende Verletztenkatalog, stand ganz unten auf der Liste. Sobald sie wussten, dass Riuen nicht lebensgefährlich verletzt war - mit Adrenalin im Körper konnte das leicht übersehen werden - konnte man sich immer noch um sie kümmern. Hier würde nicht das gleiche passieren wie direkt nach ihrer Flucht von Bastion. Nein. Diesmal würde niemand wegen ihr sterben.

Weltraum über Kast - mit Marrev, Gaya und Riuen an Bord der Nightmare
 
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Weltraum über Kast - mit Marrev, Gaya und Eowyn an Bord der Nightmare

Der Chiss hatte keine Ahnung, welche Gedanken in Eowyn wüteten und tatsächlich war da auch wenig, was er spürte, zu beschäftigt war er mit dem eigenen Schmerz. Selbst wenn, hätte es vermutlich auch nichts gegeben, was er hätte sagen können. Eowyns Talent, an die dunkelsten Orte der Seele zu wandeln und sich darin häuslich einzurichten, hätte er ohnehin nicht verstanden. Da, wo Ian schwarz sah, sah Eowyn … tja. Was? Dunkler als schwarz gab es nicht. Und in etwas, das tief hoffnungslos war, wandelte Eowyn. Dabei kam Selbstaufgabe für Riuen einfach nicht in Frage. Niemals. Unter keinen Umständen. Schon gar nicht nach dieser Mission. Bastion, die Sith. Der Chiss konnte sich genug Grausamkeiten vorstellen. Ja, er hatte selbst genug gehört, gesehen und gefühlt, um zu wissen, dass er Abschaum niemals die Genugtuung geben würde zu siegen.

Für ihn war damit klar, dass sie alle Helden waren. Sie waren in der Grube des Sarlaccs gewesen, hatten sich herausgekämpft und überlebt. Die meisten. Ahna hatte es nicht geschafft, was Riuen durchaus betroffen machte und er hoffte, dass der Rest, zu dem er keinen Kontakt mehr gehabt hatte, ebenfalls am Leben war. So oder so. Sie waren Helden.
Eowyn kommentierte das nicht, aber in ihrem Zustand war das vermutlich auch kein Wunder.
Sie verbat stattdessen Gaya, sich erst um sie zu kümmern. Verbat? Nein. Sie befahl es. Beinahe hätte der Chiss erneut gelacht, noch einmal, als sie das Wort ‚Triage’ in den Mund nahm.

„Nach der Triage hast du Vorrang, meine Tamponade ist super“, konnte er sich dennoch nicht verkneifen zu sagen, widersprach aber nicht, da klar war, dass er diesen Kampf nicht gewinnen würde.
Viel konnte Gaya ohnehin nicht für ihn tun. Das Metallstück musste bleiben, wo es war, da es zu gefährlich war, es hinauszuziehen, das wusste er schon so. Er ließ zu, dass die Togruta ihn untersuchte. Ein paar Prellungen, ein paar gebrochene Rippen. Eine kaputte, kibernetische Hand, Schürf- und Platzwunden. Nichts Lebensgefährliches also.

Weltraum über Kast - mit Marrev, Gaya und Eowyn an Bord der Nightmare
 
Weltraum über Kast - mit Marrev, Gaya und Riuen an Bord der Nightmare

Es gab keine weiteren Diskussionen, wofür Eowyn außerordentlich dankbar war - auch wenn Riuen anscheinend ganz und gar nicht ihrer Meinung war. Aber weshalb sollte man Energie mit ihr verschwenden, wenn es so viel wichtiger war, erst einmal dafür zu sorgen, dass wenigstens Riuen den Flug packte? Alleine um zu analysieren, was alles mit ihrem Körper los war und alles zu priorisieren, würde Gaya vermutlich eine halbe Stunde brauchen. Bis dahin wäre der Chiss längst verblutet, falls irgendetwas nicht stimmte. Er hatte keine Ahnung, keine Ahnung, wie viel man übersehen konnte, so lange man noch unter Strom stand, Ex-Militär hin oder her. Seine "Tamponade", die das Wort nicht verdiente, war alles andere als super, und vermutlich war es nicht das einzige Problem, das er hatte.

Während Gaya sich um Riuen kümmerte, versuchte Eowyn, selbst in ihren Körper hineinzuhören. Sie war wahrlich keine Heilerin, aber sie hatte gelernt, Dinge zumindest zu
erkennen. Doch es war aussichtslos. Ihre Nerven brüllten sie an, überall oberhalb ihrer Beine war einfach nur Schmerz. Sie konnte nicht einmal erkennen, wo welcher Schmerz endete und ein neuer begann. Es war beinahe... eine Wohltat, dass sie ihre Beine nicht auch noch spürte.
Aber nur beinahe.


Gaya hatte ihr angeboten, zumindest eine schnelle schmerzlindernde Injektion zu verpassen, bevor sie sich Riuen ansah, und Eowyn hatte zumindest dem zugestimmt. Sie wollte nicht, dass der Chiss starb - aber diese zwanzig Sekunden würden vermutlich für ihn keinen Unterschied machen und die beiden anderen Jedi besänftigen. Für sie aber bedeuteten sie, dass sie nicht vor Schmerzen schreien musste, sondern diese mit viel Mühe und Not in Schach halten konnte.
Fast hätte es auch geklappt, dass diese Konzentration sie von allem anderen ablenkte. Von dem, was geschehen war - und vor allem von dem, was kommen würde, aber immer, immer wieder schlich sich alles zurück in ihren Geist. Wie sollte sie das alles schaffen? Ja, natürlich, vermutlich stand sie unter Schock, eine Gehirnerschütterung hatte sie sicher ohnehin und traumatisiert war sie auch, was der analytische Teil in ihr wusste, aber das alles konnte nicht wegschieben, was nun einmal die Realität war. Der Imperator blieb so oder so tot. Und so oder so... würde eher früher als später der Krieg wieder ausbrechen. Sie wusste noch so genau, wie wütend sie gewesen war, dass der Rat den Ursprung des Virus geheimhielt; dass sie nicht hatte verstehen können, wie man weiter an diesem lächerlichen unechten Frieden festhalten konnte, aber irgendwann, Monate später, hatte sie verstanden. Das Virus, die damit einhergehenden Unruhen - und darauf dann noch ein ausbrechender Krieg, die Republik hätte zerbrechen können. Und viel hatte sich nicht geändert. Im Hintergrund liefen sicher die Vorbereitungen, nie im Leben konnte Eowyn sich vorstellen, dass man sich überraschen ließ. Trotzdem - das Virus war noch immer da, die Republik geschwächt.
Aber sie hatten keine andere Option gehabt. Und nun musste sie mit den Konsequenzen klarkommen. Wenn sie es irgendwie schaffte. Und genau daran begann Eowyn immer mehr zu zweifeln. Gaya war hier, und Riuen, Marrev nur einige Meter weiter im Cockpit, und dennoch fühlte sie sich genauso allein wie auf Bastion. Allein - hilflos, hoffnungslos. Stumpf. Es war, als wäre da eine gläserne Mauer zwischen ihr und den anderen, als lebte sie in einer anderen Welt, einer Welt ohne... ja, ohne was? Riuen redete von Helden... während sie sich umsah und nur Leid entdeckte. Ausnahmslos Leid.

Da war der Ruck, der sie in den Hyperraum brachte; ein weiterer Schritt in Richtung Coruscant. Sie würden im Hyperraum noch in der Nähe von Bastion vorbeimüssen, denn ein Umweg würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen hier draußen, aber der Imperator war erst seit kurzer Zeit tot - Eowyn glaubte, hoffte, eher nicht, dass es Probleme geben würde. Trotzdem... Das Interkom knackte, und Marrev meldete sich.
"Wir sind im Hyperraum, Flugzeit etwa 20 Stunden. Aber bis wir den kritischen imperialen Bereich verlassen habe, bleibe ich im Cockpit. Außer, ihr braucht mich da hinten?" Gaya verneinte, als der Rattataki zugab, keine wirklich nennenswerten heilerischen Fähigkeiten zu besitzen, und beendete das Gespräch.
20 Stunden. 20 Stunden, um sich auf das vorzubereiten, was dann vielleicht kommen würde... und welche Nachrichten auf sie warten würden.

Gaya ließ von Riuen ab, nachdem sie erklärt hatte, alles notwendige getan zu haben, und setzte sich zu Eowyn. Sie begann konzentriert, mit Hilfe der Macht und einer leichten Trance ihren Körper zu untersuchen - während Eowyn sich immer bewusster wurde, was alles auf sie zukommen würde. Degradierung war kein Problem - im Gegenteil. Doch das würde ihr kleinstes Problem sein. Personen wie Duval würden nur darauf warten, sie in die Finger zu bekommen... Vielleicht nicht der Agent selbst, diesem gefiel es vermutlich sogar, was geschehen war, aber es würde andere geben; Leute, die zutiefst verurteilen würden, was sie getan hatte. Und ob der Rat in der Lage sein würde, die Jedi aus dieser Mission abzuschirmen, zu schützen? Kaum. Die Zusammenarbeit mit der Republik musste gewahrt werden. Der Rat hatte Spielraum - aber nicht unendlich.
Was am Ende einen Schluss zuließ, der nicht zwingend, aber im Bereich des Möglichen lag. Vielleicht halluzinierte sie. Aber sie war müde. So müde... und leer.


Riuen... Der Padawan hatte eine Weile nichts mehr gesagt, Eowyn wusste nicht, ob er vielleicht sogar schlief. Sie wartete, bis er ihr eine Rückmeldung gab, bevor sie weitersprach. Leise, um Gaya möglichst nicht zu stören... Und, um ihren Hals zu schonen.
Der Chiss würde verstehen, da war sie sich sicher.
Ich weiß nicht, was passieren wird. Aber nur für den Fall... falls sie mich festnehmen, falls sie mich verhören... Ihr wurde schon bei dem Gedanken daran so schlecht, dass sie kurz pausieren und sich sammeln musste. Nein, die Republik war nicht wie die Sith. Aber selbst ein normales Verhör... Das schaffe ich nicht, flüsterte sie jetzt nur noch. Und sollte er noch leben... sollte er irgendwann einmal aufwachen... sag ihm, dass es mir Leid tut. Bitte. Sie würde daran Zugrunde gehen. Sie wusste noch nicht, was sie dann tun würde - aber sie wusste genau, dass dann alles vorbei sein würde, alles, was sie sich einmal aufgebaut hatte, woran sie sich gehalten hatte. Und sie würde nicht zurückkehren.

Ihr wurde plötzlich klar, dass Riuen vermutlich gar nicht wusste, wovon sie sprach, und sie schloss die Augen. Noch wussten es nur Brianna und sie. Noch konnten sie es aller Welt verschweigen. Noch konnten sie sagen, dass Ahna verantwortlich war. Noch... noch...
Ich habe Allegious getötet, murmelte Eowyn schließlich, weil sie wusste, dass es sinnlos war. Und Sturn. "Wir haben nicht das Recht dazu, jemandes Leben einfach so zu beenden." Wo, wann, auf dieser langen Reise, war die Person verloren gegangen, die diesen Satz voller Überzeugung gesagt hatte? Die sicher gewesen war, nicht aus Absicht zu töten?
Diese Person war nun eine Mörderin...


Hyperraum von Kast nach Bastion - mit Marrev, Gaya und Riuen an Bord der Nightmare, Marrev im Cockpit
 
Hyperraum von Kast nach Bastion - mit Marrev, Gaya und Eo an Bord der Nightmare, Marrev im Cockpit

Zugegeben, seine Tamponade war nicht super, Riuen wollte gar nicht wissen, was alles an dem Metallteil klebte, dass da in seinem Bein steckte. Er war froh, dass es an Bord genug Antibiotika gab, denn Fremdkörper dieser Art hatten meistens die Eigenschaft nicht sonderlich steril zu sein und irgendwie reichte es dem Chiss, dass er schon eine Hand verloren hatte. Ein Bein? Nein, er hing im wahrsten Sinne des Wortes daran. Die Schmerzmittel halfen, vor allem machten sie ihn müde, auch wenn Riuen nicht einschlief. Dafür waren die Ereignisse noch zu jung und der Chiss spürte einen gewissen Ärger über Elise, die zurückgegangen war, um sich um Janus zu kümmern. Was auch immer sie mit ihm verband, was auch immer er ihr angetan hatte, es war dumm gewesen, zurückzukehren. Nicht nur, weil es entscheidende Sekunden waren, die so vergeudet wurden. Auch, weil es keinen Sinn ergab, irgendeinen Mörder aufzusammeln, der so den sicheren Tod gefunden hätte. Riuen glaubte nicht daran, dass jeder vor Gericht gestellt werden musste. In diesem Fall hätte die Galaxis schon für Janus gerechte Strafe gesorgt und ja, der Chiss hatte wenig Verständnis für hochrangige Sith und das, obwohl Ian auch einer von ihnen gewesen war. Diese Plage hatte bewiesen, wozu sie fähig war. Bloß für Ari’a hoffte die Blauhaut auf einen guten Ausgang. Was mit dem Rest geschah? Interessierte ihn nicht.

Eowyn riss ihn aus seinen Gedanken, ein Geräusch von ihm gab ihr zu verstehen, dass er zuhörte. Was sie da sagte, sorgte für eine sehr, sehr seltsame Mischung aus Gefühlen in Riuen. Tiefes Mitgefühl, gemischt mit doppelter Wut. Wut auf die Umstände, auf das, was ihr widerfahren sein musste, aber auch Wut auf Eowyn selbst für das, was sie da am Ende sagte.

„Niemand wird dich festnehmen oder verhören“, kam aus dem Brustton der Überzeugung. Es gab keinen Grund dafür, weder für die Jedi, noch für das Militär oder den Geheimdienst. „Sollte jemand es versuchen, bekommt er es mit mir zu tun.“ Was kein Witz war und auch nicht im Ansatz so klang. „Kein Drecksack wird dich verhören. Auch nicht dieser Kerl“, Ian hatte erwähnt, dass man ihn und Eowyn verhört hatte, auch wenn er nicht ins Detail gegangen war und Riuen sich beim besten Willen nicht an den Namen des Mannes erinnern konnte.
„Du wirst Ian sagen können, was auch immer du wünschst.“ Auch davon war er überzeugt. Riuen hasste es, alle Dinge negativ zu betrachten. Da waren so viele Optionen und Möglichkeiten, dass es ihm mehr als töricht vorkam, immer nur das Schlechteste in Betracht zu ziehen. Das war, als wäre man in einer Bar, in der es Hunderte von Drinks gab, bis auf einen bestimmten. Anstatt einen anderen zu probieren, sich lieber über den Mangel des einen zu ärgern, war für Riuen absolut nicht zu verstehen. Sie waren immerhin alle erwachsen und eine Grundeinstellung wie ein kleines Kind? Nein. Was den Rest betraf, den Eowyn von sich gab, atmete der Chiss innerlich tief durch. Zwar war er niemand, der andere gerne mit Samthandschuhen anfasste, aber Eowyn war im Ausnahmezustand und Riuen hatte eine vage Ahnung, was für Verhöre sie gehabt haben musste. Außerdem war sie eine Frau und es gab beliebte Kriegsverbrechen an Frauen.
Wir haben diesen Abschaum getötet, Eowyn. Als Ahna uns auf die Mission geschickt hat, war die Aufgabe klar. Uns allen. Damit haben wir ihn alle getötet und das war das Beste, was wir hätten tun können. Seien wir ehrlich. Wir sind von Anfang an im Krieg gewesen und im Krieg sterben Wesen.“ Sie konnten sich über die Farce unterhalten, die sie alle großspurigen Frieden genannt hatten. „Sobald die Galaxis davon erfährt, wer für das Virus verantwortlich ist, wird ohnehin alles in sich zusammenfallen. Und dieser Sturn? Tut mir leid, der lebt noch. Elise und Brianna wollten ihn unbedingt noch aufsammeln. Am Ende ist das einer, den du verhören kannst.“

Hyperraum von Kast nach Bastion - mit Marrev, Gaya und Eo an Bord der Nightmare, Marrev im Cockpit

 
Hyperraum von Kast nach Bastion - mit Marrev, Gaya und Riuen an Bord der Nightmare, Marrev im Cockpit

Riuen war sich so sicher, dass niemand ein Verhör verlangen würde - aber er kannte die Republik noch nicht so, wie sie es tat. Und schien noch ein Vertrauen in den Rat zu besitzen, welches sie ebenfalls nicht mehr hatte. Aber es war... nett. Nett von ihm, dass er sie beschützen wollte. Er klang fast wie -... zumindest wie früher...
Aber sie sollte ihm glauben. Schließlich waren
ihre Einschätzungen selten bis nie korrekt gewesen. Wie oft war sie daneben gelegen? Wie oft hatten andere am Ende Recht behalten? Andersherum wäre die Frage wohl einfacher zu beantworten, schneller. Selbst gerade eben hatte sie wohl falsch gelesen mit ihrem Befehl, die Heilordnung abzuändern. Riuen mochte also weniger Erfahrung und weniger Wissen haben als sie, aber am Ende war das ziemlich sicher egal. Wenn Riuen es sagte, dann war es wohl so. Das ist nett. In Ordnung, erwiderte sie also leise und atmete weiter gegen den Schmerz - bevor sie sichtbar zusammenzuckte. Der Name. Er hatte den Namen ausgesprochen. Das... das... Bilder, die sie in den hintersten Winkel ihres Gehirns verbannt hatte, als sie auf der Nightmare unter der Dusche gestanden hatte, drohten, nun nach vorne zu drängen, doch mit aller Macht, die sie irgendwie aufbringen konnte, drängte Eowyn sie wieder zurück. Nein. Sie hatten hier nichts verloren. Es war aussichtslos, es war vorbei, selbst falls da irgendeine Überlebenschance war, die Schäden -
Weg.
Nach hinten.
WEIT nach hinten.

Eowyns Gesicht verkrampfte, während sie mit geschlossenen Augen ihren inneren Aufruhr zu mildern versuchte; nein, während sie es
tat. Denn Versagen war keine Option.
Keine. Option.

Es wurde besser, und Eowyn nickte. Auch hier - nein, sie glaubte ihm diese Sache wirklich nicht, beim besten Willen, aber wer war sie, ihm zu widersprechen? Riuen hatte ihr nicht nur ein Mal, nein, zwei Mal quasi das Leben gerettet. Ja, natürlich hatte sie ihm vorhin widersprochen, als es um sein
Leben gegangen war, genau aus diesem Grund, aber sonst?

Der Chiss schien irgendwie instinktiv zu verstehen, was in ihr vorging, was aber andererseits kein großes Wunder war. Man konnte in ihr lesen wie in einem Buch, das hatten selbst die Sith auf Bastion teils wunderbar hinbekommen, und Riuen kannte sie besser, als ihr lieb war. Im Gegensatz zu ihr - sie kannte ihn so gut wie gar nicht. Bedauerlich. Vielleicht würde sie das ändern müssen.
Was sie wusste, war, dass er gegen diese Mission gewesen war. Er hatte am Ende zugestimmt, ja, aber wohl eher aus Pflichtgefühl denn aus Überzeugung. Sie selbst... sie hatte kaum nachgedacht. Ihr war klar gewesen, dass noch etwas auf sie wartete, und Ahna enttäuschen, die Mission, die ganze Mission ad absurdum führen? Es war schlicht nicht in Frage gekommen, und das Universum fragte nicht danach, was man wollte und was nicht. Aber Riuen, so dankbar sie war, dass er mitgekommen war, hätte sich anders entscheiden können.


Wieso bist du eigentlich mitgekommen?, fragte sie in einem Versuch, Riuen vielleicht besser verstehen zu können - und um nicht sofort auf seine anderen Aussagen zu antworten. Wir... nicht "sie". Aber sie hatte das Schwert geführt. Sie hatte den ersten Schlag geführt und den ersten Treffer. Und sie hatte dafür gesorgt, dass Allegious und Ahna nicht mehr lebten. Natürlich hatten die anderen unterstützt, und gerade ohne Brianna...
Würde die Galaxis wirklich die Wahrheit erfahren? Nach all den Jahren? Und würde die Galaxis dem überhaupt
glauben? Sie wusste es nicht. Würde sie es glauben, wenn sie es hören würde? Würde sie vielleicht daran zweifeln, an Propaganda denken?
Es war wieder sehr nett von Riuen, dass er die Schuld auf viele Schultern verteilen wollte. Aber so viele Jedi würde der Rat nicht opfern können. Und glaubte Riuen wirklich, dass es das beste gewesen war? Weshalb hatte er sich dann zuvor so gegen diese Mission gesträubt? Jemanden töten... konnte jemanden töten etwas
Gutes sein? Nein, war sie bisher sicher gewesen. Und war es eigentlich noch. Bloß... Ich werde mich bemühen, es so zu betrachten. Sie konnte ihm nicht einfach glauben. Dafür war diese Sache viel zu groß, viel zu... viel zu sehr gegen ihre Ansichten und ihr ganzes komplettes Selbst. Andererseits war letzteres ohnehin tot. Vielleicht war es ganz gut, dass es etwas neues gab, mit dem sie gefüllt werden konnte.

Aber dann... ließ der Chiss die Bombe platzen. Sturn
lebte?! Wie... wie bei allen Märkten... Ich habe ihm mein Schwert in die Brust gestoßen, hauchte sie fassungslos an die Decke starrend. Und diese Explosion... Wie... WIE hatte jemand so etwas überleben können? WIE?! Diese Explosion hatte ausgereicht, um sie zu lähmen, aber der Sith lebte?! Wie ist das möglich..? Waren die Sith doch stärker, mächtiger, als sie immer geglaubt hatte? War Sturn mächtiger... als Allegious? Aber sie hatte ihn besiegen können. Das... das ergab alles keinen Sinn. Einfach... keinen Sinn... Die anderen hatten ihn also mitgenommen, waren hoffentlich an Bord der Giftpfeil...

Verhören.

Sie.


Sturn verhören.

Falls sie beide überlebten... Da wäre sie, die Chance sich zu revanchieren. All die Dinge mit ihm zu tun, die man
ihr angetan hatte. Sie müsste es nicht einmal selbst tun. Sie konnte schlicht dafür sorgen, dass die richtigen Personen ihre Wege zu ihm finden würden. Personen wie Duval.
Und alleine, dass sie all dies dachte, dass sie überhaupt auf den Gedanken kam; ihn überhaupt nur ansatzweise in Erwägung zog...
Du glaubst, ich könnte das? Kein Vorwurf, keine Anklage, kein Spott. Eine simple, nüchterne Frage - vielleicht konnte ja Riuen ihr sagen, wo sie gerade stand.

Hyperraum von Kast nach Bastion - mit Marrev, Gaya und Riuen an Bord der Nightmare, Marrev im Cockpit
 
Weltraum-Hyperraum-In irgendeinem Schiff- Daemon, Janus, Kayn und Jedi

Daemon blinzelte schwer. Die Dunkelheit, die sich über seine Sinne gelegt hatte, begann langsam einem trüben Licht zu weichen. Sein Kopf pochte wie eine Trommel, als ob tausend Sith-Geister darin ein chaotisches Konzert spielten. Die Augen zu öffnen fühlte sich an wie ein Kraftakt, aber schließlich gelang es ihm. Was er sah, war verwirrend und schwer zu deuten. Die Decke über ihm – wenn es überhaupt eine war – war glatt und metallisch, beleuchtet von schwachem, pulsierendem Licht. Es war das typische sterile Design eines Raumschiffs, aber... war es real?
Das tiefe Brummen und gelegentliche Vibrieren des Bodens unter ihm deuteten darauf hin, dass er sich tatsächlich auf einem Schiff befand. Oder? Ein bitterer Geschmack lag auf seiner Zunge, und ein stechender Schmerz schoss durch seinen Schädel, als er versuchte, den Kopf zu heben. Alles verschwamm für einen Moment, bevor sich die Welt langsam zu stabilisieren begann.
Er versuchte, sich zu erinnern, doch seine Gedanken waren wie Trümmer, die über einem tobenden Sturm verstreut lagen. Der Planet Kast... Ja, er erinnerte sich an Kast. An die Explosion, das alles verschlingende Chaos. Trümmer hatten überall gelegen. Er war unter einem Fahrzeug hervorgekrochen, hatte
Sturn gerettet... Sturn! Er hatte den Sith unter den Armen gepackt und ihn durch die bröckelnde Hölle gezogen. Die Schreie von Ari’a und... Sedros…unter den Trümmern.
Seine Gedanken stockten.
Sedros.Er erinnerte sich, wie er angefangen hatte zu graben, wie seine Hände bluteten, während er den Schutt beiseitewarf. Die Hand, die er gefunden hatte – ja, das war Sedros gewesen. Und Zoey… Sie hatte geholfen, Ari’a und Sedros aus den Trümmern zu holen, oder? Aber danach? Sein Gedächtnis war ein Nebel aus Schmerzen und Bildern, die keinen Sinn ergaben.

Eine silberhaarige Echani (
Brianna)... ja, sie war da gewesen. Vermutlich eine Jedi. Eine vage Erinnerung drängte sich in den Vordergrund: die Präsenz einer Fremden, die auf ihn zukam. Ihre Augen... waren kalt gewesen. Und dann? Er wusste es nicht mehr. Alles war zu schnell gegangen. Der Rest war Schwarz.

Daemon stöhnte leise und versuchte, sich aufzurichten, aber sein Körper protestierte. Jeder Muskel fühlte sich an, als wäre er zerschmettert worden. Der Schmerz in seinem Rücken war intensiver als je zuvor, vermutlich eine Folge seines Sturzes auf Kast. Seine Hände waren blutig verschmiert und sein Schädel dröhnte und seine Nase fühlte sich an, als wäre sie gebrochen.

„Verdammt...“

Murmelte er heiser, seine Stimme war kaum mehr als ein Krächzen. Sein Hals fühlte sich trocken an, als hätte er tagelang keinen Tropfen Wasser bekommen.

Langsam begann er, seine Umgebung genauer wahrzunehmen. Er lag auf hartem, kahlen, kalten Boden. Die schwachen Vibrationen des Schiffes wurden durch das Summen der Maschinen verstärkt. Es klang wie ein funktionierendes Schiff, aber das bedeutete nicht, dass er in Sicherheit war. Oder doch?
Er bemühte sich, mehr von der Umgebung zu erkennen. Ein Tisch mit verstreuten medizinischen Instrumenten stand in einer Ecke. Keine Waffen. Keine sichtbaren Gegner. Noch nicht. Aber das bedeutete nichts.
Daemon war lange genug ein Kämpfer, um zu wissen, dass man niemals die Ruhe vor dem Sturm unterschätzen sollte. Seine Augen suchten Sedros. Nichts.
Seine Finger tasteten instinktiv nach seiner Hüfte, aber sein Blaster war nicht da. Natürlich. Sie hatten ihn entwaffnet. Oder er hatte ihn verloren. Sein Herzschlag beschleunigte sich bei dem Gedanken, dass er hier völlig wehrlos sein könnte.
Er atmete tief durch und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Fokus,
Daemon. Denke. Was weißt du?

Der Planet Kast war zerstört, da war er sich sicher. Niemand konnte diesen Höllenort überlebt haben, es sei denn, sie hatten ein Raumschiff gefunden. Und sie hatten
Zoey dabei gehabt, nicht wahr? Ja, sie hatte ihn nicht einfach zurückgelassen. Zumindest glaubte er das. Ihre Motive waren nie ganz klar gewesen, aber sie hatte auf Kast gekämpft, Seite an Seite mit ihm und Sedros. Vielleicht hatte sie einen Fluchtplan gehabt. Vielleicht.
Ein weiteres Zittern ging durch das Schiff, und Daemon verkrampfte sich instinktiv. Der Schmerz in seinem Rücken ließ ihn leise aufstöhnen. Er musste mehr herausfinden. Wo waren die anderen? War
Sedros in Sicherheit? Und Zoey? Hatte sie es geschafft? Hatte sie sie alle hierhergebracht?

Er schob sich langsam in eine sitzende Position, obwohl der Schmerz ihn fast überwältigte. Er biss die Zähne zusammen, zwang sich, die Schwäche zu ignorieren. Der Schweiß lief ihm die Schläfen hinab, während er nach einem Halt suchte, um sich aufzurichten.

Er würde Antworten finden müssen – und zwar schnell.

Daemon atmete schwer, während er die Zähne zusammenbiss und sich mit aller Kraft auf die Beine zwang. Seine Muskeln protestierten, sein Kopf dröhnte, und der scharfe Schmerz in seinem Rücken schien ihn fast zurück auf den Boden zu drücken, doch er kämpfte dagegen an. Er konnte sich keine Schwäche erlauben. Nicht hier. Nicht jetzt.

Seine Gedanken wirbelten immer noch wie ein tobender Sturm. Wo war er? Wer hatte ihn hierhergebracht? Und wo waren die anderen?
Janus, Zoey, Sedros, Ari'a... Hatten sie es geschafft? Oder war er der Einzige, der überlebt hatte? Die Ungewissheit bohrte sich wie ein kaltes Messer in seinen Verstand.

Er stützte sich schwer an der Metallwand ab, während er sich mühsam aufrichtete. Die Vibrationen des Schiffes durchzogen seinen Körper, ein beständiges Summen, das antriebslos und fern klang, als würde er durch Wasser schwimmen. Für einen Moment musste er innehalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, bevor er sich zwang, die Umgebung genauer in Augenschein zu nehmen.

Die metallische Kälte des Raumes war überwältigend. Alles schien klinisch sauber, als wäre dieser Ort kein normaler Frachter, sondern... irgendetwas anderes. Sein Blick fiel auf den Tisch mit den verstreuten medizinischen Instrumenten. Bacta lag hier und da und dann sah er die Barre und darauf
Janus, bewusstlos und angeschlossen an Bacta. Er lebte. Noch.
Dahinter lag
Kayn. Ebenso bewusstlos. Die Tür des Raumes war zu.

“Verdammter Mist!”

Sein Gefühl sagte ihm irgendwie, dass etwas nicht stimmte und das betätigen des Türschalters, ließ kaum Zweifel aufkommen, dass hier etwas faul war, denn die Tür verweigerte ihm mit einem roten Leuchten den Zugang in die anderen Bereiche.

Auf wessen Schiff war er?


Weltraum-Hyperraum-In irgendeinem Schiff- Daemon, Janus, Kayn und Jedi
 
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..: Kast .:. imperiale Anlage .:. zwischen Himmel und Hölle .:. an Board der Giftpfeil .:. Elise, Brianna, Oyim, Janus und JK :..


Die letzten Minuten liefen für den Kel’Dor wie in einer Trance ab. Jede Bewegung, jeder Atemzug schien von der zermürbenden Anstrengung der vergangenen Stunden überlagert. Zusammen mit Elise und Brianna schleppte er sich und die Verwundeten so schonend wie möglich zum Escapeshuttle. Dabei war Zügigkeit oberstes Gebot – denn dieser verdammte Mond schien beschlossen zu haben, in Gänze in sich zusammenzufallen.
Im Cockpit hatte Oyim alle Hände voll zu tun. Die Giftpfeil flog auf brennenden Triebwerken und jedes Manöver musste präzise sitzen, um sie sicher aus der kollabierenden Zone zu bringen. Während Brianna unermüdlich über ihren kostbaren Fang wachte – den immer noch bewusstlosen Janus – und Elise mit den wenigen medizinischen Ressourcen arbeitete, um ihn vor dem Tod zu bewahren, übernahm JK die Navigation. Im engen Cockpit unterstützte er Oyim bei den letzten Vorbereitungen für den Hyperraumsprung.
Doch bevor sie die Atmosphäre des instabilen Mondes durchbrachen, fiel JKs Blick auf den Zünder, den er immer noch bei sich trug. Einen Moment lang betrachtete er ihn nachdenklich, fast zögerlich. War es überhaupt noch notwendig? Ihre Mission hatte bereits alles in Gang gesetzt. Trotzdem, als Oyim und er sich wortlos ansahen, war klar, dass die Entscheidung gefallen war. Mit einem stillen Nicken bestätigten sie es sich gegenseitig – nichts durfte zurückbleiben.

Ein leises, elektrisches Klicken ertönte, als JK den Zünder aktivierte. Und dann, wie ein Echo seiner Gedanken, dröhnte das Geräusch einer Explosion hinter ihnen. Die Armaturen der Giftpfeil flammten auf und warnten vor der gigantischen Druckwelle, die die Sprengladungen entfacht hatten. Ein unheilvolles Grollen breitete sich aus, als der gesamte Komplex wie ein Kartenhaus in sich zusammenfiel. Die präzise Positionierung der Ladungen hatte eine Kettenreaktion ausgelöst. Schutt, Feuer und Staub verschlangen alles – ein endgültiger Schlussstrich.


"Ein Auftrag", murmelte JK leise zu sich selbst, „dessen Preis noch nicht ermessbar ist und es vielleicht nie sein wird.“

Er atmete tief ein, verließ das Cockpit und ließ die Tür hinter sich zischen. Im gleichen Moment erklang das charakteristische Aufheulen des Hyperraumgenerators, ein Klang, der ihm das Gefühl gab, Zentner an Last von seinen Schultern abzuwerfen. Doch die Gedanken an das, was sie zurückgelassen hatten, schlichen ihm wie eine dunkle Wolke hinterher.
Elise und Brianna arbeiteten unermüdlich weiter, auch wenn die Erschöpfung ihnen ins Gesicht geschrieben stand. Elise hatte den dunklen Lord inzwischen mit einem provisorischen Bacta-System verbunden, um ihn am Leben zu halten – zumindest bis sie Coruscant erreichten. Als Elise schließlich eine Pause fand, näherte sie sich den beiden anderen Rittern und fragte leise, wie es ihnen ging.

JK zögerte. Einen Moment lang suchte er nach den richtigen Worten, bis er schließlich antwortete.

„Ich weiß es nicht, sagte er langsam und ließ sich auf eine der metallenen Bänke sinken.
„Ich fürchte, wir haben heute ein Hornissennest getreten, ohne uns bewusst zu sein, wie viele Stiche wir verschmerzen können. Ahna war der erste Stich – und ich befürchte, viele weitere werden folgen. Die Tatsache, dass wir Riuen und Gaya lebend durch dieses Chaos gebracht haben, ist ein kleines Wunder, vor allem, da sie uns mehr als einmal den Rücken freigehalten haben.“

Er hielt kurz inne, seine Stimme wurde wieder etwas leiser. „Das Fleisch wird heilen, und meine Maske kann ich reparieren. Doch wie sehr unsere Seelen heute Schaden genommen haben… das kann ich jetzt noch nicht abschätzen.“

Er richtete seinen Blick direkt auf Elise. „Meine Hoffnung, dass der Rat uns in einen langen und erholsamen Zwangsurlaub schickt, kann ich vermutlich vergessen. Wie geht es dir, Elise? Bist du den Umständen entsprechend wohlauf?“
Bevor Elise antworten konnte, drehte er sich auch zu Brianna, seine Stimme wurde wieder etwas fester:
„Was werden wir als Nächstes tun, bezüglich der Informationen von Ribanna? Bastion ist kein Ort, an den man leichtfertig zurückkehrt – vor allem nicht, wenn das Imperium jetzt weiß, dass wir hier waren.“

Die Geräusche des Sprungs in den Hyperraum hallten durch die Giftpfeil. Der Moment des Friedens war flüchtig, aber sie alle wussten, dass die wahren Herausforderungen noch bevorstanden.

..: Kast .:. Hyperraum .:. an Board der Giftpfeil .:. Elise, Brianna, Oyim, Janus und JK :..
 
Hyperraum von Kast nach Bastion - mit Marrev, Gaya und Eowyn an Bord der Nightmare, Marrev im Cockpit



Nett war der kleine Bruder von Scheiße, was Eowyn wahrscheinlich nicht wusste, aber irgendwie passte es ja zu ihrer Beziehung
. „Ich bin nicht nett, das wissen wir beide“, gab der Chiss beinahe frotzelnd von sich, aber ihm war ernst, was er gesagt hatte.Zwar bin ich noch kein vollwertiger Jedi, aber glaub mir, mit komischen Verhörleuten habe ich auch meine Erfahrung und so einfach bin ich nicht mehr festzuhalten.Zwei Männer würden ihn nicht mehr aufhalten können und auch kein lächerlicher Snap-Schlagstock. Dachte der Chiss an Carida zurück, überkam ihn ein Gefühl, dass nur mit Hass zu beschreiben war. Weder die Schläge, noch die Wochen der Isolationshaft waren der Hauptauslöser gewesen. Der Mord an den anderen fünf, deren Gesichter er niemals vergessen würde, war es. Wenn Riuen nur wollte, konnte er sich an jedes Detail an diesem Tag erinnern. Das Wetter, die Uhrzeit. Die Gesichter der anderen. Das unbewegte Gesicht des Mörders. Das dumpfe Geräusch, als Person für Person fiel. Die Wunde in der Stirn. Für eine Sekunde kamen die Bilder zurück, doch Riuen war geübt, schob sie beiseite. Dem Imperium würde er keinen einzigen Trumpf gewähren. Schlimm genug, dass er eine Vision von Ereen gehabt hatte, von ihr und Zwillingen, die ihn seitdem verfolgte.

Riuen sah nicht, wie Eowyn das Gesicht verzog, als er Ians Namen nutze. Auch begriff er nicht, weshalb die Blonde ihn überhaupt vermied. Eowyn zu verstehen, war ihm ohnehin ein Rätsel. Für ihn war logisch, dass die beiden sich aneinander festgehalten hatten, während der Mission. Überleben und hoffen für den anderen. Etwas anderes zu denken? Wäre dem Chiss niemals in den Sinn gekommen.

Warum er auf die Mission mitgegangen war?
Weil wir gemeinsam gestartet sind und weil es wichtig ist, zusammenzuhalten.“ Seine Begeisterung für den Missionsverlauf hatte er nicht verschwiegen. Auch jetzt war Riuen noch immer überzeugt davon, dass die Konstellation, mit der sie nach Kast gereist waren, keine Gute gewesen war. So sehr er Allegious auch tot haben wollte, ob sie damit am Ende tatsächlich einen Erfolg haben würden? Nicht scheinheilige Jedi-Gründe hatten ihn infrage stellen lassen, ob ein Attentat auf den alten Imperator das Richtige war. Riuen konnte mit schwarz-weiß Denken nichts anfangen und er glaubte, dass manche den Tod mehr als verdient hatten. Das Imperium aber besiegte niemand dadurch, den Imperator zu beseitigen, nein, es reichte nicht einen vermeintlichen Kopf abzutrennen, wenn da noch genug andere waren, die nachwuchsen. Das Imperium musste von innen heraus zerstört werden. Spätestens jetzt, wo es bewiesen hatte, dass es nicht mehr existieren durfte und jeder, der sich auf die Seite des Imperiums stellte, wider besseres Wissen, war Teil eines Systems, das nicht weiter existieren durfte.

„Du tätest gut darin, mir zu glauben, Eowyn. Ich bin nicht nett und nicht alles, was ich sage, ist klug oder angebracht. Aber was das betrifft, habe ich absolut recht.“ Es mochte dem, was er noch dachte, widersprechen, aber: Ein abgetrennter Kopf war immerhin ein Anfang und Allegious hatte nichts anderes verdient. Und was diesen Sturn betraf? Der Chiss lachte.
„Du hast ihm das Schwert in die Brust gerammt und weil er kein Herz hat, hast du nichts getroffen.“ Was wie ein Witz klang, meinte Riuen beinahe ernst und die Abneigung in seiner Stimme verriet vermutlich, dass er keinen Spaß machte. „Ich habe keine Ahnung. Er hat überlebt. Du hast überlebt. Davon ist nur das letzte ein schönes Wunder.“ Ihm war egal, ob ein angehender Jedi so sprach oder nicht. Was die Frage betraf, ober ihr zutraute, Sturn zu verhören. Riuen brauchte einen ungewohnt langen Moment, um zu antworten.
„Ich glaube, dass wir zu vielem fähig sind, wenn wir gefoltert wurden und ich glaube, dass mindestens der Wunsch, so etwas zu tun, und dazu sind wir alle fähig, uns überleben lassen kann.“
Eowyn mochte so jedihaft reden und wirken, wie sie wollte. Am Ende war sie auch nur ein Mensch und der Einzige, von dem er glaubte, dass er zu so etwas nicht mehr fähig war, war Ian. Und das nur, weil Ian sich alles verbat, dass ihm auch nur im Geringsten zu etwas machte, das er wieder als schlecht beachten würde. Vermutlich würde Ian sich eher ein Bein abhacken, als sich auch nur einen gesunden Gedanken an Rache zu erlauben.


Hyperraum von Kast nach Bastion - mit Marrev, Gaya und Eowyn an Bord der Nightmare, Marrev im Cockpit
 
-> weiter von Kast

Luftraum über Kast, auf der Birthright: Zoey, Ari`a, Kira, Adria, Ribanna und Sedros, Personal

Kiras Präsenz war...überwältigend. Als sie ihn anherrschte, neigte er unterwürfig sein Haupt und trat von der Rampe weg, die sich kurz daraufhin schloss. Daemon...hatte es nicht geschafft. Der reinblütige Sith verzog unglücklich darüber das Gesicht. Eine der seltenen unbedachten Gesten seinerseits, die seine Fangzähne offenbarte, die er normalerweise zu verstecken versuchte, um...harmloser zu erscheinen. Doch jetzt gerade war er immer noch nicht ganz bei sich und beging daher diesen Fehler. Wenigstens waren gerade alle viel zu beschäftigt, um dem reinblütigen Sith übermäßig viel Aufmerksamkeit zu geben und dem, das unter der Kapuze seiner Robe geschah.

Sedros' Gedanken blieben bei seiner ersten Bekanntschaft im Sithorden, die bisher so nützlich für die Eingewöhnung gewesen war und auch in Zukunft noch so viel mehr hätte werden können. Doch soweit der reinblütige Sith es einschätzen konnte, hatte Daemon es nicht geschafft. Das war über alle Maßen bedauerlich, doch er konnte nichts an seinem Tod ändern und war niemand, der sich allzu lange oder gerne mit verpassten Chancen beschäftigte. Lieber blickte er nach vorne und seine Zukunft sah mit seinem Platz im Gefolge von Kira Guldur gar nicht so schlecht aus. Endlich würde er Zugang zu einer ordentlichen Ausbildung und nicht zuletzt auch mehr und mehr Ressourcen des allmächtigen Sithordens und Imperiums erhalten. Der Gedanke daran zauberte ein grausames Raubtierlächeln auf sein Gesicht.

Doch für den Moment war
Kira...beschäftigt nicht zuletzt mit ihrer Tochter. Jetzt war eindeutig nicht der rechte Zeitpunkt, um sich in den Vordergrund zu drücken, also tat er genau das nicht und suchte erst einmal etwas Abstand, so weit das an Bord der Jacht eben ging. Sie alle mussten sich erst einmal beruhigen, ihre Wunden lecken und über die nächsten Schritte klar werden. Und das setzte voraus, dass sie überhaupt erfolgreich von diesem verfluchten Ort verschwinden konnten. Dabei konnte der reinblütige Sith jedoch nicht helfen, also widmete er sich etwas, das er tatsächlich tun konnte. Er suchte sich einen Erste Hilfe Kasten und suchte einen ruhigen Ort, wo er seine eigenen, zahlreichen Wunden behandeln konnte. Bisher hatte er seine Blessuren weitestgehend ignoriert, doch das konnte nicht mehr lange so weiter gehen, wenn er nicht wegen Blutverlusts oder etwas ähnlichem umkippen wollte.

Auf der Suche nach einem ruhigen Ort fand
Sedros die blauhäutige Ari'a in einer Ecke sitzend. Sie war vollkommen durch den Wind und schien geradezu im Boden versinken zu wollen, das hätte selbst ein Kind erkannt. Alles in allem war der Anblick der gerade so verletzlich wirkenden Frau absolut...jämmerlich. Der Moment war also ideal, um eine Beziehung zu ihr aufzubauen, die sich in Zukunft einmal vielleicht als nützlich erweisen konnte. Alles was er dafür aufbringen musste, waren ein paar Minuten Zeit, die ihn praktisch nichts kosteten. Und so bewegte sich der reinblütige Sith auf die Twi'lek zu und kniete sich vor sie hin, um sie zu versorgen.

„Es hat, dich ganz schön schwer mitgenommen, hübsche Twi'lek, hm?“

Sein Ton war ruhig und kontrolliert, um Ari'a ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Er öffnete den Erste Hilfe Kasten, um ein paar Pflaster herauszuholen und bewegte sich dabei betont langsam und erklärte alles, was er machte, um seine Gegenüber nicht zu verschrecken und ihr Vertrauen zu gewinnen. Er begann mit einem Beruhigungspflaster auf ihrem Handrücken. Der darin enthaltene Medikamentencocktail würde dafür sorgen, ihr Zittern zu unterdrücken und das sowohl emotionale als auch sehr körperlich spürbare Loch zu überbrücken, dass der abfallende Adrenalinspiegel ihr gerade bescherte. Und die Schmerzmittel würden ihr übriges tun, um Ari'as Leiden zu lindern, ohne ihr allzu sehr das Bewusstsein zu benebeln. Sedros schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und achtete fein säuberlich darauf, dass seine Zähne dabei nicht sichtbar wurden, bevor er einige Bactapflaster auf Arias schlimmste Verletzungen klebte.

„Dein Knie...das sollte sich alsbald ein Arzt ansehen, vielleicht ist da etwas gebrochen oder ein Band gerissen.“

Anschließend nahm er ihre Hand noch einmal in seine, streichelte sie und schaute ihr einen langen Moment lang seelenruhig in die Augen, um einen Augenblick der Intimität zwischen ihnen entstehen zu lassen, bevor er ihr Lichtschwert aus seiner Robe holte, es in ihre Hand legte und ihre Finger darum schloss.

„Hier, das hast du da unten verloren, hübsche Twi'lek.“

Einmal mehr lächelte er und beugte sich dann herab, um die Fingerknöchel zu küssen, die nun das Lichtschwert umgriffen.

„Ich glaube nicht, dass das bisher jemand bemerkt hat, aber pass von jetzt an etwas besser darauf auf, hm?“

Verschwörerisch zwinkerte Sedros seiner Gegenüber zu und zog seine Überrobe aus, um sie Ari'a um die Schultern zu legen und ihr die Kapuze über das Gesicht zu ziehen. Der schwarze Stoff machte die blauhäutige Twi'lek in der dunklen Ecke nun tatsächlich praktisch unsichtbar, wenn man nicht genau hinsah. Und so erhob sich der reinblütige Sith mit dem Erste Hilfe Kasten in der Hand, um seinen Aufenthalt hier nicht zu überstrapazieren.

„Wenn du noch etwas brauchst, dann suche mich auf. Du kannst mich Sedros nennen, hübsche Twi'lek.“

Und mit dieser offenen Einladung wandte er sich auch schon ab und ließ Ari'a wieder allein. Würde sich diese kleine Aktion später einmal als nutzbringend erweisen? Sedros konnte es bis jetzt noch nicht sagen. Doch da es ihn nichts gekostet hatte, sah er die Aktion als gelungen an.

Als nächstes suchte er eine verlassene Sitzgruppe auf, wo er sich seines Oberteils entledigte, um die eigenen Wunden zu versorgen. Gut sichtbar waren nun sowohl die ausgeprägten Muskeln seines sehnigen Körpers als auch seine scharfen Krallen und die ausgeprägten Sporne an den Ellenbogen, die überaus gefährliche Schlagwerkzeuge darstellten. Es war dem reinblütigen Sith tatsächlich etwas unangenehm, sich so zu zeigen, zog er es doch vor, seine wahre Natur und seine Fähigkeiten zu jeder Zeit zu verschleiern. Doch er konnte es nicht länger hinauszögern, sich zu verarzten.

Einen guten Teil des Inhalts des Erste Hilfe Kastens hatte der reinblütige Sith aufgewendet, um
Ari'a zu versorgen, doch es blieb noch genug, um auch sich selbst notdürftig zu reinigen und die schlimmsten Blutergüsse und Schnittwunden zu versorgen. Sedros begrüßte den stechenden Schmerz der Desinfektionsmittel. Er bewies, dass er noch am Leben war und er konnte daraus neue Energie ziehen, um seinen erschöpften Körper weiter anzutreiben. Als überaus lästig erwiesen sich jedoch die unzähligen Splitter, die ihm dank der telekinetischen Angriffe der Jedi in den Unterarmen steckten, mit denen er sich von dem Schrapnell abgeschirmt hatte. Er musste sie mit einer Pinzette Stück für Stück entfernen und das war bei gefühlten an die Hundert Splittern ein sehr langwieriger Prozess.

Er selbst hatte noch nicht die Kunst der
Telekinese gelernt und er fluchte leise darüber. Es wäre jetzt wirklich überaus nützlich, die Splitter einfach telekinetisch packen und aus seinem Fleisch reißen zu können. Wenigstens schien er nur oberflächliche Verletzungen zu haben. Er würde also seiner neuen Meisterin ohne große Schwierigkeiten seine Dienste anbieten können. Das war immerhin etwas.

Orbit über Kast, kurz vor dem Hyperraumsprung auf der Birthright: Zoey, Ari`a, Kira, Adria, Ribanna und Sedros, Personal
 
Hyperraum von Kast nach Bastion - mit Marrev, Gaya und Riuen an Bord der Nightmare, Marrev im Cockpit

Oh doch, Riuen war nett. Manchmal. Wie eben jetzt. Vielleicht redete er nicht nett, aber er war es. Dass er sich so für sie einsetzen wollte - und dass er es ernst meinte, das spürte Eowyn - war freundlich von ihm. Eben... nett. Das würde nicht jeder tun, und Eowyn wusste es zu schätzen.
Aber ihm widersprechen? Kam nicht in Frage.

Das glaube ich dir, erwiderte sie daher nur. Der Chiss war schon vor seiner Ausbildung zum Jedi nicht hilflos gewesen, und mit Kampftraining und Unterstützung der Macht war er stark geworden; stark genug, um Bastion und vor allem Kast zu überleben. Letzteres war definitiv keine Mission, auf die Eowyn jemals Padawane mitgenommen hätte, geschweige denn einen so relativ unerfahrenen wie Riuen. Sie hätte es sich nie verziehen, wäre er dort ums Leben gekommen, schließlich hatte er sich Bastion in erster Linie wegen ihrer Bitte angeschlossen.

Und dann eben diese ungeplante Erweiterung der Mission. Sicher, er hätte ablehnen können, und Eowyn erinnerte sich daran, dass er skeptisch gewesen war. Sie erinnerte sich auch daran, wie er mit Ahna gesprochen hatte - und wie diese ihn hatte gewähren lassen. Aus irgendwelchen Gründen. Ihr selbst wäre nicht im Traum eingefallen, jemals so mit der Rätin zu sprechen... bis jetzt. Stünde die Rätin nun vor ihr, Eowyn wusste nicht, ob sie sich zurückhalten könnte. Wie hatte sie das tun können? Sich so zu opfern, und dann ausgerechnet
ihr diesen Auftrag zu erteilen. Wobei außer Brianna niemand davon wusste, also konnte sie es eigentlich einfach unter den Tisch fallen lassen. Und sowieso war der Gedanke, mit Ahna zu sprechen, einfach müßig.
Riuen hatte es jedoch getan, und trotzdem war er mitgekommen. Wegen des Zusammenhaltes. Und wieder überraschte der Chiss Eowyn, denn niemals hätte sie ihn so eingeschätzt, dass Zusammenhalt ihm wichtig wäre. Was erneut bewies, wie leicht sie sich irrte.
Das war auch nett, murmelte sie; denn das war es definitiv. Ob sie ohne ihn noch am Leben wäre - sie und die anderen? Vielleicht hätte sich alles ganz anders entwickelt... Jede Person war wichtig gewesen.
Sie würde ihre Meinung über Riuen vielleicht doch noch mehr überdenken müssen. Irgendwann. Falls sie überlebte.

Aber er... verwirrte sie. Er behauptete, nicht nett zu sein, während er sich gleichzeitig solche Mühe gab, ihr einzureden, dass sie
alle verantwortlich waren für Allegious' Tod. Wenn das etwas war, dann doch definitiv nett. Schließlich machte er das wohl kaum, um irgendwelche Lorbeeren zu kassieren. Selbst, falls irgendjemand ihnen für diese Tat applaudieren würde - was ziemlich unwahrscheinlich war - so schätzte sie Riuen doch ganz und gar nicht so ein, dass er auf irgendwelche externen Huldigungen wert legte.
Oder irrte sie auch hier schon wieder? Es war... Schwierig. Sehr schwierig.
Nur können sie uns schlecht alle aus dem Verkehr ziehen, lächelte Eowyn schwach. Zu viele waren beteiligt gewesen und zu wenige Jedi waren sie insgesamt.
Ihr Lächeln wurde bitter. Und nur
sie sah seine Augen in ihrem Inneren... seine blasser werdenden Augen. Sie hatten sich eingebrannt in ihre Seele und Eowyn wusste genau, dass sie dieses Bild niemals vergessen würde. Dieser Moment war ihr so ewig lang vorgekommen, als ob er nie enden wollte. Sie hatte in Allegious' Augen gestarrt und alles mögliche dabei gefühlt...
Aber sie hatte Riuen gesagt, dass sie sich bemühen würde, es anders zu sehen, und es galt, sofort damit zu beginnen. Immerhin hatte er laut eigener Aussage 'absolut recht'.

Also.
Sie alle hatten ihn getötet. Sie alle. Sie alle...

Nur Sturn nicht.

Eowyn verstand einfach nicht, wie er das alles hatte überleben können. Es überstieg ihre Vorstellugnskraft - und das hatte nichts damit zu tun, dass sie sich mehrmals den Kopf angeschlagen hatte. Nein. Sturn hätte... doppelt tot sein müssen. Das alles... nein, sie verstand es einfach nicht. Riuens amüsante Erklärung war da ebenso gut wie jede andere auch. Und falls der Sith das alles wirklich überlebte... dann musste sie eigentlich auch. Alles andere wäre irgendwie nicht in Ordnung. Und trotzdem gleichzeitig auch ein Wunder, wie Riuen sagte. Und ganz offensichtlich hielt er nichts davon, dass Sturn noch lebte.
Wer weiß, wofür er noch gut ist, flüsterte sie auf seine Worte hin. Und ich glaube nicht, dass ihm angenehmes bevorsteht. Auch, wenn seine Behandlung vermutlich etwas besser sein würde als die im Sith-Tempel. Trotzdem, auch die Neue Republik war kein Regenbogenwolkenland. Allein, wenn sie an Duval dachte... Und eben an sich selbst.
Sie wusste genau, dass sie
vor Bastion niemals auch nur im Ansatz über derlei nachgedacht hätte. Aber nun?
Riuen nahm sich Zeit für seine Antwort. Und sie war eindeutig. Interessant. Ob
er ihr derlei vor Bastion zugetraut hätte? War so deutlich, dass die alte Eowyn tot war? Oder war das nur für sie selbst ersichtlich?
Sie dachte an Sturns kaltes Lächeln, an sein Gebahren gegenüber seiner ehemaligen Meisterin auf Bastion, an seine alberne Fassade, die er aufrecht hielt, weil er sich für etwas besseres hielt als alle anderen. Sie dachte daran, wie er Stein um Stein nach ihr geschleudert hatte, wie er ernsthaft nach ihrem Leben getrachtet hatte. Weil sie war,
was sie war - nicht wer sie war. Jedi. Rätin. Ihm unterlegen. Und wenn sie daran dachte, dass er stellvertretend für alle stand, denen sie auf Bastion begegnet war...

Nur die Zeit würde zeigen, ob sie ihn verhören wollte, wenn sie konnte. Sie wusste es aktuell nicht. Wie auch, wenn man so wenig überhaupt wusste?

Riuen aber schien viel zu wissen, erstaunlich viel. Wie immer war er recht überzeugt von sich, aber Eowyn meinte, hinter seinen letzten Worten mehr zu hören. Wobei sie vielleicht auch mal wieder irrte. Aber sie hatten gerade ja sonst nichts zu tun.
Sprichst du aus Erfahrung?

Hyperraum von Kast nach Bastion - mit Marrev, Gaya und Riuen an Bord der Nightmare, Marrev im Cockpit
 
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