[ST-Spoiler] Inhaltlich-kreativer Ideenaustausch zur Sequel Trilogie

Dass Luke deutlich mehr betroffen als Yoda und OBI-WAN ist, kann ich erst mal nachvollziehen. Schließlich hat er persönlich versagt bei seinem Neffen, den ihm Leia und Han anvertrauten, also nicht irgendeinem Schüler und sogar selber den Tropfen zum Überlaufen gebracht.

Dass er dann wegläuft um Leia nicht unter die Augen züchteten, ist imo auch menschlich. Ich glaube aber, dass es eher zu seinem Charakter passte, nach dem Wundrn lecken einen Weg zu suchen, das Angerichtete wieder gut zu machen. Darum brach er zu den Wurzeln der Jedi auf. Er wollte Antworten finden.

Warum er aber auf Ahch-To dann plötzlich alles aufgab, sogar ohne die Jedi-Schriften gelesen zu haben (wie Yoda ja auch bemerkte), dass ist dann für mich der Schritt, den ich nicht mehr mitgehen kann.

Ebenso, warum er plötzlich die Jedi für das Erstarken von Sidious persönlich verantwortlich macht, statt zu erkennen, dass sie wie er auch betrogen und getäuscht wurden, ist für mich nicht plausibel.

Und am Ende von TLJ kommt er dann irgendwie zur Besinnung, aber warum so plötzlich habe ich auch nie begriffen. Yoda taucht auf, sagt ihm dass Rey alles richtig macht und zündelt ein bisschen rum. Dass Versageb der größtes Lehrer ist, und Schüler über ihre Lehrer herauswachsen, ist ja schließlich schon seit der OT bekannt.
 
Mich würde ja mal interessieren ob dieser Twist zu Beginn von TLJ bzw. die Wandlung von Luke auch schon am Ende von TFA geplant war. Hat da mal jemand von euch was dazu gelesen?

Ich finds einfach furchtbar; wenn jemand eine Trilogie anfängt, dann soll der die auch zuende bringen. Erstrecht wenn der Ersatz man so grundsätzlich andere Vorstellungen davon hat wie die Geschichte laufen sollte.
 
Mich würde ja mal interessieren ob dieser Twist zu Beginn von TLJ bzw. die Wandlung von Luke auch schon am Ende von TFA geplant war. Hat da mal jemand von euch was dazu gelesen?

Ich finds einfach furchtbar; wenn jemand eine Trilogie anfängt, dann soll der die auch zuende bringen. Erstrecht wenn der Ersatz man so grundsätzlich andere Vorstellungen davon hat wie die Geschichte laufen sollte.

Außer gegenseitigen Lobhudeleien der Regisseure leider nicht. Und wer im Business bleiben will, hält wohl auch besser den Mund.

Daher hätte ich such eine übergreifende Geschichte geschätzt, die gerne von drei verschiedenen Regisseuren auf die Leinwand gebracht worden wäre. Da wären jede Menge Streitereien und Spekulationen vermieden worden.
So etwas wahnsinnig kreatives hätte man vielleicht nicht gerade bei der ST probieren sollen.

Auch eine Neubesetzung Leias oder CGI hätte ich da gerne in Kauf genommen.
 
Einweiser.png

;-)
 
Außer gegenseitigen Lobhudeleien der Regisseure leider nicht. Und wer im Business bleiben will, hält wohl auch besser den Mund.

Daher hätte ich such eine übergreifende Geschichte geschätzt, die gerne von drei verschiedenen Regisseuren auf die Leinwand gebracht worden wäre. Da wären jede Menge Streitereien und Spekulationen vermieden worden.
So etwas wahnsinnig kreatives hätte man vielleicht nicht gerade bei der ST probieren sollen.

Auch eine Neubesetzung Leias oder CGI hätte ich da gerne in Kauf genommen.

Beim letzten Punkt gebe ich dir völlig recht. Aber ich glaube das war nicht vermittelbar. Ich weiß aber auch nicht, ob sich Carrie Fisher villeicht im Zuge von R1 nicht in irgendeiner Art bezüglich ihrer jüngeren Version gegenüber den Machern dahingehend geäußert hat, die den Produzenten dutlich gemacht haben könnte, dass sie nie in dem Maße ersetzt werden wollte wie z.B. P. Cushing. Möglich wäre es aber schon. Ich denke schon, dass Fisher und Filmemacher im Zuge von R1 grundsätzlich ihre Haltung zu CGI abgesteckt haben.

Zum anderen habe ich eine Verständnisfrage: ich habe Yodas Frage immer insofern verstanden, dass er Luke daran erinnern wollte, dass er diese Bücher doch auch gelesen hat und festgestellt haben dürfte, dass sie nicht so wichtig sind. Dass er sie gar nicht gelesen hat, passt mMn nicht zu E9. Luke hat ja das eine Buch mit Anmerkungen zu Exegol und Wayfinder vollgeschrieben (die Passagen, die Rey lesen konnte, stammen nach ihrer Aussage von Luke). Dass er sie dann nicht gelesen haben soll, erscheint mir dann merkwürdig. Sieht eher so aus (für mich), als habe Luke am Anfang noch mit Elan "studiert", irgendwann festgestellt, dass es nicht weiterführt und es als Hinweis betrachtet, es auf Ahch-To zu Ende gehen zu lassen.
 
m anderen habe ich eine Verständnisfrage: ich habe Yodas Frage immer insofern verstanden, dass er Luke daran erinnern wollte, dass er diese Bücher doch auch gelesen hat und festgestellt haben dürfte, dass sie nicht so wichtig sind.

Stimmt, so war es, ich hatte es falsch in Erinnerung. Aber wie konnten sie nicht wichtig oder langweilig sein und gleichzeitig so eine Schlüsselrolle spielen? Wenn Luke geahnt hätte, dass der Imperator hinter all dem steckt, wäre er keine Sekunde mehr auf Ahch-To geblieben sondern hätte alles dafür getan, ihn endgültig von seiner Familie fernzuhalten.

Bezüglich Leia glaube ich, dass sie wohl Angst vor einem Shitstorm hatten. Leia/Fisher war ja fast sakrosant. Aber ich hätte eine Neubesetzung besser gefunden, als eine Rolle um vorhandenes Material zu schreiben.

Nun aber wirklich zum INHALTLICHEN.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und solange es Menschen gibt, wird es auch Menschen geben, welche Anderen Leid antun. Also darf es keine Menschen mehr geben.

In letzter Konsequenz und für das 'Greater Good' wäre das tatsächlich eine Lösung, richtig.


Mich würde ja mal interessieren ob dieser Twist zu Beginn von TLJ bzw. die Wandlung von Luke auch schon am Ende von TFA geplant war. .

Sehr wahrscheinlich nicht. Aber hey, das waren entscheidende Schlüsselpunkte der OT auch nicht.


Ebenso, warum er plötzlich die Jedi für das Erstarken von Sidious persönlich verantwortlich macht, statt zu erkennen, dass sie wie er auch betrogen und getäuscht wurden, ist für mich nicht plausibel..

Auch zum Täuschen gehören zwei.
Und die Jedi waren zu blind und arrogant und die offendsichtliche Möglichkeit auch nur in Betracht zu ziehen. Eben weil sie Jedi waren
 
In letzter Konsequenz und für das 'Greater Good' wäre das tatsächlich eine Lösung, richtig.




Sehr wahrscheinlich nicht. Aber hey, das waren entscheidende Schlüsselpunkte der OT auch nicht.




Auch zum Täuschen gehören zwei.
Und die Jedi waren zu blind und arrogant und die offendsichtliche Möglichkeit auch nur in Betracht zu ziehen. Eben weil sie Jedi waren

Ja, das stimmt, aber getäuscht zu werden hat nicht nur nur Arroganz zu tun. Luke wurde auch getäuscht.

Ich finde, man kann auch reformieren ohne gleich alles hinzuwerfen, wenn man analysiert, was gut und was schlecht ist und an der Verbesserung des schlechten arbeitet.
 
Ja, das stimmt, aber getäuscht zu werden hat nicht nur nur Arroganz zu tun.

Nein, natürlich nicht nur. Ist in diesem Fall aber ein wesentlicher Faktor.

Luke wurde auch getäuscht.

Ja. Bestreitet niemand.
(übrigens ganz am 'Anfang' schon. Von einem Jedi)


Ich finde, man kann auch reformieren ohne gleich alles hinzuwerfen, wenn man analysiert, was gut und was schlecht ist und an der Verbesserung des schlechten arbeitet.

Kann man. Unter der Voraussetzung, dass man den grundsätzlichen Denkfehler erkennt und einsieht.
Davon lassen die Jedi wenig erkennen.
In Yoda dämmert zwar schließlich sowas wie Erkenntnis, aber da ist der Keks schon so gut wie gegessen.

Und wenn eine Idee oder ein System grundlegend falsch ist, kommt man mit Reform auch nicht weiter.
 
Für mich ist Luke zerrissen und nicht gebrochen, also eher zweifelnd als verzweifelt.

Was meine ich damit?

Nachdem man in E9 sieht, dass er die Bücher nicht nur gelesen, sondern in Bezug auf die Sith auch bearbeitet hat, erscheint mir der Luke, der auf Ahch-To angekommen ist, noch ein Jedi gewesen zu sein, der auf der Suche nach Antworten war. Eventuell hatte er gehofft Exegol zu finden und ergründen zu können, wie schon wieder jemand wie Snoke sich erheben konnte. Das hat offensichtlich nicht geklappt.

Luke ist im Anschluss auf der Insel wohl dann rational zum Schluss gekommen, dass die helle Seite der Macht die Jedi eigentlich nicht braucht. Das Gute wird weiterbestehen und nicht verschwinden. Und dieser progressive Luke hat daraus eben den maximal radikalsten Ansatz der Reform gewählt: einen kompletten Systemwechsel. Ist vergleichbar mit Kapitalismuskritikern: manche wollen (weitreichende) Reformen, andere sind der Meinung, dass das ganze System wegmuss, um Platz zu schaffen, für eine andere, bessere Form des menschlichen Strebens nach Wohlstand. Und so braucht die helle Seite in Lukes Augen wohl komplett neue, unbelastete Nutzer, weswegen die Jedi besiseite treten müssen. Warum er die Jedi dermaßen kritisch sieht, wird von ihm angerissen, er nennt ihr Versagen Palpatine gegenüber. Und natürlich sein Scheitern an Ben Solo.
Letztlich kann ich ihn schon verstehen; jeder Jedi, den er kannte (Yoda, Obi-Wan und er selbst) hat letztenendes einen Sith produziert – alle innerhalb einer Ordensstruktur.
Viele werden jetzt sagen, dass er hier Einzelfälle überinterpretiert. Das ist gut möglich: aber im neuen Kanon wissen wir nichts über die Jahrtausende vor der tausendjährigen Zeit, in der die Sith im Untergrund ihr Unwesen trieben. Luke dürfte auch diese Zeit studiert haben. Und es dürfte nicht unwahrscheinlich sein, dass er da über viele Konflikte gestolpert ist, in denen die Jedi unter hohen Verlusten das Böse bekämpften, das sie zuvor selber erschufen.
Ein wichtiger Punkt über den man – leider – nichts weiß, wenn es darum geht, warum Luke nicht sanfter reformiert ist natürlich auch die Lehre, nach der er seine eigene Akademie betrieben hat. Was hat er vom alten Orden übernommen? Was hat er weggelassen? Hat Luke also nicht vielleicht einen sanfteren Reformansatz gewählt und ist mit diesem ebenso gescheitert wie der alte Orden mit seinen ursprünglichen Regeln?

Aber auch wenn Luke (Rey gegenüber) behauptet, dass das seine Überzeugung ist (dass die Jedi untergehen müssten): Seine Taten sprechen z.T. eine andere Sprache. Er erwartet sie (als er noch nicht weiß, wer da zu Besuch kommt) in voller Jedi-Montur (abgesehen vom Lichtschwert), lässt zu, das sie die Bücher findet und auch als er den Baum niederbrennen will, wirft er sich wieder in Schale. Aber: er bringt es nicht fertig, den Baum und die Bücher zu verbrennen, so wenig, wie er es in den sechs Jahren zuvor geschafft hat. Er hat eben doch nicht abgeschlossen. So wenig, wie er mit seinen Freunden abgeschlossen hat. Er freut sich als er Chewie und R2 sieht und lässt sich von letzterem doch recht schnell überzeugen, Rey ein paar Lektionen zu gewähren.

Den verzweifelten und gebrochenen Luke, den viele – so hört es sich zumindest für mich an – in TLJ ausschließlich wahrgenommen haben, sieht man eigentlich nur an zwei Stellen. Als er Rey die Wahrheit über Bens Fall erzählt und als er im Falken sitzt und um Han trauert.

Eine weitere Facette ist dann sein Umgang mit Rey. Auch hier wirkt Luke nicht gebrochen, eher genervt. Er, der sich zwar eigentlich entschieden hat, aber diese Entscheidung wie oben dargelegt eben doch anzweifelt, wird von jemandem ausgesucht, der weder das sein will, was Luke für die Zukunft sich als richtig dargelegt hat, noch sucht sie jemanden, der so ist, wie Luke einen Jedi eben vielleicht doch noch akzeptieren könnte. Nein, sie sucht das in Lukes Augen schlechteste Modell eines Jedi: den Heldenjedi… (so wie er ihn einst bei Yoda gesucht hat) kombiniert mit der Vorstellung, dass die Macht eine Fähigkeit der Jedi sei.

Die Art und Weise, wie er Rey auflaufen lässt und sie von ihrem in seinen Augen falschen Bild kurieren will (Schwert wegwerfen, Milch trinken, Strohhalm über die Hand) zeigt für mich außerdem eine Andeutung dessen, wie Luke als Lehrer gewesen war. Direkter, zupackender, ironischer als es die doch eher elitären Yoda und Obi-Wan waren. Auch hieraus kann man eventuell herauslesen, dass er seine Akademie schon anders geführt hatte, als es im alten Orden der Fall war und dass er deshalb glaubt, dass nur der ganz radikale Ansatz noch sinnvoll ist, um die Fehler nicht zu wiederholen.

Wenn man sich mal die Diskussionen hier anschaut: auch hier gibt es recht unterschiedliche Meinungen darüber, inwieweit es die Lehre der Jedi ist, die die Fehler produziert oder ob die Fehler unvermeidbar sind, ein Gesetz der Macht sozusagen. Luke hat – so sieht es für mich aus - nachdem er selbst die Lehren der Jedi modifiziert hat und dennoch gescheitert ist, die Ursache bei der Tatsache gesehen, dass das grundsätzliche Problem darin besteht, dass jemand die helle Seite in eine Lehre pressen will und er scheint zu glauben, dass ein (ein anderes Wort fällt mir nicht ein) anarchischerer Zugang zur Macht den Fall von hell zu dunkel eher verhindern würde.

Und Yoda zeigt ihm dann, dass er zwar auf dem richtigen Weg ist, indem er Luke glauben lässt, dass die Bücher verbrannt sind. Es macht deutlich, dass das Drumherum tatsächlich nicht entscheidend ist, nicht der Kern ist. Indem er aber auch sagt, dass es nichts in den Büchern gibt, was Rey nicht schon weiß, macht er außerdem deutlich, dass eben wirklich diese universellen Wahrheiten gibt, die nicht den Jedi gehören, sondern die sie lediglich anwenden. (Sprich: es gibt Regeln, die der Orden festgeschrieben hat, nachdem die ersten Machtnutzer den Orden gegründet haben UND es gibt die Regeln und Gesetze der Macht, die schon da waren, bevor sie jemand angewandt hat und die den Anwender leiten.)

Jetzt kann man sich überlegen, was Rey über die macht weiß und das ist nicht viel: es gibt die dunkle Seite, es gibt die helle Seite. Die Macht ist universell. Sie erfährt von Luke, wie man sie erspürt, UND: wer die Macht nutzen kann, hat die Wahl: hell oder dunkel. Und das ist der Knackpunkt.

Verstehe ich Yoda richtig, braucht es tatsächlich keinen Orden, keine „Zwangsrekrutierung“ und Karteien mit machtsensitiven Kindern, keine Bücher, keine Dogmen und institutionalisierte Akademien. Was es aber tatsächlich braucht, sind Meister oder eher Begleiter, die diejenigen, in denen die Macht erwacht ist, auf ihrem individuellen Weg aber eben in Richtung der hellen Seite bestärken, bis sie gefestigt genug sind, um sie dann in die Welt (das Universum) zu entlassen. DAS sind die Jedi.

Das bedeutet aber eben auch – wie Yoda klarstellt- dass man auf diesem Weg als Jedi immer noch versagen kann, indem man einen Zögling an die dunkle Seite verliert, was möglicherweise der Grund ist, warum Luke das ganze noch radikaler will: weil seine größte Angst sich in Ben Solo bewahrheitet hat und er diese Wiederholung ausschließen will. Der Jedi-Teil in Luke weiß jedoch, dass das nicht möglich ist und hält ihn zurück. Und während dieses inneren Kampfes erscheint eben Rey auf der Bildfläche und Yoda nutzt die Gelegenheit, um Luke in die Richtung zu schubsen, vor der ihn seine Angst zurückgehalten hat.



So sehe ich das mit Lukes Haltung zu Macht, Jedi-Orden usw.
 
Toller Beitrag! Ich hab gerade nicht so viel Zeit, hier im Forum was zu schreiben, aber auf das hier wollte ich kurz eingehen, wenn auch von meiner Seite nicht so detailliert ausgearbeitet:
Und dieser progressive Luke hat daraus eben den maximal radikalsten Ansatz der Reform gewählt: einen kompletten Systemwechsel.
Das ist für mich in TLJ auch ein echt toller Teil der Geschichte: Luke und Ben sind beide zum gleichen Schluss gekommen. Luke sagt, die Jedi sollten enden. Ben sagt, man solle die Vergangenheit sterben lassen, die Jedi und Sith vergessen. Nur stehen sie beide auf gegensätzlichen Seiten. Luke auf der passiven Seite (ich bin zum Sterben hierher gekommen, geh weg). Ben auf der aktiven-aggressiven Seite (zerstören, zusammen herrschen & eine neue Ordnung schaffen). Rey steht im Spannungsfeld zwischen den beiden. Sie steht nicht vor dem klassischen Konflikt hell (Gefühlen widerstehen) vs dunkel (dem Hass freien Lauf lassen), sondern muss sich eher entscheiden zu welchem Zweck sie ihre Machtfähigkeiten einsetzen will. Will sie das beschützen, was sie für richtig hält? Oder will sie das bekämpfen, was sie für falsch hält?
 
Rey steht im Spannungsfeld zwischen den beiden. Sie steht nicht vor dem klassischen Konflikt hell (Gefühlen widerstehen) vs dunkel (dem Hass freien Lauf lassen), sondern muss sich eher entscheiden zu welchem Zweck sie ihre Machtfähigkeiten einsetzen will. Will sie das beschützen, was sie für richtig hält? Oder will sie das bekämpfen, was sie für falsch hält?

Und führt das nicht dazu, dass jeder Nachtnutzer letztlich nach eigenem Gutdünken verfährt? Und hat das letztlich nicht Luke (schon) mal gemacht, und es ist im ersten Fall gut ausgegangen? Und im zweiten Fall in die Hose gegangen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Bespitzeln und Umbringen von Ben Solo Teil weder der alten noch der neuen der Jedi Ideologie war.

Ich gehe noch weiter und behaupte, hätte Mace Windu nicht gegen die Ideologie der Jedi verstoßen und den Kanzler vor Gericht gebracht, wäre diese Ereigniskette nie in Gang gesetzt worden.
Da hat er nicht wie ein Jedi entschieden.

Und genau den gleichen Fehler hat Luke begangen, indem er seine eigene Entscheidung stärker gewichtete als die Regeln und auch hier ging es diesmal schief.
 
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Und führt das nicht dazu, dass jeder Nachtnutzer letztlich nach eigenem Gutdünken verfährt? Und hat das letztlich nicht Luke (schon) mal gemacht, und es ist im ersten Fall gut ausgegangen? Und im zweiten Fall in die Hose gegangen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Bespitzeln und Umbringen von Ben Solo Teil weder der alten noch der neuen der Jedi Ideologie war.

Ich gehe noch weiter und behaupte, hätte Mace Windu nicht gegen die Ideologie der Jedi verstoßen und den Kanzler vor Gericht gebracht, wäre diese Ereigniskette nie in Gang gesetzt worden.
Da hat ernüchternd wie ein Jedi entschieden.

Und genau den gleichen Fehler hat Luke gegangen, indem er seine eigene Entscheidung stärker gewichtete als die Regeln und auch hier ging diesmal schief.


Zu all dem ein ganz klares Jein.

Dass Mace Windu den letzten von vielen Fehlern gemacht hat, sehe ich genauso. Ein Palpatine im Arrest hätte die Kette auch in meinen Augen unterbrochen. Die Frage ist aber jetzt, ob Windu mit der versuchten Hinrichtung (eher: Mord) in erster Linie eine Regel der Jedi-Ideologie und des Ordens verletzt hat. Ich meine: Nein. Vielmehr wollte er ein grundlegendes Prinzip der hellen Seite verletzen. Die neuen Jedi, so wie ich sie oben beschrieben und verstanden habe, sollen schon in der hellen Seite verankert sein und nicht nach „Gutdünken“ (im Sinne von willkürlich). Und es braucht keine Ideologie, um zu erkennen, dass das Töten Palpatines in diesem Augenblick nicht der hellen Seite entspricht.

Auch ein neuer Jedi würde durch diesen Mord den Weg zur dunklen Seite beschreiten. Als Regeln der Ideologie würde ich ehre sowas sehen wie „wie befreien keine Sklaven“ (hätte Qui.Gonn getan, was er wollte, hätte er Shmi mitgenommen (wäre vielleicht besser gewesen) oder „wir führen keine Liebesbeziehungen“ (hier kann man sagen, „hätte Anakin sich daran gehalten, wäre nichts passiert.“ Andererseits kann man sagen „Hätte er nicht im Verborgenen lieben müssen, hätte er bei den richtigen Leuten Hilfe holen können“).

Vielleicht ist es sogar die Ideologie der Jedi, die Mace Windu blind für seinen Fehler macht: Schon bei Dokuu sagte er sowas wie „der kann nicht böse sein, der war ein Jedi. Das liegt nicht in seiner Natur“. Wer aber glaubt, das Jedi-Sein reicht als Beweis dafür, dass derjenige nicht böse ist, sieht vielleicht auch kein Problem darin, Palpatine zu ermorden, anstatt ihn vor Gericht zu stellen.



Und um zur ST zu kommen (Topic…) Lukes Verhalten in besagter Nacht ist sicherlich in keinem Kodex festgeschrieben und er schämt sich mit Recht dafür. Aber: der Luke auf Ahch-To ist der Überzeugung, dass Ben schon vor Lukes Spionage an die dunkle Seite gefallen war. Das heißt während (oder trotz) des im Orden organisierten Trainings. Insofern stützt diese Überzeugung seine Schlussfolgerung eher.
 
Und führt das nicht dazu, dass jeder Nachtnutzer letztlich nach eigenem Gutdünken verfährt?
Nein.
Es geht eher darum, sich in die Macht zu versenken, ihr zuzuhören und auf die Macht zu vertrauen. Die Macht balanciert sich selbst aus: Darkness rises and light to meet it, auch bezogen auf die innere Balance eines Einzelnen. Disziplin und Verantwortung sind für einen Machtnutzer dann immer noch wichtig, denn er muss es nach diesem Verständnis ja auf die Ebene schaffen, seinen Geist vollkommen für die Macht zu öffnen und selbst vor ihr zurückzutreten.

Die Macht in zwar gut gemeinte, aber strenge weltliche (fast schon akademische) Regeln zu pressen (Jedi) ist genauso falsch wie der Macht den eigenen Willen aufzudrücken und sie zum Selbstnutz zu missbrauchen (Sith).
 
Die Macht in zwar gut gemeinte, aber strenge weltliche (fast schon akademische) Regeln zu pressen (Jedi) ist genauso falsch wie der Macht den eigenen Willen aufzudrücken und sie zum Selbstnutz zu missbrauchen (Sith).

Ich glaube nicht, dass das funktionieren kann... es hat bis dato bei keinem der Machtnutzer funktioniert und auch Rey sucht verzweifelt nach einem moralischen Gerüst, an dem sie sich langhangeln kann (Lehrer + Schriften). Selbst wenn das mal als Konzept angedacht war, so führt das Ende der ST doch genau wieder in diese alte Richtung zurück.

@KdS

Ich sehe eine Teilschuld schon bei Luke persönlich, eben weil er den Pfad der Jedi verlässt und sich diesmal von Angst und Furcht leiten lässt, sorry, da werden wir leider nicht beisammen kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube nicht, dass das funktionieren kann... es hat bis dato bei keinem der Machtnutzer funktioniert und auch Rey sucht verzweifelt nach einem moralischen Gerüst, an dem sie sich langhangeln kann (Lehrer + Schriften). Selbst wenn das mal als Konzept angefacht war, so führt das Ende der ST doch genau wieder in diese Richtung zurück.

@KdS

Ich sehe eine Teilschuld schon bei Luke persönlich, eben weil er den Pfad der Jedi verlässt und sich diesmal von Angst und Furcht leiten lässt, sorry, da werden wir leider nich beisammen kommen.


Ist auch nicht schlimm, wenn wir das anders sehen. Möglicherweise verstehen wir uns aber auch falsch. Natürlich hat Luke eine Schuld. Dass es mit dem Untergang der Akademie so eskaliert, geht auch auf seine Kappe - und das sieht die Figur Luke Skywalker ja auch so. ABER: In-Universe hockt er auf seiner Insel und sagt sich: "Ben war schon auf der dunklen Seite, bevor ich mein Lichtschwert gezünet habe Warum? Weil vielleicht auch die Jedi-Lehren versagt haben? Und/oder weil die Ordensstrukturen versagt haben?" (es ist dabei für die Figur egal, ob das stimmt, dass Ben schon zuvor zur dunklen Seite ging oder Luke einer Manipulation Palpatines unterliegt: die Figur Luke Skywalker hat in Ben Solo das absolut Böse gespürt und ist deshalb der Meinung, dass irgendetwas schon vor der besagten Nacht schief gelaufen sein MUSS. Ich möchte die Logik seiner Schlussfolgerungen daher auch aufgrund seiner Prämisse bewerten).

Rey hat jetzt durchaus die Option. Die Bücher haben ihr ja machttechnisch auch nicht viel gebracht. Lesen konnte sie wohl hauptsächlich Lukes Anmerkungen.
Sie könnte jetzt eine neue Art des Jedi initiieren. Eine, in der ein Meister ein Schüler in der hellen Seite unterrichtet und ihn dann "loslässt", um der hellen Seite zu dienen.
Im alten Orden dienten die Jedi auch der hellen Seite - aber eben auch dem Orden und dessen Interessen, die meistens aber nicht immer zu 100% der hellen Seite dienten. Und diese paar Prozent ließen Raum für Konflikte.
Muss jetzt weg, vielleicht präzisiere ich das morgen nochmals..
 
Ich glaube, dass wir uns da näher sind als Du glaubst. Ich sehe es auch so, dass die Jedi der hellen Seite dienen (was imo etwas anderes ist als der Ansatz von @Jade'sFire ).

Aber für mich dienen die Ordens Regeln auch dazu, zu definieren, was die helle Seite ist (das kann je nach Betrachtungsweise ja durchaus differieren) und ebenso wurden aus der Erfahrung heraus Regeln geschaffen, die erst Mal auch diesem Zweck dienten (wie die des Verbotes von Liebesbeziehungen wegen des Wissens, dass enge Bindungen den objektiven Blick auf Gut und Böse erschweren).
 
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